7 - Die drei Zauberworte

Schmatzend reibt Rei sich am nächsten Morgen die Augen und zuckt etwas, als er etwas feuchtes auf seiner Brust spürt. Als er hinab schaut, sieht er, wie der Blonde sich mit dem Gesicht an seinen Brustkorb gekuschelt hat und ihn vollsabbert. Verlegen sieht der blauhaarige weg, bevor er Nagisas Arm von sich hebt und langsam aus dem Bett krabbelt. Verdammt. Das war gestern ja doch kein Traum. Sie haben nebeneinander geschlafen. Arm in Arm. Kopfschüttelnd steht der dunkelhaarige auf, um sich zu strecken, bevor Nagisa die Augen öffnet, als er den warmen Körper neben sich nicht mehr spürt „Guten Morgen Reilein“ sagt er leise und dieser dreht sich zuckend zu ihm „Oh… guten Morgen Nagisa… uhm konntest du gut schlafen?“. Der kleine setzt sich auf, wodurch seine Haare alle abstehend aussehen wie ein Vogelnest „Ich habe absolut super geschlafen“ lächelt er und mustert Rei, welcher sich die Hand vor den Mund hält „Was ist denn Reilein?“

„Deine Haare…“, nuschelt er, da er sich das lachen verkneifen muss „Heeey ich hatte eine sehr wilde Nacht! Du hast die ganze Zeit im Traum gearbeitet“. Beide lachen kurz, ehe Rei sich die Brille aufsetzt und zurecht macht. Auch der Blonde steht auf, um sich nun die Haare etwas zurecht zu machen, während er von Rei beobachtet wird. Zugegebenermaßen hat er nachgedacht, als er geschlafen hat und er ist auch zu einem Entschluss gekommen. Leicht beißt er sich auf die Unterlippe, ehe er sich hinter Nagisa stellt, welcher vor dem großen Spiegel stellt und über ihn hinweg, in den Spiegel sieht, wodurch der kleinere zu Rei sieht. Schweigend sehen sie sich an „Sobald die Prüfung von dem Schwimmkurs erledigt ist, sollten wir miteinander dringend reden, denn so kann das nicht weitergehen“ ergreift Rei das Wort, weshalb Nagisa schluckt „Was genau meinst du?“

„Wir küssen uns, wir berühren uns und das hat irgendwie nichts mehr mit normaler Freundschaft zu tun. Außerdem weiß ich… Ich weiß, dass zwischen dir und deinem Vater nicht alles wunderbar und toll ist Nagisa. Und ich möchte, dass wir darüber reden, weil wir Freunde sind, weil, da irgendwas zwishen uns ist und ich alles klären will“. Der Blonde dreht sich nun zu Rei, bevor er schluckt und etwas nickt „Okay… nach der Schwimmprüfung werden wir es regeln, alles Reilein“ meint er vertrauensseelig und Rei hofft nur, dass Nagisa ihm gegenüber dann endlich ehrlich sein wird. Vorsichtig nimmt er ihn in den Arm, fast so, als sei Nagisa aus Glas und drückt ihn schützend an sich. Der kleinere sagt nichts, kuschelt sich einfach nur klammernd an seinen doch besten Freund. Zu Anfang hätte er nie gedacht, dass er so starke Gefühle zu Rei entwickeln würde und nun? Nun wünscht er sich nichts weiteres, als in seine Arme zu fliehen. Einfach nur aus dem elend für einige Sekunden entfliehen und nicht an Morgen denken. Gerade als er sich so wohl fühlt und entspannt, öffnet jemand die Tür und die Frau von gestern platzt rein, weshalb Nagisa sich schnell löst und schluckt „Mama… G guten Morgen“ meint er leise und Rei verbeugt sich schnell „Guten Morgen Frau Hazuki!“. Lächelnd mustert sie die beiden „Guten Morgen. Ihr könnt zum Frühstück runterkommen, wenn ihr soweit seit“ meint sie nur und geht wieder raus, weshalb Rei fast schon erleichtert seufzt. Was muss sie denn jetzt denken? „Los, lass uns runter Essen“ meint der kleine sanft und lässt den dunkelhaarigen zuerst ins Bad sich umziehen, ehe er hinein geht, um sich frisch zu machen. Zum Glück hat Rei einige wechsel Klamotten dabei, was Nagisa nun doch stutzig macht. Hat Rei ihn angelogen? Nein, das würde er doch nicht, oder?

„Komm Nagisa“ meint er, weshalb er zuckend nickt und runter in die Küche geht, wo er sich an den Tischt setzt. Auch sein Vater sitzt mit der Morgenzeitung da und blättert sich durch, beachtet die Jungs kaum, während die Mutter das Essen auftischt und nun auch eine blonde junge Frau hereinkommt „Guten Morgen~ Oh Nagisa, ist das ein Freund von dir?“, will sie sofort wissen, ehe der kleine nickt „Ja, dass ist Reilein! Wir sind zusammen im Schwimmteam! Ich hab dir doch mal von ihm erzählt Onee-chan“. Nickend setzt sie sich Rei gegenüber und lächelt ihn an „Klar, natürlich! Reilein. Bei deinem ganzen Spitznamen die du gibst, blickt man nicht immer durch, aber an Rei erinnere ich mich sehr gut. Du lernst ja gerade erst schwimmen oder hast es gelernt“ stellt sie fest, weshalb Rei etwas stolz schmunzelt „Ja. Seit länger als einem Jahr schon. Zugegebenermaßen bin ich noch immer dabei mich zurecht zufinden, denn das Wasser ist wild, unbändigend, man kann es nicht berechnen oder zähmen. Dennoch glaube ich fest daran, die Schwimmprüfung morgen zu bestehen“. Kichernd nickt sie, sowie Nagisa, welcher lacht „Siehst du. Ich sagte ja, dass er immer alles berechnen muss!“

„Hey, dass ist doch nichts schlimmes“, schmollt Rei sofort. Gerade als Nagisa was sagen will, zuckt er, als der Vater seine Tasse auf den Tisch schlägt „Da könntest du dir ein Beispiel dran nehmen Nagisa. Nachdenken, bevor man Handelt oder redet“ meint er direkt zu dem kleinen, welcher seine Hände vom Tischt nimmt und sie sich auf die Knie legt. Zwanghaft lächelt er und nickt „Ja Papa. Da hast du recht…“.

Alle schweigen nun, ehe sie anfangen zu Essen und Rei sich mit dem Blonden auf den Weg zum Zug macht. Als sie in einem Abteil nebeneinander sitzen, bemerkt Rei, wie schweigsam der andere doch ist, weshalb er zögernd seine Hand auf seine legt. Zuckend schaut Nagisa auf und muss etwas schmunzeln, ehe er die Finger mit seinen verschränkt „Ich glaube, dass ich heute unter die vier Minuten falle“ versichert er Rei, welcher amüsiert nickt „Ja, ich glaube, dass ich heute auch einen guten Tag habe. Lass uns heute richtig loslegen!“. Lachend strahlt der kleinere ihn an und nickt ehrgeizig, ehe sie zur Schule laufen, wo sich ihre Wege trennen und sie sich wieder gemeinsam beim Training treffen.

Gou verlängert das Training heute auch und gibt jedem einzelnen auch einen Energieriegel, so wie ein angepasstes Spezial Training, welches sie extra auf jeden einzelnen abgestimmt hat, ehe sie wieder die Zeit misst. Gegen Ende, als wieder alle zusammen sitzen, verkündet sie die Ergebnisse „Leute! Ihr liegt so gut in der Zeit! Haruka hat wieder 3 Minuten und 40 Sekunden erzielt, Makoto bleibt bei vier, Nagisa bei vier Minuten und 25 Sekunden und Rei bei vier Minuten 37 Sekunden. Ich hab mir nochmal die Regeln des Beurteilers durchgelesen und man darf nicht über fünf Minuten fallen. Die vier Minuten hab ich euch also nur zum ansporn gegeben! Und ihr habt alle bestanden“ grinst die rothaarige, weshalb die Jungs sie etwas anschmollen „Na danke auch“ meint Rei leise und Nagisa beschwert sich etwas lauter „Goulein! Das war fies! Du weißt doch, dass wir alle sowieso unter Druck stehen!“

„Nenn mich nicht Goulein! Und tut mir leid, aber dafür habt ihr euch wirklich heute angestrengt! Ich bin stolz auf euch und erwarte, dass ihr euch morgen genauso reinsteigert. Verstanden?“ sagt sie direkt, ehe alle leicht nicken. Morgen geht es also schon los? Rei ist jedenfalls bereit und sieht Nagisa an, welcher auch ehrgeizig dabei sein wird.

Beide laufen am Abend auch wieder zum Bahnhof, wo sie sich diesmal beim aussteigen an der Station verabschieden „Bis morgen Reilein“ sagt der kleine, ehe der größere die Hand hebt „Ja, bis morgen“ haucht er. Gerade, als er los will, hält Nagisa ihn jedoch am Hosenbund zurück „Warte mal… Sind deine Eltern wieder da? Oder hast du mich angelogen?“, fragt er plötzlich aus dem nichts, womit Rei nun so gar nicht gerechnet hat. Schluckend schiebt er sich die Brille zurecht und hustet kurz laut, ehe er seufzt „Zugegebenermaßen ja, ich habe gelogen und es tut mir leid Nagisa“

„Schon okay. Vergeben und vergessen. Wenn wir… uns nach der Prüfung aussprechen, dann kannst du mir ja erzählen, warum du gelogen hast“ wispert er zwinkernd, ehe er Rei los lässt und ein paar Schritte zurück geht. Noch dreht er sich nicht weg, da er Rei noch etwas ansehen will, welcher Nagisa in dem Licht des Mondscheines auch etwas verliebt mustert „Bis morgen und komm nicht zu spät!“ ruft er dann, als er etwas weiter weg steht, woraufhin der dunkelhaarige wieder schmollt „Das sagt ja gerade der richtige!“.

Lachend dreht Rei sich dann um, genau wie Nagisa, welcher nochmal zurück sieht und als Rei ziemlich weit weg ist, schluckt er und dreht sich nochmal um, damit er laut rufen kann „REI! ICH LIEBE DICH!“. Der größere fällt fast nach vorne und stolpert ein paar Mal, bevor er zum stehen kommt und mit großen Augen nach hinten sieht, zu dem Blonden, welcher in weiter Entfernung schüchtern lächelt. Jedoch kann Rei so schnell gar keinen klaren Gedanken fassen oder sich dazu äußern, denn da rennt der Blonde auch schon davon.

Hat er sich verhört? Wasser in den Ohren?

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