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Meine Gedanken während dem ganzen Tag im Unterricht wanderten immer wieder zu der Szene auf dem Dach. Selbst in der letzten Stunde konnte ich die Gedanken nicht stoppen. Ich bemerkte es erst gar nicht, doch immer wenn ich ganz besonders an diese eine Stelle dachte, biss ich mir unbewusst auf meine Unterlippe. Mir war nicht bewusst, was für eine Wirkung Zayn auf mich hatte, doch ihm schien es schon längst aufgefallen zu sein.
Meine Konzentration war hinüber. Im Unterricht machte ich auch nicht wirklich mit und meine Notizen schmierte ich nur so vor mich hin. Seitdem Zayn in meinem Leben aufgetaucht war, war nichts mehr so wie davor. Dabei hatte ich mich immer so unauffällig wie möglich verhalten. Es wunderte mich wirklich, wie stark sich alles ändern konnte, nur weil ich eine Textnachricht bekommen hatte, die nicht einmal für mich bestimmt war.
Ich spürte ein Ziehen in meiner Magengegend als ich daran dachte. Wahrscheinlich lässt sich diese darauf zurückführen, dass mich die ganze Situation seitdem in ein Gefühlschaos führte, aus dem ich keinen Weg mehr weg fand. Es war so als wäre ich in einem unendlichen Strudel gefangen dessen Name „Zayn Malik" war.
Zayn.
Vor ein paar Tagen hätte sich bei dem Namen eine Gänsehaut auf meinem Körper breit gemacht, die mir ein sehr ungutes Gefühl gab. Doch jetzt musste ich die ganze Zeit nur an seinen Namen denken, an seine Aktion auf dem Dach und wie sehr mich das angemacht hatte. Ich musste mich so stark darauf konzentrieren mitten im Unterricht meine immer enger werdenden Hose zu verstecken und meine Gedanken wo anders hinzulenken.
Ich wurde hart wegen einem Mann.
Nein - nicht irgendein Mann. Es war Zayn - jemand den ich nie wirklich leiden konnte. Der mich wie ein Außenseiter behandelt hatte und mir auf einmal so viel Aufmerksamkeit zukommen ließ. Deswegen wunderte es mich umso mehr warum mein Körper auf einmal so eine starke Reaktion auf ihn hatte.
Das Vibrieren meines Handys ließ mich leicht zusammenzucken und riss mich komplett aus meinen Gedanken. Es war eine Nachricht - wen wundert es - von Zayn.
Zayn: Alles okay bei dir? ;)
Liam: Smiley.
Liam: Warum fragst du?
Zayn: Ich weiß nicht... von hier kann ich deine hose gaaanz genau sehen ;)
Zayn: Du brauchst sie mit deiner hand jetzt nicht so schnell verdecken ;)))
Liam: Wo bist du?
Zayn: Ein geheimnis :)
Zayn: Oder willst du schnell herkommen und wir machen weiter wo wir aufgehört haben?
Ich schluckte bei dieser Antwort. Mein Mund wurde immer trockener. Ich blickte mich um, doch als ich aus dem Fenster sah, sah ich ihn nicht. Wo versteckte er sich?
Liam: Stalkst du mich jetzt auch schon im Unterricht?
Zayn: Du willst es doch auch ;)
Liam: Ich habe nie darum gebeten, dass du mich stalkst.
Zayn: Aber gerade betet dein schwanz das ich das zu ende führe was ich nicht beendet hab
Zayn: Versuchs gar nicht erst zu leugnen ;)
Liam: Du solltest zu einem Therapeuten. Keine Ahnung was du für Traumvorstellungen hast, aber gesund sind sie nicht.
Zayn: Sex ist sogar sehr gesund
Zayn: und das normalste auf der welt
Zayn: und vor allem das normalste das du mir nicht widerstehen kannst ;) ich mein wer kann das schon? Schau mich an ;)
Ich entschied mich dafür diese Nachricht zu ignorieren. Schließlich war der Unterricht in ein paar Minuten zu Ende und dann konnte ich von hier verschwinden. Wo Zayn war sollte mich auch nicht so stark interessieren wie es gerade tat - also zwang ich mich dazu meinen Blick nicht umherschweifen zu lassen. Mit einem Ohr hörte ich mit was der Lehrer vor sich hin redete - genauso wie der Rest der Klasse. Als dann endlich das letzte Klingeln des Tages den Unterricht beendete stürmten alle aus dem Klassenzimmer hinaus, während ich noch dabei war meine Sachen einzupacken. Auf dem Weg aus dem Klassenzimmer zu meinem Spind sah ich aus der Ferne wie jemand - genauer gesagt ein schwarzhaariger Junge namens Zayn - neben diesem lehnte, mich von oben bis unten musterte und sich auf die Lippe biss. Ich musste schlucken.
Ohne etwas zu sagen, ignorierte ich ihn und öffnete diesen um meine Schulbücher in den Spind zu geben. Als Zayn einen Arm um meine Taille gab und seine Hand auf meinem Bauch ruhte spürte ich wie sich ein Kribbeln auf meinen Körper ausbreitete - überall dort wo er mich berührte. Seitdem in der Mittagspause dieser kleine Zwischenfall war, reagierte ich komplett anders auf ihn und das beunruhigte mich.
Reiß dich zusammen.
Als er merkte, dass ich seinen Arm nicht wegdrückte, streichelte er dort wo seine Hand lag meine Seite und verursachte dadurch, dass sich mein Körper leicht näher zu der Berührung hin bewegte - wenn auch nur unbewusst.
„Hallo, Liam." Mich überraschte wie sanft er meinen Namen aussprach. „Hallo, Zayn." Ich versuchte zwar so ironisch wie möglich zu klingen, doch der Versuch war kläglich gescheitert. Meine Stimme zitterte, als hätte ich Angst was als Nächstes geschah.
Angst. Das redete ich mir nur ein - ich hatte eher Angst das nichts geschah.
Ein Augenblinzeln und der Augenblick war vorbei. Zayn lehnte wieder beim Spind und ich stand wie eingefroren auf der Stelle. Nach ein paar Sekunden hatte ich mich wieder gefangen und machte die Spindtüre zu. Als ich mich zu ihm drehte, konnte ich seinen Blick nicht deuten. Er sagte nichts, sondern starrte mich nur an. Ich runzelte die Stirn. Da ich versuchte aus der Situation zu entkommen, startete ich den Versuch einfach an ihm vorbeizugehen, doch als ich auf seiner Höhe war, packte er mich am Arm und hielt mich zurück. Als ich diesmal zu ihm blickte war alles wieder normal und er grinste mich nur mit seinem dämlichen Grinsen an, wie er es immer tat.
„Wohin des Weges? Wolltest du mich etwa hier einfach stehen lassen?" „Ich habe keinen Grund hier zu bleiben. Schule ist aus und ich will nach Hause." Mein Blick traf seinen nicht. „Ich wüsste da etwas besseres." Er grinste und ließ meine Hand los. Vom Spind abstoßend ging er in die entgegengesetzte Richtung und fragte: „Kommst du?" Ohne zu überlegen machte sich mein Körper eigenständig und folgte ihm.
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Eine Stunde später saß ich in seinem Auto, auf dem Weg zu Gott weiß wo, während Zayns Hand auf meinem Oberschenkel ruhte. Desto öfter ich versuchte diese zu entfernen, desto fester wurde sein Griff, also ließ ich es einfach bleiben. Das Kribbeln auf meiner Haut ignorierte ich.
„Wohin fahren wir? Wir sind nicht einmal mehr in der Stadt." „Wie oft soll ich es noch sagen? Es ist eine Überraschung." Ich schnaubte und lehnte mich zurück. Als ich aus dem Fenster sah, konnte ich nur Wiese und Bäume entdecken, weit und breit keine Menschenseele. „Wenn du mich verschleppst, ruf ich die Polizei." „Denkst du es ist schlau mir das zu verraten?" Er lachte und sein Griff wurde wieder fester. „Wahrscheinlich nicht." Ich seufzte.
Eine viertel Stunde später blieb er bei einem Haus stehen. Wir waren in eine kleine Ortschaft gefahren, in der viele einzelne Einfamilienhäuser standen. „Wo sind wir?", fragte ich ihn und sah ihn an. „In unserem Sommerhaus. Hier fahr ich immer hin, wenn ich alleine sein will", beantwortete er mir die Frage und stieg aus. „Worauf wartest du?" Ich zögerte als ich die Autotüre aufmachte. Ich wusste, dass es keinen Weg mehr zurück gab, wenn ich jetzt ausstieg. Ich könnte darauf beharren dass er mich zurück brachte, könnte einfach sitzen bleiben, doch ich öffnete die Türe und stieg aus.
Jetzt gab es kein Zurück mehr. Und irgendwie störte mich das gar nicht so, wie es sollte.
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Yeahi, endlich wieder ein Update, nach 2 Jahren oder so haha
Das ist das erste Mal das ich wieder schreibe nach 2 Jahren, dementsprechend könnte das jetzt nicht so gut sein wie sonst, ich freue mich aber über jeden der das trotzdem liest und würde mich über Meinungen freuen ☺️
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