21 || „Ich liebe dich, Liam. Und ich will dich hier und jetzt küssen."
Leute? Darf ich euch etwas fragen?
Hab ich etwas falsch gemacht?
Denn die Read/Votes/Kommentare sind um einiges in den letzten Kapiteln gefallen. Seit einer Woche ist mein letztes Kapitel schon online, aber…
I don’t know. War der Ziam Smut so schlecht? Ich denke ja. Sag mir doch bitte was es ist, ich fühle mich so, als würde die Story immer schlechter werden :( Und da hilft es nicht, dass das das vorletzte Kapitel ist.
Uuups.
Ich werde doch KEINEN zweiten Teil schreiben, genauso wie KEINEN Epilog. Das heißt nur noch dieses und das nächste Kapitel und Teach Me ist für immer beendet.
Hoffe euch macht das nichts und bitte bitte, ich würde mich so über mehr Reads freuen. Vielleicht schaffen wir die 100.000? Es würde mich richtig freuen. Und hinterlässt doch ein Vote oder Kommentar, wenn es euch gefällt. Danke und ich hab euch lieb. <3
„Zayn es tut mir leid.“ Er schüttelte den Kopf, fuhr sich noch einmal über sein Gesicht und blickte dann zu mir, musterte mich mit einem durchdringenden Blick. „Ich brauche keine Entschuldigung von dir. Ich bin selbst schuld. Und… fuck.“ Jetzt lagen seine Hände auf seinem Gesicht und er ließ sich wieder nach unten fallen, schrie das letzte Wort fast.
„Ich hab versucht das Ganze hier nicht zu tun. Aber – scheiße verdammt. Warum tust du das hier? Warum spielst du mit meinen Gefühlen, als seien sie etwas, dass man ohne Schmerzen zu verursachen zerquetschen kann? Liam…“
Ich blieb still, wusste nicht so ganz was ich sagen sollte. „Ich hasse mich dafür, dass ich dich liebe. Ich hasse mich dafür, dass ich dir das so offen zeige und du es nur ausnutzt.“ Er lachte. „Und das obwohl ich ja der ach so mysteriöse Punk bin.“ Seine Miene veränderte sich zu etwas Belustigtem – etwas, dass auch gefährlich wirkte. „Aber der bin ich eigentlich gar nicht.“
Schon wieder fand ich keine Antwort. So sehr ich suchte, ich fand keine. Und vielleicht war auch das der Grund, warum unsere Situation so eskalierte. „Aber du, Liam.“ Er lachte leicht. „Du weißt, dass ich den ganzen Tag nur an dich denken kann, dass ich nach Freitag vollkommen fertig war. Ich habe mir sogar ein neues Tattoo stechen lassen. Aber trotzdem nutzt du das Ganze nur aus.“ Sein Kopf wandte sich erst nach rechts, dann nach links, signalisierte somit ein Kopfschütteln. „Scheiße. Verdammt. Ich wette du lachst innerlich gerade.“
Er blickte auf, mir direkt in die Augen. Ich schaffte es nicht, den Blickkontakt zu halten, deswegen wandte ich meinen Blick der Decke zu. „Und sagen kannst du auch nichts.“ An seiner Mimik konnte ich, als ich bei den Worten erschrocken aufblickte, erkennen, dass er gerade dabei war, sich zu beruhigen. Deswegen wollte ich meinen Mund nicht aufmachen und das Alles noch mehr ruinieren, als es schon war. „Wie armselig ich doch bin. Einfach nur armselig.“
„Hey…“ Meine Stimme klang sanft, es war mir neu, dass ich sie so klingen lassen konnte. Aber mir brach es auf eine komische Art und Weise das Herz, wenn ich ihn so sah.
Und seine ganzen Liebeserklärungen berührten mich irgendwie.
„Das Kind tröstet den Erwachsenen.“
Schon wieder entkam ein Lachen aus seiner Kehle und ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. „Manchmal scheine ich zu vergessen, dass du jünger bist.“ Er legte kurz seinen Kopf schief, auf einmal eine vollkommene andere Miene aufgesetzt. „Aber vielleicht habe ich mich auch deswegen in dich verliebt.“
„Zayn.“ Meine Stimme klang fest.
Ich konnte ihn das nicht mehr sagen hören.
„Stimmt. Ich lasse mich zu sehr gehen, jetzt wo du von meinen Gefühlen weißt.“ „Zayn ich-“ „Nein, nein, nein. Sag nichts. Es wäre vielleicht eh besser, wenn du jetzt gehst.“ „Aber ich will nicht, verdammt!“ „Warum denn? Jetzt brauchst du mich, oder wie? Ich hab keine Lust der Ersatz für Niall zu sein. Ich war es jetzt schon lange genug.“
Ich biss mir auf die Lippen, bevor ich zu einer Antwort setzte. „Aber-“ „Nein, ich will nicht die zweite Wahl sein. Auch wenn ich das wahrscheinlich immer bleibe.“
Er schüttelte seinen Kopf und biss sich genauso wie ich vorhin auf die Lippe, fuhr dann kurz mit seiner Zungenspitze über diese. „Wow, ich höre mich hier wie ein Teenagemädchen an. Aber Schluss jetzt.“
Auf einmal wandelte sich seine Miene zu etwas Hartem, Emotionslosem um. „Du musst gehen, Liam. Und diesmal ist es keine Bitte. Du musst.“ Ich schluckte bei seinem harschen Ton. „Zayn du weißt selbst nicht, was du hier sagst.“
„Ach das weiß ich nicht, Liam? Ich bin einundzwanzig Jahre alt. Ich weiß sehr wohl, was von meinen Lippen kommt. Also geh jetzt – verschwinde hier. Wenn es etwas gibt, das ich verabscheue, dann ist es, wenn man mir vorschreibt was ich denke. Und weißt du was gerade wirklich in meinen Gedanken herumspukt?“
Ich schüttelte mit meinem Kopf, wartete auf seine Antwort.
„Ich bin ehrlich mit dir. Ich will dich jetzt halten, dich küssen, vielleicht sogar noch einmal mit dir schlafen. Ich begehre dich, Liam. Aber ich will auch dass du gehst, dass du verdammt noch einmal aus meinen Augen verschwindest und dich nicht wieder blicken lässt, bevor du mir entweder sagst, ob du Schluss mit Niall gemacht hast, oder ob du auch scheiß Gefühle für mich hast. Aber da beides nicht der Fall sein wird, werden wir uns wohl in nächster Zeit nicht wieder sehen. Auf Wiedersehen, Liam.“
„Zayn.“ „Ich sagte auf Wiedersehen! Und jetzt zieh dich an und verschwinde, mach mir keine Hoffnungen.“ Ich bemerkte, wie sich sein Gesicht mit solch einem verletzenden Ausdruck darin auf den Boden gewandt war. Deswegen fiel es mir schwer, ihn einfach so stehen zu lassen. Ich konnte das einfach nicht tun.
So sehr ich auch wollte.
„Bitte.“ Es klang flehend, so als meinte er es wirklich ernst. So als würde er immer mehr seiner Trauer verfallen und nicht wollen, dass ich diese mitbekam.
Doch das tat ich.
„Nein.“ Ich klang leise, doch das Flüstern hallte im Raum. „Liam.“ Diesmal fuhr er mich emotionslos an, richtete sich auf. „Zieh dich endlich an.“ Noch immer lag ich neben ihm, noch immer konnte ich seine Wärme neben mir spüren. „Nein.“ Ich legte meine Hand auf seine, doch er zog diese schnell Weg, ballte sie dann zu einer Faust und blickte mich wütend an.
„Verschwinde!“ Es war ein lautes Schreien, etwas das mit Frust und Trauer getränkt war. Etwas, das mir das Herz einfach brach. „Du hast mich jetzt ausgenutzt. Sag es Niall, sag ihm dass ich so dumm war mit dir zu schlafen, damit du auch ihn verletzen kannst. Sag ihm alles – es ist mir mittlerweile egal. Aber verschwinde aus diesem Haus! Tu es endlich, klaube deine Klamotten zusammen und dann raus hier!“ Währenddessen hatten sich seine Augen mit Tränen gefüllt, doch meine hatten es auch getan. „Bitte, Liam. Bitte…“ Er flüsterte und ich nickte.
Wenn er es wirklich wollte.
„Okay.“ Ich sagte es, als wäre es das Normalste auf der Welt. Vielleicht tat ich das, um mich selbst zu täuschen. Mir selbst einzureden, dass es so auch war. Denn man verschwand einfach, nachdem man mit jemanden geschlafen hatte. Das ging einfach so.
Nicht wahr?
Zayn antwortete nicht mehr. Er biss sich nur auf die Lippen und dann war sein Blick nur noch der Decke gewidmet. Etwas verletzt zog ich meine auf die Seite, stand auf und es war mir sogar egal, dass ich jetzt nackt vor ihm stand.
Es war aber nicht so, als würde er seinen Blick zu meinem Arsch wandern lassen.
Als ich mir die Boxershorts anzog, wagte ich einen letzten Versuch ihn zu überreden, dass er mich doch hier ließ, doch bevor ich überhaupt etwas sagen konnte, stoppte mich Zayn. Nun ja, eigentlich erst nachdem ich den ersten Buchstaben in den Mund genommen hatte, denn da blickte er zu mir und das mit solch einen Blick, sodass ich nicht anders konnte, als zu verstummen. Deswegen tat ich einfach das weiter, das ich schon vorhin gemacht hatte. Ich zog mich an. Als ich aber damit fertig war, zögerte ich erst.
War es schlecht von mir, ihn jetzt hier sitzen zu lassen?
Wenn ich ehrlich war, ja war es. Wenn ich eine Wahl hätte, würde ich bleiben. Aber er wollte es nicht, also respektierte ich das.
"Tschüss?" Es war eine leise Frage, die unbeantwortet blieb. Ich wollte, dass er mich zurückrief, aber das tat er nicht. Und als ich ein paar weitere Schritte machte, genauso nicht.
Ich wollte gerade Anstalten machen, mich umzudrehen, doch eher ich einen Schritt zur Drehung vollendet war, hörte ich Zayns gefährliche Stimme, die sich bei unserem ganzen Gespräch nie so angehört hatte.
"Denk nicht einmal daran, jetzt noch meine Meinung ändern zu wollen."
Vielleicht hatte er Recht.
Sicher hatte er das. Es war zu unserem Besten.
"Dann ändere ich sie nicht. Aber es tut mir verdammt leid. Ich entschuldige mich ehrlich bei dir. Und ich hoffe du weißt das auch."
Mein Rücken war ihm noch immer zugewandt, nur mein Kopf war leicht gedreht. Meine Hand ließ ich am Türrahmen liegen, während sich meine Hand etwas verkrampfte. Deswegen bemerkte ich nicht, ob er den Kopf zu einem Nicken bewegte, oder er nur still da saß. Egal was es war - ich konnte es eh nicht sehen.
„Es tut mir leid.“ Und dann war ich aus seinem Zimmer verschwunden.
Ich wusste nicht, wie oft ich mich jetzt schon bei ihm entschuldigt hatte. Aber ich fühlte mich so, als müsste ich ihm unbedingt zeigen, wie schuldig ich mich fühlte.
Es interessiert ihn aber so oder so nicht.
Als ich die ersten paar Schritte hörte, war noch alles still. Es war fast so, als wäre ich die einzige Person in diesem kleinen Haus, nicht einmal das Rascheln der Decke war zu hören. Ich hatte die Türe nicht hinter mir zugeknallt, also könnte ich alles vernehmen, seine Schritte, oder sonst andere Dinge. Doch es kam nichts.
Nun ja, am Anfang.
Denn als ich schon die Treppen runtergehen wollte, sogar schon mit beiden Füßen an der ersten Stufe ankam, hörte ich ein lautes ‚Shit‘ welches mir eine Gänsehaut bereitete. Nach und nach murmelte er immer mehr Schimpfwörter. Es war fast so, als hätte er sich nicht mehr unter Kontrolle.
Warum musste er auch so stur sein?
„Warum, verdammt.“ Gleich danach hörte ich etwas poltern. Ich befand mich schon unten, aber trotzdem war alles glasklar und ziemlich laut zu vernehmen. „Scheiße. Warum versaue ich immer alles.“ Ich zwang mich dazu, nicht wieder hinaufzulaufen und ihm zu sagen, dass er es nicht getan hatte. Aber ich hatte ihm versprochen zu gehen und da tat ich auch.
„Scheiße, scheiße. Ich habe alles ruiniert. Wie dumm bin ich eigentlich?“
Das hatte er nicht.
Schon wieder polterte etwas und irgendwann war ein dumpfer Schlag zu hören, gleichzeitig mit einem „Scheiße“, welches ziemlich schmerzhaft klang.
Und alles, was ich wollte, war, einfach hinaufzustürmen und ihm helfen.
Aber ich ging meinen Weg nur weiter und verließ die Wohnung – ließ ihn alleine und verzweifelt in seinem Haus zurück.
Wie er es wollte.
_|_
Ob der weitere Tag gut für mich verlief oder nicht, war Ansichtssache. Entweder man konnte es gut nehmen, dass mir sonst nicht passiert war und ich jetzt hellwach in der Nacht in meinem Bett lag, oder dass ich mir zu viele Gedanken machte und meine Gefühle gerade Achterbahn fuhren.
Ich mochte Zayn.
Das wurde mir klar.
Aber Niall war noch immer derjenige, der mein Herz besaß.
Niall.
Sogar wenn ich seinen Namen hörte, fühlte ich diesen Stich, der sich wie ein Messer anfühlte, welches mir immer mehr in mein Herz schnitt, immer tiefer glitt und mir so langsam meinen Lebenswillen stahl.
Und ich konnte nichts dagegen tun.
Vielleicht war ich einfach nicht dazu geschaffen worden, mit jemanden zusammen zu sein. Oder glücklich zu sein. Ich war es. Glücklich. Doch das war, bevor ich hier hergezogen war und alles nur noch umgedreht zu sein schien.
Upside down.
Ein Flattern ließ mich aus meinen Gedanken schrecken. Ein Vogel hatte sich auf mein Fensterbrett gesetzt, starrte auf einen Baum in der Nähe des Fensters. Der Wind ging nur sehr leicht, sonst war alles still. Eine ziemlich normale Nacht, welche sogar wolkenfrei war und man sogar die Sterne sehen konnte.
Es war ein schöner Anblick.
Doch ich genoss ihn nicht. Ich konnte jetzt nichts genießen, nicht wenn ich wusste, dass da zwei Personen draußen sind. Eine Person, die mich verletzt hatte, aber ich sie genauso. Dann eine, die nur ich verletzt hatte, dessen Gefühle ich einfach rücksichtlos ausgenutzt hatte und das wurde mir erst jetzt richtig bewusst.
Ich war ein richtig schlechter Mensch.
Wer redete hier von schlecht.
Ich war furchtbar.
Während ich in meinen Gedanken weiter mit mir diskutierte, biss ich mir auf die Lippen. Solange, bis diese leicht zu bluten anfing. Schnell wischte ich das Blut weg und dann drehte ich mich auf die andere Seite, versuchte eine bessere Position zu finden. Es war schwer, irgendwie konnte ich nicht gut liegen, jedes verdammte Mal fühlte ich mich so, als würde ich gleich erdrückt werden. Mir war heiß und das einzige, was ich jetzt noch wollte, war, dass ich einfach in meine Traumwelt verschwand und wenigstens für eine kurze Zeit alles vergaß.
Aber das wurde mir leider erst in den nächsten zwei Stunden gewehrt, denn gleich nach diesen wurden meine Augen schwer. Und irgendwie – nur irgendwie – schlief ich mit den Gedanken an Zayn ein.
_|_
„Wach auf Liam. Du bist fast zu spät dran.“
Ich grummelte, wollte nicht aufstehen. „Geh weg.“ Ich rüttelte den Arm meiner Mutter von meiner Schulter und drehte mich um. „Wie hast du gerade mit mir geredet? Ich bin so nett und wecke dich auf, da in einer halben Stunde die Schule beginnt und das ist dein Dank?“
Plötzlich war ich hellwach.
„Was? Scheiße!“ „Das habe ich jetzt nicht gehört.“ „Sorry, Mum. Ich mach mich jetzt fertig. Shit.“ Schnell rannte ich zu meinem Kleiderschrank, suchte mir wahllos Klamotten heraus und begab mich ins Bad, um meine Zähne zu putzen. „Bist du dir sicher, dass du das anziehen willst?“ Sie stellte sich zu meinem Türrahmen und sah zu meinen Klamotten, die ich mir nur schnell angezogen hatte. „Das betont deine Konturen etwas zu sehr.“
„Mum!“ Ich schrie sie fast an. „Nicht in diesem Ton.“ „Sorry.“ Schnell spülte ich meinen Mund aus und dann rannte ich an ihr vorbei. „Du kommst so oder so zu spät.“ „Warum kümmert dich das gar nicht? Das tut es ja sonst schon.“ „Seitdem wir heute Besuch bekommen.“ Ich antwortete nicht darauf und stolperte die Treppe herunter. „Von wem?“ Meine Antwort kam erst, nachdem ich mir einen Apfel geschnappt hatte und mir meine Schuhe anzog.
„Zayns Vater.“
Was?
Sofort blieb ich stehen. „Ich dachte ihr seht euch nicht mehr?“ Sie lachte. „Dir hat Zayn wohl nichts erzählt? Er ist jetzt geschieden, Liam.“
Oh mein Gott, was hatte ich nur angerichtet.
„Oh.“ „Ja. Aber jetzt geh, sonst kommst du noch später, als du es bereits schon tust. Und richte deine Haare bevor du in der Schule ankommst.“ „Okay, Mum. Bis später.“
Meine Gedanken waren wie abgeschaltet. Ich war zu sehr im Stress, um danach noch über diese Information nachzudenken. Eher gesagt lief ich zur U-Bahn, hastete noch schnell durch die Türe, bevor sie sich schloss und hielt mich an der Stange an, die in der Mitte stand.
Das war knapp.
Mein Herz raste etwas, durch den ganzen Aufwand. Doch während den Stationen beruhigte ich mich und als ich bei meiner ankam, stieg ich aus, nur um gleich darauf zu bemerken, dass ich schon fünf Minuten zu spät war.
Also warum noch beeilen?
Trotzdem verschnellerte ich meinen Schritt und war in drei Minuten in der Schule. Der Saal, indem ich aber Unterricht hatte, war etwas weiter weg, also kam ich um genau 10 Minuten zu spät an.
Und dann waren alle Blicke auf mich gerichtet.
„Schön, dass Sie uns auch noch beehren, Herr Payne. Setzen Sie sich neben Herr Horan. Dann können wir mit dem Unterricht weitermachen.“ Völlig außer Atem versuchte ich, nicht nervös zu werden. Doch das war unmöglich, denn ich musste neben fucking Niall Horan sitzen.
„Hey, Liam.“ Er lächelte mich leicht an.
Wie konnte er das, nachdem was gestern geschehen war?
Ich ignorierte ihn. Meine Konzentration lag am Lehrer, der irgendetwas über ein Gedicht besprach, welches wir bekommen hatten und analysieren sollten. „Wir sollen das gemeinsam machen.“ Er legte mir den Zettel vor die Nase und zeigte mit dem Stift auf eine Zeile. „Da bin ich schon. Willst du weitermachen?“ Ich antwortete nicht, sondern nahm nur einen Stift und unterstrich den Satz, bevor ich die Bedeutung auf einen leeren Zettel schrieb, den ich von meiner Schultasche holte.
„Du kannst nicht ewig schweigen.“ Das wusste ich. Doch ich war gerade zu sehr verletzt, um irgendein Wort mit ihm zu wechseln.
Er seufzte und legte sein Kinn auf seine Hände. „Es tut mir leid.“
Das macht es auch nicht besser.
„Komm schon, wir müssen irgendwann darüber reden.“
Aber nicht jetzt.
„Liam!“ Sein Flüstern wurde etwas lauter und der Blick von unserem Lehrer lag eine kurze Zeit bei uns, bevor er sich einer Schülerin widmete, die ihn etwas gefragt hatte. „Antworte mir, oder ich tue etwas, das dich zum Antworten bringt.“
Ich ließ es darauf ankommen.
„Ich weiß, dass du mir nicht wiederstehen kannst, egal wie sehr du mich hasst.“ Die Worte waren an mein Ohr geflüstert worden, bevor er seine Hand auf meinen Oberschenkel legte.
Meine Zähne bissen mir stark auf die Lippen, so als würde dies verhindern, dass sich eine Gänsehaut auf meinen Armen ausbreitete. „Ich weiß doch, dass du trotzdem auf mich reagierst.“
Seine Hand löste sich von mir, doch nur um mit seinem Finger an meinem Schenkel auf und ab zu fahren. „Antworte und ich höre auf.“ Seine Berührung kam immer näher zu meinem Schritt, irgendwann sogar lag seine Hand für einen kurzen Moment auf meinen Innenschenkel.
„Egal, wie sehr du mich auch hassen magst. Du wirst immer auf mich reagieren.“
Ich hasste ihn nicht.
Ich verabscheute ihn.
Aber liebte ihn zugleich.
Und scheiße, diese Dinge gingen die ganze Stunde so weiter, bis es endlich klingelte. Das einzige, das ich bis dahin wollte, war, einfach nur aus dem Raum zu verschwinden. Und ich schaffte es, ohne dass mir jemand folgte. Und ohne, dass mir jemanden während des ganzen Schultages versuchte mit mir zu reden.
Ich konnte Leuten gut aus dem Weg gehen, gut zu wissen.
Nur schwerer wurde es, wenn es zum Sport kam. Beim Laufen konnte ich Niall irgendwie abschütteln. Beim Fußball auch. Aber in der Umkleide nicht. Ich war nur froh, dass seine Freunde ihn nach draußen zerrten und mich alleine ließen.
Worüber ich richtig froh war.
Denn als ich ganz alleine war, setzte ich mich auf die Bank und legte meinen Kopf in die Hände und versuchte nur einen einzigen guten Gedanken zu fassen. Doch immer wieder führten mich diese in Richtung Niall.
Und ich wollte nichts anderes, als diese abzuschalten.
Vielleicht war meine Entscheidung danach sogar recht gut. Ich entschied mich nämlich dazu, duschen zu gehen, auch wenn jederzeit jemand reinplatzen konnte.
Es half aber.
Während der Dusche begann ich leise zu summen. Ich ließ das Wasser auf mich prasseln und mehr machte ich nicht. Die Schule war heute für mich aus – ich konnte mir Zeit lassen.
Nach mehreren Minuten überhörte ich die Türe, die auf einmal zugeschlagen wurde. Ich duschte nur für weitere fünf Minuten und dann drehte ich das Wasser ab, nahm mir das Handtuch, welches ich auf gehangen hatte.
Nur um mich umzudrehen und jemanden an der Türe lehnen zu sehen, den ich heute lieber nicht wieder gesehen hätte.
„Ich habe vergessen, wie heiß du oben ohne aussiehst.“
Und ich hatte vergessen, dass er solche Sprüche noch immer ziehen konnte.
„Komm schon, rede mit mir. Liam, bitte?“ „Ich bin nur in einem Handtuch bekleidet. Vielleicht wenn ich angezogen bin.“ „Gott sei Dank, ich höre deine Stimme wieder.“ „Ja und? Ist ja nicht so, als hättest du sie vermisst. Du warst mit anderen Dingen beschäftigt.“
Ich blitzte ihn an, verschränkte meine Arme ineinander. Der Fakt, dass ich noch immer nur mit einem Handtuch bekleidet hier stand, half mir nicht gerade selbstbewusst zu wirken.
„Liam, tu das nicht.“ „Was? Die Wahrheit sagen?“ Meine Stimme wurde immer lauter, ich konnte sogar sehen, wie er kurz zusammenzuckte. Langsam machte ich immer mehr einen Schritt auf ihn zu. „Ich soll was nicht tun, Niall? Du hast mich betrogen!“
Und so habe es auch ich getan.
„Ich war sturzbetrunken, okay? Ich konnte mich nicht einmal daran erinnern. Verdammt, es war deine schuld!“ Ich lachte bitter. „Meine? Jetzt schiebst du die Schuld auf mich?“ „Ja genau. Du hast mein Haus verlassen, ich war verletzt und – keine Ahnung. Ich habe überreagiert und das alles wegen dir.“ „Ach, fick dich doch Niall.“ „Was hast du gesagt?“ „Fick dich.“ Jetzt musste ich ein paar Schritte nach hinten gehen, weil Niall mich immer mehr zur Wand drängelte. „Ich kann dich ficken. Soll ich das tun? Soll ich dich hart rannehmen, nur damit du wenigsten meinen Namen stöhnst und nicht herausschreist, als wäre er etwas Verbotenes, etwas das scheiße ist?“
Ich schluckte und schüttelte den Kopf. „Und jetzt kannst du nicht einmal etwas sagen. Verdammt.“ Er legte seine Hand neben meinen Kopf. „Warum bist du so kompliziert.“ „Warum bist du so ein Betrüger?“ Ich spuckte ihm die Worte förmlich ins Gesicht. „Du hast es doch selbst getan, als du noch mit Zayn zusammen warst.“ „Ja, weil ich dich liebe. Und du? Du scheinst dich einen Scheißdreck für mich und meine Gefühle zu interessieren.“
„Das stimmt nicht Liam. Ich liebe dich doch auch.“
Und das war der Moment, indem bei mir fast alles stehen blieb.
„W-was?“ Ich schluckte, versuchte Niall in die Augen zu schauen. „Richtig. Ich liebe dich, verdammt noch einmal. Und ich will dich hier und jetzt küssen, dir das Handtuch vom Leib reißen und Dinge mit dir tun, sodass du morgen nicht mehr richtig gehen kannst.“
„Aber die will ich nicht tun.“ „Warum?“ „Weil du mich noch immer betrogen hast, Niall.“ „Und? Ist das nachdem ich dir meine Gefühle gestanden habe noch immer so schlimm? Ich war betrunken. Und jetzt bin ich es nicht.“ „Ich weiß.“ „Dann lass mich dich jetzt küssen.“ Und bevor ich irgendetwas antworten konnte, lagen seine rauen Lippen auf meinen, drückten sich mit verlangenden Druck darauf. Erst erwiderte ich nicht. Und vielleicht tat ich das auch nur eine Sekunde, bevor ich versuchte ihn von mir wegzudrücken.
Doch er regte sich nicht.
Immer wieder versuchte ich mit aller Kraft ihn mit meiner Hand an seiner Brust stoßen, doch er ließ nicht locker, küsste mich weiter.
Und irgendwann sah ich einfach keinen Ausweg mehr und dann schlug ich ihm eine rein.
Mit der Faust ins Gesicht.
„Scheiße, warum hast du das gemacht.“ Ich hatte Tränen in den Augen, blickte zu ihm auf. „Ich wollte das nicht.“ „Kannst du mir sagen, warum? Ich liebe dich verdammt noch einmal.“ „Das macht deinen Fehler auch nicht rückgängig.“ Und dann machte ich mich mit schnellen Schritten auf in die Umkleide, zog mir schnell die Boxershorts an, sodass mich Niall nicht nackt sah und dann zog ich mein T-Shirt über meinen Oberkörper, gleich darauf die Hose. Die Socken kamen zum Schluss und ich blendete so gut wie es ging Nialls Versuche aus, mit mir zu reden.
Dann haute ich die Türe zur Umkleide mit voller Wucht hinter mir zu. Als wäre das nicht genug, rannte ich direkt zum Ausgang und zur U-Bahn, mit verdammten Tränen in den Augen. Und mit einer Entscheidung, die ich sicher später bereuen würde.
Aber ich musste mich ablenken.
Also entschied ich mich dazu einfach den Abend betrunken zu überstehen. Was konnte denn da schon schief laufen?
Richtig. Alles.
_|_
HALLLOOOO
Sorry für das späte Update.
UND OMG SORRY ICH HAB DAS KAPITEL SO VERSAUT ES IST SO SCHEISSE UND OMG ES TUT MIR SO LEID ICH BIN SO ETWA VON SCHEISSE DIESES KAPITEL HABT IHR NICHT VERDIENT.
Aber mehr bekomme ich nicht zustande. ._.
Ach und die Fragen hier. ♥
Vorletztes Kapitel, wie hat’s euch gefallen?
Versprecht ihr mir, mich nicht nach dem Ende von TM zu hassen, egal was passiert?
Wann wollt ihr das letzte Kapitel haben? Nächste Woche oder noch diese?
Hab euch lieb. xx
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