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Louis war klein. Sehr klein sogar. Mit seinen 1,65m überragte er nicht einmal seine 14-jährige Schwester, was ihn wahnsinnig störte. Und genau deswegen stand der Brünette gerade auf einem Stuhl vor seinem Spiegel und tat so, als würde er stolze 1,80m sein. Angestrengt versuchte er seine Muskeln anzuspannen und dabei nicht verkrampft auszusehen, doch nach einer Minute gab er es auf und stieg schnaubend von dem Küchenstuhl, den er in sein Zimmer geschleppt hatte.
"Louis Schatz?" ertönte plötzlich die Stimme seiner Mutter aus der Küche, "Hast du dir wieder den Stuhl genommen?"
"Ich bring ihn dir gleich zurück, Mummy!" erwiderte der angesprochene, schnappte sich den Stuhl und tapste eilig in die Küche.
Als Johannah die Präsenz ihres Sohnes bemerkte, drehte sie sich um. "Danke di- ach Louis. Trägst du immer noch diesen Pulli? Du solltest den doch entfernen."
Mit gehobenen Augenbrauen sah Louis an sich herab und dann wieder zu seiner Mutter. "S-Steht er mir nicht?" verunsichert fing er an an seinen Nägeln zu kauen, weshalb Johannah schnell seine Hand von seinem Mund nahm.
"Nein, Schatz. Du siehst wundervoll aus und lila steht dir auch, aber findest du nicht auch, dass der Pulli ein wenig zu alt und abgewetzt ist? Schau, der Kragen ist schon voller Löcher." sie strich über die schmalen Schultern ihres Kindes, "Aber wenn er dir so gut gefällt, dann behalte ihn. Ich möchte dich nicht davon abhalten." und mit den Worten drehte sie sich wieder zum Backofen, um den Stand des Kuchens zu überprüfen.
Einen Moment lang sah Louis ihr dabei zu und seufzte dann. "Bekomme ich ein wenig Geld, Mummy? Dann kann ich mir einen neuen Pulli kaufen."
"Sicher doch." Johannah lächelte in sich hinein, "Du weißt wo mein Portmonee ist."
"Danke." schnell drückte er seiner Mutter einen Kuss auf die Wange und lief dann schnell in sein Zimmer, um sich etwas anderes anzuziehen.
Letztendlich wurde die Pyjamahose durch eine schwarze Leggins und der alte Sweater durch einen pinken Kapuzenpulli ersetzt. Nachdem Louis noch sicher gegangen war, dass seine Haare extra wuschelig aussahen, lief er in den Flur, zog sich seine weißen Vans an und schnappte sich 70£ aus dem Geldbeutel seiner Mutter, der wie gewohnt in ihrer Tasche war. Dann tapste er in die Garage, schwang sich auf sein weißes Fahrrad und fuhr Richtung Mall.
Zu seinem Glück wohnte Louis nur 5 Minuten mit dem Fahrrad von dem großen Einkaufszentrum weg, welches sich über mehrere hundert Meter am Rande Doncasters erstreckte.
An dem besagten Gebäude angelangt, stellte der blauäugige sein Fahrrad an einen dafür vorgesehenen Ständer, sperrte es ab und hüpfte dann in das große Gebäude.
Die 70£ fest umklammert lief er strickt in Mister Lady. Er mochte die knalligen Farben dieser Marke, wobei er dabei über die schlechte Verarbeitung der Kleidung hinwegsah. Doch zu seinem Pech musste Louis den Laden verlassen, ohne auch nur ein Kleidungsstück gefunden zu haben.
Doch das der Tag noch etwas anderes außer einen neuen Pulli bringen würde, wusste er zu dem Zeitpunkt noch nicht.
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Hier das erste Kapitel, einfach um etwas hineinzuschnuppern. 💗
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