02 | Unliebsame Überraschungen

Ihr schönen Menschen, ich wünsche euch einen schönen Sonntag. Hier geht's weiter mit dem zweiten Kapitel. Ich bin echt gespannt, wie es euch gefällt. Schreibt es gern in die Kommentare. Kleiner Spoiler: Es gibt ein Wiedersehen mit jemandem, über den ihr euch vielleicht freuen werdet :p

„Ich kann nicht glauben, dass du das gemacht hast."

Lia lag neben Kaia auf einer der kleinen Lounge-Insel am Pool hinter dem Haus und ließ ihren zerknirschten Blick durch den grünen Garten schweifen. Die Sonne schien am strahlend blauen Himmel, nur hier und dort waren vereinzelte, watteartige Wölkchen zu sehen. Kaia, die am Bund ihres Strandrocks herumzupfte, den sie mit einem beigefarbenen Bikini-Oberteil kombiniert hatte, grinste zufrieden.

„Du wirst mir noch dankbar sein", sagte sie verheißungsvoll und drehte der Blondine den Kopf zu. Lia schüttelte den Kopf.

„Glaube ich kaum", sagte sie ernst. „Ich meine, du kannst doch nicht einfach irgendeinen Typen hierher bestellen, damit ich ihn kennenlerne."

Kaia kicherte.

„Siehst du doch, dass ich das kann", grinste sie. „Vertrau mir einfach, okay? Leander ist ein richtig netter Kerl und ihr beide würdet super zusammenpassen."

Lia runzelte skeptisch die Stirn.

„Und wieso gehst du dann nicht mit ihm aus?"

Kaia lachte und strich sich durch die goldblonden Locken.

„Erstens ist er nicht mein Typ und zweitens sind wir viel zu verschieden. Aber zu dir passt er wie die Faust aufs Auge. Er ist genauso strebsam und ehrgeizig wie du, hat einen coolen Humor und du kannst dich gut mit ihm unterhalten. Außerdem ist er nicht auf den Kopf gefallen und studiert", versuchte Kaia, Lias Interesse zu wecken.

„Geht es langweiliger? Ich glaube nicht", seufzte Lia augenrollend und sank tiefer in die weichen Kissen. Dabei richtete sie den Stoff ihres bunten Bikinis. Kaia drehte ihr den Kopf zu und zog eine Augenbraue hoch.

„Langweilig ist super", kommentierte sie. „Ein Mädchen wie du braucht keinen typischen Bad Boy, der nur Ärger macht."

Lia tätschelte liebevoll ihren Oberschenkel, der unter dem Schlitz des Strandrocks hervorblitzte.

„Keine Sorge, Kay. Das überlasse ich dir."

Kaia schüttelte so energisch den Kopf, dass ihre Locken hin- und herwippten.

„Auf gar keinen Fall binde ich mir so einen Klotz ans Bein", lachte sie überzeugt.

„Was gibt's hier zu tuscheln?"

Überrascht fuhren die beiden zu Marten herum, der gemeinsam mit John aus dem Nichts hinter ihnen aufgetaucht war. Lias Vater musterte die beiden jungen Frauen neugierig. Kaia freute sich, ihn zu sehen. Schon immer hatte sie zu ihm ein besonders gutes Verhältnis gehabt, was nicht zuletzt daran lag, dass er immer für sie dagewesen war. Auf dem Kiez gab er nach wie vor den unnahbaren Typen, der neben einer gut laufenden Bar auch noch einen Stripclub betrieb, doch wenn es um die Menschen ging, die er liebte, ließ er alles stehen und liegen. Sie konnte gar nicht mehr zählen, wie oft er ihr schon geholfen hatte. Kaia wusste, dass eine solche Loyalität selten war, auch, wenn Marten sie für selbstverständlich hielt. Wirklich verändert hatte er sich seit ihrer Kindheit nicht. Er trug noch immer denselben Haarschnitt, denselben Bart und dieselben Klamotten wie zu der Zeit, als Kaia ein kleines Mädchen gewesen war. Lediglich das helle Shirt spannte ein bisschen über seinem Bauch, der in den vergangenen Jahren ein wenig an Form verloren hatte. Kaias Lippen verzogen sich zu einem fröhlichen Strahlen.

„Hey, Lieblingspatenonkel", säuselte sie, bevor sie aufsprang, um Lias Vater mit einer Umarmung zu begrüßen. Der von Kopf bis Fuß tätowierte Riese drückte sie lächelnd an sich.

„Na, Fruchtzwerg."

Kaia verdrehte die Augen, als sie sich grinsend von ihm löste.

„Hörst du irgendwann damit auf?", wollte sie wissen.

„Ja", nickte er ernst. „Wenn du gewachsen bist."

Kaia schnitt eine Grimasse.

„Eigentlich wollte ich sagen ,Gut siehst du aus', aber das hab ich mir gerade anders überlegt."

Als Marten auflachte, bildeten sich ein paar Fältchen um seine blauen Augen.

„Für deine Stummelbeine bist du ganz schön frech."

„Hab ich von meinem Vater", sagte Kaia und hielt sich wie zur Bestätigung an Johns Schulter fest.

„Die große Schnauze hast du von beiden", korrigierte der sie zufrieden. Kaia grinste, dann wandte sie sich Lia zu.

„Sollen wir mal gucken, ob unsere Mütter Hilfe brauchen?"

Die Blondine nickte, dann richtete sie sich auf und krabbelte von der Lounge-Insel. Während ihre Väter es sich dort gemütlich machten, verschwanden die beiden nach drinnen.

„Meinst du, er hat was mitbekommen?", nuschelte Lia, als sie das große Wohnzimmer durchquerten. „Und selbst wenn - ist doch nichts dabei", sagte sie leichthin.

„Und ob da was dabei ist", zischte Lia. „Mein Vater hasst es, wenn ich jemanden kennenlerne."

Kaia grinste.

„Er wird drüber wegkommen, immerhin bist du keine zehn mehr. Irgendwann muss er sich damit abfinden, dass auch du erwachsen wirst. Aber falls es dich beruhigt - ich denke nicht, dass sie was gehört haben. Er hat dir ja nicht mal diesen Blick gegeben", sagte sie. Lia runzelte die Stirn.

„Welchen?", fragte sie, als sie die Türschwelle zum geräumigen Foyer erreichten. Kaia fuhr amüsiert lächelnd zu ihr herum.

„Na, diesen ,Ich-weiß-du-versuchst-mir-was-zu-verheimlichen-Blick'. Erst, wenn er dich so anschaut, bist du am Arsch", antwortete sie, dann blieb sie stehen, setzte einen finsteren Gesichtsausdruck auf, kniff die Augenbrauen ein wenig zusammen und musterte Lia betont prüfend. Die Blondine grinste angesichts der treffsicheren Imitation.

„Also, dieser Leander ist ein Vernünftiger, sagst du?", griff sie das Thema von vorhin noch einmal auf. Kaia nickte.

„Total vernünftig. Der hat in seinem Leben sicher nicht mal einen Schokoriegel geklaut", versicherte sie. Lia legte nachdenklich die Stirn in Falten.

„Okay. Ich gebe ihm eine Chance."

Kaia legte ihr freundschaftlich den Arm um die Schultern.

„Siehst du. Tut doch gar nicht weh, oder?", grinste sie.

„Aber wir sagen es trotzdem nicht meiner Mutter", raunte die Blondine ihrer Freundin zu.

„Die wäre die erste, die ihn mögen würde", versicherte Kaia ihr überzeugt. Lia schmunzelte.

„Mama ist schon erleichtert, wenn ich jemanden kennenlerne, der einfach nur brav seinen Schulabschluss macht", flüsterte sie.

„Zurecht. Was anderes passt auch gar nicht zu einem lieben Mädchen wie dir", lächelte Kaia, bevor sie Lia hinter sich her in die Küche schleifte. Sie kamen gerade rechtzeitig, um ihren Müttern bei den letzten Vorbereitungen für die Party zu helfen, das Fingerfood bereitzustellen und den Tisch draußen zu decken, den John und Marten bereits auf die Terrasse getragen hatten. Sie waren gerade damit fertiggeworden, das Geschirr zu verteilen und das Besteck bereitzulegen, als die ersten Gäste eintrudelten. John hatte inzwischen die Musik angestellt, sodass schnell richtige Partystimmung aufkam. Kaia kehrte gemeinsam mit Lia ins Haus zurück, um das Grillgemüse und das Fleisch nach draußen zu bringen. Die beiden hatten gerade alles Nötige in der Küche zusammengesucht, als ein lautes Röhren Nios Ankunft ankündigte.

„Dein proletenhafter Bruder ist da", kommentierte sie belustigt, stützte die Hände auf der Arbeitsplatte ab und beobachtete, wie Nio in die Einfahrt rollte, ausstieg und lässig die Autotür hinter sich zuwarf. Sein beigefarbenes, kurzärmliges Hemd bildete einen starken Kontrast zu seiner sonnengebräunten Haut. Da er es offen trug, schauten darunter die vielen Tattoos auf seinem durchtrainierten Oberkörper hervor. Eine dunkle Shorts und helle Sneaker rundeten das lässige Outfit ab. Selbst Kaia musste zugeben, dass er unverschämt gut aussah, als er sich nun lässig die Sonnenbrille auf die Nase schob und zur Haustür herüberschaute. Überrascht zog Kaia die Augenbraue hoch, als ein recht hübsches Mädchen mit langen, dunklen Haaren auf der Beifahrerseite ausstieg. Ihre schlanken Beine wirkten endlos, ihre Figur nahezu perfekt in ihren Augen.

„Wo hat er die Schnecke denn aufgerissen?", fragte sie. Lia sah ihr neugierig über die Schulter.

„Keine Ahnung. Wahrscheinlich in irgendeinem Laden auf dem Kiez", erwiderte sie. Kaia drehte ihr den Kopf zu.

„Kennst du die?", fragte sie. Lia schüttelte den Kopf.

„Nee, nie gesehen. Die ist neu."

Kaia sah noch einmal aus dem Fenster und beobachtete, wie die rassige Dunkelhaarige im kurzen Minikleid auf ihren hohen Stilettos neben Nio her stakste wie ein Storch.

„Die glaubt auch, sie wäre hier auf dem Laufsteg", kommentierte Lia trocken, als die beiden aus ihrem Sichtfeld in Richtung Garten verschwunden waren. Kaia schmunzelte. Sie wusste, dass Nios Begleitung eigentlich eine faire Chance verdiente, doch da er mit festen Beziehungen in der Vergangenheit nie sonderlich geglänzt hatte, würde sie dieses Mädchen vermutlich sowieso nicht ein zweites Mal sehen. Sie zog verärgert die Augenbrauen zusammen, als sie realisierte, dass sie möglicherweise der Grund dafür war, dass er sich wieder mal wochenlang nicht bei ihr gemeldet hatte.

„Komm, wir bringen die Sachen nach draußen und kühlen uns ein bisschen im Pool ab", unterbrach Lia ihre Gedanken und schenkte ihr ein aufforderndes Lächeln. Kaia erwiderte es, dann schnappte sie sich die riesige Schüssel mit mariniertem Fleisch und folgte Lia nach draußen. Nio hatte mit seiner Begleitung bereits die Terrasse erreicht und war gerade dabei, Cassie und John zu begrüßen.

Ihre Mutter hatte sich inzwischen ein T-Shirt und eine knackige Shorts angezogen. Kaia lächelte. Cassie war tatsächlich so jung geblieben, dass sie öfter für Geschwister gehalten wurden; im Gegensatz zu ihrem Vater, dem sein Alter schon deutlich mehr anzusehen war. Die vielen durchzechten Partynächte hatten Spuren auf seinem Gesicht hinterlassen, die nicht mehr zu leugnen waren. Mit den Jahren waren so einige Falten dazu gekommen, vor allem um die Augen und um die Mundregion herum. Das hielt ihn allerdings nicht davon ab, so wie heute ein lässiges Shirt und Shorts zu tragen.

„Cool, dass ihr da seid. Nehmt euch einfach was zu trinken und setzt euch hin, wo ihr wollt", sagte er zu den beiden Neuankömmlingen. Nio grinste, als er Kaia hinter ihren Eltern entdeckte. „Hey, Kay."

Sie setzte ein freundliches Lächeln auf.

„Hey, Nio."

Als er sie in eine Umarmung zog, stieg ihr der fruchtig-maskuline Duft seines Parfums in die Nase. Zu allem Überfluss roch er auch noch so unverschämt gut, wie er aussah.

„Alles gut?", fragte er, als er sich wieder von ihr gelöst hatte. Kaia nickte.

„Und bei dir?"

Er nickte ebenfalls.

„Wie immer", sagte er, ehe er auf seine Begleitung deutete. „Das ist Naomi. Naomi, das ist Kaia."

Sofort hellte sich Naomis Gesicht auf, während sie Kaia die Hand reichte. Sie musste zugeben, dass Nios Begleitung wirklich hübsch war; strahlende, grüne Augen, ein einnehmendes Lächeln und lupenreine Haut. Ganz egal, was Kaia von seinen Eroberungen hielt - ein Händchen für schöne Frauen musste sie ihm lassen. Schon fast automatisch zog sie den Saum des Strandrocks zurecht, der ihre kurvige Figur umspielte. Während Naomi eher sportlich und durchtrainiert wirkte und Kaia unter ihrem Kleid einen flachen, straffen Bauch vermutete, war sie selbst mit ausladenden Hüften und ein wenig Babyspeck am Bauch gesegnet, das nicht zuletzt daran lag, dass sie genauso leidenschaftlich gern aß wie ihr Vater.

„Freut mich, dich kennenzulernen", flötete Naomi, als sie Kaias Finger zusammendrückte.

„Mich auch", gab sie höflich zurück, auch, wenn sie viel mehr an Nios Beziehungsstatus interessiert war. Immerhin war ihr aufgefallen, dass er Naomi nicht offiziell als seine Freundin vorgestellt hatte.

„Dein Bikini ist ja wohl mal mega toll", schwärmte Naomi und deutete auf Kaias Dekolletee. Sie war so überrascht, dass sie im ersten Moment gar nicht wusste, wie sie auf dieses Kompliment reagieren sollte. War Naomi tatsächlich so verdammt nett oder wollte sie sich nur beliebt machen?

„Danke... Dein Kleid steht dir auch gut..."

„Nio hat gesagt, es wäre zu langweilig", erwiderte Naomi mit einem flüchtigen Seitenblick.

„Weil er keinen Geschmack hat", mischte sich eine weitere Stimme ein. Lia, die gerade an die drei herangetreten war, streckte Naomi die Hand entgegen. „Ich bin Lia. Nios Schwester."

„Mach du dir erstmal ne anständige Frisur, bevor du von Geschmack redest", konterte Nio und deutete mit einem Nicken auf Lias Haare, die sie zu einem lockeren Knäuel zusammengebunden hatte. Die Blondine lächelte provokant.

„Wenn du dir dein Hemd zuknöpfst."

„Okay, Kinder. War schön mit euch. Ich gehe mal zu den Erwachsenen", stahl Kaia sich frech grinsend aus der Affäre und entfernte sich von den anderen. Noch immer wusste sie nicht recht, was sie von Naomi eigentlich halten sollte - oder von der Tatsache, dass er mit ihr hier auftauchte. Jedes Mal, wenn er ein Mädchen kennenlernte, meldete er sich nicht mehr bei ihr und gab ihr das Gefühl, dass sie ihm überhaupt nicht wichtig war. Dabei waren sie sonst auch immer füreinander dagewesen, hatten aufeinander geachtet und einander den Rücken gestärkt.

Eine ganze Weile gesellte Kaia sich zu ihrer Mutter, die mit Nika zusammen auf einer Lounge-Insel lag und über Sport philosophierte. Dabei warf sie immer mal wieder einen Blick zu Nio herüber, der es sich mit Naomi am Pool gemütlich gemacht hatte.

„Ich glaube, dein Besuch ist da."

Cassies Stimme riss Kaia aus ihren Gedanken. Sie folgte ihrem Blick und entdeckte Leander, der gerade um die Ecke gebogen sein musste und nun etwas ratlos im Garten stand und seinen Blick schweifen ließ. Im Gegensatz zu Nio wirkte der junge Mann mit den brünetten Haaren und dem glattrasierten Gesicht in seinem braven Polo-Shirt und der Jeans wie ein vernünftiger BWL-Student. In seinen Händen hielt er einen bunten Blumenstrauß und eine Flasche Wein. Kaia rutschte von der Lounge-Insel, richtete den Bund ihres Strandrocks und machte sich auf den Weg zu ihm. Ein sympathisches Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er sie bemerkte.

„Hey, Leander", sagte sie und begrüßte ihren alten Klassenkameraden mit einer Umarmung. „Cool, dass du da bist."

„Danke für die Einladung", sagte er, bevor sie sich wieder voneinander lösten. Seine braunen Augen strahlten eine ungewöhnliche Ruhe aus, selbst bei dem ganzen Trubel um sie herum. Er lächelte und zeigte dabei seine schönen, geraden Zähne. Dann hielt er ihr die Blumen und den Wein entgegen. „Hier, ich habe dir was mitgebracht. Wollte nicht mit leeren Händen kommen", sagte er schief lächelnd. Kaia erwiderte es und nahm die Mitbringsel entgegen. Dabei entging ihr nicht, wie ihr Vater ihnen einen skeptischen Blick zuwarf. Seine Kumpels, mit denen er am Grill zusammenstand, beäugten Leander ebenfalls misstrauisch und auch Nio sah stirnrunzelnd zu ihnen herüber.

„Süß von dir. Komm, wir bringen die Blumen in die Küche. Dann zeige ich dir alles und stelle dich vor", schlug Kaia vor und deutete mit einem Nicken auf die Terrasse. Leander folgte ihr nach drinnen.

„Wow, deine Eltern haben echt einen guten Geschmack", sagte er, als sie das große Wohnzimmer durchquerten, und betrachtete die gemütliche Wohnlandschaft beeindruckt. Kaia lächelte.

„Das Lob gebührt wohl eher meiner Mom. Wenn es nach meinem Dad gehen würde, würde wahrscheinlich nichts zu nichts passen", grinste sie. Leander blieb kurz stehen und schaute sich die vielen Bilder an der Wand an. Sie zeigten Aufnahmen ihrer Familie aus den letzten Jahren.

„Sieht aus, als hätte dein Vater eine krasse Zeit erlebt", kommentierte er grinsend und deutete auf eines der vielen Fotos. Es zeigte John auf der Bühne bei einem seiner vielen Konzerte, die er gespielt hatte, als Kaia selbst noch ein kleines Mädchen gewesen war. Kaia lachte.

„Und er möchte nicht verstehen, dass diese Zeiten lang vorbei sind", schmunzelte sie. „Komm. Wir gehen in die Küche."

Lenader folgte ihr und sah sich neugierig um, während sie eine Vase aus einem der weißen Oberschränke holte.

„Und du bist sicher, dass du hier ausziehen willst?", hinterfragte er, als Kaia Wasser in die Vase laufen ließ.

„Und ob ich das will", bestätigte sie überzeugt. „Ich liebe meine Eltern, aber ich brauche einfach meine eigenen vier Wände."

Sie löste das Papier und stellte die Blumen ins Wasser. Dann betrachtete sie zufrieden ihr Meisterwerk.

„Sieht hübsch aus. Vielen Dank", lächelte sie und stellte die Blumen auf die Anrichte. Den Wein verstaute sie im Kühlschrank. Dann hakte sie sich bei Leander unter. „So. Jetzt stelle ich dir meine Familie vor."

„Du meinst die, die mich gerade schon mit Adleraugen beobachtet hat?", grinste er. Sie winkte lachend ab.

„Die sind echt nett", sagte sie. „Und mein Vater schließt dich ins Herz, sobald du mit ihm einen durchziehst."

Leander starrte sie aus großen Augen entsetzt an.

„Dein Ernst?"

Kaia lachte.

„Das war ein Witz. Komm jetzt."

Ihr entging Nios kritischer Blick nicht, als sie kurz darauf mit Leander am Arm wieder ins Freie trat, doch als sie fragend zu ihm herübersah, wandte er sich wieder Naomi zu. Kaia unterdrückte ein Augenrollen. Das war typisch für ihn - er durfte ein Mädchen anschleppen, aber wenn sie einen Jungen einlud, ließ er den Beschützer raushängen. Ohne Nio zu beachten, zog sie Leander hinter sich her, um ihn den anderen vorzustellen.

Das läuft ja super. Nio schleppt irgendein Mädchen an und sie hat auch jemanden eingeladen. Ob das am Ende gutgeht? :p Und habt ihr euch über das Wiedersehen mit Marten und John gefreut? Ich hatte jedenfalls echt Spaß beim Schreiben. Wie gefällt euch die Geschichte denn allgemein so bisher? Bin echt gespannt auf eure Kommentare.

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