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Was war denn nur mit mir los? Schon seit ein paar Tagen saß ich im Unterricht und konnte an nichts anderes denken, als an das was Zayn in meinem Zimmer angestellt hatte. Egal wie sehr ich mich konzentrierte - ich wollte, dass er endlich aus meinen Gedanken verschwindet - es klappte nicht. Das Gefühl von seinen Lippen auf meiner Haut, das Gefühl von seinen Lippen auf meinen. Abstoßend.
Oder doch nicht?
Ich wusste nicht mehr, wie ich klar denken sollte. Was war denn nun bei mir im Inneren los? Mochte ich es? War ich wütend auf mich selbst? Nicht nur, weil ich es zugelassen hatte - sondern dass ich langsam anfing Gefallen daran zu finden?
Wahrscheinlich waren das nur meine Hormone.
Das versuchte ich mir zumindestens die ganze Zeit einzureden. Ich seufzte. Egal zu welchem Entschluss ich kam - es brachte sich doch eh nichts. Warum noch darüber nachdenken? Das klang vielleicht einfach, doch aufhören daran zu denken schien schier unmöglich für mich zu sein.
Ich sah aus dem Fenster. Außer ein paar Menschen schien alles so ruhig friedlich. Wenn es doch nur in meinem Leben so laufen könnte. Schon wieder entrinn mir ein Seufzer. Ja, das wäre schön.
Das Läuten der Schulglocke riss mich aus meinen Gedanken. Ich packte meine Schulsachen ein und wollte mich auf den Weg zur nächsten Schulstunde machen, als mich mein Lehrer bat noch kurz dazubleiben.
"Was gibt es denn, Herr Professor?", fragte ich ihn und sah ihn an. Ohne wirklich zuzuhören, was er von mir wollte, bekam ich nur mit, wie er meinte ich solle mich in der Schule doch mehr anstrengen und im Unterricht besser aufpassen. Nach jedem Satz von ihm nickte ich nur, da es mich eh nicht interessierte und als er fertig war, ging ich dann nun endlich zu meiner nächsten Klasse. Alles war ruhig, als ich die Türe zum Flur aufmachte. Alle waren schon im Unterricht und ich nur noch der einzige auf dem Gang. Also machte ich mich so schnell ich konnte auf den Weg zum nächsten Saal, damit ich nicht allzu spät zum Unterricht kam.
Kaum war der Gedanke von mir im Inneren ausgesprochen, spürte ich, wie mich zwei Hände in eine Richtung zerrten und ehe ich mich versah, sah ich nur noch schwarz, die Hände immer noch auf meinem Arm. Da das alles so plötzlich kam, hatte ich keine Chance darüber nachzudenken, was hier passierte und wer mich denn in - ich denke einmal das war die Besenkammer - gezerrt hatte, denn schon lagen weiche Lippen auf meinen. Meine Augen waren weit geöffnet - ich war geschockt und konnte mich nicht bewegen. Der Druck auf meinen Lippen verstärkte sich, doch ich küsste nicht zurück.
Dann hörte ich ein leises Lachen. Dieses Lachen. Das würde ich noch zehn Kilometer entfernt erkennen. Wie aus Reflex stieß ich ihn von mir, doch ließ meine Hände auf seinem Brustkorb ruhen, sodass er nicht noch näher kommen konnte.
"Zayn? Was soll das?" Meine Stimme zitterte leicht, wofür ich mir eine reinhauen könnte. Wieder lachte er leise. "Ich dachte, vielleicht bekomme ich dich mit der Klischee-masche herum. Und? Hat es funktioniert?" Ich wusste nicht genau, wie ich darauf antworten sollte. Mir war unklar, warum ich nicht wütend auf ihn sein konnte, oder warum mein Körper nicht darauf reagierte, wenn ich ihm sagte er solle sich doch endlich in Bewegung setzen und aus dieser kleinen Kammer verschwinden.
"Da verschlägt es dir die Sprache?" Ich war mir sicher, dass er sich über mich lustig machte. Deswegen biss ich meine Zähne fest zusammen und versuchte ihm keine genervte Antwort zu geben. Was brachte es sich? Er hörte doch eh nicht auf.
"Nein", war das Einzige, was ich darauf antwortete und löste meine Hände von seiner Brust. Langsam hatten sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt und ich sah seine Umrisse. Genauso bemerkte ich sein selbstverliebtes Grinsen, was ihn bei allen so unwiderstehlich machte.
"Vielleicht muss ich dich nochmal küssen, damit es dir die Sprache bei meinen Kusskünsten verschlägt, was hälst du davon?" Meine Augen weiteten sich bei dem Satz und schon wieder presste ich ein "Nein" aus meinem Mund heraus und diesmal hörte mein Körper auf mich, als ich mich in Bewegung setzte, um den Raum zu verlassen. Doch diesmal hielt mich Zayn zurück, der mich dann gegen die Wand presste.
"Ich gelte ein Nein nicht als Antwort," sagte er nur wieder dämlich grinsend und war mir nun wieder viel zu nah. Ich zitterte, weil sein Griff auf beiden meinen Armen fest war. Egal ob ich wollte oder nicht - ich konnte mich nicht lösen. "L-lass los", stotterte ich und starrte seine Augen verunsichert an. "Und was wenn ich nicht will?", fragte er mich und ehe ich mich versah, lagen seine Lippen wieder auf meinen.
Jetzt hätten mir Gedanken wie "Warum machte er das?", "Er soll aufhören" oder viele andere durch den Kopf gehen sollen, doch es war genau das Gegenteil. Zum ersten Mal seit ein paar Tagen war mein Kopf komplett leer, ich stand nur da und sah mit geöffneten Augen Zayns geschlossene Augen an. Meine Lippen waren geschlossen, doch als er mich noch fester gegen die Wand drückte, öffnete ich den Mund unfreiwillig, was ihm natürlich zu Gunsten war.
Bum. Bum Bum. Bum.
Mein Herz schlug wie wild. Ob es wegen Angst, Aufregung oder auch Wut war, wusste ich nicht so genau. Das Einzige was ich in dem Moment wusste, war dass ich diesem Moment anfing den Kuss zu erwidern.
In was hatte ich mich da reingeritten.
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So! Endlich wieder einmal ein Update :) Mehr Ziam Action endlich! Whooop! Hoffe es gefällt euch, lasst doch ein Vote und ein Kommi da, wenn es euch gefallen hat! :)xx
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