• Twenty-four •

//Ab hier verschiebt sich die Zeitachse sehr. Die Hochzeit ist um mehrere Monate nach hinten verschoben. Nur als Info nicht dass ihr euch wundert. Ich habe viel darüber nachgedacht, wie ich das Problem löse, da ich konkrete Ideen habe, doch das war die logischste und einfachste Möglichkeit. Viel Spaß :)//

Tess

Ich hatte es geschafft. Nach viel Stress und ewig vielen schlaflosen Nächten, voll mit Energiegetränken, Büchern mit Lernstoff und Tränen der Verzweiflung hatte ich meinen Abschluss bestanden. Ich saß in der ersten Reihe neben Chloé und wir hörten unserem Schulleiter zu. Ein paar Tränen konnte ich mir auch jetzt nicht verkneifen und auch die Augen meiner besten Freundin schimmerten verdächtig. Wir hielten gegenseitig unsere Hände und warteten darauf, dass unsere Namen aufgerufen wurden, damit wir unser Zeugnis überreicht bekamen.
„Ist jemand für dich da?", ich schüttelte den Kopf.
„Nein, ich wollte, nicht dass, sie die Fahrt auf sich nehmen, für nur ein paar Stunden. Und bei dir?"
„Meine Mutter ist extra aus Frankreich angereist. Sie hat es sich nicht ausreden lassen."
Chloé wurde sehr schnell aufgerufen, da sie „Bernard" mit Nachnamen hieß, war sie sogar direkt die Vierte, die ihr Zeugnis bekam. Ich klatschte begeistert und trotzdem trug ich Wehmut im Herzen. Mir würde alles hier fehlen, die Abende mit Chloé, die Lehrer, selbst die, die Nervten und das alte Schloss, in dem ich so viel erlebt hatte.
„Swan, Teresa" unter Applaus, der mich erröten ließ, stieg ich, mein Kleid anhebend, die kleine Empore hinauf. „Hier, ich bin stolz auf dich." Dankend nahm ich die Mappe mit meinem Zeugnis entgegen und lächelte in die Kamera. Immer noch klatschten die Leute und ich ließ meinen Blick durch das Publikum gleiten.
Mein Herz begann einen Salto zuschlagen als ich Paul sah und nicht nur ihn, sondern auch Quil, Embry, Bella, Charlie und sogar Mum saß bei ihnen. Sie waren aufgestanden und applaudierten. Ich versuchte mit aller Kraft, die Tränen zurückzuhalten. Mum war sicherlich mehrere Stunden geflogen, nur um für mich da zu sein. Und die anderen mussten vor zwei Tagen losgefahren sein, nur um pünktlich für die Zeugnisübergabe hier zu sein.
Ich ließ mich wieder neben Chloé nieder, doch plötzlich konnte ich die restliche Zeit der Übergabe nicht mehr richtig still sitzen. Ungeduldig wippte ich mit dem Bein.
Als die abschließenden Worte gesprochen waren und wir in den gemütlichen Abend entlassen wurden (das hieß feiern, tanzen und trinken), sprang ich fast sofort auf.
„Wir sehen uns später Chloé, dann stelle ich dir meine Eltern und Freunde vor." Sie nickte und verschwand ebenfalls zu ihrer Mutter.
Mum kam mir als Erstes entgegen.
„Ich bin so stolz auf dich.", sie drückte mich an sich. Und wischte sich Tränen aus den Augen.
„Du bist so schnell groß geworden." Dad nahm mich ebenfalls in den Arm, um auch in seinen Augen sah ich ein verdächtiges glitzern.
Bella zog mich ebenfalls in ihre Arme.
„Gut gemacht, kleine Schwester." ich grinste sie an und schließlich glitt mein Blick zu den Jungs.
„Wusste gar nicht, dass ihr Anzüge habt", kicherte ich und auch Quil, Embry und Paul lachten. Sie trugen alle drei Anzughosen und Hemden, was wirklich gut aussah. Das fiel auch anderen Mädchen auf, denn von allen Seiten kassierten sie mal mehr mal weniger auffällige Blicke.
Ich umarmte Quil und Embry und bedankte mich, dafür, dass sie gekommen waren. Sie hingegen beglückwünschten mich und meinten, dass sie Paul nicht alleine auf die Menschheit loslassen könnten. Wir lachten und zuletzt wand ich mich an Paul, der wirklich stolz aus sah. Es bedeutete mir viel, dass er so dachte. Wie selbstverständlich küsste er mich, was mir sonst nichts ausgemacht hatte, doch neben meinen Eltern war es mir doch etwas unangenehm. Aber meine Mum war darauf hin ganz aus dem Häuschen und machte sofort ein Bild von uns.
„Endlich geschafft.", ich lächelte zu Paul hoch, nach dem Dad, Mum, Bella, sowie Quil und Embry sich verabschiedet hatten, um sich übers Buffet herzumachen.
„Jetzt bin ich endlich nicht nur in den Ferien bei dir.", ich strahlte Paul an und auch er wirkte glücklich.
„Tess.", ich drehte mich um und Chloé kam mit einer Frau, die ihr verdammt ähnlich sah, auf uns zu.
„Das ist meine Mum, Mum, das ist Teresa." Wir schüttelten unsere Hände.
„Ich habe viel von dir gehörte.", ich grinste.
„Ich hoffe nur gutes Mrs Bernhard.", wir redeten ein wenig miteinander. Bis hinter mir jemand anfing zu husten.
Ich drehte mich um und sah Embry, mit einem Teller in der Hand, er war jedoch etwas nach vorne gebeugt und hustete, während Quil im grinsend auf den Rücken schlug. Ich brauchte etwas, um die Situation zu begreifen, um mich zu vergewissern, sah ich fragend zu Paul. Er nickte grinsend. Ich quietschte vor Freude und fiel meiner besten Freundin strahlend um den Hals. Und ich hatte mir Sogen gemacht, dass wir uns aus den Augen verlieren könnten.
Chloés Mutter schaute etwas irritiert von Embry und Quil zu mir, wurde jedoch von meiner Mutter angesprochen, bevor sie fragen konnte.
„Hi Tess, können wir kurz reden?" Ich sah zu Bella, die neben mir auftauchte.
„Klar, was gibts?" Wir gingen ein Stück Richtung des langen Tisches, auf dem das Essen ausgebreitet war.
„Ich wollte dir das hier geben.", sie hielt mir einen Umschlag hin. Sie sah nervös aus, was mich neugierig machte.
Der Umschlag war beige und als ich ihn umdrehte, stand „Einladung" in geschnörkelter Schrift auf dem Kuvert.
„Ist es das, was ich denke?", ich begann zu grinsen und auch Bella lächelte. Sie nickte, als ich die gefaltete Hochzeitseinladung herauszog.
Ich überflog die paar Zeilen und strahle meine Schwester an.
„Ich freue mich so für euch.", das tat ich wirklich. Zwar war Edward nicht meine erste Wahl, doch ich wusste, dass er Bella wirklich liebte.
„Ich wollte sie dir gerne persönlich geben.", ich umarmte sie und beglückwünschte Bella.

Der Abend war wunderschön. Ich schaffte es sogar, Paul zu einem Tanz zu überreden. Ich stellte Chloé und Embry vor und auch in Chloés Blick erkannte ich, dass sie angetan war. Zwar hätte ich meiner Freundin gerne direkt heute alles erklärt, doch wusste ich, dass es weder der richtige Ort noch die richtige Zeit war und vor allem nicht meine Aufgabe.
Ansonsten musste ich meine Eltern mit meinen Lehrern bekannt machen, die sich dann ein wenig über mich unterhielten.
Doch die meiste Zeit saßen Bella, Chloé, Embry, Quil, Paul und ich zusammen, tranken Punsch und meine beste Freundin und ich erzählten von unserer Schulzeit. Ab und an kam jemand aus unserem Jahrgang vorbei und plauderte mit.
Der nächste Tag schmerzte, einerseits tat mein Körper weh, da ich so lange auf den Beinen gewesen war, anderseits wurde ich traurig, da ich das Internat verließ. Zwar wusste ich, dass ich Chloé nun auf jeden Fall wiedersehen würde, doch trotzdem, war es hier etwas anderes gewesen.
Mit Tränen in den Augen umarmten wir uns. Ich lud sie zwar sofort ein und sie sagte auch zu, dennoch konnte keine die Tränen aufhalten.
Mum verabschiedete sich ebenfalls, da sie zum Flughafen fuhr. Auch wenn ich in Dads Blick sehen konnte, dass es ihm nicht so gefiel, fuhr ich mit den Jungs im Wagen, während Bella mit Charlie fuhr.
Paul saß am Steuer und würde die erste Strecke übernehmen, wofür ich sehr dankbar war, so konnte ich noch ein wenig schlafen.
Was ich bereits nach ein paar Minuten an Quils Schulter gelehnt auch tat. Ich schlief fünf Stunden, dann wechselte ich mit Paul.
Wir machten Pause auf der Hälfte, für ein paar Stunden, dann fuhren wir weiter. Die Fahrt wirkte nur halb so lange mit den Jungs.
Embry fragte mich über Chloé aus, was mich kichern ließ. War Paul auch so gewesen?

„Ich komme morgen vorbei.", ich wank Paul, Embry und Quil zum Abschied, die mich und mein Gepäck vor Charlie Haus und meinem neuen Zuhause abgesetzt hatten.
Bella und mein Dad waren noch nicht da und so begann ich damit meine Sachen auszuräumen, was tatsächlich lange dauerte. Über die Zeit im Internat hatte ich wahnsinnig viele Dinge angehäuft, die nun alle einen neuen Platz brauchten.
Ich war noch mitten dabei zu versuchen alle meine Klamotten in den Schrank zu bekommen, als Dad und Bella ankamen.
Meine Schwester begann mir zu helfen.
„Hast du mit Paul über die Hochzeit gesprochen?", ich schüttelte den Kopf, während ich ein T-Shirt faltete.
„Nein ich habe es ehrlich gesagt vergessen.", es stimmte zum Teil, zweimal hatte ich daran gedacht, nur glaubte ich, dass Paul nicht ganz so begeistert sein würde.
„Er weiß es wahrscheinlich schon." Bella setzte sich auf mein Bett, in der Hand drei Bücher.
„Jake ist verschwunden. Wahrscheinlich rennt er irgendwo in den Wäldern herum. Er ist absolut nicht begeistert." Ich ließ das Shirt sinken und setzte mich neben meine niedergeschlagene Schwester.
„Er liebt dich, aber er wird sich bestimmt wieder einkriegen." Ich wollte sie aufmuntern, doch wusste nicht, ob ich meinen Worten selber glaubte.
Doch Bella lächelte mich an.
„Warum muss es nur so kompliziert sein?", ich hob die Schultern und fühlte mich etwas schuldig, dass bei mir und Paul gar nichts kompliziert war.
„Und bei dir? Ist alles in Ordnung?" ich lächelte und nickte. Mein Magen kribbelte bei dem Gedanken, dass ich nun die ganze Zeit in Pauls Nähe sein konnte.
„Und habt ihr schon?", mir schoss augenblicklich die Röte in die Wangen.
„Nein. Es hat sich noch nicht ergeben. Und bei dir?" Bella schüttelte ebenfalls den Kopf.
„Edward will bis nach der Hochzeit warten ... altmodisch, ich weiß." Ich lächelte, sicher war es unzeitgemäß, doch anderseits fand ich es auch schön. Ich hatte in letzter Zeit immer mal wieder an das erste Mal gedacht, ich fühlte mich bereit, doch hatte ich mich nicht getraut, es vor Paul anzusprechen.
Wir saßen eine Zeitlang schweigend nebeneinander. Jeder hing seinen eigenen Gedanken hinterher. Ich dachte über Jake nach und wie er sich wohlfühlen musste, unerwiderte Liebe. Bemerkenswert, dass er nach dem er über die Hochzeitspläne erfahren hatte, überhaupt noch so viel Hoffnung gehabt hatte. Zusätzlich dachte ich auch über Paul und mich nach, wie ich mit ihm sprechen sollte und ob er es überhaupt wollte, hatte er sein erstes Mal schon gehabt?
„Wollen wir Essen bestellen?", ich schreckte aus meinen Gedanken raus, als Charlie in der Tür gelehnt seine Frage stellte.
Bella und ich nickten.
„Soll ich für Paul gleich mit bestellen?", ich wurde rot, nickte aber. Ich ging davon aus, dass er heute Abend wieder herkommen würde. Charlie verschwand, wahrscheinlich, um die Lieferdienstkarte zu holen.
Entschuldigend sah ich zu Bella, ich wusste, dass es doof für sie war, dass Charlie Paul so anerkannte und Edward offensichtlich nicht sonderlich mochte.
Bella hatte mir erzählt, was alles damals passiert war und dass Dad deswegen immer noch sauer auf Edward war.
„Mach dir keine Gedanken. Edward isst eh nichts." Wir kicherten.
Wie vermutet, kam mein Freund noch vorbei. Zwar war dann die Pizza schon kalt, doch sonderlich zu stören schien ihn das nicht, so wie er sie verschlang.
„Man könnte meinen, dass du zu Hause nichts zu essen bekommst, vielleicht sollte ich mal mit Emily schimpfen." ich grinste und auch er schmunzelte.
Ich lehnte mich an ihn und freute mich, dass es nun endgültig war. Jetzt hatte ich nicht mehr die ganze Zeit im Hinterkopf, dass ich in ein paar Tagen oder Wochen wieder wegmusste.
„Willst du eigentlich auf ein College?", fragte ich und Paul spannte sich etwas an.
„Ich glaube nicht, dass es momentan eine gute Idee ist", sagte er leise. Ich fand es nicht schlimm, es gab andere Wege, um ins Berufsleben einzusteigen.
„Und du?", ich hob die Schultern. Ich würde schon gerne aufs College gehen, doch wollte ich genau so gerne bei Paul bleiben und ich wusste, dass es momentan nicht möglich war beides zu haben. Zu gefährlich waren die unkontrollierten Verwandlungen. Vielleicht fühlte er sich deswegen schlecht, vielleicht gab er sich die Schuld oder dachte, dass er mich einschränken würde. Ich umarmte meinen Freund von der Seite, da wir auf meinem Bett saßen, ging es nicht anders.
„Mach dir keine Gedanken. Ich genieße erstmal die freie Zeit nach der Schule." Ich hoffte, dass er sich wirklich keine Vorwürfe machte, denn ich fühlte mich keines Wegs eingeschränkt. Sicher war es schwieriger, doch Paul machte hier wichtige Dinge, er beschützte Menschen. Er lächelte mich an, in seinem Blick lag Liebe und Zuneigung.
„Ich liebe dich.", er sagte es leise und dennoch hörte ich es klar und deutlich. Mein Herz begann zu klopfen und ich begann unwillkürlich zu lächeln. Wir hatten schon häufiger diese drei Worte ausgesprochen, doch in diesem Moment war es etwas Besonderes.
Er küsste mich. Meine Augen schlossen sich und ich legt meine Hand in seine Haare.
„Ich liebe dich auch", sagte ich leise nach dem Kuss. Wir waren uns immer noch sehr nahe. Ich spürte seinen Atem auf meinen Lippen und als ich meine Augen einen Spalt öffnete, sah ich seinen intensiven Blick. Er musterte mich, sah mich an als hätte er mich zum ersten Mal gesehen. Ich errötete leicht, auch wenn ich den Blick mochte, mit dem er mich ansah.
Ganz plötzlich küsste er mich wieder, diesmal heftiger. Er legte seine Hände in meine Haare und meine Knie wurden weich. Dass er, mit so wenig Berührungen, mich so fertig machte, konnte ich nicht begreifen, doch im Moment konnte ich auch nicht wirklich darüber nachdenken.
Während er mich weiter küsste, drückte er mich nach hinten aufs Bett. Ich konnte nicht mehr klar denken, spürte seine Lippen auf meinen, seine eine Hand auf meiner Hüfte und die andere in meinen Haaren. Alles, was ich wusste, war, dass ich Paul mehr als alles liebte.
Mein Bauch kribbelte, bis jetzt war es zwischen uns nie so intensive geworden. Seine Hand glitt langsam meine Seite entlang und verschwand schließlich unter meinem Top. Meine Haut kribbelte angenehm unter seiner warmen Berührung.
Doch ganz plötzlich war er weg. Seine Lippen verschwanden schlagartig und auch die Stellen, die eben noch angenehm unter seinen Händen gebrannt hatten, waren nun kalt und verlassen.
Ich blinzelte verwirrt und sah, dass Paul auf der Kante meines Bettes sitzen.
Er sah mich an, lächelte leicht, doch bevor ich protestieren konnte ging die Tür auf und Charlie stand im Rahmen.
Er schaute zuerst Paul an und dann mich. Wie hatte ich vergessen können, dass er und Bella noch im Haus waren?
Paul musste gehört haben, dass Dad kommt und deswegen aufgehört haben. Zwar bedauerte ich es, doch es war natürlich besser so. Immer noch völlig neben mir sah ich zu meinem Vater, der sich anscheinend nur versichern wollte, dass wir nichts Unanständiges taten.

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