Nur ein Kuss trennt uns vom Lebewohl
Ich blies den Rauch meiner Kippe aus und ließ mein Feuerzeug wieder zurück in die Hosentasche wandern.
Ich schulterte meinen Rucksack ordentlich über die Schultern und machte mich weiterhin auf den Weg in Richtung des Jugendzentrums.
Es gab noch nicht einmal einen wirklichen Grund dafür, wieso ich dort eigentlich hin ging, sondern ich machte es einfach so, weil ich unbedingt raus wollte und nicht so recht wusste, wo ich eigentlich sonst hingehen sollte.
Ich hoffte aber sehr darauf, dass ich niemanden aus der Gang dort begegnen würde, denn das war wirklich das Allerletzte, was ich unbedingt erleben wollte und mir auch erhoffte.
Zwar wunderte es mich schon sehr, dass sich Ronny schon so verdammt lange nicht mehr bei mir gemeldet und gefragt hatte, wo zur Hölle ich eigentlich steckte und was genau ich eigentlich so ohne sie machte, aber das war mir vollkommen recht, dass es eben nun einmal so war.
Vielleicht hatte sie ja mittlerweile auch guten Ersatz für mich gefunden und mich schon längst wieder vergessen und konnten mit meinem Namen so gar nichts mehr anfangen. Das konnte dort ja eh ziemlich schnell gehen...
Ich drückte den noch übrig gebliebenen Zigarettenstummel auf dem davor gesehenen Aschenbecher aus und schmiss diesen daraufhin auch schon in das davor gesehene Loch, zu unzähligen weiteren.
Ich richtete mir noch einmal vernünftig die Haare und sah mich dann in dem Display meines Handys an.
Keine Ahnung wieso, aber falls ich Lukas begegnen sollte, dann wollte ich ja hübsch genug für ihn aussehen - warum auch immer.
Ich schüttelte aufgrund meiner Gedanken nur einmal grinsend mit dem Kopf und verdrehte einmal die Augen.
Ich ging dann auch schon die Treppen hoch, öffnete die riesige Glastür und ging daraufhin auch schon den kleinen Flur entlang.
Ich ging zudem Raum, in dem ich meistens normalerweise immer mit der Gang traf und in welchem ich hoffentlich auch Lukas auf seinem orangen Stuhl antreffen würde. Ich wollte ihn so unbedingt sehen und in meiner Nähe haben.
Als ich aber schon vom Weitem die Stimme von Ronny hörte, zuckte ich augenblicklich einmal ganz erschrocken zusammen und meine Knie wurde mit einem Mal so weich wie Wackelpudding.
Ich blieb plötzlich in mitten des Flures stehen und war nicht mehr ganz so glücklich, so wie es eben noch der Fall bei mir gewesen war.
Fuck, sie waren hier und saßen auch noch ausgerechnet in dem Raum, in welchen ich Lukas höchstwahrscheinlich antreffen würde! Oh man, was machte ich denn jetzt nur?
Ich wollte nicht darauf warten, bis sie irgendwann gingen, denn wenn ich Pech hatte, was bei mir ja nicht gerade selten der Fall war, würden sie heute den ganzen Tag hier bleiben und erst, wenn das Jugendzentrum zu machen würde, woanders hingehen und dort ihr Unheil treiben.
Darauf zu warten, bis Lukas' Bus kommen würde, war zwar auch keine so dumme Idee, aber wir würden dann einfach viel zu wenig Zeit haben, sodass sich das Warten nicht gerade wirklich lohnen würde.
Ich könnte Lukas zwar genauso gut auch einfach schreiben, ob er denn eventuell zu mir herauskommen könnte, aber ich wollte ihm nicht das Gefühl geben, als würde ich vor der Gang nicht auch zu ihm stehen. Ich würde zwar nichts lieber tun, als grinsend an diesen ganzen Lappen und dem Oberlauch vorbeizugehen und mich dann ausgerechnet zudem Jungen zu setzen, den wir eigentlich so abgrundtief hassten.
Aber leider konnte ich das nicht so einfach und es würde mich eine verdammt krasse Überwindung kosten, dies überhaupt je zutun. Es stand einfach viel zu viel auf dem Spiel und ich wollte Lukas nur zu ungerne in irgendwelche Schwierigkeiten bringen, weil er die allerletzte Person auf dieser fucking Welt ist, die so etwas überhaupt verdient hatte.
Ich seufzte nur einmal ganz leise und frustriert zugleich auf und presste mich daraufhin auch schon ganz dicht gegen die Wand.
Ich hoffte, dass kein Mitarbeiter des Jugendzentrums jeden Moment hier entlangkommen und mich fragen würde, was zur Hölle ich da eigentlich tat und wieso ich nicht ganz normal, wie jeder normale, andere Mensch es nun einmal eigentlich auch tun würde, in den Raum zu meinen sogenannten ''Freunden'' ging. Das wollte ich denen nun wirklich ungerne erklären, denn es ging sie einerseits überhaupt rein gar nichts an und anderseits war es auch zu kompliziert, um das Alles überhaupt richtig erklären zu können, ohne das man direkt die Polizei alarmierte.
Ich wollte mir lediglich einfach nur einen kleinen Blick in den Raum erhaschen, um zugucken, was dort drin überhaupt so im Allgemeinen abging und ob Lukas überhaupt da und nicht noch in der Schule war. Denn, wenn das tatsächlich der Fall sein sollte, was ich auch ein wenig hoffte, dann könnte ich ihn eventuell dort abfangen und fragen, ob wir den Tag nicht eventuell woanders miteinander verbringen wollten.
Aber erst einmal musste ich gucken, wo genau Lukas überhaupt war und ob er überhaupt auch schon hier war und nicht doch noch woanders steckte.
Ich ging weiterhin mit langsamen und vor allem leisen Schritten die Wand, wie irgendein Spion auf einer Mission, entlang und das Gelächter der Gang wurde immer lauter und lauter, desto näher ich diesem Raum, unserem eigentlichen Treffpunkt, kam.
Ich ging etwas dichter an die Tür heran, die zu meinem Glück sogar auch offen stand und welche die Gang nicht einfach so zugemacht hatte, weil sie alleine sein wollten oder irgendeine Scheiße abzogen, die, die Mitarbeiter bloß nicht mitbekommen sollten.
Ich erhaschte mir daraufhin, als ich nah genug an der Tür stand, auch schon einen ganz kurzen Blick in den Raum und die Gang saß wie immer auf der Couch und an dem Tisch, der direkt dahinter, mit ein paar Stühlen stand.
Sie lachten wie immer und machten halt eben genau das, was sie sonst eigentlich auch immer so machten, wenn auch ich eigentlich dabei war. Alles schien wie immer.
Ich blickte nun zudem anderen Tisch, an dem normalerweise immer sonst Lukas mit seinen ganzen Zetteln saß, doch dort saß mein Lukas nicht. Wo ist er denn bloß?
Ich drehte mich augenblicklich um, als ich dies feststellte und checkte dann auch schon einmal mein Handy.
Lukas war vor genau sechs Minuten zuletzt online gewesen und wenn ich mich ganz recht entsinne, dann war er Montags normalerweise eigentlich immer vor uns da.
Ich verdrehte nur einmal die Augen, weil die Gang wahrscheinlich wieder irgendetwas Fieses zu ihm gesagt hatte und er daraufhin nur, mit Tränen in den Augen, aus den Raum gestürmt ist. Diese verdammten elendigen Wichser! Sie sollten gefälligst damit aufhören, ihm immer weh zutun, denn das hatte Lukas so gar nicht verdient!
Ich schüttelte nur einmal vollkommen verständnislos mit dem Kopf und ging daraufhin schnurstracks aus dem Jugendzentrum heraus.
Dass sie Lukas höchstwahrscheinlich wieder etwas total dämliches gegen den Kopf geworfen hatten, regte mich echt schon verdammt auf und machte mich auch sehr wütend.
Die Gang sollte ihn einfach in Ruhe lassen, wenn sie es nicht unbedingt mit mir und meiner Faust zutun haben wollten!
Hoffentlich hatten sie Lukas wirklich nicht wieder irgendeine dumme Scheiße gegen den Kopf geworfen, der von vor bis hinten so gar nicht stimmte, denn das wäre echt das Allerletzte.
Lukas war einfach so ein unfassbar lieber Kerl und der Allerletzte, welcher es verdient hatte, so beleidigt und behandelt zu werden.
Er war total super und das, was die Gang ihm immer wieder gegen den Kopf knallte, entsprach überhaupt so gar nicht im Geringsten, auch nur ansatzweise, der Wahrheit. Lukas war das absolute Gegenteil von all dem und die Gang hatte einfach nur keine Ahnung von absolut nichts.
Draußen angekommen, zündete ich mir erst einmal eine Kippe an und fuhr mir einige verirrte Strähnen aus dem Gesicht.
Ich ging etwas weiter um das Jugendzentrum herum, weil ich nicht unbedingt wollte, dass mich die Gang sah und Ronny wusste, dass ich eigentlich hier, in ihrer Nähe, war.
Wenn er erst einmal erfuhr, wie sehr ich sie eigentlich alle hinterging, dann würde echt die Hölle los sein und Ronny würde mich augenblicklich mit dem nächsten Flugzeug nach Finnland stationieren. Ronny durfte echt nichts von all dem hier erfahren - auf gar keinen Fall!
Es war schon ein sehr großer Fehler gewesen, dass ich mit Lukas überhaupt je geredet und mich sogar auch noch mit ihm zusammen mehrmals getroffen hatte.
Wir hassten ihn eigentlich und er war einer unserer größten und schlimmsten Feine, auch, wenn er uns nie je irgendetwas getan hatte.
Die Gang konnte ihn schon seit unserer ersten, gemeinsamen Begegnung, vor einem Jahr, nicht leiden, obwohl es so gesehen überhaupt gar keinen Grund dafür gab und Lukas nichts weiter getan hatte, außer an dem selben Tisch und auf dem selben Stuhl zu sitzen und irgendetwas auf seine unzähligen Blätter zu kritzeln und zu schreiben. Und dennoch mochte ich diesen Jungen viel mehr, als der Gang und auch mir wirklich lieb war.
Ich seufzte nur einmal frustriert auf und blies den Rauch meiner Zigarette aus.
Es war doch echt zum totalen Mäuse melken und ich hasste es, dass ich mich so sehr in die Gang verrannt hatte und es gar keinen Ausweg mehr aus dieser für mich gab.
Ich würde nur zu gerne Zeiteisen können und meinem dreizehnjährigen Ich einen kleinen, aber dennoch sehr bedeutenden Besuch abstatten und ihm sagen, dass er das mit der Gang bloß lassen sollte, weil Ronny und Nicky bloß einen auf nett taten, die Gang so gar nicht wie eine Familie war und diese auch rein gar nichts an meinen Vater änderte, da sich meine Eltern eh zwei Wochen nach Beitritt der Gang, so oder so, für immer voneinander getrennt hatten.
Ich kickte nur vollkommen wütend irgendwelche Steine, welche an der Hauswand lagen, zur Seite und seufzte erneut einmal ganz frustriert auf.
Das war doch einfach alles nur scheiße und ich hatte absolut keine Ahnung davon, wie ich aus dieser ganzen Sache eigentlich je wieder herauskommen sollte. Höchstwahrscheinlich nie.
Wahrscheinlich würde ich bis ans Sterbebett in der Gang bleiben und im Jenseits würde ich auch noch weiterhin dort drinbleiben und nie dort herauskommen. Nie.
Trotz, dass ich so vertieft in meinen Gedanken war, vernahm ich plötzlich den Klang einer Gitarre und ich sah nun ganz verwundert von meiner halbaufgerauchten Zigarette auf. Wo kam denn jetzt auf einmal die Musik her?
Ich hörte nun etwas genauer hin und erkannte, dass diese von etwas weiter hinten, höchstwahrscheinlich von der Feuertreppe kam. Aber, warum sollte ausgerechnet dort jemand Gitarre spielen?!
Ich zuckte nur vollkommen ratlos mit den Schultern und beschloss, einfach mal kurz dort vorbeizuschauen, weil mich das ja jetzt schon irgendwie brennend interessierte, wer genau da eigentlich spielte. Ich hatte ja eh nichts weiter zu verlieren und von dort aus sah mich die Gang sowieso nicht.
Ich ging ein Stückchen weiter und luscherte einmal ganz frech um die Ecke, um zusehen, wer da jetzt eigentlich auf der Feuertreppe saß und Gitarre spielte.
Ich stützte mich mit meinen Fingern ganz sachte an der Hauswand ab und erstarrte fast, als ich sah, wer genau dort eigentlich so herrlich Gitarre spielte.
Es war Lukas, welcher auf der Treppe saß und völlig unbeirrt irgendein Lied mit der Gitarre, ganz still, vor sich hinspielte.
Lukas sah dabei so unfassbar attraktiv aus, wie er in verschiedenen Abständen, immer wieder nach einem anderen Akkord griff und ganz laut die dementsprechenden Saiten anschlug.
Er hatte die Augen geschlossen und, wenn ich mich nicht irrte, dann sang er auch gerade ganz leise, sodass man es von hier aus kaum richtig hören konnte, irgendetwas vor sich hin, was ich von hier aus aber nicht richtig identifizieren konnte.
Ebenso konnte ich auch nicht ganz genau hören, was Lukas da eigentlich genau spielte, weil ich die Melodie überhaupt nicht erkannte und mir das Lied auch so gar nicht bekannt vorkam.
Ich beobachtete ihn eine Zeit lang dabei, wie er auf der Gitarre umherspielte und ganz leise irgendein Lied vor sich hin sang. Ob er auch noch ganz andere Sachen mit seinen Fingern anstellen konnte?
Ich fand Lukas in diesem Moment noch viel attraktiver und schöner als sonst und konnte meinen Blick kaum noch von diesem Kerl lassen. So perfekt.
Ich stellte mir in diesem Moment vor, wie es wohl sein würde, wenn Lukas nur ganz allein' für mich spielen und singen würde. Nur so ganz in Boxershorts bekleidet, verstrubbelten Haaren und einem Song, den er nur ganz allein' für mich spielte und sang.
Eventuell würde ich dann ebenfalls nur in Boxershorts bekleidet sein, irgendwann seinen hübschen Nacken liebkosen, in diesen hineinbeißen und meine Erektion, dann ganz langsam von hinten an seinen so schönen, knackigen Hintern drücken. Danach würden wir uns irgendwann von dem Rest unserer lästigen Kleidung befreien, ich würde mich immer weiter Richtung Lukas' Süden arbeiten und...
Gott, bin ich vielleicht was schwul!
Ich spürte, wie es in meiner Körpermitte einmal ganz angenehm zog, als ich an dieses verdammt heiße Kopfkino dachte und sich dort irgendetwas augenblicklich regte und unbedingt raus, an die Oberfläche, wollte.
Ich fand diese Vorstellung echt unfassbar heiß und vor allem sehr geil, und wünschte mir nichts sehnlicher, als, dass diese vermeintliche heiße, geile Vorstellung tatsächlich Realität werden würde.
Lukas war ein so ein unfassbar attraktiver Junge, wenn er Gitarre spielte und ich könnte ihn stundenlang dabei beobachten, wie er die Saiten seiner Gitarre anschlug oder zupfte, die Akkorde am Gitarrenhals wechselte und leise irgendwas vor sich hin sang. Höchstwahrscheinlich hatte er eine engelsgleiche Stimme, wenn er auch schon so verdammt gut spielte.
Doch ich wollte in diesem Moment echt nur zu gerne wissen, was genau er da eigentlich sang, weil ich es anhand der Melodie, die er immer und immer wieder spielte, nicht ganz erkennen konnte.
Ich drückte meine Kippe nur auf dem Boden aus, blies den Rauch dieser daraufhin augenblicklich aus und ging daraufhin auch schon schnurstracks auf ihn zu.
Ich versuchte dabei aber so leise, wie nur irgendwie möglich, zu sein, damit Lukas mich bloß nicht hörte und bemerkte, und deswegen eventuell noch mit dem Spielen aufhörte, bevor ich überhaupt, auch nur ansatzweise, irgendwas davon richtig hören und auch verstehen konnte. Das sollte auf gar keinen Fall passieren!
,,Boy, I know, you're dangerous. You're not the one, I'm supposed to love. But this is more, than just a crush tonight. So I'm gonna tell my mama about ya. I'mma tell her, I'mma tell her, I'mma tell my mama about ya. I'mma tell her, I'mma tell her, I'mma tell my mama about ya. I'mma tell her, I'mma tell her, I'mma tell my mama about ya. I'mma tell her, I'mma tell her. Hey, hey, yeah, oh yeah.", hörte ich ihn leise singen und musste augenblicklich viel breiter lächeln, als ich diese Zeilen hörte.
Irgendwie fühlte ich mich aufgrund der Lyrics extrem angesprochen und ich hoffte sehr, dass es dieses Mal auch tatsächlich an mich gerichtet war.
Denn, wenn ich ganz ehrlich zu mir selbst war, dann hatte ich ebenfalls einen leichten, vielleicht auch einen sehr großen Crush auf Lukas und ich wollte diesen Kerl unbedingt mit Haut und Haaren. Lukas war einfach so verdammt heiß, süß, lieb und vor allem wunderschön.
Lukas spielte und sang diese Textzeilen immer und immer wieder und ich lächelte von Mal zu Mal immer breiter und breiter, während ich ihn weiterhin ganz fasziniert dabei beobachtete.
Dieser Junge sah so verdammt gut und heiß beim Spielen aus und seine Stimme machte mich in diesem Moment extrem an, sodass ich, wenn ich ein Mädchen wäre, schon längst einen total durchnässten Schlüpfer wegen ihm hätte.
Wenn ich ihn aber weiterhin so beobachten würde, dann würde es auch gar nicht mehr allzu lange dauern und ich würde jeden Moment, nur wegen ihm allein', in aller Öffentlichkeit einen Ständer bekommen. Aber wer würde das denn schon nicht, bei so einem unfassbar attraktiven Jungen?!
Nach einiger Zeit, der stillen Beobachtung und des Daraufachten, dass ich nicht wirklich noch einen Steifen jeden Moment kriegen würde, beschloss ich dann, einfach mal zu ihm zu gehen.
Ich wollte mich ja so oder so - mehr oder weniger - mit Lukas treffen und da war ja jetzt auch schon eine gute Möglichkeit, die ich selbstverständlich auch nutzen wollte, weil ich echt nicht genug von diesem Kerl kriegen konnte.
Ich ging einfach straight auf ihn zu und machte mich deutlich bemerkbar, als ich augenblicklich damit anfing zu klatschen, als Lukas noch mitten am Singen war.
Lukas öffnete nur ganz verwundert die Augen, weil er diese während des Singens, die ganze Zeit über geschlossen hatte, und blickte sofort zu mir, als er wusste, woher genau das Klatschen eigentlich kam.
Ein breites Lächeln breitete sich sofort auf seinen vollen Lippen aus, als er mich sah und mein Bauch begann aufgrund dessen einmal ganz angenehm zu kribbeln. So ein verdammt schönes Lächeln hatte dieser Kerl!
Als ich bei ihm angekommen war, setzte ich mich augenblicklich, ohne auch nur überhaupt ansatzweise zu zögern, ganz dicht neben ihn, um ihn daraufhin, wie den allerletzten Vollidioten auf dieser gesamten Erde, welcher ich sowieso schon war, breit anzulächeln.
,,Hey, Lukas!", begrüßte ich ihn strahlend und rückte noch ein Stückchen näher zu ihm. Ich wollte ihm unbedingt so nah, wie nur irgendwie möglich sein.
,,Hey, Tim!", grüßte er augenblicklich zurück und lächelte mich ebenfalls vollkommen verstrahlt an.
Lukas rückte tatsächlich ebenfalls noch ein ganzes Stück näher zu mir und unsere Schultern berührten sich, sodass mein Bauch noch einmal viel angenehmer und noch viel extremer zu kribbeln begann. Gott, ich mochte diesen Jungen echt verdammt gern'!
,,Warum hast du denn eine Gitarre dabei, Lukas?", fragte ich ihn, als wir für eine kurze Zeit miteinander geschwiegen und ich in dieser Zeit nur seine Gitarre einmal ganz genau gemustert hatte.
,,Ähm...ich hatte heute in der Schule einige Proben, wegen 'nem Auftritt und weil unsere Gitarren in der Schule nicht so gut sind, habe ich meine Eigene eben mitgenommen.", erklärte mir Lukas breit grinsend, aber wurde trotzdem etwas roter um seine Wangen. Süß.
,,Oh, wie cool!", antwortete ich nur lachend und musterte ihn dann einmal von der Seite.
,,Spielst du schon lange, Lukas?", fragte ich ihn lächelnd, weil ich sowas echt unfassbar interessant fand.
Alex spielte zum Beispiel schon seit ihrem zehnten Lebensjahr Keyboard und Klavier und ich liebte es einfach, ihr beim Spielen zu zuhören oder ihr dabei zu zuschauen. Am Besten passte es aber einfach immer, wenn ich auf ihrem Bett saß, etwas zeichnete, wir kifften und sie die verschiedensten Lieder spielte oder eben übte.
,,Seitdem ich acht bin. Hab' aber irgendwann mal damit aufgehört, weil ich nicht so wirklich Lust und Interesse daran hatte und dann vor 'nem Jahr circa hab' ich wieder aktiv damit angefangen, weil ich wieder totalen Gefallen daran gefunden habe.", antwortete Lukas mir und stülpte sich die Ärmel meiner Jacke über die Hände.
,,Dafür, dass du erst seit 'nem Jahr wieder spielst, spielst du echt verdammt gut.", lobte ich ihn breit lächelnd.
,,Dankeschön!", bedankte er sich grinsend bei mir und fuhr sich seinen süßen Pony aus dem so hübschen Gesicht.
,,Haben die Arschlöcher da drin eigentlich wieder irgendwas zu dir gesagt, oder warum sitzt du hier draußen?", fragte ich ihn dann etwas ernster und nicht mehr ganz so lächelnd und sah Lukas mit fragenden Miene an.
,,Nein, überhaupt nicht. Ich hab' eigentlich nur darauf gewartet, dass ihr kommt. Aber als ich dann gesehen habe, dass du nicht dabei bist, bin ich direkt wieder rausgegangen und habe mich hier niedergelassen, um etwas zu spielen und zu üben.", erklärte mir Lukas und mein Lächeln wurde augenblicklich, nach diesen zuckersüßen Worten, ein ganzes Stückchen breiter.
,,Aw, wie süß du doch doch eigentlich bist...", quietschte ich nur und rückte nun ziemlich offensichtlich ein Stück näher an ihn heran, damit er es eventuell auch mal etwas Intensiver und Offensichtlicher wahrnahm.
,,Ich hab' es zwar gestern Abend schon gesagt, aber man kann es ja nie oft genug sagen: Vielen Dank für den schönen Abend, Tim. Es war echt wunderschön mit dir zusammen gewesen.", bedankte sich Lukas nun lächelnd bei mir und sah mir dabei sehr tief in die Augen. Gott, Lukas hatte so verdammt schöne Augen und sie zogen mich von Mal zu Mal immer mehr in ihren Bann.
,,Lukas, was habe ich wegen dem Bedanken immer zu dir gesagt?!", fragte ich ihn lachend und verpasste ihm einen leichten, kaum spürbaren Boxer auf den Arm.
,,Aber, ich fand den Abend auch wunderschön und hätte rein gar nichts gegen eine Wiederholung.", lächelte ich dann ebenfalls und fuhr mir einmal durch die Haare.
,,Geht mir auf jeden Fall genauso.", erwiderte Lukas und musterte mich dann einmal haargenau von der Seite, während sein eigenes Lächeln noch ein ganzes Stück breiter wurde - soweit das denn überhaupt auch noch ginge.
,,Ich fand das auch so schön und auch echt verdammt krass, dass du mir solche privaten Sachen mit deiner Familie anvertraut hast. Ich mein', wir kennen uns doch kaum und du hast mir solche Dinge einfach so erzählt, als würden wir uns schon seit Jahren kennen.", fing Lukas dann an und ich nickte verstehend.
Ja, es war wirklich schon verdammt krass, dass ich mich Lukas so geöffnet hatte. Noch nicht einmal bei meinen ganzen Ex-Freundinnen hatte ich das je getan und das Einzige, was sie höchstens mal von mir erfahren hatten, war, dass ich Depressionen und Borderline habe und aufgrund dessen für eine gewisse Zeit in Gilead IV untergebracht war.
Aber Lukas hatte eben so eine Art an sich, bei der ich einfach wusste, dass ich ihm das ruhig erzählen konnte und er es auch ganz sicher noch nicht einmal Maria erzählen würde. Hoffentlich, denn ich wollte bloß nicht von ihm enttäuscht werden.
,,Aber ich sehe dich deswegen jetzt nicht mit anderen Augen, oder so. Du bist weiterhin noch der Tim, den ich davor schon kennengelernt habe. Ich will nur, dass du weißt, dass du, wenn du eben auch möchtest, jederzeit zu mir kommen und mit mir darüber reden kannst, wenn es dir schlecht geht oder dir irgendwas aufm Herzen liegt. Ich bin wirklich sehr gerne für dich da, denn ich mag dich echt sehr gerne und will nur, dass es dir gut geht - mit allen Mitteln und Wegen.", sagte Lukas dann, grinste einmal ganz schief und ich umarmte ihn augenblicklich einmal ganz fest.
,,Aw Danke, Lukas! Das ist echt verdammt lieb und süß von dir und falls sich die Möglichkeit ergeben sollte, dann werde ich diese Initiative selbstverständlich auch ergreifen!", bedankte ich mich völlig glücklich bei ihm und schlang meine Arme noch etwas fester um ihn. Lukas ist so putzig, wirklich.
,,Du kannst dir auch ziemlich sicher sein, dass all deine Geheimnisse bei mir ganz sicher sind. Noch nicht einmal Maria wird sie erfahren, denn so Einer bin ich nun wirklich nicht, da kannst du dir ganz sicher sein. Alles, was du mir erzählst, ist auch zu hundert Prozent sicher bei mir.", fügte Lukas noch flüsternd hinzu und mein Herz schlug aufgrund seiner angenehmen Stimme noch einige Takte schneller.
Dann lösten wir uns auch schon wieder voneinander, aber nicht allzu sehr, weil wir uns noch gegenseitig an unseren Hüften, mit den Händen, festhielten.
,,Auch, wenn ich es könnte, wenn ich ein totales und vor allem hinterfotziges Arschloch wäre.", erwiderte Lukas dann lachend und ich verdrehte nur einmal die Augen.
,,Du Idiot, dann würde ich dich aber so hassen, da kannst du dir aber sicher sein!", lachte ich nur ebenfalls, doch sah ihn nun etwas Ernster an. Hoffentlich machte er so etwas wirklich nie oder kam gar auf die Idee, so etwas je zutun, denn das könnte ich ihm nie verzeihen. Egal, wie gerne ich ihn auch mochte.
,,Oh Gott, nein, das möchte ich bloß nicht! Wirklich, ich werde es niemanden erzählen, da kannst du dir, wie eben schon gesagt, ganz sicher sein.", beruhigte mich Lukas sofort leicht schockiert und lächelte mich seiner Tonlage entsprechend an.
,,Ich erzähle wirklich keinen Scheiß, Tim. Das ist wirklich ein ernsthaftes Versprechen. Ich werde es niemanden je auch nur ansatzweise erzählen oder gar Anspielungen vor Anderen darauf machen, versprochen - nein warte, geschworen.'', schwur mir Lukas lächelnd und strich mir über die Seiten, weshalb diese augenblicklich extrem zu kribbeln begangen.
,,Das ist echt so unfassbar lieb von dir, Danke.'', hauchte ich dankend, weil ich zu etwas anderem momentan nicht wirklich in der Lage war und sah ihm dabei nun wieder ganz tief in die Augen.
Lukas erwiderte meinen Blick und wie sonst eben auch, glitt sein Blick, wie von automatisch mittlerweile, hinunter zu meinen Lippen.
Mein Blick glitt nun ebenfalls zu seinen Lippen hinunter und ich biss mir augenblicklich auf die Unterlippe. Gott, sahen die vielleicht verdammt gut und weich aus!
Ich wollte diese so unbedingt küssen und nicht nur wieder auf seine Wange, dicht neben diesen wundervollen, weich aussehenden Lippen.
Dieses Mal wollte ich sie tatsächlich auch mit meinen vereinen, denn nun war ich mir auch tatsächlich über meine wahre Sexualität im Klaren war und auch über das, was ich für Lukas empfand. Selbstverständlich etwas ganz besonderes - Liebe.
Ich kam seinem Gesicht langsam näher und Lukas sah mich nun ganz gespannt an, während seine Hände langsam, aber dennoch zielsicher, zu meinen Rücken wanderten.
Als Lukas dann sein Ziel erreicht hatte, streichelte er daraufhin sachte über meinen Rücken und ich schloss die Augen, um augenblicklich einmal ganz zufrieden aufzuseufzen. Fühlte sich das vielleicht gut an!
Danach öffnete ich meine Augen wieder und sah Lukas erneut in seine verdammt hübschen, blauen Augen.
Doch mein Blick glitt nun ebenfalls, wie von automatisch, hinunter zu seinen weich aussehenden Lippen und ich kam seinem Gesicht nach und nach immer näher und näher.
Nur noch wenige Zentimeter trennten unsere Lippen voneinander und ich wurde für eine kurze Zeit wieder ganz stutzig und fragte mich, ob ich das denn auch wirklich tun sollte.
Doch ich wimmelte diese Gedanken augenblicklich von meinem Kopf ab und verbannte diese daraufhin, weil ich ganz genau wusste, was das hier eigentlich sollte und wie genau ich es auch wollte.
Ich bin schwul, mochte Lukas sehr gerne und wollte nichts anderes weiter in diesem Leben mehr, als Lukas' Lippen auf meinen zu spüren. Das war es, was ich unbedingt wollte und was ich auch jeden Moment kriegen konnte.
Ich zögerte keine weitere, kostbare Sekunde mehr, sondern umfasste mit meinen Händen fest sein wunderschönes Gesicht, um seinen Kopf noch ein Stückchen näher zu mir zu ziehen.
Ich sah ihm tief in die Augen, presste unsere Stirnen fest aneinander und lächelte ihn mit einem ganz breiten Lächeln auf den Lippen, das nur Lukas allein' verursachte, an.
Ich überbrückte die letzten Zentimeter, welche uns und unsere Lippen voneinander trennten und vereinte nun endlich unsere Lippen miteinander.
Lukas war zunächst etwas geschockt, doch entspannte sich augenblicklich schnell und ließ sich voll und ganz auf den Kuss ein. Er schlang seine Arme noch viel fester um mich und zog mich daraufhin auch schon viel dichter zu sich.
Lukas streichelte erneut ganz sachte über meinen Rücken und meine Hände wanderten während dessen zu seinen Haaren, durch welche ich in regelmäßigen Abständen fuhr und ihm somit wahrscheinlich die Frisur vollkommen zerstörte, was ihm aber höchstwahrscheinlich eh vollkommen egal war.
Mein Bauch begann in diesem wunderschönen Moment wie verrückt zu kribbeln, an meinem gesamten Körper breitete sich eine angenehme Gänsehaut aus und mein Herz setzte augenblicklich einmal kurz aus, um daraufhin genauso schnell wie das eines Kaninchens zu schlagen.
Ich hatte die Augen geschlossen und genoss diesen Kuss voll und ganz, weil es sich einfach so verdammt wunderschön und vor allem auch richtig anfühlte.
Warum hatte ich Lukas nicht eigentlich schon viel früher auf seine tatsächlich weichen Lippen geküsst, ich dummer Vollidiot mit einem totalen Brett vor dem Kopf?!
Es fühlte sich so verdammt toll und vor allem auch richtig an Lukas zu küssen und überhaupt nicht falsch, so wie ich es eigentlich immer gedacht und empfunden habe.
Im Vergleich zu den ganzen anderen, unzähligen Mädchen, mit denen ich je herumgeknutscht hatte, kamen mir diese in diesem Moment total lächerlich vor, wenn es sich gerade so verdammt wundervoll anfühlte, Lukas zu küssen.
Lukas löste Gefühle in mir aus, die ich bis dato niemals für nur irgendwie möglich gehalten hätte und ich wollte nichts lieber mehr in meinem gesamten Leben tun, als ihn zu küssen und seine weichen, gut schmeckenden Lippen auf meinen zu fühlen und ihm andauernd durch die Haare zu fahren.
Dieser Kerl, seine Lippen, diese Gefühle - und alles, was sonst noch so mit Lukas zusammenhing, waren einfach nur der reinste Traum und ich wollte auf gar keinen Fall, dass das je auch nur ansatzweise irgendwie aufhörte!
Doch selbstverständlich musste irgendwas diesen wunderschönen, perfekten Moment zerstören und das Schicksal fuschte mir ganz böse ins Handwerk. Was auch sonst?!
Ich hörte, wie die Eingangstür des Jugendzentrums einmal ganz laut zu knallte und Schritte sich uns augenblicklich näherten. Zunächst dachte ich, dass es nur irgendwelche Leute oder nur irgendein Mitarbeiter sei, weshalb ich mir nichts weiter bei dachte und meine Lippen einfach weiter auf die von Lukas' bewegte.
Doch als ich die Lachen richtig identifizieren und haargenau zu ordnen konnte, wusste ich, dass es die beschissene Gang war, die da nun gerade jeden Moment auf uns zu kam und mich jeden Moment so mit Lukas zusammen erwischen würde. Scheiße!
Die durften mich auf gar keinen Fall mit Lukas zusammen sehen und vor allem auch nicht ausgerechnet so! Fuck, Ronny und die Gang waren geradewegs auf den Weg zu uns und machten mal wieder alles kaputt!
Es war schon schlimm genug, dass ich mich überhaupt so gut mit ihm verstand, aber dann auch noch ausgerechnet so gut, war dann doch noch einmal eine ganz andere Hausnummer und alles andere als toll - zu mindestens in den Augen der Gang.
Wenn sie mich ausgerechnet jetzt so mit Lukas zusammen vorfanden, dann war ich mit meiner Familie zusammen auf alle Fälle tot und würde höchstwahrscheinlich noch nicht einmal den nächsten Sonnenaufgang, eventuell auch Sonnenuntergang, miterleben, denn das war einfach Fakt.
Augenblicklich, bevor sie mich nun doch noch erwischen konnten, löste ich mich von Lukas und lächelte ihn daraufhin nur ganz unsicher an. Das tat mir so unfassbar leid und vor allem auch sehr weh.
Ein breites Lächeln zierte sein Gesicht und er fuhr mir einige verirrte Strähnen aus dem Gesicht, während seine hübschen, blauen Augen, vor lauter Liebe, zu funkeln begangen.
Lukas wollte mich gerade zu einem erneuten Kuss zu sich ziehen, doch ich drückte ihn noch rechtzeitig von mir weg, was mir innerlich das Herz zerbrach, ihn so abweisen zu müssen.
,,Sorry, aber...ich...ich...kann das...kann das einfach nicht...'', sagte ich nur zerknirscht und sah ihn entschuldigt an.
Noch bevor Lukas irgendwas erwidern konnte, drückte ich ihm noch einmal schnell einen Kuss auf die Lippen und löste mich nun endgültig von ihm.
Ich stand auf, sah ihn noch einmal ganz entschuldigt an und ich sah, wie Lukas mich einmal ganz verletzt und traurig zugleich musterte.
Ich entfernte mich einige Schritte von ihm, drehte mich nochmal um und Lukas sah mich nur ganz perplex an. Ich erkannte auch Tränen in seinen Augen und es zerriss mir das Herz, ihm jetzt so wehtun zu müssen.
Es verpasste mir einen extremen Stich in mein Herz und am liebsten wollte ich wieder zu ihm zurückgehen und unbedingt wieder unsere Lippen miteinander zu vereinen.
Doch ich konnte es einfach nicht, weil die Gang jeden Moment kommen und mich mit Lukas zusammen erwischt hätte. Außerdem wollte ich ihn nur zu ungerne in irgendwelche Schwierigkeiten bringen, denn Lukas war echt der Letzte, der den Zorn von Ronny und dem Rest der Gang zu spüren bekommen sollte. So ein lieber Kerl hatte das einfach nicht verdient.
Ich entfernte mich nur immer weiter von dem Jugendzentrum und zückte in der Zwischenzeit mein Handy.
Ich musste unbedingt mit einer Person über das Geschehene reden und mir fiel da eine ganz besondere Person ein, welche sich sehr gut mit dem Thema auskannte.
Auch, wenn ich von mir selbst behauptete, dass ich schwul war, war ich dennoch komplett verwirrt und wusste auch nicht so ganz, wohin eigentlich mit meinen ganzen, neu entdeckten Gefühlen. Und eventuell konnte sie mir ja auch helfen, denn sie kannte mich ja schließlich gut und auch lange genug.
Ich tippte leicht unkoordiniert auf meinem Handy herum, doch schaffte es trotzdem noch ihre Nummer zu wählen.
Ich hielt es mir augenblicklich ans Ohr und hoffte, dass sie herangehen und irgendwie Zeit für mich und meine Probleme haben würde. Hoffentlich nervte ich sie auch nicht bei irgendwas Wichtigem.
Es Tute einige Male, aber zum Glück nahm sie dann doch noch meinen Anruf entgegen.
,,Was hast du, Timi?'', nahm Alex den Anruf leicht besorgt entgegen und ein Lächeln zierte augenblicklich mein Gesicht. Dieses Mädchen kannte mich einfach viel zu gut und wusste ganz genau, wann ich nicht ''einfach nur so'' anrief!
,,Alex, hast du kurze Zeit, irgendwie?'', fragte ich nervös nach und drehte mich einmal ganz kurz um, weil ich Angst davor hatte, dass die Gang mich gesehen hatte und nun hinter mir her war. Aber ein Glück war dies nicht der Fall.
,,Ja, schon.'', antwortete sie bloß und seufzte einmal laut auf, während ich ein Rascheln hörte.
,,Wo bist du denn?'', fragte Alex nach.
,,In der Nähe vom Jugendzentrum.'', erklärte ich ihr und erneut seufzte sie.
,,Ohje, ich kann es mir glaube ich schon denken.'', machte sie nur.
,,Nein, es hat nichts mit der Gang zutun. Also, zu mindestens nicht direkt.'', lehnte ich strikt ab und schüttelte einmal mit dem Kopf, so als könnte Alex es sehen.
,,Sondern?'', fragte meine beste Freundin nun verwirrt nach und malte sich höchstwahrscheinlich schon wieder die schlimmsten Szenarien aus. Dabei habe ich doch nur einen Jungen geküsst.
,,Erkläre ich dir dann. Komm' einfach zudem Spielplatz da ganz in der Nähe. Du weißt schon, Ravensberger Straße.'', erklärte ich ihr nur und ging nach diesen Worten daraufhin auch schon zu diesem.
,,Äh....okay. Bin gleich da.'', machte Alex nur leicht irritiert.
,,Bis gleich.'', sagte ich nur noch, ehe ich auflegte und zu besagtem Spielplatz ging.
Alex hatte sicherlich gerade Pause, weshalb sie einfach so von ihrer Redaktion losfahren und mir bei meinen Problem helfen konnte.
Da diese aber in einem völlig anderen Stadtteil lag und sie wahrscheinlich eh mit der Bahn fuhr, beziehungsweise, es auch musste, ließ ich mir dementsprechend auch etwas mehr Zeit mit dem Gehen und zündete mir in der Zwischenzeit eine Kippe an.
Ich dachte in dieser Zeit viel eher darüber nach, wie ich meiner besten Freundin eigentlich verklickerte, dass ich schwul bin und eben erst, vor einigen Minuten, einen Jungen geküsst habe.
Höchstwahrscheinlich würde sie mir ziemlich verwundert darüber sein und auch einerseits etwas verwirrt, weil ich es ihr jetzt erst sagte und es auch so plötzlich kommt.
Aber ich denke auch, dass sie es eigentlich recht positiv aufnehmen wird, weil Alex der toleranteste Mensch ist, den ich überhaupt kenne und eigentlich so gut wie jeden gleich und ohne jegliche Vorurteile behandelt.
Aber vielleicht war sie auch nur so, weil sie mit den meisten Menschen danach auch nichts weiter mehr zutun hatte und man sich ja dann auch gar nicht mehr wirklich weiter sah. Und ich war schließlich ihr bester Freund, mit welchem sie einiges und sehr viel zutun hatte.
Ein wenig Angst loderte augenblicklich in mir auf und ich war mir nicht mehr ganz so sicher, wie es vorher eben der Fall gewesen war.
Ich hatte Angst, dass mich Alex nun doch für das verurteilen würde, was ich getan hatte und was ich nun einmal bin.
Zwar waren diese Gedanken völliger Quatsch, denn sie kannte das ja schließlich gut genug von ihrem jüngeren Bruder, aber dennoch hatte ich einfach verdammte Angst vor ihrer Reaktion.
Wahrscheinlich war meine Angst dem gegenüber, was Alex darüber denken könnte, total unberechtigt, denn natürlich würde sie mich noch weiterhin mögen, auch, wenn ich nun einmal schwul war.
Alex wäre einer der letzten Personen in diesem fucking Universum, welche mich aufgrund meiner Sexualität je irgendwie verurteilen würde.
Ich wusste ganz genau, dass Alex überhaupt nichts dagegen hatte und auch noch weiterhin hinter mir stehen und mich als ihren besten Freund bezeichnen würde, auch wenn ich nun einmal auf Jungs stand.
Ich zündete mir eine Kippe an und setzte mich auf einer der Bänke des Spielplatzes, den ich nun erreicht hatte und auf dem kaum etwas los war.
Ich wollte es Alex auf jeden Fall erzählen, denn ich brauchte unbedingt jemanden hier draußen, mit dem ich über das Ganze hier reden und die ganz ehrliche Meinung von jemanden diesbezüglich hören konnte.
Genauso gut könnte ich es zwar auch mit Marcel machen und es war eventuell auch viel logischer, das mit ihm zu machen, weil er Lukas nun einmal schon halbwegs kannte und auch im Ungefähren wusste, dass da etwas mehr als nur Freundschaft zwischen uns war. Aber bei ihm war ich mir noch nicht ganz so sicher, denn er war schließlich immer noch ein Junge und reagierte vielleicht noch viel anders darauf, als Alex es zum Beispiel tun würde.
Auch, wenn Marcel Sonntagnacht schon zu mir meinte, dass ich mich vor nichts bei ihm schämen musste und er mich auch wirklich für nichts, je, auch nur ansatzweise, verurteilen würde, hatte ich dennoch fatale Angst.
Keine Ahnung, aber ich würde auch erst einmal etwas Komisch darauf reagieren, wenn Marcel mir von einen auf den anderen Tag mitteilen würde, dass er nun voll und ganz, nur auf Männer stand.
Selbstverständlich würde ich ihn ebenfalls nicht im Geringsten dafür verurteilen oder ihn gar deswegen anders behandeln, denn er war schließlich immer noch der gute, alte Marcel, auch, wenn er nun einmal auf Männer stand. Aber dennoch wäre es trotzdem im ersten Moment etwas Merkwürdig für mich, weil dieses Outing von ihm so plötzlich kommen würde.
Ich seufzte nur einmal leicht frustriert auf und zog daraufhin einmal ganz lasziv an meiner Zigarette. Ich sollte mir einfach keine weitere Gedanken darüber machen und erst einmal abwarten, was denn überhaupt so passieren würde.
Wenn ich mich jetzt selber so nervös machte, dann brachte mir das ja auch nichts und höchstwahrscheinlich würde es gar nicht mal so schlimm sein, so wie ich mir das eigentlich ausmalte.
Alex würde mich nicht aufgrund meiner Sexualität verurteilen, das wäre doch verdammt bescheuert. Sie hatte selbst das mit den Drogen bei mir akzeptiert und da glaube ich wohl kaum, dass sie mich dann ausgerechnet hassen würde, nur weil ich einen Jungen eben sehr gerne mochte und auch eben erst, vor einigen Minuten, geküsst hatte.
Ich rauchte einfach meine Kippe zu Ende und versuchte mich anhand dieser irgendwie zu entspannen.
Hätte ich jetzt 'nen Joint dabei, dann würde ich mir diesen save noch anzünden, damit ich viel ruhiger werden würde, bevor Alex kam. Hör' doch damit auf, dich so wild zu machen, Wolbers!
Ich schmiss die Zigarette auf den Boden, drückte sie mit meiner Schuhsohle aus, fuhr mir durch die Haare und wartete ganz ungeduldig darauf, dass meine beste Freundin schon bald, jeden Moment, kommen würde.
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