Kiss the Co(ck)ok
,,Du brauchst nicht rangehen, Mama! Das ist für mich!'', rief Marcel von der Treppe aus und ging diese mit schnellen Schritten herunter, weil wir bis eben noch in seinem regulären Zimmer gewesen waren.
Ich folgte ihm etwas langsamer und versuchte mich nach und nach immer mehr zu beruhigen.
Ich brauchte keine Angst haben, denn es war nur Alex, meine beste Freundin, die da gerade vor der Haustür stand und mir sicherlich nicht den Kopf für das abreißen würde, was ich nun einmal getan hatte.
,,Wer ist das denn?'', fragte Marcels Mutter, welche im Türrahmen stand und verwirrt durch den Flur blickte.
,,Das ist nur Alex.'', erklärte ich ihr und Annes Miene erhellte sich augenblicklich.
,,Ach, Alex. Na dann bleib' ich doch gerne hier stehen.'', grinste sie und wartete gespannt darauf, dass ihr Sohn die Tür aufmachte.
Marcel öffnete die Haustür, begrüßte Alex mit einer langen Umarmung, weil die beiden sich ebenfalls lange nicht mehr gesehen hatten, und ließ sie ins Haus hinein.
Alex zog sich die Schuhe und Jacke aus, begrüßte Marcels Mutter einmal fix, sagte ihr, was sie trinken wollte und dann glitt ihr Blick auch schon zu mir.
Ich lächelte meine beste Freundin nur schief an, trat von einer Stelle auf die andere und wurde immer nervöser, desto näher sie mir kam. Jetzt reiß dich doch mal zusammen, verdammte Scheiße!
Sie zog mich ebenfalls in ihre Arme, begrüßte mich und löste sich dann wieder von mir, um mich aufmunternd anzulächeln.
,,Bist du schon psychisch auf mich vorbereitet?'', fragte sie lachend nach, während sie mich an den Schultern festhielt.
,,Mehr oder weniger.'', grinste ich weiterhin schief und rückte mir die Brille zurecht.
,,Du musst es mir ja nicht gleich erzählen. Lass' uns erstmal in die Küche zu Anne gehen und dann sehen wir weiter.'', lächelte sie und wuschelte mir durch die Haare.
,,Also 'n Happen könnte ich davor schon vertragen.'', lachte ich und wir wandten uns zu Marcel, welcher uns grinsend musterte.
,,Essen klingt auf jeden Fall ziemlich gut. Ich hab' richtigen Kohldampf.'', stimmte er zu und sein Magen knurrte daraufhin einmal ganz laut.
,,Kein Wunder, wenn ihr beide gekifft habt.'' Alex sah uns vielsagend an und lächelte.
,,Wir doch nicht!'', meinten Marcel und ich zur selben Zeit und musterten unsere beste Freundin gespielt empört.
,,Natürlich, ihr Vollidioten. Wenn bei euch beiden nicht mindestens ein Spliff geraucht wird, dann läuft hier einiges schief und außerdem, ihr beiden riecht extrem nach Gras.'', erklärte sie lachend und Marcel und ich beschnüffelten unsere T-Shirts, welche tatsächlich darauf schließen ließen, dass wir gekifft hatten.
,,Alex, du sitzt neben meiner Mutter.'', meinte Marcel sofort und sie verdrehte grinsend die Augen.
,,Jaja, mach' ich schon, keine Angst.'', beruhigte sie uns sofort.
,,So, jetzt lasst uns aber mal in die Küche gehen und 'nen Happen zu uns nehmen.'' Sie schob uns beide Richtung Esszimmer und wir ließen uns promt auf der Sitzbank nieder. Alex setzte sich auf einen der Stühle gegenüber von uns und Marcels Mutter kam sofort in den Raum stolziert.
,,So meine Kinder, was wollt' ihr denn haben? Ich hab' noch etwas Erdbeertorte zur Auswahl, Kekse oder Muffins, die Marcel gebacken hat.'' Marcels Mutter schaute fragend in die Runde und sah ihren Sohn aufgrund der letzten Auswahl grinsend an.
Marcel rutschte nur etwas tiefer in die Sitzbank hinein und lief mit einem Mal ampelrot an, während Alex und ich kurz auflachten.
Backen war schon immer so ein kleines Hobby von ihm gewesen und auch wenn Alex und ich absolut nichts dagegen hatten und seine gebackenen Sachen auch verdammt lecker waren, schämte Marcel sich meistens extrem deswegen, weil es da eine ganz bestimmte Story gab, welche er am liebsten für immer vergessen wollte.
Vor zwei Jahren hatte Marcel nämlich eine feste Freundin gehabt, die extrem darauf abfuhr, wenn ein Junge kochen oder gar backen konnte. Warum das so war? Das wusste keiner. Aber als sie erfahren hatte, dass Marcel total geile Sachen backen konnte, war sie sofort hin und weg von ihm gewesen und hatte sich in ihn verliebt.
Marcel hatte tatsächlich auch ein Auge auf dieses besagte Mädchen geworfen und hatte ihr jede Woche immer irgendwelche Kleinigkeiten gebacken. Manchmal, da war es ein herzförmiger Keks mit einem total kitschigen Spruch drauf gewesen, Muffins, auf denen unzählige Herzchenstreusel verewigt waren oder zu ihrem Geburtstag hatte er ihr einen ganz kleinen, hübschen Kuchen gebacken, an dem er die ganze Nacht, extra für sie, gesessen hatte, weil schließlich alles perfekt sein sollte.
Und wie es dann eben so kommen musste, kamen die beiden zusammen und auch wenn es zunächst nichts spektakuläres an dieser Geschichte oder der ganzen Beziehung gab, kommt der Rest ihrer Liebesgeschichte beziehungsweise der ganz besonderen Story noch.
Eines Tages kamen Alex und ich völlig unangekündigt bei Marcel vorbei - eigentlich nichts großartiges, denn das machten wir öfters mal. Aber bei diesem Mal hätten Alex und ich uns doch irgendwie mit einer Nachricht oder einem Anruf bemerkbar machen sollen, um Marcel diese Peinlichkeit hätten ersparen zu können.
Alex und ich hatten zunächst ganz normal, wie immer, geklingelt. Doch nachdem nach dem zehnten Mal klingeln immer noch niemand aufgemacht hatte, wurden Alex und ich immer verwirrter, weil wir ganz genau wussten, dass zwar Marcels Eltern samt Bruder nicht Zuhause waren, aber er im Gegensatz zu ihnen schon.
Also hatten wir einfach den Notfallschlüssel gezückt, welcher unter dem Topf einer Pflanze vor der Haustür lag, und diese dann damit aufgeschlossen. Dass dies ein gewaltiger Fehler war und wir schlussendlich erfuhren, dass Marcel allen Grund dazu hatte, um uns nicht aufzumachen, sollten wir nur wenige Minuten später selbst am eigenen Leibe erfahren.
Wir hatten zunächst im Keller nachgeguckt, ob unser bester Freund vielleicht dort stecken könnte, weil er von dort aus die Klingel meistens nie hörte. Doch dort war keinerlei Spur von ihm gewesen.
In seinem Zimmer war er auch nicht gewesen und in den zwei Bädern ebenso nicht. Im Wohnzimmer fand man auch nichts von ihm und im Garten war es genau dasselbe.
Als Alex und ich schon der festen Überzeugung davon waren, dass Marcel doch nicht Zuhause war, fiel uns plötzlich die Küche ein. Es war schließlich Mittagszeit gewesen und da war es gut möglich, dass er gerade dabei gewesen war, sich etwas zu essen zu machen. Weil dieser Grund nicht gerade unwahrscheinlich für uns erschien, hatten wir uns auf den Weg Richtung Küche gemacht, um dort hoffentlich unseren vermissten Marcel aufzufinden.
Schon vom Esszimmer aus, welches in die Küche führte, hatten wir komische Geräusche wahrgenommen, welche uns eigentlich darauf schließen lassen sollten, dass Marcel nicht gerade dabei war, sich Mittag zu machen, sondern mit etwas ganz anderem beschäftigt war und dabei nur zu ungerne gestört werden wollte.
Warum Alex und ich darauf nicht großartig reagiert hatten und einfach Richtung Haustür gegangen sind, wussten wir bis heute nicht, aber Marcel wäre das um einiges lieber gewesen, als das, was als nächstest folgte.
Natürlich hatten wir uns vorher verwirrt angeblickt, weil wir diese Geräusche nicht wirklich identifizieren konnten, aber ich hatte einfach nur mit den Schultern gezuckt und gemeint, dass wir einfach weitergehen sollten, weil diese für uns komischen Geräusche schon keine wirklich Bedeutung hatten.
Doch als wir geradewegs in die Küche gingen, waren wir auch schon promt wieder aus dieser heraus und kassierten den Lachflash unseres Lebens. Nicht, weil Marcel irgendwas total witziges mit seinen Zutaten machte, sondern weil er etwas ganz herrlich princkelndes mit seiner ehemaligen festen Freundin gemacht hatte, was wir eigentlich hätten nicht zu Gesicht bekommen sollen und wir im Effekt der Peinlichkeit einfach nicht anders konnten, als über diese ganze Situation zu lachen.
Laut Marcel hatten er und seine Freundin Trixi damals ganz normal Muffins gebacken. Doch weil dieses Mädchen so sehr darauf abfuhr, wenn ein Junge, vor allem für sie, irgendwas backte oder gar kochte, konnte sie einfach nicht ihre Finger von Marcel lassen.
Zunächst hatte sie ihn noch ganz normal am Hals liebkost und hin und wieder am Ohrläppchen herumgeknabbert, während Marcel still weiter backte. Doch sie wurde nach und nach immer forscher, hatte zunächst seinen Schwanz durch seine Boxershorts massiert, die er nur anhatte und ihm dann irgendwann, als die Muffins schon längst im Ofen waren, diese schlussendlich vom Leibe gerissen.
Natürlich hatte das Marcel nicht ruhig gelassen und weil die Muffins schon im Ofen waren, hatte er die ganzen Kochutensilien zur Seite gefegt, Trixi auf die nun freie Theke gehoben und sie ebenfalls von ihren wenigen Klamotten entblößt. Schließlich hätte er es so oder so nicht mehr bis zu seinem Zimmer ausgehalten und weil eh keiner Zuhause war, machte das in der Küche sicherlich niemandem etwas aus.
Das Problem an der ganzen Sache war, dass Marcel leider nicht mit mir und Alex gerechnet hat und dass wir ausgerechnet zu einem Zeitpunkt in die Küche hineinplatzen mussten, wo sie schon längst bei der Sache waren, war echt verdammt peinlich gewesen und der Arme schämte sich heutzutage immer noch so sehr dafür.
Zwar gingen wir drei untereinander ziemlich offen mit unserem Sexleben um und das ein oder andere Mal nackt hatten wir uns auch schon gesehen, aber ausgerechnet beim Sex von seinen besten Freunden erwischt zu werden, war dann doch nochmal eine ganz andere Hausnummer, als später davon erzählt zu bekommen.
Na ja, das Gute an der ganzen Sache war, dass sich dadurch ein ziemlich witziger Insider gebildet hatte, Alex und ich uns köstlich amüsierten, wenn wir Marcels Muffins aßen und er uns das nicht noch einmal erzählen musste, weil wir schließlich mehr oder weniger live dabei gewesen waren.
,,Timi, wir nehmen die Muffins, oder?'', fragte Alex mich nach einer kurzen Denkpause, in der sie wahrscheinlich an genau das Gleiche wie ich gedacht hatte.
,,Ja klar, Muffins gehen doch immer.'', stimmte ich direkt zu und musste mir ein Lachen verkneifen.
,,Du auch, Marcel?'', fragte seine Mutter nach, die von all dem überhaupt keinerlei Ahnung hatte und sah ihren Sohn abwartend an.
,,Nein, ich nehme ein Stück Erdbeertorte.'', grinste er und wurde immer roter.
,,Passt auch zu deinem Hautton.'', kommentierte Alex sein Aussehen lachend und ich stimmte mit ein.
,,Wenn ihr noch was wollt', dann müsst ihr nur Bescheid sagen.'', sagte Anne grinsend, stellte uns alles, was wir zum Essen brauchten, vor die Nase und gesellte sich mit ihrer Tasse Kaffee zu uns.
,,Klar, dann sagen wir auf jeden Fall Bescheid.'', lächelte ich und nahm direkt einen von den Schokomuffins.
,,Genau, man sollte auch immer schön Bescheid sagen.'', stimmte Alex mir zu und sah mich vielsagend an.
,,Marcel, hast du die Muffins eigentlich ganz alleine gemacht, oder hat dir dabei wer geholfen?'', fragte ich grinsend nach und Alex kicherte leise.
,,Ganz alleine.'', antwortete er und steckte sich ein Stück von der Erdbeertorte in den Mund.
,,Wirklich? So richtig ganz alleine, ohne das dir dabei jemand ansatzweise geholfen hat?'', harkte ich skeptisch nach und zog die Augenbrauen nach oben.
,,Ja, verdammte Scheiße.'', nuschelte er leise und sah mich leicht gereizt an.
,,Und was hast du so gemacht, als die Muffins im Ofen waren?'', stieg Alex direkt mit ein und wir lachten.
,,Aufgeräumt.'', meinte er nur.
,,Hast du die Kochutensilien schön ins Waschbecken gefegt?'', fragte ich lachend nach.
,,Ja...'' Er verdrehte möglichst unauffällig die Augen und aß weiter an der Torte herum.
,,Hast du dich dabei auf die Theke gesetzt und ein wenig Spaß gehabt?'' Alex sah ihn vielsagend an und wir beide bekamen uns kaum noch ein vor lachen.
,,Hattest du vielleicht irgendwas feuchtes im Mund dabei?''
,,Hast du vielleicht irgendwelche schönen Geräusche dabei gemacht?''
,,Ihr seid so scheiße.'', erwiderte Marcel auf unsere ganzen Fragen nur kopfschüttelnd, doch konnte sich ein Lachen ebenfalls nicht verkneifen.
,,Sagt mal Kinder, wovon redet ihr da eigentlich?'', fragte Marcels Mutter verwirrt nach und nahm einen Schluck ihres Kaffees.
,,Ach Mama, das ist son Jugendding.'', winkte Marcel grinsend ab.
,,Denkst du etwa, ich verstehe das nicht mehr?! Hör' mal, so alt bin ich nun auch wieder nicht.'' Sie sah ihren Sohn leicht empört an, doch lachte.
,,Doch Mama, du würdest das höchstwahrscheinlich schon gut genug verstehen, aber...das ist aus so 'ner Serie.'', antwortete Marcel hektisch und wusste noch nicht einmal selbst so recht, wovon er da eigentlich sprach.
,,Ach, wie heißt die Serie denn?'', fragte sie sofort nach.
,,Sechs Muffins für ein Halleluja.'', gab Alex lachend von sich und wir brachen alle drei in schallendes Gelächter aus, während Marcels Mutter uns nur irritiert musterte.
,,Also, das kenne ich ja gar nicht. Worum geht es denn da? Läuft das auf diesem Netflix?'', fragte Anne direkt ihren Gesichtsausdruck entsprechend nach.
,,Da geht es um einen Jungen und seine Freundin, die sehr gerne backen und da auch gerne nebenbei andere schöne Dinge machen.'', erklärte ich und brach in Tränen aus, weil ich einfach nicht mehr konnte.
,,Ach so, ich verstehe.'', meinte sie nur und sah uns verstörend an.
,,Also, dass da auch Pornos laufen, ist mir ja komplett neu. Hoffentlich sieht sich dein Bruder sowas noch nicht an.'', lachte sie und schüttelte mit dem Kopf.
,,Das läuft unter dem Genre zuckersüße mit glasurüberzogende Romantik.'', erklärte Alex, nahm einen Schluck ihres Wasser und versuchte es verzweifelt und mit großer Mühe, in ihrem Mund drin zu behalten.
,,Und ihr seid euch auch wirklich sicher, dass das auf Netflix läuft, meine Süßen?'' Sie sah fragend in die Runde und wir zuckten einfach nur ratlos mit den Schultern, weil uns einfach nichts mehr einfiel.
,,Na ja, solange ihr nichts runterladet und euch keinen üblen Virus holt, der den kompletten PC zerstört, hab' ich da nichts gegen. Früher hat man sich ja auch an der nächsten Tankstelle die neue Playboy geholt.'', sagte sie noch lachend, ehe sie aufstand, um Marcel ein weiteres Stück zu holen.
,,Alter, wir sind so dumm.'', meinte ich direkt, als Anne weg war und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.
,,Ne, wir sind sau gut. Sechs Muffins für ein Halleluja. Hallo? Wir können mit solchen kreativen Titeln voll die geilen Pornos drehen.''' Alex klopfte sich stolz auf die Schulter und lachte.
,,Stimmt, wenn wir irgendwann mal, wegen was auch immer, untergehen sollten, dann ist das unser Plan B. Alex hat schließlich genug Erfahrung mit Kameras und dem Schnitt. Ich kann Webseiten programmieren und designen und Timi kann ruhig ein paar Hentais zeichnen.'', warf Marcel direkt völlig begeistert in den Raum.
,,Alter, das ist voll die geile Idee. Also wenn das kein perfekter Plan B ist, dann weiß ich auch nicht.'', stimmte Alex grinsend zu und ich schüttelte lachend mit dem Kopf.
,,Lasst und darauf schwören, dass, wenn wir irgendwann keinen Job mehr finden und die totalen Junkies sind, genau das in die Tat umsetzen werden.'' Alex hielt ihre Hand in die Mitte des Tisches, sah uns erwartungsvoll an und wir schlugen sofort ein.
,,Deal.'', sagten Marcel und ich zur selben Zeit und lächelten uns an.
,,Super.'', grinste Alex und genehmigte sich den nächsten Muffin.
,,Wie läuft es eigentlich so bei der Arbeit, Alex?'', fragte Marcels Mutter dann grinsend nach, als sie zurück von der Küche kam und von unserem späteren Zukunftsplan ein Glück nichts bekommen hatte.
,,Ganz gut, es macht richtig Spaß.'', sagte sie mit vollem Mund und biss direkt noch einmal von dem äußerst leckeren Muffin ab.
,,Das ist schön. Ich hab' dich sogar letztens im Fernsehen gesehen, als du das Regional-Magazin moderiert hast. Das hast du ganz super gemacht.'', lobte Anne sie grinsend und Alex lächelte breit.
,,Haha, Danke.'', bedankte sie sich und lief dabei ganz rot an.
,,Ach Gott, du brauchst doch deswegen nicht zur Tomate mutieren.'', lachte Marcels Mutter daraufhin nur.
,,Schuldigung, das passiert automatisch.'', entschuldigte sich Alex und rieb sich über die Wangen.
,,Und mit deinem Freund bist du auch noch zusammen?'', fragte sie Alex weiterhin grinsend aus.
Das machte sie gerne mal, wenn sie mich und Alex für eine längere Zeit nicht gesehen hatte. Marcel hielt sie zwar auch ab und zu auf dem Laufenden, aber alles erzählte er nun auch wieder nicht, weil es uns ja immer noch selbst überlassen war, was wir seiner Mama sagen wollten und was nicht.
Aber ich mochte es, dass sie sich so für uns interessierte, denn so fühlte man sich gleich noch viel heimischer, als wie man es eh schon tat. Außerdem waren Alex' und meine Mutter genauso schlimm und wollten auch immer unbedingt wissen, was bei uns dreien abging, um ja mitreden zu können.
,,Ja, sind wir immer noch.'', bestätigte sie und lächelte noch breiter.
,,Wie lange seid ihr eigentlich schon zusammen?''
,,Zwei Jahre werden es dieses Jahr.'', antwortete sie immer noch grinsend.
,,Das ist aber schön. Da wünsche ich euch zweien auf jeden Fall weiterhin viel Glück.'', erwiderte Anne ihr Grinsen.
,,Dankeschön.''
,,Und Timi, wie ist es bei dir in der Schule so? Schaffst du die Neunte?'', wandte sich Marcels Mutter nun an mich und ich biss mir verlegen auf die Unterlippe.
,,Na ja, nicht so...'', meinte ich zerknirscht und seufzte leise.
,,Hm, ich verstehe. Weißt du denn schon, ob du deine Berufliche Reife woanders nachholst?''
,,Ne, keine Ahnung. Ich muss auch nochmal mit Mama und meinem Klassenlehrer darüber reden, was für mich wohl das Beste wäre.'', erklärte ich und wollte eigentlich überhaupt gar nicht darüber nachdenken, wohin es ab den Sommerferien für mich gehen würde. Es war Fakt, dass ich die Neunte nicht schaffen würde und der Rest stand noch in den Sternen niedergeschrieben.
,,Das wird schon alles, Timi. Du wirst schon den richtigen Weg finden und deine Mama wird dich dabei ganz sicher unterstützen.'', lächelte sie mich aufmunternd an und ich nickte.
,,Ja, Mama wird das schon irgendwie mit mir zusammen regeln.'', grinste ich und fuhr mir durch die Haare.
,,Klar. Deine Mutter hat schon so einiges durch, da wird sie das auch ganz sicher schaffen.'', lachte sie und ich stimmte mit ein.
,,Seid ihr satt, meine Kinder?'', fragte Anne, nachdem wir uns alle mit unseren vollen Bäuchen zurückgelehnt hatten und uns diese festhielten.
,,Auf jeden Fall.'', sagte Alex und pustete einmal geräuschvoll die Luft aus.
,,Ich fühl' mich wie eine Frau im neunten Monat - also, ich bin auch voll.'', antwortete ich lachend.
,,Ich schließe mich den beiden an.'', gab Marcel nur von sich und schob seinen Teller von sich weg.
,,Das freut mich aber.'', lachte seine Mama und brachte das Geschirr in die Küche.
,,Rollen wir in den Keller?'', fragte Marcel und setzte sich aufrecht hin.
,,Oh Gott, ja. Ich will mich ins Bett legen, nie wieder aufstehen und die Muffins verdauen.'', meinte Alex direkt und rülpste einmal.
,,Hauptsache ich kann liegen und in Ruhe verdauen.'', stimmte ich zu und wir standen alle auf, um uns auf Richtung Keller zu machen.
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