Kapitel 9 | Eine Freundin für Jeongguk
POV | Jeongguk
Schon allein bei dem Gedanken daran könnte einen schon wieder das Wasser im Mund zusammenlaufen.
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Zufrieden lächelnd erhebt sich meine Mom von ihrem Sessel und beginnt den Tisch abzuräumen.
Ich lausche dem Gespräch der Erwachsenen, als ich auf einmal meinen Namen höre. "Und Jeongguk. Du übernimmst dann bald die Firma deiner Eltern?" - fragt Sato mich neugierig. Ich stimme dieser Aussage mit einem Nicken zu, bevor ich das Wort erhebe: "Ja das werde ich ... jedenfalls irgendwann einmal. Aber zunächst muss ich erst die Schule fertig machen." – antworte ich den beiden.
Mein Vater erzählt seinen Freunden, dass ich gerade die 11. Klasse besuche und das ich mich auf Grund meiner Leistungen ich mich sehr gut in der Schule mache. Dabei entgeht mir sein leicht stolzer Unterton auch nicht. Schließlich ergreift nun Dahee das Wort und fragt mich: "Und auf welche Schule gehst du?"
"Ähm, ich besuche gemeinsam mit meinem besten Freund Taehyung die School of performing Arts." – antworte ich ihr direkt angetan, da ich dieses Schulkonzept einfach nur Liebe.
"Oh und welche Hauptfächer belegst du?" – will die Schwarzhaarige daraufhin von mir wissen.
Wie aus der Pistole geschossen antworte ich ihr: "Ich habe mich für Gesang, Tanz, Design, Film und Musikproduktion sowie für Fotografie entscheiden." - erzähle ich dem Ehepaar mit leuchtenden Augen. Jedoch füge ich noch hinzu: "Ich weiß, dass mein späterer Job rein gar nichts damit zu tun haben wird. Aber dennoch liebe ich die Musik und das Tanzen einfach. Und auch die ganzen kreativen Dinge wie Film und Fotographie mache ich sehr gern. Ich bin sehr Dankbar, dass meine Eltern mir diese Schule ermöglichen und mir die Chance geben mich auszuleben und auf diese Weise zu entwickeln."
Dahee und Sato nicken beide.
"Das können wir gut verstehen. Unsere Tochter geht auch auf diese Schule und ist total begeistert. Du kennst sie bestimmt? Sie ist in der 12. Klasse. Ihr Name ist Kim Hyuna."
Etwas verlegen überlege ich, bevor ich ein genaues Bild von Hyuna vor Augen habe und ihren Eltern bestätige, dass ich sie kenne. "Ja klar kenne ich sie. Hyuna geht mit Mark, Jackson und BamBam in eine Klasse und sie ist auch hin und wieder mit uns im Park." - erwidere ich ihre Frage.
Um aber einen weiteren Verhör des Ehepaars zu entkommen, erhebe ich mich entschuldigend von meinem Platz und bringe das restliche Geschirr in die Küche.
Als ich den Raum betrete, schaut mich meine Mom mit einem lieben und zufriedenen Lächeln an. "Ah Kookie, danke für deine Hilfe." - entgegnet sie mir. Ich schenke ihr ebenfalls ein schiefes Grinsen und stelle das dreckige Geschirr in die Spüle.
"Danke für das leckere Essen, Mom! Es hat, wie immer fantastisch geschmeckt." - sage ich zu meiner Mutter. Die zierliche Frau strahlt mich nun an: "Es freut mich, dass es dir geschmeckt hat." - sagt sie zu mir und kommt auf mich zu, um mir einen schnellen Kuss auf die Wange zu drücken. Auf diese Geste hin muss ich leicht kichern. Nach einer kurzen Umarmung widmet sie sich wieder dem Dessert.
Gespannt schaue ich ihr über die Schulter, als sie die kleine Kühlbox öffnet.
Sorgfältig drapiert sie die kleinen Törtchen auf den Tellern. "Oh die sehen aber echt lecker aus." - erwidere ich bei diesem Anblick.
Auf den Tellern befinden sich nun fünf identische Küchlein aus zwei Schichten Biskuitboden und einer feinen Creme, bedeckt von einer hauchdünnen Schicht Kakao. Zum Abschluss wurden die runden Törtchen Liebevoll mit einer aus dunkler und weißer Schokolade gegossenen Schleife und zwei halben Himbeeren garniert. Die roten Früchte umschließen den Boden und machen das gesamte Kunstwerk zu einer Symphonie für die Augen.
Meine Mom lacht auf.
"Ja, da hat sich Jin sein Kollege aber echt Mühe gegeben. Ich bin echt froh, dass Namjoons Freund so nett war, um das zu organisieren. Sonst wäre ich echt aufgeschmissen gewesen." Ich stimme ihr lachend zu. "Wie bist du eigentlich darauf gekommen Jin zu fragen, dass er dir den Nachtisch macht?" - frage ich sie.
Meine Mutter holt Luft, bevor sie mir dann antwortet. "Ich habe Taehyung und seinen Bruder beim Einkaufen getroffen und da haben wir kurz geredet.
Vor allem haben wir uns über den heutigen Abend gesprochen und was ich denn vorhabe zu kochen. Daraufhin hat Namjoon mir dann von dem neuen Restaurant erzählt, welches Jin und einer seiner besten Freunde wohl bald eröffnen. Er hat dann seinen Mann gefragt, ob er mir ein Dessert empfehlen kann, oder mir vielleicht auch noch auf die Schnelle helfen kann. Na ja, und somit haben wir halt ausgemacht, dass er was aus dem Restaurant mitbringt und ich es dann später bei ihnen abholen kann." - lächelt sie verlegen.
Ich klopfe ihr aufmunternd auf die Schulter.
Dabei kann ich es mir allerdings nicht verkneifen ihr einen kleinen Seitenhieb zu verpassen. "Na Gott sei Dank hast du dich beim einkaufen verquatscht. Sonst hätten wir diesen Abend wohl nicht überlebt. So ist die Nachspeise wenigstens genießbar, schließlich hast du es ja nicht so mit den Süßspeisen." – erwidere ich nun schelmisch grinsend.
Daraufhin schlägt mir meine Eomma gespielt beleidigt auf den Oberarm.
"Du hast leider Recht Kookie. So habe ich nach dem heutigen Abend wenigstens keinen auf dem Gewissen. Ich bin eine echte Katastrophe auf diesem Gebiet." – gibt sie dann aber selbst noch zu, dass sie auf diesem Gebiet einfach eine totale Niete ist.
Auf diese Äußerung von ihr nicke ich einfach nur.
Ich schnappe mir drei Teller und trage sie ins Esszimmer. Dort verteile ich sie zunächst an unsere Gäste. Das letzte Dessert stelle ich meinem Vater, mit einem zufriedenen Lächeln, vor die Nase. Meine Mom folgt mir und stellt die letzten beiden Teller auf unsere Plätze.
Sofort schnappe ich mir meine Gabel und breche mir einen kleinen Bissen des Himbeer-Tiramisu-Törtchens ab und schiebe es mir in den Mund.
Schon allein dieses kleine Stückchen befördert mich geschmacklich in den Himmel. Der fluffige in Amaretto getränkte Biskuiteboden harmoniert perfekt mit der leicht aufgeschlagenen Mascarpone-Quark-Creme und mit der feinen Espressonote. Die leichte Säure der Himbeeren rundet dieses ausgezeichnete Dessert geschmackvoll ab.
Genießerisch seufze ich auf.
Noch nie in meinem Leben habe ich so ein gutes Tiramisu gegessen. Noch nicht einmal in unserem letzten Urlaub in Italien, im letzten Jahr - denke ich mir. Langsam nehme ich Gabel für Gabel der süßen Gaumenfreude in mich auf, um jeden Bissen bis zum Schluss voll auszukosten. Und wenn wir jetzt hier alleine wären, dann hätte ich wohl auch noch meinen Teller abgeleckt. Doch diese Blamage möchte ich meinen Eltern dann doch lieber ersparen.
Da kann ich ja nur froh sein, dass in der kleinen Kühlbox noch eine klitzekleine Extraportion auf mich wartet. Oh ich liebe Jin einfach, weil er wohl genau wusste, dass ich davon einfach nicht genug kriegen kann.
Mein Vater scheint in diesem Moment genauso zu denken.
Begeistert schaut er meine Mom an. "Schatz, du hast dich heute echt wieder selbst übertroffen. Und wenn wir nicht schon verheiratet wären. Spätestens nach diesem Dessert würde ich jetzt sofort mit dir nach Las Vegas durchbrennen, um dich vom Fleck weg zu heiraten!" - sagt er zu ihr und nimmt dabei liebevoll ihre Hand in seine und streicht ihr sanft mit dem Daumen über den Handrücken.
Sofort steigt der Frau, vor Verlegenheit, eine sanfte Röte ins Gesicht.
Schüchtern bedankt sie sich bei ihrem Mann und wirft mir schmunzelnd einen Blick zu. Diesen erwidere ich mit einem schiefen Grinsen, da er wohl nichts davon mitbekommen hat, dass diese himmlischen Törtchen nicht von ihr gemacht wurden.
Fertig mit dem Essen erbitte ich bei meinen Eltern, dass ich mich nun in mein Zimmer zurück ziehen kann, da ich einfach kaputt bin und ich den Älteren auch noch Möglichkeit geben möchte, unter sich zu sein. Immerhin muss ich ja auch nicht alles wissen, was sie während ihrer Studienzeit alles so angestellt haben.
Mein Vater gibt mir letzten Endes die Erlaubnis mich vom Tisch zu entfernen.
Bevor ich mich in mein Zimmer begebe, helfe ich meiner Mutter noch dabei das restliche Geschirr in die Küche zu räumen.
Damit fertig verabschiede ich mich höflich von den Gästen meiner Eltern. Beim Verlassen des Esszimmers ruft mir Dahee noch lächelnd ... "Hoffentlich bis bald Jeongguk!" - hinterher. Daraufhin drehe ich mich lächelnd zu unseren Besuchern um und erwidere: "Es wäre mir eine große Ehre." Ich nicke meinen Eltern und ihren Freunden noch einmal zu, bevor ich den Raum nun endgültig verlasse.
Kurz bevor ich die Treppe zu meinem Zimmer hoch gehe, bekomme ich noch mit, wie Dahee zu meiner Mutter sagt: "Er ist echt ein guter Junge und vor allem ist er so knuffig und süß. Vielleicht können wir uns ja mal wieder gemeinsam treffen, wenn Hyuna auch mit dabei ist. Die beiden würden sich bestimmt supergut verstehen."
Ich weiterhin in meiner Bewegung inne, als ich die Stimme meines Vaters höre.
"Ja klar warum nicht. Vielleicht können die beiden sich ja anfreunden." – bestätigt er ihre Aussage. "Oder noch viel besser. Vielleicht verlieben sie sich ja auch in einander. Jeongguk kann ich mir echt super als Schwiegersohn vorstellen." - ertönt nun wieder die aufgeregte Stimme von Dahee.
Auf diese Aussage hin verfallen meine Mom und ihre Freundin regelrecht in eine Schwärmerei. "Oh ja. Das wäre echt toll. Jeon Hyuna, das klingt doch echt super. Und das Beste daran ist doch, dass wir dann sozusagen eine Familie wären" - fangirlt nun meine Mutter und beide Frauen fangen an wie blöd zu kichern.
Genervt rolle ich mit den Augen.
Na toll, ... hoffentlich fangen die nicht sofort an die Hochzeit zu planen. Schließlich laufe ich endlich die paar Stufen in die erste Etage hoch und begebe mich sofort in mein Zimmer.
Das würde denen wohl echt so passen.
Ich in einer Beziehung mit Hyuna, dass ich nicht lache! Aber was wäre eigentlich, wenn? Sie ist doch eigentlich ganz nett und sieht dazu auch noch echt super aus. Aber würde sie sich überhaupt auf jemanden wie mich einlassen? – lasse ich meiner Fantasie freien Lauf.
Irgendwann schüttle ich leicht mit meinem Kopf um die aufkommenden Gedanken wieder loszuwerden. Aber dennoch muss ich darüber leicht schmunzeln.
Es ist schon ziemlich spät.
Also beschließe ich mich erst einmal bettfertig zu machen. Ich tappe ins Bad und putze mir die Zähne und mache mich noch einmal schnell frisch. Dann schlüpfe ich in eine frische Boxer und ziehe mir noch ein weites T-Shirt an. Auf dem Weg in mein kuscheliges Bett, schnappe ich mir noch meinen Laptop und schaue mir noch einen Film auf Netflix an, bevor ich endlich ins Land der Träume abdrifte.
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Gerade sitze ich an meinem Schreibtisch und habe meine Hausaufgaben abgeschlossen.
Mr. Jung gab uns die Aufgabe verschiedene Logos rauszusuchen, die uns besonders ins Auge fallen. Er möchte mit uns die kompletten Grundlagen der Gestaltung erarbeiten und hierfür will er uns an Beispielen zeigen, was gut gelungen ist und was nicht so optimal wirkt.
Gestern ist es dank der Freunde meiner Eltern doch sehr spät geworden also habe ich heute früh nicht wirklich die Anstalten gemacht um mich bei Zeiten aus dem Bett zu quälen. Und außerdem versuche ich meinen Eltern, nach den Äußerungen meiner Mom und deren Freunden, heute so gut es geht aus dem Weg zu gehen.
Denn so richtig habe ich keine Lust darauf, wie ein Stück Vieh wohlmöglich einfach in eine Beziehung mit irgendeinem Mädchen gedrängt zu werden, nur weil meine Eltern der Meinung sind, dass sie ja Perfekt zu mir passen würde. Und die Reaktionen der beiden Frauen, lassen offensichtlich darauf schließen, dass sie von ihrem Einfall uns zu verkuppeln gar nicht mal so abgeneigt sind. Weshalb ich mich bald tatsächlich mit Hyuna treffen muss.
In meinen Gedanken gefangen, schaue ich auf die Uhr.
Es ist bereits 16:00 Uhr.
In eineinhalb Stunden wollen Namjoon und Tae mich abholen. Also höchste Zeit mich fertig zu machen. Schnell speichere ich meine Ergebnisse ab, um sie am Montag im Unterricht wieder abrufen zu können. Danach schalte ich meinen Computer aus und begebe mich zu meinem Kleiderschrank.
Da Namjoon erwähnt hat, dass es eine lockere Atmosphäre ist, entscheide ich mich für eine hellblaue Boyfriendjeans und ein weißes Oversized-Hemd. In meinem Badezimmer springe ich flink unter die Dusche und mache mich danach für den heutigen Abend fertig. Ich ziehe mir meine Sachen an und kremple die Ärmel meines Hemdes bis zu den Ellenbogen hoch, so dass meine, noch leicht gebräunten Unterarme frei sind.
Meine hellbraunen Haare fallen mir locker in die Stirn. Um meinen Style noch etwas aufzuwerten, trage ich noch ein wenig Make-up und Eyeliner auf. Zum Schluss ziehe ich noch meine hellbraunen Timberlands an. Meine Hosenbeine schlage ich nun so weit nach oben, dass sie letzten Endes kurz über meinen Schuhen abschließen.
Fix und fertig gehe ich nun runter in unser Wohnzimmer.
Meine Mom sitzt auf der Couch und liest gerade ein Buch. "Hey Mom, kann ich so gehen?" - spreche ich meine Mutter an, welche sich daraufhin mit einem strahlenden Lächeln von ihrem Platz erhebt und ihr Buch weglegt. "Aww, Kookie. Du siehst echt super aus, mein Schatz." - mit einer Handbewegung deutet sie mir noch an, dass ich mich drehen soll. So, dass sie mich von allen Seiten anschauen kann. „Wen willst du denn heute mit deinem Aussehen beeindrucken? Habe ich irgendetwas verpasst?" – fängt sie an mich zu ärgern. Allerdings winke ich bloß ab, da ich dieses Outfit einfach sehr gern anziehe, da ich mich darin einfach nur wohl fühle.
Ich bedanke mich bei meiner Eomma für das Kompliment.
Sie nimmt mich kurz in den Arm, bevor sie mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange drück. "Kookie, kannst du bitte Seokjin nochmal für gestern Abend danken und dann frag ihn doch bitte noch, was er für die Desserts bekommt." - gibt mir meine Mom einen Auftrag für heute mit. "Klar mache ich das. Soll ich auch die Liebeserklärung erwähnen, die du dafür von Dad erhalten hast?" - frage ich sie mit einem schelmischen Grinsen, woraufhin ich von ihr einen leichten Schlag auf den Hinterkopf kassiere.
Punkt 17:30 Uhr schnappe ich mir mein Portemonnaie und mein Handy sowie eine dünne Jacke, die ich mir Locker über den Arm lege. Bevor ich das Haus verlasse, verabschiede ich mich von meinen Eltern. Diese wünschen mir für den heutigen Abend viel Spaß. "Vielen Dank, den werde ich haben. Ach, und Mom! Keine Sorge ich richte Seokjin liebe Grüße aus für seine Hilfe gestern." - sage ich noch bevor ich die Tür von außen hinter mir ins Schloss fallen lasse.
Namjoon fährt gerade mit seinem schwarzen Porsche Cayenne vor, als ich gemütlich unserer Zufahrt hinunter laufe. Tae winkt mir breit grinsend zu. Ich öffne die Tür hinter meinem besten Kumpel und steige auf der Rückbank ein.
"Hey Kookie." - begrüßen mich die Brüder. "Hallo Jungs. Danke nochmal, dass ihr mich hier abholt." - erwidere ich auf ihre Begrüßung. "Kein Problem Kooks, wir müssen doch eh in die gleiche Richtung. Und außerdem habe ich dich ja schon quasi dazu genötigt heute für Taehyung mit zu kommen." - entgegnet mir Namjoon grinsend.
"Hat gestern alles geklappt mit euren Gästen?" - fragt mich mein Hyung nun und startet nebenbei seinen Wagen, um uns an unser Ziel zu bringen.
"Ja klar. Sie waren durchaus begeistert von dem Essen meiner Mom. Und mein Vater hatte beim Dessert richtige Herzchen in den Augen. Meine Mom hat mich schon sehnsüchtig erwartet, als ich von euch los gelaufen bin. Vielen Dank übrigens nochmal für eure Hilfe gestern. Ohne Jins Dessert wäre meine Mutter total aufgeschmissen gewesen." - erkläre ich Namjoon mit einem Lachen.
"Na da hat deine Eomma echt Glück gehabt, dass wir uns beim Einkaufen getroffen haben. Deine Mom sah echt gestresst aus." - klingt sich nun auch Tae in das Gespräch ein. "Ja das kann gut sein. Mein Eomma hatte alles sehr gut geplant und durchdacht. Das Komplette Menü stand. Nur beim Nachtisch stellt sie sich eben immer an wie der erste Mensch. Und deshalb stand sie wohl etwas neben sich." - antworte ich ihm.
Wir drei vertiefen unser Gespräch weiter und reden über die Schule und ein paar andere Dinge, die uns gerade so einfallen.
"Na prima!" - schimpft Namjoon auf einmal.
"Ausgerechnet jetzt muss hier ein Stau sein." - mault er nun weiter. Tae und ich schauen beide auf. Als ich aus dem Fenster sehe, erkenne ich, dass wir gerade mitten auf der Hangang-Bridge stehen. Joonie schnappt sich sein Telefon um Seokjin bescheid zu geben, dass es wohl bei uns etwas später werden wird.
Taehyung checkte sofort seine City-App. "Na super. Am Supermarkt gab es einen schweren Unfall. Dass kann sich hier nur noch um Stunden handeln." - sagt er nun mit einem leicht genervten Unterton.
"Na toll!" - entwich es ehr schnaufend aus unserem Hyung.
"Können wir nur hoffen, dass sie bald fertig sind und die Straße wieder frei geben. Ich hab nämlich Hunger." – motzt mein bester Freund nun.
"Ach TaeTae wir werden schon noch rechtzeitig da sein. Und außerdem kennst du Jin und Jimin. Sie haben bestimmt so viel zu essen gemacht, dass wohl ganz Seoul davon satt werden würde." - sagt der Ältere und wuschelt seinem kleinen Bruder durch seine roten Haare. Tae beschwert sich daraufhin lautstark über diese Aktion und beide fangen lauthals an zu lachen.
Während des Wartens fällt mir gerade wieder ein, dass Taehyung und ich ja eigentlich heute mit BamBam und Yugyeom verabredet sind.
"Du Tae, wir müssen unbedingt noch Yuggie absagen, dass wir nicht mit ins Kino gehen. Ich habe es gestern vergessen." - spreche ich zu meinem besten Freund. "Ach stimmt ja. Das habe ich auch schon wieder total verdrängt." - entgegnet er mir grinsend.
Ich schnappe mir mein Handy und öffne den Chat mit BamBam und fange an zu tippen. "Ich schreibe BamBam schnell eine Nachricht, dass er bitte allein mit Yuggie was machen soll. So kann dieser Pabo wenigstens nicht vor ihm davon laufen." - sage ich mit einem leichten grinsen auf den Lippen. Ich schicke die Nachricht ab. Einen kurzen Moment später ertönt auch schon mein Nachrichtenton mit seiner Antwort:
BamBam
Oh Kookie, dass tut mir aber überhaupt nicht leid für euch, dass ihr nicht mit könnt. Ich hoffe nur, dass Yugyeom nicht schon weiß, dass er allein mit mir was machen muss ... aber warte. Ihr habt es ihm gar nicht gesagt, dass ihr nicht mit kommt? ... Ihr Bösen, schämt euch
Als ich seine Antwort lese, muss ich lachen.
Ich schreibe ihm, dass wir unserem Freund natürlich nicht darauf vorbereitet haben, dass wir nicht mit zum Essen und mit ins Kino gehen werden. Als ich die Nachricht auf ihre Reise schicke, stecke ich mein Handy wieder in meine Hosentasche.
Stück für Stück kommen wir der Abfahrt immer näher. Die Zeit kommt uns dreien gar nicht so lang vor, da wir so in unser Gespräch vertieft sind.
Nach gut zweieinhalb Stunden kommen wir nun endlich an unserem Ziel an. Namjoon parkt seinen Wagen vor einem Laden. Über der Eingangstür prangert ein moderner Schriftzug, der vermuten lässt, dass es sich hierbei um das Restaurant von Jin und seinem Partner handeln muss. "tasty temptation" - leckere Versuchung. Bei diesem Namen kann man ja nur hoffen, dass es auch so schmeckt.
"So Jungs! Wir sind da." - ertönt auf einmal die Stimme des Älteren.
"Oh und das sogar nur mit zwei Stunden Verspätung." - bringt Tae nun noch mit an als er dabei ist sich abzuschnallen, um aus dem Auto auszusteigen. Ich tue es ihm gleich und steige ebenfalls aus dem Auto aus. Gemeinsam stehen wir nun vor dem Restaurant.
Im Inneren kann man schon erkennen, dass bereits einige Personen gemütlich an einer langen Tafel sitzen.
Namjoon geht als erster voran.
Er öffnet die Tür und nach einander betreten wir den großen und gemütlichen wirkenden Gastraum. Sofort empfängt uns ein wohliger Duft, welcher einem das Gefühl gibt, Willkommen zu sein.
Augenblicklich springt Jin von seinem Platz auf und läuft mit einem liebvollen Lächeln auf seinen Freund zu.
"Namjoon, da seid ihr ja endlich. Wir haben schon gedacht, ihr kommt überhaupt nicht mehr." - sagt er einem leicht besorgten Tonfall. "Ach Schatz, es tut mir echt leid. Aber wir standen auf der Hangang-Bridge im Stau. An der S-Bahn-Station am Einkaufszentrum gab es einen schweren Unfall. Und somit war die die Straße auch voll gesperrt." - entgegnet er dem Älteren und überbrückt den letzten Meter, um seinen Liebsten in eine gefühlvolle Umarmung zu ziehen.
Kurz drückte er seinem Mann einen Kuss auf die Lippen bevor sich Jin aus der Umarmung befreit und auf meinen besten Freund und mich zu kommt.
Sofort zieht uns der braunhaarige in eine kurze Umarmung. "Schön, dass ihr da seid." - begrüßt er uns. Wir lösen uns aus dieser Umarmung. Kurz bedanke ich mich höflich für die Einladung. Denn schließlich sollte dieser Abend ja nur für die Familien und Freunde von Jin und seinem Partner sein.
Taehyung unterhält sich mit seinem Bruder, als ich meinem Blick neugierig durch das Restaurant gleiten lasse. Ich beobachte die Menschen, die sich untereinander angeregt unterhalten. Auf jeden Fall herrscht ein sehr entspannte und ausgelassene Atmosphäre.
Mein Blick bleibt auf einer kleinen Gruppe hängen. Zwei von ihnen erkenne ich sofort. Schließlich sehe ich sie fast jeden Tag in der Schule. Es sind unsere Lehrer Mr. Min und Mr. Jung. Aber einer von ihnen fesselt meinen Blick regelrecht.
"Der Typ aus dem Park mit dem verfressenen Hund." - brabbel ich leise vor mich hin.
Weiter halte ich meine Sicht auf dem schwarzhaarigen. Ich beobachte, wie er sich ausgelassen mit meinen Lehrern unterhält. Bei dem Anblick seines Lächelns habe ich das Gefühl, dass die Sonne aufgeht. Weiterhin starre ich den scheinbar um einige Jahre älteren Mann an und ein komisches Kribbeln breitet sich in meiner Magengegend aus.
Er sieht sich nun suchend im Raum um.
Und auf einmal treffen sich unsere Blicke.
Sofort habe ich das Gefühl, dass meine Welt für einen Moment still steht. Meine Beine machen den Eindruck, dass sie jede Sekunde nachgeben wollen. Ich bin so in diesem Moment gefangen, dass ich gar nicht bemerke, dass Tae sich mir zugewendet hat.
Erst als er mir vorsichtig auf die Schulter tippt, werde ich in das hier und jetzt befördert. Belustigt darüber fragt mich mein bester Freund, was ich gerade so interessiert beobachte. Ich schüttel daraufhin kurz meinen Kopf, bevor ich ihm antworte: "Ach nichts. Ich habe mir nur gerade das Restaurant angesehen." - stammle ich leicht ertappt leise vor mich hin.
"Ja ge, der Laden ist echt toll geworden." Entgegnet mein bester Freund sofort und sieht sich ebenfalls in dem gemütlichen Gastraum um. Daraufhin nicke ich zustimmend. Im Hintergrund vernehme ich die Stimme von Jin. "Hey ChimChim. Komm mal kurz her. Ich möchte dir jemanden vorstellen!" – ruft er irgendjemanden zu uns.
Ich lächel den Rothaarigen kurz an und lasse meinen Blick wieder an den Punkt schweifen, an dem der Unbekannte eben noch stand. Aber leider ist er nicht mehr da.
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