Tears of a broken hero [Prolog]
Zu viele Eindrücke droschen auf sie ein....
Das Rascheln der Ketten, die Schreie ihrer Mitgefangenen; der eine grausiger als der andere.
Den Blick gen Boden gerichtet, hing sie einfach da, an eine Wand gekettet, ohne Hoffnung auf Rettung.
Der noch unverletzte Arm und beide Beine, waren bereits Taub und fühlten sich schwer wie Blei an. Die Position, welche sie nicht zu ändern vermochte, war unbequem und der Schmerz breitete sich, wie elektrische Schocks, in ihren Gliedern aus.
Wie lange war sie bereits dort? Stunden? Tage? Wochen? Sie wusste es nicht.
Der Kopf der fünfzehnjährigen, die ehemals als General hoch angesehen war, hob sich sachte als das klimpernde Geräusch von Schlüsseln an ihrer Zellentür erklang.
Sehen konnte sie nichts. Ihre kurzen silbernen Haare hingen ihr verfilzt, wie ein Vorhang, vor den Augen.
Was hatte sie getan, dass man sie hier her weg sperrte? Was machte das für einen Unterschied, dass sie einer anderen Rasse, als der Rest dieses Imperiums angehörte?
Sie fühlte sich hintergangen...
Hintergangen von dem Land, für welches sie ihr Leben geopfert hätte.
Hintergangen von jeder Person, die sie beschützt hatte.
Hintergangen von ihren Ausbildern und Mitschülern.
Hintergangen von der Menschheit.
Die Zellentür wurde geöffnet und Schritte näherten sich der jungen Scraw.
Dafür, dass die Mitglieder ihrer Rasse als höhere Wesen angesehen wurden und im allgemeinen dafür bekannt waren, dass sie für das Gleichgewicht der Elemente sorgen sollten, wurde sie gerade eher wie ein Tier auf dem Weg zur Schlachtbank oder einfacher Abfall behandelt.
Die Person kam geschätzte zwei Meter vor der Silberhaarigen zum stehen und betrachtete diese. Ein selbstgefälliges Grinsen zierte die etwas zu arroganten Züge des Prinzen: „Das sich jemals eine Scraw in meinem Verließ wiederfinden würde..."
Sein Blick erfasste ihr geschundenes linkes Handgelenk, weshalb sein Grinsen breiter wurde: „Aber, aber Ihr sollt euch doch nicht selbst auch noch verletzen, General. Das würde die euch bevorstehenden Qualen nur noch vermehren. Außerdem ist das reine Zeitverschwendung, so haben ja schließlich einige meiner mächtigsten Magier und ich persönlich eure Ketten und Fußfesseln mit einem Bann belegt, zumal es euch nun unmöglich sein wird, in diesem Teil des Schlosses Magie zu wirken.
Falls jedoch ein unvorhersehbarer Fall eintreten sollte, wird die Zellentür noch zusätzlich rund um die Uhr bewacht."
Zwar sah sie, aufgrund ihrer Haare, nicht wirklich viel, doch spürte das Mädchen, welches auf den Namen Phoeby hörte, förmlich dieses selbstgefällige Lächeln und konnte sich den abfälligen Blick nur zu gut vorstellen.
Am liebsten würde sie ihm beides aus der Visage schlagen, doch war ihr einer Arm weiterhin angekettet und ihre Armprothese, welche das Gegenstück zu ersterem darstellen sollte, hatte -noch aus der letzten Schlacht- mehrere technische Schäden davongetragen, war somit unbrauchbar.
Ein warnendes Knurren drang aus ihrer Kehle, als der Prinz einen weiteren Schritt auf sie zu machen wollte.
Der Monarch hielt kurz inne, ehe er belustigt auflachte: „Da ist sie ja, die Bestie, die ein jeder hier fürchtet! Los zeige mir doch wie du kämpfst!"
Der drohende Ausdruck wich einem überraschten. »Sie haben Angst vor mir? Ich, eine Bestie?«
„Ach du weist nichts über die Gerüchte, dass wir ein Monster... eine lebendige Waffe in unseren Reihen besitzen?"
Der Prinz der östlichen Lande machte ein gespielt überlegendes Gesicht, konnte sich im nächsten Moment jedoch nicht mehr halten und lachte los: „Ihr habt doch nicht wirklich geglaubt, wir hätten eine der fünf Bestien in unseren Ländereien geduldet, nur um euch eine Chance zu geben oder?"
Sein Lachen verstummte und nur noch ein gehässiges kichern war zu vernehmen: „Ihr habt es wirklich geglaubt, General."
Seine Stimme wurde immer spöttischer: „Der einzige Grund, warum ich euch nicht schon damals ermorden ließ, war das Argument des Rates, euch als Waffe zu verwenden und bisher habt Ihr unsere Erwartungen bei weitem übertroffen! Für meinen Geschmack sogar etwas zu sehr."
„Bastard.", zischte das Mädchen mit dem Antlitz, dass einst dem einer Elfe -wie sie im Buche stand- entsprach, durch zusammengepresste Zähne.
„Ach. Werden wir jetzt auch noch ausfallend?", amüsiert schüttelte der Adelige seinen Kopf, „Da sieht man, wie schwach du doch in Wirklichkeit bist."
Wieder einmal knurrte die Scraw drohend und entblößte die Spitzen Reißzähne, welche bisher hinter ihren Lippen verborgen gewesen waren.
Wäre sie nicht bewegungsunfähig und somit in seinen Augen unschädlich gemacht, würde er nicht so große Töne spucken, da war sich die fünfzehnjährige sicher.
„Nun denn, ich habe genug gesehen, habt Ihr vielleicht noch irgendwelche Fragen General Cerberus?"
Hochmotiviert klatschte der Königssohn seine Hände zusammen und war bereits im Inbegriff sich umzudrehen, als Phoeby's Stimme hinter ihm Erklang: „Wie spät ist es?"
„Kurz vor Sonnenuntergang.
Nun muss ich mich jedoch entschuldigen, ich habe wichtige Gäste mit welchen es in wenigen Minuten zu Speisen gilt.", mit diesen Worten verließ er schussendlich die Zelle und ließ die Silberhaarige in völliger Stille und Dunkelheit zurück.
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