Kapitel 37 | Ernste Worte
POV | Jimin
„Wenn ich könnte, dann würde ich dich nie mehr her geben. Du bist was ganz Besonderes für mich, mein Kleiner!" – spreche ich ruhig zu dem Jüngeren. „Dann halte mich doch bitte einfach für immer fest." – entgegnet er mir, fast schon flehend, mit zittriger Stimme.
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Nichts lieber als das – denke ich mir bei diesen Worten.
Schließlich schlinge ich meine Arme noch fester um ihn. Unser Blick liegt wieder auf dem Geschehen vor uns und mit rasendem Herzen gebe ich mich dem Gefühl hin, welches der Junge in meinen Armen, mit seiner bloßen Anwesenheit in mir auslöst.
Der Braunhaarige schaut mich von der Seite aus an. Auf einmal legt er seine Hand in mein Genick und beginnt damit sanfte Küsse in meinem Gesicht zu verteilen. Gespannt darauf, was er nun vor hat, lasse ich ihn einfach machen. Schließlich habe ich ihm vorhin ja gesagt, dass er machen soll, wonach ihm gerade ist.
Langsam, aber sicher, nähert er sich meinen Lippen und verwickelt mich somit in einen sanften und gefühlvollen Kuss. Allmählich wandern meine Hände auf seine Hüften, um da den nötigen Halt zu finden.
Ich löse mich aus unserem Kuss, was Jeongguk mit einem enttäuschtem Wimmern quittiert.
Seine Ungeduld hält mich allerdings nicht davon ab, meinen Plan weiter in die Tat umzusetzen. Immer und immer wieder verteile ich sanfte Küsse auf seiner Wange, über seine Kieferpartie hin bis zu seinem Ohr.
„Dreh dich zu mir um!" – fordere ich den Jungen auf.
Natürlich kommt er meiner Bitte sofort nach. Ich selber, drehe mich auf dem Hocker so, dass er nun genau zwischen meinen Beinen platz findet.
Behutsam küsse ich mich seinem Hals entlang und willig neigt der Braunhaarige seinen Kopf leicht zur Seite, um mir den nötigen Raum für meine Liebkosungen zu geben. Sanft lasse ich meine Lippen über seine weiche Haut wandern. Hier und da beginne ich damit den Jüngeren mit meiner Zunge zu necken und sauge wohlwollend an einigen Stellen seiner empfindlichen Haut.
Allerdings immer darauf bedacht, keine sichtbaren Spuren zu hinterlassen. Für meine Tat werde ich durch Jeongguk mit einem leichten keuchen belohnt.
Lächelnd löse ich mich von dem jungen Mann, um ihn erneut zu betrachten.
Seine dunkelbraunen Augen strahlen mich auf so eine undefinierbare Art und Weise an, dass ich sofort wieder schwach werden könnte. Kookie schaut mich weiterhin an. Unbewusst leckt er sich über seine leicht geschwollenen Lippen und auf einmal verbindet er sie wieder mit den meinen.
Sofort erwidere ich diesen Kuss, der sich immer fordernder gestaltet.
Immer weiter lasse ich ihn fließen, bis ich langsam, aber sicher die Beherrschung verliere. Sanft lasse ich meine Zunge über seine leicht geschwollene Unterlippe gleiten und erhoffe mir dadurch den Startschuss zu einem noch viel intensiveren Erlebnis mit ihm.
Für einen kurzen Augenblick scheint der Junge etwas irritiert zu sein.
Allerdings öffnet er seine Lippen einen kleinen Spalt breit und gewährt mir somit Einlass. Ich gleite mit meiner Zunge in seine Mundhöhle und fange an, seine ganz vorsichtig zu umspielen. Ohne zu Zögern, lässt Jeongguk die behutsame Liebelei zu und gibt sich dieser neuen Erfahrung einfach hin.
Immer Mutiger versucht, er meine Bewegungen nachzuahmen und somit steigern wir uns immer mehr in unserem Verlangen.
Gefangen in unserer eigenen kleinen Welt, blenden wir unsere Umgebung immer weiter aus. Nur noch Jeongguk und ich, in unserem kleinen Universum und unserer immer ungezügelter werdender Kuss.
Der Braunhaarige verschränkt seine Arme in meinem Nacken und gibt sich unserer Zärtlichkeit immer weiter hin.
Auch ich festige meinen Griff an seiner Hüfte und verringere somit den Platz zwischen uns. Eine meiner Hände wandert vorsichtig an seinem Rücken und lege diese oberhalb seines Pos ab. In der Hoffnung diesen Menschen so noch näher bei mir zu halten.
Langsam lösen wir uns aus diesem Kuss.
Völlig außer Atem schauen wir uns an und sammeln uns für einen kurzen Augenblick, bevor wir uns erneut unseren Gefühlen hingeben und unsere Lippen auf ein Neues mit voller Hingabe vereinen. Und wieder tauchen wir gemeinsam in unsere eigene kleine Welt ab.
Dieses Gefühl, welches durch den innigen Kuss in mir ausgelöst wird, ist einfach unbeschreiblich. Mein Puls rast wie verrückt und mein Blut rauscht wie ein reißender Strom durch meine Adern, dass es mir auf der Stelle den Boden unter den Füßen weg ziehen könnte.
Zum meinem Glück sitze ich immer noch auf diesem verdammten Hocker, sonst wäre ich unter Garantie schon längst umgekippt.
Mit diesem Kuss, Zweifel ich wirklich an seiner Unerfahrenheit.
Denn Jeongguk übernimmt mit zunehmender Sicherheit immer mehr die Führung zwischen uns beiden. Fordernd drückt er mir, mittlerweile seinen ganzen Körper entgegen. Von meinem Adrenalinrausch völlig benebelt, wandert meine Hand – eher unbewusst zu seinem Hintern, was den Jüngeren überrascht in den Kuss keuchen lässt.
Und ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich nicht sagen kann, wie lange ich mich unter diesen Bedingungen noch beherrschen kann.
Bevor diese Situation vollends ausarten kann, werden wir in unserem Tuen durch eine männliche Stimme unterbrochen. „Irgendwann ist auch mal gut. Ihr müsst euch ja nicht gleich auffressen!" – bremst uns mein bester Freund, mit einem leicht gereizten Unterton, in unserem Eifer aus.
Sofort lassen wir voneinander ab und schauen uns peinlich berührt um.
Der Braunhaarige versteckt sein Gesicht in meiner Halsbeuge, um sich vor den vielsagenden Blicken unserer Freunde zu verstecken. Ich hingegen schaue Jin mit einer hochgezogenen Augenbraue fragend an.
Jeongguks heißer Atem kitzeln dabei an meiner empfindlichen Haut an meinem Hals und löst damit eine leichte Gänsehaut aus. Leise kichernd, lege ich meine Arme um seine Schultern und halte ihn eng am mich gepresst. Seine Nähe ist einfach wie Balsam für meine Seele.
Der Schwarzhaarige scheint seine Schüchternheit gerade völlig über Bord zu werfen, denn mit einem Mal spüre immer wieder seine Lippen, welche federleichte Küsse auf meinem Hals verteilen.
So unauffällig wie möglich, gebe ich ihm mehr Raum für seine Liebkosungen.
Langsam küsst er sich in Richtung meines Schlüsselbeins. Je näher er meiner Halsbeuge kommt, desto mehr breitet sich dieses aufregende Kribbeln in meinem Bauch aus.
Ein erneuter Schauer durchzieht meinen Körper und macht, dass sich die einzelnen Härchen auf meiner Haut aufstellen. Diese Tatsache, scheint den Teenager weiter zu ermutigen. Denn im nächsten Moment bringt er auch noch seine Zunge zum Einsatz.
Zaghaft beginnt er an dieser empfindlichen Stelle zu lecken, um danach seine Lippen wieder zum Einsatz zu bringen, um an meiner Haut zu saugen. Abschließend beißt er leicht in meine empfindliche Haut hinein und damit ist es mit meiner Beherrschung vollends vorbei. Ein leises Keuchen entflieht meinen Lippen und wenn wir jetzt nicht hier in Mitten eines Konzertes wären, dann könnte ich mich wohl jetzt nicht mehr zügeln.
Denn ich spüre, wie mich seine Taten immer mehr erregen.
„Wenn du so weiter machst, dann habe ich gleich ein echtes Problem, Kleiner!" – raune ich ihm entgegen. Jedoch erhalte ich von dem, doch sonst so unschuldigen Jungen bloß ein leises Kichern.
Daraufhin lege ich meine Finger unter sein Kinn und bringe ihn so dazu mich anzuschauen.
Provozierend leckt Jeongguk sich über seine geschwollenen Lippen und ich kann nichts anderes tun, als ihn erneut in einen sinnlichen Kuss zu verwickeln.
Ich kann gar nicht mehr genug von seinen weichen Lippen bekommen. Und das leichte Grinsen von Jeongguk verrät mir, dass es ihm wohl nicht anders geht als mir. Besser konnte unsere erstes Date doch gar nicht laufen, stelle ich mit einem zufriedenen Gefühl fest.
*******
Ich stehe im tasty temptation hinter der Theke und schaue gefühlt jede Minute, nervös auf meine Uhr. Heute genau vor einer Woche hatten Kookie und ich unser erstes Date. Und ich muss echt sagen, dass dieser Abend einfach nur perfekt war.
Auch wenn es gegen Ende des Konzerts zwischen uns, dann doch etwas ausgeartet ist.
Was auch der Grund dafür ist, dass ich mich an nichts anderes mehr erinnern kann, als an dieses atemberaubende Gefühl seine Lippen auf meiner Haut und auf meinen eigenen Lippen zu spüren.
Aber hey, wenn man verliebt ist, dann macht man eben manchmal Dinge, welche die anderen aus dem direkten Umfeld nicht wirklich nachvollziehen können. Auch wenn diese Personen selber bis über beide Ohren verliebt sind.
Nach dem Konzert haben wir noch gemeinsam mit Taemin seinen großen Erfolg gefeiert.
Jedoch haben Kooks und ich uns sofort nach dem großen Feuerwerk von den anderen verabschiedet. Denn wie versprochen, habe ich den Jüngeren pünktlich zu Hause abgeliefert. Aber natürlich nicht ohne einen vernünftigen Abschiedskuss.
Wenn ich mich an unsere Küsse zurück erinnere, dann breitet sich sofort wieder dieses berauschende kribbeln in meinem Körper aus und ich kann es kaum erwarten ihn wieder zu sehen und wieder zu fühlen.
Es ist echt ein tolles Gefühl, solche Momente mit Jeongguk zu teilen und die vergangenen Tage, habe mir wieder einmal bewiesen, dass Miso ein goldenes Näschen hat.
Wie versprochen haben Kookie und ich uns Sonntag auch getroffen.
Zusammen haben wir den Bukhansan National Park unsicher gemacht. Dies war die perfekte Gelegenheit zusammen mit Miso den Tag zu verbringen.
Bei dem Vierbeiner hielt sich die Freude zwar sehr in Grenzen, weil wir wirklich sehr viel gelaufen sind. Aber auch der Fellklops hat es genossen den Tag mit dem Braunhaarigen zu verbringen. Immerhin hat der Golden jede einzelne Minute genutzt, um sich seine Streicheleinheiten von Jeongguk einzufordern.
Und wie immer konnte der Junge dem Charme meines Hundes nicht widerstehen.
Zeitweise habe ich mich sogar gefühlt, wie das fünfte Rad am Wagen. Aber wahrscheinlich hat Miso genau das gleiche von Kookie und mir gedacht, als wir zusammen Pause gemacht haben. Während Miso schön ruhig auf der Decke geschlummert hat, waren Jeongguk und ich einfach mit anderen Dingen beschäftigt. Und anders als von meinem Vierbeiner gewohnt, hat dieser nie versucht, sich zwischen uns zu drängeln.
Nein, ganz im Gegenteil.
Geduldig hat er auf unserer Decke gelegen und hat friedlich vor sich hin gedöst, während wir Zweibeiner hin und wieder liebevolle Zärtlichkeiten miteinander ausgetauscht haben und natürlich, nebenbei auch noch die tolle Aussicht genossen haben.
Und seit diesem Tag ziert ein Foto von uns dreien mein Hintergrundbild auf meinem Smartphone. Aber selbst auf meinem Tablett und meinem Laptop teilen sich Miso und Jeongguk, die Beiden wichtigsten Lebewesen meines Lebens, bereits den Platz auf meinem Hintergrund.
Den Rest der Woche, hatten ich leider nicht mehr so viele Möglichkeiten, allein mit meinem Keks zu sein.
Wir hatten zwar am Montag wieder gemeinsames Tanztraining für das Schulprojekt, jedoch wollte ich dem Braunhaarigen noch Zeit geben, bevor wir uns auch offen vor seinen Schulfreunden zeigen.
Ich denke zwar nicht, dass es übermäßige Probleme geben wird, wenn er offen zugibt, dass wir uns treffen. Aber Jeongguk, soll es selber entscheiden, wann und wie er es seinen Freunden sagt.
Sonst hatte ich viel im Restaurant zu tun.
Da Kai, mein Kollege in der Patisserie kurzfristig ausgefallen ist, musste ich leider so gut es geht meinen Teil der Küche alleine schmeißen. Und bei Kookie standen diese Woche auch schon einige wichtige Klausuren an, auf die er sich vorbereiten musste.
Er war zwar trotzdem fast jeden Tag, kurz hier im tasty temptation, aber meistens waren dann auch immer seine Freunde mit dabei. Und wenn er sich dann doch mal loseisen konnte, dann war meistens bei uns in der Küche die Hölle los.
So hatten wir immer nur wenig Zeit für uns, um in Ruhe zu sprechen.
Aus diesem Grund haben wir uns heute auch wieder verabredet und da ich dieses Wochenende ausnahmsweise mal wieder Sturmfrei habe, so haben wir gemeinsam beschlossen, dass wir heute Abend zusammen kochen und einen entspannten Filmabend machen.
Das Beste daran ist aber dann doch, dass Kookie auch über Nacht bei mir bleibt.
Denn so viel ich weiß, sind seine Eltern die nächsten drei Wochen irgendwo unterwegs. Und somit hat seine Mom ihm erlaubt auch bei mir zu bleiben. Aber so haben wir auch noch die Möglichkeit uns öfter, auch mal allein und ohne Zeitdruck zu sehen.
Jin kommt mit einem breiten Grinsen aus der Küche raus geschlendert.
„Mensch Jiminie, warum schaust du denn heute ständig auf die Uhr?" – fragt mich mein bester Freund neugierig. „Was? Das tue ich doch gar nicht!" – antworte ich ihm darauf. Ertappt schaue ich den Mann mit den dunkelbraunen Haaren an und merke, wie mir allmählich eine leichte Röte ins Gesicht steigt.
Mein Partner prustet mit seinem unverwechselbaren Lachen laut los.
„Ach Chim, du denkst auch, dass ich total Blind bin. Aber lass dir eins gesagt sein, mein Lieber. Ich bekomme alles mit und außerdem beobachte ich dich auch bestimmt schon seit einiger Zeit. Und du hast in den letzten 10 Minuten bestimmt auch schon 20 Mal auf die Uhr geschaut. Warum bist du denn nur so nervös?" – entgegnet mein bester Freund grinsend.
Verlegen sehe ich auf den Boden.
Oh mein Gott, bin ich denn wirklich so offensichtlich? – frage ich mich selber. Ich drehe hier wirklich gleich durch. Ich verstehe mich im Moment echt selbst nicht mehr. Und gerade jetzt, wo ich mich eigentlich auf andere Sachen konzentrieren müsste, spukt mir der Keks die ganze Zeit im Kopf rum.
Ich bin etwas nervös, weil ich mich heute wieder mit Jeonggukie treffe. Und je näher die Zeit rückt, desto schlimmer wird es. Warum verdreht mir dieser Junge denn bloß nur so den Kopf? Immerzu muss ich an ihn denken, an seine dunklen braunen Augen, sein verschmitztes Lächeln, aber auch an die sanften Berührungen und natürlich unsere Küsse.
Nur allein bei dem Gedanken an unseren letzte Kuss, ertappe ich mich dabei, wie ich meine Hand langsam an meine Lippen führe.
Nur weil ich sofort wieder dieses unbeschreibliche Gefühl - diese tolle kribbeln spüre.
Während ich mir immer wieder über meine Lippen streiche, fange ich wie dumm an zu grinsen. Meine Gedanken schweifen immer weiter zu dem Jüngeren ab und ganz tief in meinem Inneren fange ich an, den heutigen Abend zu planen.
Wobei mir natürlich noch immer bewusst ist, dass Jeongguk noch lange nicht so weit ist, um einen weiteren Schritt zu gehen. Allerdings habe ich auch nichts gegen einen gemütlichen Abend, kuschelnd auf der Couch zu verbringen. Die Hauptsache ist, dass der Teenager bei mir ist.
„~min! Jimin! Hey, Erde an ChimChim!" – holt mich mein bester Freund aus meinen Gedanken.
Wild schnippst er mit den Fingern vor meinem Gesicht herum.
Mit einem Kopfschütteln versuche ich mich wieder auf meinen Partner vor mir zu konzentrieren.
Als ich langsam meinen Blick hebe, schaue ich direkt in das Gesicht meines besten Freundes, welches ein fettes Grinsen ziert. Und schon wieder merke ich, wie mir die Hitze ins Gesicht steigt. Peinlich berührt, frage ich meinen Freund nun, was er von mir will.
Noch immer grinsend, schüttelt Jin seinen Kopf. „Ach ChimChim, ich wollte doch bloß wissen, warum du heute so nervös bist?" – fragt er mich erneut.
„Aber mal ganz ehrlich, wenn ich dich so sehe, dann weiß ich glaube ich schon warum oder besser gesagt, wegen wem du gerade so neben der Spur bist. Und lass mich Raten! Da steckt bestimmt Jeongguk dahinter?" – fragt er mich abschätzend.
Immer weiter steigt mir die Röte ins Gesicht und ich sehe mittlerweile bestimmt aus wie eine überreife Tomate. Verlegen weiche ich dem Blick des Größeren aus und schaue stattdessen auf den Holzboden.
„Mensch, Jimin. Mal ganz ehrlich. Du benimmst dich echt gerade wie ein 13-jähriges Mädchen. Du bist gerade echt unerträglich." – motzt mich der Ältere an.
Autsch! – denke ich mir und hebe langsam meinen Blick, um meinen besten Freund ungläubig anzusehen. Hat er das jetzt gerade wirklich gesagt? Meint er das wirklich ernst, dass er mich gerade unerträglich findet? Warum denkt er so über mich. Am vergangenen Wochenende war es doch für ihn auch noch kein Problem, dass Kookie und ich uns auf diese gewisse Weise näher gekommen sind.
„Ich bin einfach nur nervös, weil wir uns heute endlich wieder sehen. Und dieses Mal sind wir beiden wirklich komplett allein, Jin. Da sind keine anderen Personen um uns herum. Aber warum erzähle ich dir das überhaupt!" – gebe ich enttäuscht von mir.
„Ach und entschuldige bitte vielmals, dass ich dir gerade auf den Keks gehe. Aber darf ich dich vielleicht auch noch einmal daran erinnern, wie du damals drauf warst als du Namjoon näher gekommen bist. Und wie du dich aufgeführt hast, als du dich das erste Mal mit ihm, allein bei dir zu Hause getroffen hast?" – gebe ich ihm zu bedenken.
„Und außerdem hast du mir am Freitag und Samstag, noch selber gesagt, dass alles gut ist und dass du nichts dagegen hast, wenn wir uns besser kennenlernen!" – erinnere ich ihn an seine Worte und rede mich dabei langsam, aber sicher in rage.
Seufzend schaut mich der Ältere an.
„ChimChim, versteh mich bitte nicht falsch. Und ich kann mich auch wirklich noch sehr gut daran erinnern, dass ich gesagt habe, dass es für mich okay ist, wenn ihr euch besser kennen lernt. Aber mal ganz ehrlich, als ich euch dann am Samstagabend so in Aktion gesehen habe, da habe ich mich schon gefragt, ob dass wirklich sein muss." – rechtfertigt er sein momentanes Verhalten, mir gegenüber.
Perplex schaue ich meinen, eigentlich besten Freund an und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mir seine Worte nichts ausmachen. Nein ganz im Gegenteil, denn mit dem gesagtem, versetzt er meinem Herzen einen richtigen Stich.
Mein Magen zieht sich mit einem Mal zusammen und bevor ich hier jetzt noch etwas sage, was ich später bereuen werde, beschließe ich mich erst einmal in unserem Büro zurückzuziehen. Außerdem stehen wir noch immer hinter der Theke unseres gemeinsamen Restaurants und ich bin mir sicher, dass dieses Gespräch auch nicht für die Ohren unserer Gäste geeignet ist.
Ohne den Älteren eines Blickes zu würdigen, gehe ich einfach an ihm vorbei und lasse ihn einfach stehen.
Ich betrete den Raum und schließe die Tür hinter mir.
Letztendlich lasse ich mich schnaubend an meinem Schreibtisch nieder. Jedoch habe ich keine Zeit, um wirklich runter zu kommen, denn Seokjin kommt sofort hinter mir her gestürmt.
„Warum läufst du weg, Chim?" – fragt er mich irritiert.
Mit hochgezogenen Augenbrauen schaue ich ihn an. „Meinst du die Frage gerade wirklich ernst?" – entgegne ich ihm darauf. „Du hast mir gerade eben gesagt, dass du meine Beziehung zu Jeongguk nicht akzeptierst und dann hast du mir auch noch deutlich zu verstehen gegeben, dass ich dir auf den Sack gehe. Und das vor unseren Gästen." – erinnere ich ihn an seine Worte.
Seufzend schaut mich mein bester Freund an.
„Chim, bitte versteh mich doch. Kookie ist noch so jung. Bitte bedenke, dass er gerade erst 18 geworden ist und zu dem ist er auch noch der beste Freund von Joonies Bruder. Und ich bin mir sicher, dass das mit euch nicht gut gehen wird. Wenn ihr beide eine Beziehung eingeht. Dass wird am Ende nur Probleme geben. Sorry ChimChim, aber das mit euch, dass geht so nicht." – spricht er nun seine wahren Gedanken laut aus.
Seine gesagten Worte ziehen mir gerade fast den Boden unter den Füßen weg.
Ich merke, wie sich mein ganzer Körper auf einmal anspannt. Meine Hände sind zu Fäusten geballt und meine Nägel graben sich bereits in das Fleisch meiner Handballen. Immer mehr Tränen sammeln sich in meinen Augen, denn seine Worte tuen mir echt gerade weh.
Enttäuscht schaue ich den Älteren an.
„Denkst du echt, dass ich das nicht alles selber schon weiß. Glaubst du echt, dass ich mich nicht auch schon oft genug gefragt habe, warum ich mich ausgerechnet in diesen Jungen verliebt habe? Und ich weiß auch, dass er ganze sieben Jahre jünger ist als ich, stell dir vor Jin, auch ich kann rechnen." – gebe ich mit zittriger Stimme von mir.
„Aber ich kann doch auch nichts gegen meine Gefühle machen. Wenn ich mit Jeongguk zusammen bin, dann fühle ich endlich angekommen. Egal wo wir sind. Ich fühle mich einfach wohl mit ihm. Er allein gibt mir das Gefühl endlich komplett zu sein. Das ich endlich zu Ruhe kommen kann, weil er genau die Person ist, nach der ich schon mein ganzes Leben lang gesucht habe!" – platzt es regelrecht aus mir heraus.
Gestresst fahre ich mir mit beiden Händen über mein Gesicht und merke, wie die Anspannung in meinem Körper immer weiter steigt.
„Mensch Jin! Ich habe mich sowas von verliebt, das glaubst du gar nicht. Es ist doch selbst für mich eine komische Situation. Aber allein bei dem Gedanken an diesen Jungen, habe ich das Gefühl, dass sich tausende von Schmetterlingen in meinem Bauch breit machen. Ich vermisse ihn doch schon, wenn er einfach nur kurz aus dem Raum raus geht. Und meinem Herz ist es dabei völlig egal, wie alt Jeonggukie ist. Ich freue mich doch einfach nur auf heute Abend. Wenn ich ihn endlich wieder sehen kann und wir sogar zum ersten Mal ganz für uns allein sein können." – lege ich meine Gefühle offen auf den Tisch und schaue meinen Gegenüber dabei mit funkelnden Augen an.
„Und mal ganz ehrlich, mittlerweile ist es mir auch echt scheiß egal, ob du mich dabei unterstützt oder nicht. Aber es tut gut zu wissen, wie du gerade in Bezug auf diese Beziehung über mich denkst." – gebe ich weiter enttäuscht von mir.
„Eigentlich habe ich schon etwas mehr von dir erwartet, Jin. Schließlich bist du doch mein bester Freund. Aber hey, dann ist es eben so. Aber wunder dich dann bitte nicht, wenn du von mir nichts mehr erfährst." – gehe ich offensiv auf den Älteren zu
„Und weißt du was komisch ist, dass selbst Taehyung nicht einmal, was gegen unsere Beziehung hat. Nur du tust dich so schwer mit dieser Geschichte." – beende ich meine Rede.
Ich stehe von meinem Stuhl auf und beginne meine Sachen zusammenzupacken.
Anschließend drücke ich mich an meinem Partner vorbei, um in den Aufenthaltsraum zu stürmen, damit ich mich umziehen kann um endlich Feierabend machen zu können.
Seokjin folgt mir auch hier hin und schaut mich noch immer besorgt an.
„Ach und ehe ich es vergesse. Ich bin morgen gegen 15:00 Uhr hier. Ich habe so weit alles Vorbereitet, damit Dara morgen früh nicht mehr allzu viel zu tun hat." – will ich mich von meinem besten Freund verabschieden.
Mittlerweile mischt sich in seinen Blick noch etwas wie reue mit ein.
Er atmet einmal tief durch und kommt dann einfach auf mich zu. Sofort zieht er mich in eine feste Umarmung. „Jiminie, es tut mir echt leid, was ich gerade eben gesagt habe. Und ich kann mir gut vorstellen, wie schwierig die Situation für dich ist." – spricht er nun mit leiser Stimme zu mir.
„Aber bitte versuche auch mich zu verstehen. Ich mache mir einfach nur Sorgen um euch. Du bist mein bester Freund, seit dem ich denken kann und Jeongguk kennen wir doch auch schon seit so vielen Jahren. Kookie ist doch auch schon fast ein Teil meiner Familie, da Joonie wie ein großer Bruder für ihn ist." – gibt er mir zu bedenken.
„Was ist, wenn aus euch nichts wird und ihr euch durch diese Geschichte nicht einmal mehr in die Augen schauen könnt. Hast du mal daran gedacht, wie das für uns wird? Dann müssen wir uns immer zwischen einem von euch entscheiden. Und das kann ich nicht!" – gibt er mir nun zu bedenken.
Ich kann nicht leugnen, dass der Ältere Recht hat.
Aber das gibt ihm doch noch lange nicht das Recht mich so nieder zu machen.
Ich will doch Kookie nichts böses. Irgendwie bekommen wir das hin, dass falls das zwischen uns doch nichts wird, dass wir uns trotzdem mit Respekt gegenüber stehen können. Schließlich haben Taemin und ich das ja auch nach unserer Trennung super hin bekommen.
Vorsichtig erwidere ich seine Umarmung.
„Jin, ich verstehe deine Bedenken. Aber ich kann und will einfach nicht auf Jeongguk verzichten, nur weil du Angst hast dich zwischen einem von uns entscheiden zu müssen. Es tut mir leid, Jin." – gebe ich entschuldigend von mir.
„Bitte Jinnie, mir ist es wirklich erst mit Jeongguk. Ich habe mich ernsthaft in ihn verliebt. Das ist wirklich nicht bloß so ein kleiner Flirt, um mich zu beweisen. Warum auch? Das ist überhaupt nicht meine Art." – spreche ich einfach weiter.
Seufzend schiebt der Ältere mich ein Stück von sich und schaut mich durchdringend an.
„Jimin, ich sage es dir ganz offen, dass ich es immer noch nicht für gut heiße, wenn ihr Zwei euch auf diese Weise näher kommt und ihr auch noch eine Beziehung eingehen wollt. Aber solange du, oder besser gesagt ihr beiden Glücklich seid mit eurer Entscheidung, dann versuche ich euch natürlich auch zu unterstützen. Denn sowas tun beste Freunde doch auch!" – lenkt er etwas ein.
„Und mal ganz ehrlich, ChimChim! Er tut dir sogar gut. Das muss ich wirklich zugeben. Seitdem dass mit Miso passiert ist und du dadurch Jeongguk begegnet bist, strahlst du viel mehr und du wirkst viel zufriedener. Und wie du es eben schon gesagt hast, du bist wohl endlich angekommen. Also sollte ich dir nicht länger im Weg stehen." – erwidert Jin nun auch wieder in einem sanften Ton.
Langsam, aber sicher, fällt die ganze Anspannung wieder von mir ab.
Denn dem Anschein nach, scheint mein Partner über seinen Schatten zu springen. Erleichtert schaue ich meinen besten Freund an. Mit einem ehrlichen Lächeln danke ich ihn für seine ehrlichen Worte. Meine Freund schaut mich nun wieder mit einem breiten grinsen an. „Wann triffst du dich denn nun mit deinem Traumprinzen?" – fragt er mich nun neugierig.
Ich werfe einen Blick auf meine Uhr und mit Schrecken stelle ich fest, dass es nur noch knappe drei Stunden sind, bis Jeongguk bei mir sein soll.
„Ähm, um 19:00 Uhr. Und verdammt ich muss auch noch einkaufen." – antworte ich ihm leicht panisch.
Wieder lacht mein Freund auf.
„Na dann los, nun schwirr schon ab und mach dich hübsch für dein Date! Nicht das Jeongguk noch vor dir weg läuft." – entgegnet er mir und wuschelt mir dabei durch die Haare.
Schnell richte ich mir diese wieder und laufe los. Im Büro schnappe ich noch schnell meine Sachen und rufe Miso zu mir, welcher bis eben noch auf seinem Platz friedlich geschlummert hat. Ich lege meinem Hund die Leine an und verabschiede mich von Jin und dem Rest der Crew, ehe ich das Restaurant verlasse.
Auf dem Weg zum Auto beschließe ich, von hier aus gleich noch mit Miso eine Runde zu laufen und währenddessen rufe ich noch schnell Taemin an.
„Hey Jiminie. Alles klar bei dir?" – fragt er mich sofort, als er den Hörer abnimmt. „Ja klar, alles super und bei euch? Du Hyung, ich wollte eigentlich fragen, ob ihr heute schon was vor habt?" – falle ich gleich mit der Tür ins Haus.
„Mhm, eigentlich nicht Chim, wieso?" – entgegnet er mir neugierig. „Ähm, könntest du dann vielleicht heute Abend auf Miso aufpassen? Du müsstest ihn allerdings dann bei mir Zuhause abholen." – teile ich ihm mein Anliegen mit.
„Klar. Das ist kein Problem. Ich würde dann gleich nach dem Studio bei euch vorbeikommen. Ich denke mal, dass er dann auch bei mir schlafen soll? Ist es Okay, wenn ich gegen halb sieben dann da bin?" – erklärt er sich bereit auf die Fellnase aufzupassen.
Innerlich könnte ich Luftsprünge machen.
Ich meine eigentlich stört Miso uns ja nicht. Aber es ist auch mal ganz schön, allein zu Hause zu sein. Aber beim nächsten Mal, wird der Vierbeiner dann ganz bestimmt wieder mit dabei sein.
„Ja, halb sieben ist echt ne gute Zeit. Und es wäre lieb, wenn du ihn dann bis morgen Abend bei dir behalten könntest." – antworte ich erleichtert. „Geht klar, ChimChim. Und das mache ich doch gern. Du weißt doch, wie ich mich freue, wenn ich den kleinen Fresssack bespaßen darf." – lacht Taemin am anderen Ende der Leitung, herzhaft auf.
Mit einem Grinsen auf meinen Lippen, verabschiede ich mich von ihm und packe mein Handy in die Tasche. Wir beenden unsere Gassirunde und gehen zurück zum Auto. Glücklich springt der cremefarbene Hund ins Auto und setzt sich sofort auf seinen Platz.
So nun habe ich noch zweieinhalb Stunden, das dürfte ich sogar ganz locker schaffen – denke ich mir.
Da es heute nicht ganz so heiß ist, kann ich die Gelegenheit nutzen und lasse Miso kurz im Auto, während ich einkaufen gehe. Ich steuere also sofort den Supermarkt an und suche mir einen schattigen Parkplatz, damit es nicht ganz so unangenehm für den Vierbeiner wird und natürlich lasse ich noch die beiden Hinteren Fenster einen kleinen Spalt breit offen, damit etwas frische Luft ins Auto hinein kommt.
Schnell verabschiede ich mich von Miso und mache mich auf, um noch ein paar Sachen für unser Abendessen zu besorgen. Nach und nach finden alle benötigten Zutaten den Weg in meinen Einkaufskorb. Damit fertig begebe ich mich zu Kasse und verlasse den Supermarkt anschließend wieder.
Am Auto angekommen sehe ich auch schon, wie Miso ungeduldig im Kofferraum auf mich wartet. Zunächst öffne ich diesen, um meinem Hund den nötigen Sauerstoff zu bieten.
Neugierig beäugt er die Lebensmittel im Korb und sofort muss ich lachen.
Typisch Miso, eben. Natürlich habe ich dem Hund auch eine Kleinigkeit zu knabbern mitgebracht. Und während er sich über seine Wiener her macht, packe ich meine Einkäufe ins Auto. Und ein paar Minuten später, machen wir uns schon wieder auf den Weg zu uns nach Hause.
Dort angekommen, parke ich mein Auto auf meinem Parkplatz und gehe gemeinsam mit Miso in unsere Wohnung. Oben angekommen packe ich sofort die Lebensmittel aus.
Gespannt begutachtet der Golden mein Tun und wartet darauf, dass er den Rest seiner Würstchen noch bekommt. Ich beuge mich zu meinem Vierbeiner nach unten und streiche ihm über den Kopf. Anschließend gebe ich ihm den letzten Rest, seiner Wiener, damit er sich auf seine Decke verziehen kann.
Zum Glück sind Hoseok und Yoongi bereits auf dem Weg nach Daegu.
Da sie dieses Wochenende Yoongis Eltern besuchen wollen. Die zwei Chaoten würden mir, hier nämliche jetzt auch noch fehlen. Als die beiden mir von ihren Plänen für das Wochenende erzählt haben, habe ich sofort meine Chance genutzt und habe Kookie für heute zu mir eingeladen.
Somit habe ich die perfekte Gelegenheit, um mit meinem Jeonggukie allein zu sein.
Kaum denke ich an den Jüngeren, so macht sich wieder dieses Kribbeln in meinem Körper breit, welches die Vorfreude auf unseren gemeinsamen Abend wachsen lässt.
Nach dem ich alles vor dem Fresssack sichergestellt habe, bringe ich noch meine restlichen Sachen in mein Zimmer und schaue wieder auf die Uhr. Es ist jetzt kurz vor sechs. Also müsste ja eigentlich Taemin in einer knappen halben Stunde hier aufschlagen. Da ich meinen Ex-Freund aber nur zu gut kenne, nutze ich die Gelegenheit, um mich noch schnell ein wenig frisch zu machen.
Ich suche mir noch ein paar frische Sachen aus und verschwinde anschließend im Bad, um schnell duschen zu gehen. Und kurz nach halb sieben stehe ich frisch geschniegelt und gebügelt in meinem Zimmer. Mit etwas Make-up und frisch gestylten Haaren, begutachte ich mein Outfit, bestehend aus einer schwarzen Skinny-Jeans, einem Khaki-farbenen T-Shirt und einer grauen Strickjacke, in dem großen Spiegel.
Zufrieden mit meinem Aussehen, begebe ich mich ins Wohnzimmer und merke, wie die Nervosität immer mehr steigt.
Oh, mein Gott. Ich fühle mich gerade wirklich wie ein 14.-jähriges Teeniegirl, welches jeden Moment zum ersten Mal sein Idol live sieht.
In unserem Wohnzimmer mache ich mich daran noch ein paar Sachen für Miso zusammenzusuchen, werde allerdings von der Türklingel unterbrochen.
Nervös schaue ich auf meine Uhr.
Es ist jetzt dreiviertel sieben. Also höchste Zeit, dass Taemin den Vierbeiner abholt. Trotzdem leicht nervös, laufe ich auf die Tür zu, um sie für Taemin zu öffnen.
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