Kapitel 62 | kuschelfreie Zone

POV | Jeongguk

Dadurch bringt er mich zum Kichern.

Vorsichtig lege ich nun meine Hände auf seiner Brust ab und drücke mich so etwas von ihm weg, um Jimin mit einem verschmitzten Lachen anzuschauen. „Dann ziehe mir die Boxershort doch einfach aus, dann stört sie uns nicht mehr!"

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Ich hauche ihm diese Worte förmlich entgegen und beuge mich zu meinem Freund runter, nur um sofort meine Lippen auf seine zu legen.

In diesem Moment bin ich einfach nur glücklich, dass wir uns endlich wieder so nahe sind. Es war zwar überhaupt nicht meine Absicht, dass es gleich so ausarten wird. Aber es hat mir trotz allem sehr gefallen, wie er mich auf diese Art und Weise hat gut fühlen lassen.

Am Anfang war es zugegebenermaßen, etwas unangenehm, seine Finger an so einer intimen Stelle zu spüren. Allerdings kann ich es auch nicht gerade leugnen, dass es mir nicht gefallen hat.

Nein, ganz im Gegenteil.

Es hat mir sogar Lust auf mehr gemacht.

Nun frage ich mich jetzt wirklich, wie es sich wohl anfühlt, wenn wir miteinander schlafen. Also ich meine so richtig, denn Jimin sein Schwanz ist um einiges größer als seine zwei Finger. Aber um ehrlich zu sein, macht es mich wirklich neugierig, mit diesem Mann endlich auch Sex zu haben.

Ich habe zwar keine Vergleichsmöglichkeiten, wie es sich wohl mit einer Frau anfühlen könnte, jedoch kann ich mit Gewissheit behaupten, dass ich dies im Grunde genommen auch gar nicht möchte. Denn das Einzige, was ich will, ist, meinem Jiminie so nahe zu sein. Und ich möchte nur mit ihm so intim werden. Denn Jimin ist einfach perfekt. So ist es und so bleibt es auch – für immer.

Als wir uns aus unserem Kuss lösen, schaut der Schwarzhaarige mich mit einem liebevollen Gesichtsausdruck an. Vorsichtig legt er seine Hand an meine Wange und streicht mir mit seinem Daumen über meine Unterlippe, bevor er seine Finger ganz langsam über meine noch ziemlich erhitzte Haut tänzeln lässt.

Sanft streicht er von meinem Hals, über meine Brust und meinen Bauch, bis hin zum Bund meiner Boxershort.

„Na dann lassen wir dieses Stückchen Stoff doch auch noch verschwinden. Nichts lieber als das!" – zupft er bestimmend an dem dunklen und, von meinem Sperma, noch leicht durchnässten Material herum.

„Schließlich stört die Hose dich ja beim Duschen!" – spricht er weiter und bringt mich mit seinen Worten erneut zum Kichern.

Langsam klettere ich von seinem Schoß und stelle mich vor mein Bett.

Provozierend schaue ich den Älteren an, bevor ich mir allmählich meine Unterhose von den Beinen streife, um diese dann absichtlich in Jimins Richtung zu schmeißen. So stehe ich nun vollkommen nackt vor meinem Freund, welcher mich schief angrinst, bevor ich mich letztendlich auf den Weg in mein Badezimmer machen will. „Kommst du? Oder willst du einfach nur weiter gaffen?" – fordere ich den Schwarzhaarigen neckend auf, mir ins Bad zu folgen.

Daraufhin springt er ohne weiteres von meinem Bett auf und kommt auf mich zu gelaufen.

Mit einem Ruck schnappt er mich und wirft mich über seine Schulter, nur um mich in mein Badezimmer zu befördern. Vor Schreck quietsche ich im ersten Moment auf, jedoch verwandelt sich dieser Ton im gleichen Augenblick in ein herzhaftes Lachen, als er mir auch noch einen leichten Klapps auf meinen Hintern gibt. „Hey!" – beschwere ich mich und trommle ihm leicht auf dem Rücken rum, was ihn ebenfalls in Gelächter ausbrechen lässt.

Schließlich stellt er mich vor der Dusche ab.

Ich öffne die Glastür und betrete den abgetrennten Bereich, um das Wasser anzustellen.

Mein Freund folgt mir und schlingt von hinten seine Arme um meinen Bauch. Daraufhin schmiege ich mich an seine Brust und genieße die Nähe des Älteren, welcher mir immer wieder sanfte Küsse auf meinen Nacken haucht.

Als das Wasser dann die richtige Temperatur erreicht hat, waschen wir uns schnell - natürlich mit der Hilfe des anderen, bloß damit wir uns wieder so schnell wie möglich in mein Bett kuscheln können.

Glücklich darüber, endlich wieder in den Armen meines Freundes liegen zu können, schlafe ich letztendlich, eng an ihn gekuschelt, friedlich ein.

*******

Am nächsten Morgen werde ich durch ein sanftes Streicheln geweckt. Denn der Ältere streicht immer wieder mit seinen Fingern über mein Gesicht.

Als ich mich langsam in seinen Armen räkele, vernehme ich ein leises, liebevolles Kichern von meinem Freund. Als ich schließlich meine Augen öffne, schaue ich direkt in sein wunderschönes Gesicht. „Guten Morgen, Jeonggukie! Ich hoffe du hast gut geschlafen?" – begrüßt er mich und gibt mir im gleichen Atemzug einen zarten Kuss auf den Mund.

Sofort schlinge ich meine Arme um seinen Hals und erwidere seine sanfte Geste und genieße seine verwöhnenden Berührungen, da er seine Hand zaghaft unter mein Shirt gleiten lässt.

Es gibt echt nichts Schöneres, als auf diese Art und Weise geweckt zu werden.

So liegen wir noch einige Zeit in meinem Bett und liebkosen uns gegenseitig mit sanften Küssen, bis sich auf einmal mein Wecker mit seinem eintönigen Piepen zu Wort meldet, um den neuen Tag offiziell einzuläuten.

Seufzend unterbrechen wir unseren Kuss und ich bringe den Störenfried endgültig zum Schweigen. Als ich mich wieder in mein Kissen zurück fallen lasse, nimmt der Älter meine Lippen sofort wieder in Beschlag und verwickelt mich wieder in einen gefühlvollen Kuss. Allerdings lösen wir uns für meinen Geschmack viel zu schnell voneinander.

Der Schwarzhaarige sieht mich aus seinen strahlenden, braunen Augen an.

„Ist dir bewusst, dass wir nun eine ganze Woche vor uns haben, in der wir jeden Abend zusammen einschlafen und auch wieder nebeneinander aufwachen können?" – macht er mich noch einmal auf unsere gemeinsame Zeit beim Workshop aufmerksam und sofort fängt mein Herz an wie Wild gegen meine Brust zu schlagen.

Denn damit hat Jimin vollkommen recht.

Wir werden tatsächlich die kommenden sieben Tage, 24/7 zusammen sein. Da kann ich ja eigentlich nur noch hoffen, dass ich mich dabei auch wirklich auf meine eigentlichen Aufgaben konzentrieren kann. Denn bei dem Anblick meines heißen Freundes fallen mir ganz bestimmt auch genügend Dinge ein, die wir machen könnten, als Tanzen oder zu lernen, wie man Songs schreibt und selber produziert.

„Ich freue mich schon darauf. Allerdings hoffe ich nur, dass ich mich auch auf meine eigentlichen Aufgaben konzentrieren kann, wenn du den ganzen Tag um mich herum bist!" – entgegne ich ihm auf seine Worte, was ihn dreckig grinsen lässt.

„Ach, ich wüsste da schon so einiges, wie ich meinen kleinen Keks absichtlich ablenken kann. Allerdings ist das alles nicht ganz jugendfrei." – raunt er mir mit seiner noch immer etwas rauen Morgenstimme entgegen. Womit er eine leichte Gänsehaut über meinen Körper jagt.

Kopfschüttelnd drücke ich den Älteren etwas von mir.

„Das war ja sowas von klar, du Perversling!" – entgegne ich ihm lachend. „Aber vielleicht gefällt mir die Ablenkung ja. Ich bin also gespannt was du so zu bieten hast!" – provoziere ich ihn etwas und drücke ihm einen fordernden Kuss auf seine Lippen, bevor wir uns letztendlich doch dazu aufraffen, um endlich aufzustehen. Nicht das der Zug nach Busan auch noch ohne uns abfährt.

Gerade als wir fertig angezogen bin, klopft es an meiner Zimmertür.

Sobald meine Antwort ertönt, geht auch schon die Tür auf. Meine Mom schaut mit einem breiten Grinsen durch die Tür. „Ach gut, wie ich sehe seid ihr Zwei schon wach und diesmal auch angezogen!" – kommt es bloß trocken von ihr. „Kommt ihr dann gleich zum Frühstück runter? Appa und ich wollten noch einmal mit dir reden, Kookie!" – fordert uns meine Mom auf, zum Essen runter zu kommen.

Ich frage mich nur, was sie schon wieder Wichtiges mit mir zu klären haben. Da kann ich ja nur hoffen, dass sie jetzt nicht irgendein Gespräch über Aufklärung oder so vom Stapel lassen. Denn nach diesem Seitenhieb eben schon wieder, werden die Beiden ganz bestimmt auch auf gestern Abend anspielen. Und das wäre einfach nur peinlich.

Aber am besten ich lasse mich einfach überraschen.

Mein Appa ist eben doch ein kleines Plappermaul. Denn ganz bestimmt ist er gestern Abend, nach dem er bei mir im Zimmer gewesen ist, sofort zu meiner Mutter gerannt, um ihr zu berichten wie er Jimin und mich in meinem Bett vorgefunden hat. Schließlich hat er es ja auch in Tokio schon bewiesen, dass er einfach nicht seine Klappe halten kann.

Letzten Endes gehen wir runter in die Küche, wo uns schon der leckere Duft von frisch gebackenen Brötchen entgegen kommt. Sofort nehmen Jimin und ich an dem bereits, reichlich gedeckten Tisch platz. Damit wir uns für den bevorstehenden Tag stärken können.

Während des Frühstücks unterhalten wir uns über den geplanten Workshop. Unter anderem erklärt mein Appa mir auch alle Details zu unserer Unterkunft. Und als er mir erzählt, dass wir das komplette Gästehaus für uns haben werden, kann ich meine Freude kaum zurück halten. Denn dieses Haus ist einfach ein Traum.

Was wahrscheinlich auch daran liegt, dass es wirklich direkt am Strand liegt und zu dem auch noch einen eigenen, beheizten Pool hat. Und von dem großen Sport- und Tanzstudio ganz zu schweigen.

Das Haus hat genau die richtige Größe für unsere Gruppe und natürlich freue ich mich darauf, auch endlich mal wieder in den Genuss des exklusiven Domizils zu kommen. Obwohl es wohl kaum mit meiner eigenen Suite in Tokio mithalten kann.

Nach dem Frühstück holen Jimin und ich noch schnell unser Gepäck aus meinem Zimmer und schon sind wir auf dem Weg zum Bahnhof, wo auch die anderen schon auf uns warten.

Ich verabschiede mich von meinen Eltern. „Oma und Opa holen euch alle vom Bahnhof ab und fahren euch dann ins Gästehaus. Sie werden täglich dafür sorgen, dass ihr nicht verhungert. Also habt eine schöne Zeit und ich wünsche dir viel Spaß bei deinem Workshop. Ich bin schon auf deine Ergebnisse gespannt." – verabschiedet er sich von mir.

Allerdings erhebt er sofort noch einmal das Wort: „Ach und Kookie, denk daran, beim Sex ist es besser, wenn beide Partner nackt sind. Und denkt daran die Tür abzuschließen. Was sollen sonst deine Freunde von euch denken!" – gießt mein Vater noch einmal Öl ins Feuer und ich merke förmlich, wie ich rot werde.

Am liebsten würde ich hier und jetzt vor Scharm im Erdboden versinken.

„Schon klar Dad. Ich passe auch ganz bestimmt auf, dass wir uns nicht gegenseitig schwängern." – entgegne ich Augenverdrehend und löse mich anschließend aus seiner Umarmung.

Mit einem leichten Schmunzeln beobachte ich meine Eomma, welche gerade den Schwarzhaarigen, wie ihren eigenen Sohn verabschiedet. „Pass gut auf meinen Kookie auf, ja?" – fleht sie Jimin förmlich an und wenn sie jetzt auch noch anfängt die ersten Tränen zu vergießen, dann ist das wohl der Startschuss für mich, dass ich mich nach einer anderen Familie umsehen werde.

„Man Eomma, wir sind bloß eine Woche weg!" – maule ich sie ungeduldig an und ernte daraufhin von ihr einen gespielt bösen Blick. „Lass mich Kookie. Du bist und bleibst eben immer mein kleines Baby für mich. Da macht man sich eben Sorgen." – rechtfertigt sie sich bei mir.

Lachend beäugt Jimin uns, bevor er sich dann selber wieder zu Wort meldet.

„Ae-ri, ich verspreche dir, dass sich gut auf Kookie aufpasse. Schließlich will ich ja auch, dass es ihm gut geht und an nichts fehlt." – antwortete er ihr und schaut mich dabei mit einem weichen Blick an.

Als auch mein Freund damit fertig ist, sich von meinen Eltern zu verabschieden, ergreift er sofort meine Hand und gemeinsam machen wir uns, mit unserem Gepäck auf den Weg zu meinen Freunden. Gentlemanlike nimmt Jimin sogar auch noch meinen Koffer und schiebt diesen zusammen mit seinem eigenen nebeneinander her.

Sobald uns die wartende Gruppe entdeckt, fangen diese Idioten sofort an zu johlen, als sie uns Hand in Hand im Getümmel der Menschenmenge ausfindig machen. Mein Freund und ich machen uns nicht einmal mehr die Mühe unsere Beziehung weiterhin geheim zu halten. Also warum sollen wir uns nun vor meinen Freunden zurückhalten. Früher oder später würden sie es ja sowieso erfahren.

„Ich glaube es ja nicht! Bitte Yugs, kneif mich. Ich glaube ich Träume!" – gibt BamBam sich völlig begeistert.

„Da schnappt sich unser kleiner, unschuldiger Kookie mal eben so einen heißen Typen. Na, das wird ja interessant zu unserem Workshop. Obwohl wenn ich es mir ganz recht überlege, ist es ja schon gemein, dass die uns jetzt die ganze Woche zeigen können, wie glücklich sie sind. Das ist doch voll ungerecht." – quengelt Hyuna auf einmal rum. Allerdings mischt sich Taehyung sofort ein und weißt die Blondine daraufhin, dass sie doch selber einen gutaussehenden Freund hat.

Kurz überlegt sie und fängt dann bloß an dreckig zu grinsen.

„Uh ja! Da hast du vollkommen recht. Und wenn ich es mir so recht überlege, dann bin ich doch froh, dass er nicht dabei ist. So habe ich wenigstens mal ein paar Tage, zum durchschnaufen. Sonst lässt er mich ja nicht in Ruhe." – gibt sie nun von sich und fächelt sich theatralisch Luft zu und bringt damit die anderen Mädels zum Kichern.

„Aber dank Jimin, kann ich mir mein Zimmer jetzt mit meiner Süßen teilen." – gibt sich mein bester Freund nun siegessicher.

Diesen Zahn bekommt er allerdings sofort gezogen.

Denn bevor die Diskussionen über die Zimmerverteilung weiter ausarten können, beendet Mr. Min diese Spekulationen einfach. „Tae, ich kann dich beruhigen. Denn das, könnt ihr euch alle abschminken. Wir haben die Zimmer so aufgeteilt, dass keines der Paare zusammen in einem Raum schlafen wird. Schon gar nicht Männlein und Weiblein zusammen. Und das gilt, genauso für unser Traumpaar hier." – spricht er ein Machtwort und deutet sofort auf Jimin und mich.

Wobei er uns eher mit einem entschuldigenden Blick ansieht.

„Na toll! Und warum fahre ich dann noch einmal genau mit?" -entgegnet der Schwarzhaarige und verstärkt dabei seinen Griff um meine Hand. „Tja mein Lieber, du fährst als Betreuer der Gruppe und als Tanzlehrer mit und nicht als persönliches Kuschelkissen deines Teenagerfreundes. Nicht dass am Ende noch mehr Personen mit nach Hause fahren als hin. Denn dann sind wir dran, da wir als Lehrer die volle Verantwortung für unsere Schüler tragen." – erklärt der Rothaarige und sieht dabei seinen Kumpel mahnend an.

Seufzend verdreht Jimin seine Augen.

„Das ist mir neu, dass ein Mann von einem Mann schwanger werden kann. Zum Glück bist du kein Bio-Lehrer geworden. Aber wenn du das so sagst, dann müssen wir das wohl so hinnehmen." – entgegnet er und gibt mir einen federleichten Kuss auf den Mund. Da ist das letzte Wort auf alle Fälle noch nicht gesprochen – denke ich mir und schmolle noch ein wenig vor mich hin.

Schließlich machen wir uns auf den Weg zum Bahnsteig, da unser Zug in den kommenden Minuten einfahren müsste.

Und tatsächlich sitzen wir pünktlich auf den extra für uns reservierten Plätzen. Natürlich sitze ich neben meinem Freund, da uns unsere Lehrer nicht schon auf der Hinfahrt den Spaß verderben wollten.

Etwas traurig über die Tatsache, dass ich nun die kommenden Tage doch nicht in den starken Armen meines Freundes liegen darf, nutze ich die Gelegenheit und kuschle mich an den Schwarzhaarigen ran. „Ich habe mich so auf den Workshop gefreut und jetzt? Jetzt darf ich nachts noch nicht einmal mit dir kuscheln. Das ist so gemein!" – beschwere ich mich flüsternd bei meinen Sitznachbarn.

Daraufhin sieht mich Jimin mit einem liebevollen Lächeln an.

„Wir werden schon genug Gelegenheiten bekommen, um uns zu sehen. Dann schleichen wir uns eben, wenn alle anderen schlafen, heimlich zu dem anderen ins Zimmer!" – haucht er mir gegen die Stirn und drückt mir einen sanften Kuss auf diese. „Schließlich müssen die zwei Oberaufpasser auch mal schlafen. Und außerdem können sie ja auch nicht überall sein." – spricht er weiter und richtet seinen abschätzenden Blick auf seine Freunde, welche sich gerade angeregt unterhalten.

„Das will ich doch mal hoffen. Schließlich kann ich ohne mein Lieblingskuschelkissen nicht schlafen." – kuschle ich mich noch enger in seine Arme und genieße für die nächsten zwei Stunden einfach nur das hier und jetzt.

Nebenbei versuche ich mir noch Gedanken über meinen Song zu machen, welchen ich noch fertig schreiben muss. Ich habe zwar so viele Ideen im Kopf. Allerdings habe ich echt keinen Plan, wie ich diesen richtig umsetzten soll. Zum Glück bekommen wir ja auch noch Hilfe von Namjoon und soviel ich weiß, haben sich ja auch noch Jimins Ex und sein neuer Freund angeboten, uns in dieser Woche zu unterstützen.

Somit werden ja wohl genug Profis vor Ort sein, welche mir helfen können die richtigen Worte zu finden.

Gedankenverloren verschränke ich meine Hand mit Jimin seiner und fahre immer wieder mit meinem Daumen über seinen Handrücken, was den Schwarzhaarigen wohlig aufseufzen lässt. Es ist wirklich unglaublich und noch immer so ungewohnt, ihm auf diese Weise auch in der Öffentlichkeit nahe sein zu können.

Als ich mich umsehe, erkenne ich die beiden Lehrer, welche Jimin und mich tuschelnd beobachten. Doch als sie meinen Blick bemerken, fangen beide schelmisch an zu Grinsen.

„Ihr zwei passt einfach zusammen, wie der Arsch auf den Eimer. Und wir sind echt froh, dass ihr euch in Tokio wieder zusammengerauft habt." – spricht Hoseok auf einmal zu mir. „Aber spätestens jetzt hättet ihr eh keine Wahl mehr gehabt. Denn jetzt hätten wir euch in ein einem Zimmer eingesperrt. Und wir hätten auch dann auch erst zu eurer Hochzeit wieder raus gelassen." – gibt Yoongi nun auch noch seinen Senf dazu.

Allerdings lässt Jimin sich das so nicht gefallen.

„Ach und jetzt, wo wir endlich zusammen sind, wollt ihr uns mit aller Macht voneinander fern halten?" – gängelt er seine Freunde und man kann deutlich spüren wie angepisst er wegen dieser Sache ist.

Daraufhin fangen die beiden Lehrer an zu lachen.

„Tja, dann hätten wir die ganze Aktion immer noch als erzieherische Maßnahme zum Vertrauensaufbau verkaufen können." – gibt mein Klassenlehrer bloß noch Schulterzuckend von sich. „Aber unter diesen Umständen müssen wir euch ja quasi vor euch selber schützen. Denn die Spannung zwischen euch ist echt krass. Kann man euch überhaupt fünf Minuten aus den Augen lassen, ohne dass ihr sofort übereinander her fallt?" – fragt der Rothaarige mit wackelnden Augenbrauen.

Wir schauen uns daraufhin an und scheinen im gleichen Moment beide an gestern Abend zu denken. An das, was wir gemeinsam erlebt haben. Und sofort schießt mir die Hitze in die Wangen.

Um ehrlich zu sein fällt es mir seit unserer Zeit in Tokio wirklich sehr schwer meine Finger von Jimin zu lassen. Mein Freund und ich sehen uns weiter tief in die Augen und sofort kommt mir Jimin noch ein Stück näher, um mir einen kleinen, aber sanften Kuss auf den Mund zu geben.

„Zugegeben, fällt es uns manchmal echt schwer, die Finger voneinander zu lassen. Allerdings können wir uns auch zusammenreißen. Im Gegensatz zu euch! Denn ihr schafft es ja selber nicht, euch nicht ständig an die Wäsche zu gehen." – neckt er seine Mitbewohner.

Kichernd beobachte ich das Treiben und ich freue mich wirklich darauf, diese Chaoten auch privat kennenzulernen. In der Schule sind und bleiben sie als meine Lehrer auch Respektspersonen für mich. Aber in der Freizeit sind sie schon viel lockerer drauf. Ich hatte ja schließlich beim Konzert von Taemin schon die Möglichkeit dem Paar auf einer anderen Ebene zu begegnen. Und die Art und Weise, wie alle miteinander umgehen, finde ich einfach toll. Da macht es echt Spaß dazuzugehören.

Als wir letztendlich in Busan ankommen, steigen wir aus dem Zug aus.

Nach dem ich mich kurz am Bahnsteig umsehe, werde ich auch schon freudestrahlen von meiner Halmeoni begrüßt. „Da seid ihr ja endlich, mein Kookielein!" – begrüßt sie uns und zieht mich und anschließend Jimin in ihre Arme.

Nur zu gern erwidere ich diese Umarmung und genieße für einen Moment ihren so vertrauten Geruch. „Hat dein Appa dir schon gesagt in welchem Haus ihr untergebracht seid?" – fragt sie mich und schaut mich abwartend an.

Nickend sehe ich die Ältere an.

„Gut, dann können wir ja auch sofort los. Dein Opa wartet draußen auf dem Parkplatz auf euch." – fordert sie uns auf ihr zu folgen.

Wir schnappen unserer Koffer und kämpfen uns den Weg durch die Menschenmengen, um das große Bahnhofsgebäude zu verlassen. Sofort begrüßt uns die salzige Meeresluft und das gehässige schreien der Möwen. Für einen Moment genieße ich die frische Brise, welche uns entgegenschlägt und ich kann es kaum noch erwarten endlich wieder den Strand unsicher zu machen. Viel zu lange ist mein letzter Besuch hier in Busan – meiner Geburtsstadt her. Und auch Jimin scheint sich auf Anhieb wieder heimisch zu fühlen, denn dieser sieht mich zufrieden an und greift wieder nach meiner Hand. Was ich nur zu gern zu lasse, denn nur so fühle ich mich richtig Vollständig.

Draußen auf dem Parkplatz führt uns meine Oma direkt zu einem weißen Mercedes Benz Kleinbus, an dem mein Opa schon freudestrahlend auf uns wartet. „Hal-abeoji!" – begrüße ich den älteren Mann und falle ihm sofort in die Arme, als hätte ich ihn Jahre nicht gesehen. Auch er schließt mich in eine Umarmung und heißt mich anschließend herzlich Willkommen.

Nachdem er auch Jimin warmherzig begrüßt hat, stelle ich meinen Großeltern auch noch alle anderen aus der Gruppe vor. Schließlich chauffiert mein Opa uns in das geräumige Gästehaus, welches unmittelbar am Sonjeong Beach liegt. Und somit natürlich auch über einen privaten Zugang zu diesem malerischen Sandstrand bietet.

Nach gut 30 Minuten erreichen wir das große und modern gestaltete Anwesen.

Das Gebäude liegt etwas versteckt, so dass man wirklich ungestört seine Zeit in diesem Haus genießen kann. Auch wir haben dieses Haus schon hin und wieder selber in Anspruch genommen. Vor allem immer dann, wenn etwas größere Familienfeiern anstehen.

Mit großen Augen beäugen meine Freunde die luxuriöse Unterkunft.

Jedoch bevor alle in das Innere der Villa stürmen können, werden wir von Mr. Min aufgehalten. „Halt Stopp!" – ertönt auf einmal die raue Stimme meines Klassenlehrers. Und somit richten alle ihre Aufmerksamkeit auf den zierlichen, schwarzhaarigen Mann vor uns.

„Bevor ihr alle los rennt und die Zimmer in Beschlag nehmt, teilen Mr. Jung und ich euch jetzt erst einmal die Zimmeraufteilung mit. Namjoon und seine beiden Schützlinge sind auch schon auf dem Weg hier her. Sie werden allerdings erst heute Abend hier sein. Da sie vorher noch einen Termin wahrnehmen müssen. Also passt gut auf und wehe wir erwischen irgendjemanden, der sich nicht daran hält. Denjenigen oder Diejenige schicken wir ohne Diskussion nach Hause und der Ausschluss aus dem Workshop bedeutet automatisch, dass ihr den Kurs nicht bestanden habt." – erwähnt er noch einmal die dringende Einhaltung der Regeln.

Nach einer kurzen Einführung durch meine Oma, fangen die zwei Lehrer an die Zimmeraufteilung bekannt zu geben.

„Im Erdgeschoss befindet sich ein Dreibettzimmer. Hier werden Yugyeom, Mark und Jae-Bum wohnen." – werden die ersten Namen genannt. „Nun kommen die Zimmer in der ersten Etage. Hier gibt es drei Doppelzimmer und ein Einzelzimmer. In den Doppelzimmern werden je Lisa und Jennie, BamBam und Jackson sowie Taemin und Key wohnen. Das Einzelzimmer bekommt Jiminie." – spricht Mr. Jung nun aus und sofort schauen wir den Rothaarigen ungläubig an.

Wie scheiße ist das denn? Sie lassen uns noch nicht einmal auf derselben Etage wohnen. Na, herzlichen Glückwunsch.

Als ob wir immer sofort übereinander herfallen.

„Und nun erfolgt noch die Einteilung des Dachgeschosses. Hier gibt es ein Dreibettzimmer, welches sich Jisoo, Rosé und Hyuna teilen werden. Das Einzelzimmer ist für Namjoon vorgesehen. Das eine Doppelzimmer ist reserviert für Taehyung und Jeongguk. Und zum Schluss bleiben dann das letzte Doppelzimmer für Mr. Jung und mich übrig." – teilt Hoseok die endgültige Zimmeraufteilung mit.

„Wir bitten euch darum, die Zimmeraufteilung auch so zu lassen. Denn wir wollen nicht auch noch im Anschluss der Fahrt mit irgendwelchen Überraschungen konfrontiert werden. Was also so viel bedeutet wie, dass im ganzen Haus oder besser gesagt auf der gesamten Fahrt stricktes Sexverbot gilt." – ermahnt uns unser Klassenlehrer. Worauf Yoongi allerdings einen genervten Blick von unserem Sportlehrer kassiert.

„Na, ob das mal nicht ein Eigentor war?" – lacht mein Freund die zwei Lehrer aus.

Fragend schaue ich den Schwarzhaarigen an.

„Du hast die Beiden zum Glück noch nicht so privat erlebt. Denn die fallen bei jeder Gelegenheit und sehr oft übereinander her. Du glaubst gar nicht in was für Situationen ich die Zwei schon erwischt habe. Da habe ich mich schon so manches Mal gefragt, wie Notgeil man eigentlich sein kann." – gibt Jimin mit einem sehr belustigten Ton von sich, was mich sofort schmunzeln lässt.

Also stehen unsere Chancen, doch gar nicht mal so schlecht, dass wir uns in dieser Woche doch noch etwas näher kommen können – denke ich mir.

„Ich gebe denen keine 24 Stunden, dann brechen sie ihre eigenen Regeln. Wetten?" – schlägt er selbstsicher vor.

Und da er seine Mitbewohner sehr gut kennt, lasse ich mich darauf ein.

„Was bekomme ich, wenn du recht hast?" – frage ich ihn herausfordernd. Woraufhin Jimin mich mit einem schelmischen Grinsen anschaut. „Dann zeige ich dir meinen absoluten Lieblingsplatz hier in Busan." – antwortet er mir ganz spontan.

„Und wenn sie bis Donnerstagabend durchhalten, dann begleitest du mich am Freitagnachmittag zu meinen Eltern. Deal?" – spricht er weiter und hält mir seine Hand hin, damit ich einschlagen kann. „Deal!" – lasse ich mich, ohne mit der Wimper zu zucken darauf ein. Schließlich kann ich ja bei beiden Einsätzen nur Gewinnen – denke ich mir und erhalte daraufhin noch einen liebvollen Kuss von meinem Liebsten, bevor wir uns letztendlich in das Innere des Hauses begeben.

Nachdem meine Großeltern der Gruppe das ganze Haus gezeigt haben, verteilen wir uns wie gewünscht auf unsere Zimmer. So haben wir nun erst einmal die Möglichkeit unsere Sachen auszupacken und uns noch etwas auszuruhen, bevor wir uns dann auch schon gleich zum ersten Tanztraining treffen.

Während Tae und ich auf unserem Bett liegen, jammert mein bester Freund sofort rum.

„Ich finde es echt ungerecht, dass Lisa und ich nicht zusammen in einem Zimmer schlafen dürfen. Wir haben uns schon so darauf gefreut – eine ganze Woche, nur wir zwei! Aber nein. Jetzt muss ich mir dank dieser kleinen Spießer auch noch mein Zimmer mit dir teilen, Kookie!" – beschwert er sich über die Entscheidung unserer Lehrer.

Autsch! – das hat gesessen.

„Und sowas wie du nennt sich mein bester Freund. Na, schönen Dank auch. Aber um ehrlich zu sein, würde ich auch viel lieber mit Jiminie schlafen ... ähm, also bei ihm." – antworte ich dem Rothaarigen. „Mit Jimin macht das Kuscheln eindeutig mehr Spaß als mit dir. An ihm ist nämlich eindeutig mehr dran als an deiner Hühnerbrust!" – gängle ich den schlaksigen Typen neben mir.

Beleidigt verschränkt Tae nun seine Arme vor seiner Brust.

„So schnell ist man als weltbestes Kuschelkissen vergessen. Einfach so weggeworfen und ausgetauscht. Pha! ... aber um ehrlich zu sein kuschle ich mittlerweile auch viel lieber mit meiner Lisa. Und aus diesem Grund schlage ich vor, dass ihr heute Nacht einfach tauscht. Du schleichst dich runter zu deinem Schatz und dann kann Lisa ja zu uns ins Zimmer kommen. Und wir sind Beide glücklich!" – schlägt er mir vor.

Meine Abneigung gegen diesen Plan hält sich deutlich in Grenzen. Auch wenn es bestimmt lustig wäre, mal wieder mit Tae die Nacht durch zu machen – denke ich mir und stimme letztendlich zu.

„Wie lange haben wir den noch Zeit, bis das Training beginnt?" – fragt mich der Größere auf einmal.

Ich werfe daraufhin einen Blick auf meine Uhr. „In einer Stunde geht es los." – antworte ich ihm und beschließe für mich, schon einmal runter zu gehen. Natürlich werde ich aber erst einmal schauen, ob Jimin vielleicht noch Hilfe beim Koffer auspacken braucht. Schließlich geht das Ganze zu zweit ja viel besser.

Also ziehe ich mich schon einmal um und mache mich dann sofort auf den Weg in das Zimmer meines Freundes.

Vor Jimins Tür halte ich kurz inne, bevor ich gegen das schwere Holz klopfe. Als dann endlich das so sehnlichst erwartete, herein ertönt, öffne ich die Tür und betrete das Zimmer meines Freundes, welcher sich ebenfalls gerade für das Tanztraining umzieht.

„Mhm, da habe ich ja gerade noch den passenden Augenblick abgepasst!" – säusle ich verspielt und beiße mir verführerisch auf die Unterlippe, als ich die Tür hinter mir schließe und dabei aber vehement den Blickkontakt zu dem Älteren halte. „Da komme ich ja genau richtig. Ich hoffe doch, dass du noch Hilfe beim Umziehen gebrauchen kannst!" – necke ich den Älteren und grinse ihn dabei breit an.

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