Kapitel 59 | Ein Glöckchen für die Liebe
POV | Jeongguk
Wir genießen noch für einen Moment die Ruhe und den einmaligen Ausblick, bevor wir uns langsam, wieder auf die Socken machen, um uns weiter die Attraktionen des Bergplateaus anzusehen.
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Nach einer Weile erreichen wir auch schon den nächsten Aussichtspunkt.
Und auch von hier aus hat man einen grandiosen Ausblick auf den Fuji. Begeistert lasse ich meinen Blick umherschweifen und entdecke meine Großeltern, welche sich ebenfalls gerade hier umschauen. „Schau mal Jiminie-Hyung." – spreche ich den Älteren an und zeige dabei auf das ältere Paar. „Da drüben sind meine Großeltern." – kläre ich den Schwarzhaarigen auf, welcher meinem Blick folgt und ebenfalls die beiden bekannten Gesichter entdeckt.
Meine Oma und mein Opa stehen gerade an einer herzförmigen Statue, in welcher sich in der Mitte eine kleine Glocke befindet. Das Ehepaar steht Hand in Hand vor dem stählernen Herz und Beide haben ihren Blick in Richtung des Vulkans gewendet.
Lächelnd beobachten wir die Zwei und ich finde, dass sie gerade so niedlich zusammen sind. Natürlich kann ich nicht widerstehen und zücke auch schon meine Kamera, um diesen Moment der Zweisamkeit bildlich festzuhalten.
„Die Zwei sind so süß zusammen." – spricht der Ältere auf einmal mit leiser Stimme, was ich bloß mit einem einfachen „Mhm." – beantworte.
Kurz wendet Jimin seinen Blick von meinen Großeltern ab und schaut mich nun aufmerksam an. „Kannst du dir vorstellen, auch noch mit mir zusammen zu sein, wenn wir Beide so alt sind?" – fragt er mich nachdenklich. Dabei kann ich ganz klar die Sehnsucht aus seinen Worten heraus hören.
Ich wende meinen Blick zu dem Schwarzhaarigen, welcher nun wieder das glückliche Ehepaar beobachtet.
Wenn ich so darüber nachdenke, mein komplettes Leben mit diesem Mann verbringen zu dürfen, fängt mein Herz vor Freude an zu hüpfen. Noch immer total perplex versuche ich einen klaren Gedanken zu fassen.
„Jimin, ich ..." – stottere ich auf einmal vor mich hin. Da ich nicht weiß, wie ich meine Gefühle ihm gegenüber in Worte fassen soll. Daraufhin schaut der Ältere mich leicht enttäuscht an. „Schon okay, Kookie!" – entgegnet er mir seufzend.
„So ein Mist!" – fluche ich leise vor mich hin, da Jimin doch bestimmt jetzt von mir denkt, dass ich mir keine gemeinsame Zukunft mit ihm vorstellen kann. Aber dem ist nicht so. Denn für mich steht es fest, dass Jimin der Mann meines Lebens ist.
Mit hochgezogenen Augenbrauen sieht mein Traummann mich an und ich kann in dem Moment nichts anderes tun, als im gleichen Moment meine Hand ganz vorsichtig auf seine Wange zu legen. Ich hole noch einmal tief Luft, um nun endlich mit der Sprache rauszurücken.
„Jiminie-Hyung, um ganz ehrlich zu sein ... ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als mein ganzes restliches Leben mit dir zu verbringen. Und der Gedanke daran, raubt mir den Atem, weil ich nie geglaubt habe, dass man wirklich solche Gefühle für jemanden entwickeln kann. Und vor allem in so kurzer Zeit." – spreche ich meine Gedanken laut aus.
„Also, ja. Ja, Jiminie. Ich kann mir wirklich sehr gut vorstellen auch noch in 50 Jahren mit dir zusammen zu sein." – spreche ich noch weiter.
„Meinst du das wirklich erst?" – möchte der Schwarzhaarige Gewissheit haben.
Daraufhin schaue ich ihn gespielt genervt an. „Ne, weißt du Jimin? Ich habe mich heute vor meinem Dad geoutet, um mich einfach nur mal richtig zum Ei zu machen." – entgegne ich ihm Augenrollend, bevor ich ihn liebevoll anlächle.
„Jiminie, du Pabo. Natürlich meine ich das alles ernst. Also bitte halt jetzt endlich deine Klappe und hör bitte auf zu schmollen und küss mich endlich!" – fordere ich ihn auf, da es für meinen Geschmack schon wieder viel zu lange her ist, als ich seine Lippen das letzte Mal spüren durfte.
Sofort schleicht sich ein leichtes Grinsen auf seine Lippen und schon im nächsten Augenblick, zieht der Mann mich, an meiner Hüfte, näher an sich ran und verwickelt mich in einen gefühlvollen Kuss.
„Ich habe nie daran geglaubt, jemals so zu fühlen. Und dann? Dann kommst du auf einmal mit deinem Skateboard angefahren und purzelst einfach so mir nichts, dir nichts in mein Leben. Du stellst mein ganzes Leben auf den Kopf. Aber das stört mich nicht im Geringsten. Denn ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als dir meine bedingungslose Liebe zu schenken." – flüstert er mir entgegen, als wir uns aus unserem Kuss lösen.
Dabei schaut er mir tief in die Augen und jagt mir mit seinen Worten einen leichten, aber dennoch angenehmen Schauer über meinen Rücken.
In diesem Moment bin ich sowas von Glücklich.
Ich kann es noch immer nicht fassen, dass es nicht bloß ein Traum ist, sondern die pure Realität. Denn ich stehe hier gemeinsam am Mount Fuji. Mit Park Jimin, meiner ersten großen Liebe. Und ich darf nun endlich offen zeigen, wem mein Herz gehört.
Immer und immer wieder verbinden wir unsere Lippen miteinander und wir genießen unsere neu gewonnene Freiheit in vollen Zügen. Bis wir auf einmal von einer mir nur allzu bekannten Stimme unterbrochen werden. „Na ihr Beiden! Habt ihr auch schon die tolle Aussicht genossen, oder habt ihr nur noch Augen für euch?" – ertönt die freundliche aber sogleich auch tiefe Stimme meines Opas.
Sofort lösen wir uns von einander und schauen die zwei Älteren ertappt an.
„Jeon Sung-jin, jetzt lass doch die Jungs in ruhe. Die Zwei sind eben frisch verliebt." – ermahnt ihn seine Frau. „Als wir noch so jung und frisch verliebt waren, da hatten wir auch keine Augen für die tolle Aussicht. Damals haben wir auch alles links liegen lassen." – erinnert sie den Älteren an ihre Jugend.
Mit einem gütigen Blick schauen sich der Mann und die Frau an, bis er letztendlich die Arme um seine Frau legt, um sie in eine sanfte Umarmung zu ziehen.
„Wie könnte ich das vergessen? Seither bin ich der glücklichste Mann auf Erden. Und dass nur, weil du dein Leben mit mir teilst." – spricht er mit seiner sanften Stimme zu ihr und gibt ihr einen liebevollen Kuss. Wenn man die Beiden so sieht, dann geht einem förmlich das Herz auf.
Kichernd zieht Jimin mich nun wieder in seine Arme.
„Deine Großeltern sind wirklich toll und wenn ich die Zwei so sehe, dann kann ich es kaum erwarten mit dir Alt zu werden." – spricht der Schwarzhaarige zu mir und gibt mir einen federleichten Kuss auf meine Wange.
„Wisst ihr was Jungs? Wenn ihr schon einmal hier seid, dann solltet ihr auch die Gelegenheit nutzen, um die Glocke des Tenjo zu läuten." – fordert uns meine Oma auf und zusammen machen wir uns auf den Weg in Richtung der Statue.
„Kennt ihr ihre Bedeutung?" – fragt sie an uns Beide gerichtet.
Allerdings müssen wir daraufhin passen, was wir mit einem plumpen Schulterzucken bestätigen.
„Also, diese Figur steht als Symbol für die ewige Liebe. Denn viele Paare suchen diesen Ort auf, um ihre Liebe mit der Hilfe dieser Glocke zu segnen. Es heißt nämlich, wenn ein liebendes Paar gemeinsam die Glocke läutet, dann soll die Beziehung mit ewiger und bedingungsloser Liebe erfüllt sein. Und außerdem heißt es, dass wenn man gemeinsam durch das Herz der Statue schaut und man dabei eine freie Sicht auf den Fujisan hat, dann sollen alle Wünsche in Erfüllung gehen." – klärt uns meine Oma, über die Symbolik dieser Skulptur auf.
„Also worauf wartet ihr denn noch?" – treibt sie uns an, dass wir uns quasi hier an Ort und Stelle den Segen für unsere noch sehr junge Liebe holen sollen.
Mein Opa nimmt mir noch meine Kamera ab, um unseren Moment für uns festzuhalten.
So machen wir uns schließlich Hand in Hand auf dem Weg zu dem stählernen Herz. Allerdings stoppt der Schwarzhaarige kurz vor unserem Ziel.
„Warte, Kookie!" – hält er mich auf und lässt mich unsicher zu ihm schauen.
„Kookie, i-ich weiß, dass dies nur symbolisch als Segen für eine glückliche Beziehung stehen soll. Aber sollten wir dann nicht vorher erst einmal den Status unseres aktuellen Verhältnisses festlegen?" – fragt er mich mit einem ernsten Blick.
Mit großen Augen schaue ich den Älteren an und ich kann nicht gerade leugnen, dass sich etwas Panik in mir ausbreitet. Da ich echt keine Ahnung habe, was er mit dieser Äußerung überhaupt sagen will.
„Wa-was m-meinst du damit, Jiminie?" – frage ich ihn unsicher, denn irgendwie bin ich schon davon ausgegangen, dass wir eine Beziehung führen. Da wir ja auch schon öfter darüber gesprochen haben, dass wir uns eigentlich schon Beide eine gemeinsame Zukunft vorstellen. Aber so wie es im Moment scheint, werde ich wohl gerade eines Besseren belehrt.
Ängstlich schaue ich den Schwarzhaarigen an.
Daraufhin nimmt der attraktive Mann meine Hände in seine. Dabei streicht er immer wieder mit seinem Daumen beruhigend über meinen Handrücken. „Was ich damit sagen will, mein lieber Kookie ist, dass ich dir da eigentlich noch eine wichtige Frage schuldig bin. Und genau genommen, wollte ich dich das erst heute Abend fragen. Aber ich finde, dass dies gerade der passende Augenblick ist." – versucht er mir etwas zu erklären.
Gespannt schaue ich den Schwarzhaarigen an.
„Kookie, ich weiß, ich habe dir schon sehr oft gesagt, dass du eine ganz besondere Person für mich bist. Und je mehr Zeit ich mit dir verbringe, desto mehr sehe ich ein ganz bestimmtes Bild vor meinen Augen. Und zwar dich und mich, als eine eigene kleine Familie. Und wenn es sein muss dann auch mit eigenem Haus, Kind und Kegel." – spricht er seine Gedanken laut aus.
„Du machst mich mit deiner puren Anwesenheit zum glücklichsten Menschen der Welt. Und ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als jeden Abend neben dir einzuschlafen und am Morgen, direkt nach dem Aufwachen, als erstes in dein wunderschönes Gesicht zu schauen." – spricht er weiter und durch seine Worte steigen mir nach und nach die ersten Tränen der Rührung in die Augen.
Aufmerksam fiebere ich seinen nächsten Worten entgegen und als er dann erneut Luft holt, um nochmals das Wort zu erheben, fängt mein Herz wie wild an zu pochen.
„Jeon Jeongguk, willst du mein Freund sein? A-also mein fester Freund ... und möchtest du gemeinsam mit mir dein ganzes restliches Leben teilen?" – fragt er mich letztendlich und für einen Moment schaue ich ihn ungläubig an, bevor ich Jimin überglücklich um den Hals falle.
„Ja! Ja, Park Jimin, ja ich will dein fester Freund sein und es ist mir eine große Ehre, ein wichtiger Teil deines Lebens zu sein. Denn du bist für mich ebenso wichtig." – antworte ich ihm mit zitternder Stimme.
Ich kann mir ein Schluchzen nicht mehr verkneifen, da sich immer mehr Freudentränen den Weg über meine erhitzten Wangen bahnen. Daraufhin schließt mein, nun fester Freund, mich in seine starken Arme. „Hey, nicht weinen, mein kleiner Keks." – flüstert er mir mit seiner lieblichen Stimme zu.
Dabei legt er seine Finger unter mein Kinn und bringt mich somit dazu, ihn anzuschauen. „Ich bin doch einfach nur so glücklich, Jiminie. Auch wenn ich eigentlich schon davon ausgegangen bin, dass du mein Freund bist, so bin ich trotzdem froh, dass du mich endlich gefragt hast. Und ich bin wirklich sehr gern dein fester Freund." – bestätige ich ihm meine Antwort noch einmal und schon spüre ich seine Lippen auf meinen.
Und ich meine das ganze wirklich sehr ernst. Denn nun kann ich Jimin wirklich ganz offiziell als meinen festen Freund vorstellen. Ja genau! Ich, der kleine unschuldige und unerfahrene Schüler, habe nun ganz offiziell einen festen Freund. Ich führe von nun an eine richtige Beziehung und das ausgerechnet mit dem heißesten Typen, welcher hier auf Erden rumläuft, ... mein fester Freund, Park Jimin.
Diese Gedanken, lassen mich in den noch weiter andauernden, sanften Kuss grinsen und es ist uns Beiden wirklich völlig egal, dass wir hier in Mitten der Öffentlichkeit stehen, um uns unsere gegenseitige Zuneigung zu zeigen.
Als der Schwarzhaarige unsern Kuss unterbricht, wimmere ich sehnsuchtsvoll auf, da ich sofort dieses einzigartige prickelnde Gefühl, seiner weichen Lippen auf den Meinigen zu spüren, vermisse. Deshalb kann sich Jimin ein leises Kichern nicht mehr verkneifen.
„Ich könnte den ganzen Tag eigentlich nichts anders machen, als dich in meinen Armen zu halten und dich zu küssen. Aber wir sollten uns vor deiner Familie vielleicht etwas zurück halten. Nicht dass es sich dein Dad doch noch anders überlegt und er mich doch noch direkt in die Wüste schickt." – flüstert er mir leise zu, was mich erschrocken aufblicken lässt.
Und wie soll es auch anders sein, denn natürlich stehen meine Eltern mittlerweile bei meinen Großeltern und die vier schauen uns vergnügt an.
„Jungs, ihr müsst auch an der Glocke läuten, sonst bringt euch die ganze Aktion doch kein Glück!" – belehrt uns mein Dad mit einem belustigten Grinsen, als die Vier langsam auf uns zu kommen. „Appa, dass wissen wir doch. Jimin und ich sind doch schließlich nicht dumm." – gebe ich nun leicht genervt von mir. Immerhin hat die plötzliche Anwesenheit meiner Eltern unseren schönen Moment zerstört.
„Wir mussten doch vorher noch unseren Beziehungsstatus festlegen, weil wie soll uns der Fujisan, für unsere Beziehung, denn Glück bringen, wenn dieser Pabo hier, mich bisher noch nicht einmal gefragt hat, ob ich überhaupt sein fester Freund sein will." – kläre ich meine Eltern und meine Großeltern mit einem breiten Grinsen auf.
„Oh, hat er dich endlich gefragt?" – quietscht meine Eomma entzückt auf, vor Freude, als ich sie über die neuesten Entwicklungen informiere.
„Und es tut Jimin auch wirklich leid, dass er so lange gebraucht hat, um dir diese Frage zu stellen. Der Arme hat sich vorhin auf dem Dampfer wirklich ernsthafte Sorgen darüber gemacht, dass er es doch noch bei deinem Vater verbockt, mit seiner Gunst. Aber wie ich sehe, fällt das zuvor befürchtete Duell bei Sonnenaufgang, zwischen Sooyoung und Jimin, jetzt wohl doch aus." – erzählt sie uns von ihrem vorhergehenden Gespräch mit meinem Freund und bringt uns damit alles zum Lachen.
Jedoch erhebt Jimin sofort noch einmal das Wort.
„Also wenn wir nun schon einmal alle hier zusammen stehen, dann kann ich sie, euch ja auch gleich noch ganz offiziell fragen." – gibt er nun förmlich von sich. Aufmerksam begutachten die vier Erwachsenen meinen Freund, welcher sich gerade noch einmal gedanklich sammelt.
„Also, Mrs. Jeon und Mr. Jeon, ich bitte sie nun auch noch einmal persönlich darum, dass ich – Park Jimin, der feste Freund ihres Sohnes sein darf. Ich verspreche ihnen auch, dass ich auf ihren Jeonggukie acht geben und ihn immer auf Händen tragen werde. Ich werde ihren Sohn immer beschützen und ich werde ihm jeden Tag zeigen, wie sehr ich ihn liebe." – spricht er auf einmal zu meinen Eltern und verbeugt sich respektvoll vor ihnen.
Oh, mein Gott! – denke ich mir und mein Herz springt mir vor Freude und Nervosität förmlich aus der Brust. Hat dieser Mann gerade wirklich bei meinen Eltern, um die Erlaubnis für unsere Liebe gebeten? – frage ich mich, während mein Freund noch immer in einer tiefen Verbeugung vor meiner Eomma und meinem Appa steht, schaue ich sie direkt an.
Und ich sehe auf einmal in ihre vor Rührung gezeichneten Gesichter.
Mein Dad ist der Erste, welcher auf diese ernstgemeinten Worte reagiert. Denn dieser geht auf den Schwarzhaarigen zu und bittet ihn darum, zu ihm aufzusehen.
„Jimin, mein Junge. Wie sollen wir bei dieser Geste, noch etwas gegen eure Beziehung sagen können? Ich habe dir gestern doch schon gesagt, dass ihr Zwei unseren Segen und unsere volle Unterstützung bekommt. Denn ich bin mir sicher, dass du unseren Sohn abgrundtief und aus vollem Herzen liebst. Ich bin völlig überwältigt davon, was für einen respektvollen und wohlerzogenen Partner sich unser Jeonggukie ausgesucht hat. Ich denke, dass ihr Beiden euch gesucht und gefunden habt. Ich zwei passt zusammen, wie der Arsch auf den Eimer!" – spricht er zu dem Schwarzhaarigen.
Auf einmal greift mein Dad nach meiner und Jimins Hand und übergibt meine Hand, in die vor Aufregung zitternde Hand meines Freundes.
„Ich wünsche euch Beiden für eure gemeinsame Zukunft alles Gute. Mach meinen Sohn mit deiner aufopferungsvollen Liebe zum glücklichsten Menschen der Welt. Aber ich bin mir sehr sicher, dass du alles dafür geben wirst, um Jeongguk glücklich zu machen. Und nun noch einmal ganz offiziell ... herzlich Willkommen in der Familie, Park Jimin. Pass gut auf unseren Kookie auf." – gibt er Jimin nun seine verbindliche Zustimmung.
Bevor sich mein Dad von uns zurück zieht, zieht er mich in eine feste Umarmung.
„Du hast das Beste verdient, also halte für immer an diesem tollen, jungen und talentierten Mann fest und werdet gemeinsam glücklich." – spricht er nun zu mir.
„Ich habe dich lieb und ich bin stolz auf dich, mein Junge. Ich bin überglücklich, dass du so einen tollen Menschen gefunden hast." – flüstert er mir noch zu und zieht anschließend auch noch Jimin in die Umarmung mit rein.
„Viel Glück euch Beiden!" – spricht er nun mit von stolz geschwellter Brust.
Als nächstes kommt meine Eomma auf uns zu. „Jeonggukie und Jiminie, was soll ich da noch groß hinzufügen. Ich bin froh, dass ihr euch gefunden habt. Pass bitte gut auf meinen kleinen Kookie auf, ja? Viel Glück für eure gemeinsam Zukunft. Und ihr könnt immer auf Sooyoung und mich zählen, versprochen." – spricht sie mit tränenden Augen und zieht uns ebenfalls in eine herzliche Umarmung.
Als sie sich von uns löst, wischt sie sich die Freudentränen aus dem Gesicht und lächelt uns aus vollem Herzen an. „So, und nun holt euch euren Segen und klingelt endlich an dem Glöckchen." – fordert sie uns auf die Glocke des Tenjo zu läuten. „Ach und ehe ich es vergesse, deinem Vater und mir hat dieser Segen auch Glück gebracht. Vergesst nicht euch etwas zu wünschen." – spricht sie weiter und begibt sich daraufhin wieder in die schützenden Arme ihres Ehemannes.
Jimin greift nach meiner Hand und schaut mich aus seinen tiefbraunen Augen an.
„Jeon Jeongguk, würdest du mir die Ehre erweisen und gemeinsam mit mir, die Glocke des Tenjo läuten?" – fragt er mich mit einem wirklich sehr süßen und liebevollen Lächeln. Ich erwidere seinen Blick, um ihm dann schließlich zu antworten: „Mr. Park, es wäre mir eine große Ehre mit dir gemeinsam diese Glöckchen klingeln zu lassen." – erwidere ich lachend.
Gemeinsam laufen wir auf die herzförmige Statue zu und ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich schon etwas nervös bin. Auch wenn diese Prozedur lediglich einen symbolischen Wert für unsere noch so junge Beziehung hat. Denn ich weiß, dass diese ganzen Geschichten bloß Sagen und Erzählungen sind.
Allerdings hat dies doch einen hohen Stellenwert für Paare, damit sie für immer an ihre unendliche Liebe, gegenüber ihrem Partner glauben. Und genau das tue ich. Auch wenn es vielleicht komisch klingt, da ich doch selber erst 18. Jahre alt bin. Aber mein Herz sagt mir ganz deutlich, dass ich diesen Mann nie mehr wieder gehen lassen werde.
Nun stehen wir also hier, Hand in Hand.
Vor einem stählernen Herz mit einer Glocke in der Mitte, welche die Gunst des Schicksals für unsere Beziehung milde stimmen soll, so dass wir für immer zusammen sein werden. Jimin und ich stehen uns gegenüber und schauen uns wieder einmal tief in die Augen. Unsere freien Hände legen wir zusammen um das raue Seil. Unsere Blicke schweifen nun durch das Herz auf den ruhig schlummernden Mount Fuji.
Und instinktiv, ziehen wir Beide im gleichen Augenblick an dem Tau und sofort ertönt das schrille läuten und während ich meinen Wunsch immer wieder im Gedanken ausspreche, vernehme ich auf einmal die bezaubernde Stimme meines festen Freundes.
„Kookie, ich liebe dich!"
Ungläubig schnellt mein Kopf in seine Richtung, während der Blick des Schwarzhaarigen wohl schon etwas länger auf mir liegt. Dabei sieht er mich mit so einem milden Blick an, dass meine Knie augenblicklich zu Wackelpudding werden und drohen nachzugeben.
„Wa-was?" – frage ich noch einmal nach, weil ich Angst davor habe, dass ich mich einfach nur verhört habe. Doch Jimin nimmt nun meine Hände in seine, so dass ich mich letztendlich zu ihm hin drehe.
„Jeon Jeongguk, ich liebe dich!" – spricht er erneut diese so bedeutungsvollen Worte aus und schaut mich dabei so voller Liebe an, dass mein Herz vor Nervosität und Freude für einen Moment aussetzt.
Sofort löse ich mich aus seinen Händen, bloß um dem Älteren im nächsten Augenblick überglücklich um den Hals zu fallen. „Ich liebe dich auch, Jiminie." – erwidere ich seine Worte und noch nie in meinem Leben, habe ich etwas so ernst gemeint, wie zu diesem Zeitpunkt.
Eigentlich habe ich mir bereits seit unserem fast Kuss im tasty temptation erhofft, diese Worte aus seinem Mund zu hören. Und nun wurde dieser Wunsch erhört und in meinem Bauch flattern mal wieder tausende von wilden Schmetterlingen umher. So dass sie meine derzeitigen Glücksgefühle fast zum überschäumen bringen. Denn, Park Jimin, mein fester Freund liebt mich. Er liebt mich ... einen kleinen naiven und unerfahrenen Schüler. Park Jimin, liebt mich. Mich, Jeon Jeongguk.
Und das sagt er mir vor den Augen meiner Familie, welche uns heute schon die ganze Zeit zur Seite standen und unsere Beziehung ohne Wenn und Aber einfach so akzeptieren.
Und dass nur, weil es ihnen wichtig ist, dass ich Glücklich bin.
Dafür werfen sie sogar all ihre Prinzipien einfach so über Bord. Alle reden, welche mein Vater bisher voller Überzeugung geschwungen hat - dass ich eine Frau finden soll, um mit ihr eine Familie zu gründen, um den Fortbestand unserer Familie und unserer Firma zu sicher, sind mit einem Mal vergeben und vergessen.
Mit einem Mal fühle ich mich so erleichtert, weil ich nun keine Angst mehr davor haben muss, dass sich eine meiner wichtigsten Bezugspersonen gegen mich stellt. Der ganze Druck der letzten Wochen fällt mit einem Mal von mir ab und ich kann nun positiv in meine Zukunft blicken, ohne dabei Angst haben zu müssen, dass meine Familie mich trotz meiner sexuellen Orientierung verstößt.
Ich habe eben einfach die beste Familie und natürlich den besten Freund der Welt – denke ich mir und mir fällt es so schwer meine Tränen der Rührung zurück zu halten.
„Ich liebe dich so sehr, Jeonggukie!" – entgegnet Jimin mir mit leiser Stimme und haucht mir anschließend einen sanften Kuss auf die Lippen, welchen ich nur zu gern erwidere. Und während die Glocke des Tenjo noch immer, für unsere frisch besiegelte Liebe, leise tönend vor sich hin schwingt, geben wir uns unserem gefühlvollen Kuss einfach hin. Denn im Moment gibt es nur noch Jimin und mich und unsere gegenseitig erwiderte Liebe.
Als wir uns letzten Endes voneinander lösen, lehnt der Ältere sich mit seiner Stirn gegen meine.
„Ich bin so glücklich, dass ich heute gemeinsam mit dir und deiner Familie hier sein darf. Danke, Kookie! Vielen Dank, dass es dich gibt mein kleiner Keks!" – haucht er mir gegen meine Lippen und bringt mich damit verlegen zum Kichern.
Mit einem sanften Lächeln schaut der Schwarzhaarige mich mit seinem hingebungsvollen Blick an, dass ich förmlich in seinen Armen dahin schmelze.
Ein kurzes Räuspern holt uns allerdings wieder in die Realität zurück, denn meine Eomma und meine Oma stehen Beide, mit einem breiten Grinsen auf den Lippen, neben uns.
„So ihr zwei Turteltauben, da ihr euch jetzt gezeigt habt, wie sehr ihr euch liebt, schlage ich vor, dass ihr eure Wünsche jetzt noch hier drauf schreibt." – entgegnet uns meine Oma und hält uns zwei kleine Kärtchen vor die Nase. „Und diese hängen wir dann hier an die Wand der Wünsche. Damit sie für die Ewigkeit festgehalten werden, um in Erfüllung zu gehen." – spricht sie weiter.
Als ich meine Eomma anschaue, sehe ich, dass auch sie eine Wunschkarte in ihren Händen hält und nur darauf wartet, diese endlich mit ihren Wünschen zu füllen, um sie schließlich an der Wand zu verewigen.
Jimin und ich geben uns letztendlich geschlagen.
Denn wenn die beiden Frauen etwas von einem verlangen, dann sollte man auch gehorchen, sonst kann es ganz schnell ungemütlich werden. So erreichen sie auch, dass selbst mein Appa und mein Großvater sich, zwar ehr wiederwillig, an dieser Aktion beteiligen.
Nach dem wir die ausgefüllten Karten an der Mauer angebracht haben, geht es auch schon wieder zurück zur Bergstation der Seilbahn.
Dort angekommen, fahren wir mit der gesamten Gruppe zurück ins Tal, um anschließend noch eine Runde durch den nahegelegenen Oishi Park zu schlendern. Und auch der Park zeigt sich in seiner herbstlichen Pracht von seiner schönsten Seite. Die vielen Orange- und Gelbtöne lassen so langsam, aber sicher den Abschied der wärmeren Zeit erahnen.
Mit etwas Wehmut lasse ich diesen Sommer noch einmal in meinen Gedanken Revue passieren, denn nach dem wir aus unserem Sommerurlaub zurück gekehrt sind, hat sich in meinem Leben, mit einem Schlag so viel verändert.
Denn an meinem letzten Ferientag wurde ich von Miso umgerannt und nun stehe ich hier – bis über beide Ohren verliebt in diesen Mann. Mit meiner ersten großen Liebe, Park Jimin.
Am Ufer des Kawaguchi Sees, zieht mich Jimin auf einmal zu einer Bank, welche direkt auf einem Steg steht. Und uns somit einen atemberaubenden und ungehinderten Blick auf den See und den Fujiyama bietet.
Nebeneinander nehmen wir auf dieser Bank Platz.
Der Schwarzhaarige legt sofort seinen Arm um meine Schulter, um mich näher an sich ran zu zeihen. Selbstverständlich nutze ich die Chance sofort, um mich an meinen Freund zu kuscheln. Ich schmiege mich an seine starke Schulter und gemeinsam genießen wir die angenehme Stille. Unser Blick liegt eine Zeit lang auf dem atemberaubenden Spiel der Sonne, welche sich nach und nach hinter den Hügeln verabschiedet. Hin und wieder halte ich dieses einzigartige Schauspiel mit meiner Kamera fest.
Seufzend genieße ich den Moment, bis der Schwarzhaarige auf einmal zwei Finger unter mein Kinn legt und mich durch einen leichten Druck, welchen er auf mich ausübt, dazu bringt in anzuschauen.
Sein Blick und die aktuelle, mehr als romantische Abendstimmung, bringen mein Herz in Wallung. Und ich könnte auf der Stelle die ganze Welt umarmen, da ich gerade sehr glücklich bin. In freudiger Erwartung schaue ich den Mann an, welcher mir immer näher kommt. Und nun endlich ist es wieder so weit. Denn dieser legt seine Lippen gefühlvoll auf meine und verwickelt mich in einen langsamen und von purer Liebe erfüllten Kuss.
Ununterbrochen treffen unsere Münder aufeinander, bis Jimin neckend an meinen geröteten und leicht geschwollenen Lippen saugt. Was mich leise auf keuchen lässt.
Fordernd dringt er nun mit seiner Zunge in meine Mundhöhle ein und beginnt damit meine Zunge leidenschaftlich zu umspielen. Und wir geben uns immer mehr unserem Verlangen hin, bis wir notgedrungen aus unserer kleinen Welt gerissen werden, da wir durch mein klingelndes Handy unterbrochen werden.
Seufzend fische ich mein Mobiltelefon aus meiner Tasche.
„Das ist meine Mom!" – kläre ich den Älteren über den Störenfried auf, bevor ich das Gespräch letzten Endes doch annehme.
„Sag mal Jeongguk, habt ihr vielleicht irgendetwas vergessen?" – fragt mich die Frau am anderen Ende der Leitung. „Ähm, nein?" – antworte ich ihr unsicher, was die Ältere lachen lässt. „Da muss ich dich leider enttäuschen mein lieber Sohn. Wir warten im Restaurant, welches sich im Übrigen direkt hinter euch befindet, auf euch. Also bewegt eure süßen Ärsche hier rein. Wir sind schon alle fast am Verhungern." – hilft sie mir auf die Sprünge und somit drehe ich mich um und sehe, wie meine Mom alleine auf der großen Terrasse steht und zu uns schaut.
„Oh, ja klar. Wi-wir sind sofort da." – antworte ich meiner Eomma peinlich berührt und schaue den Mann neben mir an. „Was ist los, Kookie?" -fragt er mich besorgt. „Ach nichts. Wir sollen uns bloß beeilen. Die warten schon alle im Restaurant auf uns." – antworte ich ihm und lehne mich im gleichen Atemzug wieder an seine Schulter.
Daraufhin fängt der Schwarzhaarige an zu lachen, was mich wieder zu ihm aufsehen lässt.
„Na du hast wohl keinen Hunger?" -erkundigt er sich bei mir, weil ich keinerlei Anstalten mache, um diesen Platz zu verlassen. Denn um ehrlich zu sein, würde ich jetzt viel lieber mit Jimin alleine sein und einfach nur kuscheln.
Sanft streicht er mir mit seiner Hand über meine Wange und gibt mir noch einen kurzen Kuss auf den Mund. „Na komm schon, mein Kleiner. Wir wollen deine Familie doch nicht weiter warten lassen. Bevor sie wieder irgendwelche dummen Kommentare von sich geben." – spricht er leise zu mir, bevor er sich langsam aus seiner Position erhebt, bloß um mich im nächsten Augenblick auch schon auf meine Beine zu ziehen.
Nachdem wir noch ein paar kurze, aber gefühlvolle Küsse ausgetauscht haben, begeben wir uns letztendlich Hand in Hand zu der genannten Location, wo wir von den anderen auch schon sehnsüchtig erwartet werden.
„Na ihr Zwei. Habt ihr wieder zu viel gequatscht?" – fragt mein Dad mich mit einem frechen Grinsen, was ich bloß mit einem Augenrollen kommentiere, als ich mich neben ihn auf den leeren Platz niederlasse.
Jimin setzt sich direkt auf den freien Stuhl neben mir.
So dass uns meine Eomma und die Eltern meines Vaters direkt gegenüber sitzen. Welche den Schwarzhaarigen und mich die ganze Zeit mit einem vielsagenden Grinsen beäugen. „Habt ihr euch auch den wunderschönen Sonnenuntergang angeschaut, Jeonggukie?" – fragt mich meine Tante Danbi und schaut uns Beide abwartend an.
„Natürlich, so etwas lassen wir uns doch nicht entgehen." – antworte ich ihr ehrlich.
Schließlich haben wir uns ja extra den schönsten Platz dafür ausgesucht. „Und vor allem habt ihr jeden einzelnen Moment bis ins kleinste Detail erörtert. Wobei ich echt bezweifle, dass ihr vor lauter reden, überhaupt etwas von dem schönen Naturschauspiel mitbekommen habt." – neckt uns meine Eomma lachend.
„Aber hey, zum Glück haben wir doch so schöne Fotos gemacht. Dann können Jimin und Jeongguk sich den schönen Sonnenuntergang ja dann noch einmal anschauen. Damit ihr seht, was ihr während eurer hitzigen Diskussion verpasst habt." – bläst mein Appa nun auch noch mit in das Horn und zeigt uns eines seiner Fotos auf seinem Handy, welches mir sofort die Röte ins Gesicht schießen lässt.
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