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Jimin

Mit gesenktem Blick sitze ich mitten in der Nacht mit meinen Geschwistern auf meinem Bett, während mein Zimmer nur durch meine Nachttischlampe auf der Kommode beleuchtet wird.

Hyung hatte meiner Bitte sofort zugestimmt und sogleich auch Noona geweckt, wobei er stets darauf geachtet hat, dass unsere Eltern nichts mitbekommen, wofür ich ihm mehr als nur dankbar bin.
Daraufhin sind wir dann auch in mein Zimmer gegangen, da der Ältere dachte, dass ich mich hier am Wohlsten fühlen würde, womit er auch recht hat.

Demnach fummel ich bereits seit einiger Zeit unbeholfen am Saum meines Oberteils rum, wobei mein Blick stets in meinem Schoß ruht, während ich jedoch die abwechselnden Blicke meiner Geschwister stets auf mir spüre.
Dennoch gewähren sie mir die benötigte Zeit, sodass bereits seit einigen Minuten bloß eine gewisse Stille im Raum herrscht, wofür ich ihnen sehr dankbar bin.

"I-ich.." fange ich somit dann doch an, jedoch ist dies auch alles, was ich aus mir heraus bekomme ehe mein Hals wie zugeschnürt ist, woraufhin ich jedoch sogleich die bekräftigende Hand meiner Schwester auf meinem Oberschenkel spüre.

"Hab bitte keine Angst. Du kannst uns alles anvertrauen und das in Ruhe." hebe ich langsam den Blick und erkenne sofort in den Augen beider besänftigende Ausdrücke, wobei ich jedoch auch weiss, dass mein Verhalten sie äußerst besorgt.

Ich sehe all dies in ihren Augen..

Und genauso sehen sie all meine Sorgen, Bedenken und Ängste in meinen..

Demnach atme ich einmal tief durch, wobei die gesammelten Tränen in meinen Augen nur darauf warten in Strömen über meine Wangen fließen zu dürfen, ehe ich erneut das Wort ergreife, dieses Mal den Blick jedoch nicht von ihnen abwende.

Ich will diese Sicherheit spüren, die sie mir vermitteln..

"I-ich habe einen Fehler begangen..u-und ich weiss nicht, w-was ich tun soll.." droht meine Stimme jeden Moment zu brechen, wobei ich das Fallen einzelner Tränen nicht länger verhindern kann.

"Minie, was sagst du da?"

"Es gibt für alles eine Lösung, Jimin." versuchen sie mich zu bekräftigen, jedoch schüttel ich sogleich verneinend den Kopf, während ich mit meinem Handrücken vergeblich versuche meine Wangen zu trocknen.

Nicht hierfür..

"N-nein..A-appa wird es mir niemals verzeihen.." erzähle ich ihnen schließlich und senke sogleich vor lauter Scham den Blick, während mein Weinen sich bei dem Gedanken an meinem Vater sogleich verstärkt.

Appa wird mich hassen..

"Hey, wie kannst du so etwas nur sagen?"

"Jimin, Appa liebt dich. Egal was es ist, es wird niemals wichtiger als du sein." erklingt es plötzlich von meinem Bruder und auch wenn ich dies nicht tun sollte, entfachen diese Worte ein kleines Gefühl von Hoffnung in meinem Inneren.

"I-ich habe solche Angst es zu sagen..i-ich will es nicht aussprechen..!" breche ich schließlich vor meinen Geschwistern zusammen, da allein der Gedanke, diese Worte tatsächlich aussprechen zu müssen, mich an meine Grenzen treibt.

Ich will es nicht wahrhaben..

Fließen mir die Tränen schließlich unkontrolliert über die Wangen, jedoch spüre ich sogleich in der nächsten Sekunde die Arme meiner Geschwister um mich.
Sie drücken mich beide an ihre Körper und bieten mir in dieser düsteren, qualvollen Situation lauter Einsamkeit Schutz und Geborgenheit.

Demnach lasse ich all meine Trauer, Frustration und auch Wut mir selbst gegenüber aus mir und weine mich in den Armen meiner Geschwister aus, während sie mir die benötigte Zeit gewähren und mir immer wieder in Stille über den Rücken fahren.

Nach einiger Zeit lösen sie sich dann auch schließlich langsam von mir als mein Weinen endlich nach einer gefühlten Ewigkeit etwas nachlässt und nur noch einzelne Tränen über meine Wangen fließen.

Kein Wunder..

Ich habe all meine Tränen bereits verbraucht..

"D-danke.." bedanke ich mich leise bei ihnen und wische mir mit dem Handrücken die Tränen von den bereits glühenden Wangen, während ich jedoch stets ihre sanften Blicke auf mir erkenne.

Noch nie haben sie mich anders angesehen..

Noch nie haben sie Hass oder Verachtung mir gegenüber empfunden..

Seither spüre ich, dass ich in ihnen..in meinen Eltern eine Familie gefunden habe..

Sie alle lassen mich dies spüren..

"Bedanke dich nie wieder für die Fürsorge deiner Geschwister." erklingt es jedoch sogleich bestimmend von meinem Bruder, woraufhin er eine Hand nach mir ausstreckt und mit dem Daumen ebenfalls meine Wange trocknet, diese behutsam entlang fährt, womit er mir tatsächlich ein kleines Lächeln entlockt, während ich aber auch die kalte Bitterkeit in mir spüre.

"Minie, wir sehen, dass dich etwas sehr zu beschäftigen scheint. Bitte rede mit uns." spricht nun auch meine Schwester und ein kurzer Blick zu ihr verrät mir sofort, dass sich aufgrund meines Gefühlsausbruchs und meiner Art ebenfalls Tränen in ihren Augen gesammelt haben.
Sogleich lasse ich demnach vorwurfsvoll den Blick in meinen Schoß gleiten und spiele unbehaglich mit dem Saum meines Oberteils.

Ich verdiene diese Familie nicht..

Das habe ich nie..

Instinktiv sammeln sich bei meinen Gedanken jedoch erneut die Tränen in meinen Augen, wodurch mein Blick dann auch verschwommen wird und ich sogar kaum noch das Landen dieser in meinem Schoß erkennen kann, ehe ich schließlich mit abgehackter Atmung und gebrochener Stimme leise das Wort ergreife.

"Versprecht ihr mir, dass ihr mich danach noch lieben werdet..?" frage ich sie somit aufgrund der Angst vor ihren Antworten leise, jedoch lassen diese keine weitere Sekunde auf sich warten.

"Selbstverständlich Minie. Wir werden dich immer lieben. Daran solltest du niemals zweifeln."

"Jimin, du solltest eins wissen. Für mich steht ganze Welt auf einer Seite und du und Areum auf der anderen Seite. Nichts könnte etwas an unserer Liebe dir gegenüber ändern." versprechen sie es mir beide mit sanftem, bestimmendem Ton ohne überhaupt ihre Worte ein einziges Mal in Frage zu stellen.

Sie schaffen es immer mir meine Sorgen zu nehmen..

Auch wenn es nur ein Hauch von unendlich vielen ist..

Demnach atme ich dann auch tief durch, schließe nachdenklich die Augen und lasse mir alle Gedanken, welche mich seit jeher plagen, durch den Kopf gehen, ehe ich diese wieder öffne und den Blick widerwillig hebe und in ihre besorgten Augen gleiten lasse, derweil schließlich leise das Wort ergreife, den Kloß in meinem Hals schlichtweg zu ignorieren versuche.

Diese Gedanken plagen mich seit Jahren..

Es wird Zeit mich meinen Geschwistern gänzlich anzuvertrauen..

"Hyung..Noona.." hauche ich und trotz der Stille im Raum ist mein Inneres, mein Herz, nur al Toben und Rasen.

"Bitte Minie."

"Hab keine Angst, Jimin."

"I-ich habe Gefühle für Jungkook Hyung.."

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