die marchbanks

Der Berg an Hausaufgaben verschwand auch nicht, als die Ferien kurz vor der Tür standen.
Es war noch Freitag Abend, als all die Schüler sich in die Sääle verzogen um so viel wie möglich von den Aufgaben abzuarbeiten.
Keiner wollte die Zeit in den Weihnachtsferien damit verbringen sich mit Alte Runen oder Arithmantik zu beschäftigen.
Die Gänge waren wie ausgestorben, nur hin und wieder waren junge Zauberer und Hexen aus der Bibliothek gekommen, um dann schnell in das eigene Haus zu flitzen.
Jeder war entweder mit Packen oder Arbeiten beschäftigt.
Selbst die Erstklässler gaben einmal Ruhe und widmeten sich ihren Pflichten.

Über Hogwarts hatte sich nur eine dicke Nebelschicht gelegt.
Die Temperaturen waren bereits ins Minus gegangen, doch von Schnee war weit und breit nichts zu sehen.
Weihnachtliche Stimmung war nur ein kleines bisschen aufgekommen.
Die Schule hatten den üblichen Tannenschmuck, welcher sich um die Säulen wand, und einen enormen Baum in der Großen Halle, der prachtvoll geschmückt worden war.
Es duftete nach Lebkuchen und Mandarinen, wenn das Essen angerichtet wurde, doch irgendwie war dieses Jahr keine besondere Stimmung aufgekommen.

Die meisten freuten sich lediglich auf die freie Zeit im eigenen Zuhause und die Aussicht auf Schlaf, denn das bekam man hier immer seltener.
Die Prüfungen, um ins nächste Schuljahr zu gelangen, kamen immer näher. Die Lehrer übten besonders viel Druck auf die höheren Klassen aus, was immer wieder für Ärger zwischen Schüler und Lehrer verursachte, denn die Heranwachsenden waren nur noch umso mehr gereizt.
Immer wieder veränderte sich der Punktestand der einzelnen Häuser.
Besonders bei Gryffindor und Slytherin schwankten die Zahlen.
Mal wurden 10 Punkte abgezogen, weil ein Jugendlicher den Mund zu weit aufgemacht hatte und dann schleimte sich ein anderer wieder ein, um den Verlust Wett zu machen.
Es war eine stressige Zeit.
Jeder war froh, als es endlich Samstagmorgen war, man gefrühstückt hatte und sich nun nach Hause aufmachte um zur Familie zurück zu kehren.

Auch Elin und Leofwine Marchbanks waren froh, als sie endlich aus dem Bus ausgestiegen waren, der sie in das kleine Dörfchen Villeigh Haperton gebracht hatte, in welchem sie wohnten.
Nun, das Zuhause befand sich nicht direkt im Dorf, sondern lag etwa einen Kilometer abseits, aber die Geschwister hatten keine andere Wahl, als ein Verkehrsmittel der Muggel zu benutzen.
Die beiden hatten sich bereits daran gewöhnt, mal mit einem Bus fahren zu müssen, wenn keiner sie nach Hause bringen konnte, deshalb war es zur Routine geworden.

Gemeinsam schlenderten der Zauberer und die Hexe durch das niedliche Dorf mit den alten schräg gebauten Häusern und den winzigen Gärten, die alle einzigartig waren.
Die Sonne ging bereits unter.
Die Pflastersteine waren alt, der Gehsteig bröckelte bereits.
Doch es machte ihnen nicht aus.
Sie freuten sich, wieder im vertrauten Umfeld zu sein, in welchem
Es herrschte tiefes Abendrot am Horizont, der ein geheimnisvolles Licht auf die Fachwerkhäuser warf.
Die weißen Wände, mit den roten oder schwarzen Balken, waren nun in ein blutrotes Licht getaucht.
Die Sonne schimmerte wie ein brennender Feuerball und war bereits zur Hälfte verschwunden.

Rasch hetzten Leof und Elin die kurze und einzige Hauptstraße entlang, bis sie schließlich wieder aus dem Dorf herausgekommen waren.
Und dann erblickten sie auch schon große herausgeputzte Haus, welches hoch oben auf einem entfernten Hügel lag.
Weit und breit war nichts als weitere hügelige Landschaft, mit kargem dreckigen Gras und vereinzelten erforenen Blumen, welche die Landschaft ein wenig traurig machten.
Nur vereinzelt waren andere Häuser auf Hügeln zu sehen, jedoch waren auch diese einige hundert Meter voneinander entfernt.
In ein paar von ihnen, wohnten ebenfalls Zauberer und Hexen, aber hatten kaum miteinander etwas zu tun.

Wehleidig schleppten die Marchbanks Geschwister ihre schweren Koffer den Hügel hinauf, bis sie schließlich völlig außer Atem dort oben standen und das riesige Grundstück ihrer Familie betraten.
Elin war schon ein wenig stolz, solch ein schönes und großes Haus zu haben, das beinahe keine Macken aufwies, obwohl es schon mehrere Generationen dort stand.
Im Gegenteil zu den Häusern der Muggel im Dorfinnern, war dieses komplett aus Ziegeln gebaut, sowie außen mit Granit verkleidet.
Das Dach war mit dunklen Ziegeln bedeckt.
Drum herum zog sich ein weißer Zaun, der komplett perfekt wirkte, als ob nichts und niemand ihn umstoßen könnte.
Auf dem ersten Blick wirkte es wie ein schnöseliges Herrenhaus, aber die Marchbanks Kinder waren froh, dass dem nicht so war.
Es war vielleicht halb so groß wie ein normales englisches Herrenhaus.
Natürlich war es ebenfalls kastenartig und besaß sogar drei Stockwerke, aber wirkte es doch eher wie das Haus einer riesigen Familie, statt eines Hochgeborenen.
Der Garten war keineswegs mit Büschen, die zu besonderen Figuren geschnitten worden waren, geschmückt.
Sondern er beherbergte eine niedliche Hütte, die aus hellem Holz gefertigt war, sowie einen kleinen ordentlichen Teich, in dem einige Fische und Pflanzen waren.
Auch einige Beete, in welchen eigenes Gemüse angepflanzt wurde, war zu sehen.
Mitten hindurch führte ein sorgfältig gelegter Steinweg direkt zur Haustür.
Auf der anderen Hälfte des Hauses waren drei riesige Kirschbäume gepflanzt, die schon vor der Geburt aller Kinder dort gestanden hatten.
Zwischen vier, im Wind wehenden Weiden, waren zwei Hängematten gespannt, die sich seelenruhig vom Wind tragen ließen.
Das Anwesen stand dort, als könnte nichts und niemand ihm etwas anhaben.

Leofwine schaute seine Schwester nur an. Beide verstanden sich auch, ohne etwas sagen zu müssen.
Elin musste glücklich lächeln.
Sie wusste genau, dass ihr Bruder genauso zufrieden war wie sie, wieder Zuhause zu sein.
Das Haus war hell beleuchtet, hin und wieder waren Mitglieder der Marchbanks Familie zu sehen, die an den alten Fenstern vorbeiliefen.
Ihre Eltern hatten um den weißen Zaun, auf einige Meter, ein paar Tannenzweige gedreht, welche sich um das Holz herumschlängelten und einen wohligen Duft ausstießen.
Um die zwei Säulen, welche das Haus auf der Veranda stürzten, waren wunderschönen Lichterketten gewickelt worden.
Kurz vorm Haus war noch ein geschmückter Tannenbaum, der  geheimnisvoll im eigenen Kerzenschein stand.

Die Slytherin drückte die vertraute Klinke des Gartentores hinunter und zog den Koffer hinter sich her, während ihre Füße sie freudig über den steinernen Weg trugen.
Ihr Bruder war ihr augenblicklich gefolgt und hatte das Tor hinter sich geschlossen.
Beide Koffer gaben schwere klackernde Geräusche von sich, was womöglich die Ankunft der beiden Schüler ankündigen würde.
Die Geschwister waren an der hölzernen Treppe der Veranda angelangt, als die weiße Tür sich öffnete und eine vertraute Frau im Rahmen stand.

"Meine Kinder!", begrüßte Edith Marchbanks die zwei.
Herzlich hatten die Hände sich nach den beiden ausgestreckt und jeder von ihnen hatte eine innige Umarmung von ihr bekommen.
Elins Herz war aufgesprungen, als sie das vertraute knuffige Gesicht ihrer Mutter erblickte.
Die grauwerdenden schwarzen Haare von Edith, waren wie üblich zu einem wilden Knoten gebunden, der schon ein paar Strähnen aufgegeben hatte.
Um die Hüfte war ihre übliche Kochschürze geschnürt, den Zauberstab hielt sie in der rechten Hand.
Man merkte wie froh die Tochter war, wieder die vertrauten braunen Augen ihrer Mutter zu sehen, sowie die caramellfarbene Haut, welche Elin auch von ihr hatte.
Elin war nur wenige Zentimeter größer, als Edith, jedoch um einiges schlanker als die pummelige Frau.

Die Hexe wischte unauffällig mit ihrem Zauberstab in die Luft, worauf die schweren Koffer ihrer Kinder, hinein ins Haus flogen.
"Ich bin so froh euch wieder bei mir zu haben!", schwärmte die Hausfrau wehleidig. Jeder erntete noch einen liebevollen Kuss auf die Stirn.
"Nun kommt aber rein."
Hastig winkte sie die Geschwister hinein und schloss dann die Tür, als beide eingetreten waren.
Leof und Elin legten ihre Mäntel ab, zogen die Schuhe aus und befreiten sich von Schal und Mütze.
Vor ihnen erstreckte sich die lange und alte Holztreppe, welche in tiefem Schwarz getaucht war, doch nun von einem roten Teppich, sowie einigen Tannenzweigen, verziert wurde.

"Wir sind auch glücklich, wieder zurück zu sein, Mum."
Leofwine hatte sie offenbar beruhigen wollen, weil Edith ihm noch einen Knutscher auf die kalte Wange gegeben hatte.
Die beiden folgten der Hexe nach links in die große Küche und wurden augenblicklich von ihrer Mutter mit Essen betüdelt.
Genüsslich biss Elin in ein Plätzchen hinein, während ihr Bruder von einer selbstgemachten Pastete probieren sollte.

"Leider konnten wir nicht früher kommen,"entschuldigte die Tochter sich,"der Hogwarts - Express kam um sechs Uhr in Kings Cross an und dann mussten wir eine Stunde auf den Bus warten."
"Tut mir leid, dass ihr auf Muggelfahrzeuge umsteigen musstet, aber es ging nicht anders. Ich werde sonst nicht mit dem Essen für morgen fertig. Und Dad ist erst in einer halben Stunde im Ministerium fertig."

Elin musterte die komplette Küche.
Es sah aus wie Sau.
Die dreckigen Töpfe stapelten sich, Geschirrtücher lagen verstreut auf der Theke und verschiedene Schränke waren sperrangelweit aufgerissen.
Doch sie bemerkte einen genüsslichen Geruch aus dem Ofen.
Genießerisch sog sie die Luft mit der Nase ein.
"Das ist die Ente," schmunzelte Mrs Marchbanks.
"Es riecht berauschend," meinte ihr Sohn schmeichelhaft.
Ihm war tatsächlich das Wasser im Mund zusammen gelaufen.

Die alte Wanduhr im Eingangsbereich, schlug zehn Uhr.
Leofwine schaute sich verwirrt um, weil außer dem Schlagen der Standuhr, nicht weiteres als Stille zu hören war.
"Wo ist Edwin?", erkundigte Leof sich nach seinem kleinen Bruder.
Er lugte um die Ecke in das nächste Zimmer, als ob er so dem jüngsten aller Marchbanks finden könnte.
"Er schläft bereits," berichtete seine Mutter, "war hundemüde und wollte, dass Weihnachten so bald wie möglich kommt."
Der Ravenclaw konnte nur den Kopf über seinen neunjährigen Bruder schütteln.
"Spinner."
"Also sind wir die einzigen, die schon da sind?", erkundigte Elin sich.
Mrs Marchbanks nickte hastig mit dem Kopf. Sie wedelte kurz mit dem Zauberstab in der Luft, worauf zwei Töpfe anfingen von einer kratzigen Bürste geschrubbt zu werden.
"Eure großen Brüder werden morgen gegen Mittag anreisen, damit sie noch genug Zeit haben um sich für das Fest am Abend auszuruhen."
"Kommt Maggie auch?"
Elins Augen glühten. Sie war völlig vernarrt in Jaspers Frau. Maggie erinnerte sie ein wenig an eine große Schwester, so wie sie miteinander interargierten.
"Natürlich kommt Maggie auch," lächelte Edith ihrer Tochter entgegen, welche sofort aufgeregt in die Hände klatschte.
Schmunzelnd schüttelte die Mutter den Kopf.
"Ich mache euch einen Tee," murmelte sie vor sich hin.
Die Geschwister nickten nur und ließen sich dann am Küchentisch nieder, auf dem immer noch mehrere Bretter, sowie Töpfe standen.

"Wie waren die ersten Wochen?"
Leofwine schaute bedeutend zu seiner kleinen Schwester, die nachdenklich die Lippen aufeinander gepresst hatte.
"Hast du schon ein Kleid für den Ball gefunden, Elinora?"
"Mum, nenn mich nicht so," bat die Slytherin in quengelndem Ton.
"So ein schöner Name, den dir dein Vater da ausgesucht hat und du wirfst ihn einfach weg - pff-."
Elin musste wegen des witzelnden Tons schmunzeln, aber vor allem weil ihre Mutter leicht drohend mit dem Zauberstab in der Hand auf sie zugegangen war.
Beide grinsten sich breit an.
"Ja, ich habe eines gefunden, antwortete die Tochter schließlich.
"Es ist eisblau. Das Restgeld habe ich auch dabei."
Rasch kramte sie aus ihrer Umhängetasche, die ihr immer noch um den Körper hang, bis dann die vielen Münzen auf dem Tisch lagen.
Ihre Mutter winkte jedoch nur ab und tappelte wieder zu dem vielen Geschirr, um sich weiter um den Abwasch zu kümmern.
"Behalt es ruhig. Gib deinem Bruder die Hälfte, dann könnt ihr euch was Hübsches in Hogsmeade kaufen."

Der Lockenkopf wandte sich nach oben zu ihrem Bruder, der fordernd die Brauen nach oben gezogen hatte.
Widerwillig murrend schob seine Schwester ihm die Hälfte der Galleonen zu.
"Bald ist doch der Ball, nicht wahr?
Es stand sogar im Propheten, dass er verschoben wird. Als ob es nichts wichtigeres gäbe."
Edith murrte.
"Ich dachte ich könnte es irgendwie schnell hinter mich bringen," murmelte Leof leise.
Sein Blick lag starr auf dem dunklen Küchenboden.
"Mit wem geht ihr denn hin?", fragte Mrs Marchbanks.
"Jaylen Graham."
Elin machte absichtlich eine Grimasse, die so aussah als würde sie sich übergeben müssen.
"Warum hast du denn ja gesagt, wenn dir bei ihm nach Kotzen zumute ist?"
Von ihrem Bruder kam ein belustigtes Kichern, weil seine Mutter genau das aussprach, was er seiner Schwester schon seit Wochen versuchte klarzumachen.
Leof erntete einen bösen Blick von Elin und war sofort wieder still.

"Es gab keinen besseren," nuschelte die Sechstklässlerin in sich hinein.
Sie schien sich nicht einmal selbst zu glauben.
Das Gesicht verzog sich angewidert, als sie wieder an Graham denken musste.
"Es gibt immer bessere, mein Schatz."
Der Wasserkessel pfiff ohrenbetäubend, sodass alle drei Marchbanks das Gesicht verzogen.
Rasch war Edith zu dem Herd gespurtet, um das Geräusch zu stillen.
Dann goss sie das Wasser über und stellte ihren Kindern zwei Tassen Tee hin.

"Aber es hätte mich kein anderer gefragt, Mum."
Ein leicht verzweifelter Ausdruck, erschien auf Elins Gesicht.
"Ich bin nicht so beliebt, dass mich zehn Jungs fragen würden.
Deswegen hasse ich den Ball auch so abartig. Schon beim Trimagischen Turnier war das ätzend."
"Doch kannst ihm doch noch absagen und dann alleine hingehen," schlug ihr Bruder vor.
Leicht entsetzt wurde er von Mutter und Tochter angeschaut.
"Wie unhöflich wäre das denn?"
Mrs Marchbanks Stimme war urplötzlich ziemlich aufgeregt geworden.
"Wie armselig...," murmelte Elin traurig.

"Mit wem gehst du denn hin?", widmete sich die Mutter nun ihrem Sohn.
"Ich geh allein," kam es aus dem Siebtklässler gerade heraus.
Der Ravenclaw merkte wie schockiert er von seiner Mutter gemustert wurde und wie seine Schwester den Blick traurig von ihm abwandte.
"Aber Leof-"
"Nein, Mum. Da kannst du mir nicht reinreden!"
Für einen Moment stand der Mund von Edith offen, während sie ihren Sohn besorgt musterte.
"Hast du es überhaupt gewagt jemanden zu fragen?"
Mrs Marchbanks hatte ihren Zauberstab beiseite gelegt, einen Hocker aus der Ecke herbeigezogen und sich nun zu den beiden Schülern gesetzt, welche ruckartig ziemlich bedrückt wirkten.
"Ich war sogar schon soweit Matilda zu fragen, aber habe es dann doch gelassen. Und der Rest... nääh."
Ein mitleidiger Seufzer kam aus der Kehle seiner Mutter.
Die Hand von Edith Marchbanks legte sich behutsam auf das Bein ihres Kindes und ihr fühlender Blick sprach tausend Bände.
"Der Ball ist einfach nur ein großes Stück Dreck," gab Leofwine noch von sich.
"Und warum nicht Matilda?"
Verwirrt richtete sich nun die Aufmerksamkeit wieder zu ihrer einzigen Tochter, welche die ganze Zeit stumm da gesessen hatte.

Elins Kiefer spannte sich auf und die Augen wurden größer.
Sie versuchte sofort den Blicken beider auszuweichen, doch wurde ihr auch im selben Moment klar, dass sie so nicht weiter kam.
Ein wehleidiges Schnaufen kam von ihr.
Es schoss ihr so viel auf einmal durch den Kopf.
Sachen von denen ihre Mutter noch keinen Schimmer hatte, aber von denen Leof jedes kleinste Detail wusste.
Irgendwie fühlte sie sich automatisch schlecht, jetzt da die vertrauten Augen ihrer Mutter solch einen liebevollen Ausdruck trugen.

"Matilda kann sich vergraben gehen," brummte die Slytherin in gleichgültigem Ton.
Edith Marchbanks stupste ihre Tochter am Arm empört an.
"Sag sowas nicht!"
Doch die braunen Augen des Mädchens verdrehten sich nur.

Leof musterte seine Schwester bedacht, schnupperte an kurz an dem Getränk und stand dann auf.
"Ich werde schon mal ins Bett gehen," meinte der Ravenclaw und griff nach der heißen Tasse.
Seine Mutter schaute kurz zu ihm und nickte dann verständlich.
"Schlaf gut, mein Sohn."
Ein ermunterndes Lächeln wurde dem Jungen zugeworfen.
Dann verschwand er um die Ecke zum Treppenhaus.

Rasch wurde die Aufmerksamkeit wieder auf Elin gelenkt, welche nachdenklich die Tasse in die Hand genommen hatte und genau überlegte, wie sie die komplexe Geschicht mit Jones ihrer Mutter beibringen sollte.
Sie befürchtete schon jetzt, dass sie nicht auf ganz so viel Verständnis stoßen wurde, anders als bei Leofwine, der wie immer recht mitfühlend war, als sie ihm von all dem erzählt hatte.
"Du weißt doch wie Matilda ist," begann Elin, da der fordernde Blick von Edith einfach nicht verschwinden wollte.
"Sie ist sehr direkt," meinte Mrs Marchbanks. Die Schultern zuckten, als ob es etwas völlig normales wäre.
Ihre Tochter presste die Lippen aufeinander.
Alles in ihr sträubte sich dagegen, weiterzureden.
"Mum ich habe mich mit Draco Malfoy angefreundet..."
Der Kopf senkte sich kurz, bevor sie sich dann wieder an ihre Mutter wandte, welche ihre Tochter lange anstarrte.
"Draco Malfoy?"
Die Augen wurden bedrohend größer, die Brauen zogen sich hoch, als ob sie es nicht glauben konnte.
"Elinora, das ist nicht dein Ernst."
Edith Marchbanks beugte sich vor zu ihr, als ob sie ein Stück Dreck im Gesicht hätte.
"Er hat sich irgendwie gebessert finde ich... wirklich, Mum."
Der Körper zog sich ein.
Elin merkte wie unerfreut ihre Mutter darüber war. Es war von vornherein klar gewesen.

"Er war ein Todesser, Elinora.
Einer von Voldemorts Anhängern.
Ein Mörder.
Das ist dir doch wohl klar, oder?"
Ein unzufriedenes Brummen kam aus der Kehle der Hausfrau.
Elin versuchte sichtlich sich darauf zu konzentrieren nicht ausfallend zu werden, denn das konnte normalerweise recht schnell passieren, wenn sie mit ihrer Mutter diskutierte.
Eigentlich wollte sie nur in ihr warmes weiches Bett, dass sie so sehr vermisst hatte.
"Draco hat keinen umgebracht, das weißt du ganz genau.
Er ist genauso alt wie Leofwine.
Fast noch ein Kind also."
"Trotzdem ist er bereits alt genug um eigene Entscheidungen zu treffen.
Er war doch ein Todesser, oder?
Du hast sicher das Mal auf seinem Arm gesehen, wenn du ihm nun so nahe stehst."
Mrs Marchbanks stand auf und ließ eine perplexe Tochter, die ihr fassungslos hinterher starrte, während sie sich weiter um das Geschirr kümmerte.

"Was? Denkst du er ist stolz darauf und zeigt das jedem?"
Entsetzt war Elin aufgestanden und aufgebracht in Richtung ihrer Mutter gelaufen.
Aufbrausend stemmte die junge Hexe die Hände in die Hüfte.
"Oder was für eine Anspielung war das?"
Vorwurfsvoll musterte die Tochter die Frau vor ihr. Von dieser kam jedoch nur ein widerwilliges Brummen.
"Du denkst also sofort, dass ich nicht nur befreundet mit ihm bin," stellte die Slytherin gehässig fest.
"Die Malfoys erscheinen mir nicht als eine Familie, die Wert auf Freundschaften legt.
Außer natürlich es ist zum eigenen Vorteil."

Elin schnaufte laut aus und versuchte irgendwie die Wut in sich herauszubekommen.
"Es ging um Matilda und nicht um die Malfoys," wollte sie wieder zur ursprünglichen Frage zurückkehren.
"Du hast ihn erwähnt.
Anscheinend hat es was mit Matilda zu tun."
Edith Marchbanks würdigte ihre Tochter keines Blickes.
Die Stimme war kalt.
"Matilda hat ihn mit sechs anderen Schülern brutal verprügelt.
Und sie wusste genau, dass ich ihn nett finde," sagte die Slytherin es schließlich geradeheraus.
Doch von der Hexe fehlte jegliche mitfühlende Reaktion.
Sie seufzte nur laut.
"Es war ein langer Tag, Elinora.
Du solltest ins Bett."

Für einige Sekunden starrte Elin ihre Mutter noch an.
Ensetzen spielte sich in ihrem Gesicht ab.
Dann machte sie schließlich auf dem Absatz kehrt und verschwand aus der Küche.









Seeeeehr langes Kapitel.
Kommis? :)
lg

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