Kapitel 99 | Der Auftrag
POV | Jeongguk
„Glaub mir, Babe. Diesen Gefallen werde ich dir nie und nimmer tun. Mich wirst du nämlich so schnell nicht mehr los!"
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Auf leisen Solen schleiche ich mich in unser Schlafzimmer, in welchem Jimin noch immer seelenruhig vor sich hinschlummert.
Ich kann gar nicht genau sagen, wann er gestern, oder besser gesagt diese Nacht nach Hause gekommen ist. Denn so wirklich habe ich es nicht mitbekommen. Nur so im Halbschlaf habe ich gemerkt, wie er sich auf einmal an mich gekuschelt hat. Damit konnte ich dann auch beruhigt weiterschlafen. Leider habe ich mich in den letzten Monaten so sehr an die Anwesenheit meines Freundes gewöhnt, dass es mir tatsächlich sehr schwer fällt einzuschlafen, wenn er nicht neben mir liegt.
Auf jeden Fall lagen wir heute früh so eng umschlungen da, dass es mir schon fast das Herz gebrochen hat, als ich mich von ihm lösen musste, als ich unsanft von meinem Wecker aus dem Schlaf gerissen wurde. Jedoch habe ich es mir nicht nehmen lassen, diesen Moment noch für einen kurzen Augenblick auszukosten. Dabei habe meinen Liebsten noch ein wenig beim Schlafen beobachtet. Denn immerhin hatte ich in den letzten Wochen eher weniger die Möglichkeit seine Nähe so zu genießen.
Allerdings konnte ich mich nicht all zu lange an diesem Anblick ergötzen, da ich noch einen Termin hatte, weshalb ich Jimin dann doch leider Gottes allein zurücklassen musste.
Jedoch habe ich jetzt noch gut drei Stunden zeit, bevor meine Schicht im tasty temptation beginnt, weshalb ich auf dem Heimweg gleich noch einkaufen war, damit ich jetzt gemeinsam mit Jimin, in aller Ruhe frühstücken kann.
Seit acht Wochen wohnen wir jetzt schon in unserem eigenen Haus. Und seitdem ist auch wirklich alles perfekt. Eben fast wie in einem Traum. Denn Jimin versucht trotz seiner aktuellen Verpflichtungen einfach so viel Zeit wie möglich für Miso und mich frei zu schaufeln.
So haben wir eigentlich jede freie Minute dazu genutzt, um zu lernen, damit ich mich auf meine Prüfungen vorbereiten kann. Dabei ist es sogar mittlerweile völlig egal wo wir sind. Sogar während unserer gemeinsamen Schichten im Restaurant, nutzt mein Liebster jede Möglichkeit, um mich wieder und wieder abzufragen. Wobei ich froh bin, dass wir zurzeit Sommerferien haben, denn so habe ich ab und zu auch mal etwas Zeit für mich. Ohne, dass ich ständig mit einem Lehrbuch durch die Gegend renne. Jedoch habe ich seit Beginn der Ferien einen freiwilligen Kurs zur Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen belegt. Welche drei Mal die Woche statt fand.
Eomma und Appa haben sich gewünscht, dass ich an diesem Unterricht teilnehme, damit ich mich optimal auf die kommende Zeit vorbereiten kann. Und ich muss auch ganz ehrlich zugeben, dass ich wirklich viel mitgenommen habe. Doch seit gestern ist dieses Seminar auch vorbei. So dass meine Eltern mir nun tatsächlich etwas Freizeit verordnet haben, damit ich auch noch etwas ausspannen kann.
Naja, trotz allem verbringe ich so viel Zeit wie möglich im tasty temptation.
Was aber auch daran liegt, dass ich einfach sehr gern Zeit mit meinen Kollegen verbringe. Dazu möchte ich so viel wie möglich von den Jungs und Mädels lernen, damit ich mich weiter verbessern kann. Und jetzt, wo Jin auch wieder aus seiner kleinen Auszeit zurück ist, nutzt mein Hyung selbst jede Gelegenheit, mir immer wieder neue Sachen beizubringen. Dabei kann ich voller Stolz behaupten, dass ich tatsächlich auch beim Kochen immer besser werde.
Was ich nämlich auch sehr gern zuhause zeige. Und Jimin gefällt die ganze Sache auch ziemlich gut. Wobei er selbst auch viele Aufgaben in unserem Haushalt übernimmt.
Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen, beobachte ich meinen Liebsten, wie er eingemummelt in unserem Bett liegt. Natürlich hat Miso sofort seine Chance gewittert, als ich mich vorhin zu meinem Termin auf gemacht habe. Denn der Golden hat sich doch tatsächlich nach unserer ausgedehnten Gassirunde direkt zu seinem Herrchen geschlichen. Nun liegt er eng an den Körper meines Freundes gekuschelt und schläft ebenso friedlich.
Vorsichtig setze ich mich auf die Bettkante.
Somit habe ich den perfekten Blick auf den Blonden. Seine weichen Gesichtszüge wirken dabei so lieblich und entspannt, dass es mir fast schon leidtut, dass ich ihn jetzt schon wecken möchte.
Allerdings steht Jimin heute ein sehr anstrengender Tag bevor, weshalb ich noch ganz entspannt mit ihm frühstücken möchte. Denn ich will das er gut gestärkt in diesen Tag startet. Somit kann ich völlig beruhigt sein, da ich weiß, dass er bereits was gegessen hat, bevor er dann letzten Endes in die Arena aufbricht, wo am Abend das große Auftaktkonzert von Taemin stattfindet.
Wenn ich könnte, dann würde ich am liebsten jede freie Minute mit Jimin verbringen.
Aber leider muss ich ja dann noch an die Arbeit, weshalb ich ihn wohl oder übel dann doch wieder entbehren muss. Somit muss ich dann wieder bis heute Abend ausharren, bis ich meinen Schatz endlich wieder sehen und in meine Arme schließen kann.
Vorsichtig klettere ich richtig zu ihm aufs Bett, weswegen Miso seinen Kopf leicht anhebt und mich freudig ansieht. Kurz tätschle ich seinen Kopf, ehe ich meine volle Aufmerksamkeit wieder auf meinen Verlobten richte. Allmählich beuge ich mich zu meinem Freund herunter. Dabei streiche ich ihm in sanften Bewegungen seine Haare aus der Stirn, um anschließend viele federleichte Küsse in seinem Gesicht verteile.
Langsam, aber sicher regt sich der Ältere unter meinen Berührungen, was Jimin leise aufbrummen lässt. „Guten Morgen, Babe!" – hauche ich ihm mit leiser Stimme entgegen. „Aufwachen ... mein Liebster ... heute ... ist ... dein ... großer ... Tag, ... mein ... Jiminie!" – wispere ich mit ruhiger Stimme. Zugleich verteile ich zwischen meinen Worten immer wieder einzelne und sanfte Küsse auf seinem Gesicht.
„Hmm!" – entgegnet der Ältere genießerisch.
„Dir auch einen wunderschönen guten Morgen, mein Kookielein!" – spricht er mit seiner rauen Stimme, bevor er langsam seine Augen öffnet und mich aus diesen, schlaftrunken ansieht. Dabei legt er seine Hände auf meiner Brust ab, von wo aus er langsam hoch in meinen Nacken wandert und an Ort und Stelle damit beginnt, mich sanft zu streicheln. „Wie spät ist es eigentlich?" – fragt er mich neugierig, weshalb ich einen kurzen Blick auf meine Uhr werfe, um ihn mitzuteilen, dass es kurz vor halb zehn ist.
„Oh, Kookie! Es ist ja noch mitten in der Nacht." – fängt Jimin an zu jammern, kann sich aber ein kleines Lächeln nicht verkneifen. „Na und?" – lehne ich mich ihm weiter entgegen. Ich wollte aber noch mit dir Frühstücken, bevor meine Schicht beginnt. Schließlich brauchst du heute die Kraft. Du hast einen langen und anstrengenden Tag vor dir." – ermahne ich meinen Freund, ehe ich ihn in einen langsamen Kuss verwickle, damit er nicht weiter diskutieren kann.
Denn ich bin mir zu einhundert Prozent sicher, dass Jimin unter Garantie ohne jegliche Grundlage das Haus verlassen würde, wenn ich ihn jetzt nicht dazu zwingen würde, gemeinsam mit mir zu frühstücken. Und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit würde er dann auch den ganzen Tag nichts essen, da er es einfach vergisst.
Da kann ich nur vom Glück sprechen, dass heute der letzte Tag ist, wo er von Joons Entertainment eingespannt ist.
Auch wenn Taemin und Namjoon alles dafür geben würden seinen Vertrag auf unbestimmte Zeit zu verlängern, so hat mein Schatz dieses Angebot dankend abgelehnt. Ab morgen hat Jimin dann sogar zwei ganze Wochen am Stück frei. So dass wir nun auch mal wieder nur Zeit für uns haben. Denn mein Lieblingschef hat sofort dafür gesorgt, dass ich auch Urlaub bekomme. Und damit steht unserer Zweisamkeit nun wirklich nichts mehr im Weg.
Wollend erwidert der Ältere den langsamen Kuss, so dass wir uns diesem mehr und mehr hingeben.
Ungeduldig streift Jimin mit seiner Zunge über seine Unterlippe, weshalb ich diesen, ohne zu zögern in meiner Mundhöhle willkommen heiße. Fast schon gierig umspielen sich unsere Zungen, was uns Beide hemmungslos in diesen hitzigen Kuss keuchen lässt.
Viel zu oft, musste ich diese innige Zweisamkeit mit meinem Liebsten in den letzten Monaten vermissen. Da Jimin wirklich oft bis in die Nacht hinein mit den Proben für den großen Tourauftakt zu tun hatte. Allerdings hat er sich jeden Abend die Zeit genommen, dass wir uns wenigsten über Facetime sehen konnten, wenn er wusste, dass es mal wieder etwas länger gehen würde. Und auch wenn es nur zehn Minuten waren, so habe ich diese Momente sehr genossen. Trotz alle dem habe ich seine Nähe und Berührungen während dieser Zeit immer sehr vermisst.
Auch Jimin merkt man deutlich an, wie sehr er unsere Zweisamkeit vermisst. Denn dieser krallt sich regelrecht in meiner Schulter fest, so dass mittlerweile kaum noch ein Blatt zwischen uns passt. Langsam versuche ich mich von diesen atemberaubenden und zugleich unwiderstehlichen vollen Lippen zu lösen. Jedoch denkt der Kleinere nicht im Traum daran, unseren leidenschaftlichen Kuss hier und jetzt zu unterbrechen.
Ganz im Gegenteil.
Denn jedes Mal folgt er mir weiter in meinen Bewegungen, so dass er nun mittlerweile schon auf meinem Schoß platz gefunden hat. Immer weiter presst er seinen schmächtigen Leib an meinen und löst damit ein unbeschreibliches Gefühl in mir aus. Beschweren möchte mich darüber in keinster Weise, da sich bereits jede Faser meines Körpers nach seiner Näher verzehrt. Aus diesem Grund genieße ich diesen Moment in vollen Zügen und zögere meinen Widerstand immer weiter raus.
Mit meiner Hand fahre ich vorsichtig von seiner Hüfte seine Seiten herauf, dabei schiebe ich sein Shirt etwas nach oben, um seine warme und unglaublich weiche Haut unter meinen Fingern zu spüren. Seufzend genießt der Ältere meine sanften Berührungen, was mich nur umso mehr anstachelt immer weiterzugehen. Doch bei all meiner Zuneigung, sitzt mir noch immer die Zeit im Nacken und dann habe ich auch noch immer Jimins heutiges Tagespensum im Hinterkopf. Weshalb es wohl nicht so gut kommt, wenn wir nun aufs Ganze gehen und er sich schon am Morgen so dermaßen auspowert, dass er schon völlig fertig in der Arena ankommt.
Ich möchte schließlich nicht, dass er sich dann verletzt, nur weil wir direkt vor dem Konzert übertreiben mussten. Und so viel ich weiß, wird Jimin heute selbst als Tänzer an der Seite von Taemin auf der Bühne stehen, damit er seinen Kumpel bei seinen grandiosen Choreografien unterstützt. Da der Sänger meinen Freund unbedingt bei seiner Show an seiner Seite haben wollte, so hat Taemin ihn sogar auf Knien angefleht, damit Jimin ihm diesen Wunsch erfüllt. Und genau aus diesem Grund hat er seinem Ex-Freund dann letzen Endes auch zugesagt.
Tatsächlich freue ich mich auch schon darauf, meinen Liebsten wirklich mal in Aktion auf einer Bühne zu sehen. Taemin und Jin haben schon ein paar Mal erwähnt, dass mein Freund auf der Bühne schon eine kleine Rampensau ist, weshalb ich auch wirklich schon gespannt bin. Auch wenn ich Jimin schon selbst als Tanztrainer erleben durfte, so freue ich mich echt darauf zu sehen, wie er sich auf der Bühne bewegt.
Selbst seine Eomma hat schon ein paar mal voller Wehmut davon geredet, wie talentiert Jimin doch ist und dass er ihrer Meinung nach seine rosige Zukunft als erfolgreicher Tänzer, für seinen Traum Patissier zu werden einfach so weggeworfen hat. Doch Jimin sieht dies gar nicht so schwarz, da er mir ja auch schon erklärt hat, warum er sich für sein Studium und damit ganz bewusst für seinen Beruf entschieden hat. Jetzt habe ich mit eigenen Augen gesehen, was er alles für diesen einen Tag entbehren musste.
Deshalb bin ich heil froh, dass er seinen Freunden bereits für eine weitere Zusammenarbeit abgesagt hat. Mein zukünftiger Ehemann hat einem seiner besten Freunde, damit sehr deutlich klar gemacht, dass er sich nie wieder auf einen solchen Deal einlassen wird.
Zugegebenermaßen bin ich froh über seine Entscheidung, da Jimin ja fast an dieser Doppelbelastung, mit seiner Verantwortung für das Restaurant und seinem Engagement mit dem Entertainment, zerbrochen wäre. Zwar werde ich durch seine Absage an Namjoon, wohl nie wieder in den Genuss kommen ihn in so einem professionellen Rahmen bei seiner Leidenschaft sehen zu können. Allerdings ist dies ein Opfer, was ich sehr gerne in Kauf nehme, da ich nicht weiß, ob unsere Beziehung dieses hin und her auf Dauer überleben würde.
Ich liebe Jimin über alles, dennoch kann ich es kaum abwarten, wenn unser Leben endlich wieder in geordneten Bahnen verläuft und wir unsere Zweisamkeit in unserem eigenen kleinen Reich genießen können.
Völlig außer Atem lösen wir uns aus unserem hitzigen Kuss, weshalb wir uns für einen Moment tief in die Augen sehen.
„Ich liebe dich, Kookie!" – haucht er mir noch einen kurzen Schmatzer auf den Mund. Daraufhin schlinge ich meine Arme noch fester um seinen schmalen Körper, um seine wohlige Wärme ein weiteres Mal spüren zu können. „Ich liebe dich auch, Jiminie." – entgegne ich dem Älteren und hauche ihm im Gegenzug einen sanften Kuss auf die Stirn.
So sitzen wir noch einen Moment, so eng umschlungen auf unserem Bett und wir genießen diese Harmonie zwischen uns, bevor wir uns dann doch langsam, aber sicher auf den Weg in die Küche machen, wo auch schon unser Frühstück auf uns wartet.
Von frischem Obst, über Joghurt bis hin zu verschiedenen Aufstrichen und Eiern, gibt es eigentlich alles, was mein Freund mag. Während Jimin schon einmal an dem Tresen platz nimmt und sich schon einmal alles genauestens anschaut, stelle noch zwei Gläser frisch gepressten Orangensaft und seinen heiß geliebten Kaffee hin. So, dass wir dann auch gleich in aller Ruhe unsere Mahlzeit zu uns nehmen können. Dabei tauschen wir immer mal wieder kleine Zärtlichkeiten miteinander aus. Weshalb das ganze Frühstück schon einige Zeit in Anspruch nimmt. Naja, was eventuell auch ein wenig daran liegt, dass wir wirklich kaum noch die Finger voneinander lassen können.
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„Kooks, du fährst gleich noch mit Chan und Baek zu unserem Cateringauftrag." – gibt Jin mir eine neue und noch dazu völlig überraschende Anweisung.
Allerdings bin ich davon alles andere als begeistert, da ich eigentlich in 20 Minuten Feierabend habe. Was mich dabei aber noch viel mehr stört ist, dass dadurch mein kompletter Plan durcheinander kommt.
„Jin, Miso ist doch aber allein zuhause und bevor ich mich zum Konzert auf machen wollte, muss ich noch einmal mit ihm raus. Wenn ich jetzt länger machen muss, dann schaffe ich das aber nicht mehr. Also kann nicht jemand anderes mitfahren?" – versuche ich vorsichtig anzufragen. Doch heute scheint der Ältere nicht gerade kompromissbereit zu sein. „Jeongguk, ich weiß zwar nicht, was du hier im Moment für Höhenflüge hast, aber ich bin immer noch dein Chef. Also machst du gefälligst auch das, was ich dir sage. Du bist hier immerhin nur eine Aushilfe." – wird er mit einem Mal lauter und sieht mich dabei mit einem fast schon drohenden Blick an.
Seine Worte versetzen mir einen tiefen Stich in meinen Herzen, da es mich schon sehr verletzt, wie er über mich denkt.
Klar weiß ich das, dass ich hier nur einem Nebenjob nach gehe. Allerdings war ich bisher immer der Meinung, dass ich bei allen Willkommen bin. Entsetzt sehe ich den Älteren an, welcher aufgebracht seine Hände in die Hüfte stemmt. „Jin-Hyung, ich habe bestimmt keine Höhenflüge." – versuche ich mich zu rechtfertigen.
„Ach spar dir doch das Hyung. Und das glaubst du doch wohl selbst nicht, Jeongguk. Du machst doch hier auch nur noch, was du willst. Vor allem seit dem du mit Jimin verlobt bist, spielst du dich hier auf, als wärst du der Chef. Oder glaubst du ich bekomme es nicht mit, dass Ae-ri hier während meiner Abwesenheit alles umgemodelt hat?" – fängt er an seinem ganzen Frust freien Lauf zu lassen.
Angespannt fahre ich mir mit der Zunge über die Innenseite meiner Wange, ehe ich langsam meinen Blick hebe, um meinen Vorgesetzten wieder in die Augen zu sehen. „I-ich habe es schon verstanden. Ich hoffe es ist okay, wenn ich dann von dort aus nach Hause fahre?" – gebe ich kleinlaut von mir, da mich seine harten Worte doch schon ganz schön getroffen haben.
Aber woher soll Jin auch wissen, was hier während seiner Abwesenheit alles abgelaufen ist. Er hat seine Auszeit von jetzt auf gleich einfach so verlängert und dass obwohl er genau wusste, dass Jimin einen viermonatigen Vertrag bei dem Entertainment von seinem Mann unterschrieben hat.
Seokjin hat überhaupt keine Ahnung davon, wie schlecht es seinem besten Freund mit dieser Doppelbelastung letzten Endes ging. Jetzt macht er mir hier eine Szene und ich bin mal wieder der Dumme. Nur weil meine Familie, meinen zukünftigen Ehemann, während einer Notlage unterstützt hat.
Mit gesenktem Kopf gehe ich an dem Älteren vorbei, um in den Aufenthaltsraum zu gehen. Dort angekommen packe ich meine ganzen Sachen in meine Tasche. Da Jimin und ich ja die nächsten beiden Wochen Urlaub haben werden, nehme ich unsere Arbeitssachen einfach mit. Damit begebe ich mich dann zu Baekhyun, welcher schon auf mich zu warten scheint. „Bist du soweit oder brauchst du noch irgendetwas?" – fragt er mich abwartend.
„Ich bin fertig und nehme auch gleich unsere ganzen Sachen mit. Aber ich muss mich noch von Jin verabschieden." – gebe ich ihm schnell bescheid, ehe ich noch einmal im Büro verschwinde. „Hyung, ich bin dann jetzt weg. Ich hoffe es ist okay, dass ich von dem Auftraggeber aus dann gleich nach Hause fahre?" – sehe ich meinen vorgesetzten erwartungsvoll an. Der Ältere nickt daraufhin bestätigend. „Okay, dann sehen wir uns doch bestimmt heute Abend zum Konzert? Oder dann halt spätestens in zwei Wochen, ja?" – erkundige ich mich bei ihm.
„Ich weiß noch nicht, ob ich heute Abend in die Arena komme. Aber ich wünsche dir viel Spaß, Kookie. Ach, und kannst du Chim bitte noch sagen, dass wir die neuen Dienstpläne noch brauchen. Es wäre schön, wenn er diese noch machen könnte, ehe ihr dann ganz das Weite sucht." – beauftragt er mich noch mit der Erinnerung an Jimins Pflichten, was ich mit einem nicken bestätige. Schließlich steht Jin von seinem Platz auf und kommt auf mich zu gelaufen. Mit einem Mal zieht er mich in seine Arme. „Macht euch ein paar schöne Tage!" – verabschiedet sich mein Hyung von mir.
Daraufhin mache ich mich auch endlich auf den Weg zu dem großen Lieferwagen, wo Baekhyun und Chanyeol bereits auf mich warten.
„Und, wo geht's hin Jungs?" – frage ich neugierig, als Chanyeol den Wagen startet. „Mhm, wie wäre es denn mit dem Skydome?" – zwinkert Baekhyun mir mit einem wissenden Grinsen zu, weshalb mir fast das Herz aus der Brust hüpft, denn dies bedeutet, dass ich mit ganz viel Glück, Jimin vor dem Konzert noch einmal sehen kann.
Vorausgesetzt, dass er auch in diesem Moment eine Pause machen kann.
Aufgeregt rutsche ich auf meinem Platz umher, da ich schon total gespannt darauf bin, wie es hinter der Bühne so aussieht. „Wisst ihr, ob wir auch in die Halle reindürfen?" – frage ich neugierig. „Kookie, was glaubst du denn, wie sonst das Essen in den Backstagebereich kommt?" – bekomme ich bloß als Antwort. Lächelnd lehne ich mich zurück und betrachte die vorbeiziehenden Gebäude. Und je näher wir dem Veranstaltungsort kommen, desto nervöser werde ich.
Gute 20 Minuten später erreichen wir die Einfahrt für den Lieferantenverkehr. Nach einer kurzen Kontrolle werden wir schließlich durch das große Tor gelassen, damit wir direkt bis vor die Halle fahren können. Und zu meiner Überraschung springt unser Vierbeiner, ausgelassen über das eingezäunte Gelände. Aus diesem Grund halte ich sofort Ausschau nach meinem Verlobten.
Allerdings kann ich den Blonden nirgendwo entdecken.
Schnell erledige ich meine Arbeit, damit ich mich dann noch auf die Suche nach meinem Liebsten machen kann. Gerade, als ich den letzten Wärmebehälter auf dem großzügigen Buffet platziert habe, schlingen sich auf einmal zwei Arme von hinten um meinen Bauch. „Da bist du ja endlich, mein Lieblingsglücksbringer." – haucht mir die liebliche Stimme meines Lieblingsmenschen in den Nacken.
Langsam drehe ich mich zu dem Älteren um und schaue ihm in seine strahlenden braunen Augen. „Da hatte wohl jemand Angst, dass wir verhungern?" – lässt Jimin seinen Blick über das ganze Essen schweifen, weshalb ich einfach meine Arme um seinen Körper schlinge und Jimin sich im gleichen Atemzug fest an mich kuschelt. „Du kennst doch Jin. Er hat immer Angst, dass es jemanden gibt, der nicht satt werden könnte." – entgegne ich ihm mit einem liebevollen Lächeln. „Mhm, allerdings bin ich froh, dass ich von meinem Lieblingsmenschen schon rund um versorgt wurde." – sieht Jimin mich mit einem verlegenen Lächeln an, da ich ihm nämlich noch zwei Bentoboxen zurecht gemacht habe.
Während die anderen sich sofort über das Essen her machen, genießen Jimin und ich die Ruhe auf dem Außengeländer der Arena und spielen etwas mir Miso.
Es tut so gut, Jimin so ausgelassen zu sehen, da er die letzten Tage ganz schön angespannt war. Von draußen kann man bereits die unzähligen Fans singen und kreischen hören, welche dem Konzert bereits erwartungsvoll entgegenfiebern.
„Bist du schlimm aufgeregt?" – möchte ich von meinem Schatz wissen. „Jetzt nicht mehr. Da ich weiß, dass du mir zuschauen wirst." – säuselt er mir gegen meine Lippen, weshalb ich meinem Liebsten auf der Stelle in einen sanften Kuss verwickle, welchen er sofort erwidert. Wir beobachten unseren kleinen flauschigen Chaoten beim rum blödeln, während wir noch immer eng umschlungen, fern ab den ganzen Trubel in einer Ecke stehen, wo uns keiner sehen kann.
„Danke, dass du Miso mit hierhergebracht hast. Soll ich ihn dann mit nach Hause nehmen?" – frage ich den Kleineren. Dieser schüttelt allerdings sofort verneinend den Kopf. „Nein. Miso hat in meiner Garderobe einen schönen und ruhigen Platz. Dort kannst du dich dann auch gleich noch etwas frisch machen und umziehen." – nimmt Jimin meine Hand und führt mich auf dem direkten Weg in einen kleinen Raum.
Mit großen Augen schaue ich mich um und komme aus dem Staunen nicht mehr raus. Dabei frage ich mich allen Ernstes, ob alle Tänzer eine eigene Garderobe haben, oder ob Jimin dann doch als Taemins Ex-Freund eine kleine Sonderbehandlung bekommt?
„Oh, und was soll ich deiner Meinung nach anziehen?" – frage ich, da ich ja eigentlich nichts hier habe, um mich umzuziehen. Doch als Jimin sich von mir löst, verschlägt es mir tatsächlich die Sprache, denn er deutet auf meinen Rucksack. „Ich war einfach mal so frei und habe dir ein paar Sachen eingepackt, bevor ich los bin. Schließlich wusste ich ja, dass Jin für heute das Catering für die Crew übernimmt. Da konnte ich mir auch gleich denken, dass er dich mit herschickt." – erklärt Jimin mir mit einem breiten Grinsen. Dabei setzt er sich auf die kleine Ledercouch.
Aus diesem Grund sehe ich den Älteren fragend an. „Und was machst du?" – werde ich neugierig. „Mhm, ich sitze einfach hier und schaue dir zu, wie du dich umziehst. Ach, und ich habe hier sogar meine eigene Dusche. Also wenn du möchtest, dann tue dir keinen Zwang an." – bringt er bloß mit einem spitzbübischen Lächeln über seinen vollen und unwiderstehlichen Lippen.
„Na wenn das so ist, dann hoffe ich, dass du dann noch genügend Zeit hast, um dich selbst fertig zu machen. Weil ich für meinen Teil werde mir jetzt ganz viel Zeit lassen und um ehrlich zu sein, bräuchte ich ganz dringend deine Hilfe." – greife ich nach seiner Hand und ziehe ihn einfach mit mir mit.
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Ich weiß nicht wie viele Monde es jetzt her ist, dass ich das letzte Kapitel veröffentlicht habe?
Zunächst möchte ich mich bei euch allen dafür bedanken, dass ihr meine Story gelesen habt und natürlich auch für die Likes und die lieben Kommentare.
Eine lange Zeit ist vergangen in welcher es viele Veränderungen in meinem Leben gab. Ein Umzug, ein neuer Job - was sich am Anfang so schön und richtig angefühlt hat ist in Wirklichkeit eher zu meiner kleinen persönlichen Hölle geworden. All diese Dinge haben mich dann schließlich ganz schön aus der Bahn geworfen, weshalb es mir sehr schwer gefallen ist, mich kreativ auszuleben. Doch ich möchte mich nicht mehr von all den negativen Entwicklungen runter ziehen lassen. Denn ich brauche meinen Ausgleich um nicht völlig den Halt zu verlieren. Ich habe noch einen sehr langen Weg vor mir, da ich noch immer sehr oft an mir selbst Zweifle. Aber wie sagt man immer so schön: "Neues Jahr neues Glück!"
Ich für meinen Teil möchte weiter schreiben. Denn in meinem Hirn schlummern noch einige Ideen, welche ich nur zu gern auf Papier bringen möchte. Dabei hoffe ich, dass ihr mich auch weiterhin so toll unterstützt.
Vielen lieben Dank und für euch alle ein gesundes und glückliches neues Jahr,
eure Hopeless
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