nur schlimmer geworden

Elin wickelte eine Strähne um ihren Finger und zwirbelte herausfordernd damit herum. Ihr braunen Augen waren konzentriert auf seinen Rücken gerichtet. Draco schaute in einen kleinen Spiegel und versuchte sich die blonden Haare zu richten. Marchie musste gähnen und streckte sich auf dem weichen Bett. Sie trug wieder ihr Kleid von gestern, doch diesmal hatte sie noch einen weiten Pullover angezogen. Malfoy hatte ihn ihr gegeben. Es war weitaus bequemer, als nur mit dem engen Stoff herumlaufen.
"Hast du gut geschlafen?", fragte die Hexe. Sie wollte die Stille unterbrechen.
"Die Couch war erstaunlich bequem. Bewundernswert für so ein altes Möbelstück." Draco hatte die Haare wieder in eine komplett andere Richtung verschoben. Offenbar war er unzufrieden mit seiner Frisur.
"Du wolltest es so," zuckte sie mit den Schultern. "Es war auch richtig so. Wir waren beide erschöpft und gemeinsam in einem Bett zu schlafen-"
"Ich hätte auch auf dem Sofa übernachten können, aber nein du hast darauf bestanden selbst dort zu schlafen."

Malfoy schnaufte, weil sie Recht hatte.
Er schaute ihr im Spiegelbild entgegen. Ihre braunen Augen trafen auf seine. Das Grau blitzte kurz auf, dann unterbrach er den Blickkontakt wieder. Keiner seiner Gesichtsmuskeln wollte sich bewegen. Der Mund war zu einem Strich verzogen. Er war angestrengt, da er sich bemühte kalt zu wirken.

Elinora musterte ihn weiter. Ihren Kopf hatte sie auf ihrem Arm abgestützt während der Blick auf seinem Gesicht verweilte. Es war ihm unangenehm. Das alles. Wahrscheinlich bereute er es sogar sie hier übernachtet lassen zu haben. Marchie konnte es sich nur vorstellen, wie er sich fühlte. Sein Herz musste voller Schuldgefühle sein. Sie hätte letzte Nacht einfach disapparieren sollen und nicht auf sein Angebot eingehen sollen. Beide waren angetrunken gewesen, unfähig eine vernünftige Entscheidung zu treffen. Seine Frau war vor einem Jahr verstorben, seine Mutter vor einigen Tagen. Elin blinzelte. Wie hatte sie nur so ignorant sein können? Was hatte ihr Kopf sich nur dadurch erhofft? Passiert war nichts, also wozu der ganze Aufwand?

Schwache Strahlen schienen durch das alte Fenster. Das dunkle Zimmer gewann ein wenig an Farbe. Es trug dunkelgrüne Tapeten mit edlem Muster darauf. Zwei Säulen hielten das riesige Schlafzimmer. Sie waren das einzige helle in dem Raum, sonst war er komplett mit schwarzen Möbeln bestückt. Es hatte etwas deprimierendes, doch Elin hatte sich das Zimmer von Draco Malfoy auch nicht anders vorstellen können. Es wäre verwunderlich gewesen, hätte er weiße Wände mit bunten Kommoden, ein Bett mit bunter Bettwäsche und farbigen Bildern an der Wand gehabt. Sie setzte sich auf und starrte auf das zweite Kopfkissen. Bewusst hatte sie auf der Seite geschlafen, auf welcher der Nachtisch voller Gegenstände war. Die andere Seite war leer. Es musste Astorias gewesen sein. Elin musste schlucken, als ihr ein Bild im Kopf entstand wie Malfoy und seine Ehefrau dort miteinander jahrelang geschlafen hatten. Sofort stand sie vom Bett auf.

"Ich sollte gehen."
Draco drehte sich sofort herum.
Sein Blick lag nachdenklich auf ihr. Er sagte so vieles, dass er wohl niemals aussprechen würde. "Deine Mitarbeiter warten, richtig?"
Es war eine verhaltene, zaghafte Frage. Vermutlich nur damit es nicht noch unangenehmer zwischen ihnen werden würde.
"Nein, heute habe ich mir freigenommen. Eigentlich wollte ich meine Familie besuchen. Sonst beschwert sich meine Mutter wieder, weil sie mich an meinem Geburtstag nicht gesehen hat." Ihre Augen verdrehten sich genervt über Edith Marchbanks, doch dann schmunzelte sie leicht. Malfoy hingegen wirkte etwas perplex. Sein Mund war leicht geöffnet."Warte, wann hattest du Geburtstag?"
"Oh," machte sie, "Gestern."
Die blonden Brauen zogen sich nach oben und er schüttelte den Kopf über sie. "Elinora, warum sagst du mir sowas nicht?"
Etwas zog sich in ihr zusammen, als er ihren ganzen Namen aussprach.
Es war nicht unangenehm, nur ungewohnt. Sie wusste nicht wie sie damit umgehen sollte.
"Nun ja, es ging eben um die Beerdigung deiner Mutter. Da spaziere ich doch nicht herein und posaune herum, dass mein Geburtstag ist."

Er schlug sich gegen die Stirn.
Elin musste kurz kichern.
"Woher hättest du es auch wissen sollen? Es ist schon in Ordnung, Draco. Ich bin sowieso kein Mensch, der das gerne feiert."
"Trotzdem hätte ich dir gerne gratuliert," meinte Malfoy.
Sie zuckte gerade mit den Schultern, da kam er ohne Vorwarnung auf sie zu und schlang seine Arme um sie.
Zuerst war Marchie vollkommen überrumpelt, doch dann legte sie sanft ihre Arme um ihn, um die Umarmung zu erwidern.
"Alles Gute, nachträglich," sagte er ihr sanft ins Ohr. Elin erschauderte kurz. Eine kribbelnde Gänsehaut bildete sich ihren Hals abwärts.
Draco löste sich wieder und sie nickte dankbar. Zaghaft zogen sich ihre Mundwinkel nach oben.

Mit zaghaften Schritten lief die Hexe auf die vertraute Haustüre zu. Um sie herum sprießten die Blumen, so wild wie noch nie. Seit ihr Vater nicht mehr arbeitete, verbrachten er und Edith die meiste Zeit damit den großen Garten herzurichten. Man merkte den Einfluss von Henry Marchbanks auf das Grundstück. Früher war alles etwas ungeordneter gewesen. Mit Liebe gemacht, doch ein bisschen ohne Plan. Ihre Mutter hatte all die Jahre den Garten alleine gestaltet, doch nun schien ihr Vater sich auch dafür begeistert zu haben. Elin war bewusst, dass er schon immer perfektionistisch gewesen war. Das sah man auch dem Garten an.

Etwas unentschlossen klopfte ihre Faust gegen das harte Holz. Elin konnte laute Stimmen von drinnen vernehmen. Ein tiefer Seufzer entfuhr ihrer Kehle. Offensichtlich hatte ihre Mutter die ganze Familie eingeladen, nur um den Geburtstag ihrer Tochter zu feiern. Dabei hatte Elinora doch jedes Jahr Geburtstag. Es war nichts allzu besonderes.

Die Tür ging auf. Im Rahmen stand eine strahlende Mrs Marchbanks. Sie war schick angezogen, fast zu schick, empfand Elin. Ihre Mutter trug eine buntr Bluse, eine schwarze Anzughose, sowie einen passenden Blazer. Die Augen leuchteten von Edith auf, als sie ihre Tochter erblickte. "Elinora!", begrüßte die Mutter sie überglücklich. Beide fielen sich für einen Moment in die Arme, bevor sie dann in das Haus eintrat und die Tür wieder verschlossen wurde. "Es sind schon alle da! Sogar Leofwine. Ich freue mich so sehr, dass du da bist, meine Liebe! Endlich ist mal was los!" Die Hexe ließ ein freudiges Glucksen los, was ihre Tochter etwas zusammenzucken ließ.
Elin blinzelte mehrmals, um besser zu begreifen können, warum ihre Mutter derartig aufgedreht war, doch es half nichts. "Hast du getrunken, Mum?"
Sie entledigte sich ihres Mantels und stellte die Schuhe auf das vorgesehene Regal. "Dein Vater hat Champagner gekauft!", berichtete Edith lächelnd. Elin nickte nur. Sie hoffte, dass der Rest ihrer Familie nicht genauso aufgedreht heute war, sonst würde der Geburtstag wohl ein sehr langer Nachmittag werden.

Beide Frauen traten in das Wohnzimmer ein. Es war hübsch geschmückt worden. Ein langer Tisch stand in der Mitte des Raums, das Sofa war beiseite geschoben, sodass jeder in der Familie, Platz hatte. Es waren Blumen darauf verstreut, einige Kerzen platziert und zwei gebackene Kuchen zu sehen. Ihre Brüder, deren Frauen und Kinder, saßen allesamt an dem großen Holztisch. Es war Jasper mit Maggie und deren beider Kinder gekommen, sowie Clayton mit seiner Frau Laura, die den neugeborenen Noah in ihrem Arm hielt. Gegenüber von ihnen verweilte Leofwine. Er war alleine kommen. Daneben hatte sich Edwin mit seiner Frau Emilee hingesetzt. Ihr Bauch war bereits so groß, dass Elin sofort befürchtete die Haut könnte jederzeit platzen. Ihr Vater hatte natürlich den Chefstuhl für sich eingenommen. Henry Marchbanks wirkte etwas verloren inmitten all des Trubels. Doch als er seine Frau und seine Tochter erspähte, leuchtete das alte Gesicht auf.
"Elin!", rief er laut aus. Henry war aufgestanden und hatte die Arme ausgebreitet. Sofort war Ruhe am Tisch eingekehrt. Ihr Vater drückte ihren Körper liebevoll an sich. Sie erwiderte die Umarmung augenblicklich und schloss für einen Moment die Augen, bevor er sich dann wieder löste. "Hallo, Dad," lächelte die Hexe ihm entgegen.
Dann wandten sich die braunen warmen Augen zu ihrer Familie, die sich komplett erhoben hatte, um ihr zum Geburtstag zu gratulieren.

Nachdem nun jeder Elin begrüßt hatte, wurde wieder am Tisch Platz genommen. Ihre Mutter hatte bereits die Kuchen aufgeschnitten, sowie verteilt und ließ sich nun tatsächlich nieder, um selbst auch einmal zur Ruhe zu kommen. Der Rest war in aufgeregte Gespräche verwickelt, sodass die Lautstärke beinahe unaushaltbar war. Elin sehnte sich nach ihrer ruhigen Wohnung.

"Nun erzähl doch mal, Schatz. Was gibt's neues bei dir?"
Mrs Marchbanks schaute aufgeregt zu ihrer Tochter. Diese schnaufte leicht genervt. Ihr hätte doch klar sein müssen, dass ihre Mutter wieder alles aus ihrem Leben erfahren wollte. Edith fragte wahrscheinlich nur nach Neuigkeiten, um zu erfahren wenn sich doch ein Mann in ihrem Leben befand. Das war das einzig wichtige für die alte Hexe. "Was neues gibt es nicht wirklich. Es ist alles wie immer."
"Ich habe Molly letzte Woche getroffen," berichtete Mrs Marchbanks begeistert. "Sie meinte dass Charlie mit dir neulich essen war."
"Darauf willst du also hinaus," brummte Elin ihrer Mutter unbegeistert entgegen.
"Ich wollte es nur mal erwähnt haben," meinte Edith. "Es ist immer noch schade, dass das mit euch nicht geklappt hat. Ich mochte doch besonders Molly so sehr, wir hätten uns alle sehr gut verstanden."
"Du kannst Mrs Weasley doch selbst heiraten, wenn du sie so toll findest," mischte Clayton sich in das Gespräch mit ein. Seine Frau Laura und Elin mussten loskichern. Mrs Marchbanks hatte die Augen zusammengekniffen und ihren Sohn prüfend gemustert.
"Du hättest damals einfach eine Adoption in Betracht ziehen müssen, um euren Kinderwunsch zu erfüllen. Leofwine hätte bestimmt ein gutes Wort für euch bei den Bewerbungen eingelegt."
Am Tisch war es augenblicklich etwas ruhiger geworden. Die Augen wanderten nacheinander zu dem stillen Leof, welcher unauffällig an einer der Tischecken saß und bis jetzt kein Wort von sich gegeben hatte.
"Du trauerst Charlie immer noch hinterher, obwohl ich bereits seit sieben Jahren von ihm getrennt bin?"
"Ich trauere nicht-"
"Lass mich einfach mein Ding machen, okay? Meine Karriere könnte nicht besser laufen, doch du trampelst nur darauf herum, dass ich noch keinen Mann an meiner Seite habe. Und du wunderst dich, warum ich so selten zu Besuch komme?"
Eingeschnappt warf Elin ihre Haare über die Schulter. Dann stach sie mit der Gabel in den Kuchen, um ein Stück davon zu essen.
Ihre Mutter schnaufte laut aus. Ihre Tochter wusste ganz genau, dass die Augen von Edith Marchbanks sofort zu ihrem Vater wandern würden. Und als sie aufsah bestätigte sich ihre Vermutung. "Deine Mutter macht sich nur Sorgen, Elin," sprach Henry. Es war schlagartig noch stiller geworden, als die dunkle tiefe Stimme des Zauberers über den Tisch ertönt war. "Du und Charlie hättet damals einfach nicht gleich zum Äußersten schreiten müssen. Ihr hättet fast geheiratet!" Ihre Mutter ließ nicht locker. Für Elin wurde es immer schwieriger ihre Wut zu kontrollieren. Sie wollte nicht ausrasten, nicht heute und nicht hier. Was würden ihre Nichten und Neffen nur von ihr denken?
"Tut mir leid, dass ich deine Gebärmutter nicht geerbt habe und es mir schwer fällt zig Kinder in die Welt zu setzen!"
Sie konnte Clayton kurz auflachen hören. Das Teufelchen in ihr grinste zufrieden, weil sie ihrer Mutter die Meinung gesagt hatte.
"Hast du alle eingeladen, um meinen Geburtstag zu feiern, oder um mir vor die Nase zu halten wie alle meine Geschwister schon glückliche Familien gegründet haben?"
Siegessicher wurde Mrs Marchbanks von ihrer Tochter gemustert. Der Mund der älteren Hexe wurde ganz trocken. Die Worte verschwanden aus ihrem Kopf. Sie war sprachlos.

"Wie war eigentlich die Beerdigung, Schwesterchen?"
Alle Köpfe drehten sich zu dem unscheinbaren Leofwine, der am Ende des Tisches neben seinem Vater Platz genommen hatte. Es war beinahe das erste Mal, dass er sich zu etwas äußerte. Die meisten Anwesenden wirkten erleichtert darüber, dass er das unangenehme Schweigen durchbrochen hatte. Bis auf seine kleine Schwester, deren Augen gefährlich funkelten. Sie war nicht besonders erfreut darüber, dass ihr Bruder dieses Thema ansprach, besonders weil er bis jetzt der einzige gewesen war, der davon gewusst hatte.
"Die Beerdigung von wem?", fragte Henry fordernd.
"Narzissa Malfoy," verriet Leof.
Seine Schwester schnaufte laut aus. Die Blicke ihrer Brüder lagen auf ihr, das wusste sie. Doch sie konnte sich sicher sein, dass keiner von ihnen schlecht darüber denken würde. Eher machte sie sich Sorgen um die Reaktionen ihrer Eltern. Am liebsten würde Elin ihrem Bruder den Kopf umdrehen.
"Du warst bei den Malfoys? Du kanntest Narzissa doch gar nicht."
Perplex musterte Edith ihre Tochter.
"Nun lass sie doch, Mum," mischte Jasper sich ein. Elinora rieb sich die Schläfen. "Ja, bei Merlins Bart, ja! Was ist schon dabei? Wenn ihr weiter auf mir rumhackt oder irgendwelche Geheimnisse ausplaudert," Leofwine erntete einen vernichtenden Blick, "dann werde ich gleich das Haus verlassen und disapparieren."
"Aber warum warst du denn dort?", hakte Edith Marchbanks nach.
"Ich hatte zuvor Scorpius Malfoy gesehen und dann sprang mir die Todesanzeige seiner Großmutter entgegen... Wahrscheinlich bin ich einfach zu abergläubig und hab das als Zeichen gedeutet, dass ich dort hin gehen sollte..."
"Du hast nur nach einer Entschuldigung dafür gesucht, um Draco wieder zu sehen. Du weißt, dass er verheiratet ist und hättest wohl ein schlechtes Gewissen gehabt, wenn du ihn einfach so getroffen hättest. Da kam dir die Beerdigung gerade recht," gab Leofwine seinen Senf dazu. Elin kniff gefährlich ihre Augen zusammen. Ihre Hand zuckte schon und wollte zu ihrem Zauberstab greifen, doch dann konnte sie sich wieder kontrollieren.
"Sein Frau ist vor einem Jahr an den Drachenpocken gestorben, Leofwine.
Und überhaupt, bist du jetzt plötzlich auch noch Psychologe? Nein, wahrscheinlich bist du nur neidisch weil bei mir was los ist, während du einem Gestörten hinterher trauerst, der wohlbemerkt nicht einmal an dir interessiert gewesen wäre, weil er eben nicht auf Männer steht!"
Aus dem Nichts sprang Leofwine von seinem Stuhl auf und richtete den Zauberstab auf seine Schwester.
Elinora zog unbeeindruckt ihre Brauen hoch.
"Setz dich wieder hin, Sohn," wies Henry ihn an. Doch der knurrte nur.
"Weißt du warum er gestört ist? Wegen Zaubererfamilien wie den Malfoys, diese dreckigen Feiglinge! Solche Familie haben sich scharenweise Voldemort angeschlossen und wollten Zauberer wie Anian auslöschen, nur weil sie keine Reinblüter sind!"
"Voldemort ist längst tot," meinte Clayton zu seinem kleinen Bruder. Doch es bewirkte nichts. Leof stand immer noch da und hielt den Zauberstab auf seine Schwester.
"Voldemort schon, aber seine Anhänger nicht," brummte er wütend, "und sie geht auch noch zu der Beerdigung von einer Anhängerin!"
"Leofwine, setz dich wieder hin!", meinte seine Mutter energisch.
"Narzissa Malfoy, hat Harry Potter das Leben gerettet, als sie Voldemort angelogen hat," warf Jasper ein.
Elinora schnaufte. Sie hätte überhaupt nicht herkommen sollen.
"War es wenigstens schön? Mit dir und Draco?" Provozierend wurde die Hexe von ihrem großen Bruder angestarrt.
"Verdammt, was stellst du dir überhaupt für einen Schwachsinn vor? Das war eine Beerdigung und nichts weiter," sagte Elin überzeugend.
Die beiden Geschwister funkelten einander an. "Setz dich wieder hin, Leofwine," meinte nun auch Jasper.
Der Bruder brummte, doch ließ tatsächlich den Zauberstab sinken.
"Ich hätte dir und Charlie sowieso nie eine Adoption ermöglicht. Sowas würde ich einem Kind nie antun."
Dann setzte er sich grimmig wieder hin.

Lange schaute Elinora ihren wütenden Bruder an. Den Kopf hatte er auf die Hand gestützt, der Blick war leer. Seine Worte schmerzten, doch sie konnte ihn nicht vollkommen ernst nehmen. Vor ihr saß nur ein kleiner gebrochener Junge, dem niemand helfen konnte. Eigentlich hatte Elin gedacht die Zeit würde ihn heilen, doch es war nur schlimmer geworden. Ihr Blick wanderte zu ihrer Mutter, die nachdenklich auf ihren Sohn schaute, dessen Blick immer abwesender wurde, als ob er in eine eigene Welt eintauchen würde. Dann sprach Elin den Gedanken aller Anwesenden aus:
"Du machst dir also Sorgen um mich?"


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