Dein Verhalten macht einiges kaputt


Mit zittrigen Fingern zündete ich mir meine nächste Kippe an und nahm einmal einen starken und lasziven Zug von dieser, bei dem ich den Rauch etwas länger als für gewöhnlich in der Lunge behielt.
Ich steckte die Schachtel und das Feuerzeug wieder zurück in den Rucksack und hievte diesen daraufhin wieder ordentlich auf meine Schultern.
Ich war echt verdammt nervös und hatte so krasse Angst. Eigentlich wollte ich das ja gar nicht tun, doch ich musste es, wenn ich Lukas nicht verlieren wollte.

Ich wollte es so unbedingt mit ihm versuchen und wenn ich jetzt nicht einmal meine Fresse richtig aufmachte, dann machte ich alles nur noch viel mehr kaputt.
Dieses Mal würde mir die Gang nicht alles zerstören und mich davon abhalten können, dass zutun, was ich eigentlich so unbedingt wollte und auch liebte.
Ich wollte mich nur einmal aus den Zwängen der Gang befreien und ein einziges Mal nicht auf Ronny hören, nicht an seine dumme, intolerante Meinung denken und mich vor allem nicht irgendwie von ihm steuern und in irgendeine Richtung lenken lassen wollte.
Dieses Mal kriegte mich dieses Arschloch ganz bestimmt nicht!

Ronny konnte mich dieses Mal echt kreuzweise an meinem schwulen Arsch lecken, denn ich machte endlich mal nicht das, was er so unbedingt wollte.
Es konnte doch echt nicht wahr sein, dass mich ein Junge so mit seinen Worten kontrollieren konnte und mich von so vielen Dingen abhielt, die eigentlich so richtig und toll für mich waren.
Das hatte dieser Wichser schon oft genug mit mir gemacht und jetzt wollte ich endlich mal Stärke beweisen und ihm zeigen, dass ich mich auch gegen ihn stellen und nicht auf ihn hören konnte.

Als Alex, Marcel und ich mal vor Jahren einen Tag gemeinsam ins Phantasialand fahren wollten, ist Ronny uns augenblicklich dazwischen gefunkt und hatte uns den ganzen Tag somit komplett versaut.
Er musste spontan ein ganz wichtiges Treffen einberufen und als ich dann aber wiederum meinte, dass ich nicht könnte, weil ich schon mit Alex und Marcel etwas geplant hatte, ist Ronny komplett ausgerastet.
Er kam einfach zu mir nach Hause gefahren und zu seinem Glück war ich auch noch ganz allein', weil meine Eltern und meine Geschwister etwas in der Bielefelder Innenstadt unterwegs waren, weil dort irgendein Fest stattgefunden hat.

Ronny hatte mich nur augenblicklich mit Nicky zusammen, weil er ja eh nichts alleine konnte, zur Rede gestellt und mich nur wieder mit meinem Messer bedrängt.
Er meinte dann, dass, wenn ich nicht zum Treffen kommen würde, er mir sofort die Pulsadern aufschlitzen und meine Leiche dann im Flur aufhängen würde, damit meine Familie einen regelrechten Schock und ein Trauma fürs Leben bekam, wenn sie aus der Stadt wiederkommen würden.
Höchstwahrscheinlich hätte er dies niemals getan, weil dieser kleine Lauch viel zu feige dafür war und es nie im Leben schaffen würde, jemanden eigenhändig umzubringen, denn dazu war dieser Typ einfach viel zu weich und eine gottverdammte Pussy.
Doch ich hatte dennoch extreme Angst wegen seiner Drohung gehabt, weil er das Messer schon fest an meiner Pulsader gedrückt gehabt hatte und da ich mir fast in die Hose vor lauter Angst gepinkelt hatte, habe ich das Treffen von mir, Alex und Marcel augenblicklich abgesagt und habe dafür einen verdammt miesen Tag mit der Gang zusammen verbracht.

Ich hatte meine zwei besten Freunde in diesem Moment so krass angelogen und zu ihnen gemeint, dass meine Eltern einen sehr heftigen Streit miteinander hatten, meine Mama wieder mega am Heulen war und ich einfach für sie da sein musste.

Wir hatten dann einfach beschlossen, dass wir das dann verschieben würden und die beiden meinten auch noch zu mir, dass dieser Grund auch mehr als verständlich und jetzt auch viel wichtiger war, als in irgendwelchen Fahrgeschäften umherzufahren.

Das Dumme an der ganzen Sache war nur, dass ich nicht damit gerechnet hatte, dass Marcel und Alex dann ganz alleine miteinander raus gehen und auch noch ausgerechnet in die Innenstadt gehen würden, wo meine glückliche Mama mit meiner restlichen Familie zusammen war.

Wie das Schicksal es dann eben so wollte, sind meine zwei besten Freunde meiner Mama über den Weg gelaufen und hatten sie nur ganz verdutzt und verwirrt zugleich von der Seite angeguckt, weil sie laut meiner Aussage ja eigentlich total am Boden zerstört war und am Heulen sein müsste.
Doch stattdessen war meine Mama extrem glücklich gewesen, hatte viel gelacht und meine Eltern sahen alles andere als so aus, als hätten sie eben einen heftigen Streit miteinander gehabt und Zuhause wäre die Hölle los.
Alex und Marcel hatten natürlich nicht lange gefackelt und meine Mama direkt angesprochen und gefragt, ob sie nicht eigentlich Zuhause, total am Boden zerstört sein müsste und ob sie nicht eben erst einen Streit mit meinem Stiefvater gehabt hätte. Meine Mutter hatte wiederum nur meine besten Freunde irritiert gemustert und gemeint, dass es ihr soweit gut ginge und es auch gar keinen Streit gegeben hätte und sie gar nicht so recht wusste, wovon genau die beiden eigentlich gerade sprachen.

Als meine Mama dann gefragt hatte, ob wir nicht eigentlich schon längst auf den Weg ins Phantasialand sein müssten, hatten Alex und Marcel ihr wiederum erklärt, dass wir aus besagtem Grund doch nicht dorthin gefahren sind und meine Mama war ziemlich empört davon gewesen, dass ich, vor allem die beiden, so angelogen hatte.
Meine Mutter hatte mich dann, als ich wieder, natürlich mitten in der tiefsten Nacht, nach Hause kam, direkt zur Rede gestellt und mich gefragt, was das denn eigentlich sollte, dass ich Alex und Marcel so anlog und dann auch noch so einen Mist über die Familie erzählte.
Ich hatte daraufhin nur zickig gemeint, dass sie es gar nichts anginge und es doch meine eigene Sache war, wem ich was erzählte und ob es denn auch der Wahrheit entsprach oder eben nicht. Dann meinte ich auch noch, dass sie sich gar nicht in diese Sache einzumischen hatte, weil ich schließlich schon alt genug war und meine Mama hatte daraufhin nur gemeint, dass ich mal viel lieber darauf achten sollte, was ich eigentlich sagte und mit wem genau ich hier gerade sprach, und dass es sie sehr wohl etwas anfinge, wenn es vor allem auch noch mit ihr zutun hatte.
Das Ganze ist dann soweit ausgeartet, sodass ich meiner Mama nur wieder irgendwelche dummen Beleidigungen, die von vorne bis hinten so gar nicht stimmten, an den Kopf geworfen hatten, bis sie mich dann irgendwann in einem lauten und strengen Ton in mein Zimmer gebeten und sich daraufhin weinend ins Bett gelegt hatte, weil ihr Sohn mal wieder so ein verdammtes, ekelhaftes Arschloch gewesen war.

Alex und Marcel hatten mich im Gegenzug geschlagene zwei Wochen durchgängig ignoriert, weil sie durch eine Klassenkameradin, die mich mit der Gang zusammen gesehen hatte, erfahren hatten, was genau ich eigentlich stattdessen gemacht hatte.
Sie hätte es natürlich viel besser nachvollziehen können, wenn ich einfach keinen Bock auf die beiden gehabt hätte und dann eben den ganzen Tag Zuhause geblieben wäre. Aber dass ich dann auch noch so eine Scheiße abzog und sie ausgerechnet wegen der Gang versetzte, fanden die beiden alles andere als toll und verständlich.
Wir hatten diesen Trip nämlich schon monatelang geplant gehabt, unsere Eltern förmlich darum angebettelt, dass wir dort ganz alleine hinfahren dürfen, hatten uns so verdammt gut überlegt, wie wir sie davon überzeugen konnten, dass wir das auch alleine schaffen können und unser Taschengeld so massiv gespart, sodass wir uns alle drei eine Karte und das jeweilige Zugticket kaufen konnten, sodass unsere Eltern noch nicht einmal einen einzigen Cent dazu geben mussten.

Und was machte ich dumme Vollidiot natürlich wieder?  Richtig, ich hatte alles in einem Bruchteil einer Sekunde kaputt gemacht und uns ganz allein'  das gesamte Wochenende versaut.
Es war mehr als verständlich gewesen, dass sie deswegen alle so sauer auf mich gewesen waren und mich einfach nur noch am liebsten meiden wollten. Ich hatte das Wochenende versaut, meine Mutter wieder ohne jeglichen Grund fertig gemacht, ihr den so schönen Tag vermiest und vor allem hatte ich auch noch die zwei wichtigsten Menschen in meinem Leben dreist angelogen.
Und diese ganze Scheiße ist nur wegen der beschissenen Gang passiert und deswegen, weil ich einfach nicht mal dagegen halten und meine Fresse aufmachen und mich gegen Ronny stellen konnte. Sie zerstören mir einfach alles, was mir eigentlich so gut im Leben tat...

Ich schüttelte nur einmal vollkommen verständnislos mit dem Kopf und nahm erneut einen Zug meiner Zigarette, um mich etwas mehr beruhigen zu können.
Es gab noch unzählige weitere Storys, in der ich die Freundschaft zwischen mir, Marcel und Alex aufgrund der Gang massiv geschadet hatte, weil ich den zweien einfach nie direkt die Wahrheit sagte, sondern sie immer anlog, damit sie einfach nicht sauer auf mich waren.
Ich wollte die beiden eben nicht enttäuschen und auch nicht, dass sie sich Sorgen um mich machten - sie hatten doch genug eigene Probleme. Deshalb log ich sie in dieser Hinsicht immer wieder an, hielt meine Klappe und rückte erst mit der Sprache heraus, wenn es richtig ernst wurde und sie kurz davor waren, mir die Freundschaft endgültig zu kündigen. Das durften sie aber nicht, weil ich echt nicht ohne die beiden konnte!
Marcel und Alex sagten mir dann immer wieder, dass ich ruhig die Wahrheit sagen konnte und sie mir natürlich nicht direkt den Kopf abreißen würden, weil sie es irgendwo ja auch verstanden, dass das mit Ronny und der Gang eben alles nicht so einfach war und ich nun einmal wie ein Hund auf ihn gehorchen musste. Doch ich konnte es einfach nicht, weil ich ein dummer Vollidiot war und niemanden enttäuschen wollte, der mir extrem wichtig war...

 Ich zog das allerletzte Mal an meiner Zigarette, schmiss sie daraufhin auf den Boden und drückte sie mit der Schuhsohle aus.
Dann fuhr ich mir einmal durch die Haare, seufzte und bereitete mich viel eher wieder seelisch darauf vor, gleich auf Lukas zu treffen.
Ich hatte echt verdammte Angst davor, wieder auf ihn zu treffen, denn ich hatte Lukas einfach so krass verletzt, dass es mir immer noch extrem weh tat. Aber ich musste unbedingt mit ihm reden, denn ich wollte dieses Kerlchen einfach nicht verlieren.

Ich musste mit Lukas aber unbedingt über das von gestern reden und ihm auch sagen, warum genau ich das eigentlich getan hatte.
Alex hatte echt total Recht und ich musste mit Lukas so schnellst wie nur irgendwie möglich reden und ihm auch die Wahrheit sagen, damit er es auch sehr gut nachvollziehen konnte, warum ich das getan hatte.
Ich wollte das mit Lukas so sehr, ich mochte ihn wirklich gerne, die Gefühle, die er in mir auslöste, taten einfach verdammt schön und ich wollte mir das nicht schon wieder aufgrund der Gang alles indem Bruchteil einer Sekunde zerstören.
Ich würde das schon alles wieder irgendwie hinkriegen, wenn ich Lukas denn nur die Wahrheit sagte - hoffentlich.

Tatsächlich setzte mein Herz nun augenblicklich einmal kurz aus, machte einen riesigen Hüpfer und schlug daraufhin doppelt so schnell wie das eines Kaninchens.
Vorm Gebäude des Jugendzentrum stand einfach mal der wunderschönste Junge des gesamten Universums, viel besser bekannt auch als Lukas Stretzner, der mir den Rücken zugewandt hatte und mich deswegen auch nicht direkt bemerkte.
Ich ging sofort mit schnellen Schritten auf ihn zu, lächelte und wollte Lukas gerade antippen, als ich noch rechtzeitig bemerkte, dass Ronny der Lauch vor ihm stand und gerade mit ihm sprach.

,,Warum verpisst du dich nicht einfach von hier, du Schwuchtel?!'', fragte Ronny nach und stieß Lukas leicht an den Schultern an, sodass er fast von der Treppenstufe herunterfiel.
,,Warum lässt du mich nicht einfach durch?! Ich hab' dir doch rein gar nichts getan!'', fragte er stattdessen nur und sah ihn kopfschüttelnd an.
,,Deine Existenz hast du mir angetan! Such' dir doch ein anderes Jugendzentrum, wo du deine Hardcore-Gay-Sexgeschichten auf deine scheiß Schwuchtelblätter schreibst kannst!'', blaffte Ronny ihn nur dumm von der Seite an und ich verdrehte nur einmal die Augen. Gott, war dieser Kerl vielleicht was hohl.

,,Warum hackst du eigentlich immer so auf Homosexuellen rum?! Was ist dein verdammtes Problem damit?!'', fragte Lukas dann nach und sah ihn nun erwartungsvoll an.
,,Ganz einfach: Ich habe etwas gegen euch Hinterlader, weil...Moment...warte mal...'', fing Ronny an, doch stockte augenblicklich, als er mich hinter Lukas bemerkte. Fuck...
Er schubste Lukas kurz darauf einfach achtlos zur Seite, weshalb dieser ihn nun ganz empört ansah, doch seine Mundwinkel zuckten trotzdem, für eine kurze Zeit nach oben, als er mich bemerkte.

,,Wolbers, du Hurensohn, wo kommst du denn auf einmal wieder her?! Hattest du wieder deine scheiß Pussy-Depression, oder warum warst du solange weg?!'', fragte Ronny nun mich und klopfte mir eher unsanft auf die Schulter.
Ich sah leicht unsicher zu Lukas, der nun mich ganz erwartungsvoll ansah und höchstwahrscheinlich nur darauf wartete, dass ich dem Lauch sagte, mit wem genau ich die letzten Tage verbracht hatte.
Lukas wusste natürlich auch indirekt, dass Ronny unsere Treffen und unsere Freundschaft nicht gerade wirklich begrüßte und tolerierte, weil wir ihn ja eigentlich alle hassten. Aber vielleicht erhoffte er sich ja jetzt auch, dass ich genau deswegen nun hinter ihm stand und ihn verteidigte.

,,Ich...ähm...'', fing ich unsicher an, kratzte mich am Hinterkopf und begann zu schwitzen.
,,Sag's schon, verdammte Scheiße!'', herrschte mich Ronny an und boxte mir einmal hart gegen mein Brustbein.
Ich verzog kurz schmerzverzerrt das Gesicht und war einfach nicht in der Lage dazu, zu sprechen, weil ich es einfach nicht konnte und sich mittlerweile ein riesiger Kloß in meinem Hals gebildet hatte.

Ich wollte es Ronny so, so unbedingt unter die Nase reiben, dass ich mich die letzten Tage mit Lukas getroffen und ihn sogar auch noch auf seine zuckersüßen Lippen geküsst habe.
Doch ich konnte es nicht, denn es stand viel zu viel auf dem Spiel und ich wollte Lukas nicht in irgendeine Scheiße ziehen, die er so gar nicht verdient hatte.
Lukas sollte nicht noch mehr den Zorn von Ronny auf sich spüren, denn das hatte er so gar nicht verdient. Er sollte in Frieden leben können und nicht in ständiger Angst, so wie ich das Tag für Tag tat.

,,Wolbers, du sprichst du jetzt endlich mal, oder wie lange soll ich noch auf eine verfickte Antwort von dir Hurensohn warten?!'', riss mich Ronnys wütende Stimme wieder aus meinen Gedanken und er schubste mich ein wenig nach hinten, sodass ich einige Schritte zurücktaumelte, doch mich noch gerade so fing.
,,Hey, lass' ihn doch mal in Ruhe! Er war die Tage nicht da, weil...''
,,Lukas, nein!'', rief ich augenblicklich dazwischen, bevor er Ronny davon erzählen konnte, was genau ich eigentlich die Tage so ohne die Gang gemacht hatte.

Lukas verstummte nur, sah mich leicht verwirrt an und wenn ich mich nicht sogar irrte, dann sah ich in seinen Augen auch, dass es ihn ein wenig, vielleicht auch sehr, verletzte.
Ich hasste es, nicht wirklich zu ihm stehen zu können, doch ich konnte es einfach nicht, denn ich wollte Lukas nicht in irgendwelche Schwierigkeiten bringen.
Ronny sah in der Zwischenzeit nur ganz verwirrt zwischen uns beide hin und her und versuchte sich wohl selbst in seinem Straußaugen-Hirn zu überlegen, was genau Lukas ihm da eigentlich eben mitteilen wollte.

,,Was wollte die Schwuchtel gerade sagen, Wolbers?!'', fragte Ronny wütend nach und deutete auf Lukas, der aufgrund seiner Wortwahl einmal die Augen verdrehte.
,,Weiß ich nicht, keine Ahnung.'', tat ich einen auf ahnungslos, zuckte mit den Schultern und sah entschuldigt zu Lukas. Das tut mir alles wirklich so leid.
Lukas sah mich nun ganz beleidigt, verletzt und sauer zugleich an und verschränkte zusätzlich die Arme vor der Brust. Wenn du nur wüsstest, wie gerne ich eigentlich zu dir stehen möchte...

,,Sicher?'', harkte Ronny skeptisch nach und ich nickte augenblicklich.
,,Wir haben nichts miteinander zutun, wirklich.'', fügte ich noch meiner Gestik hinzu und nun sah mich Lukas empört von der Seite an.
,,Aber woher kennst du denn seinen Namen?!'', fragte Ronny noch viel skeptischer als eben nach, verschränkte ebenfalls wie Lukas die Arme vor der Brust und zog die Augenbrauen nach oben.

,,Ähm...'', machte ich nur und biss mir auf die Unterlippe. Shit...
,,Na sag' schon, Wolbers! Wenn du nichts weiter zu verheimlichen hast, dann kannst du es mir jawohl ruhig sagen!'', forderte mich der Lauch auf und wartete ungeduldig auf eine Antwort von mir.
Da ich keinen Bock darauf hatte, dass Ronny noch viel misstrauischer wurde und noch, mit welchen Mitteln auch immer, versuchte, herauszufinden, was ich die letzten Tage so ohne die Gang gemacht hatte, setzte ich nun alles auf eine Karte und sagte Sätze, die ich höchstwahrscheinlich noch bis zu meinem letzten Atemzug bereuen würde.

,,Ach, weißt du, Ronny...'', fing ich an und sah kurz unsicher zu Lukas, der mich ganz erwartungs- und hoffnungsvoll zugleich musterte.
,,Ja...'', wartete er eine Antwort von mir ab und sah mich mit dem gleichen Blick wie Lukas an.
,,Na ja, ähm...bei so einer Schwuchtel wie Lukas spricht sich der Name doch relativ schnell rum, weil er doch alle möglichen Schwänze in den Rachen geschoben bekommt. Seinen namen sieht man doch auch öfters mal auf sämtlichen Pornoseiten unter dem Namen Geiler Luki 69, wo er mit vielen großen Schwänzen posiert - die Werbung sehe ich ständig, auch wenn ich keine dummen Schwuchtel-Pornos schaue.'', erwiderte ich gefakt grinsend darauf, woher genau ich eigentlich Lukas' Namen kannte und die Kinnlade des Angesprochenen fiel mit einem Mal herunter.

,,Ach, Wolbers, ich wusste doch, dass du wieder der Alte werden würdest.'', lachte Ronny und klopfte mir einmal anerkennend auf die Schulter.
Dann legte er auch schon seinen Arm um meine Schulter, lächelte mich ganz stolz von der Seite an und ich zwang mir ebenfalls ein nicht ganz so ehrliches Lächeln ab.

Lukas schnappte sich stattdessen nur seinen Rucksack, hievte sich diesen über die Schultern, musterte mich einmal verletzt und ging dann auch schon mit schnellen Schritten in das Jugendzentrum hinein.

Ich wollte ihm am liebsten hinterherrennen, mich für meine Worte und Taten bei ihm entschuldigen und Lukas die Wahrheit hinter all dem sagen. Doch wie schon so oft erwähnt, ich konnte es einfach nicht.
Ich wollte Lukas nicht in irgendeine Scheiße ziehen und darum musste ich einfach so scheiße zu ihm sein, obwohl ich das ja eigentlich nicht wollte.
Ronny hatte mich viel zu fest in seinen Händen, sodass ich ihm nicht einfach so sagen konnte, was genau eigentlich zwischen mir und Lukas Sache war. Ich hatte einfach so fatale Angst vor diesem Kerl und den Dingen, die er uns beide antun könnte.

,,Ich schwöre dir, die scheiß Schwuchtel heult bestimmt wieder wie son kleines Baby, nur weil man ihm die Wahrheit gesagt hat.'' Ronny schüttelte grinsend mit dem Kopf und löste sich daraufhin von mir.
,,Ähm...ja, ganz bestimmt - Hurensohn.'', erwiderte ich nur wieder unsicher, spielte ganz nervös mit meinen Händen und seufzte kaum hörbar.
,,Hat der eh mal wieder verdient so richtig zu leiden. Der hat sich gestern auch direkt aus dem Staub gemacht, als wir kamen. Da hatten wir gar nicht die Chance dazu gehabt.'', erzählte Ronny mir und ich nickte einmal verstehend. Ich weiß, wo Lukas war, bei mir und wir haben uns geküsst, bis ihr Hurensöhne dazwischen kamt.

,,Na ja, dann lass' uns mal reingehen. Jetzt, wo du wieder der Alte bist, musst du auch wieder unter viel besserer und ordentlicher Gesellschaft sein.'', sagte Ronny und sah mich vielsagend an.
,,Ähm...klar. Aber ich rauch' noch kurz eine und komm' dann ich nach.'', erwiderte ich darauf nur schüchtern und holte meine Zigarettenpackung und Feuerzeug aus dem Rucksack.
,,Aber du kommst auch wirklich nach, ja?! Ansonsten...'', drohte Ronny mir und gab mir eine defitge Ohrfeige, weshalb ich einmal schmerzverzerrt das Gesicht verzog.
,,Nächstest Mal ist die noch viel härter und eventuell noch mit einer gebrochenen Nase, wenn du jetzt auf die verfickte Idee kommen solltest, wieder solange wegzubleiben, du scheiß Spasti.'', fügte Ronny noch hinzu, schubste mich einmal etwas fester gegen das metallische Treppengeländer und ging daraufhin auch schon rein.

,,Ich hasse dich, du verdammter Wichser!'', flüsterte ich leise und rieb mir einmal die Wange und Schulter.
Auch, wenn Ronny ein totaler Lauch ist und nun nicht wirklich der Stärkste war, hatte es trotzdem extrem weh getan, als er mir eben, einfach so, eine gebackt hatte. Vor allem, weil das auch so verdammt unerwartet kam und ich mich null darauf vorbereiten konnte.
Ich zündete mir nur die Kippe an, überlegte, wie ich die ganze Sache mit Lukas wieder gerade biegen konnte, hielt mir die Tränen zurück und zückte augenblicklich mein Handy.
Ich wusste einfach nicht mehr weiter und deshalb musste ich jetzt unbedingt Alex schreiben, denn vielleicht wusste sie ja auf die Schnelle, wie ich das mit Lukas weider in Ordnung bringen könnte. Ich wollte ihn einfach nicht verlieren, bevor es überhaupt erst so richtig mit uns angefangen hatte...

Tim, 15:30 Uhr:,,Alex?''
Alex, 15:34 Uhr:,,Ja?''
Alex, 15:34 Uhr:,,Hast du Lukas schon wiedergesehen und ihm alles erklärt? :)''
Tim, 15:35 Uhr:,,Ich hab' Lukas wieder getroffen, ja.''
Alex, 15:35 Uhr:,,Und? Was hat er so gesagt?''
Tim, 15:36 Uhr:,,Alex, ich bin ein Idiot...''
Alex, 15:36 Uhr:,,Wieso das denn?''
Tim, 15:38 Uhr:,,Ich wollte Lukas ja eigentlich auf das Alles ansprechen, aber dann war da halt Ronny und hat Lukas dumm von der Seite angemacht. Ich hätte ihn ja gerne verteidigt, doch ich kann das einfach nicht. Dann hatte mich Ronny halt hinter Lukas bemerkt gehabt und eben gefragt, was ich die letzten Tage so ohne die Gang gemacht hatte. Ich konnte diese Frage ja nicht ehrlich beantworten, weil ich nicht einfach sagen konnte, dass ich mich mit Lukas getroffen habe, weil mich Ronny ansonsten töten würde. Dann wollte Lukas halt die Frage für mich beantworten, aber ich bin noch rechtzeitig dazwischen gegangen,indem ich seinen Namen gerufen habe. Leider hat mich das aber indirekt verraten, denn Lukas hat seinen Namen eigentlich noch nie gegenüber der Gang erwähnt und Ronny kennt diesen rein theoretisch auch gar nicht. Dann hatte mich Ronny halt gefragt, woher genau ich denn seinen Namen kenne und ich hab' so etwas totale dummes, beschissenes und verletzendes zu ihm gesagt, Alex.''
Alex, 15:42 Uhr:,,Oh Timi, du doch ein totaler Vollidiot! Wenn du jetzt in greifbarer Nähe wärst, könnte ich dir echt links und rechts eine geben, wirklich. Aber was hast du denn so schlimmes zu Lukas gesagt?''
Tim, 15:44 Uhr:,,Dass sich bei so einer Schwuchtel wie Lukas der Name halt relativ schnell rumspricht, weil er sich alle möglichen Schwänze in den Rachen schieben lässt und das man seinen Namen halt auch kennt, weil man diesen auf sämtlichen Pornoseiten als Werbung mit vielen posierenden Schwänzen sieht.''

Alex, 15:46 Uhr:,,TIMI, DU BIST DOCH EIN HURENSOHN.''
Tim, 15:46 Uhr:,,Ich weiß...''
Tim, 15:47 Uhr:,,Aber wie soll ich das denn nur wieder gerade biegen, Alex? Ich weiß echt nicht mehr weiter...''
Alex, 15:50 Uhr:,,Rede mit Lukas und entschuldige dich. Sag' ihm bitte die Wahrheit und mache das auch so schnellst wie nur irgendwie möglich, mein Schatz.''
Tim, 15:51 Uhr:,,Aber Ronny will, dass ich unbedingt reinkomme und zu der Gang gehe. Alex, er hat gerade eine heftige Ohrfeige verpasst und mich gegen das Treppengeländer geschubst. Ronny meinte halt, wenn ich nicht gleich zur Gang komme, dass ich beim nächsten Mal dann eine gebrochene Nase kriege.''
Alex, 15:53 Uhr:,,Timi, du hast das jetzt solange ausgehalten, dich gegen die Gang zu stellen, da kannst du wirklich ziemlich stolz auf dich sein. Du hast dich so krass gegen Ronny gestellt und das schaffst du auch weiterhin, ich glaube da ganz fest an dich. Du wirst es nicht noch einmal schaffen, in seine Fänge zu kommen. Rede bitte mit Lukas, bevor es zu spät ist und er einen ganz anderen Jungen an seiner Seite hat. Timi Schatz, bitte, mach' das so schnellst wie möglich und lass' dir da nicht von Ronny reinreden. Und wenn er dich nochmal anfassen oder dir ein einziges Haar krümmen sollte, dann sagst du mir sofort Bescheid und Marcel und ich sind augenblicklich vor Ort und krümmen diesem Bastard mal das Rückgrat.''
Tim, 15:55 Uhr:,,Alex, das ist zwar alles sehr lieb gemeint, aber es ist wirklich nicht so einfach, so wie du das gerade schreibst...''
Alex, 15:56 Uhr:,,Ich weiß das doch auch, Timi. Aber du hast dich jetzt so verdammt lange und auch super gegen die Gang gestellt, da musst du nicht unbedingt wieder rückfällig werden. Ich kenne die Konsequenzen, aber du brauchst wirklich keine Angst haben, denn Marcel und ich sind immer an Ort und Stelle, wenn du uns Bescheid sagst. Du weißt, wir lassen dich nie hängen und Ronny brauch' dich nur ansatzweise anfassen und er wird eigenhändig von uns beiden erwürgt.''

Alex, 15:58 Uhr:,,Aber Hase, rede wirklich mal mit Lukas und das ganz dringend und vor allem auch schnell. Sag' ihm die Wahrheit, erkläre ihm alles ganz vernünftig und entschuldige dich vor allem bei ihm für das, was du ihm zu Unrecht an den Kopf geworfen hast. Wenn du ihm das Alles ganz ordentlich erklärst, dann wird er das Alles auch nachvollziehen können und dir auch verzeihen, da bin ich mir sicher. Die Wahrheit zu sagen hilft meistens immer und das weißt du auch.''
,,Tim, 16:00 Uhr:,,Du hast ja Recht...''

Alex, 16:01 Uhr:,,Weiß ich und jetzt geh' gefälligst zu Lukas und rede mit ihm, bevor ich dir in den Arsch trete, du Vollidiot.''
Alex, 16:01 Uhr:,,Wirklich, ich könnte dir echt schon wieder links und rechts eine geben für das, was ich da schon wieder von dir hören muss. Ich kann dich wirklich nicht alleine lassen, Tim.''
Tim, 16:02 Uhr:,,Ich weiß, Mama.''
Alex, 16:02 Uhr:,,Mach' das bitte, okay?! Lukas scheint wirklich toll zu sein und ich habe gestern auch gemerkt, wie gut er dir eigentlich tut. Du hast richtig gestrahlt und dich gefreut, als du von ihm und vor allem dem Kuss zwischen euch erzählt hast. Ich habe doch noch nie so verliebt gesehen, Tim, und ich möchte echt nicht, dass du dir das wegen der Gang wieder irgendwie verbaust, denn das muss echt nicht sein.''
Tim, 16:04 Uhr:,,Ich werde es wirklich tun, Alex, vertrau' mir. Ich gehe gleich rein und versuche irgendwie mit Lukas zu reden, das verspreche ich dir.''
Alex, 16:04 Uhr:,,Du versuchst es nicht nur, sondern du tust es auch.''
Tim, 16:04 Uhr:,,Ja, Mama...''
Alex, 16:05 Uhr:,,Gut, schreib' mir, wenn du mit Lukas gesprochen hast und ich drücke dir so die Daumen, dass das Alles gut geht. Ich liebe dich und bau' keine weitere Scheiße, mein Schatz. Und, wenn Ronny dir was antut, sag' Bescheid, ich regel' das.''
Tim, 16:06 Uhr:,,Werd' ich schon nicht, keine Angst. Ich liebe dich auch und wenn was ist, dann melde ich mich auch - ich schwöre. Viel Spaß noch bei der Arbeit.''

Ich steckte mein Handy wieder weg, drückte den noch übrig gebliebenen Zigarettenstummel auf dem Aschenbecher aus und schmiss diese daraufhin in das davor gesehene Loch.
Ich atmete einmal tief durch und fuhr mir noch einmal leicht aufgebracht durch die Haare und zerstörte meine Frisur somit etwas, was mir Endeffekt sowieso vollkommen egal war.
Ich dachte noch einmal kurz darüber nach, wie ich mich für meine eben erst gesagten Worte entschuldigen und diese auch richtig stellen konnte. Ich musste ihm auf jeden Fall die Wahrheit sagen, das  hatte Lukas sowas von verdient! 

,,Ich pack' das irgendwie schon. Hauptsache, Lukas mag mich wieder.'', flüsterte ich leise zu mir selbst, machte den Rucksack ordentlich und ging daraufhin auch schon die Treppe hoch.
Ich riss die Eingangstür etwas leiser als für gewöhnlich auf, damit Ronny und der Rest der Gang mich ja nicht hören und bemerken konnte.
Ich musste so unbedingt, irgendwie, an Lukas herankommen und wenn ich mich erst einmal in den kleinen Nebenraum verschanzte, dann würde mich Ronny schon nicht bemerken und irgendwann würde die Gang so oder so nach mir zu suchen anfangen und sich nach und nach immer mehr vom Jugendzentrum entfernen. Zu hoffen war es.

Ich wurde augenblicklich aus meinen Gedanken gerissen, als plötzlich jemand ganz hektisch gegen mich stieß.
Ich taumelte kurz etwas nach hinten, doch konnte mich noch gerade so vor einem Kontakt mit dem Boden bewahren, denn das brauchte ich nicht auch noch.
Ich wollte die Person, welche gerade so achtlos in mich hineingelaufen war, deswegen vollmachen, dass sie doch bitte mal aufpassen sollte, wenn sie hier schon so hektisch entlang lief, doch da bemerkte ich noch rechtzeitig, wer genau eigentlich diese Person war.
Ihm konnte ich doch niemals lange böse sein!

,,Lukas...ich...'', fing ich unsicher an und wusste gar nicht so recht, was ich ihm eigentlich sagen sollte.
Rückte ich direkt mit der Sprache raus, entschuldigte ich mich oder wartete ich viel lieber ab, was Lukas eigentlich zu der ganzen Sache zu sagen hatte?
,,Lass' mich!'', erwiderte er sichtlich angepisst, wollte gerade losgehen, doch ich hielt ihn noch rechtzeitig fest.
Ich umklammerte fest mit meinen Fingern Lukas' Oberarme, damit er mir ja nicht abhaute, sah ihm tief in die Augen und es brach mir fast das Herz, als ich sah, dass sich Tränen in seinen so hübschen Augen sammelten und er mich ganz verletzt musterte. Ich war ein gottverdammtes Monster!

,,Lukas, es tut mir so leid, wirklich, ich...'', begann ich wieder mit dem Sprechen, doch dieses Mal unterbrach mich Angesprochener augenblicklich.
,,Du kannst dir deine Entschuldigung sonst wohin stecken, du scheiß Arschloch! Merkst du eigentlich gar nicht, was du tust?!'', zischte Lukas mich vollkommen wütend an und löste sich von mir, indem er mich etwas von sich wegstieß.
Lukas ging sofort einige Schritte weiter, doch ich griff augenblicklich nach seiner Hand, um ihn daraufhin wieder zu mir zu ziehen. Nein, du sollst nicht gehen!
Lukas sah hinunter auf unsere ineinander verschlungen Hände, dann wieder hoch zu mir und seine Mundwinkel zuckten für eine kurze Zeit wieder nach oben.

Diese Chance nutzte ich natürlich, zog ihn sofort wieder dichter an mich heran und krallte meine Finger wieder in seinen Oberarmen fest, damit Lukas ja nicht wieder auf die Idee kam, mir abzuhauen.
Ich konnte Lukas' Herz ganz aufgeregt schlagen hören und sein Blick glitt selbstverständlich wieder hinunter zu meinen Lippen, wo er auch verharrte. Er legte zögerlich, fast schon schüchtern, seine Hände auf meinen Schultern ab und ich lächelte ihn nur stumm an. Du willst mich.
Bevor Lukas nochmal auf die eher beschissene Idee kommen würde, abzuhauen, überbrückte ich die letzten, lästigen Zentimeter zwischen uns und drückte augenblicklich unsere Lippen aufeinander, um sofort meine Lippen auf seinen zu bewegen.

Überraschenderweise ließ sich Lukas augenblicklich, ohne auch nur ansatzweise zu zögern, auf den Kuss ein und begann ebenfalls damit, seine Lippen auf meinen zu bewegen.
Ich genoss diesen Kuss in vollsten Zügen und dabei war es mir momentan auch ausnahmsweise mal vollkommen egal, dass uns die Gang und besonders Ronny, jeden Moment, dabei erwischen könnten, wie wir hier knutschend im Flur standen. Scheiß drauf, Hauptsache ich hatte meinen Lukas und diese wunderschönen Gefühle wieder, denn das war das Einzige, was wirklich zählte.
Doch gerade, als ich den Kuss so richtig zu genießen begann und auch die ganze Sache mit der Gang viel mehr in den Hintergrund gerückt hatte, löste mich Lukas plötzlich ganz ruckartig von sich. Küss' mich wieder, bitte, ich brauche deine Lippen.

,,Lass' mich los, bitte!'', sagte Lukas etwas lauter und löste nun auch seine Hände ganz abrupt von mir.
,,Wieso?'', fragte ich dümmlich nach und zog ihn wieder dichter zu mir, weshalb Lukas sich nur augenblicklich versteifte.
,,Lass' mich einfach los, Tim! Du tust mir echt weh! Ich will dich nicht küssen und so tun, als wäre da nichts!'', wurde er nun noch lauter, riss seine Hände von mir und stieß mich einmal ganz fest und bestimm nach hinten. Ich stieß etwas fester, als von Lukas vielleicht gewollt, gegen die Wand und verzog erneut schmerzverzerrt das Gesicht.
In dieser Zeit ergriff Lukas seine Chance und verließ mit schnellen Schritten, fast schon rennen, augenblicklich das Jugendzentrum. Bloß weg von mir.

Als ich mich wieder gefangen hatte, sah ich mich leicht verwirrt in der Gegend um und versuchte das eben erst geschehene so wirklich zu verarbeiten und realisieren.
Lukas hatte mir mit seinen Worten eben ziemlich deutlich gemacht, dass ich ihn wirklich tief getroffen und verletzt habe.
Und Ronny wollte mich jetzt unbedingt bei der Gang dabei haben und wenn ich das nicht machte, dann hatte ich schon bald eine gebrochene Nase und einen Krankenhausaufenthalt. Aber selbst das könnte mich nicht so sehr verletzen, wie das, was Lukas mir eben angetan hatte.

Vollkommen ratlos sah ich zwischen der riesigen Glastür und der geöffneten Holztür, weiter hinten, hin und her und wusste einfach nicht so recht, wohin mit mir.
Was war denn nur das Richtig für mich? Wo gehörte ich wirklich hin? Was erwartete mich? So viele Fragen schwirrten mir momentan durch den Kopf, doch ich wusste einfach nicht weiter.
Beide Türen haben eine ganz große Bedeutung für mich und nur eine von ihnen wusste, wonach ich mich in meinen tiefsten Inneren sehnte und wofür mein kleines Herz schlug.

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