Kapitel 88 | Frohe Weihnachten
POV | Jimin
Die leise Musik im Hintergrund und unsere ruhigen Stimmen, scheinen Jeongguk so zu beruhigen, dass er sich ganz entspannt in seinem Sitz zurücklehnt und seinen Blick dabei auf die vorbeiziehenden Gebäude der Seouler Skyline richtet.
Allerdings bekommt mein Liebster von unserer Heimfahrt nich mehr all zu viel mit, da er langsam, aber sicher von seiner Müdigkeit übermannt wird und schließlich ins Land der Träume abtriftet.
———————
Schmunzelnd beobachte ich meinen schlafenden Freund durch den Rückspiegel, während ich mich mit seiner Mom über die kommenden Tage unterhalte.
Es war wohl doch ganz schön viel heute für ihn – denke ich mir.
Aber es war wirklich ein anstrengender Tag für Kookie. Denn er ist auch schon seit heute früh, durchweg auf den Beinen.
Erst war er die ersten drei Stunden in der Schule, weil es heute Zeugnisse gab und Yoongi wollte sich bei seinen Schülern noch für die Zeit und das Vertrauen bedanken, was sie ihm jetzt in dem halben Jahr gezeigt haben. Es ist ja nicht wirklich üblich, dass mitten im Schuljahr ein Wechsel des Klassenlehrers stattfindet. Aber mein Kumpel hat die Herzen seiner Schüler im Sturm erobert, weshalb es ihm wirklich am Herzen lag, sie heute mit einer kleinen Überraschung in die großen Ferien zu verabschieden.
Danach hat er sich ja dann mit Hyuna, Tae und Lisa getroffen, ehe er dann auch noch mit mir ins Restaurant gefahren ist, um mir dort noch etwas bei den Vorbereitungen für unser großes Weihnachtsessen zu helfen. Und dafür, dass er sich eigentlich diese Woche noch schonen sollte, hat er tatsächlich schon wieder sehr viel Zeit bei uns im tasty temptation verbracht, weshalb ich ihn immer wieder dazu verdonnert habe, dass er sich doch ausruhen sollte. Was allerdings nicht immer geklappt hat, da er immer wieder einen Weg gefunden hat, um dem Team irgendwie zu helfen. Sei es bei der Aufnahme der Bestellungen, richten der Getränke oder Nachspeisen. Immer wieder habe ich Jeongguk dabei erwischt, wie er mit den Gästen gesprochen hat und nebenbei noch die Abrechnungen gemacht hat.
Als er heute die Desserts vorbereitet hat, ging ihm trotz seiner Verletzung alles so leicht von der Hand. Zwar haben wir Kookie hin und wieder geholfen, was aber wohl viel eher daran lag, dass er durch seine Schulter im Moment einfach nicht in der Lage ist sich voll und ganz zu belasten. Aber ich musste heute wieder einmal feststellen, wie schnell mein kleiner Kookie lernt.
Und auch wenn er durch seine Verwundung aktuell noch in seiner Bewegung eingeschränkt ist, so hat er trotzdem wirklich alles sehr gut gemeistert. Da kann sich so manch Einer echt eine Scheibe von abschneiden.
Kooks ist nun total happy, dass er seine Schulterschlaufe endlich los.
Um ehrlich zu sein, haben wir da schon gar nicht mehr daran geglaubt, da er am Sonntag ja auch noch vom Schlitten gefallen ist. Allerdings weiß Ae-ri nichts davon. Da sie sonst im Dreieck gesprungen wäre, wenn sie erfahren hätte, was wir in Chuncheon wirklich alles so getrieben haben. Und da wir für unsere wohl eher leichtsinnige Aktion ungern einen Kopf kürzer gemacht werden wollten, haben wir beschlossen, ihnen davon wohl erst einmal nichts zu erzählen.
Also bleibt das wohl vorerst unser kleines Geheimnis.
Nun kann Jeongguk sich auch schon wieder etwas besser bewegen. Wobei uns diese Tatsache in den letzten paar Tagen auch nicht wirklich gestört hat. Denn seit unserem Wochenendausflug fällt es uns tatsächlich sehr schwer, die Hände voneinander zu lassen. Und zu meinem Glück scheint Kookie wohl noch mehr Blut geleckt zu haben, jetzt wo er auch mal den aktiven Part übernehmen durfte. Auch von seiner anfänglichen Unsicherheit ist nun wirklich nichts mehr zu spüren. Was aber wahrscheinlich im ersten Augenblick auch nur daran lag, dass ich so plötzlich mit meinem Wunsch, mit der Tür ins Haus gefallen bin.
Ich finde es sogar sehr gut, dass er sich nun noch mehr ausprobieren möchte und sich nicht gänzlich darauf verlässt, dass ich immer den Ton in unserer Beziehung angebe. Immer öfter übernimmt Jeongguk die Oberhand und dass obwohl er noch so jung ist.
Mittlerweile zeigt er mir immer mehr, was er will und Kookie lässt mich dabei auch ganz klar spüren, dass ich mich bei ihm voll und ganz fallen lassen kann. Er macht von sich aus, den ersten Schritt. Was noch vor ein paar Wochen völlig undenkbar gewesen ist, ist heute schon fast zur Normalität geworden. Und dass ist einer der Punkte, welcher mir in den letzten Jahren immer wieder gefehlt hat.
Zwar hatte Taemin in unserer Beziehung auch immer zu jeder Zeit das Sagen, allerdings hat mir all die Jahre durchaus das gewisse Etwas gefehlt. Und dann lerne ich Jeongguk kennen, welcher mir immer wieder zeigt, dass es auch anders geht. Mein Ex hat mir zwar nie etwas böses gewollt. Aber nachdem ich mich dazu entschieden habe, dass ich mein Lebensunterhalt definitiv nicht in der Künstlerbranche verdienen will, so hat es einiges in unserem Leben erschwert. Freilich hat es mir spaß gemacht zu tanzen und hin und wieder auch zu singen. Jedoch habe ich sehr schnell gemerkt, dass mich das auf die Dauer nicht Glücklich macht. Und auch wenn ich jetzt ab und zu wieder mal was in dieser Richtung mache, so tue ich dass nicht weil ich davon leben muss, sondern weil es mir Spaß macht.
Es war manchmal echt niederschmetternd, wenn man ein Vortanzen nach dem anderen hatte und man nie gut genug war, um einen längerfristigen Vertrag zu bekommen. Jedes Mal war es wieder aufs Neue ein Kampf. Unzählige Stunden habe ich beim Training zugebracht und habe mich damit fast kaputt geackert nur um noch besser zu werden. Und wofür? Dafür, dass ich an dem ganzen Druck fast zerbrochen wäre.
Auch wenn Namjoons Dad mir mehr als nur einmal einen Vertrag in seinem Entertainment angeboten hat, so habe ich mich dann letzten Endes für meine Freiheit und meine Gesundheit entschieden. Klar habe ich heute auch noch viel um die Ohren, doch der Stress, den wir heute im tasty temptation haben ist nichts im Vergleich zu dem was auf der anderen Seite auf mich gewartet hätte. So kann ich frei entscheiden was ich tue und ich muss mich nicht verstecken, weil ich einen festen Freund habe. Was ich auch gar nicht will. Ich möchte meine Liebe zu Jeongguk nicht verstecken, weil mir dieser Mensch einfach viel zu wichtig ist.
Ich fand es nahezu schon niedlich, als Kookie fast krank vor Sorge war, aus Angst, dass ich Taemins Vorschlag nachgebe und ich doch einen Vertrag bei Namjoon annehme, um eine große Karriere zu starten. Dabei habe ich keine Minute mit meiner Entscheidung gezögert. Da ich wirklich damit abgeschlossen habe. Ich habe mein Leben hier in Seoul und habe mir nach so langer Zeit meinen großen Wunsch mit Jin und unserem eigenen Restaurant erfüllt.
Und auch wenn ich meinen Ex-Freund nun bei seinen Tourvorbereitungen unterstützen werde, heißt das noch lange nicht, dass ich mich für die Musikindustrie versklave. Ich tue dies, weil es mir spaß macht. Genau so wie ich Hoseok bei dem Projekt unterstützt habe.
Obwohl Jeongguk und ich erst ein paar Monate zusammen sind, so kann ich wirklich nur immer wieder betonen, dass ich froh bin, dass mir dieser Junge die Chance gibt, dass ich ihm jeden Tag wieder aufs Neue meine ungebändigte und ehrliche Liebe beweisen kann. Nicht eine Minute bereue ich diesen Schritt, Kookie in mein Herz gelassen zu haben.
Ich möchte diesen Menschen einfach nie wieder in meinem Leben missen.
Bei Jeongguk zu Hause angekommen, bringe ich den vermeintlich tief und fest schlafenden Jungen sofort in sein Zimmer, während Ae-ri sich noch etwas um Miso kümmert und sogar noch eine kleine Runde mit meinem Vierbeiner um den Block geht.
Die ganze Familie hat sich bereits an meinen Hund gewöhnt, so dass er sogar schon ganz allein im Haus meines Freundes bleiben darf.
Und wie soll ich es sagen?
Miso ist gewiss nicht der Einzige, der sich hier schon fast wie zu Hause fühlt.
Mit Mühe erreiche ich das Zimmer meines Freundes, welcher mittlerweile seine Arme um mich geschlungen hat. Jedoch ist mir das leichte Grinsen auf seinen Lippen nicht entgangen, als ich einen kleinen Blick zu ihm riskiert habe, was mich ebenso Lächeln lässt, da der kleine Schelm tatsächlich nur vorspielt dass er schläft.
Schließlich möchte ich Jeongguk auf seinem großen Bett ablegen. Doch als ich mich aus seiner Umarmung lösen möchte, vernehme ich ein leises Kichern. Und ehe ich mich versehe, zieht er mich zu sich aufs Bett und legt stürmisch seine Lippen auf meine.
Nur zu gern erwidere ich diesen leidenschaftlichen und zugleich fordernden Kuss.
Obwohl ich schon etwas perplex bin, da er doch eben noch tief und fest geschlafen hat. Aber wahrscheinlich hat dieser kleine Bengel mich gerade so richtig hinters Licht geführt. Als mein Liebster unser Kuss weiter vertiefen will, verweigere ich ihm dies.
Stattdessen beiße ich dem Jüngeren, als Strafe für seine kleine List neckend in seine Unterlippe, was ihn sofort schmerzerfüllt aufkeuchen lässt.
Daraufhin löst er sich von nun vollkommen von mir und hält sich jammernd die Hand vor seinen Mund. „Mensch, Jimin, dass tut doch weh!" – mault er mich tatsächlich leicht eingeschnappt an. Dabei sieht er mich mit funkelnden Augen an.
„Für was war das denn?" – beschwert er sich bei mir. Daraufhin beuge ich mich wieder zu dem Jüngeren runter. „Sieh es als kleine Retourkutsche, du Klops." – flüstere ich ihm ins Ohr. „Schließlich musste ich eben meinen angeblich schlafenden Freund die ganzen Treppen hoch wuchten." – raune ich ihm entgegen und kann mir ein anschließendes Kichern nicht verkneifen, da Jeongguk empört die Backen aufbläst und mich geschockt ansieht.
„Hast du mich gerade Klops genannt?" – will er auf Nummer sicher gehen, weshalb ich einfach nur mit den Schultern zucke. „Ja! Ja ich habe dich gerade Klops genannt!" – bestätige ich ihm seine Vermutung. „Pha, das sagt der Richtige. Aber wenigstens bin ich kein Zwerg!" – verschränkt er beleidigt die Arme vor seiner Brust.
„Aber vielleicht wollte ich ja auch einfach nur nicht laufen?" – gibt er schmunzelnd von sich. „Denn du hast mich schon ewig nicht mehr in den Arm genommen und deshalb habe ich dich schon so sehr vermisst, dass ich keinen anderen Ausweg mehr wusste." – legt er gleich noch nach. Nun sieht er mich auf einmal so liebevoll an.
Schließlich legt er seine Hand auf meiner Wange ab, um sanft mit seinem Daumen über diese zu streicheln. „Es tut mir leid, Jiminie. Aber ich habe einfach nur deine Nähe so sehr vermisst, weshalb ich einfach nur noch in deinen starken Armen liegen wollte." – gibt der Jüngere nun entschuldigend von sich.
Dabei sieht er mich aus seinen großen funkelnden Augen an, so dass ich ihm nicht länger widerstehen kann.
Letzten Endes beuge ich mich wieder zu ihm runter und lege meine Lippen auf seine.
Auf der Stelle wandert die Hand meines Freundes in meinen Nacken, um mich näher an ihn zu ziehen, damit wir den Kuss weiter vertiefen können. Nur zu gern lasse ich mich diesmal darauf ein und sauge ihm verlangend an seiner rosigen Unterlippe, ehe ich mit meiner Zunge fordernd in seine Mundhöhle eindringe, um diese spielerisch zu erkunden.
Keuchend gibt sich der Teenager meinen Liebkosungen genauso lustvoll hin. Allerdings merke ich deutlich, dass auch bei mir immer mehr die Müdigkeit die Überhand gewinnt.
Nach einer gefühlten Ewigkeit wird die Luft langsam aber sicher knapp. Weshalb wir unseren hitzigen Kuss unterbrechen. Was mich allerdings nicht davon abhält, den Jungen unter mir mit einem zufriedenen Lächeln zu beäugen. Jeongguk sieht mich ebenso froh an. Andererseits kann man bei seinem Anblick auch deutlich erkennen, wie geschafft er eigentlich ist.
„Ich bin sowas von durch heute, Jiminie. Und wenn ich ehrlich bin, dann möchte ich einfach nur noch ins Bett und schlafen." – bestätigt er meine Vermutung.
Aus diesem Grund stehe ich langsam auf, nachdem ich ihm noch einen sanften Kuss auf seine leicht geschwollenen Lippen hauche. „Dann lass uns doch schnell ins Bad gehen und dann kuscheln wir uns schön ins Bett." – ziehe ich den Jüngern hoch, so dass wir uns nach und nach aus unseren Klamotten schälen, um kurz darauf auch schon im Badezimmer zu verschwinden, damit wir uns für die Nacht fertig machen können.
Als ich gerade dabei bin, mir die Zähne zu putzen, schlingt der Jüngere auf einmal seine Arme von hinten um meinen Bauch und streicht vorsichtig meinen Oberkörper auf und ab. „Ich hoffe du bist mir jetzt nicht böse, Jiminie?" – fragt er mich mit ruhiger und reuevoller Stimme und lässt mich kurz innehalten. Fragend sehe ich den Jüngeren durch den Spiegel hinweg an. Weshalb er sich sofort weiter rechtfertigt. „Naja, es tut mir leid, dass ich die Stimmung jetzt so ruiniert habe. Aber ich bin wirklich verdammt müde." – versucht er sich erneut zu erklären. Dabei haucht er mir beschwichtigende Küsse in meinen Nacken.
Daraufhin drehe ich mich zu dem Teenager um, nachdem ich mir den Mund noch ausspüle und mir noch schnell den überschüssigen Schaum abwasche und mit einem Tuch abtrockne. „Kookie, dafür musst du dich doch nicht entschuldigen. So ist es nun einmal und um ehrlich zu sein, bin ich nicht wirklich böse darum, wenn wir jetzt einfach schlafen gehen." – zeige ich ihm, dass es mich nicht stört. „Hör mir zu, Schatz. Wir haben noch so viele Möglichkeiten, miteinander zu schlafen. Also mach dir jetzt bitte keinen Kopf. Und außerdem was ist das denn bitte für ein Bild, wenn wir Beide mittendrin einschlafen." – kann ich es mir nicht verkneifen gleich wieder einen kleinen Witz zu reisen.
Aber ich könnte heute auch für nichts garantieren, da ich tatsächlich froh bin, dass ich jetzt gleich ins Bett kann.
Schließlich verschränke ich meine Hände in seinem Genick und drücke ihm einen flüchtigen Kuss auf seine Nasenspitze. „Auch wenn wir die letzten Tage kaum die Finger voneinander lassen konnten, so ist es auch völlig okay, wenn wir mal nicht miteinander schlafen. Die Hauptsache ist doch, dass wir zusammen sind. Mehr will ich doch gar nicht." – erkläre ich meinem Keks.
Denn Sex ist nun mal nicht alles in einer Beziehung. Freilich ist es wirklich toll mit Kookie intim zu werden. Allerdings stört es mich nicht im Geringsten, wenn wir es einmal nicht tun. Es soll ja schließlich nicht zur Pflicht werden – denke ich mir.
Somit gehen wir gemeinsam zurück in Kookies Zimmer, wo sich der Jüngere auch gleich in sein Bett kuschelt.
Abwartend sieht er zu mir. „Kommst du auch ins Bett oder willst du dort Wurzeln schlagen?" – klopft er mit seiner Hand auf die freie Seite. Jedoch kann ich dieser verlockenden Einladung dann doch nicht länger widerstehen, da ich eigentlich gerade im Begriff war Miso zu holen.
Aber anstatt noch einmal runter zu gehen, öffne ich lediglich die Tür einen kleinen Spalt breit, damit der Vierbeiner bei zu großer Sehnsucht nach mir und Kookie einfach rein kommen kann.
Somit klettere ich zu meinem Liebsten in das große Boxspringbett und kuschle mich auf der Stelle an den Größeren. Seine Wärme ist einfach so beruhigend, dass ich kurze Zeit später auch schon einschlafe.
*******
Völlig genervt betritt Jeongguk das tasty temptation und lässt sich auf der Stelle an unserem Tresen auf einem der Hocker nieder. Dabei stellt er seine Tüten auf dem Boden ab, ehe er mich, ohne auch nur einziges Wort zu sagen, bei meiner Arbeit beobachtet.
Schnell arbeite ich meine Bestellungen ab und bringe diese an die jeweiligen Tische. Dabei frage ich mich die ganze Zeit, welche Laus meinem Freund gerade über den Weg gelaufen ist. Als ich alles an unsere Gäste verteilt habe, stelle ich mich neben den Jüngeren und lege meinen Arm um seine Schulter.
Damit bringe ich ihn dazu, dass er mich direkt ansieht. „Na, wer hat dich denn schon wieder geärgert." – frage ich schließlich neugierig, da bei Kookie heute früh, als ich mich nach dem gemeinsamen Frühstück von ihm verabschiedet habe, eigentlich noch alles gut gewesen ist.
Doch anstatt mir eine Antwort zu geben, drückt er mir erst einmal einen kurzen Kuss auf meine Lippen, ehe er sich seufzend, doch dazu durchringt, mir auf meine Frage zu antworten. „Meine Eomma!" – gibt er schließlich von sich.
Wobei ich mich tatsächlich frage, was Ae-ri jetzt schon wieder angestellt hat, dass Jeongguk auf einmal so sauer auf sie ist. Denn eigentlich wollten die Zwei doch noch einmal ganz entspannt durch die Stadt schlumpern. Aber so wie ich das sehe, scheint der Ausflug wohl nicht ganz so erfolgreich gewesen zu sein, wie von dem Jüngeren erhofft.
„Sie hat mich eben einfach in der Stadt stehen lassen, weil ihr eingefallen ist, dass sie einen wichtigen Termin vergessen hat. Also ist sie ins Hotel gefahren und ich bin dann halt ganz allein los gezogen." – fängt er an zu erzählen.
„Bis dahin war eigentlich auch noch alles gut. Aber naja und eben hat Eomma mich angerufen, um mich schon einmal vorzuwarnen, dass ihre komplette Familie gerade hier aufgeschlagen ist." – erzählt er mir letzten Endes.
Na gut, dann kann ich seine schlechte Laune auch irgendwie nachvollziehen, da es eigentlich hieß, dass sie nicht hier her kommen wollten und insgeheim haben wir uns auch schon auf ein ruhiges und vollkommen entspanntes Weihnachtsfest eingestellt. Doch so wie es scheint, haben wir uns da wohl schon zu früh gefreut.
Auch wenn Ae-ri und Sooyoung sich mit diesen Leuten ausgesprochen haben, so steht doch noch immer im Raum, dass sie unsere Beziehung nicht akzeptieren werden. Und unter Garantie hat Jeonggukie jetzt einfach nur Angst vor der Begegnung mit denen. Denn schließlich wissen wir ja alle wie das letzte Aufeinandertreffen mit diesen Menschen ausgegangen ist. Da Baekhyun und Hyo-jong gerade alles unter Kontrolle haben, nutze ich den Augenblick und ziehe meinen Freund erst einmal in mein Büro.
„Hey Kookie, jetzt beruhige dich doch erst einmal. Vielleicht wird es ja gar nicht so schlimm und sie lassen dich einfach in ruhe." – gebe ich mich optimistisch.
Seufzend sieht Kookie mich an.
„Auch wenn Eomma und Appa sich mit denen ausgesprochen haben, so bin ich echt nicht so erpicht darauf jemals wieder im gleichen Raum mit diesen Menschen zu sein. Ich habe einfach keinen Bock auf diese Heuchler. Garantiert werden die sich wie immer ihr Maul über mich zerreißen, dann schließlich ist es doch egal, ob sie mir mit ihren dämlichen Kommentaren weh tun. Ich bin ja letzten Endes auch noch selber daran schuld. Denn schließlich bin ich ja nur eine miese kleine Schwuchtel. Und somit habe ich in deren Augen auch nichts anderes verdient." – redet er sich völlig in rage und verschränkt beleidigt seine Arme vor der Brust.
Darüber leicht schmunzelnd, schiebe ich den bockigen Jungen zu meinem Schreibtisch, um ihn letztendlich auf meinen Stuhl runter zu drücken. Rittlings platziere ich mich auf seinem Schoß.
„Kookie, Schatz. Es ist doch bloß ein Abend. Den werden wir schon rum bekommen. Und wenn sie doch wieder anfangen zu stänkern, dann gehen wir eben nach Hause. Denn dann können wir Zwei so viel rumschwuchteln, wie wir wollen!" – wispere ich gegen seine Lippen, bevor ich Jeongguks in einen sanften Kuss verwickle. Sofort wandern seine Hände meinen Seiten hinab, ehe er sie letzten Endes direkt an meinen Händen platziert.
So, so, mein kleines Ablenkungsmanöver scheint also zu funktionieren – denke ich mir und kann es mir nicht verkneifen in unseren immer forscher werdenden Kuss zu lächeln. So sitzen wir noch eine Weile eng umschlungen in meinem Büro und verwöhnen uns mit unseren gegenseitigen Liebkosungen.
„Mhm, Jiminie!" – raunt er regelrecht gegen meine Lippen und unterbricht damit unseren leidenschaftlichen Kuss. „Wir sollten aufhören, bevor wir noch hemmungslos übereinander her fallen." – versucht mich der Jüngere zu bremsen, während ich mich ungeduldig und immer stärker sowie wollender gegen seine Mitte reibe.
Völlig außer Atem sieht Jeongguk mich aus seinen, bereits vor Lust glänzenden Augen an. Dieser Anblick, zusammen mit seinen leicht geschwollenen Lippen, bringt mich wahrlich um den Verstand. „Schade!" – gebe ich mich schließlich geschlagen.
„Dabei habe ich mir eigentlich fest vorgenommen, dich hier und jetzt auf andere Gedanken zu bringen." – säusle ich mit rauer Stimme, was Kookie auch sogleich leise kichern lässt.
Bei diesen Tönen geht mir schon fast das Herz auf.
Kurz lege ich meinen Kopf auf seiner Schulter ab und hauche immer wieder sanft Küsse auf seine weiche Haut, während ich meine Hände ruhig auf seiner Brust abgelegt habe. „Du weißt schon ... dass du mich ... jetzt schon zum zweiten Mal ... abgewiesen hast." – spreche ich mit meiner kratzigen Stimme zu meinem Freund, während ich immer wieder meine Lippen auf seinem Hals platziere, was eine kaum merkliche Gänsehaut auf seinem Körper auslöst.
Kookie, fährt immer wieder mit seinen Händen über meinen Rücken.
Genießerisch atme ich seinen unverkennbaren Duft ein. Auch mein Freund genießt diesen Augenblick in vollen Zügen. Dabei scheint es so, als sei seine bis eben noch vorhandene schlechte Laune wie weg geblasen.
Gemeinsam genießen wir diesen Moment der Ruhe. Indes unterhalten wir uns schon wieder über die bevorstehende Hochzeit. Ich bin echt froh, dass Jeongguk schon wieder so fit ist, dass er mich nun doch bei den ganzen Vorbereitungen unterstützen kann.
Letztendlich werden wir von Baekhyun unterbrochen, welcher uns aus unserer eigenen kleinen Welt in die Realität zurück holt. Notgedrungen folgen wir unserem Kollegen in den Gastraum, um den heutigen Abend vorzubereiten.
Nach einer kurzen Besprechung ziehen Kookie und ich uns in die Küche zurück, da wir noch einiges für das Familientreffen vorbereiten müssen. Wie abgemacht hat Kai schon die Äpfel für Jeongguk vorbereitet, so dass er nun sein Kompott für den Kaiserschmarrn fertig machen kann. Kookie hat sich einfach ein Rezept von mir gemopst, was er nun Schritt für Schritt abarbeitet. Hin und wieder schaue ich meinem Freund über die Schulter. Allerdings hat er alles soweit im Griff, so dass ich mich getrost um etwas anderes kümmern kann.
Somit helfe ich meinen Kollegen dabei den Gastraum fertig zu machen und die Tische für die einzelnen Gruppen zusammenzustellen, ehe wir dann letztendlich mit allem fertig sind.
Für heute Abend haben wir eine geschlossene Gesellschaft, da wir beschlossen haben, dass wir den Tag gemütlich mit unseren Familien und unseren Angestellten ausklingen lassen wollen. Und außerdem möchten Jin und ich uns damit bei unserer Crew bedanken. Denn schließlich haben sie alle die letzten Monate wie wild geschuftet, damit unser großer Traum auch so ein Erfolg wird.
Je näher der Abend rückt, desto mehr zieht Jeongguk sich zurück.
Besorgt schaue ich den Braunhaarigen an, während er gerade die Arbeitsfläche sauber macht. „Alles okay bei dir, Kookie?" – spreche ich ihn an, da ich ganz genau sehe, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist. Daraufhin zuckt der Angesprochene bloß mit den Schultern. „Chim, können wir nicht einfach von hier verschwinden? Also ich meine, nur wir Zwei, ganz allein." – fängt der Jüngere auf einmal an zu sprechen und dabei erkenne ich die pure Entschlossenheit in seiner Stimme.
Bei seinen Worten hebe ich skeptisch meine Augenbrauen, da ich gerade nicht ganz verstehe, was er von mir will.
Doch als ich mir sein gesagtes noch einmal durch den Kopf gehen lasse, macht es letzten Endes auch bei mir endlich klick. „Kooks, bitte hab keine Angst vor heute Abend. Wir wollten es uns doch schön machen." – versuche ich ihn an unsere Absprache zu erinnern.
„Hey, Kookie-Schatz. Das ist doch immerhin unser erstes gemeinsames Weihnachtsfest. Also lass uns diesen Abend einfach genießen. Scheiß auf die Eltern deiner Eomma und deine Tante. Die können uns unser Weihnachten nicht vermiesen." – beruhige ich ihn weiter. Denn schließlich kommt meine komplette Familie extra aus Busan hier her und deswegen möchte ich eigentlich nicht, dass er sich heute aus dem Staub machen will. Und um ehrlich zu sein, möchte ich auch nicht dass er vor seiner Familie davon läuft.
Klar ist es scheiße, wenn es so ein paar Querulanten gibt, die immer wieder etwas an der Situation auszusetzen haben. Aber darüber hinaus vergisst Jeongguk leider, dass der Rest unserer Familien, bedingungslost hinter uns und unserer Beziehung steht.
Seufzend kommt der Jünger auf mich zu, weshalb ich ihn sofort in meine Arme schließe. „Chim, ich habe aber Angst vor denen. Gerade nach dem was sie letztes Mal abgezogen haben." – gibt er ehrlich zu, was mir nur einmal mehr das Herz bricht. Dabei könnte ich fast schon wieder vor Wut platzen, da sie Jeongguk durch ihr unbedachtes Handeln solche tiefen seelischen Wunden zugefügt haben.
Wenn ich mir meinen Freund so anschaue, welcher sonst eigentlich immer vor Energie förmlich strahlt, dann bin ich eigentlich kurz davor, seinem Wunsch, von hier zu verschwinden nachzukommen. Ich ertrage es nicht, wie mein Liebster unter dieser Situation leidet.
„Kookie, sie mich an!" – fordere ich seine ungeteilte Aufmerksamkeit ein.
Dazu lege ich meine Hände auf seine Wangen und drehe somit seinen Kopf etwas in meine Richtung. „Ich verspreche dir, dass wir auf der Stelle von hier verschwinden, wenn wieder irgendetwas vorfällt. Aber wir sollten doch für den Rest unserer Familien da sein. Findest du nicht?" – versuche ich auf Jeongguk einzureden.
„Denn schließlich war es doch der Wunsch unserer Mütter, dass wir Weihnachten alle zusammen verbringen. Und schau mal? Sogar unsere Großeltern sind extra heute aus Busan her gekommen. Denn sie freuen sich doch alle schon so dermaßen darauf, dass sie uns heute wiedersehen können." – spreche ich meinem Kleinen Mut zu.
Mit einem unsicheren Lächeln sieht Jeongguk mich an.
„Okay, Jiminie. Du hast ja irgendwie recht." – lenkt er ein und lehnt sich sehnsüchtig meinen Berührungen entgegen. „Das ist unser erstes gemeinsames Weihnachten und ich bin so froh, dass es dich gibt. Denn ich bin nun nicht mehr alleine." – spricht er weiter, was mich selber schon wieder positiv stimmt.
„Also lass uns diesen Abend einfach genießen und morgen machen wir uns einen schönen Tag. Nur wir Zwei ... und Miso." – verspreche ich meinem Freund, um ihn weiter aufzubauen. Denn Ae-ri hat mir schon versprochen, dass wir morgen lediglich mit ihnen Frühstücken sollen und danach den ganzen Tag für uns alleine verplanen können. Denn der Weihnachtsfeiertag ist nicht zuletzt auch ein Tag, welchen Paare für sich verbringen.
Gerade als ich Kookie einen Kuss geben möchte, werden wir durch ein Klopfen an der großen Fensterscheibe, welche den Blick vom Gastraum in die Küche freigibt, unterbrochen. Sofort schnellt unser beider Blick in diese Richtung. Und zu unserm Pech sind es bereits Sooyoung und Ae-ri, welche uns freudestrahlend zu winken. Augenverdrehend sieht Kookie mich an. „Na jetzt ist eh alles spät." – jammert er gespielt und drückt mich so fest an sich, dass ich in diesem Moment nichts anderes kann, als meine Arme genauso eng um seinen Torso zu schlinge, um seine wohlige Nähe noch für einen kurzen Moment genieße, ehe wir uns auf den Weg zu Kookies Eltern machen.
Nach einem kurzen Gespräch zeihen wir uns noch einmal für einen Moment in mein Büro zurück, damit wir uns noch schnell umziehen können, bevor die anderen auch endlich in unseren heiligen Hallen eintreffen.
Zunächst ist Kookie auch total entspannt. Ausgelassen unterhält er sich mit unseren Eltern, nachdem wir alle herzlich begrüßt haben und sogar eine kleine Führung für unsere Großeltern veranstaltet haben, damit sie sich von allem ein Bild machen können.
Unbeschwert geigelt der Jüngere mit seiner fünfjährigen Cousine herum, so dass immer wieder ihr schallendes Gelächter durch das Restaurant schallt.
Amüsiert beobachte ich die Zwei.
Dabei kann ich nun wahrlich nicht leugnen, dass mir dieser Anblick, wie Jeongguk mit der Kleinen umgeht, sehr gefällt. So dass ich mir ein verzücktes Schmunzeln nicht verkneifen kann. „An diesen Anblick könnte man sich schon fast gewöhnen. Nicht wahr?" – stuppst meine Eomma mich mit einem wehmütigen Blick an, als sie meinen Freund mit dem kleinen Mädchen beim Spielen beobachtet.
„Es ist echt toll wie Kookie mit der Kleinen umgeht. Ihr zwei werdet bestimmt einmal total tolle Appas. Denn schließlich hast du ja auch so ein tolles Händchen für Kinder." – schwärmt sie schon förmlich vor sich hin. „Ich kann es irgendwie kaum noch abwarten, endlich Oma zu werden." – spricht sie ihren, schon länger wehrenden Wunsch laut aus.
Seufzend sehe ich meine Mom an. „Immer mit der Ruhe, Eomma." – versuche ich der Älteren den Wind aus den Segeln zu nehmen. „Da musst du dich wohl oder übel noch etwas gedulden. Denn Jeongguk und ich sind noch lange nicht so weit, dass wir über dieses Thema nachdenken." – rechtfertige ich mich, da es wirklich aktuell überhaupt noch keine Rolle in unserer Beziehung spielt. Schließlich sind wir aber auch erst ein paar Monate zusammen.
„Was bist du denn gleich wieder so fahrig. Man wird ja wohl noch Träumen dürfen!" – beschwert sich meine Eomma sofort bei mir über meine Wortwahl.
„Ja bei dir weiß man eben nie! Aber du vergisst, dass Kookie selber noch zur Schule geht und dass er auch erst einmal noch studieren muss, ehe wir über sowas wie Kinder nachdenken. Aber wenn es nach euch geht, dann müssten wir morgen sofort heiraten. Ach, und ganz zu schweigen vom eigenen Haus bauen und dem ganzen anderem Rest!" – bremse ich sie weiter aus.
Freilich gefällt mir die Idee, vielleicht irgendwann einmal mit Kookie über Kinder nachzudenken. Aber zunächst sollten erst einmal andere Dinge Priorität haben. Zumal Jeongguk ja auch noch etwas zu jung dafür ist. Wir wollen ja auch erst einmal unser Leben genießen, bevor wir diesen Schritt gehen.
Zunächst schmollt meine Eomma auf meine Äußerung hin. Allerdings lenkt sie dann auch sofort wieder ein, da ihr natürlich bewusst ist, dass wir Zwei zunächst einmal etwas Zeit für uns haben wollen, ehe wir ihren Wunsch erfüllen können.
„Und wenn du jemanden zum bemuttern brauchst, dann kannst du auch gern mal wieder deinen Fellenkel ein Wochenende haben. Miso freut sich doch immer, wenn er bei Oma und Opa Urlaub machen kann." – fange ich an meinen Mom zu ärgern. Aber dieses Thema hängt schon sehr lange in der Luft. Selbst als ich noch mit Taemin zusammen war, hat sie schon immer mal damit angefangen. Selbst, als es schon nicht mehr so gut zwischen uns gelaufen ist. Allerdings war ein Kind für mich damals noch undenkbar.
Als die Türe erneut aufgeht, wandert Jeongguks Blick wie selbstverständlich zu den Neuankömmlingen.
Jedoch spannt er sich sichtlich an, als er erkennt, wer gerade unser Restaurant betritt.
Während Ae-ri und Sooyoung sofort aufstehen, um die neuen Gäste zu begrüßen, sieht meine Eomma meinen Freund mit einem mitleidsvollen Blick an, da sie das ganze Drama von vor ein paar Wochen ja hautnah miterlebt hat.
Während mich Jeongguk verzweifelt anschaut, flüstert meine Eomma mir etwas zu: „Wenn die heute wieder so ein Theater veranstalten, dann vergesse ich mich. Es kann doch nicht sein, dass sie ihren eigenen Enkel und Neffen erst so fertig machen und dann einfach hier so freudestrahlend auftauchen, als wäre nie etwas gewesen."
Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie es meinem Freund jetzt gerade geht. Aus diesem Grund greife ich sofort nach seiner Hand, um unsere Finger demonstrativ miteinander zu verschränken.
Zum einen möchte ich meinem Freund damit zeigen, dass ich für ihn da bin und dass er immer auf mich zählen kann. Aber zum anderen möchte ich damit auch allen zeigen, dass Jeongguk und ich zusammengehören und dass wir uns von deren ungehobelten Äußerungen und Anfeindungen nicht unterkriegen sowie weiter unter Druck setzen lassen.
„Na hoffentlich geht das gut!" – rutscht es meinem Appa plötzlich heraus, was die Anderen, welche diese Aussetzer mit eigenen Augen miterlebt haben, leicht verzweifelt auflachen lässt. Allerdings bleibt dieser leicht bittere Nachgeschmack und die Hoffnung, dass wir es ganz bald hinter uns haben und dass es doch nicht so schlimm werden wird, wie angenommen.
Ich beuge mich etwas zu Jeongguk rüber. „Du schaffst das Kookie. Ich bleibe immer an deiner Seite und wenn es sein muss, dann hauen wir von hier ab. Versprochen. Aber jetzt versuch dich zu entspannen und ignoriere sie einfach. Die sind diese Menschen sind diese ganze Aufregung eh nicht wert. Es ist unser Abend, vergiss das nicht." – spreche ich ihm Mut zu und hauche ihm einen sanften Kuss auf seine Lippen, was ihn sofort erleichtert aufatmen lässt und sich letzten Endes ein kleines Lächeln auf seinen Lippen abzeichnet.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top