» seventeen «
.:Louis:.
Brummend rümpfe ich meine kribbelnde Nase und kneife die Augen zusammen, als ich von der blendenden Sonne geweckt werde. Irritiert blinzle ich dagegen. Sonst scheint die doch frühestens gegen 11 Uhr auf mein Bett? Ich drehe mich zu meinem Nachttisch und erschrecke mich, dass der Wecker darauf tatsächlich 11:24am anzeigt.
Wow, ich weiß nicht, wann ich zuletzt so lange geschlafen habe.
Ich rolle mich zurück und erblicke Harry, dem die langen Haare quer im Gesicht hängen. Wie ein toter Seestern liegt er da, sein eines Bein hängt halb aus dem Bett, während das andere über meinem liegt. Ich beobachte ihn einen Moment und spüre, wie sich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen schleicht. Wie niedlich er aussieht, wenn er schläft...
Viel zu spät merke ich, das mein Herz wie wild zu klopfen begonnen hat, weshalb ich schnell wegsehe. "Shit..." murmle ich und fasse mir an die Brust. Ich hatte irgendwie gehofft, das Kribbeln, als er mich letzte Nacht so zärtlich geküsst hat, wäre bloß ein Zufall gewesen, weil der Kontrast zum heftigen Sex vorher so groß war, aber... Das Gefühl in meinem Innern hat sich nicht verändert.
Verdammt. Wir haben doch nur unverbindlichen Sex, ich kann jetzt keine Gefühle für ihn entwickeln. Wenn das eklig endet, kann ich ihm als Kollege nicht aus dem Weg gehen, vorallem nicht weil Billie von unserer Zusammenarbeit bei 'Zur platten Bulette' so begeistert war und uns daher demnächst einem Projekt zusammen zuweisen will.
Tief atme ich durch und versuche das Pochen in meiner Brust zu kontrollieren, als er sich plötzlich, offenbar noch im Halbschlaf, näher an mich robbt, seinen Arm um meine Taille schlingt und seinen Kopf auf meiner Brust ablegt. Er reibt seine Wange kurz dagegen, schmatzt dann zufrieden und beginnt leise zu schnarchen.
Ich hoffe währenddessen, dass er wirklich noch tief und fest schläft und so nicht mitbekommt, dass mein Herz gerade kurz davor ist zu explodieren.
Seufzend streiche ich ihm durch die langen Locken. Es hätte mir klar sein müssen, dass ich mich sofort verknalle, wenn ich nach Jahren meines Single-Daseins - von gelegentlichen, belanglosen (und nebenbei erwähnt echt schlechten) One-Night-Stands vielleicht mal abgesehen - wieder auf sowas einlasse. Aber es gefällt mir nicht, in welche Richtung sich das Ganze entwickelt. So sehr ich mich auch wieder nach einem festen Partner sehne, das mit Harry beruhigt doch bloß auf gutem Sex...
Trotzdem kann ich nichts dagegen tun, dass sich dieses warme, lauschige Glücksgefühl in meiner Brust ausbreitet, als er sich noch enger dagegen kuschelt. Ich schließe die Augen und genieße die prickelnde Sonne auf meiner Haut, während ich gedankenverloren über seinen Rücken streichle.
Es ist bereits fast 12 Uhr, als er langsam aus seinem tiefen Schlaf erwacht. Das merke ich dadurch, dass sich plötzlich eine Gänsehaut unter meinen streichelnden Fingern bildet und er ein zufriedenes Brummen von sich gibt. "Kann mal jemand das helle Licht ausmachen?" grummelt er, als er die Augen zusammen kneift. Ich muss schmunzeln. "Witzig, das war auch mein erster Gedanke." erwidere ich und schiebe ein "Guten Morgen." hinterher.
"Moooorgen..." gähnt er und schnauft leise gegen meine Haut. Um mein Herz, das erneut wie wild beginnt zu klopfen, zu überspielen, räuspere ich mich leise und sage "...hätte gar nicht gedacht, dass du so ein Kuschler bist." Er öffnet die Augen und murmelt "Oh, uhm... sorry, war 'son Reflex. Hab' so lange nicht mit jemandem in einem Bett geschlafen, da war mein Instinkt wohl-" Da ich merke wie nervös er wird, unterbreche ich ihn. "Harry, alles gut, so meinte ich das nicht. Ich bin doch auch seit Jahren single, ich weiß wie das ist..." Er nickt bloß, richtet sich dann aber trotzdem auf und reibt sich etwas verlegen durchs Gesicht.
Bilde ich mir das ein, oder sind seine Wangen etwas rosig?
Er streckt sich kurz, sieht dann an sich herab und fragt "Meinst du, ich könnte kurz duschen gehen? Ich glaube, da sind noch Spuren von letzter Nacht auf meinem Bauch..." Er streicht über die hellen Flecken, die vermutlich angetrocknete Reste seines Spermas sind. "Klar, benutz' einfach mein Zeug & nimm dir was Bequemes zum Anziehen aus meinem Schrank, fühl dich ganz wie zu Hause." sage ich so locker wie möglich und gehe mir durch die Haare. "Danke dir!" antwortet er mit ehrlichem Lächeln und steht auf, um im Bad zu verschwinden.
Vor der großen Fensterfront bleibt er allerdings kurz stehen und blickt über die Stadt. "Wow und ich dachte schon, der Ausblick in deinem Büro wäre geil, aber das ist natürlich... wow." Ich muss schmunzeln. "Das war offensichtlich auch der Grund, weshalb ich die Wohnung haben wollte." - "Sonst ist sie aber auch nicht schäbig..." grinst er. "...soweit ich das beurteilen kann, mehr als das Schlafzimmer hab ich ja noch nicht gesehen. War gestern Nacht irgendwie... abgelenkt." grinst er.
Kurz nachdem er im Bad verschwunden ist, höre ich bereits das Plätschern der Dusche. Ich stutze, denn so laut wie es zu hören ist, kann es nur sein, wenn er die Tür nicht geschlossen hat. Ich stehe auf und drehe mich Richtung Badezimmertür, die tatsächlich einen Spalt geöffnet ist.
Als ob er das unabsichtlich getan hat. Er will doch, dass ich ihm folge.
Ich merke, wie mein Schritt bereits freudig aufspringt, als ich langsam die Tür aufschiebe. Er scheint mich nicht zu bemerken, denn er hat die Augen geschlossen, den Kopf im Nacken und lässt sich das dampfende Wasser auf die Brust prasseln.
Wie verdammt sexy es aussieht, wenn das Wasser seinen Körper hinab rinnt...
Ich befreie meine mittlerweile beachtliche Erektion aus der Unterhose und hüpfe um die Glasscheibe herum, die die große Regendusche vom Bad abtrennt. Da er gerade seine Hände in den Locken vergraben hat, fahre ich mit meinen Fingern über seine Taille hinunter zu seinem Bauch und drücke mich von hinten gegen seinen nackten Körper. Ich höre sein dreckiges Kichern, als ich ihm ganz leicht mit den Zähnen in die Schulter zwicke und merke, wie sein Penis sich bereits langsam erhärtet, als ich darüber streiche.
Ohne ein Wort zu sagen dreht er sich um, legt seine Lippen auf meine und greift nach meiner Erektion. Er rutscht mit seinem Becken noch näher, sodass er mit seiner großen Hand unsere beider Ständer umfassen kann und sie aneinander reibt. Er holt uns so zeitgleich einen runter und sorgt dafür, dass der Kuss immer wieder von unserem Stöhnen unterbrochen wird. Wir treiben und so gegenseitig zum Höhepunkt, den wir tatsächlich nahezu gleichzeitig erleben.
Schwer atmend vertiefen wir den Kuss noch wenige Minuten, streichen dabei mit unseren Händen über den nassen Körper des anderen, bis er rau zu lachen beginnt. "Also sonst macht duschen irgendwie weniger Spaß..." schmunzelt er. "Dann musst du das wohl öfter hier tun." erwidere ich, weshalb er zustimmend gegen meine Schulter brummt, an die er seine Lippen drückt.
Wir bestellen Frühstück bei meinem Lieblingscafé und lassen uns während wir darauf warten auf der Dachterrasse nieder. Zumindest ich tue das, denn Harry ist währenddessen damit beschäftigt, Fred mit einem langen Grashalm quer über die Terrasse zu scheuchen. Ich habe selten so viel Bewegung in diesem Tier gesehen und auch Harry hat so viel Spaß, dass selbst ich mir ein leises Lachen nicht verkneifen kann. Ich werde nie ein Katzenmensch werden, aber ich gebe zu, das ist schön irgendwie süß...
Als es klingelt ruft er direkt aus "Ich geh schon bleib ruhig sitzen!", lässt den Grashalm los und joggt Richtung Tür. Fred sieht ihm traurig hinterher, stupst noch einmal selbst mit der Pfote gegen das trostlos rumliegende Stück Pflanze und gähnt mich dann an, bevor er Harry hinterher nach drinnen tapst. "Danke, ich weiß auch so, dass ich nicht so toll bin wie Harry, Sir Frederic..." murmle ich, als ich ebenfalls aufstehe und schüttle dann den Kopf.
Wow, langsam sollte ich mir echt Sorgen machen, wenn ich schon anfange mit dem Vieh zu reden, als würde es mich verstehen...
Ich erreiche die Tür, noch bevor vor Ashton die Aufzugtür aufgeht. "Woher wusstest du, was mein Code ist?" frage ich Harry überrascht, wie er es geschafft hat, den Boten hier hoch zu bekommen. "Ich bin davon ausgegangen, dass du doof genug bist, den Gleichen wie bei deiner Schublade im Büro zu nutzen - und ich hatte Recht." lacht er. "2809 ist halt ein guter Code..." murmle ich. Er streicht über das Tattoo auf meinen Fingern und grinst. "Offensichtlich..."
"Guten Morg-... oh." Ashton, den ich von diversen Bestellungen gut kenne, sieht mit großen Augen zwischen mir und Harry, der zögerlich seine Hand von meiner nimmt, hin und her. Dämlich grinsend hebt der Lieferbote die Augenbrauen. "... das erklärt, warum du um halb 1 erst Frühstück bestellst. Und für zwei." Verlegen kichernd senkt Harry den Kopf. "Ashton, Louis' Lieblingslieferant, und du bist...?" fragt er neugierig. "Richtig, du bist mein Lieferbote, nicht meine Mum, Ashton, du musst nicht wiss-" Ich werde von Harry unterbrochen, der höflich "Harry Styles, freut mich." antwortet. Mit interessiertem Nicken blickt Ashton zwischen uns hin und her.
"Und du bist Louis' neuer...?" - "Arbeitskollege." antworte ich schnell, will mich dafür allerdings im selben Moment ohrfeigen. "Dein Arbeitskollege macht Samstagmittags um 1 in deinen Klamotten, mit nassen Haaren und Knutschflecken am Hals deine Tür auf?" lacht mein Gegenüber. "Oh, ist das das, was die Leute Home Office nennen?" Verlegen kratze ich mich am Hinterkopf. "Exakt." grinst mein Arbeitskollege und Betthäschen in einem und nimmt ihm die Tüte ab. Er drückt ihm einen Fünfer Trinkgeld in die Hand und schließt ihm dann die Tür vor der Nase.
"Sollte ich fragen, warum deinen Lieferboten interessiert, wen du bumst, oder...?" grinst er, als er mich an der Hand wieder nach draußen zieht. "Ich bin nicht der beste Koch und habe wenig Zeit, okay?" murmle ich, als ich mich neben ihn auf der Sonneninsel niederlasse. Er verteilt die Einzelteile der Bestellung zwischen uns und reicht mir meinen frisch gepressten Orangensaft. "Schon okay, das war nicht verurteilend gemeint, Manchester hat eine Menge gute Lieferdienste und du bestellst ja keinen Müll..." sagt er und hebt beeindruckt sein Müsli hoch, dass in einem kleinen Weckglas geliefert wurde. "Die kann man auch zurückbringen, wenn man möchte - muss man aber nicht." erkläre ich ihm grinsend, wohlwissend, dass mein Schrank voll davon ist. "Sehr cool, muss ich mir mal merken den Laden."
Oder du kommst einfach öfter zum Frühstücken zu mir?
Schnaufend umklammere ich die Flasche in meinem Schoß. Tomlinson, hör auf sowas zu denken, verdammt.
Schnell werde ich allerdings von dem abgelenkt, was vor mir passiert. "Er hat gerade schon was zu fressen bekommen, Harry, er ist eh schon viel zu fett..." seufze ich, während ich beobachte, wie er Fred, der verbotenerweise auf die Liege gehüpft ist, mit seinem Früchten füttert. "Ja und? Hast du das mal probiert? Da würde ich auch lieber süß gucken und hoffen, dass mir jemand 'ne Erdbeere abgibt." Ich beobachte ihn noch einen Moment und merke, dass ich ihm leider nicht böse sein kann. Es ist so niedlich, wie er sich über die rote Schnute des kleinen, schmatzenden Fellhaufens freut.
Er dreht strahlend seinen Kopf zu mir und sieht mein Schmunzeln, weshalb er sich zu mir rüber beugt und "Du siehst auch süß aus, also bekommst du auch eine." kichert. Er schiebt sich selbst die Erdbeere zwischen die Lippen und beugt sich erneut vor, hebt dann frech die Mundwinkel an. Ich schließe auch meine Lippen darum, sauge die kleine rote Frucht in meinem Mund und lecke ihm die Überreste von den Lippen, bevor ich ihm ein kleines Küsschen darauf gebe. Er lehnt sich zurück und kichert dämlich, schiebt sich dann ebenfalls eine Erdbeere in den Mund.
Nachdem wir gefrühstückt haben, liegen wir den Rest des Nachmittags weiter auf der Liegewiese und lasse uns die Sonne auf den Bauch scheinen. Er hat zwar extra nachgefragt, ob es in Ordnung ist, wenn er noch bleibt, aber für mich war es keine Option ihn nach Hause zu schicken. Warum auch? Ich genieße es, mal nicht alleine zu chillen und mich mit jemandem zu unterhalten, der nicht eine Katze oder der Essenslieferant ist.
Erst gegen späten Nachmittag rappelt er sich auf und nimmt seine Klamotten zur Hand, die ich ihm eingepackt habe. Erst wollte er mir meine Sache wieder geben, aber ich meinte, dass er die ruhig anlassen dürfte.
An der Tür angekommen lehne ich mich gegen den Rahmen und lächle ihn an. "Danke, dass ich hier schlafen durfte." flüstert er. "Und für das Frühstück und den Platz an der Sonne natürlich. Und für den Cat Content!" lacht er dann. "Du kannst ihn gerne mitnehmen." sage ich trocken. "Nee, aber ich komme ihn irgendwann mal wieder besuchen, hab ich ihm versprochen." Er grinst mich breit an. "Ah, du kommst Fred besuchen, ok." brumme ich traurig. Er streicht mir mit dem Finger über den Hals und flüstert "Eigentlich komme ich wegen seinem süßen Mitbewohner her, aber verrat's ihm nicht, ok?" - "Und wie ich ihm das verraten werde." Er stupst mir gegen die Schulter. "Ihr sollt Euch vertragen, hörst du?" Ich schmunzle. "Jaja..."
Kurz lächelt er mich sanft an, schultert dann die Tasche mit seinen Sachen und sagt "Bis Montag Lou, mach's gut." Dann lehnt er sich vor, streicht mir zart über die Wange und gibt mir einen langen, liebevollen Kuss, bevor er in den Aufzug verschwindet.
Er lässt mich zurück mit einem Gefühl im Bauch, das definitiv nichts in einem rein sexuellen Verhältnis zu suchen hat. Genauso wenig, wie all die zärtlichen Küsse, die wir in den vergangenen 24h geteilt haben - einen Teil davon, ohne das einer von uns beiden nackt war...
.::.
» 2232 «
...na hoppala. Hättet ihr gedacht, dass sich Lou so schnell schon eingesteht, dass er verknallt ist? Und ob Harry es wohl bereits ähnlich sieht? Oder versucht dieser wohl noch, sich das Ganze auszureden?
bin gespannt, was in Euren Köpfchen so vor sich geht :>
feel cuddled,
xx Ally (*˘︶˘*).。*♡
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