Norden

Allgemein:
Im Norden der Insel fällt mehr Regen als im Süden, weshalb es hier auch deutlich grüner ist. Aber auch die Temperaturen sind hier meist etwas niedriger. Besonders beliebt ist das große Orotava-Tal. Auch der Teide-Nationalpark ist von hier aus gut erreichbar und stellt das Highlight Teneriffas dar.

Städte:

Buenavista del Norte - Der Ort liegt etwas abgelegen ganz im Nordwesten der Insel. Bei gutem Wetter kann man die Nachbarinseln La Palma und La Gomera erblicken. Sehenswert ist hier der Leuchtturm, den man nach einem Erdrutsch allerdings nicht mehr mit dem Auto besuchen kann und auf einen Bus zurückgreifen muss.

Los Silos - Hier gibt es direkt an der Küste einen Natur-Pool, eine kunstvoll aus Strandgut gebaute Skulptur eines Vogels sowie das Skelett eines Seiwales. Das Skelett ist 17 Meter lang und stammt von einem weiblichen Seiwal, der zu Lebzeiten etwa 27 Tonnen wog und im Jahre 2005 in Küstennähe gefunden wurde.


Garachicho - Dies ist der älteste Ort der Insel und hat seinen Ursprung im Jahre 1496. Neben der historischen Altstadt, ist der Ort auch für seine Charcos, den Naturpools, bekannt.

Icod de los Vinos - Dieser Ort ist sowohl für den namensgebenden Wein, als auch für den ältesten Drachenbaum der kanarischen Inseln bekannt. Der Wein kann in den zahlreichen Weinkellereien im Stadtzentrum bei einer Weinprobe probiert werden. Der berühmten Baum steht in einem gepflegten Park, der gegen einen Eintritt von 5€ betreten werden darf. Meiner Meinung nach, lohnt sich das eher nicht, da man auch ganz kostenfrei vom Kirchplatz aus einen Blick auf den Baum erhaschen kann. Eine weitere kleine Sehenswürdigkeit ist das Schmetterlingshaus Mariosario del Icod, indem die verschiedensten Arten von Schmetterlingen gezüchtet werden. Es steht unweit des alten Drachenbaums.

Puerto de la Cruz - Das Zentrum des Nordens. Hier gibt es zahlreiche Gärten und Parks: Parque Taoro, Sitio Litre Garten sowie der Steingarten Piedras. Im botanische Garten wurden allerlei exotischer Pflanzen angepflanzt. Diese sollten dort für das spanische Königshaus gezüchtet und anschließend auf das Festland gebracht werden. Doch ebenda wollten viele Pflanzen nicht mehr gedeihen - sie brauchen das ganz spezielle Klima auf Teneriffa. Auch der Loro Parque ist hier beheimatet.

Masca - Hoch oben im Teno-Gebirge liegt auf 650 Metern das kleine Bergdorf Masca, welches von nur 86 Einwohnern als ihre Heimat bezeichnet werden kann. Die Häuschen sind sehenswert, es gibt ein Restaurant mit schönem Ausblick und im Ort werden verschiedene Waren wie Palmenhonig, Kaktusfeigensaft, Marmelade oder Kunsthandwerk angeboten. Da der Ort in den Bergen liegt und die Straßen dorthin schmale Serpentinen sind, kann ich nur erfahrenen Fahrern empfehlen mit dem Auto anzureisen. Da allerdings auch das Parken oftmals schwierig werden kann, schlage ich vor mit der Linie 355, die zwischen Buenavista del Norte und Santiago del Teide verkehrt, anzureisen. Das ist deutlich stressfreier und man kann die atemberaubende Aussicht genießen. Von Santiago del Teide kostet der Bus nach Masca etwa 1,50€. Beliebt ist auch eine Wanderung von Masca aus durch die Masca-Schlucht bis runter ans Meer. Dazu wird allerdings eine Erlaubnis benötigt (Masca Permit). An der Küste kann man sich von einem Schiff abholen lassen, das einen nach Los Gigantes bringt. Wie ich hörte, legen die Boote aktuell jedoch nicht an und die Wanderung ist auch nur mit einem Führer gestattet.
Ich verbinde einen Ausflug nach Masca gerne mit einem Besuch von Los Gigantes oder dem Playa del Duque (siehe Abschnitt "Süden").

Sehenswertes:

Teide-Nationalpark - Der Teide ist zweifelsfrei das Wahrzeichen Teneriffas, liegt zentral auf der Insel und ist mit 3.717 Metern der höchste Berg Spaniens. Bitte beachte, dass du in dieser Höhe lange und warme Kleidung brauchst, auch wenn du in der Küstengegend vielleicht mit deiner Badebekleidung ausgekommen bist. In den Wintermonaten trägt der Teide auch nicht selten Schnee. Der Gipfel des Vulkans kann mit einer Seilbahn erreicht werden. Naja fast! Die Seilbahn endet auf einer Höhe von 3.555 Metern. Wer höher will, benötigt eine Genehmigung der Nationalparkverwaltung. Dabei kann man im Internet eines von vier zweistündigen Zeitfenstern buchen: 9:00 Uhr - 11:00 Uhr, 11:00 Uhr - 13:00 Uhr, 13:00 Uhr - 15:00 Uhr und 15:00 Uhr - 17:00 Uhr. Falls du eine Wanderung bis zum Gipfel unternehmen möchtest, solltest du aber schon rechtzeitig planen, denn diese Termine sind oft schon bis zu drei Monate vorher ausgebucht. Außerhalb dieser Zeiten benötigt man keine Genehmigung, allerdings fährt dann die Seilbahn nicht und man muss wandern. Den Sonnenaufgang und der Sonnenuntergang auf dem Gipfel des Teides zu erleben sind einmalige Erlebnisse und rechtfertigen den Aufwand.
Um den Gipfel herum gibt es ein Plateau, welches eine karge Felslandschaft mit flachen Sträuchern aufbietet. Begrenzt ist dieses Plateau zum Süden hin durch die Canadas, die Ränder eines großen Kraters.
Doch nicht nur der Gipfel und die Canadas sind Teil des Nationalparks, sondern auch die vielen Pinien- und Kieferwälder. Auch über den Wolken zu sein oder durch diese hindurch zu fahren, beeindruckt mich immer wieder.


Loro Parque - Dieser Zoo wurde 1972 von der aus Köln stammenden Familie Kiessling in Puerto de la Cruz gegründet. Seither ist er ständig gewachsen und hat heute eine Größe von 135.000 m². Er ist die Heimat von 4.500 Tieren in 570 Arten. Besonders bemerkenswert ist die namensgebende weltweit größte Papageiensammlung, in der sich auch einige Arten befinden, die vom Aussterben bedroht sind und nicht mehr in freier Wildbahn vorkommen. Weitere Highlights sind das Pingunarium sowie die Orcas. Letztere zeigen auch eine sehenswerte Show. Diese Show sowie die Unterbringung der Orcas werden von Tierschützern kritisiert. Ich kann das nicht beurteilen. Weiterhin gibt es Shows mit Seelöwen und Robben sowie auch mit Delfinen.
Für den Besuch des Loro Parque muss man etwas tiefer in den Geldbeutel greifen (ein bisschen kann man sparen wenn man ein Kombiticket mit dem Siam Park im Süden erwirbt) und einen ganzen Tag einplanen.

Playa Bollullo - Ein etwa 400 m langer Strand in La Orotava, der nur fußläufig erreichbar, daher selten überlaufen und sehr beliebt bei den Einheimischen ist. Außer einem kleinen Kiosk, ist hier auch keine Infrastruktur geboten, also dringend eigenen Sonnenschirm mitbringen. Der Strand ist sehr ruhig und daher im starken Kontrast zu Teresitas oder Del Duque. Also eine gute Alternative, wenn es dir bei den belebteren Stränden nicht so gefällt.

Playa Rojas - Dieser Strand ist nur über eine einspurige Straße zu erreichen, die sich in zahlreichen Serpentinen windet. Ich empfehle es nur sehr erfahrenen Autofahrern, da diese Straße eine echte Herausforderung darstellt. Der Strand ist wirklich schön und bietet sogar ein paar Naturpools.

Lavahöhle - Die Cueva del Viento liegt südlich von Icod de los Vinos und ist die weltweit fünftgrößte ihrer Art. Die größeren vier liegen allesamt auf Hawaii. Die Höhle kann nur mit einem Führer besucht werden. Eine Führung dauert etwa zwei Stunden und kostet 20€ für Erwachsene und 8,50€ für Kinder. Karten können nur vorab im Internet gekauft werden, wozu zwingend eine Kreditkarte benötigt wird.

Besonders empfehlenswert:

Ruta 040 - Diese Wanderroute wurde erst vor wenigen Jahren angelegt. Dabei wurden mehrere bereits vorhandene Wanderwege zusammengefasst, sodass es möglich ist von der Küste aus bis auf den Gipfel des Teides zu wandern. Von Meeresspiegel auf 3.717 Meter in 27,8 Kilometern! Bei aller Superlative, die man bei diesen Zahlen erkennen kann, muss man jedoch kein Profi sein, um die Strecke zu bewältigen. Leider hatte ich bislang noch nicht die Gelegenheit diese Herausforderung in Angriff nehmen zu können, aber ich möchte es unbedingt in den nächsten Jahren erledigen!

Mesón El Monasterio - Ein altes Kloster in der Nähe von Puerto de la Cruz, welches 1788 gegründet wurde und heute mehrere Restaurants beinhaltet. Mir gefällt das Gebäude, die Inneneinrichtung und die Aussicht sowieso. Im Außenbereich laufen Pfaue und Hühner frei herum.

Hinter dem Garten des Klosters beginnt ein Pfad, der den Hügel hinauf zu einer Kapelle führt. Etwas anspruchsvoll für einen Verdauungsspaziergang, aber die Aussicht auf Puerto de la Cruz sowie das Orotava-Tal sind einmalig.

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