POV | Jeongguk
„Wenn du so weiter machst, dann habe ich gleich ein echtes Problem, Kleiner!" – raunt er mir in mein Ohr. Jedoch entlockt er mir damit bloß ein leises Kichern.
Daraufhin legt Jimin seine Finger unter mein Kinn und bringt mich so dazu ihn anzuschauen. Provozierend lecke ich mir über meine bereits geschwollenen Lippen und er tut nichts anderes, als mich erneut in einen sinnlichen Kuss zu verwickeln.
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Gerade sitze ich mit meinen Freunden in meinem Lieblings-BBQ-Restaurant.
Gedankenverloren blättere ich durch die Speisekarte und Versuch dem Gespräch meiner Freunde zu folgen. Doch irgendwie will mir das nicht so ganz gelingen, da ich mal wieder mit meinen Gedanken völlig woanders bin.
Nämlich bei Jimin und unserem heutigen treffen.
Vor genau einer Woche, hatten wir unser erstes Date und natürlich kreisen seitdem meine Gedanken nur noch um den Schwarzhaarigen. Das tolle und einzigartige Gefühl seiner vollen Lippen auf meinen bringt mich noch immer völlig um den Verstand.
Die Küsse, die wir bisher ausgetauscht haben, waren einfach nur der Wahnsinn und beim bloßen Gedanken daran, fangen meine Lippen wieder an zu kribbeln.
Heute hat Jimin mich zu sich nach Hause eingeladen.
Da Yoongi und Hoseok übers Wochenende verreist sind, meinte er, dass dies doch die perfekte Gelegenheit ist, um sich einen gemütlichen Abend zu zweit zu machen. Wir haben uns vorgenommen zusammen zu kochen und dann noch ganz gemütlich ein paar Filme zu schauen.
Und da meine Eltern seit Donnerstag, für knapp drei Wochen auf einer Geschäftsreise in Europa unterwegs sind, hat er mir auch noch angeboten, dass ich auch bei ihm übernachten kann.
Nur zu gern habe ich diesen Vorschlag zugestimmt, denn nach unserem Date, hatte wir kaum Zeit uns zu sehen.
Als wir im tasty temptation waren, hatte der Schwarzhaarige immer zu tun oder ich musste mich auf meine anstehende Klausuren vorbereiten. Und dann kam auch noch erschwerend hinzu, dass ich auch nie alleine war, wenn wir uns gesehen haben. Denn jedes Mal war ich von meinen Freunden umgeben.
Und gerade nach unserem Date, fällt es uns Beiden sehr schwer so zu tun, als ob nichts zwischen uns wäre.
Denn das ist am Sonntag schon gehörig schief gegangen.
Immer wenn sich die Gelegenheit ergab, haben wir sanfte Berührungen oder sogar liebliche Küsse miteinander ausgetauscht. Wie ein altes Ehepaar, haben wir die meiste Zeit Händchen gehalten und während unserer Pausen, haben wir eng beieinander gesessen und haben miteinander gekuschelt.
Und mit Miso an unserer Seite, haben wir das Bild einer kleinen und glücklichen Familie perfekt gemacht.
Der Ältere war am Ende unseres Ausflugs total happy, dass Miso sich nicht zwischen uns gedrängelt hat. Nein, ganz im Gegenteil. Er hat die Zeit mit uns sogar sichtlich genossen.
Was allerdings auch kein Wunder ist, denn schließlich hat er ja von uns Zweien auch sehr viel Streicheleinheiten bekommen. Während einer Rast, hat Chim sogar ein Selfie von uns Dreien gemacht, welches jetzt das Hintergrundbild auf meinen Handydisplay ziert.
„So ein Glück, dass heute Samstag ist!" – vernehme ich auf einmal die Stimme von Jae-bum, der gerade seufzend die Speisekarte weg legt.
„Da hast du völlig Recht. Diese Woche hatte es echt in sich. Erst das zusätzliche Tanztraining und dann noch die ganzen Arbeiten, die wir geschrieben haben." – stimmt Yugyeom jammernd zu.
Mitleidig schlingt BamBam seine Arme um den Jüngeren und drückt ihm einen kurzen Schmatzer auf die Schläfe.
„Mhm, was haltet ihr davon, wenn wir heute mal wieder so richtig einen drauf machen?" – fragt der Zwölftklässler abwartend in die Runde. Alle anwesenden, bis auf meine Wenigkeit, stimmen diesem Vorschlag zu und schon beginnt eine hitzige Diskussion zur Planung dieser recht spontanen Feier.
Da ich eh schon etwas anderes vorhabe, halte ich mich komplett aus dieser Unterhaltung raus. Denn schließlich bin ich ja mit meinem Traummann verabredet und da sollte ich mir doch viel eher Gedanken darüber machen, auf was das ganze heute hinaus laufen wird, anstatt zu zuhören mit welchen Getränken sich meine Freunde diesmal abschießen.
Bei dem Gedanken daran, dass wir Beide heute Abend vollkommen allein bei ihm sein werden, fängt mein Herz wie wild an zu pochen. Denn irgendwie bin ich noch nicht ganz bereit dazu, um mit Jimin zu schlafen.
Aber eigentlich hat er mir ja auch hoch und heilig versprochen, dass er nichts macht, was ich nicht will. Dann hoffe ich einfach, dass wir uns dann noch so weit unter Kontrolle haben, dass es auf jeden Fall nicht zum äußersten kommt.
Aber vielleicht sollte ich vorsichtshalber doch noch einmal in eine Drogerie gehen. Man kann ja schließlich nie wissen und sicher ist sicher – denke ich mir.
„Also Jungs und Mädels, irgendwelche Ideen, wo wir uns heute treffen wollen?" – fragt BamBam nun in die Runde.
„Drogerie!" – antworte ich wie im Trance und erhalte von meinen Freunden belustigte Blicke. „Warum sollen wir uns in einer Drogerie treffen?" – fragt Jae-bum auf einmal. Als ich mich langsam wieder gefangen habe, merke ich wie meine Wangen anfangen zu glühen. „Was?" – frage ich etwas irritiert.
„Kooks, deine Eltern sind doch am Wochenende nicht da. Dann lass uns doch einfach alle bei dir abhängen?" – schlägt mein bester Freund einfach mal so vor. Nun schaue ich den Rothaarigen mit große Augen an. „Ähm sorry Tae, aber ich muss dieses Wochenende leider passen. Ich habe heute schon was anderes vor." – entschuldige ich mich bei meinem Freund.
Yugs und Bam schauen mich völlig perplex an und auch Tae schenkt mir einen fragenden Blick. „Wie? Lässt du uns etwa im Stich?" – fragt Yugyeom mich ungläubig und zieht dabei eine Schmollmund. „Das kannst du uns aber nicht antun?" – gibt nun auch Jae-bum seinen Senf dazu.
Unter anderen Umständen hätte ich mich bestimmt auch umstimmen lassen.
Aber ich freue mich schon so auf den gemeinsamen Abend mit Jimin. Dadurch, dass er die ganze Woche so viel zu tun hatte, kommt es für mich nicht in Frage, dem Älteren abzusagen, nur weil meine Freunde eine Party veranstalten wollen. Noch dazu wäre ich der Einzige, der allein wäre, weil jeder irgendjemanden hat, auf den er steht.
Nur wie rede ich mich jetzt am besten raus, ohne das gleich alle Hellhörig werden und dumme Fragen stellen. Nervös spiele ich an meinen Fingern und überlege krampfhaft weiter nach einer passenden Ausrede.
Hilfesuchend schaue ich meinen besten Freund an.
Dieser kann allerdings meinen Blick nicht ganz deuten. Also ist es wohl besser, ich lege nun alle Karten offen auf den Tisch. Irgendwann muss ich es ja eh machen. Also warum dann nicht jetzt gleich.
Ich atme also tief durch.
„I-ich bin heute schon verabredet und das möchte ich ungern absagen, da ich mich schon die ganze Zeit auf diesen Abend freue." – erzähle ich meinen Freunden. Plötzlich macht es bei Taehyung klick. „Was, du hast heute schon wieder ein Date?" – fragt er mich begeistert und damit werden auch die anderen am Tisch hellhörig.
Natürlich stürzen sich meine lieben Freunde sofort in die wildesten Spekulationen.
Bevor allerdings die Fantasie mit allen durch geht, nehme ich ihnen den Wind aus den Segeln. „Ja Tae, stell dir vor, ich habe schon wieder ein Date und ich freue mich echt darauf ihn heute wieder zu sehen." – gebe ich offen, aber zugleich mit etwas zittriger Stimme, zu.
„Was? Habe ich gerade richtig gehört? Du freust dich darauf IHN wiederzusehen?" – fragt Yugyeom mich neugierig. Mit wahrscheinlich, roten Wangen nicke ich und versuche den Blicken der anderen auszuweichen.
Plötzlich spüre ich eine Hand auf meiner Schulter.
„Na dann willkommen im Club, Kookie! Und wer ist der Glückliche?" – fragt er nun interessiert. Und auch Lisa, JB und Yugyeom spitzen sofort ihre Ohren. Ich überlege kurz, ob ich es wirklich sagen soll. Aber ich finde, es ist wirklich an der Zeit, reinen Tisch zu machen und offen zu dem Schwarzhaarigen zu stehen.
Denn so müssen wir uns nicht mehr so vor den andren verstecken.
„E-es ist J-Jimin." – entgegne ich fast schon flüsternd.
Nach einem kurzen räuspern Meinerseits, nehme ich erneut Anlauf. „Also Park Jimin, der Patissier aus dem tasty temptation. Und wenn man es so will, unser Tanzlehrer." – antworte ich mit glühenden Wangen.
„Was? Diesen heißen Typen datest du? Wow!" – kommt es ungläubig von Jisoo. „Aber jetzt verstehe ich auch endlich, warum ihr euch immer so anschaut." – spricht sie einfach weiter.
„Was dagegen?" – zickt Yugs, sie regelrecht an.
„Oder glaubst du, du bist die Einzige hier, die Chancen bei so gut aussehenden und noch dazu älteren Typen hat?" – bläst er sie weiterhin an. „Aber am Ende bist du doch jetzt eh nur beleidigt, weil du nicht bei ihm landen kannst. Oder glaubst du uns ist nicht entgangen, wie du ihn immer anschaust und dich benimmst, wenn er in unserer Nähe ist!" – mischt sich nun auch BamBam mit ein.
Daraufhin wendet sie sich beleidigt von uns ab.
„Woher sollte ich den bitte wissen, dass dieser Typ schwul ist. Es steht ja nicht jedem auf die Stirn geschrieben." – meckert sie nun vor sich hin.
„So eine blöde Zicke!" – schraubt mein bester Freund und verdreht daraufhin die Augen, was uns alle zum lachen bringt. „Aber ich habe es von Anfang an gewusst, dass du auf ihn stehst." – gibt Yugyeom wissend von sich.
Schließlich war er ja dabei, als Miso mir mein Essen geklaut hat.
„Ich meine, so rot wie du plötzlich geworden bist, als er dich angesprochen hat, als sein Hund dir deinen Burger stibitzt hat. Und auch wie ihr Beiden euch sofort angeschaut habt. Das Schreit ja fast schon nach Liebe auf den ersten Blick." – gibt sich mein Kumpel begeistert.
Auch die anderen aus unserer Gruppe, reagieren durchweg positiv auf mein Outing. Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich nun total erleichtert bin, weil ich mich vor meinen Freunden nun nicht mehr verstecken brauche.
Somit ist wieder eine Hürde geschafft. Da fehlt ja eigentlich nur noch mein Vater, den ich von den Neuigkeiten noch berichten muss – denke ich mir im Stillen.
Während ich meine Portion Bulgogi mit Glasnudeln und Gemüse verputze, verfolge ich noch das weitere Gespräch meiner Freunde und über ihren Plan für den heutigen Abend.
„Was macht ihr Beiden heute Abend eigentlich?" – fragt Tae mich nun neugierig. Ich lege meine Stäbchen bei Seite und schlucke den Rest meines Essens runter, bevor ich ihm antworte. „Na ja, eigentlich nichts Besonderes. Wir wollen bloß zusammen kochen und dann ein paar Filme anschauen.
„Ui, Kookie!" – klatsch Taehyung begeistert in die Hände.
„Das klingt aber schon so, als würde da Heute noch viel mehr passieren!" – entgegnet mir BamBam mit einem dreckigen Grinsen. Sofort werde ich rot. „BamBam, du bist echt so schlimm!" – jammere ich vor mich hin und verstecke mein Gesicht hinter meinen Händen.
„Ach komm schon Kookie, jetzt tue doch nicht so schüchtern." – stichelt nun Yugyeom auch noch gegen mich.
„So weit sind wir noch lange nicht. Also jedenfalls ich noch nicht." – stammle ich verlegen vor mich hin.
„Und außerdem ist das ja auch erst unser zweites Date. Da spielen solche Sachen doch eh noch keine Rolle." – gebe ich nun Kleinlaut zu. Jedoch verschluckt sich mein Kumpel sofort an seinem Getränk. „Was soll das denn heißen?" – fragt er mich sichtlich gekränkt.
„Yugs, das soll gar nichts heißen. Ich wollte damit nur sagen, dass ich noch nicht so weit bin, um mit Jimin so intim zu werden. Ich kenne ihn doch erst seit knapp einem Monat. Und vor allem weiß ich doch überhaupt nicht, was ich machen muss und wie das alles geht." – antworte ich beschämt.
„Ach Kookie, das ist doch überhaupt nicht schlimm. Mach dir darüber bitte keine Gedanken. Und wenn du so weit bist, dann geht es eh fast wie von selbst!" – versucht mich Taehyung aufzumuntern und wuselt mir durch die Haare, was ich, ohne mich zu beschweren einfach hinnehme.
„Ach und das ist aber jetzt auch gelogen, dass du ihn erst seit 4 Wochen kennst. Schließlich ist das Mochi ja einer der besten Freunde meines Bruders. Also kennt ihr euch eigentlich schon ewig!" – belehrt mich mein bester Freund noch.
Wo er Recht hat, hat er Recht.
„Ich weiß das Joonie und Jimin befreundet sind und dass wir uns dadurch ja eigentlich auch schon länger kennen. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich dann heute gleich über ihn herfallen werde, Tae!" – wehre ich mich.
„Ach Kookie, es ist doch auch egal. Du wirst es schon merken, wenn du so weit bist und bis dahin, versuche die Ruhe zu bewahren und lass dich nicht zu irgendetwas überreden, was du nicht willst. Und wenn du was wissen willst, dann frag uns doch einfach." – bietet mir BamBam an.
„I-ich überleg es mir, okay. A-aber trotzdem Danke.!" – entgegne ich ihm daraufhin. Es ist eben immer schön zu wissen, dass man solche Freunde an seiner Seite hat.
Mein bester Freund bemerkt das aufkommende Unbehagen bei diesem Thema.
Also lenkt er das Thema kurzerhand wieder auf die bevorstehende Party. Mit großem Erfolg lenkt er meine Freund von mir und meiner Beziehung ab und schon versinken sie in der weiteren Planung.
Ein Blick auf meine Uhr verrät mir, dass es für mich langsam an der Zeit ist die Segel zu streichen, denn schließlich möchte ich mich ja noch für meine Verabredung etwas herausputzen.
„So, ich bin dann mal weg. Muss noch was erledigen." – spreche ich zu meinen Freunden, um mich von ihnen zu verabschieden. Ich erhebe mich von meinem Platz und mache mich auf dem Weg zur Kasse.
„Mach's gut, Kookie und denk daran, immer schön sauber bleiben." – ruft mir BamBam mit einem breiten Grinsen hinterher. Und natürlich folgen noch weitere zweideutige Sprüche, meiner ach so tollen Freunde. Augenverdrehend, verlasse ich das Restaurant und mache mich auf den Weg nach Hause.
Zehn nach halb sechs, mache ich mich dann frisch gestylt auf den Weg zu meinem Date. Jimin hat mir vorhin noch seine Adresse geschickt, damit ich auch weiß, wo ich hin muss.
Da ich mich entschieden habe, mit der U-Bahn zu fahren, ist es wohl besser etwas eher los zu fahren, denn wie es hier immer so ist, sind die öffentlichen Verkehrsmitteln nicht immer die Pünktlichsten.
An der richtigen Haltestelle steige ich aus und da ich noch eine gute Dreiviertelstunde zeit habe, schaue ich mich ein wenig in der Gegend um. Und als ich die Drogerie entdecke, fällt mir doch gleich wieder ein, dass ich ja noch etwas besorgen wollte. Unsicher betrete ich den Markt und schaue mich ein wenig um.
Am richtigen Regal angekommen, sehe ich mir die Vielzahl an Produkten an.
Völlig Ratlos stehe ich vor der riesigen Ablage und überlege, was ich denn eigentlich davon gebrauchen könnte.
Schüchtern strecke ich meine Hand aus und greife wahllos nach einer Packung Kondome. In der Hoffnung, dass man dabei nicht viel falsch machen kann. Weiter überlege ich noch, was ich benötige und gehe im Gedanken eine Liste durch, welche ich letztens bei meiner Recherche gefunden habe.
Schließlich ist es ja nie so schlecht, mal zu schauen, was so beim ersten Mal alles so auf einen zukommen kann – denke ich mir. Und natürlich fällt mein Blick dann auf das Gleitgel und ich schnappe mir auch hier noch eine kleine Flasche. Die sollte für den Anfang erst einmal reichen. Denn schließlich kann man ja nie wissen auf was dieses erneute Treffen hinaus laufen wird.
Langsam gehe ich zur Kasse und als ich die beiden Artikel vor mir auf das Band lege, spüre ich die Blicke der anderen Kunden, förmlich auf mir.
Was mir immer mehr das Gefühl gibt, das mein Gesicht förmlich verglüht. Und auch die Verkäuferin wirft mir einen eher angeekelten Blick zu. Wobei ich mich echt frage, warum die Leute so ein Problem damit haben, wenn man Kondome kauft. Denn schließlich ist es ja nichts verwerfliches, wenn man mit seinem Partner oder seiner Partnerin intim wird.
Sie zieht die beiden Artikel über den Scanner und sagt mir den zu zahlenden Betrag. Daraufhin reiche ich ihr, trotz allem peinlich berührt, die verlangte Summe. Ich schnappe mir die Kondome und die kleine Flasche des Gleitgels und verstaue diese Blitzschnell in meiner Tasche.
Als ich aus dem Geschäft rauskommen, atme ich erst einmal tief durch und muss im gleichen Augenblick auch schon wieder über mich selber lachen.
Tja Jeongguk, auch so etwas gehört zum erwachsen werden dazu. Also gewöhn dich lieber schon einmal daran – denke ich mir und schüttle bloß noch den Kopf über meine Gedanken.
Langsam, aber sicher, mache ich mich nun auf den Weg zu der von Jimin genannten Adresse.
Ich befinde mich nun in Mitten eines modernen Wohnkomplexes, mit einigen hohen Gebäuden. Dazwischen befindet sich ein kleiner Park mit einem schönen Kinderspielplatz. Begeistert schaue ich mich um.
Es ist etwas ganz anderes als die viel zu überteuerten Villen aus unserem Wohngegend.
Und um ganz ehrlich zu sein, kann ich mir selber sogar sehr gut vorstellen hier zu wohnen.
Es ist mir sogar viel lieber als in so einem riesigen Haus zu leben, wie ich es mit meinen Eltern tue. Ich habe zwar nichts dagegen allein zu sein, aber manchmal fühle ich mich in diesem großen Haus einfach nur einsam.
Nach kurzem suchen, bleibe ich an dem Haus – welches mir die richtige Adresse anzeigt, stehen und lasse das imposante Gebäude für einen Augenblick auf mich wirken. Ich gehe auf das Hochhaus zu und mit jedem Schritt, welchen ich auf den Eingangsbereich zugehe, wächst meine Nervosität.
Ich verschaffe mir einen kurzen Überblick und als ich auf einem der Klingelschilder die Namen Jung/Min/Park entdecke, drücke ich mit zittrigen Fingern darauf.
Ich bin zwar ein bisschen früh dran, allerdings habe ich so die Möglichkeit noch mehr Zeit mit meinem Crush zu verbringen. Ohne weitere Nachfrage, wird mir die Tür mit einem Summen geöffnet und ermöglicht mir so den Zutritt in das große Mehrfamilienhaus.
Mit dem Fahrstuhl mache ich mich auf den Weg in den 27. Stock.
Nur gut, dass Jimin mir vorhin alles nötige mitgeteilt hat, denn so weiß ich wenigstens jetzt, wo ich hin muss. Ich steige aus dem Fahrstuhl aus und mache mich nun auf die Suche nach dem richtigen Appartement.
Nach einem kurzen Augenblick stehe ich auch schon vor der richtigen Tür.
Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, als ich vor der Tür verweile, um noch einmal tief Luft zu holen. Noch einmal mache ich durch die Klingel auf mich aufmerksam und schon öffnet sich die Tür und der cremefarbene Retriever schlängelt sich durch den schmalen Spalt und springt sofort euphorisch an mir hoch, um mich zu begrüßen.
„Du bist aber sehr spät dran. Hatten wir nicht halb sieben ausgemacht, Taem~" – gibt der Schwarzhaarige tadelnd von sich. Er verstummt jedoch sofort, als er dich Tür vollständig geöffnet hat und anstatt Taemin mich entdeckt.
„Oh Jeonggukie, du bist es. Du bist aber früh." – entgegnet er mir und ein breites Lächeln ziert auf einmal sein Gesicht.
Der Ältere kommt mir nun ein paar Schritte entgegen und zieht mich auf der Stelle in eine liebevolle Umarmung.
Total nervös erwidere ich diese.
„Entschuldige bitte, dass ich zu früh bin. Aber erwartest du noch jemanden?" – erkundige ich mich und kann meine Enttäuschung dabei nicht wirklich verbergen.
Nun löst sich mein Hyung von mir und legt anschließend seine Hände auf meine Wangen.
Er schaut mich aus seinen dunklen Augen liebevoll an und gibt mir einen sanften Kuss auf die Nasenspitze. „Naja, um ehrlich zu sein, warte ich auf Taemin. Er wollte Miso abholen, aber anscheinend verspätet er sich wohl noch etwas." – erwidert er auf meine Frage.
Jimin greift nach meiner Hand und zieht mich augenblicklich mit in seine Wohnung. Auch der Golden folgt uns zurück in das Wohnungsinnere. Der Vierbeiner klettert sofort auf die Couch um sich seufzend darauf niederzulassen. Lachend beobachten wir den Golden Retriever bei seiner schweren Aufgabe, bevor Jimin wieder das Wort ergreift.
„Es ist schön, dass du endlich hier bist." – heißt er mich noch einmal herzlich Willkommen.
Ich drehe mich langsam zu ihm um und schlinge meine Arme um seinen Hals.
„Danke für die Einladung." – hauche ich ihm entgegen und drücke ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. Als ich mich wieder von ihm lösen möchte, zieht Jimin mich an meiner Hüfte näher an mich ran und verbindet unsere Lippen auf ein neues miteinander.
Und so verwickelt er mich in einen liebevollen und langsamen Kuss.
Leider werden wir durch ein Klingeln unterbrochen. Seufzend lösen wir uns voneinander und Jimin eilt zur Tür, um diese dem Gast zu öffnen. Allerdings zieht er mich anschließend wieder an sich ran und gibt mir erneut einen gefühlvollen Kuss. Oh mein Gott, wie habe ich dieses Gefühl bloß vermisst – denke ich mir.
Erneut werden wir durch die Türklingel unterbrochen und zwingt uns widerwillig dazu unsere Knutscherei zu unterbrechen.
Murrend öffnet der Schwarzhaarige die Tür und ein grinsender Taemin betritt die Wohnung. „Ja wo ist denn mein Lieblingshund?" – macht er den Vierbeiner auf sich aufmerksam. Jedoch denkt der Hund garnicht erst daran, seinen bequemen Platz zu verlassen. Stur schaut er uns an und wackelt hin und wieder bloß mit seinen Augenbrauen.
„Ähm, so wie es scheint, hat da ein gewisser Jemand keinen Bock auf weg gehen!" – gebe ich lachend von mir und laufe auf den cremefarbenen Hund zu.
Miso schaut mich freudig an und beginnt wild mit seiner Rute zu wedeln, als ich mich neben ihn setze, und beginne seinen Kopf zu graulen. „Also wegen mir, muss Miso nicht gehen, ChimChim. Das wird bestimmt lustig, wenn er auch da ist. Er stört uns doch nicht." – versuche ich Jimin umzustimmen, denn mich stört es überhaupt nicht, wenn er da ist.
Schließlich ist er ja ein Teil von Jimins Leben und gehört somit auch dazu.
Seufzend beobachten die beiden Männer den Hund und mich.
„Na, so wie es aussieht, werden wir den Abend dann wohl zu Dritt verbringen." – gibt der Schwarzhaarige nun seufzend von sich. „Es hätte ja klappen können. Sorry Taem, dass du jetzt extra hier her gekommen bist. Aber irgendwie hat Miso einen echten Narren an Kookie gefressen." – gibt er nun entschuldigend von.
Lachend schüttelt der Sänger mit seinem Kopf.
„Ist schon gut Chim. Aber pass auf, nicht dass Miso dir den Kleinen noch ausspannt. Die Zwei sind ja jetzt schon ein Herz und eine Seele." – witzelt der Dunkelblonde rum.
Jedoch schaut er erst Jimin und danach mich prüfend an und schon fängt er wieder an lauthals zu lachen.
„Aber ich bin mir sicher, dass ihr Zwei auch mit Miso genügend Zeit füreinander habt. Weil wenn ich euch zwei so anschaue, dann habt ihr mit Sicherheit nicht bloß miteinander gesprochen." – deutet er abwechselnd auf uns.
„Na was schaut ihr denn so doof. Ihr beide solltet nicht so viel und so wild rum knutschen. Eure Lippen verraten euch. Die sind nämlich voll geschwollen. Also glaube ich es ist besser, wenn ich jetzt gehe. Ich will euch ja nicht weiter stören." – will sich Taemin von uns verabschieden.
„Ach und Kookie, da kann ich ja nur hoffen, dass du auch gerade erst hier angekommen bist. Oder findest du es etwa bequem deinen Rucksack die ganze Zeit auf dem Rücken zu haben!" – ergänzt er noch und zwinkert mir frech zu.
Peinlich berührt sehe ich den Mann an, welcher immer noch mit einem breiten Grinsen zwischen uns hin und her schaut.
Beschämt verstecke ich mein Gesicht hinter seinen Händen.
Jedoch kommt Jimin sofort auf mich zu und zieht mich wieder in seine Arme. „Du brauchst dich nicht vor mir zu verstecken und schon gar nicht vor diesem Großmaul, hier. Denn schließlich ist er auch nicht besser, wenn es um seinen Key geht." – neckt er den älteren Mann.
Überlegend legt Taemin seine Finger unter sein Kinn.
„Mhm, das mag vielleicht sein. Abe ich verpasse nicht ein halbes Konzert, weil ich nur am knutschen bin. So wie ihr beide, letzten Samstag. Yoongs hat mir da so einiges erzählt." – gibt er nun wissend von sich.
Immer mehr steigt mir die Hitze ins Gesicht, als ich das Gespräch der zwei Freunde still verfolge. „N-na ja, so ist das eben ..., ähm, na ja ... also, wenn man frisch verliebt ist!" – nuschelt der Schwarzhaarige vor sich hin.
„Da hat man eben nur noch Augen für den anderen." – rechtfertigt er sich und sieht mich dabei liebevoll an.
Seine Worte bringen mein Herz zum rasen und ich kann nichts anderes tuen, als ihn verliebt anzugrinsen. Ohne weiter darüber nachzudenken, lege ich meine Lippen, auf die des Älteren und dieser erwidert den Kuss sofort.
Allerdings bemerke ich, dass er sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen kann.
„Okay, okay. Ich verstehe schon. Ich störe hier bloß nur noch." – gibt Taemin belustigt von sich und wir widmen ihm wieder unsere Aufmerksamkeit.
„Sollte Miso es sich doch noch anders überlegen, dann sagt einfach bescheid und ich hole ihn ab." – entgegnet er nur noch lachend. Taemin macht sich nun wirklich auf den Weg, die Wohnung zu verlassen.
„Ich wünsche euch viel Spaß. Ach, und Jeongguk, jetzt setze doch endlich diesen verdammten Rucksack ab oder versteckst du da was lebenswichtiges drin?" – gängelt er mich noch einmal.
Seufzend löse ich mich aus Jimins Umarmung und streife den Rucksack von meinem Rücken, um ihn vor der Garderobe abzustellen.
„Da siehst du, ich überlebe auch ohne meinen Rucksack." – entgegne ich ihm frech und stecke dem Älteren von den Beiden die Zunge raus. Und schon im nächsten Augenblick legt auch mein Traummann schon wieder seinen Arm um meine Hüfte.
Kichernd schauen wir uns in die Augen und Jimin drückt mir noch einen sanften Kuss auf meine Lippen.
„Oh mein Gott, dass wird mir hier echt zu kitschig." – brummt der Dunkelblonde vor sich hin und kommt auf uns zu und zieht uns in eine kurze Umarmung.
„Tschüss ihr zwei Turteltauben. Habt einen schönen Abend." – verabschiedet sich der Sänger von uns und verlässt daraufhin die WG.
Lächelnd sieht Jimin seinem Ex-Freund hinterher und richtet seinen Blick anschließend auf seinen Hund, welcher immer noch total entspannt auf der Couch liegt. „Naja, dann haben wir also heute unser erstes Date zu Dritt." – sagt er seufzend.
„Und wehe du versaust es, dann müssen wir uns wohl mal über deine Abschaffung unterhalten. Also sei ein braver Hund und zeig dich vor unserem Jeonggukie von deiner besten Seite." – sagt er in einem ernsten Ton zu dem Vierbeiner und streichelt ihm anschließend liebevoll durch sein Fell.
Jimin lenkt seine Aufmerksamkeit wieder auf mich.
„Es tut mir leid, Kookie. Aber hin und wieder muss dieses Wesen seinen sturen Dickschädel durchsetzen." – gibt er beschwichtigend von sich. Miso erhebt sich von der Couch und kommt direkt auf uns zugelaufen. Der Hund stupst uns nacheinander, mit der Nase an, als Aufforderung ihn zu graulen.
Und nur zu gern, kommen wir seinem Wunsch nach und mal ganz ehrlich, ohne Miso würde hier auf alle Fälle etwas fehlen. „Mach dir keinen Kopf, Jimin. Es ist echt kein Problem, wenn Miso auch hier ist." – entgegne ich ihm ehrlich.
Einen Moment später, hat der Golden auch schon wieder genug von den Streicheleinheiten. Er sucht sich einen ruhigen Platz und legt sich dort einfach hin. Somit haben Jimin und ich nun auch wieder genügend Zeit für uns.
„Hast du schon Hunger, oder wollen wir noch etwas mit dem kochen warten?" – fragt der Ältere mich. Kurz überlege ich, werde dabei aber von meinem Magen unterbrochen, denn dieser fängt auf der Stelle an zu knurren.
Lachend schaut der Schwarzhaarige mich an.
„Okay, dann also zuerst Essen." – entgegnet er mir und macht sich sofort auf den Weg in die große offene Küche.
„Du kannst deine Sachen gern auch noch ablegen." – bietet er mir noch an mich von meinen Schuhen und meiner Jacke zu befreien. Gern nehme ich dieses Angebot an und hänge meine Jacke an die Garderobe und stelle meine Schuhe zu den anderen.
Anschließend begebe ich mich dann zu meinem Gastgeber in die Küche.
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