Kapitel 84 | Seventeen
POV | Jimin
Als das Video und damit zeitgleich auch die Melodie seines Liedes einsetzt, öffne Jeongguk seine Augen und sucht indirekt nach meiner Aufmerksamkeit. Als sich unsere Blicke tatsächlich treffen, bringt der Braunhaarige mein Herz zum höher schlagen.
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Schon als die ersten Töne erklingen, kann ich gar nicht richtig ausdrücken, wie Stolz ich in diesem Moment auf meinen Kookie bin.
Gebannt verfolge ich das Geschehen auf der Bühne.
Dabei raubt mir Jeongguks Anblick fast schon den Atem. Denn dieser sieht einfach, gerade wirklich verboten gut aus. Er trägt eine schwarze und hautenge Lederhose, welche seine durchtrainierten und muskulösen Beine sehr gut in Szene setzt. Dazu trägt er ein schlichtes schwarzes Shirt mit einem weit ausgeschnittenen V-Ausschnitt. So dass ein wenig seiner Brust und damit seiner reinen Haut zum Vorscheinen kommt. Abgerundet wird sein Outfit von einer weißen Lederjacke, welche mit schwarzen, blauen und roten Schriftzügen verziert ist. Und die schwarzen Lederboots, welche er noch dazu ausgewählt hat, passen einfach perfekt zu ihm.
Dieses Outfit verwandelt meinen eigentlich immer so schüchternen und zurückhaltenden Freund, in einen heißen Bad Boy. Und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mir dieses Bild nicht gefällt.
Schluckend lasse ich meinen Blick über den gut gebauten Körper meines Freundes wandern. Wobei mir fast schon wieder der Fakt, dass er für diesen Auftritt seine Schulterschlaufe abgelegt hat, sauer aufstößt. Denn durch diesen Leichtsinn kann es doch immerhin auch sein, dass er mit einer unbedachten Bewegung seiner frisch operierten Schulter eher schadet. Allerdings überwiegt die Vorfreude über seine sehr ansprechende Performance. Mein Liebster hat wirklich in der vergangenen Woche alle Hebel in Bewegung gesetzt, um heute hier seine Ergebnisse aus der nervenaufreibenden und anstrengenden sowie monatelangen Arbeit an diesem Projekt präsentieren zu können.
Währen Jeongguk nun anfängt zu singen und sich mit seinen sanften Bewegungen zu den eher ruhigen Tönen bewegt, spielt im Hintergrund ein Video, welches immer wieder die geschmeidigen Tanzsequenzen zu seinem Song vom Training und aus dem Workshop zeigen. Parallel dazu imitiert Kookie diese Schritte, schemenhaft. Allerdings so, dass er seine eh schon verletzte Schulter nicht noch mehr malträtiert.
Zwischendurch blitzen immer mal wieder ein paar Bilder und Videoausschnitte auf, welche meinen Freund und mich zeigen – eben als Paar. Von unseren gemeinsamen Ausflügen, welche wir schon so zusammen gemacht haben. Dabei kann ich mich gar nicht daran erinnern, dass er uns überhaupt irgendwann einmal gefilmt hat. Während ich nun immer mehr mit meinen Tränen kämpfe, kann sich Ae-ri schon kaum noch zurück halten. Hemmungslos lässt sie der salzigen Flüssigkeit freien lauf und schluchzt leise vor Rührung, da ihr über alles geliebter Sohn ganz allein auf dieser großen Bühne steht.
Resigniert kann ich mich nun selber nicht mehr zurück halten und nach und nach bahnen sich vereinzelte Tränen den Weg über meine Wangen. Schluchzend schaue ich mir dieses Schauspiel an und sauge die Gefühle, welche mein Liebster mit seinem Lied ausdrücken will, förmlich in mir auf.
Allein schon die Tatsache, dass er hier gerade so einen gefühlvollen Song für mich singt, in Kombination mit den Bildern von uns und den ganzen Strapazen der letzten Wochen, bringt meine Dämme zum brechen.
Mit jedem Wort, welches seine wundervollen und weichen Lippen verlässt, kann ich mich kaum noch auf meinem Sitz halten. Denn er singt dieses Lied nur für mich. Ein Lied über unsere noch so junge und trotz allem wahrhaftige Liebe.
Wie im Trance hängt mein Blick an seinen Lippen, welche ich schon so oft auf meinen spüren durfte. Welche aber auch schon auf eine besonders wohlwollende und neckende Art meinen ganzen Körper erkundet haben.
Allein der Gedanke daran, wie wir uns küssen und uns unsere gegenseitige Liebe demonstrieren, jagt mir einen angenehmen Schauer über meinen Körper.
Wort für Wort sauge ich förmlich in mich auf und genieße seine unvergleichbare und unverwechselbare, melodische Stimme in vollen Zügen. Dabei kann ich es noch immer kaum glauben, dass dieser junge und überaus talentierte Mann, gerade hier vor der gesamten Schule seine erste Liebe zu seinem älteren Mann zum Ausdruck bringt. Und dass auf eine so gefühlvolle Art und Weise, dass ich bei dem Klang seiner Stimme buchstäblich dahin schmelze.
You should know I'm green but I'll find my way around
Heard the whispers, now let's see what all the talks about
I'm taking in the sight and measuring the sounds
Heard the whispers, now let's see what all the talk's about
And he said age is just a number
Just like any other
We can do whatever, do whatever you want
Boy becomes a man now
Can't tell a man to slow down
He'll just do whatever, do whatever he wants
I went out looking for love
When I was seventeen
Maybe a little to young
But it was real to me
And in the heat oft die night
Saw things I'd never seen
Oh, oh, oh, oh, oh,oh
Seventeen
Total überwältigt lausche ich seiner weichen und gefühlsbetonten Stimme, während ich immer mehr von meinen aufkommenden Tränen übermannt werden. Seufzend reicht Sooyoung auch mir ein Taschentuch, welches ich dankend annehme.
Als die letzten Töne erklingen, springen alle um mich herum plötzlich auf und fangen an, laut zu jubeln. Auch ich tue es der tosenden Menge gleich und applaudiere wie ein Irrer. Gleichzeitig muss ich mir aber immer und immer wieder die salzige Flüssigkeit wegwischen, welche sich noch immer den Weg über meine erhitzten Wangen sucht.
„Wow, dass war großartig, Kookie!" – jubeln Ae-ri und Sooyoung ihrem Sohn, mit vor Stolz geschwollener Brust, begeistert zu. Dankend und sichtlich erleichtert verbeugt sich der Braunhaarige für den Applaus, ehe er die Bühne für den nächsten Act räumt. Somit kann die Show, mit der nächsten Ansage des Direktors, weiter gehen. Nach dem er die nächste Gruppe ankündigt, schalte ich eigentlich schon total ab. Denn ich für meinen Teil kann mich nach Jeongguks Auftritt kaum noch auf das restliche Programm konzentrieren. Denn der Drang mich zu meinem Freund zu schleichen, wächst von Minute zu Minute.
Im Moment möchte ich nur noch eins, Jeongguk in meinen Armen halten, um ihn für seine grandiose Leistung zu feiern.
Nachdem nun auch die anderen Schüler mit ihren fantastischen Darbietungen durch sind, tritt nun mein langjähriger Kumpel, als Initiator der Veranstaltung, in Erscheinung. Nach einer kurzen Dankesrede an alle Beteiligten, läutet der schwarzhaarige Lehrer nun das große Finale ein.
Zum letzten mal, an diesem Abend betritt die ganze Projektgruppe, zusammen mit meinem Ex-Freund die Bühne, um seinen neuen Nummer 1-Hit ‚Famous' zu performen.
Total begeistert verfolge ich diesen Auftritt und bin völlig beeindruckt von der Leichtigkeit, mit welcher die Schüler im Schatten des erfolgreichen Sängers mithalten und damit seinen Hit noch einmal einen ganz neuen Flair verleihen. Was wohl auch ein wenig daran liegt, dass die einzelnen Gruppen auch selber noch einmal ihre ganze Leistung, sowohl tänzerisch als auch stimmlich zeigen können.
Während der ganzen Performance liegt mein Focus zum größten Teil auf Jeongguk, welcher wie auch schon bei seinem Soloauftritt voll in seinem Element zu sein scheint. Man merkt bei seinen Bewegungen noch nicht einmal, dass er vor knapp zwei Wochen sein Schlüsselbein gebrochen hat.
Völlig außer Atem, nimmt die ganze Gruppe ihre jeweiligen Endpositionen ein, als die letzten Takte des Liedes verstummen. Und wieder ertönt ein ohrenbetäubender Applaus im ganzen Saal.
Die Eltern, Geschwister, Verwandten und Lehrer feiern die Leistung der jungen Menschen.
Zum Schluss bittet Yoongi noch einmal alle Personen auf die Bühne, welche bei der Organisation und der Durchführung des Projektes mitgewirkt haben. Somit bahne auch ich mir den Weg auf den Schauplatz, auf dem ich mich selber schon als Schüler bewegt habe.
Gemeinsam verbeugen Yoongi, Hoseok, Namjoon, Taemin, Key und ich uns vor dem Publikum, ehe wir uns noch einmal vor den Schülern tief, für die hervorragenden Leistungen verbeugen. Da diese heute Abend wirklich Alle, wahnsinnig gut abgeliefert haben. Und ich bin mir auch ganz sicher, dass der Eine oder Andere, ganz bestimmt mit einem Angebot des Entertainments nach Hause gehen wird.
Letzten Endes reihen sich die Schüler bei uns ein, so dass wir uns nun noch einmal alle gemeinsam vor der Masse verbeugen, um ihnen für ihre Anwesenheit zu danken. Dabei spüre ich ganz genau Jeongguks Hand, welche meine bestimmend umgreift. Als ich meinen Blick in seine Richtung wende, sieht er mich mit einem verschmitzten Grinsen an. „Und, wie war ich?" – fragt er mich schließlich, was mich ebenfalls Lächeln lässt.
Langsam schließen sich die derben Vorhänge und verdecken somit die Sicht auf die Bühne. Dies nutze ich als Chance, um den Braunhaarigen von der Bühne zu ziehen. Im Backstagebereich such ich nach einem Platz, wo wir wenigstens für einen kurzen Moment ungestört sein können. Schließlich drücke ich den Jüngeren gegen eine Wand aus roten Ziegelsteinen, so dass wir nun durch die verschiedenen Requisiten etwas Schutz finden.
Kookie legt seine Hände auf meiner Hüfte ab und zieht mich näher an sich ran. Dabei sehe ich meinem Freund für einen Moment in seine tiefbraunen Augen. „Du warst einfach großartig, Jeonggukie. Dein Song war von allen der Beste, Mr. Seventeen. Ich bin sowas von stolz auf dich." – lobe ich den Jüngeren, bevor ich meine Hände in seinem Nacken verschränke. „Das Lied ist einfach wunderschön. Ich danke dir, Baby!" – hauche ich ihm gegen seine Lippen, ehe ich einen sanften Kuss auf ihnen platziere.
Kichernd sieht Jeongguk mich an. „Das kommt dabei raus, wenn man immer nur an eine bestimmte Person denken kann." – erwidert er meinen Blick. „Ich hoffe, dass mir die Überraschung gelungen ist. Du glaubst gar nicht, wie oft ich kurz davor war, das Lied einfach vor dir zu singen, damit du es auch endlich hören kannst." – spricht er mit leiser Stimme zu mir.
„Ach, Kookie. Du bist einfach einmalig. Dieser Song ist wirklich sehr schön und ich bin sowas von Stolz auf dich. So etwas tolles hat noch nie jemand für mich gemacht. Ich liebe dich, meine kleiner Kookie." – bedanke ich mich bei ihm. Dabei kann ich mal wieder meine Gefühle kaum in Worte fassen. Denn ich bin echt noch immer total geflasht von seinem Auftritt und von seinem Lied. Da diese Zeilen tatsächlich unsere aktuelle Situation widerspiegeln. Schließlich schwebt die Auseinandersetzung zwischen seinen Eltern und Ae-ris Familie noch immer wie eine schwere Glocke über uns.
„Du bist ein fantastischer Sänger und Tänzer, Kookie. Und eigentlich ist es wirklich sehr schade, dass du nichts aus diesem Talent machen willst. Du würdest doch bei Joon sofort einen Vertrag bekommen und dann könntest du die ganze Welt erobern." – spreche meine Gedanken laut aus, da ich es tatsächlich sehr traurig finde, dass Jeongguk nicht der ganzen Welt zeigen kann, was er wirklich auf dem Kasten hat.
„Ich fühle mich sehr geehrt, Mr. Park. Aber ein kleiner Mann hat einmal zu mir gesagt, dass es sich, aber nicht lohnt so einen Weg einzuschlagen, wenn man dann keine Möglichkeit mehr hat sein Leben mit den Menschen zu genießen, die einem am wichtigsten sind. Und ich kann mir nur schwer vorstellen, dass du so erpicht darauf bist, mich mit dem Rest der Welt zu teilen." – kontert er sofort.
Damit beruhigt er mich ungemein.
Denn darauf habe ich nun wirklich keine große Lust, wenn er dann von Tausenden regelrecht angehimmelt wird. Ich möchte gern weiterhin der Einzige sein, der dies tut. Das klingt jetzt zwar vielleicht ein wenig Egoistisch. Aber ich habe jetzt so lange darauf gewartet diesen Menschen endlich zu finden, dann lasse ich ihn bestimmt nicht gleich wieder, kampflos ziehen. Nein, danke! Denn dafür Liebe ich diesen Jungen einfach zu sehr.
Langsam nähre ich mich wieder seinen Lippen.
„Da bin ich ja irgendwie total beruhigt. Wobei es wirklich echt schade ist, wenn keiner deine wundervolle Stimme hören kann." – gebe ich leicht erleichtert von mir. „Ach, Jiminie. Es reicht mir doch völlig aus, wenn es nur du bist für den ich singen darf. Denn du bist es, der meiner Stimme lauschen soll. Und es reicht mir auch vollkommen aus, wenn du der Einzige bist, der mich anhimmelt. Mehr will ich doch gar nicht. Ich möchte, dass du der Einzige bist, der mir seine volle Aufmerksamkeit schenkt." – spricht Jeongguk zu mir und gibt mir einen federleichten Kuss auf die Stirn.
Seufzend schmiege ich mich an meinen Liebsten. „Wenn du willst, dann schenke ich dir jeden Tag diese Hingabe. Am besten 24/7." – kichere ich leise vor mich hin. Daraufhin verstärkt der Jüngere noch einmal den Druck und zieht mich noch enger an sich. „Dieser Plan gefällt mir. Wann fangen wir damit an?" – fragt er mich mit leiser Stimme.
Seine wohlige Wärme genießend, sehe ich zu dem Größeren auf, ehe ich mich kurz in unserer Umgebung umschaue. „Hm, wie wäre es denn mit sofort? Im Moment sind wir hier Mutterseelenallein!" – schenke ich ihm ein schiefes Grinsen.
Sofort dreht er uns so um, dass ich nun gegen die kalte Wand gelehnt stehe.
Ohne weitere Zeit zu verlieren drückt der Braunhaarige mir einen hungrigen Kuss auf den Mund, welche ich nur zu gern erwidere.
Wieder und wieder treffe unsere Lippen fordernd aufeinander.
Als Kookie letzten Endes seine feuchte Zunge über meine Unterlippe gleiten lässt, öffne ich bereitwillig, meinen Mund einen Spalt breit und gewähre ihm damit den so sehnlichst erhofften Einlass.
Weiter und weiter vertiefen wir dieses innige Lippenbekenntnis, so dass wir schon fast vergessen, dass wir uns noch immer in Jeongguks Schule befinden.
Schließlich werden wir durch ein strenges Räuspern unterbrochen, was uns sofort erschrocken auseinander fahren lässt. Als wir uns der Geräuschquelle zu wenden, entdecken wir Yoongi, welcher uns bloß kopfschüttelnd ansieht. „Ihr Zwei werdet schon sehnlichst vermisst." – macht er uns darauf aufmerksam, dass wir uns doch nun langsam, aber sicher wieder zum Rest der Gruppe begeben sollten. „Aber irgendwie war es eh schon glasklar, dass ihr sofort übereinander herfallt.
Wie immer eben. Aber es wäre echt schön, wenn ihr euer kleines Schäferstündchen, noch ein wenig aufschieben könntet, um mit uns gemeinsam auf das erfolgreiche Projekt anzustoßen." – fordert Yoongi uns schließlich direkt auf ihm zu den anderen zu folgen.
Daraufhin lässt Jeongguk, leider Gottes von mir ab, ehe wir dem brummigen Lehrer in das Foyer der Schule folgen. Jedoch halte ich den Jüngeren noch einen kurzen Augenblick zurück. „Yoongs, wir kommen gleich nach. Ich muss noch schnell Kookies Schulter wieder verpacken." – entschuldige ich uns noch einmal, ehe ich meinen Freund zu den Umkleidekabinen führe, um ihn seine Schulterschlaufe endlich wieder anzulegen.
„Ich muss die Schulterschlaufe übrigens noch eine Woche länger tragen. Allerdings nur noch Tagsüber, wenn wir unterwegs sind. Aber dafür hatte ich für heute das Okay, meines Arztes, dass ich hier auftreten darf." – klärt mich Jeongguk über seine Kontrolluntersuchung auf.
Seufzend lege ich meine Hände auf seine Wange und schaue ihn eindringlich an. „Und ich werde persönlich dafür sorgen, dass du dieses Ding auch ja ordentlich trägst. Sonst bekomme ich nämlich noch ne Krise, wenn ich noch länger auf dich verzichten muss." – ermahne ich ihn. „Versprochen, Jiminie! Ich will ja schließlich zur Hochzeit wieder ordentlich mit dir tanzen und außerdem gibt es da auch noch ein paar andere Sachen, die wir dann endlich wieder machen können." – sieht er mich mit seinem unvergleichlichen Lächeln an. „Aber das können wir ja morgen mal austesten. Oder hast du unser gemeinsames Wochenende storniert?" – fragt er mich auf einmal.
Natürlich habe ich das Wochenende nicht vergessen. Und um ehrlich zu sein, freue ich mich auch schon tierisch darauf die nächsten zwei Tage, mal wieder vollkommen alleine mit Kookie zu sein. Eigentlich wollten wir ja Ski und Snowboard fahren gehen. Allerdings hat sich dies durch seinen Unfall ja erledigt. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. So haben wir dann für später noch einmal ein Ziel.
Nun habe ich für uns Zwei ein entspanntes Wochenende geplant. Mit spazieren gehen und bummeln, um einfach nur mal wieder die Ruhe zu genießen.
„Natürlich steht das Wochenende noch, Kooks. Ich habe lediglich unsere Skipässe umgebucht. Die können wir dann ja beim nächsten Mal nehmen, wenn du wieder vollkommen fit bist." – erzähle ich ihm. Daraufhin fangen seine Augen an zu strahlen. „Oh, ich kann es kaum noch erwarten. Endlich von hier weg zu kommen. Ich hoffe nur, dass meine Eltern nichts dagegen haben. Schließlich ist Eomma, seit meinem Unfall etwas übervorsichtig." – gibt er mir noch einen flüchtigen Kuss, ehe er mich auch schon aus den Umkleidekabinen heraus zieht, um uns zu den Anderen zu bringen.
So lassen wir den Abend noch gemütlich ausklingen.
Gemeinsam mit den Eltern der Schüler, den anderen Lehrern und dem Direktor, feiern wir den Jahresabschluss. Und eigentlich ist es traurig, dass dieses Projekt schon wieder vorbei ist. Immerhin hatte ich so die Möglichkeit meinen Freund auch noch in der Schule und beim Training zu sehen. Das fällt ja nun leider wieder weg.
Im kommenden Schuljahr wird es zwar auch wieder ein großes Abschlussprojekt geben. Allerdings nicht in dieser Zusammensetzung, da Hyuna, BamBam und der Rest der Zwölftklässler ja nun die Schule beenden und ab März dann an die Universitäten wechseln werden. Dies bedeutet allerdings auch, dass es für Kookie nun auch ernst wird und dass er in genau einem Jahr selber zu den Absolventen gehören wird.
Nächste Woche erhalten die Abschlussschüler, welche Ende November bereits ihre schriftlichen Prüfungen hinter sich gebracht haben, ihre Zeugnisse. Damit werden sie in die weite Welt entlassen und werden mit dem Studium anfangen. Und soweit ich weiß, haben wirklich alle aus der Projektgruppe sehr gute Leistungen erzielt.
Während wir uns noch mit den anderen Gästen unterhalten, halte ich meinen erschöpften Freund in meinen Armen. „Kookie, lass und nach Hause fahren. Es war ein anstrengender Tag für dich." – flüstere ich dem Braunhaarigen ins Ohr, nachdem ich mein Gespräch mit Mr. Choi, dem Direktor der Schule, beendet habe. Dieser war sehr überrascht, dass Kookie und ich ein Paar sind. Allerdings hat er nicht einmal ein negatives Wort darüber verloren, dass ich als Betreuer der Gruppe eine intime Beziehung zu einem Schüler eingegangen bin. Selbst als er erfahren hat, dass wir uns bereits vor dem Projekt getroffen haben. Wobei die engere Zusammenarbeit bei Tanztraining ja auch noch dazu beigetragen hat, dass wir nun nicht mehr ohneeinander können.
Da Sooyoung und Ae-ri noch beschlossen haben gemeinsam mit ihren Freunden los zu ziehen, gebe ich den Beiden schnell bescheid, dass wir uns jetzt auf den Weg nach Hause machen. Auch wenn Kookie eigentlich topfit ist, so sieht man ihn jetzt im Moment deutlich an, wie mitgenommen er durch den ganzen Stress, der letzten zwei Wochen, ist. Aus diesem Grund bin ich froh, dass er nun wirklich einen Gang runter schalten kann um sich zu erholen.
Und morgen fangen wir schon einmal damit an, wenn ich mit meinem Schatz von hier fliehen kann. In der Hoffnung, endlich mal wieder mit Jeongguk ungestört zu sein. Nur er und ich ... naja und Miso, irgendwo in einem schönen Hotel. Fern ab der Familie – denke ich mir und kann mir ein leichtes Grinsen dabei nicht verkneifen, da die Vorfreude in diesem Moment nun wirklich sehr überwiegt.
Schließlich verabschieden Jeongguk und ich uns von den Anderen, ehe ich meinen Freund sicher nach Hause bringe.
Bei Kookie zu Hause angekommen gehen wir sofort auf sein Zimmer und während sich der Jüngere im Bad für die Nacht fertig macht, möchte ich schon einmal ein paar Dinge für unser Wochenende zusammen packen. Als ich den begehbaren Kleiderschrank betrete, schalte ich das Licht ein. Und als ich nach dem Koffer, welcher in der Ecke steht, greife und diesen anhebe, merk ich, dass dieser bereits fertig gepackt ist.
„So ein kleiner Schalwiener!" – bemerke ich belustigt an.
Schnell werfe ich einen kurzen Blick in diesen hinein und sehe, dass Jeongguk wirklich an alles gedacht hat. Da ich nun nichts mehr zu tun habe, gehe ich noch mal schnell mit Miso raus, bevor ich mich auf das große Bett setze und darauf warte, dass mein Freund endlich fertig wird.
Während ich also geduldig ausharre bis Kookie aus dem Badezimmer kommt, gesellt sich mein Vierbeiner zu mir aufs Bett. Da wir nun nicht wie eigentlich geplant Ski fahren gehen, haben wir beschlossen, diesen dicken Fellklops doch mit zu nehmen.
Zum Glück sind in unserem Hotel auch Haustiere erlaubt, so dass es überhaupt keine Probleme gab mit der Voranmeldung.
Nach zehn Minuten ist der Jüngere dann auch fertig. Frisch geduscht kommt dieser in einer langen Pyjamahose und einem weißen T-Shirt aus seinem Badezimmer. „Na euch geht es ja gut!" – läuft er direkt auf uns zu und stemmt seine Linke Hand in seine Hüfte. „Findet ihr es eigentlich fair, dass ihr einfach so auf meinem Bett kuschelt?" – beschwert er sich. „Vor allem ohne mich? ... Dass ist doch voll gemein." – fängt der Braunhaarige an zu schmollen.
Daraufhin hebt Miso seinen Kopf, welchen er bisher auf meiner Schulter abgelegt hatte und sieht Jeongguk abwartend an. Dabei fängt er an verräterisch mit seiner Rute zu wedeln, ehe er aufsteht, um bis zum Rand des Bettes vor zu tappen. Sofort stupst er meinen Freund mit seiner Nase an, welcher ohne zu Zögern auf das Spiel des Retrievers eingeht. „Willst du das ich mit dir kuschle?" – fragt Kookie meinen Hund mit verstellt, niedlicher Stimme, während er ihn am Kopf grault.
Daraufhin schmiegt sich der Vierbeiner eng an meinen Schatz und zeigt mir somit die kalte Schulter.
Pha, so ein Verräter. Das ist doch echt nicht mehr wahr – denke ich mir. Da dieses Tier wirklich jedesmal sofort alles stehen und liegen lässt, sobald Jeongguk in der Nähe ist.
Kopfschüttelnd beobachte ich die Zwei, ehe ich mich schließlich von Kookies Bett aufraffe. „Na dann kann ich ja auch gehen. Ich will eurer trauten Zweisamkeit ja echt nicht im Weg stehen." – gebe ich nun leicht gekränkt von mir und mir fällt es zunehmend schwerer meine aufkommende Eifersucht weiter zu verbergen. Kichernd sieht der Braunhaarige zu mir auf. „Mhm, Miso! Dein Herrchen ist eifersüchtig, weil du mich genauso doll liebt hast, wie ich dich. Er hat bestimmt Angst, dass du irgendwann ganz bei mir bleiben willst." – macht sich Jeongguk offensichtlich über mich lustig.
„Glaub mir, spätestens wenn du das falsche Futter anschleppst, dann steht er freiwillig wieder vor meiner Tür. Beim Fressen hört bei Miso nämlich die Freundschaft auf." – gehe ich dazwischen. „Ach ich glaube wir werden uns da auch ganz schnell einig. Aber mal ganz ehrlich, ich glaube er würde dich trotzdem schon nach fünf Minuten vermissen." – lenkt Kookie sofort wieder ein. Somit schaue ich ihn an und hauche ihm noch einen federleichten Kuss auf den Mund, ehe ich mich schließlich auch noch ins Bad begebe.
Kurz bevor die Tür hinter mir ins Schloss fällt, vernehme ich noch einmal die Stimme des Schülers, welcher meinen Hund auffordernd anspricht, um noch einmal kurz mit ihm raus zu gehen. Wobei ich glaube, dass er Miso nur noch mal in den Garten raus lässt, damit er sich noch einmal erleichtern kann. Das wäre zwar nicht nötig gewesen, da ich ja eben selber noch einmal mit ihm draußen war. Aber doppelt hält eben besser und hin und wieder bewegt sich dieser faule Hund eh zu wenig.
Währenddessen mache ich mich auch schon fertig für die Nacht.
Der Tag war wirklich heut ziemlich anstrengend. An der Arbeit war mal wieder die Hölle los, da sich viele Firmen und Gruppen für ihre Weihnachtsfeiern angekündigt haben. Aus diesem Grund haben wir wirklich gerade alle Hände voll zu tun.
Dennoch hat Jin mir erlaubt, auch dieses Wochenende wieder außerhalb unserer Gemäuer unterwegs zu sein. Allerdings muss ich dann bis Mitte März im tasty temptation auf meinen Partner verzichten. Da Jin nach der Hochzeit erst einmal kürzer treten will. Natürlich wird mir mein bester Freund in dieser Zeit fehlen. Aber Namjoon und er sollten dann auch erst einmal ihre gemeinsame Zeit als Ehepaar genießen und bis dahin werde ich den Laden allein mit der Crew schmeißen.
Nachdem ich mich umgezogen und etwas frisch gemacht habe, gehe ich zurück in Kookies Zimmer.
Dieser liegt bereits in seinem Bett und hat es sich schon einmal gemütlich gemacht. Selbstverständlich darf Miso dabei nicht fehlen. „Miso möchte heute bei uns schlafen. In seinem Körbchen spukt es." – klärt Jeongguk mich über den Plan meines Hundes auf. Mit schiefgelegtem Kopf schaue ich zwischen dem Teenager und dem Golden hin und her. „Komisch! Genau die gleiche Ausrede bringt er bei mir zu Hause auch immer. Dabei hat er doch gar kein Körbchen." – entgegne ich darauf und klettere, kichernd zu den Zweien ins Bett.
So machen wir es uns schließlich zu Dritt bequem.
Während Kookie sich eng an mich kuschelt, legt er seinen Arm und ein Bein auf mir ab und betten seinen Kopf auf meiner Schulter. Gleichzeitig macht es sich der Vierbeiner auf unseren Beinen gemütlich und schlummert schon mit einem leichten Schnarchen vor sich hin. Und für einen kurzen Augenblick herrscht eine angenehme Stille im Raum. Dabei streiche ich meinem Freund immer und immer wieder über seinen Rücken.
Letzten Endes ergreift der Braunhaarige noch einmal das Wort, so dass wir in ein angenehmes Gespräch über den heutigen Tag verfallen. Wieder einmal ist dieser Tag mit so vielen und schönen Erinnerungen geschmückt, dass ich für immer daran denken werde. Und auch Jeongguk kann dieser Zeit nichts Schlechtes abgewinnen, außer, dass er sein Können heute nicht zu einhundert Prozent zeigen konnte.
Nebenbei tauschen wir immer mal wieder kleine Zärtlichkeiten aus, welche ich zutiefst genieße.
„Gute nacht, Jeonggukie!" – hauche ich ihm letztendlich auf die Stirn, als ich merke, dass er bereits in meinen Armen eingeschlafen ist. Seine ruhige und gleichmäßige Atmung beruhigt mich zusehends, so dass ich mich auch immer mehr runter fahre. Schließlich verabschiede auch ich mich endlich ins Land der Träume.
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Ich wollte mich einfach mal bei euch fürs Lesen und Liken bedanken. Ich freue mich, dass es langsam, aber sicher voran geht und es tatsächlich Menschen gibt, die mich hier auf meinem Weg begleiten. Ich danke euch vom ganzen Herzen 🥰
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