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Weder er, noch ich hatten in diesem Moment auch nur ansatzweise Alkohol intus, oder hatten irgendeine andere Ausrede für das was hier gerade passierte. Somit war es ein komplett anderes Gefühl von Taehyung geküsst zu werden. Natürlich gefiel es mir und ehrlich gesagt genoss ich es in den ersten paar Sekunden auch, da mir seine warmen Lippen auf meinen ein wirklich schönes Gefühl gaben, bis mir dann jedoch einfiel wen genau ich hier eigentlich küsste.
Plötzlich komplett überfordert mit der Situation und der Frage wie ich mich in dieser zu verhalten hatte, stieß ich ihn einfach schnell von mir und sprang erschrocken von ihm weg. „Setz deine Kapuze schnell wieder auf!",rief ich ihm dann zu, sobald ich bermerkte, dass ihm diese, vermutlich durch den Wind, vom Kopf gefallen war.
„Hab ich was falsch gemacht?", fragte er, während er schnell wieder seine Kapuze über den Kopf warf und mich nun besorgt ansah.
„Ehm...ja also nein? Ich- eh.",brachte ich lediglich hervor, da ich nicht mehr als das herausbekam. Ich wusste selbst nicht genau, was gerade in meinen Kopf vorging und musste diese Situation erstmal begreifen. Natürlich war ich da überfordert, denn Taehyungs Aktion belegte praktisch den Fakt, dass er wirkliche Gefühle für mich hatte, die nicht vom Alkohol hervorgerufen waren.
„Ella...Ich mag dich wirklich.",sagte er im ernsten Ton und sah nun leicht schüchtern zu mir auf. „Ich meine das ernst. Du bist mir extrem and Herz gewachsen."
„Wir kennen uns erst sei ein paar Tagen.",argumentierte ich. „Wie kannst du...sowas für mich empfinden?"
„Wir kennen uns mehr als nur ein paar Tage!",protestierte er nun und stand leicht beleidigt auf, was seiner Aussage noch mehr Kraft gab. „Natürlich kann man da Gefühle entwickeln."
„Aber ich kenne dich erst seit ein paar Tagen richtig.", erklärte ich und raufte mir noch immer geschockt die Haare. „Ich wusste vorher nichtmal wer genau du bist."
„Du meinst du wusstest nicht, dass ich V bin?"
Daraufhin war es kurz still zwischen uns. Ich musste darüber nachdenken, was genau ich darauf antworten sollte. Um ehrlich zu sein, hatte ich Taehyung gegenüber, während wir über die Monate geschrieben hatten, etwas empfunden und das war mir auch bewusst, aber war das genug? Ich kannte ihn immerhin offiziell erst seit ein paar Tagen und mein eigentlicher Freund Taehyung hatte sich eben als jemand völlig anders entpuppt, weshalb ich nicht mehr genau wusste was ich empfinden konnte.
Natürlich liebte ich ihn auf eine bestimmt Weise, eben als Fan, aber in den paar Tagen in denen ich nun wusste, wer er wirklich war, konnten sich doch nicht einfach so Gefühle aufbauen und meine Fangefühle ablegen. Ich wusste ja nichtmal ob die Gefühle die mein Herz nun schneller schlagen ließen, meine Fangefühle waren oder eben nicht. Es war doch nicht möglich, dass ich Taehyung als den der er jetzt war bedingungslos liebte. Ich denke es waren einfach meine Fangefühle, die für ihn eben sehr stark waren und würde ich mich jetzt darauf einlassen, würde ich ihn letztendlich vermutlich verletzen.
„Ja. Ich- Es tut mir leid, aber ich liebe dich nur als Fan, Taehyung.", antwortete ich dementsprechend auf seine Antwort und sah zu Boden, als ich sah wie sich sein Gesichtsausdruck schlagartig änderte. Zuvor sah er nur besorgt aus, aber nun sah es so aus als verließe ihn alles Glück und Freude, bis er nur enttäuscht zu mir sah. „Oh ich verstehe.", sagte er tonlos und drehte sich von mir weg zurück zur Aussicht.
„Taehyung Ich-", ich wollte eigentlich auf ihn zugehen und ihn trösten, da es mir nun doch wirklich leid tat, dass ihn meine Antwort so fühlen ließ, aber plötzlich fing er einfach an zu lachen. Verwirrt zog ich meine leicht nach ihm ausgestreckte Hand zurück und sah nun ihn besorgt an.
„Wie konnte ich nur denken, dass das was wird.", lachte er über dich selbst. „Mit einem Fan.", fügte er hinzu, jedoch betonte er dieses Wort mehr als abfällig, was mich ehrlich gesagt etwas zurückschrecken ließ. „Ach ich bin so dumm."
„Hey...sag sowas nicht.", versuchte ich auf ihn einzureden, da mir bewusst war, dass er gerade nur mit seinem Lächeln überspielte. Aber er drehte sich daraufhin nur lächelnd zu mir. „Mach dir keine Gedanken. Mir geht's gut, es ist sowieso besser wenn wir nur Freunde sind."
„Geht es dir wirklich gut?",fragte ich nochmal nach, da mich das nicht wirklich überzeugte.
„Ja mach dir keine Gedanken.",versicherte er mir immer noch lächelnd, sah mich allerdings nicht an, sondern fokussierte sich auf die vielen Lichter dort unten. Etwas unbeholfen stand ich also neben ihm und wusste nicht was ich tun sollte. Obwohl Taehyung sagte, dass alles okay war und ich mir keine Gedanken machen sollte, fühlte es sich nicht so an als wäre alles okay.
Überfordert und ein wenig nervös biss ich mir leicht auf die Unterlippe und betrachtete ihn still. Obwohl er dieses Lächeln auf seinen Lippen trug, sah es nicht echt aus, denn es erreichte seine Augen nicht. Ich wusste wie er aussah, wenn er aufrichtig lächelte und glücklich war, somit konnte ich schnell ausmachen, dass das jetzt definitiv nicht der Fall war.
„Ich glaube wir sollten jetzt gehen...es ist schon etwas spät und ich bin müde.",erhob er plötzlich wieder das Wort und setzte seinen Mundschutz wieder auf, welcher zuvor unter seinem Kinn geklemmt hatte. „Du musst auch etwas mehr schlafen.",fügte er hinzu, drehte sich um und machte sich auf den Weg zurück. Diesmal wartete er jedoch nicht auf mich, sondern setzte seinen Weg einfach fort.
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