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Jimin

"Schön aufessen und dann ab zur Schule." nimmt Eomma am Esstisch Platz nachdem sie die Pancakes auf diesem abgestellt hat, sodass wir auch schon zu speisen anfangen.
Derweil sitze ich eher stumm am Tisch und stochere lustlos in meinem Rührei rum, da ich keinen sonderlichen Appetit verspüre.

"Liebling, schmeckt es dir nicht? Soll ich dir etwas anderes zubereiten?" bemerkt meine Mutter jedoch sogleich mein Verhalten, weshalb sie auch schon liebevoll das Wort ergreift, woraufhin die Aufmerksamkeit meiner Geschwister und auch meines Vaters auf mir landet.

"Oh nein, danke Eomma. Ich habe nur keinen so großen Appetit."

"Aber du musst essen, Jimin. Du brauchst die Energie für den Tag oder soll sich Appa etwa Sorgen um dich machen?" erklingt es dann auch von meinem Vater, während er mir sanft durch das Haar fährt, woraufhin ich bloß verneinend den Kopf schüttel und mich zum Wohl meiner Eltern dazu zwinge wenigstens eine Kleinigkeit zu essen ehe Appa, Noona und ich uns auch schon verabschieden und das Haus verlassen.

"Jungkook? Was tust du denn hier?" sieht Appa sogleich mit einem breiten Lächeln zu seinem Bruder, welcher sich auf unserer Einfahrt an seinen Wagen angelehnt hat. Bei unserem Anblick stützt er sich dann auch von diesem ab und kommt mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen auf uns zu, wobei ich selbst sofort den Blick abwende und anfange unbehaglich auf meiner Unterlippe herum zu knabbern.

"Hey Hyung. Ich dachte mir, dass ich Areum und Jimin heute zur Schule fahren könnte, da ich mich auch noch mit Yoongi treffen werde und er in der Nähe ihrer Schule wohnt." erzählt er als er sich aus der Umarmung des Älteren löst, woraufhin dieser verstehend mit einem breiten Lächeln nickt, wobei ich selbst, anders als meine Schwester anscheinend, überhaupt nicht begeistert von dieser Idee bin, da sie sofort breit zu grinsen anfängt und mich kaum merklich neckend mit ihrer Schulter anstupst.

"Das ist eine tolle Idee, danke Oppa~!"

"Jimin scheint jedoch nicht so begeistert von der Idee zu sein." deutet er demnach auf mich, lenkt somit die Aufmerksamkeit aller auf mich, und erhofft sich, dass ich seinen Worten widerspreche, jedoch verschränke ich bloß meine Arme vor der Brust und sehe aus großen Augen in die meines Vaters statt in seine.

"Ich würde lieber mit Seowoo Hyung fahren, Appa. Dann würden wir Jungkook Hyung auch keine Umstände machen." antworte ich somit ehe ich den Blick kurz in die Augen des Dunkelhaarigen wandern lasse und sogleich fällt das Lächeln auf seinen Lippen, während mir meine Schwester ein leises 'Was soll das?' ins Ohr flüstert, was ich jedoch gekonnt ignoriere.

"Jimin hat recht, Jungkook. Geh ruhig zu Yoongi. Seowoo kann sie fahren."

"Das macht mir doch keine Umstände, Hyung. Ich nehme mir gerne Zeit für meine Lieblingsneffen." erklingt es bloß von ihm, woraufhin ich sogleich weiss, dass es dies war und Appa ihm zustimmen wird.

Demnach finden meine Schwester und ich uns nach wenigen Minuten auch schon auf dem Weg zur Schule in seinem Wagen wieder, wobei sie auf der Beifahrerseite sitzt und ich Platz auf der Rückbank genommen habe.

"Hattet ihr gestern Abend Spaß?" erklingt es nach einiger Zeit der Stille von dem Älteren, woraufhin meine Schwester auch schon enthusiastisch das Wort ergreift, wobei ich mich selbst doch lieber der Unterhaltung enthalte und mit verschränkten Armen aus dem Fenster sehe.

"Jaa~! Es war so witzig, Oppa. Das müssen wir definitiv öfter machen~!"

"Wie du es dir wünschst."

"Aber Jennie Unnie muss nicht unbedingt kommen." höre ich es plötzlich von meiner Schwester, woraufhin ich mir in Gedanken die Hand sofort seufzend gegen die Stirn schlage.

Wieso ist sie nur so..?

"Wieso? Ich dachte, dass du sie mögen würdest."

"Ja schon, aber es sollte ja eigentlich nur ein Abend unter Familie sein. Yoongi Oppa und Taehyung können aber gerne kommen. Immerhin sind sie deine und Jimin's beste Freunde." versucht sie sich zu erklären, jedoch verdrehe ich daraufhin bloß die Augen, da ihre Antwort einfach keinen Sinn macht.

Wieso hat sie anscheinend nichts gegen Yoongi Hyung als Hyung's besten Freund aber ist gegen Jennie Noona, welche bereits seit Jahren ein Verhältnis mit ihm hat..?

"Hmm verstehe, aber du weisst schon, dass Jennie meine Ex ist?" erklingt es demnach dann auch verständlich von ihm, weshalb ich bloß schadenfroh zu meiner Schwester sehe.

"Hyung hat recht, Noona. Jennie Noona bedeutet ihm viel und wenn er sie dabeihaben will, dann ist das so." gebe ich somit auch von mir, woraufhin sie mir kurz einen strengen Blick zuwirft, im Anschein als könnte sie meine Aussage nicht nachvollziehen.
Glücklicherweise scheint das Thema dann auch damit beendet zu sein, sodass die restliche Fahrt in Stille verläuft ehe wir schließlich vor der Schule ankommen.

"Danke dir für's Fahren, Oppa."

"Hab ich doch gern gemacht."

"Danke." will ich somit mit meiner Schwester aussteigen, jedoch kommt der Dunkelhaarige mir davor noch zuvor.

"Areum, würdest du mir bitte fünf Minuten mit Jimin gewähren?" erklingt es von ihm, weshalb ich instinktiv in meinen Bewegungen inne halte und nach vorne zu ihm blicke.

"Oh natürlich~!" höre ich die Freude aus ihrer Stimme schon heraus und selbstverständlich lässt sie es sich nicht entnehmen beim Aussteigen vielsagend mit den Augenbrauen zu wackeln, weshalb ich sogleich mahnend zu ihr blicke.
Demnach lässt sie uns auch schon alleine, sodass ich mit Hyung alleine zurückbleibe. Ich spüre durch den Rückspiegel ihren Blick auf mir, jedoch meide ich diesen bewusst und sehe mit verschränkten Armen zu meiner linken aus dem Fenster, da ich auf dem mittleren Sitz sitze.

"Was willst du, Hyung? Ich muss zum Unterricht." unterbreche ich demnach die Stille, welche bereits seit einigen Sekunden den Wagen umgibt. Derweil lasse ich den Blick jedoch kein einziges Mal zu ihm wandern, da allein die Gewissheit, dass seiner auf mir ruht, mich nervös werden lässt.

"Kommst du bitte hierher." höre ich es jedoch bloß von ihm und allein der Klang seines bittenden Tons sorgt sogleich dafür, dass ich den Blick hebe und durch den Rückspiegel in seine dunklen Rehaugen blicke, welche mich sanft mustern.

Sogleich spüre ich, wie meine Wut ihm gegenüber gänzlich verblasst und ich kurz davor bin mich in seinen Augen zu verlieren, weshalb ich instinktiv mit dem Kopf kaum merklich nicke ehe ich somit aus dem Wagen aussteige, nur um kurz darauf neben ihm auf der Beifahrerseite Platz zu nehmen.
Jedoch wende ich auch dieses Mal den Blick sogleich von ihm ab und sehe mit verschränkten Armen aus dem Fenster, um ihm nicht erneut zu verfallen.

"Jimin?"

"Ich höre?" gebe ich demnach von mir, ihn noch immer meidend, woraufhin ich ihn dann auch leise schmunzeln höre, was mein Inneres ungewollt dann doch etwas erwärmt.

"Willst du mir nicht in die Augen sehen?"

"Nein."

"Wieso nicht?"

"Ich will nicht, dass du mich wieder anschreist.." antworte ich ihm somit mit einem leisen Ton, da ich die gestrigen Ereignisse trotz allem nicht einfach so vergessen kann.

"Hmhh das tut mir wirklich leid. Ich hatte es nicht so gemeint."

"Wieso hast du es getan?" wende ich den Blick dann doch zu ihm und sehe verletzt in seine Augen, woraufhin ich sogleich seinen entschuldigenden Blick auf mir bemerke.

"Jimin, bitte versteh, dass ich keine bösen Absichten hatte. Du bist mein Neffe und als Onkel ist es meine Pflicht dich zu beschützen." versucht er sich zu erklären und tatsächlich komme ich nicht drumherum diese Bezeichnungen innerlich zu verachten.

"Wovor musst du mich beschützen? Hyung, ich habe nichts anderes getan als mit Yoongi Hyung zu reden. Er ist dein bester Freund und du beschuldigst mich einfach. Das habe ich nicht verdient." werde ich mit jedem Wort etwas lauter, da mich seine Worte gefühlt in den Wahnsinn treiben.
Ich bemerke, wie er demnach versucht sich ruhig zu erklären, jedoch sehe ich ihm bloß monoton auf eine Antwort wartend in seine Augen.

"Ich weiss, dass du es nicht verdient hast. Bitte vergib mir."

"Ich habe dir gesagt, dass Yoongi Hyung und Taehyung Gefühle füreinander haben, aber du hast mir nicht vertraut."

"Jimin, das ist nicht so einfach." atmet er demmach tief durch und fährt sich durch das dunkle Haar, jedoch verletzt die Tatsache, dass er mir nicht vertraut hat, mich doch sehr.

"Das wäre es, wenn du mir einfach vertraut hättest."

"Ich vertraue dir, aber ich weiss auch, wie Yoongi ist. Ich wollte dich einfach nur beschützen und habe leider die Kontrolle verloren. Du bist mein kleiner Neffe und ich hatte keine bösen Absichten."

"Ich kann mich selbst beschützen, Hyung." gebe ich bei seinen Worten dann auch ungewollt stumpf von mir und verdrehe unbewusst die Augen, woraufhin er tief durchatmet.

"Ich weiss, dass du es kannst, aber das musst du nicht. Wieso fällt es dir schwer verstehen zu wollen, dass ich einfach ein Onkel bin, der seinen Neffen beschützen will?" erklingt es demnach verständnislos von ihm, jedoch werde ich dabei nur noch wütender und frustrierter, weshalb ich meine Fingernägel instinktiv in meine Handinnenflächen bohre.

Somit antworte ich ihm nicht mehr und wende bloß tief durchatmend den Blick von ihm ab, da ich zumal die Angst habe, dass ich jeden Moment in Tränen aussbrechen könnte.

"Hmhh hör zu, Yoongi hat immer von einer bestimmten Person geschwärmt und als ich euch beide gestern Abend so nah beieinander gesehen habe, dachte ich, dass da etwas zwischen euch wäre." ergreift er demmach erneut ruhig das Wort, jedoch antworte ich ihm nicht und versuche mich selbst stattdessen vergeblich zu beruhigen.

"Jimin? Bitte antworte mir. Sag mir, dass du mir vergibst." erklingt es ein weiteres Mal bittend von ihm, jedoch bin ich im Moment damit beschäftigt gegen meine Tränen und dem Schmerzen in meinem Inneren anzukämpfen ehe er wieder bittend das Wort ergreift, versucht sich mir ruhig zu erklären.

"Ich habe die Situation falsch verstanden und meine Wut Yoongi gegenüber ungewollt an dir ausgelassen. Ich dachte, dass er Interesse an dir hätte und ihr einander näher kommt."

"Wäre es so schlimm, wenn dem so wäre?!" platzt es plötzlich aus mir heraus, während ich mich wütend an ihn wende.

Sogleich weiten sich meine Augen als ich bemerke, was ich soeben von mir gegeben habe, weshalb ich dann auch frustriert aufschreie und sich die Tränen in meinen Augen schließlich bemerkbar machen.

"Ahh wieso musst du nur mit mir reden?! Das ist alles deine Schuld!" lasse ich ungewollt meine Frustration an ihm raus, da mich dann auch die Erkenntnis erfasst, dass ich mich soeben indirekt vor ihm geoutet habe.

"Jimin, i-.." will er demnach anfangen, jedoch schüttel ich bloß verneinend den Kopf, während mir die Tränen bereits unkontrolliert aus dem Augen gelangen und über die Wangen fließen.

"Ich will nicht reden!" ist das Einzige, was ich verzweifelt unter Tränen von mir gebe ehe ich auch schon nach meinem Rucksack greife und die Tür des Wagens öffne, um schnell aus diesem auszusteigen und aus der Situation zu entkommen.

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