9« Tears


»Und du bist dir sicher, dass ich dich alleine lassen kann?«
Die Besorgnis meiner Stimme füllte das Innere unserer kleinen Wohnung und ich zögerte, als sie zu nicken begann.

Jane lag zusammengekauert auf dem klapprigen Bett im Schlafzimmer und hatte die Beine an ihren Körper gezogen.
»Bitte geh, lass dich von mir nicht aufhalten. Ruiniere deine Zukunft nicht für meine Gegenwart«, bat sie mich und drehte ihren Kopf von dem kleinen verwinkelten Erkerfenster zu mir am Bettrand.
Ihre blauen Augen waren glasig. Sie hatte Mums Augen - genau wie ich.

»Ich ruiniere mein Leben jeden Tag, sobald ich dich verlasse«, beteuerte ich und hielt ihren Tränen stand. Ich mochte es nie, wenn sie weinte. Tränen hatte sie unter all dem Stress nicht auch noch verdient. Lachen war aber nie ihre Stärke. Warum auch?
Was hatte sie schon zu lachen?
Ich war kein Freudenpunkt und dieses Leben amüsierte auch nicht?

Es war schrecklich Jane in die Augen zu sehen und dieses Lachen nur in der Vergangenheit verklingen zu hören. Aber so würde es sein, sobald sie nicht mehr war. Ich musste endlich anfangen mich mit diesem Ende abzufinden.
War das überhaupt möglich? Ich wusste es nicht und ich wollte es auch nicht wissen.
Mit dem Tod konnte man sich nicht abfinden. Das war nicht möglich, nicht wenn man bedingungslos liebte.
Die Mischung aus Leblosigkeit und Liebe war es, die den Verlust erst so schrecklich schmerzhaft machte. Wenn das Herz zu weinen begann, ertrank man erst. Erst dann.

»Tears.«
Ihre Stimme war ein Hauch. Keine Betonung, keine Melodie. Nur ein sanfter Wind der um meine Ohren blies.
»Du musst lernen, ohne mich zu leben, denn das wirst du irgendwann müssen. Vergiss mich nicht, aber vergiss, was du für mich aufgegeben hast. Bald wirst du leben können, wie du willst und ich will das du genau das tust. Ich bin es nicht wert, dass du dich einschränkst! Lebe - das hat Dad immer verlangt. Dass du lebst, weil du es als einzige von uns kannst. Du bist die erste aus diesem Teufelskreis und ich bitte dich, lebe für mich und für Dad und für Mum.

Nimm jeden Tag einen neuen Atemzug und genieße für mich die Sonne auf deiner Haut und das kühle Eis in deinem Mund und die warme Hand in deiner.
Liebe, erfahre und lächle. Ich bitte dich zu lächeln, Schwesterchen. Dann, wenn du an mich denkst und an Dad und Mum.
Lache, wenn du an uns und unsere kurze Geschichte denkst. Weine nicht um uns. Freue dich, dass wir es geschafft haben an einem anderen Ort glücklich zu werden und du uns irgendwann wieder in die Arme schließt und wir nicht mehr die Leichen sind, die wir einst waren.
Wenn ich gehe, dann denke an unser Wiedersehen und die große Umarmung, die dich umgeben wird, sobald auch deine Zeit sich abringt. Verkürze sich nicht - bitte folge mir nicht zu früh!
Sei hier ein Mensch, der gesund und munter ist. Finde einen Mann, der dir Kinder und ein Leben schenkt. Lass dich lieben und verwöhnen und umarmen, von Menschen, die nicht wir sind.
Du hast es so verdient, dass ein Mann vor dir kniet und dich nach der Ewigkeit fragt und verdammt Tears, wenn er der Richtige ist, dann sei glücklich mit ihm. Denk nicht an mich und stecke ein, weil ich meinen Prinzen nicht gekannt habe. Bereue niemals und denke nie egoistisch zu sein, weil ich nicht so lange und so gut leben konnte wie du. Ich gönne es dir, dass du laufen kannst und das du göttlich schön bist.
Wenn ich nicht mehr bin, dann öffne deine Augen und lebe für uns beide. Ich werde jeden deiner Schritte sehen und spüren, was du spürst. Wir werden hinter dir stehen, auch wenn du uns nicht mehr vor dir siehst. Und weißt du warum? Weil wir dann ebenfalls durch deine Augen sehen und wir in deinem Herzen Frieden gefunden haben - ohne Schmerzen.
Wir werden immer für dich da sein, so wie du immer für uns da gewesen bist.«

Sie brach und verheult starrten wir uns eine Weile an, ehe ich mich in ihre Arme sinken ließ und an ihrer Brust leise zu schreien begann.
Sie sollte nicht reden, als sei diese Nacht ihre letzte. Sie sollte auch nicht reden, als sei die nächste ihre letzte. Sie konnte mich nicht schon alleine lassen. Was wäre ich denn ohne sie?

Gerade wo diese Welt mich mit schrecklichen Menschen belastete, dachte sie daran mich in dieser Nacht zu verlassen. Aber das würde sie doch nicht, oder?

»Du wirst nicht gehen, Jane!«, beteuerte ich und wimmerte leise auf, als sie den Kopf schüttelte.
»Nicht heute.«

»Aber irgendwann«, widersprach sie mir leise und drehte den Kopf zurück zum Fenster, während ihre Arme meinen Rücken umschlossen und auf ihm auf und ab fuhren.
»Nicht jetzt«, wiederholte ich mich schluchzend und wischte mir über die Augen.

»Nein, nicht jetzt. Du wirst jetzt arbeiten gehen und später werde ich noch immer hier sitzen und aus dem Fenster starren, keine Sorge. Ich meine ja nur: irgendwann.«
Ihre Stimme brach schmerzerfüllt in der Mitte.
»Irgendwann, werde ich ohne schlagenden Herzen aus dem Fenster starren und du wirst in leblosen Augen meine ewige Liebe an dich und diese Zeit erkennen und wissen, dass es hier vorbei ist.
Und dann will ich dir vorher gesagt haben, wie dankbar ich bin, dich als Schwester gehabt zu haben. Ich liebe dich, Tears, und das wird nie auch nur irgendetwas ändern. Bitte, vergiss das nicht und lass dir nie etwas anderes einreden - du bist toll, perfekt!«

Sie betonte diese Worte und schob mich dann mit einem zaghaften Lächeln von sich um mich anzusehen.
Sie weinte nicht, nein, sie kicherte bei meinem verunstalteten Anblick. Unglaublich. Ich liebte sie für diese Kraft. Immer. Und ich würde es immer tun.
Manchmal vergaß ich, wer von uns beiden die ältere war. Innerlich war es immer Jane gewesen, denn sie war nicht naiv oder dumm geboren, wie ich. Sie war mit einer Prägung geboren, die sie schon als Baby gelehrt hatte, dieses Leben bis zum Leben Atemzug zu lieben.
Ich hingegen hatte einige Stolpersteine zum aufschürften gebraucht, um meine Dummheit auszuschlagen.
Ich wusste nie, wessen Leben ich glücklicher nennen sollte.
Es gab kein besser.

»Ich liebe dich viel, viel mehr, Jane. Du bist die beste Schwester, die ich habe und immer haben werde. Sprich nicht vom Abschied, wenn ich doch weiß, dass wir uns wiedersehen. Jeden Tag wirst du als Engel neben mir schweben und mich auslachen, wenn ich wieder vergesse meine Schnürsenkel zu binden. Du wirst den Kopf schütteln, wenn du mich über eine rote Ampel hetzen siehst und mich angrinsen, wenn ich wieder durch den Regen tanze, weil ich weiß, dass du mir gerade die Zunge herausstreckst und, wie als Baby, in meine Haare spuckst.
Genau darum liebe ich den Regen, er erinnert mich an die schönsten Tage meines Lebens.«

Nun lächelten wir beide und dachten an uns und Mum und Dad und längst vergangene Tage.
Sie kämen nicht wieder, aber das brauchten sie auch nicht.
Wir hatten das Jetzt und jetzt war es schön. Noch. Ich schluckte.

»Weißt du, dass Dad mich für diese Theorie des Regens verrückt erklärt hat, aber trotzdem jeden Schauer erwartete, um sich nach draußen zu stellen?«, fragte ich sie und schüttelte bei den Erinnerungen mit dem Kopf.
»Ja, jeder wusste es und schmunzelte, wenn er ihn wieder Klatschnass auf der Veranda stehen sah. Deine Theorie war damals schon ekelig, aber das hat weder ihn noch dich gestört.«
»Wenn du jemanden liebst und ihn dann verlierst, dann gefällt dir auch, dass Regentropfen eigentlich Speicheltropfen dieser Person sind.« Ich grinste und lachte, als sie mich angeekelt von sich schob.

»Speicheltropfen? Du hast echt eine Vorstellung...«
Ich pikste ihr in die Seite.
»Sollte ich es schleimige Flüssigkeiten des Mundes nennen?«, fragte ich und wackelte mit den Augenbrauen.
»Nein, du sollst es gar nicht so nennen«, maulte sie und begann sich lachend die Ohren zuzuhalten.

»Ich glaube trotzdem daran. Wenn es regnet, dann spucken Mum und Dad und Grandma und Grandpa uns auf den Kopf. Nicht aus Hass, sondern weil wir immer noch wir
sind - kindisch, dumm, naiv, albern. Und ich liebe sie für den Regen.«
Ich grinste und gab ihr einen Kuss auf die Wange, als sie mit den Augen zu rollen begann und sich in die Kissen des Bettes schmiss.
Als Jane dann stark zu husten begann, erblassten meine Lippen wieder. 

»Soll ich wirklich nicht bleiben?«, fragte ich weniger amüsiert.
»Nein, ich werde sowieso schlafen und mich an dich kuscheln, sobald du dich nachts neben mir legst. Mach dir keine Sorgen, Tears. Ich verspreche dir, es wird nicht heute sein.«

Ich nickte bloß und erhob mich.
»Ich will nicht, dass du es mir versprichst«, sagte ich erstickt und entfernte mich einen Schritt.
»Doch für heute werde ich es tun«, widersprach sie mir und gab mir einen Kuss auf die Wange.
»Und jetzt diskutier hier nicht länger, sondern verzieh dich. Deine Schicht fängt in einer halben Stunde an!«
Wieder nickte ich und ließ sie mit einem letzten Blick allein.
In mir sträubte sie alles gegen mein Gehen, aber ich kam nicht drumherum.

Im Club war es heiß - zum Ersticken heiß.
Verschwitzte Körper kreisten sich auf der belichteten Tanzfläche und das Stimmengewirr bereitete mir schon nach wenigen Minuten Kopfschmerzen.
Stumm stand ich hinter der Bar und war dankbar, dass man wegen des abgedunkelten Lichts nicht sofort erkennen konnte, dass Tränen meine Augen verließen und sich in den Drinks der betrunkenen Gäste auflösten.

Ich war von Dienstag bis Donnerstag jede Nacht hier.
In einem Club zu arbeiten war nicht immer ein Vergnügen, aber meistens konnte ich unauffällig meinen Job erledigen.
In meinem Kleid war ich bei weitem nicht so attraktiv, wie die Frauen mit ihren Meter Ausschnitten. Die Ärmel meines  Kleides gingen bis knapp über meine Ellenbogen und der rote Rock endete erst kurz über meinen Knien.
Es gab keinen Ausschnitt und auch keine Spitze, die Männer verführen würde und doch kam es manchmal dazu, dass sie mich schmierig anlächelten und festhielten und nach meiner Nummer fragten.
Gerade dann war ich froh Matt hier zu haben und mich hinter ihm verstecken zu können.

Doch heute war er krank und bereits zu Anfang wurde mir bei den vielen betrunkenen Gesichtern an der Bar mulmig. Ich hatte keine Lust auf einen Vorfall und mir fehlte heute jegliche Kraft mich gegen einen von diesen Kerlen zu wehren, die mich gerade nach meiner Nummer fragten.

»Noch ein Bier bitte!«, lallte einer und nickte dankbar, als ich es vor ihn stellte.
»Wer bist du, Süße?«
Und damit wandte ich mich ab und begann benutzte Gläser abzuräumen und zu spülen.
Ich wollte keinen betrunkenen Idioten in meiner Nähe und mir gefiel nicht, wie sich ihre Lippen verzogen, wenn sie nicht sie selbst waren.
Ich hatte mir schon oft Gedanken um ihre Absichten gemacht, aber heute waren sie mir egal.
All meine Aufmerksamkeit verschwand in meinem Kopf und galt meiner Schwerster, die hustend auf dem Bett zu Hause lag und auf meine Wiederkehr wartete. Ich weinte wegen ihr, den ganzen Abend. Noch immer. Gerade jetzt.

»Tears, kannst du die Tische da vorne abräumen?«, fragte mich Savannah, Matts Vertretung, und deutete auf eine Sitzecke unterhalb der VIP-Lounge.
Meine gebrochene Stimme reichte nicht für ein Ja und so nickte ich bloß und kauerte mich hinter der Bar hervor.

Lichtstrahlen flimmerten vor meinen Augen, als ich durch die tanzende Menge lief und durch meine Ballerinas den Bass pulsieren spürte. Er pumpte das Blut in meine Ohren und es rauschte unangenehm.

Mir war es egal.
Meine Tränen waren alles, was mir nicht egal war - Jane war alles, was mir nicht egal war.
Sie war der Grund warum ich hier stand und mir das antat. Für sie und ihre Lebenszeit.
Ich weinte hier für sie und ich würde auch morgen für sie weinen. Vielleicht sah sie das nicht gerne, aber wollte sie es mir verbieten? Vielleicht, aber das konnte sie nicht.

Ich würde trotzdem schreien.
Ich würde trotzdem weinen.
Ich würde trotzdem trauern und mich fragen warum.
Ich würde alles tun, was sie mich bat nicht zu tun.
Wie sollte ich denn in einer Welt leben, in der es sie nicht mehr gab?

Versunken fiel mir viel zu spät auf, dass sich zwei Arme um meine Hüfte geschlungen hatten und mich ruckartig umdrehten und auf den Tisch drückten.

Das Gesicht meines Gegenübers tränkte in Schweiß und ich roch, was er alles getrunken hatte.
Er grinste widerlich und sog meinen Anblick eine Weile stumm
in sich auf.
Ich wollte zurückweichen, aber es ging nicht und als er meinen verlorenen Blick sah, umklammerte er meine Hüfte fester.

»Wolltest du gerade gehen?«, fragte er belustigt und beugte sich näher an mich.
Es war Schock, der mich durchlief, als seine Augen in der Dunkelheit lüstern aufblitzen und meine Angst gekonnt ignorierten.

»Egal was du tust, mich wirst du heute nicht mehr los.«

Und damit begann er zu tanzen.
Seine Hände griffen mein Kleid und wirbelten mich herum, nur um mich dann gegen seinen Körper zu drücken.

Erschrocken versuchte ich ihn von mir zu drücken und mich von der Tanzfläche zu bewegen. Seine widerlichen Hände brannten sich durch mein Kleid und mir wurde schlecht, als er seine Hände an meinem Rücken tiefer sinken ließ.

»Du bist wunderschön«, murmelte er und senkte seinen Blick meinen Hals hinab. 
Ich schluckte und versuchte abermals ihn von mir zu drücken.
Er lachte darüber - über mich.

»Lassen Sie mich los«, krächzte ich und begann mich zu schütteln und zu wehren.
Er sollte aufhören mich so anzusehen - lüstern und begierig auf alles was sich unter meinem Kleid befand - und mich ungefragt anzufassen.

»Hör auf dich zu wehren«, zischte er mit einem mürrischen Blick und drückte mich wieder enger an sich.
Seine linke Hand spielte mit dem Saum meines Kleides und ich versuchte verzweifelt mich aufmerksam zu machen.
Sah denn niemand, wie ungewollt dieses Spielen war.

»Lassen Sie mich los.«
»Süß«, säuselte er und begann grob mich am Halse zu küssen.
Die Menge tanzte neben mir ohne Hobel weiter.
Ich ekelte mich sofort.
Seine verschwitzen Haare trafen mein Gesicht und Tränen brannten in meinen Augen, weil ich nicht von ihm loskam. Gerade jetzt konnte ich Matt gebrauchen, aber er war nicht hier und niemand sonst schien zu bemerken, wie grausam grob mich dieser Mann belästigte.

Er biss mir auf eine Stelle am Halse und ich schrie auf, schlug ihm gegen die Schulter und wollte weg.
Doch mein Wimmern ging im Liede unter und er war trotz des Alkohols stärker als ich.

»Bitte, lass mich los!«, schluchzte ich und bemerkte den bekannten Schwindel, der mich bei Angst einholte.
Würde er mich nicht so feste an sich drücken, würde ich nun zu Boden fallen.
Meine Beine begannen taub zu werden und meine Augen verschleierten sich angsterfüllt.

Würde er mich gleich mit sich nehmen? Würde er mich gleich anfassen? Ich begann zu zittern,
schlug um mich, weinte lauter und schrie, bis ich mich selbst nicht mehr hörte.
Wenn jemand mich bemerkte, dann interessierte er sich nicht oder traute sich nicht mir zu helfen. Mein Gegenüber kam auch nicht zur Einsicht. Er ließ seine Hände in meinen Ausschnitt gleiten, fuhr meine Haut nach und sah mich hämisch an, als ich ihn fassungslos erstarrt ansah.

Er lachte und verdrehte seine Augen, als sein Kiefer plötzlich zur Seite knackte und sein Kopf gegen die Tischkante knallte, weil seine Knie im bewusstlosen Zustand versagten.
Mit nur einem Schlag lag der perverse Grabscher am Boden und riss mich mit seinen Händen mit.
Erst jetzt verstummte die Musik.
Jetzt, wo jemand lautstark zu brüllen begann, wüste Beschimpfungen fluchte und den ekligen Kerl von mir wegzog, der es gewagt hatte mich anzufassen.

Schläge prassten auf sein Gesicht und Blut rann ihm aus der Nase, bis sich nichts mehr an ihm regte.
Ich zitterte bloß.
Die Situation ließ sich nicht schnell verarbeiten und so lag ich Meter entfernt und starrte auf den Rücken des Anzugträgers.

Sein massiver Körper lehnte über dem Betrunkenen und verunstaltete sein Gesicht für wenige Minuten.
Als die Musik aufhörte zu spielen und auch die letzten Tänzer auf Abstand zusahen, wie das arrogante Arschloch den Grabscher zu Tode prügelte, begann ich abermals zu weinen.

Aus Schock.
Aus Angst.
Aus Dankbarkeit.
Denn er hatte mich gerettet.

»Aufhören«, wimmerte ich und rechnete nicht wirklich damit, dass man mich auf dem Boden Meter entfernt hören konnte.
Doch sein Körper reagierte sofort auf meine Stimme und er ließ innerhalb von Sekunden alles los, wischte sich seine blutige Hand ab und kam zu mir.

Ich schreckte nicht zurück.
Meine Augen suchten bloß die seinen und fanden das bedrohliche Grün sofort. Er sah mich an. Einen Meter vor mir zögerte er, doch das brauchte er nicht.
Ich wich nicht zurück.
Ich hatte Angst, aber nicht vor ihm, sondern vor dem Alleinsein.
Ich wollte nicht mit der Kälte zurückgelassen werden.

Ich zitterte. Mein keuchender Atem schnappte nach Luft und ich starrte immer wieder zwischen der Menge, dem Verschlagenen und meinem Retter hin und her. So lange und so zögerlich bis er mir plötzlich die Hand reichte.

In seinem Blick lag kein Hass. Ich suchte, aber ich fand ihn nicht. Sänfte durchfuhr sein attraktives Gesicht und mir schauderte eine Gänsehaut.
In seinen Augen lag ein Funken Hoffnung. Hoffnung ich würde ihm eine Chance geben sich für heute zu verbessern und diese Chance bekam er.

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