schwieriges weihnachten

Der Morgen kam viel zu schnell, als das Elin sich hatte erholen können.
In dem Haus herrschte aufgeregter Trubel, weshalb die junge Hexe bis zum späten Vormittag in ihrem Zimmer blieb.
Immer wieder waren laute Schritte auf der Treppe vor ihrer Zimmertür zu hören.
Die schwarze Tür, welche komplett aus Ebenholz gefertigt war, war von ihr verschlossen worden, damit bloß keiner herein kam.
Beide ihrer Brüder, Edwin und Leofwine, hatten schon daran geklopft, doch sie hatte sich komplett stumm gestellt.
Ihr war nicht nach Reden oder Familie zumute, besonders nicht nach dem Gespräch mit ihrer Mutter gestern.
Elin wusste, dass ihr Vater bereits im Haus war und auch für den ganzen Tag frei hatte, doch sie wollte ihn noch nicht sehen.
Höchstwahrscheinlich hatte Edith Marchbanks ihrem Mann schon von der Diskussion von gestern erzählt, und so gut wie Elin ihren Vater kannte, war er derselben Ansicht wie ihre Mutter.

Also hatte die Slytherin den Vormittag damit verbracht ihr eigenes Zimmer wieder ein wenig herzurichten.
Es waren viel zu viele Wochen her, dass sie hier gewesen war und es war noch genauso unordentlich hinterlassen, wie es vor ihrer Abreise gewesen war.
Elin war kein besonders ordentlicher Mensch, was ihr Zimmer anging.
Sie räumte nur auf, wenn ihr danach war und heute morgen war ihr danach gewesen.
Das große weiße Himmelbett, welches im hinteren Teil des weitläufigen Raumes stand, hatte sie neu bezogen, sowie ordentlich gemacht.
Nun standen die vielen verzierten Kissen wieder aufrecht und die blaugraue Decke lag zusammengefaltet auf dem schwarzen Bezug.
Der dunkle Boden war frei von Büchern oder Socken.
Elin hatte sogar ein wenig gewischt, obwohl das ihre Mutter eigentlich regelmäßig machte wenn die Kinder abwesend waren.
Die wild verstreuten Bücher standen nun wieder geordnet in den Regalen und auch einige Kisten hatte die Hexe wieder zurückgestellt.
Der weiße Schreibtisch am anderen Ende war nun völlig herausgeputzt sauber, sowie die Stifte, welche wieder aufgeräumt in den Behältern Platz gefunden hatten.
Zufrieden schaute Elin Marchbanks sich um.
Ein leichtes Lächeln, das erste an diesem Tag, huschte über ihr gebräuntes Gesicht, während die braunen Augen noch einmal ihr Werk betrachteten.

Dann zog das Mädchen erneut den Zopf fest, welchen sie sich heute gemacht hatte, klopfte prüfend über ihr enges dunkelgrünes Kleid, was sie sich zur Feier des Tages angezogen hatte, zupfte an der schwarzen Strumpfhose und tappelte dann zu dem Türschloss, um daran herumzuwerkeln.
Als Elin es schließlich aufhatte, lief sie heraus und steckte den Schlüssel hinter ein loses Stück Holz an der Wand.

Rasch drehte sie sich herum und wollte gerade erschrocken aufschreien, als weiches Fell ihre Knie streifte.
Zwei dunkle große Augen starrten zu ihr hoch, die Zunge hang aus dem Maul des freundlichen Hundes heraus und der Schwanz wedelte erfreut, als das Tier ihr bekanntes Gesicht erblickte.
"Terry," atmete die Hexe erleichtert auf.
Sanft tätschelte Elin das weiche weiße Fell des Schäferhundes und kniete sich ein wenig zu ihm nieder.
Terry wollte augenblicklich glücklich ihr Gesicht abschlecken, doch sie schob gekonnt die neugierige Schnauze weg.
"Ich glaube nicht, dass Make-up dir so schmecken würde," schmunzelte sie dem Hund entgegen.
Dann erhob sie sich wieder und lief zum Treppenabgang.
Er folgte ihr sofort, überholte sie rasch, und bellte laut auf, als er die vielen breiten Stufen hinunterraste.

Widerwillig lief die junge Frau dem Tier hinterher und lugte dann, unten angekommen, vorsichtig um die Ecke in den riesigen Wohnbereich des Hauses.
Sie war wohl die letzte der Familie, die eintraf, denn auch ihre ältesten Bruder waren schon angekommen.
Terry war augenblicklich zu seinem Herrchen gerannt und wurde nun von ihm gestreichelt.
Augenblicklich hatte das Tier sich ruhig neben den Beinen von Jasper Marchbanks niedergelassen und beobachtete mit dunklen aufmerksamen Augen, wie dieser nun seinen kleineren Bruder Clayton freudig umarmte.

Zurückhaltend beobachtete Elin ihre beiden Brüder, welche sich erfreut in die Arme nahmen und begrüßten.
Jaspers lockige lange Haare waren offensichtlich ein wenig länger geworden und, wie immer, zu einem ordentlichen Dutt nach hinten gebunden.
Ein zwei widerspenstige Strähnen hingen ihm in das attraktive caramellfarbene Gesicht.
Er war ein wenig größer als Clayton, sogar größer als ihr Vater, doch dafür umso schmaler.
Jasper lachte sein unverkennbares Lachen, als er wohl irgendeinen Witz machte, während Clayton seine Frau umarmte.

Zaghaft machte das Mädchen ein paar Schritte in Richtung ihrer Familie.
Edwin bemerkte sie sofort und sein junges Gesicht leuchtete augenblicklich auf, als er seine Schwester erblickte.
"Elin!", rief er fröhlich.
Rasch war der Neunjährige von der riesigen roten Couch aufgesprungen und zu ihr gerannt.
Die dünnen Arme umschlangen ihre Taille und der kleine Kopf drückte sich liebevoll an ihren Körper.
Auf Elins ernstem Gesicht bildete sich nun ein gerührtes Lächeln, während sie für einige Momente über die weichen schwarzen Locken ihres kleinen Bruders strich.
"Schau mal," meinte Edwin und löste sich wieder von ihr, "ich passe zu deinem Kleid."
Ihr Bruder ließ seine Haare dunkelgrün werden und grinste stolz.
Sie schmunzelte erfreut, aber es kam nur ein Nicken von ihr.

"Mein Schwesterherz," sagte Clayton breit grinsend.
Der Auror kam mit ausgebreiteten Armen auf die Slytherin zu und drückte sie ohne Vorwarnung an sich.
Er roch nach Aftershave und Haarspray.
Kein Wunder, dachte Elin sich, als sie seine Frisur sah, die an den Seiten kurz rasiert war und oben ein wenig länger geblieben war.
Offensichtlich versuchte Clayton die wilden Locken irgendwie in Zaum zu halten und hatte Tonnen an Spray auf das schwarze Haar gesprüht.
Bewundernd musterte die junge Frau ihren großen Bruder.
Schon immer war sie ihm hinterhergelaufen und hatte ihn zutiefst verehrt, als er noch hier gewohnt hatte.
Clayton war um einiges anders, als Leof, weshalb es wohl auch gut war, dass sie eigentlich nur noch mit Leofwine ihre Zeit verbrachte, zumindest größtenteils.
Sonst würde sie womöglich immer noch an dem Gewand von Clayton hängen und nicht so sein wie heute.
Obwohl sich Elin nicht so sicher war, ob es gut war so zu sein, wie sie es heute war.
"Ich hab dich vermisst," gab Clay zu.
Unerwarte strubbelte er über ihren mühevoll gemachten Zopf und erntete sofort einen Schlag auf seine Hand.
Der Auror lachte nur amüsiert auf, während seine Schwester empört zu ihm schaute und gleichzeitig versuchte, den Zopf wieder zu richten.
"Soll ich das auch mal bei dir machen?", drohte Elin ihm angenervt und hob ihre Hand in Richtung seiner Frisur, wobei Clayton ein paar Schritte zurückmachte.

Nun lagen die Blicke tatsächlich alle auf ihr, was der Schülern ganz und gar nicht gefiel.
Leof saß stumm auf dem Sofa, starrte nachdenklich ins Leere.
Elin wusste natürlich worüber ihr Bruder an diesem Feiertag nachdachte, doch helfen konnte sie ihm kaum.
Edwin war zu Mrs Marchbanks gelaufen, die etwas ratlos am Tisch stand und in einer Schüssel rührte.
Clay schaute verwirrt in die Runde, weil es augenblicklich still geworden war und er sich offenbar nicht erklären konnte warum.
Doch seine Schwester wusste es.
Besonders als sie das vertraute dunkle Gesicht ihres Vaters sah, welcher wie üblich in dem braunen Ohrensessel saß, die Beine überschlagen hatte und das Geschehen schweigend musterte.
Tief holte Elin Luft und zwang sich schließlich ein Lächeln auf das Gesicht.
"Morgen, Dad," begrüßte die Tochter ihren Vater freundlich, als sie auf ihn zugekommen war.
Die junge Frau gab dem mittelalten Mann einen Kuss auf die Wange und setzte sich dann auf den anderen Teil der Couch, welcher direkt neben dem Sessel stand.
"Hallo mein Kind," lächelte Henry Marchbanks leicht.
Die dunkle raue Stimme ihre Vaters, zog sich über die ganze Haut.
Es schüttelte sie kurz, doch es war ein angenehmes Gefühl.
Sein kahler dunkler Kopf drehte sich in ihre Richtung und die vollen Lippen schenkten ihr nun ein ehrliches Lächeln.
"Dein Schnauzer ist weg," bemerkte seine Tochter.
Sie musste grinsen, jedoch spielte auch Unsicherheit in ihrem Ausdruck mit.
"Ja," brummte Henry, doch schmunzelte er gleich darauf, "ich sah aus wie ein dickes Walross, warum hat mir das keiner von euch gesagt?"
Die große Hand klopfte auf seinen leichten Bauchansatz, während die Runde seiner Kinder vorwurfsvoll von ihm gemustert wurde.

"Wir waren es gewohnt ein Walross als Vater zu haben," gluckste Jasper.
Laut lachte Mr Marchbanks auf, ebenso wie Clayton und Mrs Marchbanks.
Von Edwin und Maggie kam nur ein verlegenes Schmunzeln.
Leof und Elin waren stumm geblieben.
"Also gut, Kinder," murmelte der Vater, auf dem nun alle Augen lagen.
Er wedelte mit der Hand, während sich sein Rumpf aus dem tiefen Stuhl erhob und er dann zu dem geschmückten Tannenbaum lief, um an der Lichterkette zu drehen.
"Setzt die Begrüßungsrunde fort, ich werde eurer Mutter ein wenig in der Küche helfen."
Und mit diesen Worten verschwanden die beiden Eltern in das gegenüberliegende Zimmer um das Essen weiter vorzubereiten.

Elin schnaufte, schaute zu Jasper, dessen Blick, abwesend lächeln, ins Leere gerichtet war.
Terry hatte sich als einziger gerührt und war zu Leof gelaufen, der ihn sofort beruhigend streichelte, ohne auch nur ein Wort zu sagen.
Also erhob sich die Schwester und lief auf ihren ältesten Bruder zu um ihn in den Arm zu nehmen.
"Hallo Jasper," lächelte sie schnaufend und auch er musste grinsen.
"Du wirst immer hübscher, Elinora," neckte er sie.
"Und klüger auch," brummte Leofwine aus der Ecke, während er immer noch mit dem Hund beschäftigt war.

Ihre braunen Augen wanderten schmunzelnd zu der blonden Maggie, die freundlich das Mädchen in die Arme nahm.
Beide begrüßten sich herzlich.
Es schien auf Gegenseitigkeit zu beruhen, dass beide sich am meisten freuten einander zu sehen.
"Deine Haare sind ab," stellte Elin fest und deutete auf die seidenen hellen Haare, die nun nur noch schulterlang waren.
"Ja, ich wollte mal etwas anderes ausprobieren."
Zufrieden fuhr sich Maggie durch glatten Haare, während Jasper sie kurz eng an sich zog um ihr einen liebevollen Kuss auf den Kopf zu geben.
"Und das Kind?", Elin deutete auf den Bauch von Jaspers Frau, "sieht man schon was?"
"Wir sind im dritten Monat, Elinora.
Was soll man da schon sehen."
Ihr Bruder kommentierte so, als hätte seine Schwester gerade die dümmste Frage auf Erden gestellt.
"Also ich merke schon einen Unterschied," lächelte Maggie.
Die wasserblauen Augen strahlten der Schülerin glücklich entgegen.
"Na hoffentlich wird es kein Squib," witzelte Clayton, doch keiner fand die Bemerkung komisch.
Nur Jasper reagierte, indem er seinem kleinen Bruder einen vernichtenden Blick zuwarf.

Terry hatte inzwischen von Leof abgelassen und war zu seinem Frauchen gelaufen.
Gespannt schaute der Hund zu der Schwangeren hinauf, welche ihn kurz tätschelte und dann aber schon wieder von ihm abließ.
"Wir hoffen bloß, dass Terry sich gut verhält, sonst könnte das problematisch werden..."
Nachdenklich musterten die blauen Augen den weißen Schäferhund, der sich wieder ruhig auf den Boden gelegt hatte.
"Ach das wird schon.
Sonst nehm ich ihn," schlug Clayton vor.
"Wie nett," brummte Jasper, "doch du bist nie zuhause. Das arme Tier."
Von dem Auror kam nur ein gleichgültiges 'Pff', dann verließ er die Küche.

Der heilige Abend kam schneller, als erwartet und war auch schneller vorbei, als gedacht.
Es war bereits Mitternacht, als Elin noch mit Jasper, Leof und Clayton zusammensaß um ein Brettspiel zu spielen, das Maggie mitgebracht hatte.
Clayton fand es ziemlich langweilig, weil sich keine Figuren bewegten oder das Spielbrett sich von selbst verschob, doch Jasper war vollkommen begeistert davon, natürlich auch nur weil es seine Frau ihm empfohlen hatte und er generell alles toll fand, was Maggie machte.
Leof war immer noch genauso stumm, auch wenn er hin und wieder mitlachte, wenn sich die Geschwister amüsierten.
Das Spiel hieß 'Monopoly' und Elin war voll und ganz dabei zu gewinnen.
Die vier spielten es bereits seit drei Stunden, waren aber noch lange nicht am Ende.
"Maggie meinte schon, dass das ewig dauern würde. Man kann es eigentlich unendlich lange spielen, weil es irgendwie nur darum geht Miete von jemand anderem zu verlangen."
Der älteste Bruder gähnte laut.
Sein Kopf drehte sich nach hinten in Richtung Sofaecke, auf welchem Henry Marchbanks laut und deutlich vor sich hin schnarchte.
Auf einer Decke lag Terry, der ebenfalls eingenickt war.
Hin und wieder kam ein zufriedenes Grummeln von einem der beiden.

"Ich liebe dieses Spiel," grinste die Schwester begeistert.
Sie setzte ihre Figur einige Felder weiter und musste mit Missmut bemerken, dass sie eine Menge Geld an Clayton geben musste.
Widerwillig drückte Elin ihrem Bruder die Scheine in die Hand.
"Das ist sooo langweilig, können wir nicht aufhören?", brummte Clay genervt. Das Geld packte er auf den durcheinander gerateten Stapel von verschiedensten Scheinen.
Dann würfelte er.

Die Geschwister merkten, wie der älteste von ihnen sich hastig umsah, erst prüfend zum Vater, welcher seelenruhig schlief, und dann zur Tür.
Da Jasper merkte, dass sie offenstand, wedelte er kurz mit dem Zauberstab und die Tür fiel augenblicklich ins Schloss.
"Ihr zwei," musterte der Bruder seine kleineren Geschwister, gegenüber von sich.
Verwundert schauten Leof und Elin den Mann an.

"Mutter hat gemeint ich soll mal mit euch reden, euch zur Vernunft bringen."
"Oh bitte," grummelte seine Schwester, sofort genervt und den Kopf abgewandt.
Der Ravenclaw war stumm geblieben.
"Sie tut so, als ob wir die schwarzen Schafe in dieser Familie wären, dabei sind wir genauso wie ihr.
Du und Clay hatten auch Probleme, als ihr in der Schule gewesen seid."

Claytons Augen lagen sofort auf seinem kleinen Bruder, nachdem Elin das Wort in die Runde gerichtet hatte.
"Das ganze Haus mag ja perfekt sein, aber ihre Kinder werden es wohl nie sein," sagte sie kalt.
Die Schülerin wollte sich wohl erheben und in ihr Zimmer flüchten, doch Jasper hatte bereits nach ihrem Handgelenk gegriffen und sie festgehalten.
"Elinora," murmelte der Älteste sanft.
Innig schaute er in ihr feines Gesicht, worauf sie widerwillig grummelnd auf dem Stuhl sitzen blieb.
"Ich verstehe dich, und dich auch Leof.
Ich stehe zu euch, das wisst ihr, und Clayton auch.
Mum war schon immer etwas stur, genauso wie Dad, aber wir können sie sicher überzeugen, dass sie euch einfach machen lassen sollten.
Es sind schließlich eure Entscheidungen und nicht ihre."
Jasper hatte Elins Handgelenk losgelassen, worauf sie es sofort zu sich zog und die Arme auf den Schoß legte.

"Worum geht es überhaupt?", brummte Clayton, während er genüsslich in eines der vielen Plätzchen biss, die alle auf einem hübsch angerichteten Teller lagen.
Jasper seufzte und blickte zu seinem kauenden Bruder, der ahnungslos zu den kleineren Geschwistern schaute.
Da beide nichts darauf sagten, ergriff nun der Älteste das Wort.
"Mum stört es wohl, dass Elinora mit Draco Malfoy befreundet ist... beziehungsweise denkt Mum auch gleich, dass zwischen den beiden was ist und das gefällt ihr noch weniger."
"Sie urteilt viel zu schnell," brummte die Schwester unzufrieden.
"Man kann als Mädchen mit einem Jungen auch nur befreundet sein, in welcher Zeit leben wir denn?"
Clayton schüttelte den Kopf über seine eigene Mutter.

"Malfoy ist eigentlich ganz nett geworden," murmelte Leof und warf damit zum ersten Mal etwas in die Runde.
"Er wird ziemlich schikaniert, seit er zurück ist," meinte Elin.
Sie musterte ihre beiden älteren Brüder, welche ihr nachdenklich entgegenstarrten.
"Naja, er war doch früher genauso, nicht wahr?"
Clay verzog die Lippen zu einem Strich. Dann zuckte er mit den Schultern.
"Aber wenn du meinst, dass er sich gebessert hat, solltest du ihm wohl eine Chance geben," lächelte Jasper seiner kleinen Schwester entgegen.
"Danke, ihr zwei."
Elin verzog dankbar ihr Gesicht.
Ihr schossen so viele Emotionen auf einmal durch den Körper, da sie so froh über die Reaktion der beiden war.

"Gehst du denn mit ihm zu diesem Ball?", erkundigte Jasper sich noch.
Doch die Sechstklässlerin schüttelte nur den Kopf, sie wollte nicht näher darauf eingehen und sah besorgt zu ihrem Bruder links von sich, da es bis jetzt nur um sie gegangen war.
"Hat Mum überhaupt erwähnt, dass ich mich deswegen mit Matilda gestritten habe?"
Doch sie wusste die Antwort schon.
Ihr größter Bruder schüttelte nur den Kopf. Das Gesicht hatte sich nachdenklich verzogen.
"War ja klar," brummte Elin vor sich hin.
"Matilda Jones?", fragte Clay verwundert, worauf seine kleine Schwester nur nickte.
Er grinste breit.
"Arrogante Göre. Konnte sie von Anfang an nicht ausstehen."
"Schön wie jeder plötzlich seine wahre Meinung über sie preisgibt," kommentierte die Slytherin mit ironischem Ton.
Mitleidig legte sich der Kopf von Clayton schief, worauf sich mit aller Kraft eine Locke vom Kopf löste und schließlich in sein Gesicht fiel.
"Du bist doch einen schlaue Hexe," sprach Jasper ihr nun weiter zu, "du schaffst das schon und findest bessere Freundschaften."
Dann wandte sich der Kopf des werdenden Vaters zu seinem kleineren Bruder, der die ganze Zeit stumm auf den Boden gestarrt hatte.

Dadurch, dass plötzlich Stille eingetreten war, merkte Leof wohl, dass die Aufmerksamkeit auf einmal auf ihm lag, weshalb sich sein Kopf leicht angehoben hatte.
"Und jetzt fragst du wahrscheinlich, wo mein Humor geblieben ist," sagte er in lustlosem Ton zu seinem großen Bruder.
Jasper seufzte und musterte den Siebtklässler nachdenklich.
"Eigentlich wollte ich dir nur anbieten, mal ins St. Mungo mitzugehen..."
"Elin geht mit mir. Und das ist auch gut." Die Stimme war kalt geworden, das Gesicht völlig ernst und kontrolliert.
Seine Schwester neben ihm, presste verhalten die Zähne aufeinander.
"Mum denkt du verschweigst uns allen was. Sie macht sich große Sorgen um dich, Brüderchen," berichtete Jasper.
Rasch war Leofwine dem eindringlichen Blick seines größten Bruders ausgewichen.
Man merkte wie sehr er aus der Situation fliehen wollte.
"Wir sind deine Familie, Leof.
Du kannst uns alles erzählen, wir wollen dir nur helfen."

Elin blieb noch immer stumm, selbst nach Jaspers gesagten Worten.
Sie war die einzige in Leofs Umfeld, welche wirklich alles über ihn wusste, womit sie auch gut klarkam, solang es ihrem geliebten Bruder half.
Die braunen Augen lagen traurig auf dem junge Zauberer, dessen Gesicht sich immer mehr krampfhaft versteinerte, je länger Jasper versuchte auf ihn einzureden.
Sie befürchtete, dass es bald eskalieren würde.

"Heute ist Weihnachten. Können wir die ganzen Probleme nicht einfach mal ruhen lassen?", bat der Ravenclaw, nun mit genervter Stimme.
"Aber du lässt es doch selbst nicht ruhen... das was dich beschäftigt..."
Doch der kleine Bruder reagierte nicht weiter auf Jaspers Worte.
"Wir wissen, dass dir das mit Anian sehr nahe geht, weil er dein bester Freund ist... oder war... aber du musst mit jemandem darüber reden, sonst frisst du alles in dich hinein und irgendwann explodierst du.
Hast du schon einmal etwas von einem Obscurus gehört?"
Prüfend zogen sich die schwarzen Brauen des Zauberer hoch.

"So ein Schwachsinn," versuchte Elin ihrem einen Bruder zu helfen, als der andere plötzlich von irgendwelchen Theorien anfing.
"Ich unterdrücke meine Magie doch nicht!", meinte Leof gereizt, "außerdem habe ich schon mit jemandem über all das geredet, und wie man merken kann, war es genau richtig, es dir nicht zu erzählen!"
Wütend stampfte der junge Mann auf, schwang den Arm mit einem Mal über das Spielfeld, stand dann energisch vom Tisch auf und raste zur Tür hinaus, nach oben in das eigene Zimmer.



Ich hoffe euer Weihnachten wird nicht so :)

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