6.

Noah

Wie jeden Abend gehe ich von Arbeit nach Hause und laufe, ebenfalls wie jeden Abend, an einem Club vorbei. Und wie so oft frage ich mich wie es wäre einfach rein zu gehen, nur um zu gucken wie es ist so zu sein wie jeder andere Jungs in meinem Alter auch, aber es auch wirklich zu tun dafür fehlt mir der Mut.

Seufzend gehe ich an dem Club vorbei als ich aufeinmal angesprochen werde. Mit leichtem Akzent kommt ein Typ auf mich zu der mich anzüglich angrinst und "Hi" sagt. Auch ich muster ihn ein wenig und finde das er gar nicht mal schlecht aussieht. Braune Augen sehen mich interessiert an, und seine braunen, etwas längeren Haare umschmeicheln sein sonnengebräuntes Gesicht. Leicht leckt er sich über seine Lippen als ich schüchtern seinen Gruß erwidere. "Wie heißt du süßer?" fragt er weiter und ich antworte leise mit "Noah" und frage auch ihn nach seinem Namen. "Ich heiße Andrew. Lust was mit mir zu trinken?" antwortet er mir und fragt mich gleichzeitig danach ob ich mit ihm in den Club will. Ohne überhaupt zu antworten zu können nimmt er mich am Arm und zieht mich hinter sich her zum Eingang.

Hier drinnen ist die Luft stickiger als ich gedacht habe. Alles riecht nach Rauch, Alkohol und auch nach viel Schweiß, und ich frage mich wie man sich diesen Gestank nur freiwillig antun kann.

Nachdem ich die Atmosphäre auf mich hab wirken lassen werde ich schon weiter gezogen Diesmal auf die Tanzfläche, und ich fühle mich etwas unwohl, trotzdem fange ich an mich im Takt der Musik zu bewegen. Andrew vor mir tanzt mich an und sein breites Grinsen ist ansteckend weshalb auch ich anfange zu lächeln.

Immer wieder tanzt mich der ältere an und ich fange an mich etwas zu entspannen bis ich im Augenwinkel jemanden sehe der mich erstarren lässt. Schnell höre ich auf mich zu der Musik zu bewegen und drehe mich mit großen Augen zu dem Kerl um der mich schon einige male beobachtet aber auch verfolgt hatte. Und als mich Andrew fragend ansieht guckt auch er in diese Richtung und stellt sich mit verschränkten Armen neben mich als der andere, ebenfalls braunhaarige, strammen Schrittes auf uns zu kommt.

Wütend sieht er den jungen Mann neben mir an bevor er mit der Faust ausholt und ihn mitten ins Gesicht schlägt. "Fuck, Tim. Was zur Hölle soll das du Pisser" fragt Andrew den, bis gerade noch unbekannten, sauer und eine wütende Diskusion auf englisch beginnt, die ich nur zum Teil verstehe da sie ziemlich schnell miteinander reden bis Andrew sich entschuldigend zu mir dreht und dann in der Masse verschwindet.

Verwirrt blicke ich ihm hinterher und stelle erschrocken fest das ich nun mit dem Typen alleine bin der mich oft beobachtet und verfolgt. Zumindest so alleine wie man in einem vollen stickigen Club voller Fremder Menschen sein kann.

"Komm mit" sagt der Neuankömmling sauer und zieht mich hinter sich her zum Ausgang. "Was denkst du dir dabei in einen Club zu gehen? Weißt du denn gar nicht das du in solch einem Schuppen nichts zu suchen hast wenn du alleine und ungeschützt bist?" fragt er mich wütend und ich traue mich gar nicht erst zu antworten da er nicht mal eine Antwort von mir erwartet sondern mich gleich weiter zieht in Richtung meines Hauses.

"Warum verfolgst und beobachtest du mich ständig?" frage ich ihn als wir bei mir zu Hause angekommen sind nachdem ich all meinen Mut dafür zusammen genommen habe. "Das verstehst du nicht" antwortet er mir grollend und ich zucke leicht zusammen. "Und warum hast du diesen Andrew geschlagen?" frage ich nun, in der Hoffnung das ich diesmal eine Antwort erhalte. Aber auch diesmal antwortet er mir mit seiner tiefen Stimme "Das verstehst du nicht" was mich nur noch mehr verwirrt.

Was ist nur mit diesem Kerl los?

"Na gut, wenn du mir nicht antworten willst fein, dann gehe ich jetzt zurück in den Club und amüsier mich" sage ich nun selbst sauer, aber als er mich regelrecht anknurrt weiche ich ein paar Schritte mit erhobenen Händen von ihm zurück. "Das wirst du nicht" sagt er nun knurrend und sieht mich sauer an. "Und warum nicht?" frage ich ihn und sehe ihn mit hochgezognen Augenbrauen an. Ein leises seufzen entfleucht ihm und er atmet tief ein und aus bevor er mit einem Schritt dicht vor mir steht. "Schließ die Tür auf" sagt er nur und ich verdrehe die Augen bevor ich seiner ach so freundlichen Aufforderung nachkomme. Warum ich es wirklich mache weiß ich selbst nicht so genau, schließlich kenne ich ihn nicht. Aber da er nicht die Anstalten macht mir ins Haus zu folgen schüttel ich kurz den kopf und will die Tür schon schließen als er nun doch näher kommt, mich an die Wand drückt und mich hart küsst bevor er sich wortlos umdreht und in der Dunkelheit verschwindet. Mich lässt er dabei verwirrt zurück während meine Finger unwillkürlich meine Lippen entlang fahren auf denen ich noch seine unglaublich weichen Lipen spüren kann.

Am nächsten Tag sehe ich ihn erneut, und ich wundere mich das Andrew und drei andere neben ihm stehen. Soll ich rüber gehen und fragen was das gestern sollte? Wird er mir überhaupt antworten?

Bevor ich wirklich entscheiden kann was ich mache wird Tim schon angestupst und schon liegen fünf Augenpaare auf mir. Tief atme ich durch und stampfe sauer auf die Typen zu. Mein Zeigefinger bohrt sich mehrmals in den Brustkorb von dem Stalker und ich frage laut "Was zur Hölle sollte das gestern?" was ihn und auch die anderen vier zum Lachen bringt. "Babe, wenn du sauer bist siehst du aus wie eine Katzenbaby. Versuch also nicht einem ausgewachsenen Raubtier Angst einjagen zu wollen" lacht er nur und ich verziehe beleidigt den Mund was ihn nur noch mehr zum lachen bringt. "Was sollte das gestern?" frage ich erneut und höre ihn leise seufzen. "Ich mag dich ok? Und ich finde es nicht gut wenn dich ein anderer Kerl antanzt. Egal ob es mein Cousin ist oder nicht" gibt er leicht bockig von sich und ich sehe ihn ungläubig an. "Wie du magst mich?" frage ich verwirrt und habe keine Ahnung ob ich es glauben soll oder nicht. Aber statt es erneut zu sagen bückt er sich zu mir herunter und erneut liegen seine Lippen auf meinen. Diesmal aber sanfter als beim ersten mal, und wenn ich ehrlich bin könnte ich mich daran gewöhnen.
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25/02/2017

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