Kapitel 74 | Verwechslung ausgeschlossen

POV | Jeongguk

Gut gelaunt lachen Lisa und ich über die Erzählung des Rothaarigen, jedoch stockt mir sichtlich der Atem, als ich meinen Blick über den Schulhof gleiten lasse und letztendlich ungläubig an der Gestalt meines Freundes stehen bleibe.

Als sich unsere Blicke treffen, fährt sich Jimin mit der rechten Hand durch sein frisch gefärbtes Haar. Dabei ist er sich seiner Wirkung auf mich wahrlich bewusst. Zusätzlich befeuchte er seine Lippen, etwas mit seiner Zunge, um seinem ganzen Auftritt nur noch mehr Ausdruck zu verleihen.

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Ungläubig beäuge ich meinen Freund, welcher lässig an der Fahrerseite seines Autos lehnt und die Arme schließlich wieder vor seiner Brust verschränkt.

Und was soll ich bei diesem heißen Anblick noch sagen?

Doch dieser Mann ist einfach nur der Hammer.

Mir war ja schon immer klar, dass Jimin ein echt gut aussehender Mensch ist. Aber dieses Szenario übersteigt gerade meine kühnsten Erwartungen.

Jimin zieht mit seinem unwiderstehlichen Auftritt wirklich alle Blicke auf sich. Was bei seinem Aussehen aber nun wirklich kein Wunder ist. Denn der Ältere trägt eine schwarze Lederjacke, welche am Kragen mit silbernen Nieten versehen ist. Darunter hat er ein weißes, schlichtes Shirt. Dabei lenkt der weit geschnittene Rundausschnitt meine Aufmerksamkeit auf seine gut sichtbaren Schlüsselbeine. Das Shirt hat er locker in den Bund seiner schwarzen und hautengen Lederhose gesteckt. Und nur mal so nebenbei bemerkt, umschmeichelt diese Hose seine überaus gut trainierten Oberschenkel. Der Mann ist eben einfach nur ein Traum.

Schluckend lasse ich meinen Blick über den schmalen aber dennoch gut gebauten Körper des Älteren wandern. Dabei möchte ich mir gar nicht ausmalen, wie diese enganliegende Hose diesen wohlgeformten und knackigen Hintern, gekonnt in Szene setzt.

Dieser Anblick und meine immer weiter aufkeimenden Gedanken, lassen meinen Herzschlag maßlos in die Höhe schnellen und damit fängt mein Blut an, unaufhaltsam und tosend durch meinen Körper zu rauschen.

Ich bin echt nicht mehr in der Lage dem Gespräch meiner Freunde zu folgen, da ich einfach nur noch Augen für den Orangehaarigen habe. Wie kann er mir dies nur antun, hier – in meiner Schule, nur so einen heißen Auftritt hinzulegen.

Nun bin ich mir zu einhundert Prozent sicher, dass er mich mit dieser Aktion mit sehr großer Wahrscheinlichkeit umbringen will. Denn für sein Aussehen, braucht dieser Mann eindeutig einen Waffenschein.

Je länger ich meinen Liebsten beobachte, desto mehr steigt mein Verlangen mich ihm, hier und jetzt, vor den Augen meiner Mitschüler, einfach hinzugeben.

Unfähig überhaupt noch einen klaren Gedanken zu fassen, lasse ich Tae und Lisa einfach, ohne ein einziges Wort zu sagen, stehen und steuere geradewegs auf meinen Freund zu. Dabei entgeht mir, trotz meiner steigenden Anspannung nicht, wie ein paar Mädchen tatsächlich ganz ungehemmt über meinen heißen Freund schwärmen. Ihr entzücktes Kichern, ähnelt dabei dem aufgeregten Schnattern einer Gänseschar. Mit ihren schmeichelnden Blicken, mit welchen sie um die Aufmerksamkeit meines Liebsten buhlen. Sie beobachten den Fremden und kräuseln dabei spielerisch ihr langes Haar um ihre Finger, um so unschuldig wie möglich auf den Neuankömmling zu wirken.

Ein Verhalten, was ich bloß mit einem süffisanten Schmunzeln abtue.

Ach, redet ihr nur und gafft ihn ruhig weiter so ungehemmt und dabei sabbernd an – denke ich mir, während Jimins Blick wirklich nur mir alleine gilt. Denn dieses heiße Geschoss ist mein Freund und den gebe ich mit sehr hoher Gewissheit nie wieder her.

„Sorry, Mädels. Aber bei dem Typen da, ..." - deute ich auf den Älteren. „... habt ihr keine Chance. Der ist nämlich schon vergeben." – zwinkere ich ihnen keck zu, als ich mich Selbstbewusst durch die kleine Gruppe hindurch schlängle. Und mal wieder macht mich die Tatsache, dass dieser Mann tatsächlich mein Freund ist, unheimlich Stolz. Denn auch wenn er hier bei all den pubertierenden Mädels, direkt von null auf hundert zum Traum ihrer schlaflosen Nächte mutiert, so weiß ich doch ganz genau, dass sein Herz nur mir gehört.

Kurz bevor ich vor dem Schönling zum stehen komme, stößt er sich von seinem Wagen ab und fährt sich anschließend noch einmal demonstrativ durch seine orangen Haare.

Dabei sieht Jimin einfach nur so heiß aus, dass es mit fast die Luft zum atmen nimmt.

„Und? ... was sagst du?" – spricht er mich abwartend an und sieht mich dabei mit einem fast schon so unschuldigen Blick an, ehe er sich auch noch einmal mit um seine eigene Achse dreht. Damit bringt er mich dazu, dass ich seinen wahnsinns Körper prüfend, mit meinen Augen abscanne. Wobei ich mir nervös auf meiner Unterlippe herum kaue, ehe ich all meinen Mut zusammen kratze und sich langsam, aber sicher ein spitzbübisches Grinsen auf meine Lippen schleicht.

Daraufhin lasse ich meinen Blick spielerisch über den Schulhof gleiten, so, als ob ich Angst davor hätte, dass wir jeden Moment dabei erwischt werden könnten, weil wir etwas Verbotenes tun.

„Ähm ..." – setze ich zum Reden an und kratze mir dabei verlegen am Hinterkopf.

„... ich glaube wir sollten schleunigst von hier verschwinden, ehe mein Freund hier aufschlägt." – raune ich ihm mit leicht belegter Stimme entgegen, da mich sein Anblick wirklich anmacht.

Infolgedessen sieht Jimin mich aus seinen funkelnden dunkelbraunen Augen an und beißt sich reizvoll auf seine Unterlippe. Als er wieder von ihr ablässt, sind seine Lippen einen kleinen Spalt weit geöffnet.

Mit seinem Handeln bringt er mich völlig aus der Fassung und ich kann nun kaum noch abwarten, diese sündhaft weichen Lippen wieder auf meinen zu spüren. Schließlich gehe ich schnellen Schrittes auf meinen Freund zu und ziehe ihn an seiner Hüfte in meine Arme, ehe er auf einmal seine Arme um mich schlingt und mich fest in diesen hält. Unterdessen sieht er mich mit einem süffisanten Grinsen an. „Jetzt kannst du mich aber nicht mehr so schnell unter der Dusche verwechseln, mein Schatz!" – haucht er mir neckend entgegen und raubt mir somit den letzten Funken Hoffnung, mich vor der gesamten Schule noch zu beherrschen.

Wie von selbst verstärke ich den Druck an seinen Hüften und verringere so den Abstand zwischen uns noch weiter. „Du Arsch!" – motze ich ihn für diesen Seitenhieb an, ehe ich meine Lippen stürmisch auf seine drücke. Kichernd verwickelt mich der Ältere in einen leidenschaftlichen Kuss, welchem ich mich nur zu gern hingebe.

Immer und immer wieder treffen unsere Lippen fordernd aufeinander.

Dabei blenden wir voll und ganz aus, dass wir uns noch immer direkt vor meiner Schule befinden. Aber hey, was solls? – frage ich mich. Denn im Moment fühlen sich seine Küsse einfach viel zu gut an, als dass es sich lohnt damit aufzuhören.

Jedoch geht uns leider Gottes viel zu schnell die Puste aus, so dass wir uns notgedrungen voneinander lösen müssen. Außer Atem lehnt der Ältere seine Stirn gegen meine und sieht mir dabei tief in die Augen. Ich genieße den Moment unserer Zweisamkeit und bin noch immer völlig aus dem Häuschen, dass Jimin mich einfach so überrascht, um mich von der Schule abzuholen.

„Du ... du siehst echt heiß aus, Jiminie ... wow!" – flüstere ich mit vor Aufregung zitternder Stimme. „Na dann hat mein Plan ja funktioniert!" – zieht er mich in seine Arme und lässt dabei wieder und wieder seine Hände meinen Rücken auf und ab wandern. Dabei kuschle ich mich eng an ihn und lege meinen Kopf auf seiner Schulter ab, so dass ich ihm sanfte Küsse auf seine weichen Haut am Hals hauche.

Nach einiger Zeit drücke ich mich etwas von ihm weg und betrachte den Mann.

Dabei muss ich mal wieder fest stellen, dass meinem Jiminie auch diese Haarfarbe ausgezeichnet steht. Ich finde, dass durch das Orange seine wunderschönen Augen noch besser zur Geltung kommen.

„Die Haarfarbe und deine neue Frisur stehen dir sehr, sehr gut und ich bin mir auch ganz sicher, dass ab jetzt jegliche Verwechslungen ausgeschlossen sind. Versprochen!" – entgegne ich ihm schließlich, woraufhin er mir noch einen sanften Kuss auf die Nasenspitze haucht. „Mhm!" – lege ich überlegend meine Finger unter mein Kinn, ehe ich weiter spreche. „Es sei denn, Yoongi färbt sich die Haare auch noch. Dann kann ich natürlich für nichts garantieren." – witzle ich rum und ernte dafür einen warnenden Blick von Jimin.

„Untersteh dich, Freundchen. Denn glaub mir, mit mir hast du eindeutig viel mehr Spaß als mit dem faulen Opi." – droht er mir sofort, was mich sofort auflachen lässt.

Daraufhin verfestigt sich sein Griff und zieht mich zurück in seine Arme.

Zufrieden kuschle ich mich zurück an seine starke Brust und atme seinen betörenden und unvergleichlichen Duft ein. So stehen wir nun weiter eng umschlungen gegen seinen SUV gelehnt und genießen unseren gemeinsamen Augenblick der Ruhe. „Was hältst du davon, wenn wir jetzt mit Miso gassi gehen und wir es uns anschließend bei mir zu Hause gemütlich machen?" – durchbricht Jimin die angenehme Stille.

Ich richte meinen Blick zu ihm und sehe ihn überlegend an.

„Das klingt nach einem guten Plan. Wir könnten aber auch zu mir gehen. Meine Eltern sind bis Donnerstag in Busan. Also hätte ich sturmfrei!" – entgegne ich Jimin mit einem lieblichen Lächeln. „Na, dann lass uns fahren. Ich möchte endlich aus diesen Klamotten raus. Ehrlich gesagt, fühle ich mich wie eine Presswurst." – stimmt der Älter meinem Vorschlag zu. Wobei ich mir auf Grund seiner Aussage ein Lachen ziemlich verkneifen muss. Abschätzend schaue ich den Mann mit den orangnen Haaren an. „Dann bist du aber eine ziemlich heiße Presswurst." – gebe ich mit einem leichten Grinsen, feststellend von mir. „Aber nur zu, ich helfe dir gern da raus. Wobei mir der Anblick wirklich sehr gefällt." – necke ich den Älteren.

„Von mir aus kannst du das gern öfter tragen. Vor allem diese Hose!" – gängle ich ihn weiter.

Lachend drück Jimin uns von seinem Auto weg und öffnet mir ganz galant die Beifahrertür.

Daraufhin gebe ich ihm noch einen flüchtigen Kuss auf den Mund, ehe ich in dem SUV platz nehme. Während Jimin um das Auto läuft bemerke ich die neidischen Blicke der neugierigen Schülerinnen, welche eben noch so von Jimin geschwärmt haben.

Augenverdrehend wende ich mich von dem Hühnerhaufen ab, um meinem Freund wieder meine volle Aufmerksamkeit zu schenken.

„Wenn Blicke töten könnten, dann würde ich jetzt wahrscheinlich auf der Stelle tot umfallen." – kommentiere ich die neidischen Blicke der anderen. „Ach weißt du Schatz, ich bin ziemlich gut, was Wiederbelebung angeht. So schnell stirbst du mir also nicht weg. Und außerdem bist du eh der Einzige, den ich will und das darf auch ruhig jeder sehen." – beugt er sich zu mir rüber und gibt mir demonstrativ einen langen und gefühlvollen Kuss, ehe er das Auto letzten Endes in Bewegung setzt, um Miso von zu Hause abzuholen.

*******

Mittlerweile haben wir schon wieder Mitte November.

Ich habe gerade echt das Gefühl, dass seit dem ich mit Jimin zusammen bin die Zeit wie im Flug vergeht.

In den letzten Wochen haben wir so viel Zeit miteinander verbracht, dass ich mir schon gar nicht mehr vorstellen kann, wie mein Leben vorher war.

Selbst meinen Eltern fällt es mittlerweile immer schwerer an ihren ganzen Regeln und Forderungen festzuhalten, da mein Freund bereits ein fester Bestandteil unserer Familie ist. Jimin und ich verbringen wirklich jede freie Minute miteinander. Sehr zum Leidwesen meiner Eltern sind wir auch noch ständig bei uns zu Hause. Was wohl aber auch eher daran liegt, dass wir hier eindeutig mehr Privatsphäre haben als in der WG. Nach ihrem letzten großen Streit ist bei Yoongi und Hoseok der zweite Frühling ausgebrochen. Weshalb sie bei jeder Gelegenheit hemmungslos übereinander her fallen. Aus diesem Grund geht Jimin in den letzten Wochen schon fast selbstverständlich bei uns ein und aus.

Mein Appa hat ihm sogar schon einen eigenen Schlüssel gegeben.

Ich merke es dem Älteren an, dass er eigentlich viel lieber heute als morgen in eine eigene Wohnung ziehen will. Allerdings kann ich ihn auch verstehen, dass er damit noch warten will, bis ich endlich das Okay meiner Eltern bekomme. Denn so würde er ja in kürzester Zeit zweimal umziehen. Da er auch nicht allein in einer größeren Wohnung hausen möchte. Und da ich ja im Moment eh noch nicht so viel bei ihm übernachten dürfte, würde er so oder so die meiste Zeit bei uns zu Hause verbringen.

Also haben wir beschlossen, dass wir zwar hin und wieder schon mal nach Wohnungen oder vielleicht sogar nach Häusern schauen können. Aber, dass wir uns dabei keinen Stress machen. Denn mein Studium beginnt ja erst in knapp eineinhalb Jahren und bis dahin kann auch noch sehr viel passieren.

Als ich letzte Woche mit meiner Eomma in einem Möbelhaus war, da hat sie schon einmal ganz genau darauf geachtet, was mir so Einrichtungstechnisch gefällt. Denn obwohl sie eigentlich nur eine Bestellung für ihr Büro abholen wollte, hat sie darauf beharrt, dass wir uns die komplette Möbelausstellung anschauen.

Was dann auch mal eben so ziemlich genau vier Stunden gedauert hat.

Zunächst war ich eher weniger davon begeistert, dass ich meine Eomma unbedingt in ein Möbelhaus begleiten sollte, da die Schule an diesem Tag einfach echt anstrengend war. Dazu kommt auch noch, dass wir zusätzliche Stunden für unser Schulprojekt aufgebrummt bekommen haben. So dass ich mit drei Stunden Tanztraining in den Knochen auch noch mit einkaufen gehen musste. Zu meinem Pech konnte ich während des Trainings noch nicht einmal meinen Freund bewundern, da Jimin arbeiten musste und seine Schicht nicht so schnell tauschen konnte.

Somit hat Taemin uns, stellvertretend für den Orangehaarigen, erbarmungslos über das Parkett des Tanzstudios gescheucht.

Aber dennoch hat meine Eomma es geschafft mich doch noch zu überreden, dass ich sie an diesem Nachmittag begleite. Somit haben wir uns schließlich sehr viele Möbel angeschaut, welche mir auf Anhieb gefallen haben. Ich war sogar schon so weit, dass ich mein Zimmer komplett neu gestalten wollte. Allerdings hat meine Mom sofort protestiert. Ihr Argument gegen mein neues Zimmer war, dass sie doch jetzt nicht mehr anfängt mein Zimmer neu zu machen, wo ich doch eh so schnell wie möglich das Weite suchen will, um mit Jimin zusammen zu ziehen.

Bockig habe ich dann schließlich nachgegeben. Wobei so ein neues und vor allem größeres Bett echt ein Traum wäre. Aber letzen Endes hat meine Mom ja recht.

Schließlich mache ich in so gut wie einem Jahr meinen Schulabschluss. Also was sollen wir da jetzt noch so einen Haufen Geld für mein Jugendzimmer ausgeben, wenn die Tage in meinem Elternhaus doch eh schon so gut wie gezählt sind.

Heute ist Samstag und schweren Herzens verabschiede ich mich gerade von meinem Freund, welcher noch total entspannt, zusammen mit meiner Eomma, am Frühstückstisch sitzt.

Da ich mit Tae, Lisa und Hyuna in die Stadt gehen will, bin ich für meine Verhältnisse für einen Samstag morgen schon sehr früh auf. Wir wollen gemeinsam unsere Outfits für die anstehende Schulaufführung kaufen gehen. Weshalb ich auch schon ein wenig aufgeregt bin, da es eine Überraschung für Jimin werden soll.

Dieser beobachtet mich gerade schmollend dabei, wie ich ein letztes Mal prüfe, ob ich auch ja alles eingesteckt habe. Belustigt betrachte ich den Älteren, ehe ich auf ihn zu gehe. „Hey, hör auf zu bocken!" – necke ich ihn und drücke ihm einen sanften Kuss auf die Wange. „Wir können uns ja heute Nachmittag irgendwo treffen. Schließlich habt ihr euch ja auch noch mit Jin und Taemin verabredet, um in die Stadt zu gehen." – schlage ich Jimin vor, was den Älteren allerdings nicht wirklich zu besänftigen scheint.

„Ach Kookie, ich habe mich doch einfach nur darauf gefreut wieder mal ganz entspannt mit dir Zeit zu verbringen. Und außerdem brauchen wir auch noch unsere Anzüge für die Hochzeit unserer Hyungs. Das wäre heute also die perfekte Gelegenheit gewesen, dass wir zusammen welche aussuchen könnten." – versucht er mich zu überreden, jedoch bleibe ich stur. „Chim, ich weiß, dass wir noch die Anzüge brauchen. Aber heute wollen Tae und ich unsere Outfits für die Weihnachtsshow kaufen gehen. Und dass soll doch eine Überraschung sein. Aber ich verspreche dir, dass ich mich beeile, dann kommen wir einfach zu euch." – gebe ich ihm schließlich mein Ehrenwort.

Mir fällt es ja selber schwer, ohne meinen Freund den Tag zu verbringen, da wir wirklich jede freie Minute miteinander zusammen sein wollen. Aber ich denke doch, dass es so ein perfekter Kompromiss für uns Beide ist.

Daraufhin fängt Jimin an schelmisch zu grinsen.

„Mhm, damit kann ich leben. Aber wehe du versetzt mich. Dann gnade dir Gott!" – droht er mir und bringt damit meine Eomma zum Lachen, welche sich unser Schauspiel schon die ganze Zeit zu Gemüte führt. „Ich zwei seid echt unverbesserlich. Also echt." – entgegnet sie kopfschüttelnd, was uns dann auch auflachen lässt. „Ich verspreche es dir, Jiminie. Sobald wir fertig sind melde ich mich, damit wir dann alle gemeinsam noch wegen unseren Anzügen schauen können." – gebe ich ihm mein Wort und drücke ihm anschließend meine Lippen sanft auf. Dabei legt der Ältere seine Hände auf meine Wange und streicht sanft mit seinem Daumen über meine Haut.

„Ich liebe dich, Kookie!" – wispert er mir liebevoll gegen meine Lippen. „Ich liebe dich auch, mein Jiminie!" – entgegne ich ihm strahlend darauf. „Wir sehen uns dann später." – spreche ich weiter, ehe ich mich auch schon schweren Herzens, mit einem federleichten Kuss, von meinem Freund löse, um mich langsam, aber sicher auf dem Weg zu unserem Treffpunkt zu machen.

„Ich wünsche euch viel Spaß beim Juwelier." – zwinkere ich den Beiden zu.

„Ach, und gebt nicht wieder so viel Geld aus." – ermahne ich meinen Freund und meine Mutter mit einem kleinen Kichern, ehe ich letzten Endes mein Elternhaus verlasse.

Irgendwie ist es schon ein tolles Gefühl, dass Jimin und ich so viel Zeit miteinander verbringen. Mittlerweile ist es fast schon zur Gewohnheit geworden, dass Jimin bei uns zu Hause ist. Er und Miso haben eben doch schon den Stempel der Jeons erhalten und haben somit einen festen Platz in unserer Familie. Aus diesem Grund finde ich es auch überhaupt nicht mehr komisch, wenn wir uns vor deren Augen küssen. Was allerdings nicht heißen soll, dass wir uns jedes Mal völlig vor ihnen gehen lassen, wenn sie zu Hause sind.

Eher im Gegenteil.

Es gibt eben Dinge, die meine Eltern, trotz unseres guten Verhältnisses, nicht unbedingt mitbekommen müssen.

Bei meinen Gedanken kann ich mir ein leichtes Grinsen nicht mehr verkneifen. Da ich im Moment einfach nur glücklich darüber bin, dass ich Jimin begegnet bin. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass man solche Gefühle für jemanden hegen kann. Aber wie es das Schicksal eben so wollte, wurde ich eines Besseren belehrt. Und heute bin ich einfach nur noch froh, dass alles so gekommen ist.

Ich kann Miso gar nicht genug danken, dass er mich damals über den Haufen gerannt hat. Oder dass er mir meinen Burger stibitz hat. Denn so wäre mir Jimin, so glaube ich es zumindest, nicht auf diese Art und Weise ins Auge gefallen. Denn als wir uns bei Tae und Namjoon, hin und wieder mal über den Weg gelaufen sind, war er immer nur der Kumpel von unseren Hyungs. Nie im Leben hätte ich daran gedacht, dass dieser Typ einmal der wichtigste Mensch in meinem Leben werde würde.

Noch immer umspielt ein sanftes Lächeln meine Lippen, als ich an dem ausgemachten Treffpunkt ankomme.

Zu meinem Glück stehen Tae, Lisa und Hyuna auch schon da und unterhalten sich angeregt über die bevorstehende Schulaufführung. „Na ihr!" – begrüße ich meine Freunde, welche ihre Aufmerksamkeit sofort auf mich lenken. Während Tae und ich uns mit unserem üblichen Handschlag begrüßen, ziehen mich unsere zwei Begleitungen in eine liebevolle Umarmung, welche ich nur zu gern erwidere.

So machen wir uns letztendlich auf den Weg in die Innenstadt, wo wir uns auf die Suche nach unserer perfekten Garderobe für unseren großen Tag machen.

Gute fünf Stunden später sind wir alle mit unserer Ausbeute zufrieden.

Ich hoffe dabei nur, dass Jimin mein Outfit auch gefallen wird. Wobei ich bei ihm auch Splitterfasernackt auftreten könnte und es ihm immer noch gefallen würde. So würden wir uns auf jeden Fall, später dann das lästige ausziehen ersparen. Wobei es auch etwas Befreiendes hat, wenn wir uns, nur von unserer Lust getrieben, die Klamotten von den Leibern reißen, weil wir einfach nur hemmungslos übereinander herfallen – denke ich mir und kann dabei die verräterisch aufsteigende Hitze in meinem Körper nicht aufhalten.

Als wir beschließen, was essen zu gehen, zücke ich mein Handy, um Jimin anzurufen. Schließlich habe ich ihm ja versprochen, dass ich mich bei ihm melde, sobald wir hier fertig sind.

Augenverdrehend beobachtet mich mein bester Freund, welcher seine Lisa fest in seinen Armen hält. „Kookie, jetzt übertreibe es doch nicht. Jimin wird auch schon mal ein paar Stunden ohne dich auskommen." – neckt er mich. Woraufhin ich ihm bloß die Zunge rausstrecke. Denn er hat ja gut Reden, schließlich ist seine Freundin ja bei ihm.

Von den Worten meines besten Freundes völlig unbeeindruckt wähle ich Jimins Kontakt und schon nach einem kurzen Moment ertönt seine liebevolle Stimme. Als ich diese höre, breitet sich wieder dieses berauschende Gefühl, der unzähligen Schmetterlinge in meinem Bauch aus.

„Ja, Kookielein!" – begrüßt er mich und ich kann das Lächeln auf seinen wundervollen Lippen, förmlich vor meinem geistigen Auge aufblitzen sehen.

„Hey, Jiminie! Wir sind jetzt durch mit unserer Shoppingtour und nun wollte ich fragen, wo ihr gerade seid?" – berichte ich ihm und kann es kaum noch abwarten meinen Freund endlich wieder zu sehen.

Im Hintergrund erkenne ich die Stimme meiner Eomma und ihrer besten Freundin, welche gerade über irgendetwas kichern. Und wenn mich nicht alles täuscht, vernehme ich sogar noch die Stimme von Elin. „Das wird auch langsam Zeit, mein Lieber. Ich habe schon gedacht, dass du mich schon vergessen hast." – rügt er mich mit einem rauen Lachen, ehe er wieder das Wort ergreift.

„Wir sind im Café Hanyakbang. Und wenn du dich beeilst, dann bekommst du auch noch was süßes!" – haucht er förmlich in den Hörer, nachdem er mir den Ort mitgeteilt hat.

Kurz überlege ich, wo wir genau hin müssen, da vibriert auch schon mein Handy. „Hab dir gerade unseren Standort gesendet, damit du auch ja hier her findest!" – gibt er mir noch Bescheid, ehe wir uns auch schon voneinander verabschieden und ich seufzend auflege.

Schließlich sehe ich mir die Nachricht von Jimin an und versuche mich für einen Moment zu orientieren.

„Jimin und die anderen warten im Hanyakbang auf uns." – informiere ich Lisa und Taehyung, bevor wir uns zusammen auf den Weg dort hin machen. Nach ein paar Minuten biegen wir in die Gasse ein, wo sich das kleine Café befindet. Vor dem Eingang verabschieden wir uns noch von Hyuna, da diese lieber zu ihrem Freund will, als weiter mit uns shoppen zu gehen.

Als wir dann zu dritt den Laden betreten, fällt uns die größere Gruppe sofort ins Auge, welche gerade sehr lebhaft über ein sehr interessantes Thema zu diskutieren scheint.

„Kooks, da seid ihr ja endlich!" – springt meine Eomma auf einmal euphorisch auf und zieht mich in ihre Arme. Mit ihrer sehr auffälligen Begrüßung, verstummt das Gespräch am Tisch sofort und alle sehen mich mit einem etwas komischen Grinsen an. Davon etwas irritiert, begrüße ich die Gruppe, ehe ich Elin eine herzlichen Umarmung widme, welche tatsächlich heute mit von der Partie ist.

Genau wie Nora, die Eomma von Jin.

Zu guter Letzt drücke ich Jimin einen kurzen Kuss auf die Wange.

Meine Tüten stelle ich neben denen meines Freundes ab. Wobei mir sofort eine kleine edle Tüte auffällt, die offensichtlich von einem Juwelier stammt, welche sich zwischen ein paar anderen Sachen in einer großen Tasche befindet.

Für einen Moment frage ich mich, was sich wohl in der geheimnisvollen Tüte versteckt. Allerdings verwerfe ich meine Neugierde und ziehe mir einen freien Stuhl an den Tisch, damit ich genau neben Jimin sitzen kann.

„Alles okay? Oder habe ich vielleicht etwas im Gesicht?" – frage ich in die Runde, da mich die prüfenden Blicke der anderen, gerade mehr als verunsichern.

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