Erwischt!


,,Kommst du mit raus? Ich will eine rauchen und etwas frische Luft schnappen.'', fragte ich Lukas, als wir unsere Lippen nach einem langen, sehr innigen Kuss gerade voneinander gelöst hatten.
,,Ja, ich komm' liebend gerne mit...'', stimmte Lukas lächelnd zu, setzte sich aufrecht hin und streckte sich dabei einmal ausgiebig, während ich es ihm gleich tat.
,,Dann müssen wir uns aber auch was drüberziehen, es ist nämlich verdammt kalt und wir wollen schließlich nicht krank werden.'', sagte ich nun etwas ernster, sah ihn eindringlich an und beugte mich dann nach vorne, um unsere Sachen hervorzuholen.

,,Och nö, dann hab' ich ja nicht mehr so einen schönen Ausblick...'', seufzte Lukas und streichelte mir sachte über den Hintern, was mich kurz erschrocken zusammenzucken ließ.
Doch kurz darauf konnte ich spüren, wie es an dieser Stelle einmal angenehm zu kribbeln begann und sich dieses Kribbeln daraufhin durch meinen gesamten Körper zog.

,,Keine Sorge, den wirst du in den Osterferien noch oft genug zu Gesicht bekommen.'', versicherte ich ihm lächelnd, reichte meinem Freund seine Sachen und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.
,,Na, das hoffe ich doch!''

Dann zogen Lukas und ich unsere Klamotten an, ich kramte meine Kippen hervor und stieg daraufhin aus dem Auto aus, während ich die Tür für Lukas aufließ.
Ich nahm mir eine Zigarette aus der Packung, zündete sie an und zog dann einmal stark an dieser, während Lukas ebenfalls, dafür aber mit einer Decke um seine Schultern, aus dem Wagen kam.
Ich lächelte ihn an, blies den Rauch meiner Zigarette aus und Lukas erwiderte mein Lächeln, ehe er auf mich zu trat und die Arme um meinen Bauch schlang.

,,Du riechst immer so verdammt gut, Timi. Du musst mir dein Deo und Shampoo in den Osterferien zeigen, damit ich es mir kaufen kann, bitte.'', seufzte Lukas zufrieden auf, presste sich näher an mich heran und sah dann zu mir nach oben.
,,Och Gott, du bist so süß, Lukas. Ich kann es dir gerne zeigen, wenn du das möchtest. Oder ich kann dir noch einige Sachen von mir dalassen, das ist auch kein Problem.'', lachte ich, strich ihm seinen Pony aus dem Gesicht und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.

,,Ja, bitte - unbedingt! Meine Mama hat nämlich deine Strickjacke gewaschen, deswegen habe ich dir heute auch mal nicht an.'' Lukas zog einen Schmollmund, sah mich entschuldigt an und ich musste wieder lachen, weil dieser Kerl einfach nur zu niedlich für diese Welt ist.

,,Was gibt's eigentlich bei euch heute zum Mittag? Steht schon was fest?'', fragte ich irgendwann nach, als wir für eine kurze Zeit geschwiegen und die Nähe des jeweils anderen genossen hatten.
,,Meine Mama macht Hackbraten und der ist wirklich verdammt lecker, glaub' mir, du wirst ihn lieben.'', lächelte Lukas, drückte mir einen Kuss auf die Lippen und kam aus dem Strahlen gar nicht mehr heraus.
,,Oh, Hackbraten klingt gar nicht mal so schlecht. Dann bin ich mal gespannt darauf, ob der auch wirklich so gut schmeckt, so wie du mir das hier gerade anteaserst.'', lächelte ich ihn ebenfalls an, nahm einen Zug meiner Kippe und blies den Rauch daraufhin aus.

,,Kann ich auch einen kleinen Zug?'', fragte Lukas, als ich gerade einen erneuten Zug nehmen wollte und er sah seiner Tonlage entsprechend zu mir nach oben, während ich ihn nur noch viel breiter anlächelte und kurz sogar lachen musste. Dieser Junge machte mich einfach so verdammt glücklich!

,,Klar, nimm' ruhig einen Zug. Aber werde mir hier ja nicht zum Raucher, die Scheiße musst du wirklich nicht anfangen.'' Ich sah ihn warnend an, hielt ihm trotzdem die halb aufgerauchte Zigarette unter die Nase und Lukas nickte, ehe er sie zwischen seine langen Finger nahm.
,,Keine Sorge, ich bleibe weiterhin Gelegenheitsraucher. Ich rauche wenn dann mal nur auf Partys, mehr dann aber auch nicht.'', versicherte mir Lukas, nahm einen tiefen Zug und blies den Rauch dann in den frühen Morgen hinaus, bis er mir die Kippe wiedergab.
,,Lohnt sich auch nicht, glaub' mir...''

,,Och man, ich bin so müde...'', seufzte Lukas dann, als wir für eine kurze Zeit wieder miteinander geschwiegen hatten und er lehnte sich etwas mehr an mich, während er zusätzlich noch die Augen schloss.
,,Hast du überhaupt noch geschlafen? Oder nur die zwei Stunden, die wir jetzt hier im Auto, mehr oder weniger, gepennt haben?'', fragte ich ihn leicht besorgt, schmiss den noch übrig gebliebenen Zigarettenstummel auf den Boden und drückte ihn daraufhin mit der Schuhsohle aus.
,,Nur die zwei Stunden hier. Ich wollte ja eigentlich schlafen gehen, aber dann hattest du mir ja geschrieben.'', erklärte mir Lukas gähnend und ich biss mir auf die Unterlippe.

,,Oh, jetzt fühle ich mich aber schlecht, dass ich dich so wachgehalten habe...'', gab ich leise zu, sah Lukas entschuldigt an und dieser sah nur grinsend zu mir nach oben und fing dann zu lachen an.
,,Ach, du brauchst dich doch nicht schlecht deswegen fühlen, alles gut. Ich hab' dadurch ja einige schöne Stunden mit dir zusammen erlebt und da hat sich das wach bleiben auch mehr als gelohnt.'', lächelte mich Lukas beruhigend an und drückte mir einen Kuss auf die Lippen.
Ich erwiderte den Kuss augenblicklich, zog ihn näher zu mir und konnte einfach nicht glauben, dass dieser wundervolle Mensch mein erster fester Freund ist und ich so viele tolle und neue Dinge mit ihm zusammen erleben durfte. Womit hatte ich dieses Glück eigentlich nur verdient?

,,So, wir müssen dann langsam mal nach Hause...'', seufzte ich irgendwann, als Lukas und ich wieder für eine kurze Zeit miteinander geschwiegen hatten und ich nochmal auf die Uhr geguckt hatte.
,,Wieso müssen wir denn nach Hause, wenn ich schon längst Zuhause bin?'', fragte Lukas stattdessen, zog einen Schmollmund und sah dann zu mir nach oben, während ich ein Funkeln in seinen so schönen, blauen Augen erkannte.

,,Du bist so süß, Lukas.'', lächelte ich verliebt, fuhr ihm seinen viel zu langen Pony aus dem Gesicht und drückte ihm einen erneuten Kuss auf die so weichen Lippen, der mein Herz sofort einige Takte schneller schlagen ließ.

Lukas schlang sofort die Arme um meinen Hals, zog mich somit viel näher zu sich und ich lehnte mich gegen das Auto, während meine Hände hinunter zu seinen Hüften wanderten und ich ihn an diesen noch ein ganzes Stückchen näher zu mir zog.
Ich stieß seine Lippen in zwei, gewährte mir damit direkt den gewünschten Einlass in seine Mundhöhle und wir umspielten langsam und zärtlich zugleich unsere Zungen miteinander, während mir Lukas zusätzlich noch den Nacken kraulte. Oh man, fühlt sich das vielleicht gut an!
Ich konnte spüren, wie sich an diesem mit einem Mal alle erdenklichen Nackenhaare aufstellten, mein Herz nochmal einige Takte schneller schlug und mein Bauch wie verrückt zu kribbeln begann, desto länger wir uns küssten und berührten.

Dieser Moment fühlte sich einfach nur magisch an und ich konnte jetzt schon mit großer Sicherheit behaupten, dass ich die Einwilligung, mit Lukas eine Beziehung einzugehen, nicht falsch oder irgendein dummer Fehler gewesen ist.
Es fühlte sich einfach nur verdammt toll an, was für Gefühle dieser Kerl eigentlich in mir auslöste und was für Gefühle und Botschaften er mir eigentlich mit auf meinem Weg gab.
Wenn ich mit Lukas zusammen war, dann fühlte sich alles, was ich tat, so richtig an und so, als könnte ich überhaupt nichts falsch machen und als wäre es vollkommen OK, auch mal den ein oder anderen Fehler zu machen.

Lukas gab mir einfach das Gefühl, gebraucht zu werden, dass ich es wert war, hier auf dieser Welt zu sein und, dass ich doch nicht so ein schlimmer Fehler gewesen bin, wie ich manchmal zu glauben scheine. Und wie mir mein Vater über all die Jahre immer vermittelt hatte...
Alles ist in Ordnung, sobald Lukas bei mir ist und ich wollte einfach nicht, dass dieses Gefühl jemals wieder aufhörte, denn dafür fühlte es sich einfach nur viel zu gut und richtig an.
Ich hoffte einfach, dass das mit Lukas für die Ewigkeit halten würde und wir nicht eines dieser Teenie-Paare sein würden, welche sich nach einigen Monaten schon wieder trennen und dann jemand Neues haben würden. Ich wollte lieber eines dieser besonderen Teenie-Paare sein, welches bis an ihr Lebensende glücklich und zufrieden miteinander ist, das ist mein einziger Wunsch, mehr brauchte ich im Leben nicht.

,,Sagt mal, seid ihr zwei eigentlich schon 18?!'', riss mich plötzlich eine fragende Stimme aus meinen Gedanken und Lukas und ich zuckten augenblicklich erschrocken auseinander.
Lukas und ich drehten uns nur dorthin um, wo die Stimme herkam und wir erkannten beide ein älteres Ehepaar, welches ein wenig entfernt von uns stand und gerade erst geparkt zu haben schien. Na toll...

,,Meinen Sie uns?'', fragte Lukas etwas strohdoof nach, deutete auf uns beide und ich konnte spüren, dass er augenblicklich zu zittern begann und sich ein leichter Schweißfilm auf seiner Stirn bildete.

,,Ja, wir meinen euch beide. Seid ihr schon 18?'', wiederholte das Paar ihre Frage von eben nochmal, musterte mich und Lukas noch einmal und ich konnte spüren, wie er sich immer mehr in meinen Nackenhaaren festkrallte.

,,Warum wollen Sie das denn wissen? Das geht Sie doch gar nichts an!'', fragte ich stattdessen frech, zog erwartungsvoll die Augenbrauen nach oben und Lukas' Augen weiteten sich nun.

,,Timi, benimm' dich bitte!'', warnte mich Lukas leise, krallte sich mehr an mir fest und ich zuckte nur mit den Schultern, weil es mir gerade herzlichst egal war, wie Lukas das eigentlich regeln wollte. Ich wollte ihn natürlich in keine Scheiße ziehen, aber in dieser Hinsicht war ich doch noch ein wenig stur unterwegs.

,,Weil ihr zwei noch nicht wie 18 ausseht! Zeigt uns doch mal euren Führerschein! Einer von euch beiden muss ja einen haben!'', rief das Ehepaar als Antwort zurück, kam einige Schritte auf uns zu und Lukas presste sich nur näher an mich heran.
,,Und Sie sehen so aus, als müssten Sie schon lange unter der Erde liegen! Wir sind Ihnen keine Rechenschaft schuldig, das geht Sie 'n Scheißdreck an, was wir haben!'', erwiderte ich stattdessen zickig und Lukas sah mich panisch an.

,,Timi, bist du verrückt?! Du kannst doch nicht so frech zu denen sein!'' Lukas sah mich mit sichtlich geschockten Augen an, hielt den Blick starr auf mich gerichtet, doch ich beachtete ihn nicht weiter.

,,Nicht so frech, junger Bursche! Zeigt es uns doch, wenn ihr nichts zu verheimlichen habt!'', sagten sie stattdessen, kamen noch ein wenig näher auf uns zu und ich verdrehte nur die Augen.
,,Das Einzige, was ich Ihnen gleich zeige, ist mein nackter Hintern, wenn Sie sich nicht gleich wieder von hier verpissen! Ohne Führerschein würde ich jawohl jetzt nicht hier stehen!'', Ich wurde immer genervter, weil ich es einfach nicht einsah, diesen alten Säcken irgendeine Rechenschaft schuldig zu sein.

,,Verpissen Sie sich gefälligst zurück in Ihren Wagen, oder gehen Sie 'ne Bockwurst essen, verdammte Scheiße noch eins! Haben Sie mit Ihrer Rente etwa nichts Besseres anzufangen?!'', fügte ich noch fragend hinterher und Lukas kniff mir einmal in den Arm, damit ich wohl endlich mal aufhörte.

,,Wir können auch ruhig die Polizei rufen, mal sehen, ob die Klappe dann noch so groß ist! Wenn ihr scheinbar nichts weiter zu verheimlichen habt und alles im grünen Bereich ist!'', erklärte die ältere Frau nun Schulter zuckend, kramte in ihrer Handtasche umher und ich sah sie nur unbeeindruckt an.

,,Behindert, oder so?! Die haben jawohl viel besseres zutun, als sich um so eine Scheiße zu kümmern! So ein Kindergarten, verdammte Scheiße nochmal!'', zickte ich nur weiterhin herum und verstand das Problem einfach nicht.
,,Jaja, mal sehen, was die gleich schönes sagen wird, sobald sie den nicht vorhanden Führerschein sieht. Wer weiß auch schon, woher ihr das Auto überhaupt habt...'', erwiderte die Frau nur schelmisch grinsend und holte dann ein Handy hervor, auf dem sie umhertippte und es sich kurz darauf ans Ohr hielt.

Nun weiteten sich tatsächlich auch meine Augen, mein Puls schoss in die Höhe und egal, wie cool ich bis eben noch geblieben bin und was für Sprüche ich eben noch gerissen habe, jetzt überkam mich ebenfalls die Angst und ich pisste mir fast in die Hose.
Ich sah es zwar immer noch nicht ein, warum die Alte jetzt ernsthaft wegen so einer Kleinigkeit die Bullen rufen musste, aber ich hatte wirklich keinen Bock auf Stress und vor allem wollte ich auch nicht, dass dieser Stress auch noch auf Lukas überging.

Ich hatte mir geschworen, dass ich diesen tollen Kerl in keine Scheiße reiten wollte und diesen Schwur wollte ich auf gar keinen Fall brechen, weshalb ich schnell und dringend nach irgendeiner Lösung aus dieser bremslichen Situation suchen musste. Fuck!


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