Kapitel 39 | Ins Netz gegangen

POV | Jimin

„Du kannst deine Sachen gern auch noch ablegen." – bietet ich ihm noch an, damit er sich von seinen Schuhen und seiner Jacke befreien kann. Gern nimmt er dieses Angebot an und hängt seine Jacke an die Garderobe und stellt seine Schuhe zu den anderen.

Anschließend begibt er sich zu mir in die Küche.

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Ich mache mich gerade daran, alle Zutaten für das Abendessen zusammen zu suchen.

„Kann ich dir helfen?" – fragt der Braunhaarige und schaut mich mit schief gelegtem Kopf fragend an.

Dabei sieht er schon wieder so süß aus und am liebsten, würde ich ihn hier auf der Stelle einfach schnappen und nie wieder los lassen. „Ähm, du könntest schon einmal das Gemüse waschen und schneiden." – entgegne ich ihm auf seine Frage.

Grinsend schiebe ich ihm die Möhren, den Sellerie, eine Zwiebel und den Lauch direkt vor seine Nase. Als er dieses entgegen nimmt, hole ich ihm noch schnell ein Messer und ein Brett raus, damit er seine Arbeit auch ausführen kann. Und sofort beginnt er damit, das Gemüse zu schälen und dann in kleine Würfel zu schneiden.

Ich kann es mir nicht verkneifen, den Jüngeren eine Weile dabei zu beobachten, wie er konzentriert die verschiedenen Nahrungsmittel zerkleinert.

Nach einer Weile schaut er mich fragend an.

„Ähm, ist alles Okay, Jiminie?" – frag er mich verunsichert. „Oh, ja klar! Es ist alles super." – entgegne ich ihm mit einem schiefen grinsen. „Das sieht ja echt professionell aus, wie du das Gemüse bearbeitest." – stelle ich anerkennend fest.

Sofort schleicht sich ein leichter Rotschimmer auf seine Wangen.

„Naja, Jin-Hyung hat uns des Öfteren dazu verdonnert ihm zu Hause beim Kochen zu helfen. Und da hat er mir auch gezeigt, wie man ordentlich schneidet." – entgegnet er mir Stolz.

„So, so. Dann kannst du doch bestimmt auch kochen?" – frage ich ihn amüsiert.

Nickend schaut er mich an. „Na los, dann zeig mal, was du bei Jin-Hyung gelernt hast!" – fordere ich ihn neckend heraus. „Tz! Und was machst du?" – fragt er mich genervt zurück.

„Ich? Ich machen einen guten Eindruck und schaue meinem Liebslingskeks beim Kochen zu. Schließlich muss ich ja wissen, ob du kochen kannst. Denn das ist ein wichtiges Kriterium, was du erfüllen musst, wenn du mit mir eine Beziehung eingehen willst." – entgegne ich ihm tot ernst.

„Nicht, dass wir irgendwann verhungern müssen, nur weil wir beide nicht dazu in der Lage sind uns zu versorgen. Wie sieht das denn aus?" – gebe ich nun noch empört von mir.

Lachend legt der Junge das Messer bei Seite. Naja, dann ziehen wir eben dann in eines von unseren Hotels. Da können wir die anderen für uns kochen lassen. Es muss ja schließlich auch Vorteile geben, wenn man irgendwann einmal das Familienunternehmen fortführen soll. Und mein Dad sagt mir immer wieder, dass alle besser Arbeiten, wenn der Chef im Haus ist.

Also haben wir dann wohl zwei Fliegen mit einer Klapper geschlagen." – antwortete er mir trocken.

Zum ersten Mal erzählt Kookie offen über das Unternehmen seiner Eltern.

Aber mal ganz ehrlich, es interessiert mich nicht im Geringsten, was die Firma betrifft. Denn mein Interesse gehört einzig und allein dem jungen Mann, hier vor mir. Da ist es mir doch völlig egal, ob er der Erbe eines so großen Unternehmens ist. Selbst wenn er auf der Straße leben würde, wäre es mir Wurst.

„Na das wäre natürlich eine Option. Aber glaube mir Kookielein, manchmal ist es aber auch total angenehm, wenn man seinen Arbeitsplatz nicht immer vor der Nase hat." – antworte ich ihm auf seinen durchaus vorstellbaren Vorschlag.

„Weil du irgendwann nicht mehr Abschalten kannst, wenn du Rund um die Uhr an Ort und Stelle bist. Wenn deine Mitarbeiter wissen, dass du im Haus bist, wirst du auch immer sofort gerufen, wenn irgendetwas schief geht. Also sollten wir uns wohl lieber nach einer anderen Alternative umsehen." – gebe ich ihm noch zu bedenken.

Nachdenklich stützt er sich vor mir auf der Arbeitsplatte ab.

„Hm, da könntest du Recht haben. Aber wir haben diese Option in der Hinterhand, falls wir wirklich total versagen." – fängt er plötzlich an zu lachen. „Naja und zur Not, zauberst du einfach irgendetwas aus deinem süßen Repertoire. Somit verhungern wir schon einmal nicht.!" – schlägt er mir noch vor.

Nickend nehme ich diesen Vorschlag an.

„Das klingt nach einem guten Plan. Und wenn wir das Süßzeug doch irgendwann einmal satt haben, dann laden wir uns eben immer bei Namjin zum essen ein!" – witzle ich rum und lege überlegend meine Finger unter mein Kinn. „Oh ja, Jiminie-Hyung. Diese Idee gefällt mir sogar noch besser!" – lenkt er weiter ein und ich lege meine Konzentration wieder auf Jeongguk.

„Na dann werde ich jetzt wohl erst einmal versuchen, dich so glücklich zu machen." – säuselt mir der Braunhaarige entgegen und beugt sich über die Arbeitsfläche zu mir rüber. Schnell umschließe ich sein Gesicht mit meinen Händen und zeihe ihn somit noch ein Stück zu mir.

„Und womit möchtest du mich jetzt glücklich machen?" – frage ich ihn mit einem schelmischen grinsen und legen meine Lippen sachte auf seine und ohne zu Zögern, erwidert Jeongguk diesen Kuss.

Als ich wieder von ihm ablasse, lächelt er mich an.

„Ich meinte zwar das Essen, aber wenn es so einfach ist dich glücklich zu machen, dann können wir auch gern hiermit weiter machen." – entgegnet er mir mutig und verbindet unserer Lippen auf ein Neues liebevoll mit einander. Und so geht das noch einige Minuten so weiter, bis sich Kookies Magen auf einmal wieder meldet.

Als wir uns voneinander lösen, versteckt er sofort sein Gesicht hinter seinen Händen.

„Oh man, dass ist sowas von peinlich!" – jammert er, peinlich berührt vor sich hin. „Du hast wohl heute noch nichts gegessen?" – frage ich ihn besorgt.

„Ach Kookie, das muss dir nun wirklich nicht peinlich sein. Aber lass uns einfach schnell kochen, damit du endlich ruhe gibst!" – necke ich den Braunhaarigen und gehe sofort um die Kücheninsel herum um eine Pfanne und einen Topf auf den Herd zu stellen. Und gemeinsam beginnen wir unser Abendbrot – Spaghetti Bolognese, zuzubereiten.

Während Jeongguk sich um die Sauce kümmert, schneide ich schon mal etwas Obst für den Nachtisch. Denn schließlich kenne ich meinen Kookie nun doch schon etwas besser und kann mit großer Wahrscheinlichkeit genau sagen, dass dieser immer einen süßen Abschluss braucht.

Hin und wieder wandert mein Blick zu dem Braunhaarigen.

Da ich nichts mehr zu tun habe, beschließe ich den Kleinen etwas zu ärgern. Ich stelle mich direkt hinter ihn und versuche ihm dabei über die Schulter zu gucken. „Kann ich dir helfen?" – frage ich ihn und lege im gleichen Atemzug meine Arme um von hinten um seinen Bauch.

Darauf spannt sich sein Körper für einen kurzen Moment etwas an. Aber im nächsten Augenblick, lehnt er sich mit seinem Rücken gegen meinen Bauch.

„Eigentlich nicht." – antwortet er mir daraufhin.

„Das Essen ist gleich fertig. Aber wenn du möchtest, kannst du gern mal probieren!" – fordert er mich auf und hält mir auch schon den Kochlöffel mit einer Kostprobe unter die Nase. Bevor er mich allerdings naschen lässt, pustet er noch einmal kurz, damit die Sauce nicht mehr ganz so heiß ist.

Vorsichtig reicht er mir den Löffel und schaut mich nun abwartend an.

Vorsichtig probiere ich die Bolognesesauce und muss ehrlich zugeben, dass diese wirklich sehr lecker ist. Um ehrlich zu sein, ist sie sogar um einiges besser als die Sauce von Jin.

„Die ist echt lecker, mein Lieber. So viel ist schon einmal sicher, Spaghetti Bolognese, kochst ab jetzt immer du." – gebe ich anerkennend von mir. „Hast du nicht gesagt, du hast das Rezept von Jin-Hyung?" – frage ich neugierig.

„Na ja, auch." – gibt er verlegen von sich und kratzt sich spielerisch am Hinterkopf.

„Aber um ehrlich zu sein, habe ich dieses Rezept von einer Chefköchin aus unserem Hotel in Italien. Ich durfte ihr schon sehr oft über die Schulter schauen. Und da hat sie mir dann irgendwann ihr altes Familienrezept verraten. Aber auch nur, weil ich mich da hätte reinlegen können. Meine Eomma hat die Köchin damals bekniet, dass wir das Rezept bekommen, damit ich endlich Ruhe gebe. Und heute wird diese Sauce in allen unseren Hotels verwendet. Weil sie so gut ist." – erzählt er mir die Geschichte.

„Mhm, eigentlich schade, dass ihr das Rezept in euren Hotels verwendet. Sonst hätte ich es dir jetzt für das tasty temptation abgeluchst." – ärgere ich den Jungen ein wenig.

„Pha, dass würde dir wohl so passen. Damit wäre ich ja Nutzlos. Und so bist du Wohl oder Übel auf mich angewiesen und du kannst mich nicht so einfach wegwerfen und austauschen." – mault er beleidigt vor sich hin.

„Kookie, nie im Leben würde ich das zulassen. Denn für mich wirst du nie nutzlos sein. Und für kein Geld der Welt würde ich dich wieder her geben." – hauche ich ihm in sein Ohr und fange an ganz langsam seinen Hals zu küssen.

Bereitwillig neigt er seinen Kopf ein kleines bisschen zur Seite, um mir mehr Raum für meine Liebkosungen zu geben.

„I-ich g-glaub die Nudeln sind gut, Chim!" – holt mich der Braunhaarige wieder zurück in die Realität. Sofort lasse ich von ihm ab und schaue nach den köchelnden Teigwaren. Ich schnappe mir ein Sieb aus dem Schubkasten und schütte die Nudeln über der Spüle ab. Kookie steht weiter neben mir und beobachtet mein Tun, dabei ziert ein sanftes Lächeln seine Lippen.

„Setzt dich doch schon einmal hin." – fordere ich den Jüngeren auf, während ich den Tisch decke und das Essen auf die Teller aufteile.

Vorsichtig platziere ich die Teller auf dem Tisch und zum Schluss hole ich noch etwas zu trinken für uns beide und stelle dies ebenfalls dort ab. Zu guter Letzt, zünde ich noch ein paar Kerzen an, schließlich sorgt das weiche Licht der Kerzen für die passende Stimmung – für unser zweites offizielles Date.

Gemeinsam genießen wir das Essen und unterhalten uns währenddessen angeregt über die unterschiedlichsten Themen. Es ist so ein tolles Gefühl, meine Zeit zusammen mit Jeongguk zu verbringen. Mit ihm wird es irgendwie auch nie langweilig und selbst in den Momenten, in denen wir uns anschweigen ist es nie unangenehm. Ganz im Gegenteil, denn Blicke sagen oftmals mehr als tausend Worte.

Fertig mit essen, nehme ich mir vor die Küche gleich noch aufzuräumen.

Sofort eilt mir Kookie zur Hilfe. „Bitte Kooks, setzt dich hin und genieß den Abend. Du bist mein Gast und außerdem hast du doch schon gekocht." – bremse ich ihn, in seinem Eifer.

„Es macht mir aber nichts aus dir zu helfen. So bist du doch viel schneller fertig und wir haben doch dann noch viel mehr Zeit für uns!" – argumentiert er für seine Unterstützung. Und ich muss sagen, damit hat er eigentlich völlig Recht.

Dennoch lasse ich mich nicht von ihm einlullen und schicke ihn schon einmal ins Wohnzimmer. „Mach es dir doch schon einmal auf der Couch bequem oder schau dir die Wohnung an. Fühl dich einfach wie zu Hause!" – entlasse ich ihn aus seinen Aufgaben.

Schmollend zieht er sich nun ins Wohnzimmer zurück und setzt sich auf das große Sofa.

Sofort bekommt er die Aufmerksamkeit meines Hundes.

Ein Wunder, dass Miso uns nicht während des Essens gestört hat. Sonst nutzt er ja schließlich auch jede Gelegenheit, um an was Essbares zu kommen – denke ich mir. Ich beobachte die Beiden, wie der Braunhaarige den Golden Retriever mit liebevollen Streicheleinheiten verwöhnt. Sofort wirft sich der cremefarbene Hund auf den Rücken und aalt sich unter den Berührungen hin und her.

Ab und zu vernehme ich auch noch ein leises Kichern meines Dates und wenn ich die Zwei so sehen, dann wird mir ganz warm ums Herz. Eigentlich brauche ich nicht viel, um glücklich zu sein. Die Hauptsache Jeongguk und Miso sind bei mir.

Nach ein paar Minuten hat Miso genug vom kuscheln und wendet sich von dem Jüngeren ab.

Jeongguk nutzt die Gunst der Stunde, um sich ein wenig im Wohnzimmer umzuschauen. Interessiert beäugt er die verschiedenen Bilder von Yoongi, Hoseok und mir. Natürlich gibt es auch verschiedene Fotos, wo unsere ganze Clique darauf vertreten ist. Immerhin haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die schönsten Erinnerungen an unserer Wand im Wohnzimmer zu sammeln. So haben wir immer wieder die Möglichkeit uns an diese schönen Momente zurück zu erinnern.

Nun begutachtet Kookie die wahnsinnige Aussicht auf die Stadt.

Einer der Gründe, warum die Jungs und ich uns vor knapp zwei Jahren für diese Wohnung entschieden haben, war diese Aussicht. Denn wenn du von hier oben auf das treiben der Stadt hinab schaust, dann fühlt sich schon alles so nichtig und so klein an.

Irgendwie steht man hier über den Dingen und man kann sich viel schneller wieder auf das besinnen, was wirklich wichtig ist im Leben und dazu gehört es nun mal nicht, dass man immer und immer wieder die verschiedensten Probleme mit sich rum schleppt. Nein, hier in unseren eigenen vier Wänden, haben Yoongi, Hoseok und ich uns, unsere kleine Oase geschaffen, die uns immer wieder die nötige Kraft spendet, um unsere Ziele zu verwirklichen.

Und bisher haben wir auch wirklich alles erreicht, was wir uns für uns selber vorgenommen haben – stelle ich mit vor stolz geschollener Brust fest.

Der Jüngere steht direkt an der großen Fensterfront und lässt zunächst seinen Blick gedankenverloren über in die Ferne schweifen. Langsam bewegt er sich zur Tür, welche ihm den direkten Zutritt zu unserer Dachterrasse ermöglicht. Vorsichtig öffnet er die Schiebetür und arbeitet sich Stück für Stück an die Glasbrüstung von.

Mein Hund folgt dem jungen Mann und lässt sich mal wieder von ihm kraulen.

Kopfschüttelnd beobachte ich die Beiden und frage mich ernsthaft, wie man nur so knuffig sein kann. Miso bringt es tatsächlich immer wieder fertig, dass Jeongguk immer das macht, was er einfordert. Der Hund wickelt meinen Traummann förmlich um seine Krallen, ohne dass der Braunhaarige auch nur einen blassen Schimmer davon hat, dass er dem Charme des Vierbeiners bereits völlig ausgeliefert ist.

Fertig mit meiner Arbeit, beschließe ich Kookie und Miso Gesellschaft zu leisten.

Denn schließlich möchte ich auch noch etwas Aufmerksamkeit von meinem Date erhaschen. Im Türrahmen bleibe ich für einen Moment stehen und genieße, förmlich den Anblick, welcher sich mir gerade bietet. Jeongguk lässt weiterhin den Blick über die Dächer Seouls gleiten.

Dabei wandert seine Hand, wie von selbst zu seinen Lippen und er beginnt mit seinen schmalen Fingern immer und immer wieder, gedankenverloren über diese drüber zu streichen.

Und da ist er wieder der Moment, in dem ich nur zu gern die Gedanken des Jungen lesen wollen würde. Lächelnd betrachte ich den Braunhaarigen und sofort kommen mir wieder die Bilder von letzter Woche – von unserem ersten Date, in den Sinn.

Unser erster Kuss und die Zweisamkeit, welche wir in vollen Zügen genossen haben.

Freilich, auch das Konzert war super. Obwohl ich zugeben muss, dass ich gegen Ende nicht wirklich mehr viel mitbekommen habe. Da Jeongguk und ich viel zu sehr mit uns selbst beschäftigt waren.

Die Erinnerungen an unsere zärtlichen, aber auch immer heißer werdenden Küsse, bringt mein gesamtes Blut wieder in Wallung. Und auf einmal ist es wieder da, dieses unbeschreibliche und aufregenden Kribbeln, welches sich langsam, aber sicher immer weiter in mir ausbreitet und meine Sinne fast benebelt.

Ich kann dem Drang, seine Nähe zu spüren nicht weiter widerstehen und gehe weiter auf Jeongguk zu. Direkt hinter ihm bleibe ich stehen und schlinge meine Arme um seinen Bauch. Sofort kuschelt er sich mit seinem Rücken an meine Brust.

Ein leises seufzen verlässt daraufhin seine Lippen.

„An was denkst du gerade?" – frage ich ihn mit leiser Stimme und lege mein Kinn auf seiner Schulter ab. So genießen wir Beide den atemberaubenden Ausblick, über die beleuchtete Stadt.

„I-ich habe gerade eigentlich nur die schöne Aussicht bewundert." – antwortete er mit leicht, vor Nervosität, zitternder Stimme. Grinsend nehme ich seine Aussage zu Kenntnis, denn irgendwie bin ich mir sicher, dass er gerade an was völlig anderes gedacht hat.

„Ja, die Aussicht ist von hier aus echt toll. Um es genau zu sagen, sogar atemberaubend schön." – entgegne ich ihm darauf und geben ihm einen leichten Schmatzer in seine Halsbeuge.

„Wollen wir es uns hier draußen noch etwas gemütlich machen? Die Luft ist gerade noch so schön angenehm." – frage ich den Braunhaarigen. Sofort nickt dieser bestätigend.

Ich greife nach seiner Hand und ziehe ihn zu unserer Hängematte.

Auf dieser setzte ich mich so weit in die Mitte, dass ich den Jüngeren problemlos zwischen meinen Beinen platzieren kann. Ohne zu zögern, lehnt er sich mit dem Rücken gegen meine Brust und legt seine Hände locker auf meinen Oberschenkeln ab. Einen meiner Arme, schlinge ich wie automatisch um seinen Bauch um ihn fest an mich zu drücken.

Mit der anderen Hand beginne ich leicht über seinen Arm zu streichen.

Mit sanften Bewegungen fahre ich immer wieder leicht mit meinen Fingern über seine weiche Haut. Damit löse ich auf seinem Körper eine leichte Gänsehaut aus, welche den Jungen in meinen Armen ein wenig erschaudern lässt. Wohlig seufzend genießt er meine Berührungen und fängt an, gedankenverloren mit seinem Daumen kleine, unsichtbare Kreise auf meinen Oberschenkel zu zeichnen.

Ich spüre seine sanften Berührungen, trotz des derben Jeansstoffes, auf meiner Haut. Und ich wäre ein Idiot, wenn ich behaupten würde, dass mir die Art und Wiese, wie er mich gerade anfasst nicht gefällt.

„Es ist so schön hier mit dir zu liegen!" – durchbricht Jeongguk die Stille auf einmal. So in meinen Gedanken vertieft, kann ich lediglich mit einem einfachen „Mhm!" – antworten.

Kichernd dreht der Jüngere sich ein wenig zu mir um und schaut mir direkt in die Augen.

Daraufhin verliere ich mich in dem tiefen Braun und merke gar nicht, wie er mir immer näher kommt. „Du bist so süß!" – flüstert er mir auf einmal zu und ich spüre seinen heißen Atem auf meinem Gesicht.

Kopfschüttelnd schaue ich ihn an.

„Wenn hier einer süß ist, dann bist das eindeutig du, mein Kleiner." – entgegne ich ihm schelmisch grinsend. Dabei fokussiere ich seine Lippen. Halte mich allerdings noch zurück, da ich abwarten möchte was Kookie macht. Schließlich habe ich ihm doch schon gesagt, dass ich nicht immer den ersten Schritt machen werde.

„Nein, du bist süß. Denn du siehst aus wie ein Mochi. Vor allem wenn du lachst." – haucht er mir entgegen. Gerade will ich mich zu seiner Aussage äußern, werde aber im gleichen Augenblick von dem Jungen gestoppt, in dem er einfach seine Lippen auf meine drückt.

Zunächst ist es ein sehr langsamer und gefühlvoller Kuss.

Unsere Lippen bewegen sich synchron gegeneinander und wieder habe ich das Gefühl, dass sie perfekt aufeinander passen. Immer weiter geben wir uns diesem Moment hin und Jeongguk gewinnt dabei immer mehr an Selbstsicherheit. Denn auf einmal spüre ich seine Zunge und wie er diese zärtlich über meine Unterlippe streichen lässt.

Mit dieser Geste bringt er mich leicht zum Grinsen.

Jedoch überlege ich ernsthaft, ob ich ihm diese Genugtuung gebe und ihm die Führung für diesen Moment vollkommen überlasse. Da ich ihn auch nicht zu sehr ärgern möchte, gebe ich mich ihm einfach hin. Denn nach wie vor, bin ich völlig von ihm und seinem Mut beeindruckt.

Leicht öffne ich meinen Mund und gewähre ihm somit den verlangten Einlass.

Auf der Stelle kommt er meiner Einladung nach und dringt mit seiner Zunge in meine Mundhöhle ein. Dabei beginnt er damit meine in zaghaften Bewegungen anzustupsen und zu umspielen. Immer weiter gebe ich mich diesem Gefühl hin und kann mir ein leichtes Keuchen nicht mehr verkneifen. Dies scheint Jeongguk immer mehr anzuspornen, denn seine Bewegungen werden mit der Zeit immer fordernder.

Unruhig rutscht er auf meinem Schoß hin und her und ich muss mich unter diesen Voraussetzungen sehr darauf konzentrieren, damit mich dieser so unschuldig scheinende Junge nicht völlig aus der Fassung bringt.

Ich lege meine Hände nun vorsichtig an seiner Hüfte ab um ihn in seinem tuen zu stoppen.

Was auch für einen kurzen Augenblick anhält.

Als wir uns aus Luftmangel lösen, schaut mich Kookie perplex an. „Was ist los, Kookie?" – frage ich ihn irritiert. Der Braunhaarige schaut mich mit seinen großen Augen an. „Ä-ähm, nichts. A-aber, h-habe ich etwas ... ähm, habe ich eben etwas falsch gemacht?" – fragt er mich leicht verunsichert.

Verwirrt schaue ich den Teenager an.

„Kookie, wie kommst du darauf?" – frage ich ihn besorgt. Mit roten Wangen versucht er meinem Blick auszuweichen. „Kookie, du hast nichts falsch gemacht. Ganz im Gegenteil. Du hast sogar alles richtig gemacht." – versuche ich ihn zu beruhigen. „Warum hast du mich dann festgehalten?" – fragt er mich mit brüchiger Stimme.

„Ach Kookie, ich habe dich ganz bestimmt nicht gestoppt, weil es mir nicht gefallen hat. Ganz im Gengenteil. Nur wollte ich nicht, dass du dich überfordert fühlst, nur weil ich mich irgendwann nicht mehr beherrschen kann. Und wenn du so auf mir rum rutscht, kann ich mich auch nicht ewig zusammenreisen." – antworte ich ihm ehrlich.

„Oh!" – antwortet er auf meine Aussage und versteckt sofort sein Gesicht hinter seinen Händen. „D-das war nicht mit Absicht. Ich, ich wollte doch nur ...!" – fängt er an zu stottern.

„Was wolltest du nur, Kookie?" – frage ich ihn leicht amüsiert, weil ich seine Reaktion einfach nur zu niedlich finde.

„Och man, Jimin! Ich habe doch einfach nur versucht eine gemütlichere Position zu finden. Mir tut schon voll das Genick weh, weil ich so verrenkt hier auf dir hänge." – platzt es plötzlich aus ihm raus und mit dieser Reaktion ist es völlig aus mit mir.

Ich kann mir mein Lachen nicht mehr verkneifen, was mir von meinem Date nur einen verwirrten Blick einbringt. „Kookie, dann sag das doch einfach!" – gebe ich noch immer lachend von mir.

„Wie denn? Wenn du mir einfach deine Zunge in den Hals schiebst!" – brummt der Braunhaarige in seinen nichtvorhandenen Bart. „Was?" – frage ich ihn empört und pieke den Jungen mit dem Zeigefinger immer und immer wieder in die Seite, was Jeongguk auflachen lässt. „Darf ich dich daran erinnern, dass du angefangen hast mich zu küssen. Und dass du auch der warst, der mir seine Zunge in den Rachen geschoben hat. Also beschwer dich jetzt nicht, Kleiner!" – weiße ich ihn auf seine vollbrachte Tat hin.

Mit großen Augen schaut mich Jeongguk an und plustert seine Wangen auf, weil ihm nun keine vernünftigen Argumente mehr einfallen.

„Und, hast du jetzt eine bessere Position gefunden?" – frage ich den Jungen mit einem schelmisch grinsend. „Weil wenn ja, dann können wir ja auch weiter machen!" – fordere ich ihn heraus.

„Ach halt doch einfach dein Maul." – faucht er mich einfach an und muss sich aber selber ein grinsen verkneifen. „Na dann bring mich doch einfach dazu. Oder hast du vergessen, wie das geht?" – gängle ich ihn weiter.

Jeongguk dreht sich nun auf der Hängematte ein wenig zu mir um und schaut mich aus funkelnden Augen an. Lasziv leckt er sich über seine geschwollenen Lippen und sieht dabei mehr als heiß aus. „Jetzt hör auf mich zu ärgern und komm her." – schimpfe ich spielerisch mit ihm und verwickle den Jungen auf ein Neues in einen Kuss.

Fordernd gleite ich mit meiner Zunge in seinen Mund und erkunde jeden einzelnen Winkel seiner Mundhöhle. Keuchend gibt sich Kookie diesem intensiven Kuss hin und lässt sich dabei immer mehr fallen. Immer weiter lassen wir den Zungenkuss laufen und langsam erkunden meine Hände seinen Körper.

Während eine seiner Hände einfach auf meiner Brust verweilt, lass ich meine immer wieder seinem gut gebauten Rücken auf und ab fahren.

Langsam, aber sicher bahne ich mir den Weg unter sein T-Shirt und lasse dabei vorsichtig meine Fingerspitzen über seine warme und nackte Haut tänzeln. Meine Berührungen lösen auf seiner Haut eine leichte Gänsehaut, was ihn leise zum Stöhnen bringt.

Der Junge löst sich aus unserem Kuss und küsst sich nun ganz vorsichtig meinem Kiefer entlang, bis hin zu meinem Ohr. „Jetzt hast aber du angefangen!" – haucht er mir entgegen und knabbert ganz behutsam an meinem Ohrläppchen herum. Dadurch stellen sich mir regelrecht die Nackenhaare auf und ein leichter Schauer fährt mir über die Haut.

„Und du, mein Kleiner, du wirst langsam ganz schön frech. Wie sprichst du denn mit deinem Hyung!" – weise ich ihn etwas in die Schranken.

Dafür ernte ich ein belustigtes kichern von meinem Gast.

„Gib es doch zu, insgeheim stehst du doch da rauf!" – neckt er mich und damit hat er sowas von Recht. Wieder fängt Jeongguk an mich zu küssen und lehnt sich etwas über mich, um diesen Kuss weiter zu vertiefen. Jedoch verlieren wir durch seine abrupte Bewegung das Gleichgewicht und purzeln kurzerhand, gemeinsam aus der Hängematte.

Bei meinem Glück falle ich natürlich genau auf den Jüngeren.

Allerdings brechen wir beide sofort in ein heiteres Gelächter aus. „Hast du dir weh getan?" – frage ich ihn dennoch besorgt, als wir uns etwas beruhigt haben. Jeongguk schaut mich mit einem sanften Blick und einem lieblichen Lächeln auf den Lippen an und schüttelt bloß mit seinem Kopf. „Gut zu wissen. Zum Glück bin ich durch dich weich gelandet." – necke ich ihn und gebe ihm einen leichten Kuss auf seine Nase.

Ich versuche mich daraufhin langsam aufzurichten und klettere von Jeongguk runter. „Ich glaube das müssen wir echt noch einmal üben. Jedenfalls den Abgang, der war jetzt nämlich dezent schmerzhaft. Aber hey, schön, dass wenigstens du gut gelandet bist."- beschwert der Braunhaarige sich, setzt sich dabei ebenfalls auf und reibt sich anschließend über seinen Hintern.

Kichernd beuge ich mich wieder zu ihm rüber.

„Wie wäre es, wenn wir beim nächsten Mal gleich den Boden vorziehen?" – raune ich ihm entgegen und verbinde ein weiteres Mal unsere Lippen miteinander. Als wir uns letztendlich voneinander lösen, stehe ich auf und reiche Jeongguk die Hand.

„Wie wäre es mit einem Nachtisch, mein Süßer? So als kleine Wiedergutmachung für den Absturz." – schlage ich dem Kleinen vor und ziehe ihn anschließend mit Schwung in meine Arme.

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