Kapitel 23 | Wer solche Freunde hat ...

POV | Jimin

Jeonggukie 😘:

Du Pabo! Warum bist du jetzt auf einmal verwirrt?

Jeonggukie 😘:

Mir wurde das Handy weggenommen. Ich konnte also meine letzte Nachricht nicht zu Ende schreiben. Da du aber anscheinend schwer von Begriff bist schreibe ich es dir gern auch noch einmal ausführlich.

Jeonggukie 😘:

Ja, ich möchte gern das du mir zeigst, wie sehr du mich magst. Aber vor allem möchte ich, dass wir uns gemeinsam unseren Ängsten stellen und uns weiter annähern. Denn ich weiß jetzt, was dieses Gefühl bedeutet, welches du in mir auslöst.

Jeonggukie 😘:

Aber bitte gib mir Zeit!

———————

Erleichtert lese ich Kookies letzte Nachricht.

Mist, jetzt hat er auch noch Ärger wegen mir bekommen. Und das ausgerechnet auch noch mit Hoseok. Dann habe ich jetzt wohl noch mehr, was ich wieder gut machen muss.

Aber da fällt mir bestimmt etwas schönes ein. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass dieser Junge einen sehr bodenständigen Eindruck macht. Obwohl er mit seiner Familie in dieser großen Villa mitten in Gangnam wohnt. Seine Eltern scheinen sehr viel Wert darauf zu legen, dass er lernt, alles, was er bekommt auch schätzen zu können.

Ich habe noch nie in meinem Leben einen Teenager in seinem Alter kennengelernt, der sich über ein einfaches Picknick im Park freut. Ich kenne ihn zwar noch nicht so gut, aber ich denke nicht, dass er nur Kaviar und Hummer zu einem Glas exquisiten Champagner gereicht bekommen möchte.

Sicherlich muss er sich finanziell kaum Gedanken machen. Was ich, um ehrlich zu sein, auch noch nie wirklich musste.

Selbst in meiner Kindheit und Jugendzeit. Und auch jetzt als Patissier verdiene ich nicht so schlecht und das trotzt meiner Selbstständigkeit. Klar verdiene ich nicht so viel wie ein CEO eines großen Unternehmens aber trotzdem kann und will ich mich nicht beschweren.

Schließlich kann ich mir auch so meine Wünsche erfüllen. Seien es irgendwelche Reisen oder andere Luxusgüter.

Wenn Jeongguk mir die Chance gibt und mich in sein Leben lässt, dann möchte ich ihm auch gern zeigen, dass ich durchaus in der Lage bin, ihm die Welt zu Füßen zu legen. Und vor allem will ich ihm beweisen, dass es sich durchaus lohnt, wenn man hart arbeitet, um seine Ziele zu erreichen.

Ich denke, dass Kookie von zu Hause aus schon sehr unter Druck steht.

Das merkt man vor allem daran, dass er sehr schnell unsicher wird. In erster Linie, wenn es um seine Eltern geht. Allein schon seine Reaktion, als seine Mom am Freitag angerufen hat, weil er noch nicht zu Hause war. Oder er auch nicht offen sagen konnte, dass er sich mit mir – also einem Freund trifft, den sie bisher noch nicht kennen.

Seokjin hatte mal angedeutet, dass Taehyung und Kookie praktisch wie siamesische Zwillinge zusammen hängen. Es macht mir zwar im Moment nicht so den Eindruck da er zugegebenermaßen seinen besten Freund noch nicht einmal gefragt hat, ob sie was gemeinsam machen wollen. Sondern er lieber allein zu Hause war. Auch am Samstag fand der Braunhaarige es nicht so prickelnd als Taehyung immer wieder auf die Beziehung zwischen Hyuna und ihm angespielt hat.

Selbst die Blondine war zwischenzeitlich total genervt von seinen Theorien.

Ich verstehe Jeongguks Bitte, dass er Zeit braucht, und ich werde ihm auch alle Zeit der Welt geben. Denn schließlich will ich ihm ja auch beweisen, dass ich es ernst mit ihm meine und nicht bloß auf eine schnelle Nummer aus bin.

Denn Grundsätzlich gibt es in einer Beziehung weitaus wichtigere Dinge als Sex. Obwohl das Thema auch eine große Rolle spielen kann. Aber gerade in Anbetracht der Tatsache, dass Jeongguk bisher noch keine Beziehung geführt hat, ist es für mich selber wichtig, dass er nichts überstürzt.

Er soll sich sicher sein, dass das, was er tut, richtig ist.

Es ist ja schließlich auch für ihn ein großer Schritt offen zuzugeben, dass er auf das gleiche Geschlecht steht. Ich kann mich noch genau an mein Outing erinnern. Ganz ehrlich muss ich zugeben, dass ich damals tausend Tote gestorben bin, aus Angst, dass meine Familie mich, mit dem Wissen, das ich Schwul bin, ablehnt.

Was zum Glück nicht passiert ist. Meine komplette Familie steht voll und ganz hinter mir und meiner Sexualität. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich mich verstecken muss. Nein auch meine Beziehung zu Taemin haben sie von Anfang an unterstützt.

Meine Mom trauert ihm auch ein Jahr nach unserer Trennung noch nach.

Vor ein paar Wochen war Taemin sogar mit seinem neuen Partner bei meinen Eltern zu Besuch, nur um ihnen Key vorzustellen. Das zeigt wohl, dass er bereits ein fester Bestandteil in unserer Familie ist. Denn schließlich war es Taem sehr wichtig ihren Segen für seine neue Liebe zu bekommen. Kann ich nur hoffen, dass wenn es denn irgendwann mal so weit ist, dass meine Eltern sich Jeongguk gegenüber genauso Verhalten, wie sie es jetzt bei Key gemacht haben.

Obwohl meine Mom ja schon angedeutet hat, dass sie sich freuen wird, wenn ich ihr endlich meinen neuen Partner vorstellen werde.

Und ich hoffe auch, dass ich Jeongguk, wenn es so weit ist beistehen kann und ihn auffangen kann, falls irgendetwas schief gehen sollte. Und seine Familie vielleicht ein Problem mit seiner sexuellen Orientierung oder auch mir als seinen Freund haben könnten.

Jedenfalls wünsche ich mir, dass er nicht einfach Wahllos zu allem ja und ahmen sagt, um alles auszuprobieren und dass nur weil alle anderen es auch tun. Er soll sich sicher sein, dass seine Gefühle echt sind. Aber vor allem soll er sich auch darüber dessen bewusst sein, dass ich bereits mein Leben lebe, so wie ich es mir wünsche und vorstelle. Was aber nicht heißen soll, dass ich ihm vorschreiben will, dass er sich mir vollkommen unterordnen soll.

Ich finde gerade in so einer Situation, wie unserer, sollte man seinem Partner voll und ganz vertrauen können. Und das braucht eben Zeit. Und bei unserem Altersunterschied, sollte ich ihm auch zeigen, dass es mir ernst ist. Aus diesem Grund werde ich voll und ganz auf Kookies Bedürfnisse eingehen.

Und wenn ich dafür hundert Jahre warten muss.

Hey, ich hatte jetzt schon so lange keinen Sex mehr, da kommt es doch eh nicht mehr darauf an. Und außerdem besteht ja immer noch die Möglichkeit, dass nie mehr als eine Freundschaft aus dieser Sache wird.

Denn es kann ja durchaus auch immer noch passieren, dass er feststellt, dass er überhaupt nicht auf das gleiche Geschlecht steht. Aber so muss ich mich ihm gegenüber dann wenigstens nicht Verantworten, weil ich ihn unter Druck gesetzt habe.

Am besten ist, er macht einen Schritt auf mich zu, wenn er bereit dazu ist.

Am Freitag hat das ja auch ganz gut geklappt. Stelle ich mit einem kleinen Schmunzeln fest. Für Kookie klingt es vielleicht komisch. Doch so möchte ich, dass wir lernen uns gegenseitig zu vertrauen. Eben eine richtige Beziehung zueinander aufbauen mit dem gegenseitigen Respekt.

Das heißt vor allem, dass beide Partner in der Beziehung gleichberechtigt sind.

Und nicht das Kookie die ganze Zeit nach meiner Pfeife tanzen muss nur weil er sieben Jahre jünger ist als ich. Ganz im Gegenteil. Ich habe bereits das gelernt, was ich wollte, und stehe auch als Unternehmer mit beiden Beinen im Leben. Aber mein Partner soll sich auch selber entwickeln können.

Ohne dass ich ihn ständig an die Hand nehme, um ihm zu zeigen, was er machen muss. Nein, ich kann ihm bloß aufzeigen, was er für Möglichkeiten hat.

Wobei ich denke, dass Jeongguk als Einzelkind, wohl eher eine andere Last zu tragen hat.

Ich bin mir zwar nicht mehr ganz sicher. Aber ich dächte auf dem Probelauf gehört zu haben, dass er wohl das Unternehmen seiner Eltern übernehmen muss. Und wenn dies wirklich der Fall ist, dann ist es meine Pflicht ihm eine Stütze zu sein. So dass er diese Bürde nicht mehr als Last sieht, sondern als Geschenk. Das er die Herausforderung annimmt und Spaß an seinen Aufgeben entwickelt. Auch wenn es vielleicht nicht ganz seinen eigenen Vorstellungen entspricht.

Das empfinde ich erst einmal als viel wichtiger, als so schnell wie möglich auf sexueller Basis spaß zu haben.

Ich entschließe mich dem Kleinen erst einmal zu schreiben, um mich dann wieder voll und ganz meiner Arbeit zu widmen.

Jimin:

Es tut mir leid. Ich hoffe du hast jetzt keinen Ärger wegen mir bekommen. Und ich verspreche dir hier und jetzt, dass ich dir alle Zeit der Welt gebe. Wobei ich nicht hoffe, dass dies jetzt heißt, dass wir uns nicht mehr treffen. Denn das halte ich nicht aus. Ich möchte dich doch wenigstens hin und wieder in meinen Armen halten 🤗 Und außerdem brauche ich noch einen neuen Testesser 😜

Jimin:

Aber was noch viel wichtiger ist, die Tatsache das ich Miso das nicht antun kann. Ich glaube nämlich, dass er dich genauso sehr mag wie ich ...

Ich schicke die Nachricht ab und beginne wieder mit meiner Arbeit. Da ich am Freitag meinem endgültigen Menüvorschlag für die Teilnahme an der Weltmeisterschaft der süßen Künste vorlegen muss, ziehe ich mich in meiner Backstube zurück.

Nach und nach bringe ich die einzelnen Komponenten und Zutaten zusammen.

Nebenbei schreibe ich die daraus neu entstandenen Rezepte auf. Als ich mit meiner weißen Mousse au Chocolat vom Geschmack her zufrieden bin, hole ich Baekhyun und Chanyeol zu mir, damit sie auch noch einmal probieren können, ob es so passt.

Mit großer Begeisterung segnen mir die Beiden das neue Rezept ab. Nun kann ich mich daran machen es ansehnlich auf dem Teller zu präsentieren. Wobei ich mich letztendlich dazu entscheide die Mousse ganz schlicht in einem Glas zu servieren.

Damit das ganze nicht zu langweilig wirkt, beschließe ich einen Teil der weißen Schokolade mit dem Himbeerschaum zu vermengen und fülle diese in runde Formen. Abgekühlt erhalte ich somit eine Art Deckel, welchen ich am Ende auf das Glas aufsetzten, werde.

Mit einem Spritzbeutel fülle ich etwas von der Mousse in die Gläser und bedecke diese anschließend mit dem Schaum aus dem Himbeer-Champagner-Gemisch. Abschließend platziere ich wieder eine kleine Haube der Mousse darüber.

Für mein Dekor bediene ich mich an ein paar Tricks aus der Molekolarküche.

Hierzu erstelle ich Fruchtkugeln aus Mango und Heidelbeeren. Um am Ende einen farblichen Akzent zu setzten. Wobei ich in den Heidelbeertropfen erneut den Champagner, als flüssigen Kern, mit einfließen lasse. Vorsichtig setze ich die Mangoküglechen auf den Himbeerschaum und drapiere anschließend noch ein paar frische Heidelbeeren, eine Erdbeerhälfte sowie ein paar raspeln der weißen Schokolade und ein paar kleine Minzblättchen drumherum.

Mittlerweile sind auch die runden Tafeln Himbeerschokoladen fest. So dass ich nun mit der Dekoration des Deckels weiter machen kann. Auf dem Deckel platziere ich je einen Klecks von der Mousse, um darauf ein kleines Himbeer-Macaron zu betten.

Weiter verziere ich die Schokoladentafel mit weiteren Fruchttropfen aus Mango und Heidelbeere. Zum Abschluss kröne ich das ganze mit essbaren Orchiedeenblättchen. Zu guter letzt setze ich den Schokoladendeckel auf das Dessertglas. Zufrieden betrachte ich meine Arbeit.

„Wow, Chim. Das sieht ja echt krass aus." – kommt es auf einmal von Tao. „Finde ich auch." – antworte ich mit Stolz. „Ist das deine Arbeit für deine Teilnahme an der WM?" – fragt er mich neugierig.

„Hm. Ich muss meinen Menüvorschlag bis Freitag fertig haben. Und das ist jetzt mein Drei-Komponenten-Dessert. Jetzt muss ich nur noch das Foto für die Mappe machen und dann kann ich mich morgen voll und ganz um den Rest kümmern." – erwidere ich auf seine Frage.

„Okay. Ähm, Chim? Wenn du dann fertig bist. Kannst du dann bitte im Gastraum kurz aushelfen?" – fragt mich mein Kollege. „Klar Tao. Ich bin in 5 Minuten bei euch." – antworte ich ihm und mache mich sofort auf den Weg, um meine Kamera zu holen.

Ich stelle die sechs Portionen so hin, dass sie gut zur Geltung kommen und drapiere noch ein paar Früchte drum herum. Danach mache ich die Bilder für meinen Menüvorschlag. Damit fertig bringe ich meine Kamera zurück ins Büro und versuche noch meine Backstube ein wenig auf Vordermann zu bringen.

Die Dessertgläser nehme ich und stelle sie im Gastraum in die Kühltheke.

Gerade damit fertig vernehme ich eine freundliche Frauenstimme. „Wow, das sieht alles so lecker aus!" Schmunzelnd antworte ich ihr. „Das sieht nicht nur so aus, dass ist es auch. Sie können sich gern selber davon überzeugen." – biete ich der Dame mit den längeren rotbraunen Haaren an, sich etwas von unseren Produkten zum Probieren auszusuchen.

„Ich würde ja gern, aber ich kann mich leider nicht entscheiden." – entschuldigt sie sich bei mir. Überlegend schaue ich die Frau an. „Hm, lassen sie sich doch einfach überraschen." – antworte ich ihr.

Sie lächelt mich freundlich an. „Na gut." – willigt sie ein. „Dann nehmen sie doch wieder platzt. Ich bringe ihnen ihr Dessert gleich an den Tisch." – fordere ich sie freundlich auf. Dankend entfernt sie sich wieder und geht zurück zu ihrem Begleiter.

Ich schnappe mir einen großen Teller und drapiere darauf ein Glas der hellen Mousse au Chocolat mit Himbeer-Champanger-Schaum, dazu noch eine kleine Auswahl an Pralinen und zwei Petit Fours. Als ich alles ordentlich auf dem Teller angerichtet habe, bringe ich diesen an den Tisch.

Mit strahlenden Augen schaut sich die Dame meine Auswahl an, als ich den Teller in der Tischmitte abstelle. „Eine kleine Kostprobe aus unserer Patisserie. Ich wünsche ihnen guten Appetit." – sage ich zu dem Paar. „Kann ich ihnen vielleicht noch etwas bringen?" – frage ich die beiden dann noch. Der ältere Mann überlegt kurz. „Also ich würde gern noch einen Kaffee nehmen." – antwortet er schließlich. Ich nicke bestätigend und wende mich dann der Dame zu, welche sich einen Cappuccino bei mir bestellt.

Ich wiederhole kurz noch einmal die Bestellung und möchte mich dann eigentlich auf den Weg zurück zur Bar machen, als mich die Frau erneut aufhält. „Entschuldigen sie bitte, aber ist Mr. Kim, also ich meine Seokjin, zufällig auch da?" – erkundigt sie sich bei mir.

„Nein. Es tut mir leid, aber Jin ist gerade nicht im Haus. Vielleicht kann ich ihnen ja auch bei ihrem Anliegen helfen." – antworte ich ihr wahrheitsgemäß.

Sie schaut ihren Mann kurz an.

„Naja, wir wollten eigentlich fragen, ob es möglich wäre für Freitag noch einen Tisch zu reservieren?" – fragt sie mich letztendlich. „So lange es nicht 400 Personen sind, sollte es eigentlich nicht das Problem sein. Aber ich schaue gern mal für sie nach. An wie viele Personen haben sie denn gedacht?" – frage ich sie interessiert.

Im Gedanken geht sie wohl gerade grob die Gästeliste durch. Nach einen kurzen Augenblick antwortet sie mir dann: „Ich denke so 25 Personen."

Ich nicke bestätigend und entschuldige mich kurz bei dem Paar.

An der Theke gebe ich bei Baekhyun schnell die Bestellung auf und schaue dann in den Computer. „Baek, sind alle Buchung für Freitag schon eingetragen, oder schwirrt irgendwo noch eine rum?" – frage ich meinen Kollegen. Dieser schaut kurz zu mir. „Hm, eigentlich dürfte alles drin sein. Aber vielleicht aktualisierst du das ganze nochmal, nicht das Online noch was rein gekommen ist." – antwortet er mir und widmet sich anschließend wieder der Kaffeemaschine.

Ich gehe seiner Aufforderung nach. Doch es kommen keine weiteren Bestellungen mehr hinzu. Ich blocke schon einmal die 25 Plätze und mache mich mit der Bestellung dann zurück zu dem Paar. Ich stelle den Kaffee und den Cappuccino auf den Tisch und bringe sie dann auf den neuesten Stand. „Es sieht gut aus mit ihrer Reservierung für Freitag. Ich habe die Plätze bereits geblockt." – spreche ich nun zu der Frau mit den rotbraunen Haaren. Sofort fängt sie an zu strahlen.

„Wow. Das ist echt klasse. Da wird sich unser Sohn echt freuen." – entgegnet sie mir nun. Ich lächle sie an. „Auf welchen Namen darf ich die Reservierung denn eintragen?" – frage ich. „Also der Name ist Jeon. Und geht es ab 19:00 Uhr?" – antwortet der Mann. Ich nicke bestätigend. „Gut, ich trage es dann sofort ein. Eine Reservierung für Freitag, 01. September ab 19:00 Uhr für 25 Personen auf den Namen Jeon." – wiederhole ich alles.

„Wenn sie irgendwelche Wünsche haben, dann können sie sich ja gern bei uns melden. Ich hole ihnen noch schnell unsere Visitenkarten, dann können sie sich auch telefonisch melden." – schlage ich dem Paar vor.

Beide nicken bestätigend. „Unser Sohn hat am Freitag Geburtstag. Besteht da die Möglichkeit, dass sie eine Torte für ihn machen? Er schwärmt immer so von euren Desserts." – erkundigt sich die Dame. „Das ist überhaupt kein Problem, Mrs. Jeon." – antworte ich ihr mit einem schmunzeln. Mich würde ja echt mal interessieren, wer so von meinen Desserts schwärmt. Die Dame freut sich sichtlich über meine Antwort.

„Was soll es denn für eine Torte sein?" – frage ich neugierig.

Das Paar schaut sich kurz an. „Naja, er schwärmt immer so von eurem Eis oder besser gesagt, das Vanilleeis hat es ihm förmlich angetan. Kann man da vielleicht irgendetwas machen?" – erzählt der Mann nun.

„Okay. Aber das muss ein Missverständnis sein, Mr. Jeon. Bisher haben wir noch keine Desserts mit Eis angeboten. Also meinte er bestimmt ein anderes Café oder Restaurant, wo er das Eis so gerne mag. Aber es ist kein Problem. Ich lasse mir gern was für ihren Sohn einfallen. Entweder ein Dessert oder eine Eistorte aus Vanilleeis. Ganz wie sie wünschen." – antwortet ich etwas verunsichert. Mrs. Jeon überlegt kurz. „Mh, vielleicht habe ich auch was falsch verstanden. Aber ich dächte, er hat nach eurem Probelauf von eurem Eis geschwärmt." – entgegnet sie nun.

Und mit diesen Worten fällt es mir wie Schuppen von die Augen. Das müssen Jeongguks Eltern sein, welche gerade hier vor mir sitzen. Und wenn ich ehrlich bin, dann habe ich schon die ganze Zeit überlegt, woher ich diese Frau kenne.

Und jetzt genau in diesem Moment, fällt es mir wieder ein. Die Frau mit den rotbraunen Haaren saß letztens gemeinsame mit Jeongguk in diesem Café, wo ich mit Hobi über die Planung des Projektes gesprochen habe.

„Ah, der Probelauf. Ja jetzt fällt es mir wieder ein. Das stimmt, an diesem Abend hatten wir auch das Eis für unsere Gäste." – antworte ich dem Ehepaar. Und sofort merke ich wie mein Gesicht anfängt zu glühen, nur allein bei dem Gedanken an diesen Abend und das Zusammentreffen mit dem Jüngeren.

Nervosität steigt langsam in mir auf und mein Herz springt mir förmlich aus der Brust.

Dann hat Jeonggukie also am Freitag Geburtstag. Dann soll er natürlich auch sein Eis bekommen, denke ich mir. „Also wie bereits gesagt, ich lasse mir gern was für ihren Sohn einfallen." – erwidere ich schließlich noch. Schon liegt ein frohes Strahlen auf dem Gesicht der Frau. „Das ist echt toll." – antwortet sie mir.

Ich mache mir noch schnell ein paar Notizen, nicht dass ich es auch noch vergesse. „Ich trage die Reservierung jetzt noch schnell ein. Und wünsche ihnen noch einen angenehmen Nachmittag. Wenn sie noch weitere Wünsche haben, dann lassen sie es mich gerne wissen." – sage ich zu dem Paar und ziehe mich dann langsam, aber sicher wieder an meinen Arbeitsplatz zurück.

Ein Blick auf meine Uhr sagt mir, dass ich in einer Dreiviertel Stunde schon wieder los muss. Das erste Mal Tanzen mit Hoseoks Projektgruppe. Nach dem ich die Reservierung im System eingetragen habe gehe ich zurück in mein Büro. „Baek, ich bin im Büro. Wenn was ist, dann sagt einfach bescheid." – gebe ich meinem Kollegen bescheid.

An meinem Schreibtisch schnappe ich mir mein Handy und siehe da, Kookie hat mir wieder geschrieben.

Jeonggukie 😘:

Danke das du mir Zeit gibst.

Das mit dem Testesser klingt wirklich gut. Wann kann ich anfangen?

Jeonggukie 😘:

Und warum schaffst du es eigentlich immer wieder mich vollkommen aus dem Konzept zu bringen. Aber du kannst Miso sehr gern ausrichten, dass ich ihn auch mag. Und ich freue mich, wenn ich ihn mal wieder sehe.

Jimin:

Also du kannst jederzeit bei uns anfangen. Ich hätte nichts dagegen.

Jeonggukie 😘:

Na, das lasse ich mir doch nicht zweimal sagen.

Ist das eigentlich ein richtiger Beruf? Weil, wenn ja. Dann habe ich meine Berufung gefunden.

Jeonggukie 😘:

Jimin-Hyung, bist du heute beim Tanztraining wirklich dabei?

Jimin:

Mh, ich glaube nicht, dass Testesser ein richtiger Beruf ist. Aber du kannst ja was lernen oder studieren, wo du mit solchen Dingen zu tun hast.

Und nein ... ich bin natürlich nicht beim Training dabei. Das haben Yoongs und Hobi nur erzählt, damit ihr alle Angst bekommt 🤪

Jeonggukie 😘:

Supi, dann sehe ich dich ja heute doch noch 😊. Also bis Später ...

Lächelnd lege ich mein Telefon wieder weg.

So, so, Kookie freut sich also, dass wir uns heute noch sehen. Aber ganz ehrlich. Ich freue mich auch schon darauf den Kleinen endlich wieder zu sehen. „Jimin, Tisch 4 möchte zahlen." – reißt mich Baekhyun aus meinen Gedanken. „Ich bin schon auf dem Weg." – antworte ich ihm und erhebe mich von meinem Platz und drucke zunächst einmal die Rechnung aus. Langsam begebe ich mich zu unseren Gästen. „Ich hoffe es war alles zu ihrer vollsten Zufriedenheit?" – frage ich das Paar und reiche die Rechnung an Mr. Jeon weiter.

Dieser bejaht meine Frage mit einem zufriedenen Lächeln.

„Eure Desserts sind echt der Hammer." – lobt mich die etwas ältere Frau. „Vielen Dank. Sowas hören wir hier sehr gern." – bedanke ich mich für ihre Worte. Solch ein Zuspruch geht immer runter wie Öl. „Dies gilt auch für alles andere. Aber um ehrlich zu sein, habe ich auch nichts anderes erwartet. Jin ist ein super Koch und hat uns schon so oft mit seinen Kreationen zum staunen gebracht. Und jetzt noch die Kombination mit der Patisserie ist einfach super." – schwärmt sie weiter.

Das Ehepaar erhebt sich von seinem Platz und gemeinsam gehen wir vor an den Tresen. Mr. Jeon begleicht die Rechnung und gemeinsam mit seiner Frau verlässt er das Restaurant mit ein paar freundlichen Worten.

Erneut richte ich meinen Blick auf meine Uhr und stelle fest, dass ich schon ganz schön spät dran bin. Schnell gehe ich in den Aufenthaltsraum, um mich umzuziehen. Anschließend schnappe ich mir meine Sachen aus dem Büro und verabschiede mich für heute von der Crew.

So noch ein paar Minuten und ich kann endlich wieder Tanzen, denke ich mir, als ich mein Auto in Bewegung setzte, um mich auf den Weg zu Joonies Entertainment zu machen.

Gerade noch pünktlich erreiche ich mein Ziel.

Hobi erwartet mich bereits mit einem breiten Grinsen, bei dem ich eigentlich schon Angst bekommen müsste. Da dies in der Regel nichts gutes bedeutet. Unbeirrt folge ich meinem Kumpel in das große Gebäude.

„Und bist du bereit für dein erster Tanztraining mit meinen Schülern?" – fragt mich der Rothaarige. „Na klar freue ich mich. So kann ich mich wenigstens mal wieder richtig auspowern. Joggen ist ja ganz gut aber beim Tanzen geht das immerhin noch tausend Mal besser." – entgegne ich ihm gespannt.

„Und du freust dich also wirklich auch nur aufs Tanzen?" – fragt er mich erneut mit einem wissenden Grinsen. Irritiert schaue ich ihn an. „Auf was sollte ich mich denn noch freuen, außer aufs Tanzen?" – frage ich ihn, da ich im Moment echt keinen Plan habe, worauf mein Kumpel hinaus will.

„Ach nichts!" – winkt er bloß mit einem Schulterzucken ab.

„Na ja, es hätte ja sein können, dass du dich vielleicht noch auf jemanden bestimmtes freust." – stichelt er weiter. „Ja klar, Hobi. Ich freue mich darauf mit dir zusammen zuarbeiten. Wir hatten schon ewig nicht mehr die Möglichkeit gemeinsam an so ein Projekt durchzuführen." – entgegne ich ihm weiter.

Schweigend steigen wir in den Fahrstuhl ein.

Jedoch liegt der Blick des Rothaarigen ständig auf mir. Hoseok macht mich mit seiner momentanen Art sehr nervös. „Ha-habe ich irgendetwas im Gesicht?" – frage ich in verunsichert. „Nein, ChimChim. Es ist alles gut." – antwortet er mir mit einem spitzbübischen Grinsen. Irgendwie verhält er sich sehr komisch, denke ich mir. Aber na ja, er wird schon seine Gründe dafür haben.

Als der Fahrstuhl an unserem Ziel ankommt begeben wir uns gemeinsam zu dem großen hellen Tanzsaal. Namjoon steht schon mit ein paar von Hoseoks Schülern bereit und wartet auf uns. Wir Zwei gehen freudestrahlend auf unseren Kumpel zu. „Hey ihr beiden!" – begrüßt er uns und zieht erst Hobi und anschließend mich in eine feste Umarmung.

Vorsichtig lasse ich nun mein Blick zu den anderen gleiten.

Und da steht er. Jeonggukie.

Der Braunhaarige unterhält sich gerade mit Hyuna und Taehyung. Als sich unsere Blicke treffen, schenkt er mir ein schüchternes Lächeln. Sofort färben sich seine Wangen in ein zartes Rosa und er fängt an sich verlegen am Hinterkopf zu kratzen.

Hyuna und Tae drehen sich nun auch in unsere Richtung und begrüßen ihren Lehrer und mich. Da Hobi bereits seine Trainingssachen an hat gebe ich den beiden Älteren bescheid, dass ich mich kurz noch umziehen gehe. „Hey Chim! Du kannst dich gern in Taemins Büro umziehen. Du weißt ja, wo es ist. Ach, und Taem hat noch was für dich auf seinen Schreibtisch gelegt." – erzählt mir Joonie.

Ich nicke verstehend und mache mich also in das Büro meines Ex-Freundes.

Vorsichtig öffne ich die Tür und betrete den lichtdurchfluteten Raum. Schnell schlüpfe ich in meine Tanzsachen und bevor ich das Zimmer wieder verlasse, schaue ich schnell in den Umschlag, welcher mit meinem Namen beschriftet ist.

Darin entdecke ich zwei VIP-Tickets für sein Konzert am kommenden Samstag. Auf einem kleinen Zettel hat er mir noch eine Nachricht hinterlassen.

Hey ChimChim. Ich freue mich darauf dich und deine Begleitung am Samstag auf meinem Konzert zu sehen. Und übrigens brauchst du auch keinen von unseren Freunden fragen. An die habe ich nämlich auch bereits gedacht. Sie haben ihre Tickets auch schon erhalten.

LG und bis spätestens Samstag, dein Taemin

Bei dieser Nachricht muss ich schmunzeln.

Na schön, wenn Taemin es so will, dann gehe ich auch allein. Oder ich frage einfach Kookie, ob er vielleicht Lust hat, mich zu Taemins Konzert zu begleiten. Dieser Gedanke gefällt mir, um ehrlich zu sein, sehr. Also stecke ich den Umschlag in meine Tasche und mache mich auf den Weg zurück ins Tanzstudio.

„Ah, da bist du ja." – begrüßt mich mein Kumpel, als ich den Raum betrete.

„So, da wir jetzt endlich alle Vollzählig sind beginnen wir mit ein paar Übungen zum Aufwärmen. Danach fangen wir dann an, den ersten Tanz für heute zu erarbeiten. Also los geht's!" – fordert der Lehrer seine Schüler und mich auf. Er stellt die Musik an und schon beginnen wir mit den ersten Übungen.

Nach und nach steigern wir die Intensität und bauen die ersten Tanzschritte ein. In dem großen Spiegel vor uns erkenne ich, dass Jeongguks Blick des öfteren auf mir liegt. Schmunzelnd beobachte ich ihn eine Zeit lang bis Hobi uns auffordert die Aufwärmrunde mit ein paar Dehnübungen abzuschließen.

„So ihr Lieben. Ich hoffe ihr seid jetzt richtig aufgewärmt. Und wenn nicht, dann wird Chim euch jetzt erst einmal richtig einheizen. Wir fangen jetzt mit der ersten Choreografie an. Zunächst wird Chim sie euch einmal komplett vortanzen und danach beginnen wir damit sie Schritt für Schritt zu erarbeiten. Und vielleicht schaffen wir es ja zum Abschluss schon die vollständige Choreo durchzutanzen." – erklärt der Rothaarige seinen geplanten Ablauf.

Die Schüler setzten sich in einer Reihe vor den großen Spiegel, um einen guten Blick auf mich zu haben. Nur gut, dass ich alle Choreografien von meinem Ex-Freund im Schlaf tanzen kann.

Aber genau dieses Wissen macht sich mein Mitbewohner nun wohl zu nutze.

Im Gedanken bereite ich mich auf die Choreografie von 'Danger' vor. So wie ich es mit Hoseok besprochen habe. Er nimmt neben den anderen Platz. Auf seinem Handy sucht er nun die passende Musik raus. „Bist du bereit Jiminie?" – fragt er mich mit einem dreckigen Grinsen.

Ich nicke und begebe mich in die richtige Position.

Und schon dröhnen die ersten Takte des Liedes 'Sexuality' aus den Boxen. Irritiert schaue ich meinen Kumpel an. „Sorry Chim, kleine Planänderung." – sagt er mit einem Schulterzucken und einem schelmischen Lächeln. Ich werfe ihm einen bösen Blick zu.

Ich gehe auf meine Position und warte auf meinen Einsatz. „Okay. Wie du meinst. Du willst 'Sexuality', dann bekommst du das auch." – sage ich seufzend.

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