Kapitel 67 | Meine neugierige Familie
POV | Jimin
„Doch nicht so ein Problem, du Lustmolch!" – beschwere ich mich kichernd.
„Jetzt habe ich gar keine Ahnung mehr, was ich dir zum Geburtstag schenken soll. Meine Unschuld hast du ja nun schon!" – entgegne ich ihm seufzend, worauf er sich ein leises Lachen nicht mehr verkneifen kann.
„Ach Kookie, darüber brauchst du dir echt keine Gedanken zu machen, denn deine Liebe mir gegenüber ist für mich eh das größte Geschenk!" – versucht er mich aufzumuntern. „Und davon kannst du so viel haben, wie du nur willst!" – versichere ich ihm mit einem schiefen grinsen.
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Um punkt sechs Uhr werde ich durch meinen Wecker geweckt.
Seufzend öffne ich meine Augen und brauche einen Moment, um mich zu orientieren. Denn die ungewohnte Umgebung, welche sich mir bietet, als sich der morgendliche Schleier über meinen Augen lichtet, zeigt mir, dass wir definitiv nicht im Gästehaus sind. Allerdings fällt es mir auch ganz schnell wieder ein.
Das Ferienhaus von Jin-Hyungs Eltern.
Denn durch das schwere Unwetter haben wir ja hier, einen willkommen Unterschlupf gesucht und ich muss zugeben, dass dieser Sturm, dass Beste war, was Jeongguk und mir passieren konnte. Denn so waren wir Zwei, ganz unter uns. Und nach den letzten Tagen, in denen wir so gut wie nie Zeit für uns hatten, haben wir diese Auszeit von der Gruppe einfach gebraucht.
Mühsam gelingt es mir mein Handy zu erreichen, um das nervende Geräusch abzustellen. Denn zum einen ist es nach der letzten Nacht, definitiv einfach noch viel zu früh um aufzustehen und zum anderen liegt Jeongguk noch immer halb auf mir drauf, so dass er es mir um ein Vielfaches erschwert mich zu bewegen.
Murrend kommentiert der Jünger das nervende Geräusch.
Doch anstatt sich von mir zu lösen, rutscht er noch ein Stückchen näher, so dass er nun mit seinem kompletten Körpergewicht, wie ein Stein, auf mir liegt.
Schließlich schaffe ich es doch noch irgendwie meinen Wecker zum schweigen zu bringen und gönne mir noch einen Moment, um den letzten Tag noch einmal Revue passieren zu lassen. Während die ersten Sonnenstrahlen auf meiner noch immer nackten Haut kitzeln, gebe ich mich der entspannten Ruhe noch einen Moment hin. Immerhin weiß ich ja nicht, wann ich das nächste Mal die Möglichkeit habe, mit meinem Liebsten in den Armen aufzuwachen.
Es war wirklich eine super Idee hier her zu kommen.
Sonst wäre uns diese Nachte einfach so durch die Lappen gegangen. Wenn ich genau darüber nachdenke, dann kann ich es noch immer kaum fassen, dass wir gestern wirklich miteinander geschlafen haben. Aber zum Glück liegt der nackte Beweis ja gerade auf mir und schlummert noch tief und fest. Vielleicht höre ich mich gerade an wie ein kleiner Junge, welcher es kaum noch erwarten kann, dass es am heiligen Abend endlich die Bescherung gibt. Aber dieses erste Mal mit Kookie, war wirklich etwas ganz Besonderes. Denn ich habe wieder einmal gespürt, wie richtig sich die ganze Sache mit ihm anfühlt und ich bin echt wirklich froh darüber, dass ich ihn gefunden habe.
Ich schlinge meine Arme fest um seinen warmen Körper und atme dabei seinen einzigartigen und schon so vertrauten Duft ein. Dabei streiche ich meinem Freund, nur mit den Fingerspitzen, über seinen Rücken, was bei Jeongguk eine leichte Gänsehaut auslöst.
„Mensch Jiminie, lass das, dass kitzelt!" – beschwert er sich kichernd.
Dabei rutscht er immer wieder auf mir herum, was mich sofort keuchen lässt. „Kooks, jetzt halt endlich still. Sonst wirst du das noch bereuen." – drohe ich ihm, was den Jüngeren allerdings nur hämisch lachen lässt. Daraufhin setzt er sich langsam auf, so dass er nun auf meinem Unterbauch sitzt. Seine Hände stützt er auf meiner Brust ab und schaut mich mit einem schiefen Grinsen an. „Wenn du glaubst, dass ich jetzt Angst habe, dann muss du dir aber was anderes einfallen lassen." – neckt er mich.
Sofort lege ich meine Hand in seinen Nacken, um Jeongguk im nächsten Augenblick zu mir runter zu ziehen und verwickle ihn in einen fordernden Kuss. Diesen erwidert er nur zu gern und in diesem Moment kann ich mir nichts Schöneres vorstellen, als mit meinem Freund, hier allein meine Zeit zu verbringen.
Allerdings bleibt uns das Glück der Zweisamkeit nicht mehr lange erhalten, denn als mein Handy plötzlich anfängt zu klingeln, werden wir aus unseren kleinen Blase gerissen.
Aufgebracht, über den Störenfried, stöhnt Jeongguk auf, als wir uns letzten Endes voneinander Trennen und ich schlussendlich das Gespräch annehme. Kurz hält der Braunhaarige sein Ohr mit an mein Telefon, um zu lauschen wer uns so früh stört. Als er Hoseoks Stimme erkennt, sieht er mich direkt an und verdreht gespielt genervt die Augen, ehe er anfängt, schelmisch zu Grinsen.
Schließlich beugt er sich wieder zu mir runter und gibt mir einen sanften Kuss auf meine Lippen, ehe er sich Stück für Stück, von meinem Kiefer, über meinen Hals bis hin zu meiner Brust küsst. Dadurch muss ich mich sichtlich auf das Telefonat mit dem Lehrer konzentrieren, um überhaupt noch mitzubekommen, was der eigentliche Grund für dieses Gespräch ist.
Neckend umspielt der Teenager meine Brustwarze mit seiner Zunge, wobei ich mir krampfhaft ein keuchen verkneifen muss.
Immer wieder wiederholt er sein Tun und lässt dazu noch seine Fingerspitzen über meine Haut tänzeln. Damit jagt er einen wohligen Schauer über meinen Körper. Nach längerer Zeit saugt und knabbert er an meiner empfindlichen Haut und nun ist es ganz aus bei mir. „Mhm ... fuck, jah ... ähm, ja. Ja wi-wir kommen gleich." – bringe ich nur noch keuchend hervor und hoffe, dass Hoseok das nicht wirklich mitbekommen hat. Denn sonst ist der Spott die nächsten Tage wieder auf meiner Seite.
„Ja, ja, schon klar. Beeilt euch einfach." – ertönt es deutlich belustigt von der anderen Seite der Leitung. „Nicht das der Direx noch Wind davon bekommt, dass ihr die ganze Nacht weg wart." – spricht der Rothaarige weiter. Als Jeongguk schließlich von mir ablässt, schaut er mich fragend an. „Hobi, ich verspreche dir, wir sind in einer Stunde da ... spätestens." – gebe ich nun als Antwort von mir.
Als mein Mitbewohner letztendlich auflegt, lass ich mich seufzend zurück in das weiche Kissen fallen. Sofort beugt sich er Jünger über mich und legt seine Lippen auf meine und übt dabei leichten Druck aus. Nur zu gern erwidere ich diesen Kuss und beginne damit meine Lippen mit viel Gefühl gegen seine zu bewegen. Am liebsten würde ich für immer mit Jeongguk hier bleiben. Aber leider hat mir Hoseok gerade mitgeteilt, dass Mr. Choi, der Direktor der Schule bereits auf dem Weg nach Busan ist, um sich ein persönliches Bild von dem Workshop zu machen.
„Müssen wir wieder zurück ins Gästehaus?" – fragt mein Freund mich wehmütig, als er von meinen Lippen ablässt und sich sofort mit seinem Gesicht in meine Halsbeuge kuschelt.
Daraufhin schlinge ich meine Arme um seinen Oberkörper um ihn fest zu halten. Dabei kitzelt sein heißer Atem auf meiner Haut und löst ein leichtes, angenehmes kribbeln in meinem Bauch aus. „Ja, leider!" – entgegne ich ihm und fahre immer und immer wieder durch sein volles Haar. „Hobi hat mir gerade gesagt, dass sich euer Direx für heute, spontan mit einem Besuch angekündigt hat. Er ist schon auf dem Weg hier her. Er hat nur gesagt, dass wir vor ihm da sein müssen, damit es nicht auffällt, dass wir die ganze Nacht weg waren." – antworte ich Jeongguk.
Letztendlich richtet er sich auf und gibt mir noch einen flüchtigen Kuss.
„Na dann müssen wir wohl sofort los." – gibt er sichtlich enttäuscht von sich, bevor er aufsteht und mich im Wohnzimmer zurück lässt.
Sofort vermisse ich seine Nähe.
Wie kann es sein, dass man einem Menschen nur so sehr lieb haben kann, so dass ich ihm schon nach einem so kurzen Moment so sehnsüchtig hinterher lechze, obwohl er doch im gleichen Haus ist wie ich? – frage ich mich.
Letzten Endes tue ich es meinem Freund gleich und folge ihm ins Badezimmer. Schnell machen wir uns ein wenig frisch, bevor wir uns unsere, mittlerweile wieder getrockneten, Klamotten über werfen.
Zum Schluss verwischen wir noch unsere Spuren und räumen alles so auf, wie wir es bei unserer Ankunft vorgefunden haben. Schließlich will ich ja nicht, dass Jins Eltern einen Schlag bekommen, wenn sie mal wieder hier her kommen. „Die dreckigen Sachen können wir im Gästehaus gleich waschen. Dann können wir sie heute Abend wieder zurück bringen." – schlägt der Braunhaarige sofort vor.
So verlassen wir das Haus und machen uns auf den Weg zurück zu meinem Auto, welches einsam und verlassen auf dem großen Parkplatz des Haedong Yonggungsa Tempels steht.
Als ich meinem Freund, ganz gentlemanlike die Beifahrertür aufhalte, hält er einen kurzen Moment inne. „Danke für den schönen Nachmittag und die tolle und unvergessliche Nacht." – sieht er mich mit einem ehrlichen Lächeln aus seinen haselnussbraunen Augen dankend an. „Ich liebe dich so sehr, Jimin, dass es schon fast weh tut." – wispert er gegen meine Lippen und legt sanft seine Hand auf meiner Wange ab.
„Ich liebe dich auch, mein Jeonggukie und ich habe dir zu danken ... für diese Nacht und dein Vertrauen." – spreche ich zu ihm, was den Jüngeren sofort kichern lässt.
„Ahww, du bist so süß, Jiminie! Aber findest du nicht, dass das jetzt gerade ganz schön kitschig war?" – sieht er mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an.
Kurz überlege ich, bevor ich mich verlegen am Hinterkopf kratze.
„Ähm, ja ... ja, vielleicht war das jetzt etwas zu kitschig. Aber da siehst du mal, was du mit mir machst. Und weißt du was? Das stört mich überhaupt nicht und ich würde es auch immer wieder so machen!" – antworte ich ihm einfach schulterzuckend.
„Ich bitte doch darum. Ich liebe es nämlich, wenn du so bist." – gibt er mir noch einen kurzen Kuss. „Das können wir ruhig öfter machen!" – schenkt Jeongguk mir ein verlegenes Lächeln, was mich sofort schelmisch grinsen lässt, da nicht nur die letzte Nacht nach Wiederholung schreit. Oh mein Gott, ich kann es gar nicht richtig in Worte fassen, wie sehr ich diesen jungen Mann einfach liebe. „Ich liebe dich, Kookie. Du bist wirklich das Beste, was mir passieren konnte und ich werde dich garantiert nicht mehr gehen lassen." – schmachte ich weiter.
Jeongguk legt noch einmal seine Lippen für einen federleichten Kuss auf meine, bevor er letztendlich in mein Auto einsteigt. „Mich wirst du auch so schnell nicht mehr los. Ich habe nämlich beschlossen, dass ich dich behalte und das am liebsten für immer." – lächelt er mich an und dabei sieht er einfach so knuffig aus.
Mit tausenden von Schmetterlingen im Bauch fahren wir also zurück ins Gästehaus.
Während die anderen gerade das Frühstück vorbereiten, schleichen wir uns fast unbemerkt ins Haus. „Ach seid ihr auch mal wieder da, Jungs!" – lenkt Taemin die volle Aufmerksamkeit auf uns.
Daraufhin werfe ich meinem Ex-Freund einen bösen Blick zu, bevor Jeongguk das Wort ergreift. „Oh hey! Na, zum Glück, haben wir das Gästehaus wieder gefunden. Mensch das war vielleicht ein Sturm. Wir haben gestern echt gedacht, dass wir uns nie wieder sehen. Also echt ... wir hatten echt Angst um euch." – begrüßt er die Gruppe mit einem leicht sarkastischen Unterton.
Im nächsten Moment zieht er mich auch schon in mein Zimmer.
Feixend lasse ich die Tür hinter mir ins Schloss fallen. Sofort fällt mein Freund mir um den Hals. „Hast du deren Gesichter gesehen? Ich hätte Taemin am liebsten eine rein gehauen. Warum muss dieser Mann immer so aufdringlich sein?" – fragt er mich kichernd, bevor er stürmisch seine Lippen auf meine legt und mich langsam, aber sicher in Richtung Badezimmer zieht.
Nachdem wir uns gelöst haben, gehen wir zusammen duschen.
Natürlich können wir auch hier nicht die Hände voneinander lassen. Denn immer wieder verwickeln wir uns gegenseitig in intensive Zungenküsse. Allerdings versuchen wir unserer, nun wieder neu aufkeimende Lust aufeinander, irgendwann auszublenden, damit wir uns doch noch zusammenreißen können. Obwohl es uns beiden sichtlich schwer fällt, nicht vollkommen übereinander her zu fallen.
Schließlich gesellen wir uns, frisch geduscht und fertig angezogen, zu den anderen, um mit ihnen gemeinsam zu frühstücken.
Während sich die Jugendlichen über den gestrigen Nachmittag unterhalten, werfen uns Taemin und Hobi immer wieder wissenden Blicke zu. „Und wo habt ihr euch die ganze Nacht vor dem schlimmen Sturm versteckt?" – fragt Namjoon neugierig, was ich ihm auch ehrlich beantworte. Als ich Kookie anschaue, sehe ich, dass sich seine Wangen leicht rot färben, weshalb ich ihm einen leichten Kuss auf die Stirn drücke.
Als Yoongi hört, dass wir im Strandhaus waren, fängt er sofort an, in Erinnerungen zu schwelgen, was Hobi und Joonie dazu animiert ein paar Anekdoten aus unserer Schul- und Studienzeit zu berichten. Dies lenkt natürlich auch die volle Aufmerksamkeit der Jüngeren auf sich, welche gespannt den Geschichten der Drei lauschen.
Lachend erzählen meine Freunde unsere Erlebnisse und auch von unseren legendären Partys, welche wir jeden Sommer hier veranstaltet haben. Neugierig spitzen die Teenager ihre Ohren, um ja keinen Moment ihrer Erzählungen zu verpassen. Schließlich äußern sie den Wunsch, dass wir auch einmal zusammen so feiern. Na, ob das gut geht – frage ich mich ernsthaft. Da unsere Partys jedes Mal in einem verdammten Chaos geendet sind. Aber einen Versuch wäre es ja auf jeden Fall wert und wir sind ja nun auch Älter und wissen mittlerweile, wie man solche Sachen organisiert, ohne dass sie in einem blanken Durcheinander enden.
Nachdem wir dieses Thema auch abgehakt haben, informiert uns Hobi über den heutigen Tagesablauf. Zum Abschluss trainieren wir noch einmal alle zusammen in der großen Gruppe, damit wir auch noch ein großes Finale einstudieren können. Dazu haben wir uns wieder für einen Song von Taemin entschieden, da uns dieser ja auch hier im Workshop und später dann auch bei der Projektpräsentation unterstützt.
Jedoch hat der rothaarige Lehrer sofort ein Veto gegen die Choreografie von 'Sexualtity' eingelegt, da er nicht noch einmal mit erleben will, wie Kooks und ich, auf dem Parkett förmlich übereinander herfallen.
Schließlich entscheiden sich die Schüler, einstimmig für 'famous', wobei mein lieber Kumpel auch noch ein paar Veränderungen an der bestehenden Choreografie vornehmen will, um diese auf die Größe der Gruppe anzupassen. Nichts leichter als das, denke ich mir.
So gehen wir nach dem Frühstück alle gemeinsam in den Tanzsaal, um uns alle erst einmal richtig zu erwärmen. Wobei sich Namjoon und Yoongi dann doch lieber mit anderen Sachen beschäftigen. So stehen wir nun zu viert, hier vor den Schülern und basteln daran ihnen diese Tanzschritte beizubringen. Zum Glück kommen wir schnell voran, so dass wir dann noch in einzelnen Gruppen arbeiten können, welche die einzelnen Parts noch einmal vertieft.
Mit Argusaugen begutachtet Mr. Choi, nach seiner Ankunft unsere Arbeit, aber vor allem die Leistung der Schüler, welche er allerdings sehr für ihr können lobt. Aber wie soll es auch anders sein, denn schließlich besuchen sie alle samt eine Schule, welche sich auf dieses Themengebiet spezialisiert hat.
Gegen 18:00 Uhr verschwindet der Direktor auch endlich wieder aus dem Gästehaus, so dass Kookie und ich uns dann letztendlich fertig machen können, um zu meinen Eltern zu fahren. Schließlich warten sie auch schon sehnsüchtig darauf meinen Freund endlich persönlich kennenzulernen. Wobei sie ihn ja eigentlich schon kennen. Denn bei unserem Probelauf sind sie sich ja schließlich auch schon einmal begegnet.
Zum Glück erklärt sich Namjoon dazu bereit, die frisch gewaschenen Decken, Handtücher und Bademäntel wieder zurück in das Strandhaus zu bringen. So haben wir wenigstens noch einen kleinen Puffer, damit Jeongguk noch eine Kleinigkeit für meine Eomma besorgen kann, da er auf keinen Fall mit leeren Händen bei mir zu Hause aufkreuzen will.
Als ich mein Auto schließlich in der Auffahrt meiner Eltern parke, sitzt ein völlig aufgelöster Kookie neben mir.
„Kooks, ist alles okay?" – frage ich ihn und schaue ihn besorgt an.
„Jimin, i-ich glaube ich schaffe das nicht." – spricht mein Freund mit nervöser Stimme. Dabei versucht er überall hin zu schauen, bloß nicht zu mir.
Ich lege meine Hand auf seinen Oberschenkel und fahre diesen beruhigend auf und ab. „Kookie, bitte sei nicht so nervös. Dazu gibt es überhaupt keinen Grund. Es sind doch bloß meine Eltern." – versuche ich ihn aufzumuntern.
Allerdings erhalte ich von ihm nur ein belustigtes Schnauben.
„Ja klar, Jimin. Das ist ja mein Problem. Chim, du willst mich heute deinen Eltern vorstellen. Als deinen Freund. Also als deinen festen Partner. Chim, ich habe Angst, dass sie mich nicht mögen. Sieh mich doch mal an ... ich bin ein Schüler, der überhaupt nichts zu bieten hat. Glaubst du wirklich, dass sie darüber so sehr erfreut sind?" – spricht er seine Gedanken ehrlich aus.
Ich lege meine Finger unter sein Kinn und bringe ihn so dazu mich anzusehen.
„Kookie, Baby. Ich liebe dich und du liebst mich und das allein ist alles, was Zählt. Mach dir jetzt bitte keine Gedanken darüber." – versuche ich ihn weiter seine Angst zu nehmen. Jedoch muss ich leicht über seine Reaktion schmunzeln, als ich ihn Baby nenne. Denn in diesem Moment färben sich seine Wangen in einen leichten Rotton. Ich finde ihn einfach nur niedlich, wie er immer wieder auf mich und meine Worte reagiert.
„Jimin, ich habe trotzdem Angst davor, dass sie mich nicht mögen. Schließlich kann ich Taemin nicht das Wasser reichen und ich werde es auch nie können. Schau ihn dir doch mal an. Er ist doch der Traum einer jeden Schwiegermutter. Er ist erfolgreich, sieht verdammt gut aus und kann dir einfach mehr bieten als ich es jemals tun könnte." – redet er sich in Rage und irgendwie erschreckt es mich wirklich, wie sehr er anscheinend daran zu knapsen hat, das Taemin nach wie vor ein so gutes Verhältnis zu meiner Familie hat.
„Kookie, du bist meine Zukunft und nicht Taemin. Auch wenn er noch einen guten Draht zu meiner Familie hat, so werden sie dich nie mit ihm vergleichen. Was nützt es mir denn bitte, wenn er Geld hat und mir alles bieten kann, aber das wichtigste fehlt? Denn er kann mir nicht die Liebe geben, die du mir gibst. Kookie, ich liebe dich und nur dich. Meine Beziehung mit Taem ist Geschichte und das ist auch gut so. Denn du bist derjenige den ich will und jetzt rede dir bitte nicht so einen Unsinn ein. Meinen Eltern ist es wichtig, dass ich glücklich bin, und das bin ich eben nur mit dir. Taemin ist ein sehr guter Freund für mich und glaube mir, dass wird sich auch nie wieder ändern. Du bist der Einzige, den ich an meiner Seite haben will und das wissen auch alle. Meine Eltern wissen auch, dass zwischen Taemin und mir nie wieder etwas laufen wird. Schließlich war die ganze Beziehung ein einziger Krampf, weil mir immer irgendetwas gefehlt hat. Weil er nicht der Richtige war. Denn der sitzt gerade hier neben mir und was anderes will ich auch gar nicht!" – versuche ich ihn zu beruhigen.
„Kookie, meine Eomma war überglücklich, als ich ihr erzählt habe, dass ich mich verliebt habe und sie war gestern schon total aufgeregt, weil ich dich heut zu unserem Essen mit bringe. Sie wäre am liebsten mit zu unserem Date gekommen, weil sie es kaum noch abwarten kann dich endlich kennenzulernen. Ich liebe dich, Jeon Jeongguk! Und jetzt hör endlich auf, ständig an dir zu zweifeln, denn das musst du nicht. Denn du bist der Einzige, den ich an meiner Seite wissen will, weil du mich komplett machst." – erkläre ich ihm in der Hoffnung, dass es er endlich aufhört an sich zu Zweifeln.
„Du musst dir echt keine Gedanken machen. Sie werden dich lieben, genauso wie ich es tue." – flüstere ich ihm entgegen und gebe dem Braunhaarigen einen sanften Kuss auf seine Nasenspitze.
„Jeon Jeongguk, ich liebe dich über alles. Und ich freue mich, dass ich dir heute meine Familie vorstellen kann. Also lass uns endlich rein gehen, sonst gibt es für uns beide nämlich nichts mehr zu futtern. Dann hat Jihyun schon alles verputzt und wie ich dich kenne, dann bist du eh schon die ganze Zeit fast vorm verhungern." – entgegne ich ihn und schon fängt sein Magen lauthals an zu knurren, was uns zum Lachen bringt.
„Na los, lass uns endlich rein gehen." – fordere ich meinen Freund auf und steige schließlich aus meinem Auto aus. Ich gehe um den Wagen herum und öffne dem Jungen die Tür und reiche ihm meine Hand.
Zögernd ergreift er diese und steigt letztendlich auch aus.
„Kookie, jetzt mach dir bitte keinen Kopf. Du bist perfekt und meine Eltern werden dich lieben. Weil ich es auch tue und für kein Geld der Welt gebe ich dich wieder her. Hast du mich verstanden." – lege ich meine Hände auf seine Wangen und sehe ihm in seine tiefbraunen Augen. „Ich liebe dich, Kookie. Und ich kann meine Gefühle für dich nicht in Worte fassen. Also vertraue mir und sei einfach du selbst." – baue ich ihn weiter auf und lege meine Lippen ganz sanft auf seine, um ihn in einen gefühlvollen Kuss zu verwickeln.
„Ich liebe dich auch, Jiminie. Aber ich habe trotzdem Angst, dass deine Familie mich nicht mag." – wispert er mir entgegen.
„Ach Kooks, glaub mir. Es ist alles halb so wild." – spreche ich zu ihm und eigentlich möchte ich ihn gern noch einmal Küssen, allerdings werden wir auf einmal von meinem aufgeregten Hund unterbrochen. Denn dieser kommt geradewegs auf uns zu gelaufen und drängt sich sofort zwischen mich und meinen Freund.
„Hallo mein Großer!" – möchte ich den Golden begrüßen, jedoch zeigt er mir, wie allzu oft, wenn Kookie in meiner Nähe ist, die kalte Schulter. Ohne mich überhaupt eines Blickes zu würdigen, schmiegt er sich augenblicklich an den Braunhaarigen, welcher auch noch voll auf Misos Spiel eingeht. Denn Jeongguk hockt sich hin und begrüßt den Vierbeiner überschwänglich und fängt an ihn hinter den Ohren zu kraulen.
Kopfschüttelnd beobachte ich dieses Schauspiel und frage mich ernsthaft, was mein Hund für einen Narren an meinem Freund gefressen hat. Denn normalerweise hängt der cremefarbene Hund wie eine Klette an mir.
„Wollt ihr nicht langsam mal reinkommen? Die anderen werden schon total ungeduldig." – ertönt auf einmal die freundliche Stimme meiner Mom. Auch wenn ich sie gestern bereits gesehen habe, freue ich mich sich zu sehen.
Sofort schließe ich sie in meine Arme.
„Hallo Eomma!" – begrüße ich sie, bevor ich meinen Blick wieder auf meinen Freund richte, welcher noch immer mit meinem Hund knuddelt. „Wenn Miso und Jeongguk endlich mal mit kuscheln fertig sind, dann können wir auch gern rein kommen. Aber wie du siehst, sind die Zwei noch voll in ihrem Element. Das kann sich also bloß nur noch um Stunden handeln." – entgegne ich ihr Lachend.
Schließlich richtet sich der Jüngere wieder auf und sieht mich aus seinen strahlenden Augen an. „Miso ist einfach zu süß, dem kann man einfach nicht widerstehen." – kommt er auf mich zu.
Sofort lege ich meine Hand auf seiner Hüfte ab und halte ihn somit fest in meinem Arm.
„Und du bist dann also Jeongguk?" – wendet sich meine Eomma an meinen Freund. „Ja, der bin ich. Guten Abend, Mrs. Park. Vielen Dank für die Einladung und ich freue mich sehr, sie kennenzulernen." – verbeugt er sich höflich vor ihr, was sie zum kichern bringt. „Schön dich endlich persönlich kennenzulernen, Jeongguk. Ich habe wirklich schon viel von dir gehört." – begrüßt sie ihn und zieht ihn augenblicklich in ihre Arme, was den Jüngeren gerade total überfordert.
„Jah, Eomma. Mach langsam oder willst du Kookie sofort wieder vergraulen." – gehe ich dazwischen, um meine bessere Hälfte aus ihren Fängen zu befreien.
„Ist ja schon gut. Aber er ist einfach so goldig, da kann man einfach nicht anders." – wehrt sich meine Mom und lässt endlich von Jeongguk ab. „Ich wollte doch bloß meinen zukünftigen Schwiegersohn, gebührend willkommen heißen. Und jetzt aber hopp, hopp, Jungs. Der Rest der Bande wartet schon sehnsüchtig auf euch. Ach Jeongguk, bitte nenn mich einfach Elin. Schließlich gehörst du doch jetzt zur Familie. Da sollten wir das förmliche Getue doch gleich vergessen." – entgegnet sie lachend, was Jeongguk mit einem nicken bestätigt. Danach sieht er mich hilfesuchend an. Daraufhin umgreife ich seine Hand, um ihn in mein Elternhaus zu führen.
Na, das hätte ja nicht besser laufen können – denke ich mir.
Dabei muss ich aber auch ganz offen zugeben, dass ich trotz allem selber ganz schön nervös bin. Was aber vielleicht auch daran liegt, dass es mit Kookie einfach von Anfang an viel ernster ist, als es bisher mit meinem Ex-Freund war.
Denn ich war damals bereits fast ein Jahr mit Taemin zusammen, bevor ich ihn meinen Eltern vorgestellt habe. Sie haben sich zwar auch von Beginn an sehr gut verstanden, was sich auch bis heute nicht wirklich geändert hat. Allerdings hat meine Eomma auch ziemlich schnell gemerkt, dass ich sehr mit meinen Gefühlen hadere. Aber jetzt bei Jeongguk habe ich sofort das Verlangen verspürt ihn meiner Familie vorzustellen. Und ich freue mich darüber, dass meine Eomma ihn schon mit offenen Armen empfangen hat.
Letztendlich betrete wir alle gemeinsam das Wohnzimmer meiner Eltern und werden dort auch schon sehnsüchtig von meinem Appa und Jihyun erwartet. Als ich neben meinem Dad und meinem Bruder aber auch noch meine Großeltern entdecke, bleibt mir fast das Herz stehen, was meine Nervosität zusätzlich noch einmal in die Höhe treibt.
Unbewusst verfestigt sich mein Griff um Jeongguks Hand, um meinen Halt nicht zu verlieren. Denn auf einmal kommen die vier Älteren auf mich zugestürmt und überfallen mich förmlich mit ihren ganzen Glückwünschen zu meinem errungenen Weltmeistertitel. Nach dem sie mir überschwänglich ihr Lob und ihren Stolz mitgeteilt haben, beäugen meine Omas meine Begleitung neugierig.
„Und was für einen hübschen jungen Mann hast du denn da mitgebracht?" – ertönt auf einmal die aufgeregte Stimmer der Mutter meines Vaters und nun liegen wirklich alle Blicke auf meinem Freund, was ihn wirklich sehr einschüchtert, denn Jeongguk krallt sich buchstäblich an mir fest, ehe er die zwei Frauen vor uns schüchtern anlächelt.
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