Nacktheit und ein Abschied
,,Mach' die Tür auf, schmeiß' die Sachen schnell rein, mach' die Tür wieder zu und dann klappt das irgendwie schon.'', rief ich durch die Badezimmertür.
,,Ohja, und dann liegen all eure Sachen quer im ganzen Bad verteilt. Super Idee, Timi.'', meinte Alex ironisch zu meinem Vorschlag und seufzte genervt.
,,Oder du schließt die Augen und gibst uns dann die Sachen.'', schlug Marcel vor und sah mich unsicher von der Seite an.
,,Ist das gerade euer verdammter Ernst?!'', fragte sie genervt nach, versuchte die Tür zum Bad aufzumachen, doch wir hielten sie weiterhin zu, weshalb Alex absolut keine Chance hatte, um diese zu öffnen.
,,Ja, ist es.'', antwortete ich wahrheitsgemäß und meine beste Freundin stöhnte genervt auf.
,,Ihr seid solche Hurensöhne, alter.'', erwiderte sie auf meine Antwort nur zickig.
,,Dann schlag du doch was vor und nörgel' nicht so rum!'', befahl Marcel ihr und ich nickte, ihm zustimmend.
,,Ich schlage vor, dass ihr zwei Vollidioten diese Tür aufmacht, mich ins Bad lasst und ich euch diese scheiß Klamotten geben kann.'', schlug Alex immer noch völlig gereizt vor und versuchte die Tür erneut zu öffnen.
,,Das ist ein scheiß Vorschlag!'', erwiderte ich darauf nur.
,,Ach, und wieso ist mein Vorschlag jetzt scheiße und eure perfekt?'', fragte sie skeptisch und erwartungsvoll zugleich nach.
,,Weil du uns bei unseren nicht nackt siehst.'', antwortete ich und auch wenn eine Tür zwischen uns war, konnte ich genau vor meinem inneren Auge sehen, wie Alex gerade dabei war, genervt die Augen zu verdrehen.
Alex stand mittlerweile seit geschlagenen zehn Minuten vor dieser Badezimmertür und wollte uns nur unsere trockenen Klamotten geben, weil wir mit den anderen Sachen noch krank werden würden.
Das klang zwar alles ganz simpel, aber tatsächlich war es überhaupt gar kein Kinderspiel und alles andere als einfach.
Denn Marcel und ich wollten nicht, das Alex uns nackt sieht und deshalb suchten wir jetzt gemeinsam nach einer passenden Lösung, mit der wir dieses Problem irgendwie beseitigen konnten.
,,Was zum Fick soll eigentlich so schlimm daran sein, wenn ich euch in voller Pracht sehe?! Außer die paar Haare am Sack, hat sich da doch eh nichts dran verändert!'', diskutierte sie weiterhin mit uns und ich wusste ganz genau, weil ich meine beste Freundin nämlich verdammt gut kannte, dass sie gerade dabei war, sich völlig gereizt eine Strähne aus dem Gesicht zu streichen.
,,Alles. Du siehst uns halt nackt und das ist verdammt peinlich.'', erwiderte Marcel und erneut stöhnte sie genervt auf und verdrehte wahrscheinlich dazu noch die Augen.
,,Ganz ehrlich, Jungs. Ihr tut gerade so, als hätte ich euch noch nie in meinem gesamten Leben völlig entblößt zu Gesicht bekommen. Dabei kenne ich das Alles schon, seit da noch kein einziges Haar gesprießt ist. Tut doch nicht so, als wäre ich irgendein wildfremdes Weib, welches euren Körper zum ersten Mal sieht oder einer eurer Eltern. Und als ob ich euch wegen irgendwas an euren Körpern auslachen würde. Ihr wisst ganz genau, dass ich das nie ernsthaft tun würde, denn so bin ich nicht.'', redete sie weiter auf uns ein und ihre Stimmlage klang nun wieder total normal und überhaupt nicht gereizt, so wie es eben noch der Fall gewesen war.
Ich sah unsicher zu Marcel, welcher mich mit genau demselben Blick musterte, weil wir darauf einfach kein Gegenargument finden würden. Alex hatte vollkommen Recht mit dem, was sie da gesagt hatte und es stimmte alles zu hundert Prozent, ob wir wollten oder nicht.
Sie kannte meinen und Marcels Körper, weil wir schon in jungen Jahren keinerlei Hemmungen davor hatten, uns einfach voreinander umzuziehen, wenn wir zum Beispiel ins Freibad, an den Strand oder in den Pool meines Großvaters gingen.
Wir hatten uns schon oft genug nackt zu Gesicht bekommen und ob dieses Mal nun einen großartigen Unterschied machen würde, lag ganz klar auf der Zunge: Nein, würde es nicht.
,,Hast du noch irgendein Argument, welches dagegen sprechen könnte?'', fragte Marcel nach und sah mich erwartungsvoll an.
,,Ich muss dich leider enttäuschen - Nein.'', gab ich schief grinsend zu.
,,Hah! Also macht jetzt die Tür auf!'', rief Alex glücklich und drückte die Klinke herunter, aber sie ging noch nicht auf, weil wir sie immer noch zu hielten.
,,Los, macht schon auf, ihr Spasten! Euch kann ja jetzt nicht plötzlich irgendein vernünftiger Konter eingefallen sein!'', befahl sie uns und klopfte ungeduldig gegen die Badezimmertür. Marcel und ich lösten uns daraufhin von dieser, Alex drückte die Klinke erneut, mit Erfolg, herunter und dann stand sie lächelnd mit einem Stapel Klamotten vor uns.
,,Bitteschön, ein frischer und vor allem trockener Stapel Klamotten für die größten Vollidioten auf diesem Planeten!'', immer noch lächelnd übergab sie uns unsere Sachen und schloss die Tür wieder. Ich zuckte nur grinsend mit den Schultern und zügig zogen Marcel und ich uns an, ehe wir mit Klamotten am Körper, das Bad verließen.
,,Und dafür stand ich jetzt ernsthaft solange vor der Tür und habe mit euch diskutiert?!'', fragte Alex fassungslos nach, als sie uns beide musterte.
,,Ich denke mal Ja.'', antwortete Marcel ihr wahrheitsgemäß, obwohl sie sich diesen Satz von vornherein schon selber denken konnte.
,,Ich glaube es nicht.'' Sie verdrehte einmal grinsend die Augen und schüttelte mit dem Kopf.
,,Manchmal frage ich mich echt, wie ich es überhaupt mit euch beiden Schwachmaten aushalte.'', fragte sie sich selbst lachend.
,,Als ob wir wirklich so schlimm sind.'' Ich sah sie leicht empört an und Alex verpasste mir einen Boxer auf den Arm.
,,Na ja, manchmal treibt ihr mich schon in den Wahnsinn und an meine Grenzen. Aber trotzdem habe ich euch unheimlich lieb und kann mir ein Leben ohne euch überhaupt nicht mehr vorstellen.'', gab sie breit lächelnd zu und drückte uns jeweils einen Kuss auf die Wange.
,,Alex, pass' bloß auf, was du machst, bevor mein Bruder das noch sieht!'', warnte Marcel sie lachend vor und schaute einmal gespielt ängstlich in die Richtung von Timos Zimmer.
,,Bestimmt hackt er uns im Schlaf die Wangen ab, falls er das wirklich mitbekommen haben sollte.'', fügte ich ebenfalls ängstlich hinzu, doch konnte mir ein Lachen nicht verkneifen.
,,Jungs, ihr seid fies.'', verteidigte Alex Marcels kleinen Bruder, doch musste ebenfalls leise kichern.
,,Nach der Kaltwasser-Attacke hat er es auch gar nicht anders verdient.'', erwiderte Marcel und ich stimmte ihm zu.
,,Ja, das war echt nicht nett!''
,,Ach kommt, jetzt seid nicht solche Pussys. Das Kaltduschen müsstet ihr wegen manchen Problemen doch schon längst gewohnt sein.'', konterte Alex darauf nur, sah uns vielsagend an und zog uns dann in die Richtung von Marcels regulärem Zimmer.
Dort ließ sich meine beste Freundin direkt auf dessen Bett nieder und ich tat es ihr gleich. Ich legte meinen Kopf dazu noch auf ihrer Brust ab und sah grinsend zu ihr hoch.
,,Oh man, du brauchst echt 'ne Freundin.'', sagte sie lachend und leicht verdutzt sah ich zu ihr hoch.
,,Sagte mir eine Alexandra Ariana Evans, welche nur so vor Kuschelbedürftigkeit trieft.'', erwiderte ich darauf nur mit hochgezogenen Augenbrauen und wuschelte ihr durch die Haare.
,,Das stimmt doch gar nicht!'', stritt sie es sofort ab.
,,Soll ich Béla fragen?'' Erneut zog ich die Augenbrauen nach oben und lächelte triumphierend.
,,Ach, fick dich doch.''
,,Hey.'', sagte Marcel dann grinsend und schmiss sich mit einer leichten Vorwarnung auf uns drauf.
,,Hey, Marcel.'', begrüßte ich ihn ebenfalls grinsend und fuhr ihm einige verirrte Strähnen aus dem Gesicht.
,,Hallo, Vollidiot Nummer zwei.'', lächelte Alex ihn an und Marcel machte es sich auf ihr bequem.
,,Ach, jetzt bin ich also als Liege dran, oder was ist das hier heute?'', fragte sie lachend nach und fuhr uns beiden durch die Haare.
,,Scheinbar ja.'', nuschelte ich gegen ihren Hoodie.
,,Dann muss ich ja später auch noch dran sein,'', stellte Marcel fest und sah fragend zu uns.
,,Das wäre nur fair.'', antwortete Alex lächelnd und ich schloss die Augen, während sie mir weiterhin durch die Haare strich.
Ab da war erst einmal eine Runde Schweigen angesagt, aber ich fand es überhaupt nicht unangenehm, sondern ziemlich entspannend.
Das war einer der Dinge, die so an Alex und Marcel mochte und auch sehr schätzte. Man kann mit den beiden einfach verdammt gut schweigen, ohne dass es direkt unangenehm wurde.
Man konnte von uns aus ruhig die ganze Zeit über, über irgendwas ganz intensiv gequatscht haben und dann auf einmal damit aufhören, um komplett still zu sein und seinen eigenen Gedanken nachzuhängen.
Es war mir überhaupt nicht unangenehm oder gar peinlich, wenn man eine Zeit lang mal kein Wort miteinander wechselte, denn die beiden verstanden mich auch so gut genug und wussten im ungefähren, wo ich mit meinen Gedanken gerade hing und wieso ich meinen Mund nicht aufmachte, um das Schweigen zu brechen.
Bei anderen Personen war es mir immer verdammt peinlich, wenn man schwieg und ich wollte am liebsten immer sofort wieder ein Thema finden, worüber man sich unterhalten konnte, aber bei Alex und Marcel war es mir egal, weil die beiden mich auch einfach ohne jegliche Worte verstanden und ganz genau wussten, wann sie reden durften und wann nicht.
Ich lächelte die beiden an und während Marcel seine Augen geschlossen hatte, hatte Alex ihre offen und schenkte mir ein breites Lächeln zurück, ehe sie mir einen Kuss auf die Haare drückte. Ich kuschelte mich noch etwas dichter an meine beste Freundin, schloss wieder die Augen und genoss ihre Streicheleinheiten und die Zeit, in der einfach niemand, einen Ton von sich gab.
Doch irgendwann wurde uns diese schöne, entspannende Ruhe genommen, als Alex' Handy klingelte und sie uns etwas von sich herunterschieben musste, um an dieses heranzukommen. Marcel und ich gaben nur ein unzufriedenes Grummeln von uns und lösten uns misswillig von unserer besten Freundin, welche uns leicht entschuldigt ansah.
,,Hey, Baby...'', ging sie ans Handy und sofort wusste jeder im Raum Bescheid, wer da gerade am anderen Ende der Leitung war.
,,Hey Baby, ich bin's deine feuchte Alex.'', meinte ich sofort mit verstellter Stimme und Alex gab mir einen Klaps auf den Hinterkopf.
,,Vermisst du mich etwa schon, mein geiler Schwengelhengst?'', machte Marcel sofort mit und wir beide lachten.
,,Nein du bist hier nicht bei der Sex-Hotline, sondern das sind nur Bielefelds zwei größte Vollidioten, Timi und Marcel.'', sagte Alex lachend ins Telefon und sah zu uns.
,,Ja, ich zu Marcel, weil...'', fing sie an.
,,...ich unbedingt einen Joint rauchen wollte.'', unterbrach ich sie lachend und kassierte den nächsten Schlag, dieses Mal aber auf den Oberschenkel.
,,Und weil ich fragen wollte, ob Jungs auf so Reizwäsche mit Spitze stehen, Baby.'', fügte Marcel noch grinsend hinzu und blieb ebenfalls nicht von einem Schlag verschont.
,,Ähm...Timi hatte nur etwas und wollte es mir persönlich sagen. Und ich wollte Marcel auch gerne mal wiedersehen.'', erklärte sie Béla grinsend, telefonierte einfach weiter und sah uns warnend an.
,,Aber am allermeisten will ich dich wiedersehen, mein sexy Traumprinz.'', lachte Marcel und wich ihrer Hand aus.
,,Ich will dich Morgens, Mittags und Abends sehen und das für den Rest meines Lebens.'', korrigierte ich meinen besten Freund und würgte einmal, weil das für mich genug Kitschscheiß war.
,,Bist du schon wieder bei mir? ... Ja, ich werde wahrscheinlich auch bald kommen, weil es ja schon relativ spät ist und ich noch was für das morgige Interview vorbereiten muss.'', telefonierte sie weiter mit ihrem Freund und ich dachte mir in meinem Kopf schon den nächsten fiesen Spruch aus.
,,Aber trotz dass es so spät ist, habe ich dennoch Zeit, um dir in aller Seelenruhe einen zu blasen.'' Ich warf Alex einen Kuss zu und ehe ich reagieren konnte, hatte sie mich schon in den Schwitzkasten genommen und hielt mir den Mund zu.
,,Das hast du jetzt davon, mein Schatz.'' Sie warf mir ebenfalls einen Kuss zu und grinste mich schelmisch an.
,,Nein Schatz, du brauchst mich nicht abholen, ich komm' auch schon alleine nach Hause ... Du hast mich noch nicht so kaputt gefickt, sodass ich nicht mehr ordentlich gehen kann ... Bis später. Ich liebe dich.'', waren ihre letzten Worte, die Alex noch zu Béla sagte, ehe sie auflegte und mich wieder befreite.
,,Du bist scheiße!'', war das Erste, was ich dazu sagte und sie wuschelte mir durch die Haare.
,,Ich dich auch.'', grinste sie und legte ihren Kopf auf meiner Schulter ab.
,,Halt die Klappe!", meinte ich nur und legte den Arm um sie.
,,Och Timi, du bist doof.''
,,Ihr seid beide doof.'', mischte sich Marcel mit ein und zog uns zu sich nach hinten, sodass wir nun auf seiner Brust lagen.
,,Willst du nicht vielleicht dein T-Shirt ausziehen?'', fragte ich dreckig grinsend nach und sah ihn vielsagend an.
,,Wieso sollte er das tun?'', fragte Alex leicht irritiert nach.
,,Marcel hat voll die behaarte Brust bekommen, die ist jetzt extrem weich.'', erklärte ich ihr.
,,Echt?''
,,Ja!''
,,Marcel?'' Alex sah grinsend zu ihm hoch und Angesprochener verdrehte die Augen.
,,Hat Béla nicht genauso viele Haare? Ich mein, sein Bart ist ja manchmal schon extrem, da will ich gar nicht wissen, wie das bei ihm aussieht.'', versuchte sich Marcel zu drücken.
,,Ja, hat er. Aber ich möchte die auch sehen, wenn Timi das auch durfte.'', bettelte sie ihn an und zog einen Schmollmund.
,,Das wäre nur fair.'', sagte ich grinsend und Marcel seufzte, ehe er sein T-Shirt kurz hochzog, damit Alex seine Brust mustern konnte.
,,Ja, sind schon ein paar Haare mehr geworden.'', erwiderte sie darauf grinsend.
,,Zufrieden?'', fragte er nach.
,,Ja.'', nickte Alex begeistert.
,,Super.'', seufzte Marcel erneut, doch konnte sich ein kurzes Lachen nicht verkneifen.
,,Oh man...'', machte er bloß.
,,Was ist?'', fragte ich verwirrt nach.
,,Manchmal sind wir echt komisch.'', meinte er grinsend und schüttelte mit dem Kopf.
,,Es gibt schlimmere.'', erwiderte Alex.
,,Genau, jeder macht mit seinen besten Freunden irgendwelche Sachen, die für Außenstehende total komisch und schwer nachzuvollziehen sind,'', fügte ich noch lächelnd hinzu und Alex stimmte mir zu.
Ich musste augenblicklich noch breiter lächeln, weil ich wegen diesem Satz indirekt an Lukas denken musste, welcher mir wahrscheinlich leider immer noch nicht geschrieben hatte - beziehungsweise nicht schreiben konnte.
Dieses Thema mit dem ''Was man mit besten Freunden macht, was Außenstehende wahrscheinlich nicht ganz so verstehen'', hatten wir beide schließlich bei unserem allerersten richtigen Treffen ganz genau behandelt und das unser zweites Treffen auch nur davon ausging, war echt verdammt witzig.
Ich war ziemlich gespannt darauf, wie er die Sache, die ich immer mit Alex so machte, finden und ob sie auch in so einer Katastrophe enden würde. Ich konnte es kaum noch bis Samstag erwarten.
,,So Jungs, eigentlich möchte ich das gar nicht über die Lippen bringen, aber ich muss los.'', sagte Alex dann, als wir eine kurze Zeit miteinander geschwiegen hatten.
,,Nein!'', machte ich sofort und sah sie traurig an.
,,Sorry...'' Sie biss sich auf die Unterlippe und sah mich entschuldigt an.
,,Du brauchst dich dafür doch nicht entschuldigen, Alex. Timi und ich verstehen das doch.'', erwiderte Marcel direkt auf ihren Blick und ihre Entschuldigung hin.
,,Genau.'', nickte ich zustimmend.
,,Danke, Jungs.'', bedankte sie sich grinsend bei uns und setzte sich auf.
,,Dafür doch nicht.''
Wir setzten uns ebenfalls auf, ich streckte mich einmal ausgiebig und dann standen wir auch schon vom Bett auf, ehe wir die Treppen schweren Herzens hinunter gingen. Alex zog sich langsam Schuhe und Jacke an und ich wollte nicht, dass sie ging. Aber natürlich verstand ich den Grund dafür auch, denn die Arbeit war schließlich nun mal auch wichtig und gehörte zum Leben dazu.
,,So ihr beiden - kaum habe ich euch eben erst begrüßt, schon muss ich euch leider wieder verlassen. Es war wirklich verdammt schön und ich hoffe, dass wir das irgendwann nochmal richtig und vor allem dann auch viel länger wiederholen können.'', verabschiedete sie sich lächelnd von uns und seufzte einmal leise.
,,Jetzt tue nicht so, als würden wir uns erst in zehn Jahren wiedersehen oder du würdest auf Weltreise gehen und hättest da nicht die Möglichkeit, uns irgendwie zu Gesicht zu bekommen.'', erwiderte ich nur auf ihren sentimentalen Scheiß lachend und meine beste Freundin verpasste mir einen Boxer auf den Arm.
,,Timi man, zerstöre das doch nicht!'', lachte sie ebenfalls und schüttelte mit dem Kopf.
,,Ist doch aber so! So 'nen Abschied brauchen wir nun wirklich nicht. Außer du willst, dass ich heule.'', verteidigte ich mich und zog sie lächelnd in meine Arme.
,,So verabschiedet man sich.'', flüsterte ich ihr grinsend ins Ohr und Alex knuffte mir in die Seite, ehe sie ihre Arme ebenfalls um mich schlang.
,,Du bist so ein Arsch manchmal. Ich hasse dich.'' Ich zog sie noch etwas fester in meine Arme und spürte, wie sie breiter lächelte.
,,Pass' bitte auf dich auf, Timi. Bau' mir in der Zeit, in der wir uns nicht sehen, nicht allzu viel Scheiße.'' Wir lösten uns voneinander, lächelten und dann wurde sie auch schon direkt von Marcel, in seine Arme, gezogen.
,,Entschuldigung...'', räusperte sich plötzlich eine Stimme hinter uns und ich drehte mich um, um in das leicht eifersüchtige Gesicht von Timo zu blicken. Alex und Marcel lösten sich aus ihrer andauernden Umarmung und musterten ihn verwirrt.
,,Was ist?'', fragte Marcel nach.
,,Ähm...nichts.'' Unsicher sah er sich um.
,,Ich wollte Alex einfach nur Tschüss sagen. Also, Tschüss Alex und hab' noch einen schönen Abend.'', verabschiedete er sich, grinste schief und kratzte sich am Hinterkopf.
,,Aw, komm' her.'', lächelte Angesprochene ihn belustigt an und schloss Timo in ihre Arme, welcher zunächst völlig perplex war, aber dann schlussendlich doch seine Arme um seine Angebetete legte, weil er diese Chance wahrscheinlich nie wieder so schnell bekommen würde.
Sie lösten sich wieder voneinander und mit geröteten Wangen und wildklopfenden Herz, welches selbst ich hören konnte, stand Marcels kleiner Bruder nun im Flur und konnte es kaum glauben, dass er Alex tatsächlich gerade endlich wieder in seine Arme geschlossen hatte.
,,Ist alles gut?'', fragte sie mit schief gelegtem Kopf nach.
,,Ähm...klar, alles cool.'', versuchte er möglichst lässig zu wirken, fuhr sich durch die Haare und ging stolpernd die Treppen hoch.
,,Wirklich?'' Skeptisch sah Alex Timo an und verkniff sich ein Lachen.
,,Jaja, es ist wirklich alles gut, mach' dir keine Sorgen. Tschüss Alex, ich lie...ich lege mich jetzt erstmal hin.'', rettete er sich noch gerade so und stolperte weiterhin die Treppen nach oben.
,,Ohje, jetzt weiß ich, was du vorhin meintest.'', erwiderte Alex darauf lachend.
,,Ich sag's ja.'', grinste Marcel und schüttelte über seinen Bruder einmal mit dem Kopf, weil dieser sich vor seiner besten Freundin wieder wie der letzte Depp benahm.
,,Aber ein Glück ist es nicht mehr ganz so schlimm wie vor ein paar Jahren. Denn damals hat er sich nicht einfach freiwillig von mir gelöst.'', sie atmete erleichtert aus, sah uns vielsagend an und wir nickten.
Ja, einmal mussten Marcel und ich Timo förmlich von Alex losreißen, weil er sie einfach nicht loslassen wollte und sie ihn geschlagene zehn Minuten im Arm hatte, obwohl er sie eigentlich nur ''ganz kurz'' begrüßen wollte.
,,Ich werde dann jetzt gehen.'', sagte sie und lächelte schief.
,,Hör' auf das so sentimental zu machen, sonst heule ich wirklich noch und das ist das Letzte, was du willst.'', erwiderte ich darauf nur und lachte.
,,Sorry.'', entschuldigte sich Alex lachend und zog uns beide noch einmal in ihre Arme, ehe wir zur Haustür gingen.
,,Dann geh' mal zu deinem Traumprinzen und verbringe einen schönen Abend mit ihm.'', sagte ich lächelnd.
,,Ja genau, hab' viel Spaß mit ihm.'', zwinkerte Marcel ihr grinsend zu.
,,Und du pass' lieber beim Muffins backen auf.'' Sie klopfte ihm lachend auf die Schulter und sah meinen besten Freund vielsagend an.
Dann öffnete sie auch schon die Tür, ging die Treppen runter, durch den kleinen Vorgarten und schnappte sich dann ihr Fahrrad, welches die ganze Zeit unangeschlossen am Zaun gelehnt hatte. Sie lächelte uns an, winkte uns noch zu und schwang sich dann auf ihr Fahrrad. Wir winkten ihr noch solange hinterher, bis sie um die Ecke bog, wir sie nicht mehr sahen und Marcel seinen Blick dann auf mich richtete.
,,Und was machen wir jetzt?'', fragte er nach und schloss die Haustür.
,,'Ne Runde Call of Duty?'' Ich sah meinen besten Freund fragend an und er nickte sofort.
,,Super Idee.''
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