silvester
Grüne Flammen leuchteten vor den Augen von Elin Marchbanks auf.
In Sekundenschnelle verschwanden die weißen Wände des Hospitals und schon taumelte die Hexe wieder aus dem hauseigenen Kamin ihrer Familie.
Sie hatte nicht einmal blinzeln können, so schnell war es gegangen.
Mühselig klopfte Elin sich wieder den Ruß von den Klamotten, ganz zur Belustigung ihres großen Bruders, der nur einige Augenblicke später wie ein Profi aus dem Kamin stieg.
Doch als seine Schwester zu ihm hochschaute, versteinerte sich das Gesicht des Zauberers wieder.
Stumm sahen sich die Geschwister für einige Momente an, doch dann schüttelte Leof sich, als ob ihn plötzlich die Kälte durchfahren hatte, und er stieg so rasch wie möglich die breiten Stufen hinauf.
"Leofwine!"
Elin hatte kurz gezögert, doch nun hastete sie die Stufen hinauf.
Ihr Bruder war bereits in sein Zimmer gegangen, aber das hielt sie nicht auf.
Ohne zu fragen trat die Schwester ein.
"Ich wäre jetzt gerne allein, Elinora," brummte der junge Mann.
Lustlos legte er sich auf das weiche Bett und zog die Decke über sich.
"Nein," blieb die junge Hexe standhaft.
"Wir sollten nicht immer über die Besuche schweigen. Das ist nicht richtig."
"Ach auf einmal willst du darüber reden. Sonst hatte ich immer den Eindruck es wäre dir unangenehm über Anian zu reden."
Man verstand kaum ein Wort, da der halbe Kopf ins Gesicht gesteckt war.
Elin schnauft, zog sich einen Stuhl her und setzte sich dann hin.
Ihr Bruder verdrehte genervt die Augen.
Seine Schwester würde wohl nicht so schnell wieder gehen.
"So ist das aber nicht. Du hast mir bloß immer den Eindruck vermittelt, es würde dich noch trauriger machen, wenn ich dich nach etwas fragen würde."
Leofwine setzte sich nach einem ausgiebigen Seufzer auf.
Dann fuhr er sich durch die dichten schwarzen Haare, was die Frisur sofort wieder ruinierte.
"Warum plötzlich der Sinneswandel? Über was hat Strout mit dir noch geredet?"
Nun war es seine Schwester, die seufzte.
Nervös strich ihre Zunge über die trockenen Lippen.
Dann räusperte sie sich angespannt.
"Sie befürchtet, dass es auf Dauer nicht gut für dich ist, wenn du ihn besuchen kommst... Ms Strout weiß das doch... mit deinen Gefühlen..."
Die Augenbrauen von Leof krümmten sich. Das Gesicht hatte sich gequält verzogen und der Mund schnappte nach mehr Luft.
Dann biss er sich so fest auf die Lippen, dass Elin befürchtete er würde gleich bluten.
"Ich weiß, Anian hat keinen anderen als unsere Familie...die Muggel, bei denen er mal gewohnt hat, können wohl kaum das Zaubereikrankenhaus besuchen... Strout meinte sogar, man müsste sie obliviieren..."
Unruhig hatte sich der Ravenclaw von seinem Bett erhoben.
"Ich werde ganz sicher nicht aufhören ihn zu besuchen. Ich will sehen wie es ihm geht, auch wenn er mich immer wieder vergisst und viel mehr ein kleines Kind ist, als ein junger Mann."
"Aber Leof,"meinte Elin eindringlich.
"Denk doch mal vernünftig.
Du liebst ihn. Immer noch. Und es tut dir weh ihn so zu sehen...zu wissen, dass er nie wieder so sein wird wie er mal war... Er wird dir nie geben können, was du möchtest."
Elin streckte vorsichtig ihre Hand nach seiner aus, doch er zuckte sofort zurück. Die Miene war finsterer geworden.
"Als ob du eine Ahnung davon haben könntest, was Liebe ist!", rief er aufgebracht. Wie vom Blitz getroffen war er aufgestanden. Sein Atem beschleunigte sich.
Seine Schwester war kurz zusammengezuckt, doch sie versuchte sich wieder zu fassen.
"Was ist denn Liebe für dich?", fragte Elin mit ruhiger Stimme.
Ihr Bruder hatte begonnen auf derselben Strecke auf und ab zu laufen. Der Kiefer war so sehr angespannt, dass alles zu zerbrechen drohte. Für die junge Hexe war es erschreckend ihren Bruder so ungehalten zu sehen. Sie fürchtete sich beinahe.
"Auf jeden Fall nicht das, was du glaubst bei Malfoy zu spüren," brummte Leofwine mit kaltem Unterton.
"Was?," sagte seine kleine Schwester entgeistert. Das Herz war für einen Moment stehen geblieben. Nun raste es los. Ihr wurde auf einmal ganz kalt und die Glieder schwach.
Elin fühlte sich total entblößt.
"Du hast schon richtig gehört. Ich bin nicht doof, Elinora."
"Verdammt, hör auf mich so zu nennen!", wies die Slytherin ihn zurecht. Wütend stampfte sie auf den Boden, doch ihren Bruder schien dad ganz und gar nicht zu beeindrucken.
"Es geht gerade um Anian, und nicht um Draco!"
Allein als Elin den Namen sagte, gab es ihr einen seltsamen Stich in die Brust, doch gleichzeitig trat dieses schwerelose Gefühl in ihrem Bauch auf, welches sie schon einmal gespürt hatte, wenn jemand von dem blonden Slytherin sprach.
"Nein, nein meine Liebe. Du halst mir gerade irgendein belehrendes Gespräch auf und tust so, als ob du sonderlich viel Ahnung von all dem hast, dabei bist du nur ein naives Dummchen, dass sogar den Wahnsinn besaß sich in einen Todesser zu verknallen!"
Ihr Mund klappte auf, die Füße machten zwei Schritte zurück.
Fassungslos schaute sie Leofwine an.
Elin war schockiert über die brutalen Worte von ihm.
Solch eine Wut ihr gegenüber hatte er sonst noch nie gezeigt.
"Schön, dass du endlich deine wahre Meinung zu ihm sagst. Dachte du wärst wenigstens der einzige, der hinter mir steht und es mir nicht ausreden will."
Deprimiert lief sie zur Tür. Elin war es satt. "Ich bin wohl deiner Meinung nach krank im Hirn. Vielleicht sollte man mich genauso wie deinen lieben Anian ins St.Mungo stecken!"
"Ich weiß ganz genau, was du neulich gemacht hast, als du weg gewesen bist!", wechselte der Bruder das Thema.
Ihre Brauen zogen sich nach oben.
Leofwines Stimme hatte drohend geklungen.
"Ach und was dichtest du dir da bitte zusammen?"
"Ihr habt euch geküsst. Du und Draco," stellte ihr Bruder monoton fest.
Elin hielt kurz die Luft an und starrte ihn durchdringlich an.
Die braunen Augen waren zusammenkniffen, die Hände zu Fäusten geballt.
"Woher weißt du das ?", keifte die Slytherin ihren Bruder laut an.
"Nun ja, ich habe es nur vermutet, weil ich gesehen habe, wie ihr beide im Wald verschwunden seid. Und gerade hast du es bestätigt."
Ein gehässiges Grinsen zierte seinen Mund.
Seine Schwester erkannte ihn kaum wieder.
"Du bist gerade echt unmöglich, Leofwine."
Dann knallte die junge Hexe seine Zimmertür zu.
Silvester kam so schnell, dass Elin es gar nicht fassen konnte nun auf dem großen Balkon zu stehen und sich gegen das Geländer zu lehnen.
Über ihr gingen immer noch die Raketen in die Luft.
Es pfiff und zischte unaufhörlich.
Der Himmel sah aus wie ein schwarzes Blatt mit vielen wilden Farbklecksen.
Ihre Augen schauten fasziniert zu den explodierenden Raketen hinauf, während ihre Familie im Hintergrund aufgeregt plauderte.
Seit 10 Minuten war es der 1.Januar im Jahr 1999.
Elin konnte es kaum glauben, dass es nun schon soweit war.
Vor einem Jahr waren die Todesser noch an der Macht gewesen und hatten das Land terrorisiert.
Doch nun konnte ihre ganze Familie ungehindert auf dem Dach stehen, die geheimnisvolle dunkle Nacht genießen, ohne etwas zu befürchten.
Mit ihrem Bruder hatte sie seit Tagen nicht mehr geredet.
Ihr wurde es langsam zu doof, sich um alles kümmern zu müssen und all seine Stimmungsschwankungen ertragen zu müssen. Elin traf es auch den jungen Anian so zu sehen, von ihrer Mutter verurteilt zu werden und Matilda als Freundin verloren zu haben.
Aber irgendwie fragte keiner danach.
Nun stießen die restlichen Familienmitglieder hinter ihr mit Sekt an.
Immer wieder hörte man lautes fröhliches Gelächter.
Die einzige Tochter von Henry und Edith hatte sich schon den ganzen Abend abgeseilt und trug ein mürrisches Gesicht.
Ihr war gar nicht nach Feiern zumute.
Seit sie Draco geküsst hatte, war nichts weiteres von ihm gekommen, obwohl er es ihr doch versprochen hatte.
Elin war ziemlich enttäuscht, so ziemlich von jedem, zumindest kam es ihr so vor.
Schon lange hatte die junge Hexe sich nicht mehr so heruntergezogen gefühlt.
"Warum so betrübt, Schwesterchen?"
Es war die zufriedene Stimme von Clayton, welcher aus dem Nichts neben ihr aufgetaucht war.
Schwermütig hob das Mädchen ihren Kopf, der Mund blieb zu einem Strich verzogen.
"Oh, wow okay," lachte Clayton Marchbanks nervös auf, als die braunen Augen ihn vielsagend musterten. Dann beugte er sich ein wenig zu seiner kleinen Schwester hinüber.
"Was ist denn los, Elinora?"
Sie seufzte, weil schon wieder jemand diesen ätzenden Namen benutzt hatte und rollte genervt mit den Augen.
"So sollte man das Jahr nicht starten," kommentierte Clay weiter.
"Lass mich einfach in Ruhe, mit deiner glücklichen Art!", keifte seine kleine Schwester ihn nun an.
Das Lächeln des Zauberers verschwand schlagartig.
Elins Bruder wollte nach ihrer Hand greifen, aber sie schlug sie augenblicklich weg und lief zu der Wendeltreppe, die wieder hinunter in das Haus führte.
Rasch hetzte das unzufriedene Mädchen die Stufen hinab, nahm die nächsten Treppen zum ersten Stock, schlug ihre Tür auf und knallte sie wieder hinter sich zu.
Ihr Atem hatte sich automatisch beschleunigt und die braunen Augen wanderten nun feurig durch den Raum.
Elin hatte sich die Ferien friedlicher vorgestellt, keineswegs mit so vielen Problemen und Aufgaben, die es zu lösen galt.
Noch dazu kamen die ganzen verwirrenden Gefühle jeglicher Art, welche ihr definitiv bald über den Kopf wachsen würden.
Ein gereiztes Knurren kam tief aus ihrer Kehle.
Dann ging sie schnurstracks auf das breite weiche Bett zu, um sich dort hineinfallen zu lassen.
Doch noch bevor die Slytherin sich zwischen die flauschigen Kissen kuscheln konnte, fiel ihr etwas ins Auge.
Auf dem schwarzen Nachttisch lag ein fremder Brief.
Darauf war mit krakeliger Schrift ihr Name geschrieben.
Verwirrt nahm sie den Umschlag in die Hand und drehte ihm herumg.
Das Siegel war aus tiefrotem Wachs, mittendrin eine Schlange.
Ihre Stirn runzelte sich ahnungslos.
"Na, du hast meinen Brief also gefunden?"
Elin war erschrocken zusammengezuckt, hatte beinahe aus vollem Halse geschrien, taumelte jedoch dann nur umher, bis ihr Hintern schließlich auf dem Bett gelandet war.
Entsetzt fasste die junge Hexe sich an ihre Brust, als ob sie spüren wollte, ob ihr Herz noch schlug.
Ihre braunen aufgerissenen Augen, kniffen sich nun zusammen, weil sich in der linken hinteren Ecke eine dunkle Gestalt bewegte, die langsam ins Licht trat.
Nun rissen sich die Augen erneut auf, da sie weißblonden glatten Haare erblickten.
"Frohes neues Jahr!", begrüßte Malfoy sie mit einem kurzen netten Lächeln.
"Draco," keuchte Elin geschafft.
Das Gesicht verzog sich, als er ein paar Schritte näher kam und weiter die Mundwinkel hoch.
Doch sie realisierte rasch, dass sie eigentlich sauer war, weshalb ihr Körper sich aufrichtete und kerzengerade vom Himmelbett erhob.
Der Kopf der jungen Hexe reckte sich eingeschnappt nach oben, die Arme verschränkten sich.
"Dich gibt es also auch noch," brummte die Slytherin, statt ihm auch ein frohes neues Jahr zu wünschen.
Malfoy Mund war leicht geöffnet.
Die Brauen hatten sich gequält verkümmt, offenbar schien er sofort zu verstehen, was Sache war.
"Du bist wahrscheinlich sauer," murmelte Draco in ruhigem Ton.
Elins Kopf reckte sich nur noch mehr in die Höhe.
"Aber ich hatte keine andere Wahl, wirklich. Ich konnte mich nicht melden.
Du ahnst ja kaum was bei mir Zuhause los ist."
Fertig schüttelte sich der Kopf von Malfoy.
Draco griff nach dem Stuhl an der Wand, zerrte ihn einfach her und ließ sich darauf nieder.
"Woher soll ich das auch wissen," gab Elin zurück.
"Vielleicht liest du ja mal den Tagespropheten."
Vorwurfsvoll musterte der Siebtklässler sie.
"Achja, dein Vater ist wieder daheim.
Wunderbar."
Elins Stimme war vollkommen kalt geblieben, als ob es ihr völlig egal war, dass Lucius Malfoy aus der Gewahrsam des Ministeriums entlassen wurde.
"Ein riesen Trubel für nichts! Alles nur Trottel beim Zaubereiministerium, ich kotze!"
Seine Hände gestikulierten wild, während er sich ausgelassen über die Behörden aufregte.
"Dein Vater ist ein Krimineller, Draco. Daran wirst du nichts mehr ändern können."
"Pff," machte der Blondschopf nur.
Lange schwiegen die beiden.
Elin schaute ihn immer wieder zaghaft an, überlegte was sie sagen sollte, ob sie noch sauer war, oder ob sie ihn einfach rausschmeißen sollte, weil er ohne Erlaubnis in ihr Zimmer appariert war.
Doch die junge Hexe entschied sich anders.
"Ich habe dich vermisst, Draco," murmelte das Mädchen mit sanfter Stimme.
"Das dachte ich mir schon, sonst wärst du wohl kaum so sauer auf mich." Ein belustigter Gluckser kam aus Malfoys Hals, während sich die Enttäuschung in Elins Adern breit machte.
Aber was hatte sie von ihm erwartet?
Sichtlich mehr, als diesen emotionslosen Satz, doch das war eben ihr Fehler gewesen.
Zu viel zu erwarten.
"Ich kann dir nicht alles sagen, das geht dich auch gar nichts an," brummte Draco, den Blick in völlige Leere gerichtet.
"Wieso? Planen deine Eltern irgendwas?"
Nun war sie wieder genervt.
So schnell konnte es gehen.
Und Elin genoss es ihn zu provozieren.
Nachdenklich hielt sie noch immer den Brief in ihren Händen.
Draco hatte entrüstet zu ihr geschaut, aber die Aufmerksamkeit genauso schnell wieder von ihr abgewandt.
Keiner wusste, was mit dem anderen los war.
"Nein, natürlich nicht!"
"Natürlich nicht," wiederholte Marchbanks seine Worte in lächerlichem Ton.
Wie vom Blitz getroffen war er vom Stuhl aufgestanden.
"Was soll das, Elin?"
Der Ton war etwas lauter geworden, sodass die Slytherin sofort zur Tür schaute, als ob sie dann erkennen könnte, ob ihre Familie sie gehört hatte.
"Aha! Daher weht der Wind," stellte Malfoy fest.
"Was denn?"
Elin war, wie er, aufgestanden und machte ein paar Schritte in seine Richtung.
Den Brief hatte sie wieder auf ihren Nachtisch gelegt, dort wo sie ihn gefunden hatte.
"Was steht in dem Brief drin?"
"Weich nicht vom Thema ab!
Du hast deiner Familie von mit erzählt, nicht wahr?
Und sie waren nicht gerade begeistert? Oder warum schaust du dauernd zu dieser Tür?"
Aufgeregt schaute Draco die junge Hexe vor sich an.
Die Stimme des Jungen brodelte, ganz gespannt darauf was sie nun sagen würde.
Obwohl er eine Vorahnung hatte.
"Ich schaue nicht dauernd zur Tür...," versuchte sie seinen hitzigen Fragen aus dem Weg zu gehen.
"Antworte!"
Wütend stampfte Draco auf dem Boden auf.
Er schnaubte angespannt, doch ihre Augen verdrehten sich gereizt.
Sein lauter Ton beeindruckte sie kaum, doch erschlich sich andererseits auch etwas Bedrückung in ihren Körper ein, da Draco sich plötzlich so herrisch verhielt.
Elin wusste ganz und gar nicht, was sie denken sollte.
"Meine Eltern sind überhaupt nicht davon begeistert... mein Vater schweigt das Thema zwar tot, aber meine Mutter weist mich immer daraufhin, was du...was sie glaubt zu wissen..."
"Und deine Brüder?", fragte Malfoy weiter, ohne eine Reaktion auf das bereits Gesagte zu zeigen.
"Jasper und Clayton sind da recht offen.. aber Leofwine...," sie stockte.
Ein tiefer Seufzer ertönte aus Elins Mund.
"Was?"
Draco war verwirrt nun den Namen des Bruders zu hören, den er eigentlich schon kannte und welcher kaum ein Problem mit ihm hatte.
"Ich habe mich ziemlich mit ihm gestritten und seit Tagen kein Wort mehr mit ihm geredet."
"Wegen mir?"
"Das wünschst du dir wohl," brummte Elinora.
Dracos Stirn runzelte sich, da begann die junge Hexe im Zimmer auf und ab zu laufen.
"Es war nachdem wir Anian Stebbins besucht haben.
Und danach ist es heftig eskaliert.
Er meinte ich wäre ein naives Dummchen, wenn ich mich einen Todesser-", wieder stockte das Mädchen.
Ihre braunen traurigen Augen lagen plötzlich auf dem blonden Jungen, welcher ihr gebannt zuhörte.
"-verguckt hätte, "änderte sie das Ende des Satzes.
"Ich bin kein Todesser mehr," meinte Malfoy eindringlich.
"Du kannst es jeder Person tausendmal erzählen, aber es wird immer an den Menschen liegen, ob sie dich als Todesser sehen oder nicht."
Dann kam sie auf ihn zu.
Ohne Hemmungen krempelte Elin den Ärmel seines schwarzen Pullis hoch, worauf das verblasste Mal zum Vorschein kam.
Fest hielt sie den nackten Unterarm in ihrer Hand.
Draco verzog zwar das Gesicht, wehrte sich aber nicht.
"Du trägst das Dunkle Mal, Draco.
Und das wird immer ein Indiz dafür sein, dass du einer von Voldemorts Dienern warst."
Nachdenklich starrte sie auf die bleiche Haut, mit den schwach erkennbaren Linien, welche einen Totenkopf mit einer Schlange bildeten.
Keiner wusste, ob es irgendwann komplett verschwinden würde, zumindest sah es so aus, als würde die dunkle Farbe des Mals immer schwacher werden.
"Am liebsten würde ich mir den Arm abtrennen," sagte Draco mit zusammengebissenen Zähnen.
Elin seufzte nur und schaute dann sanft zu ihm hoch.
Durch ihren Körper zog sich ein verlangendes Ziehen, was die junge Frau dazu bewegte mit ihren Händen von seinem Unterarm, über seinen Oberarm, über die Schulter zu seinem blassen Gesicht zu wandern.
Liebevoll legten sich die warmen Hände an das kalte Gesicht.
"Ich bin mir sicher, dass du ihn noch brauchen wirst," schmunzelte das Mädchen zuversichtlich.
Sein Gesicht blieb wie versteinert, doch die grauen Augen strahlten etwas anderes aus, als kalte Gefühle.
Die schwarzen Pupillen lagen unentwegt auf dem feinen Gesicht, während Elin dem Slytherin ein zuwarf.
Dann merkte sie wieder linke Arm den Weg zu ihrer Taille fand und die Hand sich behutsam an ihren Körper schmiegte.
Ihr wurde ganz warm ums Herz, als Draco sie vorsichtig etwas näher an sich zog.
Es schlug immer und immer schneller, je länger die beiden sich innig ansahen, ohne auch nur ein Wort zu sehen.
Malfoys Gesicht war kontrolliert, doch merkte Elin, dass er versuchte die Mundwinkel zu heben.
"Du solltest mich jetzt endlich küssen," hauchte das Mädchen ihm amüsiert zu.
Etwas Blut schoss in seine Wangen, aber es entwischte ihm auch ein kurzes heiteres Lachen.
Langsam beugte sich sein Kopf zu ihr herunter.
Dann legte Draco behutsam seine zarten Lippen auf ihre.
Kommis bitte! :)
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