After Sex
Seufzend wälzte ich mich im Bett umher und öffnete langsam die Augen. Ich blinzelte einige Male, bis ich mich an die Dunkelheit gewöhnt hatte und ein breites Lächeln zierte meine Lippen, als ich den friedlich schlafenden Lukas in meinen Armen bemerkte.
Ich fuhr ihm seinen viel zu langen Pony aus dem so wunderschönen Gesicht und hauchte ihm einen Kuss auf die leicht glühende Stirn. Mein Bauch begann angenehm zu kribbeln, als ich sah, wie seine Mundwinkel mit einem Mal in die Höhe stießen.
Lukas brabbelte nur leise irgendwas im Schlaf vor sich hin und kuschelte sich noch näher an mich heran. Ich kraulte ihm über den Hinterkopf, schlang die Arme fester um ihn und sah an die Decke, während ich die letzten Stunden in meinem Kopf noch einmal Revue passieren ließ.
Lukas und ich hatten es wirklich getan, wir hatten Sex miteinander gehabt. Schon so verdammt lange hatten wir uns diesen Moment erträumen lassen, darüber geredet und jetzt ist es einfach passiert.
Ich konnte es einfach nicht glauben. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ich einem Jungen noch einmal so nahe kommen würde. Eigentlich hatte ich schon längst mit meiner Homosexualität abgeschlossen und meine Gefühle erfolgreich verdrängt.
Aber dann kam plötzlich Lukas in mein Leben gestolpert und hatte alles verändert. Es ist einfach nur verrückt, wie ein einziger Mensch dich um 180 Grad drehen und dich in einer so kurzen Zeit zu einem anderen Menschen formen konnte.
Nur durch Lukas hatte ich mir meine Zuneigung zum gleichen Geschlecht überhaupt erst eingestanden, mich weitestgehend von der Gang entfernt und bin allgemein zu einem viel positiveren Menschen geworden, der sich selbst immer mehr zu schätzen lernte.
Ich bereute es wirklich keine einzige Sekunde meines Lebens, diesen wundervollen Menschen in dieses gelassen zu haben. Lukas ist einfach das Allerbeste, was mir je hätte passieren können. Seine Nähe tat mir so gut und sein guter Einfluss brachte so viel Gutes mit sich.
Ich wollte mir überhaupt nicht vorstellen, wie mein jetziges Leben ohne ihn wohl verlaufen wäre. Es ist gut, dass es so kommen ist, wie es nun mal gekommen ist. Auch wenn Lukas und ich noch einige Hürden zu überwinden hatten, würden wir das schaffen - gemeinsam.
Ich lächelte, drückte diesem hübschen Menschen, der noch immer tief und fest in meinen Armen schlummerte, einen Kuss auf die Lippen und fuhr über seinen leicht verschwitzten Rücken, an dem sich ein angenehmer Schauer bildete.
Der Geruch von Sex und Vanille-Erdbeere-Duftkerze lag im Raum und meine Mitte zog sich einmal zusammen, als ich daran zurückdachte, was vor einigen Stunden in diesem Zimmer eigentlich passiert ist.
Unser erstes Mal ist eigentlich totaler Blümchensex gewesen. Da ich meine Erfahrung schon seit Jahren gesammelt hatte, bin ich normalerweise ganz andere Sachen gewohnt. Aber ich wollte mich nicht beklagen, denn es ist einfach nur wunderschön gewesen.
Schöner hätte ich es mir niemals erträumen lassen können und ich hoffte so sehr darauf, dass die Wiederholung nicht lange auf sich warten ließ. Lukas ist einfach nur der reinste Wahnsinn gewesen und hatte seine Sache so gut gemacht.
Eigentlich hatte ich mir unser erstes Mal so viel verkrampfter und unsicherer vorgestellt. Irgendwie so, als könnten wir uns dabei nicht richtig in die Augen schauen, würden kaum ein Wort miteinander wechseln und keinen einzigen Ton von uns geben.
Aber bereits von der ersten Sekunde an hatten Lukas und ich perfekt miteinander harmoniert. Wir hatten direkt wie ein eingespieltes Team gewirkt. Ich hatte einfach direkt im Gefühl, wo ich ihn anpacken musste, was OK für ihn ist und was ich lieber lassen sollte.
Es ist einfach nur der wunderschönste und wohl beste Sex gewesen, den ich je hatte. Diese ganzen Gefühle, die dabei in mir ausgelöst wurden, dass Vertrauen, was Lukas direkt in mir hatte, seine Berührungen und alleine er - da gab es einfach nichts Vergleichbares.
Er hatte sich mir voll und ganz hingegeben, sich richtig fallen lassen und mir einfach das Gefühl gegeben, dass egal, was ich jetzt machen würde, es OK für ihn wäre. Er hatte sich vor nichts abschrecken lassen, mir in jederlei Hinsicht vertraut und mich einfach machen lassen.
Es bedeutete mir unglaublich viel, dass Lukas so ein Vertrauen in mir hatte. Ich könnte heulen bei dem Gedanken, dass dieses Gefühl der Sicher- und Geborgenheit von beiden Seiten ausging.
Wenn ich da mal an den Sex und die Beziehung mit meinen Exfreundinnen und Affären zurückdachte, fragte ich mich, wie so oft in letzter Zeit, was ich daran eigentlich all die Jahre gefunden hatte.
Es erstaunte mich immer wieder, wie ich mir all die Jahre einreden konnte, dass ich auf Frauen stand, während ich in meinem tiefsten Inneren wusste, dass ich eigentlich für etwas ganz anderes Interesse hegte.
Ich hatte es noch niemanden erzählt, aber immer, wenn ich mich auf diversen Pornoseiten herumgetrieben hatte, hatte ich mich nicht selten dabei erwischt, wie ich mich viel eher für den männlichen Protagonisten interessiert hatte.
Noch bevor ich der Gang überhaupt beigetreten und gerade dabei gewesen bin, meine Sexualität kennenzulernen und zu erforschen, hatte ich mir auf Schwulenporno öfters einen runtergeholt.
Aber kaum hatte ich Ronny kennengelernt, der mir eingeredet hatte, dass Homosexualität etwas total Krankes sei, hatte ich mich immer mehr davon distanziert und mich dazu gezwungen Filmchen zu gucken, in denen mindestens eine Frau mitspielte.
Ich seufzte leise und schüttelte darüber mit dem Kopf. Das hatte jetzt keinerlei Bedeutung mehr, denn jetzt hatte ich meinen Traumprinzen ja gefunden, der mich einfach zum glücklichsten Menschen des Universums machte.
Lächelnd sah ich hinunter zu Lukas, der sich etwas unter mir bewegte und nach der Bettdecke griff, um einmal fest an dieser zu ziehen, sich richtig in diese ein zu murmeln und sich näher an mich heranzukuscheln.
,,Das meins...'', brabbelte Lukas leise im Schlaf vor sich hin, was ein noch viel breites Lächeln auf meine Lippen trieb. Ich fuhr ihm durch die kurzen Haare, drückte ihm einen Kuss auf und versuchte noch ein Stück von der Bettdecke ab zu bekommen.
Ich zog einmal kräftig an dieser, aber Lukas schlug mir im Halbschlaf auf die Hand. Er klammerte sich an dieser fest und drehte mir, mit ihr zusammen, einfach den Rücken zu, was mich einmal laut loslachen ließ.
,,Tja, dann muss ich mich wohl an dir wärmen, Baby...'', flüsterte ich leise in sein Ohr und schlang von hinten den Arm um seine Taille, um mich so dicht wie nur irgendwie möglich an ihn heranzupressen.
Ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange, vergrub mein Gesicht in seinen weichen Haaren und atmete seinen wunderschönen Duft ein, der mir einfach das Gefühl von Zuhause gab und mein Herz einen riesigen Hüpfer machen ließ.
Ich lächelte nur noch viel breiter, als Lukas seinen süßen Knackarsch direkt in meinen Schritt platzierte, was diesen stark zucken ließ. Ich griff nur unter die Bettdecke und streichelte mit meinen Fingern seinen Glückspfad entlang, was mir ein zufriedenes Seufzen von Lukas entlockte.
,,Na, mein Süßer.'', begrüßte ich ihn lächelnd, als Lukas sich zu mir umgedreht hatte und zögerlich seine Augen öffnete. Er rieb sich gähnend über sein wunderschönes Gesicht, streckte sich etwas und sah sich mit müdem Blick im Zimmer um.
,,Hi...'', presste Lukas mit rauer und leiser Stimme aus seiner Kehle hervor, musterte mich und gab mir ein Stück von der Bettdecke ab. Er kuschelte sich an mich heran und presste sein Gesicht gegen meine nackte Brust.
Ich schlang die Arme fest um ihn, drückte ihm einen Kuss auf den so hübschen Kopf und streichelte über seinen Rücken. Wir verharkten unsere Beine ineinander und Lukas löste sich etwas von mir, um mit großen Augen zu mir nach oben zu schauen.
,,Na, mein Schatz, wie geht es dir? Alles gut? Tut was weh?'', fragte ich lächelnd nach und streichelte durch seine verschwitzten Haare. Lukas lächelte mich nur an und machte es sich wieder auf meiner Brust bequem.
,,Mir geht es richtig, richtig gut. Es könnte mir gar nicht besser gehen!'', strahlte Lukas mich mit seinen wunderschönen Augen an und stützte sich auf den Unterarmen ab, um mich besser ansehen zu können.
,,Das freut mich zu hören, Baby.'' Ich streichelte mit meinen Daumen über seine geröteten Wangen und legte meine Hände einmal fest um sein Gesicht, um ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen zu drücken.
,,Aber wie ist es denn für dich gewesen? Hast du dich wohlgefühlt?'' Mit beebbender Unterlippe und mit einer Aufregung, als müsste ich gleich vor der ganzen Welt sprechen, stellte ich die Frage, die mir schon die ganze Zeit über auf der Seele brannte.
,,Es ist einfach nur unglaublich gewesen! Ich...ich hätte nie gedacht, dass es auf Anhieb so perfekt werden würde. Sex ist so toll...'', erwiderte Lukas grinsend, sah mich mit funkelnden Augen an und schlang einmal die Arme um mich, um mir einige Küsse aufzudrücken.
,,Danke auch, dass du so vorsichtig gewesen bist und immer so lieb nachgefragt hast, ob das auch in Ordnung für mich ist. Das bedeutet mir so unglaublich viel.'', lächelte er nur noch viel breiter, fuhr mit kreisenden Bewegungen über meine Brust und mein Herz machte einen riesigen Hüpfer.
,,Ach, dafür musst du dich doch nicht bedanken, Baby. Das ist eine reine Selbstverständlichkeit.'', hauchte ihm lächelnd gegen die Lippen, winkte gelassen ab und streichelte zärtlich über seinen Rücken.
,,Es freut mich aber, dass es dir so gefallen hat und du es nicht bereust.'' Ich zog ihn fester in meine Arme, vergrub mein Gesicht in seinen Haaren und seufzte zufrieden auf, als mir sein angenehmer Duft immer intensiver in die Nase stieg.
,,Wie könnte ich auch? Es gibt niemanden, der so perfekt und richtig dafür gewesen wäre...'', hauchte mir Lukas lächelnd entgegen und robbte etwas höher, sodass sich unsere Nasenspitzen berührten. Oh mein Gott!
,,Ähm... äh...wie hat es sich eigentlich angefühlt...äh...was im Hintern zu haben?'', fragte ich ungewöhnlich schüchtern nach, als wir für eine kurze Zeit miteinander geschwiegen und uns nur verliebt lächelnd in die Augen gesehen hatten.
Ich bin einfach wahnsinnig neugierig und fragte mich, wie Lukas Analsex denn empfand und ob eventuell einige Parallelen und Unterschiede zwischen den Erzählungen von Alex gab.
,,Eigentlich voll schön und richtig entspannt. Also, anfangs ist es noch etwas ungewohnt und fremd, aber mit der Zeit gewöhnt man sich dran. Ich hatte es definitiv schlimmer in Erinnerung.'', antwortete Lukas lächelnd und streichelte über meine Brust.
,,Wie du hattest es schlimmer in Erinnerung? Wieso das denn?'', harkte ich verwirrt und mit zusammengezogenen Augen nach, aber musste lachen, als Lukas' Gesicht die Farbe einer Tomate annahm.
,,Äh... na ja...wie soll ich das jetzt sagen? Also...ähm...ich habe es vor einiger Zeit mal an mir selbst probiert. Aber...keine Ahnung, das hat sich total komisch angefühlt und da hatte ich die Befürchtung, dass es beim Sex genau so sein würde.'', gab Lukas unsicher zu und biss sich auf die Unterlippe.
,,Oh mein Gott, du bist wirklich der Knaller, Lukas! Aber freut mich, dass ich es dir etwas schmackhafter machen konnte. Es beruhigt mich allgemein so, dass es dir gefallen hat.'', erwiderte ich lächelnd, kraulte über seinen Hinterkopf und ein unfassbarer Stein fiel mir vom Herzen, dass wir es wirklich nicht überstürzt hatten.
,,Aber wie ist es denn überhaupt für dich gewesen, mein Kleiner? Ist es okay gewesen, dass ich nicht so viel gemacht habe...'', drehte Lukas den Spieß einmal um und biss sich verlegen auf die Unterlippe.
,,Es ist einfach nur der reinste Wahnsinn gewesen! Schöner hätte ich es mir nicht erträumen lassen können und du hast das so toll gemacht, wirklich.'', antwortete ich lächelnd und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.
,,Freut mich, dass es dir auch so gefallen hat.'' Lukas' Augen funkelten immer stärker und es ließ meinen Bauch angenehm kribbeln. Ich strich ihm den viel zu langen Pony aus dem so hübschen Gesicht und streichelte über seine Wange.
Wir sahen uns gegenseitig tief in die Augen, lächelten uns an und mein ganzer Körper fühlte sich wie elektrisiert. Ich griff nach Lukas' Hand, um unsere Finger ineinander zu verschränken und streichelte mit meinen Daumen über seinen Handrücken.
Lukas drückte einmal fest meine Hand, rückte näher an mich heran und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen. Er schloss die Augen, seufzte zufrieden auf und mein Herz schlug direkt einige Takte schneller.
Sein warmer Atem kitzelte meine Wangen und ich schloss die Augen, um diesen Moment in vollsten Zügen genießen zu können. Es ist einfach nur so verdammt schön mit Lukas zusammen und wenn ich könnte, würde es für immer so sein.
,,Du...ähm...Timi?'' Die fragende Stimme von Lukas und das Tippen auf meiner Schulter, riss mich aus meinen Gedanken. Ich öffnete die Augen und mein Herz machte einen kleinen Hüpfer, als ich sein wunderschönes Gesicht direkt vor mir sah.
,,Was ist denn, Baby?'', fragte ich lächelnd nach und legte meine Hände fester um seinen Hintern, der mich einfach nur verrückt machte und in dem ich mich am liebsten jetzt schon wieder versenken könnte.
,,Du hattest vorhin im Bad was gesagt...'', fing Lukas unsicher an, kaute sich die Unterlippe mal wieder kaputt und vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge. Irritiert sah ich zu ihm und Panik flammte in mir auf, dass ich irgendwas falsch gemacht haben könnte.
,,Ich hab' einiges im Bad gesagt. Du musst schon genauer sagen, welche Worte du meinst, mein Schatz.'', erwiderte ich grinsend und löste Lukas etwas von mir, damit er mir in die Augen sehen musste.
,,Äh.. also...d-du meintest...also...ähm...du...du...'', stotterte Lukas vor sich hin, seufzte leise auf und setzte sich einmal aufrecht hin. Er löste sich von mir, spielte nervös mit seinen Fingern und mich machte es nur noch viel verwirrter.
Ich ging in meinem Kopf nochmal die Worte durch, an die ich mich noch erinnern konnte, aber mir fiel nicht ein, dass ich irgendwas zu Lukas gesagt haben könnte, was ihn jetzt so nachdenklich machen könnte.
,,Nachdem mir die Frage wegen Sex ausgerutscht ist, hatten wir ja noch geredet. Ähm...und da hattest du gesagt, dass du...ähm...dass du für den Sex auch bereit bist. Vor allem aus einem speziellen Grund.'', fing Lukas sich zu erklären an und fuchtelte nervös mit den Armen rum.
,,Der..der Grund...also...da hattest du... Ach man. Du hast halt gesagt, dass du dich in mich verliebt hättest. Weißt du das noch?'', platzte es aus Lukas heraus, der mich nur mit zerknirschter Miene ansah, während mir mit einem Mal alles entglitt.
Oh mein Gott, hatte das wirklich zu Lukas gesagt? Eigentlich hatte ich es viel mehr in Gedanken und nur für mich alleine ausgesprochen. Dass diese Worte tatsächlich meinen Mund verlassen hatten, ist mir bis dato gar nicht bewusst gewesen. Du Idiot!
Ich konnte spüren, wie ich in den Bruchteil einer Sekunde zur Tomate mutierte und verfluchte mich sofort dafür, nicht besser aufgepasst zu haben. Was sollte Lukas denn jetzt von mir denken? Warum hatte ich diese Worte überhaupt ausgesprochen?
Keine Frage, natürlich wollte ich, dass Lukas sie irgendwann mal von mir zu hören bekommen sollte, aber noch nicht jetzt. Wir hatten noch nie so wirklich über unsere Gefühle gesprochen, nur kleine Ansätze erwähnt.
Wir waren zwar ein Paar, aber nicht eines von dieser Sorte, welches sich schon nach einem Monat ein ' Ich liebe dich' um die Ohren haute, als ginge es hier um irgendwelche unbedeutenden Worte.
Mit großen Augen starrte ich meinen Freund an und am liebsten wollte ich die Zeit zurückdrehen, um mich daran zu hindern, diese Worte jemals, beziehungsweise schon so früh, ausgesprochen zu haben.
Wahrscheinlich hatte ich jetzt alles kaputt gemacht, was überhaupt kaputt zu machen ging. Lukas wollte mir jetzt sicherlich mitteilen, dass ich nach Hause fahren durfte und er sich noch überlegen würde, wie es weiter mit uns ging.
Ich hätte nicht so leichtsinnig damit umgehen dürfen. Ich sollte immer noch im Hinterkopf behalten, dass ich Lukas erster, richtiger Freund bin und er noch keine wirklichen Erfahrungen in dieser Hinsicht hatte. Du bist so ein dämlicher Idiot!
,,Äh...Timi? Ist alles gut? Warum bist du plötzlich so blass?'' Mit besorgten Augen und einer Stimme, die sich fast überschlug, sah mich Lukas an und packte mich am Gesicht, damit ich ihm in die Augen schauen musste.
,,Sag's schon, Lukas! Willst du mich jetzt rauswerfen?!'', fragte ich nur leicht aufgebracht nach, sah ihn mit riesigen Pupillen an und mein Freund zuckte, aufgrund meines lauten Tonfalls, einmal erschrocken zusammen.
,,Oh mein Gott, nein! Warum sollte ich dich denn rauswerfen, Timi?!'' Mit irritierten Augen sah Lukas mich an, musterte mich einmal und streichelte mir beruhigend über die Seiten, was mir nur noch viel mehr das Herz brach. Gleich würde er mich nicht mehr so berühren...
,,Na, wegen meinen Worten, die ich gesagt habe. Entschuldigung, dass ich dich damit scheinbar so überrumpelt habe. Eigentlich wollte ich es für mich behalten, sie sind mir so rausgerutscht, du musst mich jetzt für den totalen Idioten halten...'', seufzte ich leise und vergrub meine Hände im Gesicht.
,,Timi nein, es ist nicht schlimm, dass du diese Worte von dir gegeben hast. Ich möchte nicht, dass du jetzt gehst und genau so wenig möchte ich, dass du dich jetzt für einen Idioten hältst.'' Lukas nahm mir die Hände vom Gesicht, verschränkte unsere Finger ineinander und lächelte mich an.
,,Wirklich nicht? Du verarscht mich doch gerade, oder?'', fragte ich fassungslos nach, versteifte mich etwas unter ihm und konnte seinen Worten nicht ganz folgen. Wie konnte man denn nur so entspannt darauf reagieren?
,,Ich verarsche dich nicht, Timi. Es ist...ähm...es ist schön diese Worte von dir zu hören. Keine Ahnung, wie ich das jetzt sagen soll, aber es geht mir genau so. Du bist so toll und die Gefühle, die du in mir auslöst sind einfach nur das Beste, was ich je verspüren durfte.'', lächelte Lukas mich mit strahlenden Augen an und beugte sich zu mir herunter.
,,Also, ich habe mich auch in dich verliebt, Timi und das nicht nur ein kleines bisschen, wenn ich so ehrlich sein darf.'', fügte er lachend hinzu und mein Bauch begann nur noch viel intensiver zu kribbeln, als ich diese Worte aus seinem Mund hörte. Mir fiel ein unfassbar schwerer Stein vom Herzen und ein breites Lächeln zierte meine Lippen.
,,Oh mein Gott, du kannst dir überhaupt nicht vorstellen, wie erleichtert ich darüber bin, diese Worte von dir zu hören. Ich hatte Angst, jetzt alles zwischen uns kaputt gemacht zu haben.'', hauchte ich ihm lächelnd entgegen, drückte einmal fest seine Hände und zog ihn zu einem Kuss zu mir herunter.
,,Das kannst du nicht.''
Lukas lächelte mich an und löste einer unsere Finger voneinander, um über meine glühend heiße Wange zu streicheln. Er hauchte mir einige Küsse auf die Lippen und eine angenehme Gänsehaut legte sich auf meinen Körper.
Am liebsten wollte ich vor lauter Glück heulen. Es ist mehr als richtig und vernünftig gewesen, dass Lukas mich nochmal auf diese ungewollten Worte angesprochen hatte. Es tat einfach nur verdammt gut, zu wissen, dass es ihm ähnlich ging.
Ich hatte so Angst davor gehabt, durch meine Dummheit alles versaut zu haben, was wir uns gerade aufbauen wollten. Aber Lukas hatte so verständnisvoll und süß darauf reagiert, dass ich ihn dafür am liebsten zu Tode drücken wollte.
,,Es ist so schön mit dir...'', wisperte Lukas leise gegen meine Lippen, drückte einen Kuss auf diese und die angenehme Gänsehaut auf meinem Körper wurde immer stärker. Wie konnte ein einziger Mensch nur so toll sein?
,,Ich kann das nur immer wieder genau so zurückgeben...'', erwiderte ich breit lächelnd, drückte einmal fest seine Hand und verharkte unsere Beine miteinander. Lukas sah nur zu diesen herunter und lachte.
,,Was ist?'', fragte ich verwirrt nach und legte den Kopf schief. Lukas wendete seinen Blick nur von unseren Beinen ab und lachte nur noch viel lauter, was mich nur noch viel mehr irritierte.
,,Es ist voll süß, dass du deine Beine immer mit meinen verschränkst, wenn wir zusammen irgendwo liegen.'', kicherte Lukas leise vor sich hin, hauchte mir einen Kuss auf die Lippen und ich verdrehte nur die Augen.
,,Ich wärme mich halt gerne an dir auf, das ist alles.'', zuckte ich mit den Schultern, aber konnte mir ein Lachen ebenfalls nicht verkneifen. Mein Freund quickte nur leise auf und vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge.
Lukas seufzte zufrieden auf, schlang seine Arme fest um mich und begann damit, meinen Hals zu liebkosen. Ich stöhnte leise auf, drückte den Kopf seitlich ins Kissen und verschaffte ihm somit etwas mehr Platz.
Lukas begann an einer Stelle meines Halses zu saugen und ich musste direkt lächeln, als ich seine Zunge spürte, die über den neu geschaffenen Knutschfleck leckte. Er streichelte über meine Seiten und legte seine Hände an meine Hüfte, um mich auf den Rücken zu drehen.
Lukas ließ von meinem Hals ab, lächelte mich dreckig an und ließ sich daraufhin rittlings auf mir nieder. Ich lächelte und fuhr seine Oberschenkel sachte auf und ab, was meinen Freund leicht zusammenzucken ließ.
An diesen bildete sich augenblicklich eine Gänsehaut und mein Herz begann einige Takte schneller zu schlagen. Lukas beugte sich zu mir herunter, presste unsere Stirnen aneinander und wollte mir gerade einen Kuss auf die Lippen drücken, als mein Magen plötzlich knurrte.
,,Oh, hat da etwa jemand Hunger?'', fragte Lukas lachend, zog die Augenbrauen nach oben und gerade, als ich ihm antworten wollte, gab mein Magen ein erneutes Knurren von sich.
,,Na komm', dann gehen wir mal ab in die Küche...'', grinste Lukas, streichelte kreisend über meinen Bauch und stieg von mir herunter, um daraufhin aus dem Bett zu steigen.
Ich setzte mich nur aufrecht hin und musterte meinen Freund einmal von oben bis unten. Ich biss mir verlegen auf die Unterlippe, als ich seinen süßen Hintern sah, den ich vor einigen Stunden noch ordentlich bearbeitet hatte.
,,Kommst du, Baby, oder willst du mich noch weiterhin betrachten?'', lachte Lukas, als er sich mittlerweile seine Boxershorts überzogen und ich mich noch keinen einzigen Zentimeter geregt hatte.
,,Also, ich hätte nichts dagegen einzuwenden, dich weiterhin zu betrachten...'', erwiderte ich lächelnd, setzte mich auf die Bettkante und zog Lukas mit meinen Beinen an seinen Kniekehlen näher zu mir.
Durch die plötzliche Reaktion und, weil Lukas damit natürlich nicht gerechnet hatte, schrie er einmal erschrocken auf, kippte nach vorne und landete direkt auf mir. Er stützte seine Hände links und rechts neben meinem Kopf ab und sah mich entschuldigt an.
,,Ups...''
,,Nette Perspektive.'', lachte ich dreckig, streichelte über seinen nackten Rücken und mein Körper kribbelte angenehm, als ich spüren konnte, wie sich eine Gänsehaut auf diesen legte.
,,Gefällt mir auch sehr gut, was ich hier unter mir liegen habe.'', erwiderte Lukas mein dreckiges Grinsen, musterte mich einmal und seine Augen begangen vor lauter Erregung zu strahlen.
Ich legte nur meine Hand in seinen Nacken und zog ihn für einen Kuss zu mir herunter. Ich stieß seine Lippen in zwei, ließ meine Zunge in die mir mehr als bekannte Mundhöhle gleiten und wir umspielten diese miteinander.
,,So, du musst wirklich was essen, mein Kleiner...'', löste Lukas unseren andauernden Zungenkuss voneinander, als mein Magen mal wieder ganz laut geknurrt hatte und ich zog nur einen Schmollmund.
,,Können wir nicht einfach da weitermachen, wo wir vor dem Schlafen aufgehört haben?'', seufzte ich frustriert auf, strich mit meinem Zeigefinger über seine Wirbelsäule und Lukas schüttelte mit dem Kopf.
,,Schatz du weißt, dass wir uns nicht nur von Luft und Liebe ernähren können.'' Lukas zog die Augenbrauen nach oben, sah mich etwas ernster als sonst an und ich verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust.
,,Komm, ich mach' dir auch alles, was du willst...'', erwiderte Lukas versöhnlich, stieg von mir herunter und griff nach meiner Hand, um mich nach oben zu ziehen.
,,Das, was ich gerne hätte, ist da drin.'' Ich deutete auf Lukas' Schritt und dieser verdrehte einmal lachend die Augen. Er drückte mir einen Kuss auf die Lippen und griff nach meiner Hand, um diese an seinen Schritt zu legen.
Ich grinste dreckig, massierte diesen einmal neckisch und Lukas stöhnte leise auf. Ich intensivierte meine Bewegungen etwas mehr und gerade, als ich dachte, dass Lukas schwach werden würde, knurrte mein Magen. Halt einfach die Fresse!
,,Na komm', mein Kleiner...'' Lukas schlug meine Hand von seinem Schritt weg, sah mich entschuldigt an und hob meine Boxershorts vom Boden auf, um mir diese entgegenzustrecken. Ich stellte mich nur stur und verschränkte wieder die Arme vor der Brust.
Mein Freund verrollte nur genervt die Augen und drückte mich an den Schultern hinunter aufs Bett. Ich wartete nur darauf, dass er sich jeden Moment rittlings auf mich niederlassen würde, doch stattdessen spürte ich, wie dieser mir meine Unterwäsche anzog.
Widerwillig ließ ich es über mich ergehen und hob einmal leicht den Hintern an, als Lukas bei diesem angekommen war. Als ich die Boxershorts vollständig angezogen hatte, griff er nach meiner Hand, um mich an dieser nach oben und aus dem Bett zu ziehen.
Seufzend gab ich mich geschlagen und ließ mich von ihm aus dem Zimmer und die Treppen herunterziehen. Ich wusste, dass weiteres Diskutieren mit Lukas überhaupt nichts bringen würde und dieser es ja eigentlich auch nur gut mit mir meinte.
Essen ist aber schon immer ein Thema gewesen, über dass ich nicht gerade gerne sprach und nachdachte. Schon seitdem ich überhaupt denken konnte, hatte ich eine sehr ausgeprägte Essstörung und reagierte schon bei der kleinsten Kleinigkeit, die meinen Körper anging, total empfindlich.
Entweder aß ich viel zu viel, total wenig oder gar nichts. So etwas wie eine normale und gesunde Ernährung hatte ich noch nie gekannt und ehrlich gesagt hatte ich auch absolut keine Ahnung davon, wie so etwas überhaupt funktionierte.
Wenn mich meine Mama nicht regelmäßig bekochen und darauf achten würde, dass ich etwas zu mir nahm, würde ich wahrscheinlich noch einige Kilo leichter und mein Herz vom ganzen Fastfood schon längst verfettet sein.
Ich konnte nicht kochen. Das Einzige, was ich in der Küche beherrschte, waren die Mikrowelle und der Backofen, um mir eine Pizza oder sonstigen ungesunden Kram warm zu machen. Meine Snacks für zwischendurch waren auch nicht wirklich das goldene vom Ei und eigentlich sollte ich mich über meine Übelkeit und die Bauchschmerzen nicht wundern.
Vor allem, wenn ich zur Schule ging, machte sich meine Essstörung sehr stark bemerkbar. Morgens aß ich meistens kaum etwas, weil mein Magen aufgrund der Aufregung viel zu verrückt spielte und, auch wenn mir meine Mama immer wieder etwas zubereitete, entsorgte ich dieses auf dem Heimweg meistens eh im nächstgelegenen Busch.
Ich wollte einfach nicht, dass sich irgendjemand Sorgen um mich machte und dachte, ich würde nicht genügend essen. Die Kommentare von Lukas hatten mir ehrlich gesagt auch schon wieder mehr als gereicht, aber ich wusste, dass er es eigentlich nur lieb meinte.
Wir konnten uns nicht nur von Luft und Liebe ernähren, da hatte er Recht. Wenn mein Magen so randalierte, sollte ich ihm auch geben, was ihm zu steht. In anderen Ländern würden mich Kinder darum beneiden, dass ich jeden Tag einen vollgedeckten Tisch vor meiner Nase hatte.
Ich seufzte leise und versuchte dieses Thema beiseite zu schieben, bevor ich noch in Tränen ausbrach. Ich wollte nicht schon wieder irgendein Drama schieben, sondern zusammen mit Lukas etwas Schönes zu essen kochen.
Okay, korrigiere; Lukas würde kochen und ich saß nur verliebt lächelnd auf der Küchentheke, um ihn dabei zu beobachten. Ich musste lächeln, als ich daran zurückdachte, wie Lukas unser heutiges Mittag zubereitet hatte.
Lukas hatte die Bluethooth-Box seiner Schwester aus ihrem Zimmer gemopst und diese mit seinem Handy verbunden. Er hatte mir dieses nur lächelnd in die Hand gedrückt und mir gesagt, dass ich mir aussuchen durfte, was ich wollte.
Ich musste lachen und mir wurde sofort wieder ganz heiß, als ich daran zurückdachte, wie Lukas tanzend vor dem Herd stand und ordentlich die Hüften geschwungen hatte, als Rick Astleys Never Gonna Give You Up durch die Box tönte.
,,Oh mein Gott, ist jetzt nicht dein Ernst, Baby!'', hatte Lukas nur theatralisch von sich gegeben, als die ersten Sekunde des Songs ertönten und ich erst gedacht hatte, ich hätte das vollkommen Falsche angemacht.
Doch Lukas' strahlendes Gesicht und der innige Kuss, den er mir auf die Lippen gedrückt hatte, hatten mich direkt beruhigt. Noch erleichterter wurde ich, als mein Freund lauthals mit dem Kochlöffel als Mikrofon mitsang und sich dabei kaum noch ein bekam.
Ein angenehmes Kribbeln hatte sich durch meinen kompletten Körper gezogen, mein Lächeln wurde von Sekunde zu Sekunde immer breiter und mein Herz hatte so schnell wie das eines Kaninchens geschlagen, als ich meinen Schatz so glücklich gesehen hatte.
,,Wo bist du eigentlich schon wieder mit deinen Gedanken, mein Kleiner?'', riss mich die fragende Stimme meines festen Freundes aus meinen Gedanken und ich sah nur mit verwirrten Augen zu ihm.
,,Was? Hast du was gesagt?'', fragte ich meinem Gesichtsausdruck entsprechend nach, sah zu ihm nach oben und Lukas schüttelte nur einmal lachend mit dem Kopf. Er drückte einmal fest meine Hand und zog mich für einen Kuss zu sich.
,,Wir stehen in der Küche, falls du es mitbekommen haben solltest. Ich wollte uns Würstchen machen, wenn du willst.'', erklärte mir Lukas lächelnd und ließ meine Hand los, um an den Kühlschrank zu gehen.
,,Gerne doch!''
,,Und, wo warst du jetzt?'', harkte Lukas nach, als dieser die Würstchen und uns jeweils ein Bier aus dem Kühlschrank geholt hatte. Er stellte dieses auf der Theke ab und holte aus der Schublade einen Flaschenöffner heraus.
,,Wo soll ich denn gewesen sein? Bei dir natürlich.'', fragte ich irritiert, ließ mir von ihm das geöffnete Bier reichen und nahm einen Schluck von diesem.
,,Mit deinen Gedanken, du verpeilter Vollidiot!'', lachte Lukas, stieß mit mir an und nahm ebenfalls einige Schlucke von seiner Flasche.
,,Oh, ach so!''
,,Ach, ich hab' nur darüber nachgedacht, wie du hier heute beim Mittag richtig abgedanct bist. Du sahst voll glücklich aus, das freut mich richtig...'', gab ich lächelnd zu und pullte schüchtern an dem Etikett meines Biers.
,,Awww, Baby! Aber ich bin auch verdammt glücklich in diesem Moment gewesen. Mein absoluter Lieblingssong und Lieblingsmensch waren zusammen in einem Raum.'', strahlte Lukas über beide Backen und schlang die Arme um mich, um mir einen Kuss auf die Lippen zu drücken.
,,Du hast mich in den letzten Stunden aber noch viel glücklicher gemacht. Danke, für all die Zeit, die wir miteinander verbringen dürfen. Du bist so toll.'', fügte Lukas nur noch viel breiter lächelnd hinzu und seine Augen begangen so sehr zu strahlen, dass mein Herz fast aus der Brust sprang.
,,So, aber jetzt machen wir den hier erstmal glücklich.'', lachte mein Freund, streichelte mir über den Bauch und auf diesen legte sich augenblicklich eine angenehme Gänsehaut. Ich stieg in sein Lachen mit ein und nickte direkt zustimmend.
,,Aber später geht es hoffentlich noch etwas weiter südlich...'', raunte ich ihm dreckig ins Ohr und schlang die Arme von hinten fest um ihn, als Lukas sich mit einer Pfanne bewaffnet an den Herd stellte.
,,Keine Sorge, um den kümmere ich mich noch.'', beruhigte mich Lukas lachend, legte seine Hand auf meiner ab und streichelte mit seinem Daumen sachte über einen Handrücken. Ich drückte ihm nur einen Kuss auf die Wange und lehnte meine Stirn gegen seinen Rücken.
Ich atmete seinen wundervollen Duft ein, spürte, wie sich Lukas ab und zu mal bewegte und konnte gar nicht in Worte beschreiben, wie glücklich mich dieser Junge jeden einzelnen Tag eigentlich machte.
Immer wieder dachte ich, dass die Osterferien nicht noch besser werden könnten, aber dann startete ein neuer, wundervoller Tag und somit entwickelten sich immer mehr wunderschöne Erinnerungen.
Am liebsten wollte ich, dass die Osterferien nie wieder enden würden. Aber darüber wollte ich mir keine Gedanken machen, denn jetzt genoss ich diesen wunderschönen Moment und dachte nicht daran, was in einigen Wochen sein würde.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top