Kapitel 36 | To be a better man
POV | Jeongguk
„Ich verspreche dir, dass ich immer für dich da sein werde. Wenn du mich lässt, dann hole ich dir die Sterne vom Himmel und werde dich vor allem und jeden beschützen. Ich zeige dir meine Welt und werde alles dafür geben, damit du glücklich bist. Denn du machst mich zum glücklichsten Menschen der Welt, Kookie! Und ich möchte, dass du es auch bist." – flüstert mir der Mann ins Ohr.
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Jimins Worte lösen einen wahren Sturm an Gefühlen in mir aus.
Langsam richte ich meinen Blick auf meinen Traummann und kann es nach wie vor nicht wirklich glauben, dass er wirklich was für mich empfindet. Ich frage mich tatsächlich immer wieder, warum er ausgerechnet mich ausgewählt hat.
Schließlich könnte ein Mann wie Jimin doch jeden haben.
Diese Fragen schwirren mir schon die ganze Zeit im Kopf umher. Jedoch zeigen mir seine Bemühungen ganz klar, dass all unsere Taten richtig sind. Und auch die Zustimmung unserer Freunde ist ein Zeichen für mich, dass es zwischen uns klappen kann.
Aber vor allem zeigt er mir damit, dass er vor seinen engsten Freunden so offen und vertraut mit mir umgeht, wie ernst er es wirklich mit mir meint.
Weiter liegt mein Blick auf dem Gesicht des Schwarzhaarigen und wieder stelle ich fest, dass dieser Mann einfach nur perfekt ist.
Seine strahlenden dunkelbraunen Augen.
Seine kleine niedliche Nase und nicht zu vergessen, seine vollen und weichen Lippen. Welche sich so unbeschreiblich gut auf meinen anfühlen.
Mit jedem Mal, wenn ich seine Lippen auf meinen Spüre, bringt er mich damit völlig um den Verstand. Ich möchte gar nicht darüber nachdenken, wie mich seine Lippen wohl fühlen lassen, wenn er mich an anderen Stellen meines Körpers damit liebkost.
Und dann sind da noch seine bezaubernden Grübchen, wenn er lacht und natürlich die Art, wie sich seine Augen dabei zu kleinen Sicheln formen. Ich frage mich jedes Mal wieder aufs Neue, ob er in diesen Momenten überhaupt noch etwas sieht. So viel ist auf alle Fälle sicher, ich kann und will mich an diesem Mann einfach nicht satt sehen.
Der Ältere seht nach wie vor, hinter mir und hält mich in seinen starken Armen.
Somit gibt er mir ja erst recht die Vorlage dazu, um immer weiter mit meinen Gedanken abzudriften. Seine Wärme spendet mir diese wohlige Geborgenheit, die mich immer wieder aufs Neue sicher fühlen lässt.
Vorsichtig verschränke ich meine Finger mit seinen und beginne gedankenverloren, unsichtbare Kreise auf seinen Handrücken zu zeichnen.
Jimin ist in ein Gespräch mit Namjoon und Mr. Min vertieft, was ihn aber nicht davon abhält, mir immer wieder kleine Zärtlichkeiten ins Ohr zu flüstern und federleichte Küsse unter diesem zu platzieren, welche mich immer mehr zum Strahlen bringen.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir uns in unserer eigenen kleinen Welt befinden und das, obwohl wir in Mitten so vieler Menschen sind.
Als plötzlich auf dem Festplatz alle Lichter ausgehen, werde ich endlich wieder in die Realität zurück geholt. Ich richte meinen Blick auf die große Freilichtbühne, welche sich in unserer unmittelbaren Nähe befindet.
Nach einem kurzen Einspieler eröffnet Taemin seine Show mit dem Titel 'Danger' und sofort zieht der smarte Sänger sein komplettes Publikum in seinen Bann. Auch mir fällt es zusehends schwerer still auf meinem Platz sitzen zu bleiben. Begeistert verfolge ich das Geschehen auf der Bühne. Dabei fallen mir die unsagbar guten Choreografien und das überaus beeindruckende Bühnenbild auf.
Lied für Lied heizt Taemin seinen Fans ein, welche keine Gelegenheit auslassen seine größten Hits lauthals mit zu trällern.
Und als die ersten Takte von 'Move' erklingen, bin auch ich endlich so weit, und gebe mich meinem Bewegungsdrang immer mehr hin. Ich springe von meinem Hocker und lasse nun die Musik voll und ganz auf mich wirken.
Und als der Sänger dann auch noch 'Sexuality' anstimmt, kann ich es mir nicht verkneifen und werfe meinem Begleiter einen verstohlenen Blick zu.
Denn sofort kommen mir die Bilder aus unserem letzten Tanztraining wieder in den Sinn. Als Jimin meinen Blick auch noch mit einem verschmitzten Grinsen erwidert, fängt mein Herz auf einmal an, wie verrückt zu schlagen.
Anscheinend hat der Schwarzhaarige genau die gleichen Gedanken wie ich, denn dieser zieht mich auf einmal an meiner Hüfte näher zu sich, so dass ich nun wieder mit dem Rücken zu ihm stehe. Seine Hände verweilen locker an Ort und Stelle und gemeinsam geben wir uns dem Rhythmus der Musik hin.
Mein Herz springt mir beinahe aus der Brust, als eine seiner Hände langsam über meinen Körper wandert. Wie durch einen Magneten verbunden, kleben unsere Leiber förmlich aneinander.
Ich genieße seine direkte Präsenz hinter mir und gebe mich ihm, wieder einmal völlig hin und lasse ich mich von dem Älteren führen.
Doch lange wehrt dieser Zustand nicht, denn im gleichen Moment, dreht mich mein Tanzpartner zu sich rum. „Ich glaube ich habe gerade ein Déjà-vu!" – haucht er mir, mit einem frechen Grinsen, entgegen.
Lachend verschränke ich meine Arme in seinem Nacken.
„Oh ja, dass Glaube ich auch. Nur das dieses Mal noch viel mehr Menschen um uns herum stehen, die uns zusehen können." – antworte ich ihm und beide lassen wir unseren Blick durch die Menge schweifen.
„Na und! Sollen sie doch alle gucken. Am Ende sind die meisten doch eh nur neidisch, dass sie selber nicht so gut tanzen können. Und vor allem haben die auch nicht so einen tollen und überaus hübschen Tanzpartner." – erwidert der Ältere bloß und zuckt dabei mit den Schultern.
„Du bist so ein Idiot, Park Jimin! Weißt du das?" – frage ich ihn kichernd, womit ich meinem Gegenüber auch zum Lachen bringe.
Und da ist es wieder dieses unverkennbare Eye-Smile.
Lied für Lied performt das Idol auf der großen Bühne des Some Sevit Centers und bringt dabei die Menge immer weiter zum Toben.
Auch als Taemin, seine ehr ruhigeren Lieder wie 'Flame of love' oder 'Soilder' zum Besten gibt, verwandelt sich der Festplatz in ein wahres Lichtermeer. Mit diesen eher sanften Klängen beweist der Sänger seinem Publikum was für eine ausgezeichnete Stimme er hat.
Ich nutze diesen Moment natürlich, um mich an die starke Brust meines Begleiters zu kuscheln.
Sanft wiegt er uns zu den ruhigen Klängen der Musik, was mich wohlig aufseufzen lässt. Und natürlich können sich unsere Freunde den ein oder anderen Kommentar zu unserer Zweisamkeit nicht verkneifen. Selbst Jin, welcher bisher nicht ganz so glücklich mit unseren aufkeimenden Gefühlen war, lässt sich zu einem bewunderten Quietschen hinreisen.
Der Gefühlsausbruch unseres Hyungs lässt mein Herz aufgehen.
Denn mit dieser Reaktion scheint er nun doch nicht mehr dagegen zu sein, dass Jimin und ich uns weiter annähern.
Auch Namjoon, Key und meine beiden Lehrer können es nicht lassen, irgendwelche Kommentare los zu lassen. Verlegen, über die ganze Aufmerksamkeit, verstecke ich mein glühendes Gesicht in Jimins Halsbeuge. In der Hoffnung, dass niemand meine Schüchternheit bemerkt.
Unbeeindruckt von dem ganzen Gerede seiner Freunde, schließt der Schwarzhaarige seine Arme noch fester um mich.
„Lass dich von diesen Idioten nicht ärgern. Die sind doch auch einfach nur neidisch auf uns, weil die nicht so gut zusammen harmonieren beim Tanzen." – flüstert er mir ins Ohr, was mich auf der Stelle zum Kichern bringt. Recht hat er, denn schließlich haben Jin und Joonie, was das tanzen angeht, echt zwei linke Füße. Und wer das Paar schon einmal auf der Tanzfläche erlebt hat, wird dies auch so bestätigen.
Wir geben uns weiter der Musik hin, werden allerdings von Namjoon aus unserer kleinen Blase gerissen.
„Hey ihr beiden Turteltauben! Wollt ihr auch was zu trinken haben?" – fragt er an uns beide gerichtet. Sofort fällt mein Blick auf den Schwarzhaarigen und ich nicke ihm zu. „Klar, Joonie. Wir nehmen auch was." – antwortet Jimin ihm nun.
Ohne weiter zu fragen, macht sich der große Blonde nun auf den Weg zur nächsten Bar.
„Ich glaube ich gehe ihm schnell hinter her, sonst endet das ganze wohlmöglich noch in einem Desaster." – spricht mein Date nun seufzend.
Bevor er seinem Kumpel allerdings folgt, dreht er sich noch einmal zu mir um.
„Kookie, was möchtest du trinken?" – fragt er mich abwartend. Kurz überlege ich. „Ähm, ich nehme ein Tonic." – antworte ich ihm dann schnell. Der Mann nickt mir verstehend zu. „Okay, Kookie und du bleibst schön hier und läufst mir nicht weg!" – entgegnet er mir bestimmt und zwinkert mir frech zu.
„Das muss ich mir noch überlegen. Schließlich hast du mir verschwiegen, dass das ganze hier ein Gruppendate ist." – gängle ich meinen Begleiter.
„Tja, so siehst du wenigstens sofort, was auf dich zukommt, wenn du dich auf mich einlässt!" – ärgert er mich zurück.
Schnaubend verschränke ich meine Arme vor der Brust
„Also noch einen Punkt auf meiner Contraliste. Das Eis wird langsam echt dünn für sie, mein lieber Mr. Park." – gebe ich keck von mir. „Ach und an deiner Stelle würde ich mich beeilen, sonst bricht hier gleich das komplette Chaos aus, wenn sie Joonie mit den Getränken auf die Menschheit los lassen. Oder soll ich doch lieber selber gehen?" – gebe ich nun von mir.
Er schaut Namjoon hinterher und zuckt mit den Schultern und macht sich auf den Weg, um ihm zu folgen. Jedoch dreht er sich noch einmal um und kommt auf mich zu.
„So, so. Du führst also eine Pro- und Contraliste?" – fragt er mich neckend.
„Na dann hoffe ich, dass das hier meine Gunst wieder steigen lässt." – raunt er mir entgegen und legt sofort seine Lippen auf meine.
Diese ungestüme Art lässt mich leicht in den Kuss grinsen.
Doch viel zu schnell lässt er wieder von mir ab. „Merk dir einfach, wo wir stehen geblieben sind. Dann können wir genau da weiter machen!" – sagt er grinsend zu mir und lässt mich dann mit Jin und den anderen allein zurück.
Lächelnd schaue ich dem Mann hinterher.
Wie von selbst streichen meine Finger über meine Lippen, welche durch den Kuss noch immer wie wild kribbeln. „Kookie, ihr Zwei seid echt ein niedliches Paar. Ihr passt zusammen, wie der Arsch auf den Eimer." – reist mich nun der Rothaarige aus meinen Gedanken.
Erschrocken schaue ich meinen Tanzlehrer an.
„Ä-ähm ... d-danke, Mr. Jung. Und auch noch einmal Danke, für den kleinen Schubser, nach unserem Gespräch am Montag." – antworte ich ihm, als ich meine Gedanken endlich wieder geordnet habe. Nun kommt auch noch Mr. Min auf mich zu. „Kooks, du brauchst hier nicht so förmlich zu sein. Schließlich werden wir uns wohl, ab jetzt öfter privat über den Weg laufen. Also ich bin Yoongi und dieser Sonnenschein hier, hört auf den Namen Hoseok." – spricht er und gibt seinen Freund einen sanften Kuss auf den Mund.
Verstehend nicke ich.
Trotzdem ist es ein komisches Gefühl, auch außerhalb der Schule mit meinen Lehrern Kontakt zu haben. Aber ich kann es ja leider nicht ändern, dass ich mich ausgerechnet in ihren besten Freund verliebe.
Das Paar widmet sich wieder ihrem Gespräch mit Jin und Key, was mich allerdings nicht wirklich stört, so kann ich wenigstens wieder meinen Gedanken freien Lauf lassen.
Mein Blick wandert wieder zur Bühne und ich lehne mich gegen das Geländer.
Eigentlich ist es noch immer unfassbar, wie schnell sich eine Situation ändern kann. Noch vor knapp einem Monat, habe ich gedacht, dass ich irgendwann einmal eine Frau und eigene Kinder haben werden. Und auf einmal taucht plötzlich Miso, wie aus dem Nichts aus und schubst mich förmlich in ein völlig anderes Leben.
Denn mit einem Mal steht da dieser attraktive Mann vor mir und wirft mich völlig aus der Bahn. Plötzlich sind alle Prinzipien, welche mir von meiner Familie mit auf den Weg gegeben wurden, wie ausgelöscht und mein Herz schreit förmlich nach jeder Art von Berührungen von diesem einen Menschen.
Auch wenn ich nach dem Zwischenfall mit dem Burger, zunächst total sauer auf diesen schwarzhaarigen Typen und seinen Köter war. So hat mich mein Gefühl, welches sich durch unsere erste, zufällige Berührung und seine Blicke in mir aufgebaut hat, sofort eines Besseren belehrt.
Auf der Stelle war da dieses Kribbeln, welches mich total verrückt gemacht hat. Und als ich ihn dann auf einmal im tasty temptation wieder gesehen habe, war es dann ganz aus mit mir.
Jedes Mal hat mein Herz seine Nähe gesucht und mein Verstand hat förmlich nach seiner Aufmerksamkeit gebettelt. Und nie wurde ich enttäuscht. Denn Jimin hat mir sofort das Gefühl gegeben, dass ich in seinen Augen etwas ganz Besonderes bin. Ohne groß darüber nachzudenken, zeigt er mir seine Gefühle und zieht mich damit immer mehr in seine Welt.
Und mit jedem Mal, fällt es mir schwerer ihn nicht sofort alles von mir zu geben. Ist es wirklich möglich, dass von einem auf den anderen Moment ein Mensch in dein Leben tritt, mit dem du bis an dein Lebensende zusammen sein möchtest?
Denn je mehr Zeit ich mit diesem Mann verbringe, desto klarer wird dieses Gefühl, dass ich ohne ihn nicht mehr sein möchte.
Aber kann das wirklich wahr sein?
Also gibt es sie wirklich, die Liebe auf den ersten Blick?
Kann man wirklich so schnell solche Gefühle für eine andere Person entwickeln?
Gedankenverloren liegt mein Blick auf dem Geschehen auf der großen Bühne. Taemin performt gerade 'Do it Baby' und wie von selbst wandert mein suchender Blick durch die Menge. Und tatsächlich erblicke ich den Mann meiner Träume, wie er gerade mehrere Getränke auf einem Tablett an unseren Tisch balanciert.
Ich habe das Gefühl, dass mir mein Herz gerade fast aus der Brust springt, als sich unsere Blicke treffen.
Sofort fängt Chim an bis über beide Backen zu strahlen.
Oh, mein Gott. Womit habe ich dieses Glück bloß verdient. Warum bemüht sich dieser wahnsinnig heiße Typ so darum, gerade mein Herz zu erobern, wenn er doch eigentlich jeden haben könnte? Und warum spielt mein Herz da auch noch mit und unterwirft sich ihm auch noch sofort, ohne Wenn und Aber.
Nur zu gern erwidere ich sein Lächeln, was den Älteren noch mehr zum Strahlen bringt. Mühsam kämpft er sich mit dem Tablett durch die Menge, währen Namjoon-Hyung ihm einfach nur folgt und dümmlich vor sich hin grinst.
„Na Joon, in deinem Fall schafft Dummheit auch Freizeit, oder?" – fragt Yoongi ihn neckend.
„Yoongs, sei doch bitte froh darüber, dass ChimChim die Getränke getragen hat. Sonst hätten wir sie wohl vom Boden auflecken können." – stimmt sein Verlobter in das Gelächter mit ein.
Der Blonde verdreht beleidigt die Augen.
„Warum hackt ihr immer alle auf mir rum? Mir ist einmal das Tablett runter gefallen. Und das auch nur, weil Taemin mich angerempelt hat, um bei ChimChim Eindruck zu schinden. Ich konnte also noch nicht einmal was dazu." – nuschelt er in seinen nicht vorhandenen Bart.
„Schon klar, Schatz. Dann erinnere ich dich mal lieber nicht an das ganze Chaos, was du ständig hinterlässt. Ich traue mich ja schon gar nicht mehr zu fragen, ob du vielleicht mal den Geschirrspüler ausräumen würdest. Denn wenn du da dran gehst, könnten wir sofort eine neue Küche kaufen. Es ist echt ein Wunder, dass unser Haus überhaupt noch steht." – bläst Jin weiter in das Horn mit rein.
„Sieh es doch endlich ein, Joon! Du bist eben ein totaler Tollpatsch. Und sind wir doch mal ehrlich, ohne Jin wärst du doch verloren. Du bist zwar in deinem Job einsame Spitze aber außerhalb deines Studios, sorgst du nur für Chaos." – versucht Yoongi seinen Kumpel zu beschwichtigen.
Beleidigt nimmt Namjoon auf dem Barhocker neben Jin platz.
Sofort streicht dieser seinem Verlobten mit der Hand über den Oberschenkel und flüstert ihm irgendwas ins Ohr. Da der Blonde sofort darauf anspringt und seinem Freund ein verschmitztes Lächeln schenkt, scheint Seokjin für seinen zukünftigen Mann, noch ein nicht so ganz jugendfreies Ass im Ärmel zu haben.
„Wo waren wir stehen geblieben?" – fragt der Schwarzhaarige nun mit einem sanften Gesichtsausdruck. Kurz überlege ich. „Mhm, ich glaube du wolltest mir etwas zu trinken holen?" – gebe ich mich unwissend.
Obwohl ich eigentlich nichts dagegen einzuwenden habe, Jimin seine vollen Lippen wieder auf meinen zu spüren. Auf meinen Spruch hin erhalte ich von meinem Gegenüber ein belustigtes Schnauben.
Jimin greift nach einem Glas und hält es mir anschließend direkt vor die Nase. „Hier, dein Tonic!" – entgegnet er mir daraufhin.
Ich ergreife das Glas und nehme einen großen Schluck von der durchsichtigen Flüssigkeit.
Sofort verziehe ich mein Gesicht. „Bäh, das schmeckt aber nicht wie Tonic." – beschwere ich mich über mein Trinken. Mein ganzer Hals brennt von dem Getränk und ich spüre richtig, wie es durch meinen Rachen in meinen Magen hinab fließt. Der Ältere schaut mich erschrocken an. „Stimmt was nicht?" – fragt er mich besorgt.
„Hier probiere, mal! Ich glaube, da stimmt was nicht." – fordere ich den Mann auf zu kosten.
Jimin nimmt das Glas aus meiner Hand und nimmt einen Hieb. „Oh, ja. Du hast vollkommen Recht. Das ist ja auch ein Gin Tonic. Ups, sorry Kooks, da habe ich wohl aus Versehen, Hoseoks Getränk erwischt." – entschuldigt er sich sofort bei mir.
Und im gleichen Moment beschwert sich der Rothaarige über seine wohl zu schwache Mixtur. „Das ist dann wohl meins!" – entgegne ich ihm daraufhin und mopse ihm einfach das Glas aus der Hand.
Mein Begleiter reicht dem verdutzten Lehrer das Glas über den Tisch.
Lachend schüttelt der Schwarzhaarige seinen Kopf über seinen Kumpel und setzt sich letztendlich auf den leeren Hocker, welcher direkt hinter mir steht.
Zufrieden schlürfe ich mein Tonic. „Perfekt!" – seufze ich auf und möchte mich wieder dem Geschehen des Konzerts widmen, als Jimin auf einmal meine Aufmerksamkeit auf sich zieht.
„Ignorierst du mich jetzt? Das finde ich aber echt nicht nett von dir!" – fragt er mich irritiert.
Mit einer hochgezogenen Augenbraue schaue ich ihn an. „Ähm, du sitzt doch da wie so ein alter Opa!" – kontere ich ihm darauf.
„Du stehst doch da vorn an dem Geländer und drehst mir den Rücken zu. Da bist du also selber schuld. Warum soll ich denn immer den ersten Schritt machen?" – entgegnet er Schulterzuckend.
Ich lege meinen Kopf schief und sehe ihn abschätzend an.
„Na ja, wir sind doch hier auf einem Konzert und da möchte ich natürlich auch was davon mitbekommen. Und was machst du? Du sitzt dir hier deinen, wohlgemerkt tollen, Hintern platt. Du solltest dich doch viel lieber um mich kümmern! Schließlich ist das unser erstes Date." – erwidere ich Augenrollend.
„Mhm, na ja, das habe ich dann wohl davon, wenn ich mir so einen alten Sack anlache!" – provoziere ich ihn mit einem schiefen Grinsen.
Plötzlich steht Jimin von seinem Platz auf und in mir steigt sofort die Hoffnung, dass er mich jeden Moment in seine Arme schließt. Jedoch werde ich enttäuscht, denn der Ältere schiebt bloß den Hocker noch näher an mich ran. Anschließend setzt er sich wieder hin und grinst, mich dabei breit an.
„So, nun kann der alte Sack seinen heißen Hintern platt sitzen und dabei ganz entspannt, wie von meinem, überaus vorlautem Date, gewünscht das Konzert genießen." – entgegnet er keck und ohne ein weiteres Wort zu sagen, nimmt er mir mein Glas aus der Hand und stellt es zurück auf den Tisch. Somit hat er freie Bahn und zieht mich an der Hüfte mit einem Ruck an sich ran, so dass ich nun seitlich zu ihm stehe und er seine Arme um mich schlingen kann.
Innerlich frage ich mich, was diese Aktion jetzt bezwecken sollte, aber ich hinterfrage es einfach nicht weiter, sondern lasse ihn einfach machen. Er legt seinen Kopf auf meiner Schulter ab.
„Ist alles okay, Kookie? Oder bist du mir jetzt Böse?" – fragt er mich und schaut mich durchdringen an.
Ich richte meinen Blick auf ihn und lege meine Finger überlegend unter mein Kinn.
„Na ja, dass kannst du jetzt sehen wie du willst, Mr. Park. Eigentlich ist alles gut. Außer, dass du versuchst mich bei unserem ersten Date abzufüllen. Du willst mich wohl damit gefügig machen?" – entgegne ich ihm gespielt beleidigt, kann mir allerdings ein Lachen nicht lange verkneifen. Der entsetzte Blick des Mannes ist dafür aber trotzdem einfach unbezahlbar.
„E-es tut mir leid, Kookie!" – versucht er mich zu beschwichtigen. Allerdings entspannen sich seine Geschichtszüge sofort, als er mich richtig anschaut.
„Beim nächsten Mal probiere ich einfach, bevor ich dir was zu trinken gebe. Und glaubst du echt, dass ich Alkohol brauche, um dich rumzukriegen?" – raunt er mir verführerisch ins Ohr. „Glaub mir Kleiner, da kenne ich weitaus bessere Mittel, um das zu erreichen, was ich will!" – entgegnet er weiter mit einem schelmischen Grinsen.
Daraufhin fangen meine Wangen an zu glühen.
Es ist nur gut, dass die spärliche Beleuchtung meine Verlegenheit nicht verrät.
„Ä-ähm, na was weiß ich denn, was du so für Maschen auf Lager hast, um deinen Spaß zu bekommen?" – versuche ich Taff zu sein, was mir allerdings nur spärlich gelingt, da ich nur so vor mich hin stottere.
Jimin kommt mir immer näher und schaut mir dabei ununterbrochen in die Augen.
„Na finde es doch einfach heraus, was meine Masche ist!" – raunt er mir ins Ohr und knabbert etwas an meinem Ohrläppchen. Ein angenehmer Schauer zieht dabei über meine Haut.
Warum muss er mich auch immer wieder provozieren, dieser Idiot – denke ich mir. Wobei, wenn ich ganz ehrlich bin, gefällt mir seine Art immer mehr. Auch wenn ich durch meine momentane Unerfahrenheit oft noch Probleme damit habe, um mit seinen Äußerungen und Andeutungen umzugehen.
So gibt er mir damit trotzdem immer das Gefühl, was Besonderes für ihn zu sein.
„Hey Kookie, es tut mir wirklich leid. Ich wollte dich auf keinen Fall abfüllen. Erstens habe ich so etwas nicht nötig und zweitens, habe ich dir mein Wort darauf gegeben, dass ich dir alle Zeit der Welt gebe. Das mit dem Drink, war wirklich ein Versehen und ich möchte dich auch in keinster Weise mit meinen Sprüchen verunsichern. Also bitte verzeih mir auch meine blöden Andeutungen." – entschuldigt er sich erneut bei mir.
Ich drehe mich in seiner Umklammerung weiter zu ihm um und verschränke meine Arme in seinem Nacken.
„Jetzt halt endlich die Klappe!" – stoppe ich ihn.
„Es ist okay und ich glaube dir auch, dass es keine Absicht war." – entgegne ich ihm weiter und drücke meine Lippen nun bestimmend auf seine. Sofort erwidert der Schwarzhaarige diesen zaghaften Kuss und eine wohlige Wärme breitet sich in mir aus.
Langsam lösen wir uns voneinander, schauen uns jedoch tief in die Augen. „Kookie, du bist einfach der blanke Wahnsinn!" – spricht der Ältere nun mit seiner lieblichen Stimme zu mir. Kichernd lehne ich meine Stirn an seine und gemeinsam genießen wir unseren Moment.
Zusammen richten wir unsere Blicke wieder auf das Geschehen auf der Bühne.
Ich lehne mich mit dem Rücken gegen Jimins Brust. Dies nimmt der Ältere als Anlass und schlingt seine Arme fest um meinen Bauch. Sanft wiegt er uns zu den ruhigen und sanften Klängen der Musik und beginnt damit, den Liedtext in mein Ohr zu hauchen.
I'm singing not to wake you up
Softly a love song
I promise, I swear
My love won't change
Even at night, when I'm worn out and damaged
Or unable to move (always)
You only have to say a single word and my hands turn into
Wings, I will change myself
If I had not met you
What kind of myself would I be
Even by then I think
I wouldn't be good for you
To see you forever
I will change myself
Baby you make me want to be
Wanna be a better man, for you
I swear I'll a better man
You sleeping on the sofa
In your dreams
Baby you make me want
To be a better man
Seine sanfte Stimme jagt mir einen Schauer nach dem anderen über die Haut und als ich mir der Bedeutung dieses Textes immer klarer werden, beginnt mein Herz wie wild an zu rasen.
Natürlich bin ich mir dessen bewusst, dass es sich dabei um den Liedtext von Taemins Song 'Better man' handelt. Jedoch wirken diese Worte aus seinem Mund fast schon wie ein Liebesgeständnis an mich. Und mal ganz ehrlich, diese Tat verfehlt ihre Wirkung auf keinen Fall.
Ich könnte auf der Stelle dahinschmelzen, wie Wachs in seinen Händen.
Langsam drehe ich mich wieder zu ihm um und schaue ihm tief in seine Augen. „Du bist echt verrückt, Park Jimin!" – entgegne ich ihm und lege meine Hände vorsichtig auf seine Wangen.
„Jiminie, du bist echt süß! Und in meinen Augen bist du doch schon perfekt, so wie du bist. Und auch wenn wir noch ganz am Anfang unserer Geschichte stehen, so weiß ich, dass es wohl keinen besseren Mann als dich, in meinem Leben geben kann." – flüstere ich ihm entgegen und lege meine Arme um seinen Hals.
Seine dunkelbraunen Augen fangen daraufhin förmlich an zu strahlen. „Es klingt vielleicht komisch, Kookie. Aber ich habe das Gefühl, dass du mich zu dem Menschen machst, der ich immer sein wollte. Du machst mich einfach nur glücklich und das mit deiner bloßen Anwesenheit. Und genau das ist nicht selbstverständlich. Du bist nicht selbstverständlich, Jeongguk." – spricht er nun zu mir.
Und in diesem Moment bin ich so von meinen Gefühlen überwältigt, dass mir mit einem Mal vereinzelte Tränen in die Augen schießen. Langsam, aber sicher kullern die salzigen Tropfen über meine erhitzten Wangen.
Sanft umschließt Jimin mein Gesicht mit seinen Händen und beginnt damit die einzelnen Tränen mit seinen vollen Lippen, zärtlich weg zu küssen.
„Wenn ich könnte, dann würde ich dich nie mehr her geben. Du bist was ganz besonderes für mich, mein Kleiner!" – spricht er beruhigend zu mir. „Dann halte mich doch bitte einfach für immer fest." – entgegne ich ihm, fast schon flehend, mit zittriger Stimme.
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