Kapitel 85 | Ein lauschiges Wochenende
POV | Jeongguk
„Gute nacht, Jeonggukie!" – haucht Jimin mir letztendlich auf die Stirn, als er merkt, dass ich bereits drauf und dran bin in seinen Armen einzuschlafen. Meine ruhige und gleichmäßige Atmung beruhigt meinen Freund zusehends, so dass er sich auch immer mehr runter fährt. Schließlich verabschiedet auch er sich endlich ins Land der Träume.
———————
„Guten Morgen, Jeonggukie!" – weckt mich mein Freund mit sanften Küssen, nachdem er seinen Wecker auf seinem Handy ausgestellt hat.
„Wie spät ist es?" – frage ich noch voll schlaftrunken und muss mich erst einmal Sammeln, ehe ich langsam meine Augen öffne, um den Orangehaarigen anzuschauen. „Mhm, es ist halb sechs." – antwortet Jimin schließlich, was mich laut seufzen lässt.
Daraufhin zieht er mich wieder in seine Arme. Immer darauf bedacht, mir wegen meiner operierten Schulter nicht weh zu tun.
Nur zu gern genieße ich die wärmende Nähe des Älteren. Allerdings kann ich mir einen tadelnden Kommentar, zu dem noch sehr frühen Weckversuch nicht verkneifen. „Das ist ja noch mitten in der Nacht! Warum weckst du mich also jetzt schon?" – beschwere ich mich förmlich über diese Dreistigkeit, da er doch ganz genau weiß, dass ich am Wochenende doch gern mal etwas länger schlafe.
Infolgedessen drück mir Jimin einen sanften Kuss auf die Stirn.
„Mhm, ich wollte einfach noch einwenig mit dir kuscheln, ehe wir aufstehen und uns auf den Weg nach Nami Island machen." – entgegnet er mir ehrlich, was mich sofort schmunzeln lässt. Da ich ihn in dieser Hinsicht wirklich einfach nur noch niedlich finde. Ich kenne niemanden, der sich extra den Wecker stellt, nur um einfach noch einmal ein bisschen zu kuscheln. Wobei wir doch noch das ganze Wochenende dafür zeit haben. Aber hey, ich werde mich hier jetzt bestimmt nicht beschweren, dass er mich aus diesem Grund einfach, viel zu früh weckt.
So liegen wir noch einige Zeit gemeinsam im Bett und genießen einfach den Moment unserer Zweisamkeit, bevor wir Beide aufstehen, um zusammen im Bad zu verschwinden. Damit wir uns für den Tag fertig machen können.
Während Jimin und ich uns langsam, aber sicher anziehen, liegt Miso noch immer friedlich schlummernd auf seiner Decke. „Ich glaube, da will heute jemand unbedingt zu Hause bleiben." – flüstere ich Jimin zu, als ich ihm von hinten meine Arme um seinen Bauch schlinge, um meinen Kopf auf seiner Schulter abzulegen. Daraufhin legt er seine Hände auf meine und sieht mich von der Seite aus an. „Ach das glaubst aber auch nur du. Spätestens, wenn wir anfangen unser restliches Zeug zusammenzupacken, springt er panisch auf, weil er schiss hat, dass wir ihn hier vergessen und ihn alleine lassen." – lacht er über seinen Vierbeiner.
Insgeheim freue ich mich sogar darauf, dass wir Miso mitnehmen. Denn so fühlt es sich immer an, als wären wir eine richtige kleine Familie. Und außerdem bleibt es mit Miso auch immer spannend, da wir nie wissen was als nächstes passieren wird. Vor allem bin ich schon total gespannt, wie der Vierbeiner auf den Schnee reagiert. Denn Jimin hat schon ein paar mal erwähnt, dass Miso das weiße Zeug über alles liebt. Und garantiert wird es dort, wo wir hin fahren Schnee in Hülle und Fülle geben.
Da wir ja nicht wie geplant Ski fahren gehen können, so wollen wir einfach nur die Gegend erkunden, um ein wenig die romantischen Plätze der Region ausfindig zu machen. Von denen soll es dort ja nur so wimmeln. Jedenfalls stet das in den ganzen Beschreibungen. Da Nami Island schon mehrfach als Schauplatz für verschiedene koreanische Dramaserien gedient hat.
Da Hyuna und Lisa voll und ganz auf diesen Kram abfahren, haben sie gemeinsam mit Taehyung zu meinem Geburtstag zusammen gelegt, da nach deren Meinung solche Orte ja genau das Richtige sind, um eine junge Liebe zu zelebrieren. Was eigentlich das Lustige an dieser ganzen Sache ist, dass ich zu diesem Zeitpunkt, als sie mir dieses Geschenk gemacht haben, noch nicht einmal mit Jimin zusammen war. Aber die Drei haben es wohl geahnt, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis wir letzten Endes Beide schwach werden.
Es ist irgendwie eine sehr niedliche Geste, dass sie mir so ein schönes Geschenk gemacht haben. Wobei Chim und ich ja schon einen wahrlichen Segen für unsere noch so junge Liebe haben. Denn schließlich hat mein Freund mich, an dem wohl kitschigsten Ort in ganz Japan gefragt, ob ich mit ihm eine feste Beziehung eingehen will. Aber vielleicht müssen wir mit dem Besuch solcher romantischen Hotspots auch einfach nur das lächerliche Klischee bedienen, dass gleichgeschlechtliche Paare sowas brauchen, um glücklich sein zu können.
Ich für meinen Teil kann jedenfalls sagen, dass es mir eigentlich völlig egal ist, was wir machen. Die Hauptsache ist nämlich, dass Jimin und ich gemeinsam Zeit miteinander verbringen können. Da diese Momente zwischen Schule und Arbeit, manchmal doch ganz schön knapp bemessen sind.
Vor allem wenn Chim immer bis spät in die Nacht im Restaurant zu tun hat.
Und jetzt, da ich eh nicht arbeiten kann, sehen wir uns halt noch viel seltener als eh schon. Dank Baekhyun habe ich auch noch striktes Verbot im tasty temptation rumzulungern, weil ich sonst irgendwann einfach anfange ihnen zu helfen. Vor allem, wenn es mal wieder total stressig ist, weil das Restaurant bis auf den letzten Platz voll besetzt ist. Zudem haben die Jungs und Mädels aus der Crew auch noch Angst, dass ich ihren Chef mit meiner Anwesenheit zu viel ablenke.
Noch immer sieht mein Freund mich aus seinen funkelnden Augen an, was mich sofort weiche Knie kriegen lässt. Schließlich halte ich es nicht mehr aus und drücke ihm meine Lippen auf, um ihn in einen langsamen und äußerst gefühlvollen Kuss zu verwickeln.
Seufzend geht der Ältere darauf ein und vertieft das Spiel unserer Lippen noch weiter, in dem er leicht den Kopf zur Seite neigt.
Als wir uns dann letzten Endes voneinander lösen, sieht Jimin mich noch immer mit einem so provozierenden Blick an, dass ich am liebsten hier und jetzt, völlig hemmungslos über ihn herfallen würde. „Also eigentlich hätte ich auch nichts dagegen, wenn wir dann den Rest des Tages in unserem Hotel, oder noch besser gesagt in unserem Bett verbringen würden!" – neckt mich der Ältere mit einem schelmischen Grinsen, was ich sofort erwidere, da ich mal wieder das Gefühl habe, dass er tatsächlich meine Gedanken lesen kann.
Aber leider ist die Sehnsucht nach dem Anderen auch nicht mehr wirklich so einfach zu verstecken, da wir nun schon wieder seit einigen Wochen kaum mehr die Möglichkeiten hatten miteinander intim zu werden. Und so blöd wie das jetzt auch vielleicht klingt ... ich vermisse es tatsächlich, Jimin auf diese gewisse Art und Weise nahe zu sein.
„Mhm, ist das jetzt eine Drohung oder ein Versprechen!" – antworte ich ihm nachdenklich. Infolgedessen dreht sich der Orangehaarige in meinen Armen um und schaut mir nun tief in die Augen. „Ich weiß nicht!" – gibt er sich total unschuldig. „Sag du es mir, Jeonggukie!" – säuselt Jimin mir entgegen. „Oder hast du das Gleitgel nur eingepackt, damit der Koffer voll wird?" – funkelt er mich verführerisch an. Daraufhin fällt mir wirklich nichts mehr ein. „Naja, zum Schlitten fahren bestimmt nicht!" – versuche ich mich schulterzuckend zu rechtfertigen.
„Du bist echt süß, Kookie. Aber weißt du was?" – fragt er mich und gibt mir einen kurzen Schmatzer auf die Nasenspitze, ehe er sich aus meinen Armen löst. „Du bist nicht der Einzige, der gern vorbereitet ist." – grinst der Ältere mich an, ehe er sich zu seinem Rucksack runter beugt und ebenfalls eine kleine Flasche Gleitgel raus holt.
Sofort breche ich in schallendes Gelächter aus, da man mal wieder merkt, wie gleich wir doch ticken.
Na, dann steht doch einem lauschigen Wochenende ja nichts mehr im Wege – denke ich mir und kann meine Vorfreude kaum noch zurück halten. Aber auch bei Jimin kann ich deutlich erkennen, dass er es kaum noch abwarten kann von hier los zu kommen.
Also nutzen wir die Chance und packen noch die restlichen Sachen für Miso ein, welche ich gestern einfach nicht mehr geschafft habe, da ich zugegebenermaßen etwas gebummelt habe und dann, vor der Schulveranstaltung auch noch meinen Kontrolltermin im Krankenhaus hatte.
Nach einem gemütlichen Frühstück und einer ausgiebigen Gassirunde brechen Jimin und ich schließlich mit Miso auf, um noch so viel Zeit wie möglich zu haben. Unser Hotel befindet sich inmitten des Skigebietes von Chuncheon, was natürlich auch bedeutet, dass wir ganz viel Zeit an der frischen Luft verbringen werden. Aber bevor wir dort ankommen, nehmen wir gleich die ersten Attraktionen mit.
Somit ist unser erstes Ziel für heute, Gapyeong.
Nach gut einer Stunde fahrt kommen wir auch schon in dem kleinen Ort an. Von wo wir mit einer kleinen Fähre auf die Insel Nami gelangen. Da es noch ziemlich früh ist, sind Jimin, Miso und ich fast die einzigen Passagiere auf dem doch sehr kleinen Schiff.
Während wir die vorbeiziehende Landschaft genießen, hat es sich unser flauschiger Begleiter zwischen uns bequem gemacht. Die kühle Winterluft einatmend schöpfen wir die Stille vollkommen aus, während Jimin durchweg meine Hand hält und immer wieder sanft mit seinem Daumen über meinen Handrücken streicht.
Mit einer leichten Nervosität drehe ich meinen Kopf zu meinem Freund und mustere sein fast schon perfektes Seitenprofil. Der ganze Stress der letzten zwei Wochen hat mir ganz deutlich gezeigt, dass ich diesen Mann wirklich nie wieder gehen lassen möchte und, um ganz ehrlich zu sein, kann ich es kaum noch abwarten meine Zukunft mit ihm in die Hand zu nehmen. Damit wir den ganzen Plänen, welche wir bereits gemeinsam zu genüge geschmiedet haben, endlich Leben einhauchen können.
„Was?" – holt mich der Ältere auf einmal aus meinen Gedanken, wobei mir der leichte Rotschimmer auf seinen Wangen nicht entgeht. Worüber ich nur leicht schmunzle, da ich seine Reaktion echt niedlich finde.
„Ach nichts, Jiminie. Mir war eben einfach nur danach, dich einfach anzuschauen und deine Schönheit zu bewundern." – gebe ich ehrlich von mir, da es sich für mich nichts Schöneres gibt, als meinen Freund. „Ach, du bist doch doof!" – beschwert sich der Orangehaarige verlegen, ehe er mich am Kragen meiner Jacke näher zu sich zieht, um mir einen federleichten Kuss auf den Mund zu geben. „Aber ich liebe dich trotzdem!" – fängt er an zu kichern, als er seine Arme letzten Endes um meinen Nacken schlingt. Während ich meine linke Hand auf seiner Hüfte ablege, schauen wir uns tief in die Augen, so dass wir uns vollkommen in unserer kleinen Welt verlieren.
Doch lange hält dieser Moment nicht an, da wir plötzlich aus unserer Zweisamkeit gerissen werden, da uns der Fährführer ganz freundlich auf das Ende der Fahrt hinweist.
Nach einer entschuldigenden Verbeugung verabschieden Jimin und ich uns von dem deutlich älteren Mann, welcher bloß über uns mit dem Kopf schüttelt. „Viel Spaß auf Nami Island, dem Ort der Liebenden. Also genau das Richtige für euch!" – verabschiedet er sich von uns und entlässt uns auf die kleine Insel, inmitten des Han Rivers.
Hand in Hand begeben wir uns zu dem Eingang des kleinen Parks, während Jimin seine Hund an einer kurzen Leine neben sich herführt.
Nachdem wir unsere Tickets am Eingang vorgelegt haben, machen wir uns auch gleich daran die Natur der kleinen, künstlich erschaffenen Insel zu erkunden. Die mit einer dünnen Schneeschicht bedeckten Wege und drumherum die zahlreichen Bäume tauchen den Ort in ein wahres Winterwunderland. Dazu kämpfen sich sich immer mehr Sonnenstrahlen durch die stark beschneiten Baumwipfel, was den ganzen Park schon fast verträumt wirken lässt.
Wenn ich mich hier so umschaue, dann kann ich schon verstehen, warum viele Paare hier her pilgern, um dieses malerische Fleckchen Erde zu erkunden. In einer langen Alle, lassen auch wir uns dazu hinreisen ein paar obligatorische Pärchenbilder von uns zu machen. Allerdings muss ich diesmal auf meine heiß geliebte Kamera verzichten, da ich ja durch meine Verletzung noch immer leicht eingeschränkt bin.
So entdecken wir in aller Ruhe diesen idyllischen Ort mit kleinen Tempeln und künstlerischen Skulpturen, welche sich, verteilt auf dem Parkgelände befinden.
Da es schon seit einigen Tagen, richtig knackig kalt ist, bietet sich uns an einem der zahlreichen Wasserfälle ein atemberaubendes Naturschauspiel. Und dass Zusammenspiel des wild plätschernden Wassers und den massiven Eiszapfen, welche an den rauen Felswänden hinab hängen, zieht meine komplette Aufmerksamkeit in ihren Bann.
Immer mehr lassen wir den kleinen beschaulichen Ort auf uns wirken und sogar Miso ist hin und weg von dem ganzen Schnee, welcher bereits Mitte Dezember gefallen ist.
Während einer kleinen Pause wühlt sich der flauschige Vierbeiner, wie ein Wurm durch die aufgetürmten Schneeberge. Dabei genießt er diesen unbeschwerten Augenblick. Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich positiv überrascht von Nami Island bin. Denn entgegen meiner Erwartungen kann man hier wirklich für einen kurzen Augenblick dem Alltagsstress entfliehen. Was aber wohl auch eher daran liegt, dass es wirklich recht kalt und noch sehr früh ist. Wobei ich mir schon vorstellen kann, dass man hier an warmen Sommertagen oder im Frühling kaum einen ruhigen Ort findet, um diese malerische Ruhe zu genießen.
Etwas wehmütig betrachte ich den Hund, welcher mittlerweile nass bis auf die Knochen ist.
Wie gern würde ich jetzt, gemeinsam mit ihm und Jimin völlig unbeschwert hier rum toben. Allerdings musste ich Jimin versprechen, dass ich mich ab heute zurück halten werden, damit ich diese dämliche Schlinge zur nächsten Untersuchung wirklich los werde.
Nach guten vier Stunden machen wir uns schließlich total durchgefroren auf den Rückweg zu unserem Auto, um auch gleich zu unserem nächsten Ziel für heute aufzubrechen.
Schon nach kurzer Zeit erreichen wir das Petite France. Ein kleines Dörfchen, welches nach französischem Vorbild, als kleine Touristenattraktion erbau wurde. Die kleinen bunten Häuschen schlängeln sich an einem Hang entlang und geben einen sofort das Gefühl, dass man sich Mitten in Europa befindet.
Diesmal ist unserem vierbeinigen Begleiter leider der Zutritt verwehrt, weshalb Jimin schnell etwas heißes Wasser für Miso besorgt, damit er mit Hilfe einer Wärmflasche etwas Wärme abbekommt, während er im Auto auf uns wartet. So machen wir uns zu Zweit auf den Weg und durchkämmen die engen Gassen, in welchen sich viele kleine und liebevoll dekorierte Geschäfte und ein paar kleine Bistros und Cafés verstecken.
Auch hier machen wir ein paar Bilder von der kleinen Ortschaft, welche gerade im weihnachtlichen Glanze erstrahlt. Lichterketten, Weihnachtsbäume und zahlreiche Figuren schmücken die verträumten Plätze. Vor einer kleinen Nachahmung des Eifelturms posieren Jimin und ich als glückliches Paar. „Jetzt fehlt nur noch, dass du hier vor mir auf die Knie gehst, um mir einen Antrag zu machen!" – ärgere ich den Älteren, welcher sofort darauf anspringt, um tatsächlich vor mir niederzuknien. Mit einem schelmischen Blick sieht er mich von unten an und greift nach meiner linken Hand. „Jeon Jeongguk, möchtest du mit mir irgendwann einmal in die Stadt der Liebe reisen, damit ich an dem wohl besten und romantischsten Ort der Welt um deine Hand anhalten kann?" – fragt er mich. Dabei wirkt sein Blick so ernst, dass es mir bei dem Gedanken daran schon schlecht wird.
Nicht weil ich Jimin nicht heiraten will, sondern viel eher wegen dem Ort. Denn für mich ist der Eifelturm einfach nur ein stählernes Ungetüm und hat überhaupt nichts Romantisches.
Sofort ziehe ich den Älteren wieder auf seine Beine.
„Gern reise ich mit dir bis ans Ende der Welt, Park Jimin. Aber wenn du tatsächlich auf die abstruse Idee kommen solltest, mir an diesem Ort einen Antrag zu machen, dann werde ich dich wohl leider enttäuschen müssen. Denn ich habe weitaus besseres verdient als dieses kitschige Klischee." – antworte ich ihm ehrlich.
Doch anstatt, dass er enttäuscht von meiner Antwort ist, wirkt er fast schon erleichtert. „Puh, da habe ich ja noch einmal Glück gehabt, dass du nicht auf so einen Kitsch stehst. Du bist eben mein Kookie. Eben der beste Freund der Welt. Aber so viel verspreche ich dir schon einmal, wenn es wirklich irgendwann einmal dazu kommt, dass ich um deine Hand anhalten werde, dann lasse ich mir etwas ganz Besonderes einfallen. Denn du hast was einzigartiges verdient." – nimmt er sofort meine Lippen in Beschlag. Froh über seine Antwort ergebe ich mich meinem Freund schließlich und erwidere seinen Kuss.
Kichernd lösen wir uns voneinander und schlendern total beschwingt weiter durch den kleinen Themenpark. Da sich mein Magen bei dem atemberaubenden Duft der verschiednen Speisen, so langsam, aber sicher zu Wort meldet, zieht mich der Ältere in eines der Bistros, wo es eine kleine Auswahl an diversen Gerichten gibt.
Da wir für den Abend allerdings schon einen Tisch in einem schönen Restaurant reserviert haben, gönnen wir uns jetzt erst einmal nur eine Kleinigkeit. Um das Hungergefühl fürs erste zu befriedigen.
Weil es außer der kleinen Nachahmung des Eifelturms und ein paar Minaturnachbildungen berühmter französischer Bauwerke nichts Weiteres zu bestaunen gibt, sind Jimin und ich auch schon wieder durch. So dass wir uns nun endlich auf den Weg zu unserer heutigen Unterkunft machen.
Während mein Liebster uns, wie gewohnt, zu unserem Hotel bringt, liegt mein Blick auf der vorbeiziehenden Landschaft.
Dabei läuft im Hintergrund leise Musik aus dem Radio.
Es ist echt der Wahnsinn wie viel Schnee es hier gibt und dass obwohl wir gerade mal, etwas über eine Stunde von Seoul weg sind. „Schade, dass wir zu Hause nicht auch so viel Schnee haben. Hier hätten wir wenigstens richtige weiße Weihnachten und nicht nur diesen verdammten grauen Matsch." – durchbreche ich die angenehme Stille.
Für einen kurzen Moment richtet er seinen Blick zu mir und sieht mich mit seinem strahlenden Eyesmile an. „Also ich hätte auch nichts gegen ein bisschen Schnee. Schon allein, weil es wirklich sehr gut passen würde." – antwortet der Orangehaarige, welcher bereits wieder seine volle Aufmerksamkeit auf die Straße vor ihm gelegt hat. Nun bin ich derjenige der seinen Nebenmann von der Seit betrachtet. „Naja, viel Zeit hätten wir ja eh nicht, den Schnee zu genießen. Denn schließlich ist das komplette Fest ja schon verplant." – entgegnet er mir seufzend.
Wobei ich ihm leider, wohl oder übel recht geben muss. Denn meine Mom hat die komplette Familie zu uns eingeladen. Was dann wohl für uns heißt, dass wir nicht eine ruhige Minute haben werden. Und dann geht es ja auch schon am 26., direkt nach Jeongdongjin, da unsere Hyungs sich dort am 29.12. dort das Ja-Wort geben werden.
„Tja, dann müssen wir dieses Wochenende wohl um so mehr auskosten. Denn ab Weihnachten werden wir dann wohl froh sein, wenn wir überhaupt mal zehn Minuten für uns haben werden." – mach ich ihn auf das bevorstehende Programm aufmerksam.
Deswegen Jimin nach meiner linken Hand und führt diese zu seinem Mund, um mir einen sanften Kuss auf diese zu hauchen. „Also in zehn Minuten kann man so einiges schaffen. Also werden wir schon voll und ganz auf unsere Kosten kommen, mein Schatz!" – neckt er mich mit einem kleinen Kichern.
Völlig entsetzt schaue ich meinen Freund an, wobei auch schon eine verräterische Hitze in meine Wangen schleicht. „Du Pabo. Denkst du etwa wirklich an einen kleinen Quickie. So zwischen den gefühlt 1.000 Gängen des Weihnachtsmenüs?" – frage ich ihn sichtlich empört. Woraufhin er mir einen kurzen Blick mit einem äußerst schelmischen Grinsen schenkt. „Warum nicht?" – zuckt er bloß mit den Schultern. „Sorry, Babe. Aber ich glaube, dass ich momentan echt nicht in der Verfassung bin irgendwelche akrobatischen Meisterleistungen zu vollbringen." – versuche ich den Älteren mit hochgezogenen Augenbrauen auf meine derzeitige Situation aufmerksam zu machen.
„Mhm, glaub mir Kookie. Mir fallen da schon so einige Sachen ein, wo du dich nicht verrenken muss. Dabei kannst du dich voll und ganz fallen lassen. Das Einzige, was du tun musst, ist es, den Moment einfach zu genießen." – gibt er mit wackelnden Augenbrauen von sich. „Lass dich doch einfach überraschen, Kookie-Baby." – löst Jimin seine Hand aus meiner, um sie direkt auf meinem Oberschenkel zu platzieren. Ehe er diesen mit leichtem Druck immer wieder auf und ab fährt. Und je näher er meiner Mitte kommt, desto mehr spanne ich mich an, um nicht sofort jegliche Fassung zu verlieren.
Ich kann echt nicht leugnen, dass er mich mit seiner Aussage nicht etwas neugierig gemacht hat. Aber er wird schon wissen, was er tut, denn immerhin ist er ja auch der Erfahrenere von uns Beiden.
Als er schließlich mit seiner Hand and er Innenseite meines Oberschenkels hinauf gleitet, kann ich mir ein angetanes Keuchen nicht mehr verkneifen.
Blitzschnell greife ich nach seiner Hand, ehe er mich mit seiner Tat vollends durch um den Verstand bringt. Daraufhin verbinde ich unsere Hände miteinander und fange an, mit seinen kleinen Fingern zu spielen. „Wann sind wir denn endlich da?" – quengle ich förmlich, da ich es nun tatsächlich kaum noch abwarten kann, bis wir endlich an unserem Ziel ankommen, da ich es nun kaum noch aushalte und nach der längeren Zeit wieder einmal mit meinem Freund ungestört sein möchte.
„Da kann es wohl einer kaum noch abwarten, endlich allein mit mir zu sein?" – fragt er mich und anhand seiner Stimmlage kann ich deutlich erkennen, wie sehr ihn diese ganze Situation amüsiert. Mit hochgezogenen Augenbrauen sehe ich meinen Liebsten an. „Ist das denn so verwerflich, dass ich mich so sehr nach deiner Nähe sehne?" – entgegne ich ihm, ehe ich schmollend meine Unterlippe hervor schiebe und Jimin mit großen Augen anschaue. Langsam führt der Älter unsere Hände zu seinem Mund, ehe er mir einen federleichten Kuss auf den Handrücken gibt. „Glaubst du mir geht es anders, Jeonggukie? Die letzten Tage waren echt grausam, weil wir uns so selten gesehen haben." – gibt Jimin nun ehrlich von sich, was mich sehr erleichtert.
An einer Kreuzung ordnet sich der Ältere auf der Spur zum links abbiegen ein und bei genauerem hinsehen, kann man schon das große Hotelgebäude erkennen, in welchem wir die heutige Nacht verbringen werden.
Mit strahlenden Augen bestaune ich unsere Umgebung, die mit Schnee bedeckten Hänge und die weihnachtliche Beleuchtung an den Gebäuden sehen einfach wahnsinnig schön aus. Ich bin schon total gespannt, wie der Ort wohl aussieht, wenn die Dunkelheit die Oberhand gewinnt und damit sämtlich Plätze und Häuser zum Strahlen bringt. Nur zu gern würde ich die Gelegenheit nutzen, um endlich mal wieder auf Skiern, oder sogar noch viel besser, auf dem Snowboard zu stehen, um die beschneiten Hänge hinab zu brettern. Aber leider wollte es das Schicksal anders mit mir und so muss ich mich wohl noch eine Ewigkeit gedulden, bis ich endlich mal wieder in den Genuss komme diese Freiheit voll und ganz auszukosten.
Das Einzige gute an meinem Unfall ist, dass mein Freund und ich nun auch mal wieder die Gelegenheit haben, einfach mal die Seele baumeln zu lassen, um wie ein altes Ehepaar spazieren zu gehen – kann ich mir ein leichtes Schmunzeln bei meinen Gedanken nicht verkneifen.
Nach ein paar Minuten erreichen wir unser Ziel und Jimin steuert sofort den gut befüllten Parkplatz des Hotels an.
Schließlich parkt er seinen SUV in einer Lücke, etwas weiter weg vom Eingang. So dass wir noch ein Stück zu Fuß gehen können. Somit steigen wir auch schon aus und während Jimin unser Gepäck übernimmt, bekomme ich die ehrenvolle Aufgabe, Miso trocken und unversehrt in das Hotelinnere zu bringen. Was zu meinem Glück auch super klappt. Denn der läuft direkt neben mir, ohne auch nur einmal irgendwo zu schnuppern. Dabei muss ich aber auch zugeben, dass der Vierbeiner, seit meiner Rückkehr aus dem Krankenhaus sehr vorsichtig mit mir ist.
An der Rezeption angekommen, melden wir uns an und ehe wir uns versehen, stehen wir auch schon inmitten unseres Zimmers.
Nachdem ich mich umständlich aus meiner Jacke geschält und mir meine Schuhe ausgezogen habe, genieße ich für einen Moment den Ausblick auf die schneebedeckten Berggipfel, ehe ich das große Doppelbett ansteuere, um mich einfach mitten rein plumpsen zu lassen.
Geschafft atme ich auf, als ich die weiche Unterlage unter meinem geschundenen Körper spüre. Die eisige Kälte, welche aktuell in ganz Korea herrscht, raubt mir aktuell jegliche Kraft und jetzt, wo ich hier so liege, könnte ich mich auf der Stelle ins Land der träume verabschieden.
Zur gleichen Zeit versorgt der Orangehaarige seinen Hund mit seiner Kuscheldecke, seinem Kuschel-Plüsch-Retriever, etwas zu saufen und einem kleinen Snack, damit Miso fürs erste versorgt ist und sich gleich wie zu Hause fühlen kann.
Meine aufkeimende Müdigkeit verfliegt in dem Augenblick, als ich auf einmal das Gewicht meines Freundes auf mir spüre, welcher es sich auf meiner Hüfte gemütlich macht. Kichernd stützt er seine Hände auf meiner Brust ab und ehe ich mich versehe, beugt sich der Ältere zu mir runter. „Hey, Kookie-Baby. Nicht schlafen." – wispert er mir gegen meine Lippen, weshalb ich meine Augen sofort öffne, um direkt in seine treuen, haselnussbraunen Seelenspiegel zu schauen.
„Ich ... ich schlafe doch nicht!" – gebe ich sofort von mir.
Daraufhin fängt Jimin an spitzbübisch zu grinsen. „Das ist auch gut so!" – haucht er mir einen kurzen Kuss auf den Mund. „Denn eigentlich habe ich jetzt was ganz anderes mit dir vor. Schließlich muss ich dich ja noch davon überzeugen, dass du auch ohne sportliche Meisterleistungen auf deine Kosten kommst." – raunt Jimin mir entgegen, so dass sich bereits ein angenehmer Schauer auf meinem ganzen Körper ausbreitet.
„U-und was schwebt dir da so vor?" – frage ich, mit vor Aufregung zitternder Stimme. Daraufhin richtet er sich wieder etwas mehr auf und legt seine Hände wieder auf meiner Brust ab und streichelt nun mit seichten Bewegungen über diese, ehe er sich ganz Behutsam an dem Klettverschluss meiner Schulterschlaufe zu schaffen macht.
Still beobachte ich den Älteren bei seinem Tun und lasse ihn einfach machen.
Dabei beißt Jimin sich konzentriert auf seiner vollen Unterlippe herum, um mir bei seinem Vorhaben nicht auch noch weh zu tun. Jedoch kommt mir bei seinem Anblick nur noch ein Gedanke in den Sinn. Und zwar, dass ich seine Lippen endlich wieder auf meinen Spüren möchte und am besten auch gleich noch auf meinem ganzen Körper.
Tief in meinem Inneren möchte ich, dass er mich endlich wieder gut fühlen lässt, so wie er es bereits ein paar Mal getan hat. Dabei möchte ich ihn erneut in mir spüren und dass ohne wenn und aber.
„Die hier, wirst du jetzt erst einmal nicht brauchen. Also lehne dich zurück und genieße es einfach. Denn ich werde dich jetzt gut fühlen lassen, Kookielein!" – wispert er mir verführerisch in die Stille.
Mit seinen Worten bringt er mein Herz zum Rasen und mein Blut rauscht nun tosend durch meine Adern und pumpt sich unaufhaltsam in meine Körpermitte. Somit setzt mein Verstand völlig aus.
Daraufhin setze ich mich eilig auf, so dass der Ältere nun vollkommen auf meinem Schoß sitzt. Ohne weitere Zeit zu verlieren, lege ich meine Lippen auf die Seinigen und verwickle Jimin in einen fordernden Kuss.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top