#2 It's been a while
Pov Yoongi
Schweigend, Augen geschlossen, lag ich an Jimins Seite, mein Arm über seine Brust gelegt. Er spielte an seinem Handy, wusste, dass ich wach war, dass ich jedoch noch ein bisschen so liegen bleiben wollte auch, obwohl der Boden ungemütlich und kalt war. Und ja, wir hatten auf dem Boden geschlafen. Nachdem Jimin in meinen Armen eingeschlafen war, war ich auch langsam müde geworden und als ich mich nicht mehr wach halten konnte, sind wir beide zu Boden gefallen. Anstatt sauer auf mich zu sein, hatte er nur laut gelacht und war dann wieder eingeschlafen, womit ich gezwungen war, am selben Ort zu schlafen, denn ein weiteres Mal wollte ich seinen wertvollen Schlaf nicht stören und alleine schlafen war keine Option. Ich musste neben ihm schlafen, es war so selbstverständlich geworden mit den Jahren.
Ich hasste Morgende, schon immer und meine Laune stieg nicht sonderlich, wenn ich sie im Wohnzimmer verbrachte. Noch dazu zerstörte Jimins Telefon die Ruhe, da es ununterbrochen klingelnde Töne von sich gab und drohte, nie wieder aufzuhören. Genervt murrte ich, doch der Idiot reagierte nicht, noch dazu nahm er seinen Arm, der eben noch um mir lag, zurück, womit nun jegliche Gemütlichkeit verschwunden war. Ich öffnete die Augen und tastete unbeholfen nach dem Mobiltelefon.
"Ja, tut mir leid, ich bekomme es nicht still." Zischte Jimin beschämt und drehte sich auf die andere Seite, mir damit den Rücken zu. Ich rollte nach und legte mein Kinn auf seine Schulter, "Wer schreibt dir denn?" Wenn es das war, was den Lärm verursachte.
"Hoseok." Antwortete der jüngere knapp, während er die Helligkeit des Handys runterstellte.
"Warte," Ich griff um seinen Arm, der das Handy hielt, weil mein Arm nicht weiter reichte, "versuchst du gerade alles, damit ich es nicht lese?" Plötzlich hellwach, beugte sich mein Körper über ihn, ließ meine andere Hand nachschnellen, sodass nun dann beide Hände das Gerät hielten, wodurch ich einen Blick auf den Bildschirm erhaschen konnte.
'JIMINIE'
'WOOHOOO'
'HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!!1!'
Dann eine Nachricht von Jimin im Chatverlauf, die ich jedoch nicht mehr lesen konnte, da mir der genannte auch schon die Sicht entzog und sich aufrappelte.
"Wozu Glückwunsch?" Fragte ich verwirrt, als ich auch noch schwach stand. Ich überlegte angestrengt, "Du hast nicht Geburtstag, Jahrestag haben wir auch nicht.. Was meint er?"
"Du hast meine Privatsphäre verletzt!" Schmollte er gespielt, schob dabei seine Unterlippe vor. "Privatsphäre haben wir schon lange nicht mehr vor einander." Ich torkelte auf ihn zu und gab ihm lächelnd den ersten Kuss an diesem Tag. Er ließ sich so leicht ablenken, also schnappte ich mir das Handy aus seiner Hand. "Nein- Hyung!" Er krallte es sich wieder zurück und lief ein paar Schritte rückwärts, um Distanz zwischen uns zu bringen.
"Jimin." Sagte ich eindrücklich ermahnend und ging auf ihn zu.
"Hyung?" Grinste er herausfordernd. Ich lief etwas schneller, worauf er ums Sofa ging.
"Was soll das werden?" Fragte ich, "Gib mir dein Handy."
"Fang mich, wenn du kannst." Sein Lächeln war so höhnisch, fast schon ohne Respekt, das ließ ich mir nicht gefallen, ich würde nicht von einem jüngeren auf den Arm genommen werden. Also lief ich schneller, um das Sofa, während Jimin sein Tempo erhöhte. Über mehrere Runden lief ich ihm stur hinterher, bis ich stehen blieb, meine Hände in die Hüften stemmte und ihn keuchend ansah.
"Du musst öfter trainieren, wenn du jetzt schon kaputt bist." Er grinste immer noch, obwohl auch er außer Atem war.
"So, jetzt kannst du was erleben!" Knurrte ich genervt und nahm diesmal den direkten Weg zu ihm, der übers Sofa führte, über das ich kletterte. Jimin hatte das nicht erwartet und somit scheiterte ein weiterer Fluchtversuch. Ich hing mich an ihn, hinderte ihn am weiterlaufen und schmiss ihn zu Boden. Jetzt lag ich auf ihm und versuchte seine Hände über seinem Kopf festzuhalten, jedoch windete er sich unter mir und drehte uns um, sodass er auf mir lag. Er grinste, küsste mich und kicherte danach, was ich lachend erwiderte. Energisch befreite ich mich aus seinem Griff und drückte mich nach oben, rutschte unter ihm weg, um mich aufrichten zu können. Es sah aus, wie ein Kampf um die Oberhand, wer am dominantesten war, obwohl diese Frage schon lange beantwortet war.
Jimin krabbelte wieder auf mich zu, stieß mich um und setzte sich auf meinen Schoß, während er mich innig küsste. Und das alles tat er nur, um von seinem Handy abzulenken.
"Süße Provokation." Keuchte ich, als er anfing, meinen Hals zu küssen und daran zu saugen. Doch ich würde dem so schnell nicht verfallen, so griff ich in sein Haar und zog ihn, vielleicht etwas unsanft, von meinem Hals weg. Dreckig grinsend sah er mich an und leckte sich über die Lippen. Verdammt, er sah so gut aus. Und wieder erinnerte ich mich an all die Jahre, die wir schon zusammen waren, ich schätzte sie wirklich. Wir beide kannten den jeweils anderen in und auswendig, würden nie wieder voneinander loskommen, diese Liebe war viel zu stark und sie würde alles und jeden überbrücken können.
"Vertraust du mir nicht? Oder warum willst du das unbedingt lesen?" Raunte er, während er mich aus den Augenwinkeln ansah, weil ich so sehr an seinen Haaren zog.
Ich drehte uns um, lag mit meinem gesamten Gewicht auf ihm und küsste seine Wange. "Ich will wissen, warum er dir gratuliert." Meine Stimme war nicht viel mehr als ein verführerisches Flüstern. "Lass uns doch... zusammen feiern." Eine Gänsehaut jagte über Jimins Körper, sein Griff um das Telefon wurde schwächer. Langsam strich ich mit meinem Zeigefinger seinen Arm entlang, bis ich am Handgelenk angekommen war. Doch in diesem Moment packte der jüngere wieder zu, jetzt würde ich das Handy nie bekommen. Aufgeschreckt fuhr er hoch, stieß mich dabei von sich und verstaute das Gerät in der Tasche seiner Jogginghose, wo er den Reißverschluss schloss.
"Man Jiminie." Protestierte ich und sackte in mich zusammen, weil mir der Spaß verdorben wurde.
"Ich liebe dich, aber.. "
"Idiot."
"Das kann ich dir nicht zeigen." Er seufzte.
"Warum?"
"Noch nicht." Er krabbelte auf mich zu und nahm mein Gesicht in beide Hände, küsste mich beherzt. Ich verschränkte die Arme vor der Brust, musste jedoch lächeln. "Du kannst mir nicht sauer sein." Kicherte er, worauf ich nickte. Er kannte mich einfach zu gut.
"Aber du wirst es mir sagen?" Fragte ich ruhig. Ich konnte mir nicht vorstellen, was es sein konnte. Denn wozu gratulierte ihm Hoseok, was für meine Augen und Ohren jedoch nicht bestimmt war?
"Sehr wahrscheinlich." Lächelte er sanft und stand auf, streckte sich.
Ich bemerkte, wie so oft, wie sehr ich ihn liebte. Diese süßen, genuschelten Laute, die von ihm kamen, wenn er sich streckte. Wenn er vor mir stark wirken wollte, man ihm aber ansah, dass er, wie gestern zum Beispiel, total müde war. Ich liebte ihn und nichts würde das je ändern. Er war auf so viele Weisen perfekt.
-
Wir hatten uns entschieden, in einem Cafe Frühstücken zu gehen, da niemand von uns beiden wirklich große Lust verspürte, zu kochen, da unser Kühlschrank leer war. Außerdem war ich froh, mit ihm rausgehen zu können. Ich wollte seinen freien Tag genießen und aus der stickigen Wohnung zu entkommen, war eine schöne Abwechslung. Eigentlich war das genaue Gegenteil eingetreten von dem, was ich ihm vor Jahren versprochen hatte. Ich hatte noch nicht um seine Hand angehalten, uns kein großes Haus gekauft, da ich noch nicht mal Arbeit gefunden hatte. Eine Wohnung hatten wir, jedoch mitten in der Stadt über einer Straße und nicht über einem uns so wichtigen Fluss unter einer Brücke. Eine Kakao-Kaffee-Maschine hatte ich auch nicht erfunden, ich war so jung, was hatte ich ihm damals nur versprochen? Nichts war wahr geworden, die Matratze war hart wie Stein, das Bett kleiner als eine Badewanne, die wir nicht besaßen und die Küche genauso klein. Ihn zum Essen ausführen und das jeden Samstag, damals hatte ich noch keine Ahnung von Geld.
Doch während ich mit ihm Hand in Hand über die Straße ging, musste ich Lächeln. Die schönsten Dinge waren dennoch wahr geworden. Abends kuschelte ich wirklich mit ihm und ihn zu halten, gab mir das Gefühl von Sicherheit. Ich erzählte ihm, was ich den ganzen Tag gemacht und wie sehr ich ihn vermisst hatte, so, wie ich es vorausgesagt hatte.
Leise wiederholte ich meine Worte von damals, "Ich bin Min Yoongi und Park Jimin ist nicht mehr ein Teil meines Lebens, Park Jimin ist mein Leben. Ich will dich beschützen und ich werde immer alles dafür tun, solange du es zulässt."
Mein Hand fasste fester um seine und ich sah zu ihm auf, als er sich im Laufen zu mir drehte. "Hast du etwas gesagt?"
"Nein," ich sah den jüngeren verträumt an, "Ich habe dich vermisst." Er sah mir tief in die Augen und er ahnte, dass ich gerade versunken in Gedanken war. Er sah es immer.
"Ich dich mehr." Lächelte er und hielt mir die Tür zum Lokal auf, "Ladies first!" Mein Todesblick ließ sein Lächeln nicht sterben und während er mir folgte, bekam ich noch einen unbemerkten Klaps auf den Hintern. Anstatt etwas sinnvolles zu tun, lächelte ich einfach nur, denn ich war so glücklich über diese Situation. Einfach zu leben, einfach hier zu sein, mit Jimin zu sein.
Wir suchten uns einen Tisch und setzten uns, als uns auch schon jemand bediente. Und während ich meinen Teil bestellte, sah Jimin immer wieder auf sein Handy, so als würde er auf etwas warten oder auf andere Weise sich etwas versichern. Und obwohl er neben mir saß, fühlte ich mich plötzlich so fern von ihm. So abgekapselt und nicht mit einbezogen. Es schien, als plane er irgendetwas, wovon ich nichts wissen durfte und das machte mich krank. Ich war wirklich abhängig von ihm geworden, wenn ich schon jetzt Angst bekam, er würde mich nicht in Etwas einweihen, denn wir erzählten uns alles.
Sonst immer.
Aber schon vor Jahren hatte ich erkannt, dass sich 'immer' irgendwann mal änderte, jedoch hatte ich gedacht, dass das hier, das Leben mit meinem Idioten, dieses 'immer' wäre.
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[Danke für's kommentieren und Voten]
Heyyy~
Kann mir jemand sagen, warum wir schon Viertel vor sechs haben? Wth
Mit dem uploaden habe ich mir das eigentlich so überlegt:
Dienstag, Freitag und Sonntag.
Da ich aber dabei vergessen habe, dass ich noch eine andere ff schreibe, bei der ich bald aktuell gehe, wird das etwas schwierig werden tbh.
Ich schreibe in jeder freien Minuten, soweit ich kann, nur vernachlässige ich dann meistens die jeweils andere ff.
Und einmal in der Woche wäre mir zu wenig, ich würde das updaten einfach vermissen, weil es mir halt Spaß macht.
Jeden Tag werde ich auf jeden Fall nicht schaffen, da ich die Kapitel nicht hinrotzem oder kurz schreiben will und festlegen will ich mich eigentlich auch nicht, aber ich will, dass man sich so ungefähr auf etwas freuen kann und sich nicht fragen muss, wann nächste Kapitel wohl kommen wird.
Help :')
Ich werde mir da noch was überlegen, bis dahin euch noch einen schönen Tag und ich weiß, dass das Kapitel eher langweilig ist surri♡
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