Kapitel 21 | Licht ins Dunkel

POV | Jeongguk

Jimin-Hyung🥰😘:

In deiner Gegenwart fühle ich mich jedes Mal wie der größte Idiot. Weil ich ständig alles falsch mache. Dabei wünsche ich mir nichts sehnlicher, als dass du genauso fühlst.

Jimin-Hyung🥰😘:

Also mir ist es egal wie alt du bist. Wo du her kommst? Was du für Erfahrungen hast ... egal ob im Job oder in Beziehungen. Solange du Glücklich bist, bin ich es auch. Und am schönsten fände ich es, wenn ich dich glücklich machen könnte ...

———————

Immer und immer wieder lese ich mir die letzten Nachrichten von Jimin durch.

Mein Puls rast und ich habe das Gefühl jeden Moment umzukippen. Und warum? Weil mich dieser Mann einfach nur wahnsinnig macht.

Ich vermisse seine Nähe und seine Berührungen. Seit Freitag, als wir am Abend gemeinsam im Seoul Forest waren, kann ich an nichts anderes mehr denken als an ihn.

Langsam, aber sicher muss ich mir eingestehen, dass meine Gefühle nicht bloß ein leichter Crush auf Jimin sind.

Nein ... ich habe mich voll und ganz in diesen Typen mit dem verfressenen Köter verliebt.

Hals über Kopf werfe ich alle meine Prinzipien über Bord und kann nichts dagegen tun, dass mich meine Empfindungen ihm gegenüber immer mehr einlullen, als würde ich unter einer großen Glocke sitzen.

Ist er nicht in meiner Nähe, dann habe ich das Gefühl, als würde ich im dichtesten Nebel versinken. Alles ist grau und trostlos. Doch jede noch so kleine Geste, sei es ein noch so sanftes Lächeln, jede noch so kleine Berührung, sein ständiger Blick auf mir oder jedes noch so kleine Wort, von ihm, lässt mein Herz höher schlagen.

Alle diese Dinge, ... schon allein seine pure Aufmerksamkeit, bringen Licht ins Dunkel.

Seine unvergleichliche Stimme oder gar seine geschriebenen Worte in jeder seiner Nachrichten lassen meine kleine Welt in tausenden von verschiedenen Farben erstrahlen.

Er ist die Sonne, die mir die wohlige Wärme spendet, damit ich mich geborgen fühle. Er ist die Luft, welche ich zum atmen brauche. Seine starken Arme sind für mich wie ein Nest, in das ich mich immer wieder fallen lassen kann und mir uneingeschränkten Schutz bieten. Und ich bin mir Sicher, dass sie mich immer auffangen werden.

Der Mann, mit dem unbeschreiblichen Eye-Smile und der sagenhaften Stimme, bringt meine doch so heile und behütet wirkende Welt sowas von ins Wanken.

Jedoch nicht auf eine zerstörerische Art und Weise.

Sondern auf ein Art, die mir solch eine Liebe und Aufmerksamkeit entgegenbringt welch mir die nötige Zuflucht bietet, die ich von meinen Freunden und sogar von meinen Eltern nicht in dem Ausmaß erhalte, wie ich sie benötige, um wirklich Glücklich sein zu können.

Ich weiß, ich kenne den den Älteren noch nicht lange.

Aber dennoch schafft er es allein mit seiner bloßen Anwesenheit alle aufkeimenden Zweifel über meine Zukunft auszuräumen. Ich fühle mich berauscht und stark genug mich jeder Herausforderung zu stellen.

Solange er an meiner Seite ist, habe ich das Gefühl, dass ich alles schaffen kann.

Doch wie nennt sich dieses Gefühl?

Ist es bloß eine kleine Verliebtheit? Oder fühle ich mehr als das! Oh, man ... ich spüre wie mir das Blut förmlich durch die Adern rauscht und dass nur allein bei dem Gedanken an ihn und das Chaos, welches er in mir hinterlässt. Warum ausgerechnet dieser Mann?

Mühsam versuche ich mich auf den Unterricht von Mr. Jung zu konzentrieren. Doch so richtig schaffe ich es nicht. Das Display meines iPhones beginnt erneut zu leuchten und zieht sofort meine Aufmerksamkeit auf sich. Mit klopfenden Herzen erkenne ich, dass es der Schwarzhaarige ist, der mir erneut schreibt.

So unauffällig wie möglich schaue ich mich für einen kurzen Moment in der Klasse um.

Darauf bedacht, dass mein Lehrer nicht merkt, dass ich mich mit meinem Handy beschäftige, anstatt dem Unterricht die nötige Aufmerksamkeit zu schenken. Als ich mich in Sicherheit wiege, öffne ich die Nachricht meines Traumprinzen und sofort schleicht sich ein Lächeln auf meine Lippen.

Jimin-Hyung 🥰😘:

Es tut mir leid, Jeonggukie. Ich möchte dich nicht überfordern. Ich kann es verstehen, wenn du nichts mit mir zu tun haben willst. Bitte verzeih mir meine aufdringliche Art.

Oh nein, denkt er jetzt tatsächlich, dass ich ihn nicht mag – frage ich mich und leichte Panik breitet sich in mir aus. Ich will ihn ... es ist mir doch völlig egal, dass er schon erwachsen ist. Mit nun zitternden Händen fange ich an eine Nachricht einzutippen.

Jeongguk:

Ich mag dich, Jimin. Wirklich! ☺️

Jeongguk:

Deine Worte werfen mich bloß gerade total aus der Bahn. Ich bin gerade völlig mit meinen Gefühlen überfordert. Ich weiß nicht, was das alles bedeutet und warum ich mich so fühle. Jeongguk:

Jimin, ich habe Angst.

Jeongguk:

Einfach nur Angst etwas falsches zu sagen, zu schreiben oder einfach etwas falsches zu tun. Ich habe echt keine Ahnung, warum ich mich so fühle.

Jeongguk:

Bitte lach mich jetzt nicht aus. Aber vor allem habe ich diesen einen Wunsch! Bitte wende dich jetzt bloß nicht von mir ab. Das zerreißt mir das Herz.

Ohne große darüber nachzudenken, drücke ich auf absenden.

Und schon macht sich die Nachricht auf den Weg zu ihm. Die pure Verzweiflung baut sich in mir auf. Denn immer noch frage ich mich - warum ein Mann wie er ausgerechnet Interesse an mir, einem Teenager, einem kleinen Schüler ohne jeglichen Einfluss und irgendwelchen Erfahrungen haben kann. Ich verstehe es einfach nicht.

Erneut blinkt mein Handy auf. Wie in Trance beginne ich die Nachricht zu lesen.

Jimin-Hyung 🥰😘:

Warum soll ich mich von dir abwenden?

Jimin-Hyung 🥰😘:

Glaubst du wirklich, ich habe keine Angst vor meinen Gefühlen?

Jimin-Hyung 🥰😘:

Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie ich mich fühle, wenn du in meiner Nähe bist. Du warst auf einmal da und stellst mein ganzes Leben auf den Kopf. Ganz ehrlich, ich hatte die Hoffnungen bereits aufgegeben jemals wieder solche Gefühle für jemanden zu entwicklen. Ich komme mir, zwischen all den glücklichen Pärchen um mich herum, schon total dämlich vor. Und dann ... dann kamst du auf deinem Skateboard um die Ecke und lässt dir von meinem Hund das Essen klauen.

Jimin-Hyung 🥰😘:

Und glaube mir. Ich habe genauso Angst vor meinen Gefühlen für dich wie du vor deinen. Noch nie in meinem Leben habe ich solche Empfindungen gegenüber einer anderen Person gehabt.

Jimin-Hyung 🥰😘:

Ich gebe dir alle Zeit der Welt, wenn du mir nur eine Chance gibst. Eine Chance, in der ich dir beweisen kann, dass ich es ernst mit dir meine. Und vielleicht ist es ja auch einfacher, wenn wir uns gemeinsam unseren Ängsten stellen.

Jimin-Hyung 🥰😘:

Ich mag dich viel zu sehr. Als das ich das, was sich zwischen uns gerade einfach so anbahnt, Leichtsinnig aufs Spiel setze. Das ist mein Ernst. Bitte lass mich dir zeigen, dass dies kein Spiel für mich ist.

Seine Worte lösen eine komplette Gänsehaut aus, welche sich wie ein kalter, aber dennoch angenehmer Schauer über meinen ganzen Körper legt. Mit glühenden Wangen kann ich es nicht verhindern, wie ein Honigkuchenpferd vor mich hin zu grinsen. Nenn mich naiv. Aber im Moment gibt es nichts Besseres als diese Worte, die er mir gerade geschrieben hat.

Jeongguk:

Diese Worte von dir zu lesen, beruhigen mich ja mal so überhaupt nicht. Aber ich kann nicht anders. Denn ich habe das Gefühl, das mein Herz förmlich nach dir und deiner Zuneigung schreit, ... also, ja ...

Ich spüre die Präsenz meines Lehrers direkt hinter mir.

Ohne die Nachricht fertig zu schreiben, drücke ich einfach auf senden. Denn genau in diesem Moment greift Mr. Jung nach meinem Smartphone und reißt es mir aus der Hand. „Jeon Jeongguk!" – ermahnt er mich sichtlich angesäuert. „Ich glaube wir müssen da mal ein ernstes Wörtchen miteinander sprechen. Nach der Stunde bleibst du bitte noch hier. Und dein Handy bleibt jetzt erst einmal bei mir." – sagt er angepisst und begibt sich wieder zurück nach vorn zur Tafel.

Kopfschüttelnd legt er mein Handy auf dem Lehrertisch ab und fährt nach einem genervten Seufzen mit seinem Unterricht fort.

Scheiße, jetzt habe ich ein ernstes Problem, denke ich mir.

Warum bin auch bitte nur so blöd und lasse mich von meinem Schwarm dazu hinreisen während des Unterrichts mit ihm zu schreiben. Ich könnte mir gerade selber eine klatschen, für so viel Dummheit.

Von meinem besten Freund erhalte ich bloß einen belustigten Blick. Diesen erwidere ich mit einem verärgerten Augenrollen.

Stur wende ich meinen Blick von ihm ab. Sauer über mich selber versuche ich dem weiteren Unterricht zu folgen. Jedoch schweifen meine Gedanken immer wieder zu dem Schwarzhaarigen ab. Danke, Jimin!

Als das Pausenzeichen ertönt, bleibe ich einfach auf meinem Platz sitzen.

„Taehyung, bist du bitte so nett und richtest Mr. Min aus, dass Jeongguk später nach kommt.!" – fordert Mr. Jung meinen besten Freund auf meinen Klassenlehrer meine Verspätung auszurichten. „Ja, ich richte es aus, Mr. Jung." – erwidert der Rothaarige.

„Viel Glück, Kookie." – wünscht er mir und schaut mich dabei mitleidig an.

Tae beugt sich ein Stück zu mir runter und sagt: „Ich glaube Mr. Jung hat heute einfach nur einen sehr schlechten Tag." – versucht er mich aufzumuntern. „Danke Tae!" – erwidere ich darauf als er mir noch einmal ermutigend auf die Schulter klopft.

Als endlich alle Schüler den Raum verlassen haben, kommt mein Lehrer auf mich zu. „Jeongguk. So langsam geht mir dein Verhalten echt zu weit. Letzte Woche warst du nur in deinen Gedanken versunken und geistig total abwesend. Und heute sitzt du da und tippst die ganze Zeit auf deinem Handy rum. Ich sage dir gleich, du kommst hier nicht eher raus, bis du mir endlich verrätst, wer dir gerade ins Hirn geschissen hat." – meckert mich der sonst so freundliche Lehrer mit fester Stimme an.

Ich kann seine Enttäuschung förmlich spüren.

Mein Blick ist stur auf den Boden gerichtet. In mir stauen sich so viele Gefühle auf einmal an, dass ich platzen könnte. Immer mehr baut sich in mir das Verlangen auf alles einfach raus zu brüllen, was mich im Moment so beschäftigt. Aber genau jetzt in diesem Moment versuche ich die aufkommenden Emotionen runterzuschlucken.

Ich merke, wie sich immer mehr Tränen in meinen Augen sammeln.

Jedoch scheitert mein Versuch diese einfach zu verdrängen, kläglich. Nach und Nach bahnen sich die ersten heißen Tränen den Weg über meine Wangen.

Und genau in diesem Moment brechen bei mir alle Dämme und laut schluchzend lasse ich meinen Tränen freien Lauf. Mit zitternder Stimme stottere ich: „E-es t-tut mir l-leid, Mr. Jung." – vor mich hin. Immer und immer wieder wird meine Stimme durch tiefe Schluchzer unterbrochen.

Seufzend steht mir mein Lehrer gegenüber und streicht mir beruhigend über den Rücken.

„Ich sehe doch, dass dich was bedrückt. Willst du mir nicht erzählen, was dir auf dem Herzen hast?" – spricht er mich nun mit leiser Stimme an.

„E-es ist nichts. Mir geht es gut. Wirklich!" -versuche ich dem Rothaarigen weis zu machen. Doch mein immer wieder aufkeimendes Schluchzen verrät, dass es doch nicht so ist. „Entschuldige Kookie. Aber das glaube ich dir nicht. Wenn wirklich alles Okay wäre, dann würdest du hier nicht rum laufen wie ein Zombie. - versucht er mich weiter zu beruhigen.

„Ich mache mir große Sorgen um dich. Und auch Mr. Min findet, dass du komisch drauf bist. Du kannst mir vertrauen und alles, was du mir erzählst, dass bleibt auch unter uns. Manchmal tut es gut mit einer außenstehenden Person über seine Probleme zu sprechen. Vielleicht kann ich dir ja sogar helfen!" – spricht er weiter.

Eigentlich hat mein Lehrer ja Recht.

Vielleicht tut es mir ja wirklich gut mit jemanden zu sprechen. Ich habe zwar schon mit Hyuna eine Verbündete, aber dennoch kann sie mir nicht dabei helfen mit meinen Gefühlen klarzukommen. Immerhin gehört in meinem Fall etwas mehr dazu als offen zu zugeben, dass ich verliebt bin. Nein, das finde ich eigentlich gar nicht so schlimm.

Auch wenn es noch nicht so lange ist, finde ich dieses Gefühl trotzdem total berauschend. Und um ehrlich zu sein, möchte ich es für nichts auf der Welt mehr missen.

Viel ehr mache ich mir Gedanken darüber, dass wenn ich zu meiner Liebe stehen will, ich mich vor meinen Freunden und vor allem vor meiner Familie outen muss. Auch wenn ich in meinem Freundeskreis einige kenne die ihr Outing bereits hinter sich haben, so belastet es mich trotz allem sehr stark.

Ich schäme mich nicht dafür, dass ich mich in jemanden mit dem gleichen Geschlecht verliebt habe, aber ich habe große Angst vor der Reaktion meiner Eltern. Vor allem vor der von meinem Vater.

Aber vielleicht kann mir Mr. Jung ja wirklich helfen.

Denn soweit ich weiß, ist er ja selber schwul. Also kann er bestimmt auch meine Ängste verstehen. Langsam hebe ich meinen Blick und schaue in das besorgte Gesicht von Mr. Jung. „E-es g-gibt da wirklich etwas, was mich gerade beschäftigt." – gebe ich nun doch schon fast flüsternd zu.

Auffordernd schaut mich mein Lehrer an.

Als ich gerade anfangen will, mit sprechen, stoppt er mich kurz. „Warte Jeongguk. Ich glaube wir sollten wo anders hin gehen. Ich habe das Gefühl, dass dieses Gespräch länger dauern wird. Also lass uns einfach raus gehen. Am besten wir gehen auf den Sportplatz, da ist heute keiner. Dort können wir uns hinsetzten und in Ruhe und vor allem ungestört sprechen. Aber vorher gehen wir noch in der Cafeteria vorbei, da können wir uns noch mit Nervennahrung eindecken. Ich habe ganz stark das Gefühl, dass du ganz dringend was zu Aufmunterung brauchst." – spricht er mich aufmunternd an.

„Ich sage nur schnell Yoongi, ähm also ich meine Mr. Min, bescheid, dass du nicht kommst." – spricht er zu mir und verschwindet kurz darauf.

Ich warte vor unserem Klassenraum und einen Moment später steht der Rothaarige Lehrer mit einem Lächeln vor mir.

„So, wir können los."

Gemeinsam machen wir uns auf den Weg auf den Sportplatz. Nach einem kurzen Stopp in der Cafeteria erreichen wir die große Wiese, auf der ich mich neben meinem Lehrer niederlasse. Sofort lasse ich meinen Blick über den leeren Sportplatz gleiten. Der Ältere hält mir eine Flasche mit Wasser und einen Schokoriegel hin. Dankend nehme ich die Sachen entgegen und öffne die Flasche auch sofort, um einen Schluck davon zu trinken.

„Also Kookie, was hast du auf dem Herzen?" – fragt er mich neugierig.

Ich seufze kurz bevor ich meine Stimme erhebe. „Ähm, i-ich glaube ich h-habe mich v-verliebt." – kommt es mir unsicher über meine Lippen. Mein Sportlehrer schaut mich lächelnd von der Seite aus an. „Aber Kookie, dass ist doch nicht schlimm, wenn du verliebt bist." – versucht er mich zu beruhigen.

Unsicher zucke ich mit den Schultern.

Fragend sieht er mich darauf hin an. „Sie erwidert deine Gefühle nicht?" – fragt er mich nun besorgt.

„N-nein, dass ist es nicht." – sage ich und schüttle dabei meinen Kopf. Ich richte meinen Blick auf den Boden und hole einmal tief Luft. „Naja, ich glaube ich bin Schwul." – füge ich schon fast flüsternd hinzu. „Oh, okay. Also hast du dich in einen Jungen verguckt?" – fragt er mich nun. Bestätigend nicke ich ihm zu.

„Und wo ist da jetzt dein Problem, Jeongguk?" – fragt er mich herausfordernd.

Ich überlege kurz. Denn eigentlich habe ich damit kein Problem, das ich offensichtlich eine starke Sympathie für einen Mann entwickelt habe. Weil ich dieses Gefühl, welches Jimin in mir auslöst einfach mag und auf keinen Fall mehr missen möchte.

„Mein Problem ist, dass ich Angst habe, Mr. Jung. Ich habe Angst davor meine Freunde damit vor den Kopf zu stoßen. Aber am meisten habe ich Panik davor Taehyung davon zu erzählen. Und noch mehr habe ich Angst vor der Reaktion von meinen Eltern. Ich möchte nicht, dass sie von mir enttäuscht sind." – spreche ich nun offen darauf los.

Er nickt verstehend.

„Okay. Aber warum hast du ausgerechnet bei Taehyung angst ihm von deinen Gefühlen zu beichten. Ist er etwa der Junge, in den du dich verliebt hast?" – fragt er mich. Mit großen Augen schaue ich meinen Lehrer an. „Tae? Nein niemals. Taehyung ist mein bester Freund und außerdem hat er ja eine Freundin." – entgegne ich ihm geschockt.

„Also ich habe mich damals auch in meinen besten Freund verliebt, obwohl er zu diesem Zeitpunkt auch eine Freundin hatte." – gibt mein Lehrer offen zu. Bei seiner Äußerung muss ich Lächeln.

„Glauben sie mir, Mr. Jung. Ich kenne Tae praktisch seit meiner Geburt. Wir beide sind sozusagen zusammen aufgewachsen. Wir kennen uns beide in und auswendig, also auch alle Macken und allein das ist der Grund dafür, dass ich mich nie in ihn verlieben könnte. TaeTae ist für mich ehr wie ein Bruder." – erzähle ich ihm vom meinem Hyung.

„Okay, okay. Ich verstehe. Also, es ist nicht Tae in den du dich verliebt hast." – erwidert der Ältere verstehend.

„Aber warum denkst du, dass Taehyung ein Problem damit haben könnte, dass du auf das gleiche Geschlecht stehst? Sein Bruder lebt doch auch mit seinem Freund zusammen. Die beiden wollen doch auch bald heiraten. Und so viel ich weiß verstehen Jin und er sich doch auch super. Also warum?" – gibt er mir zu bedenken.

„Naja, Tae glaubt, dass ich was von Hyuna will." – antworte ich ihm darauf.

„Und wie kommt er darauf das du auf Hyuna stehst?" – will er weiter wissen. „Unsere Eltern sind gut befreundet. Hyuna und ich haben deshalb öfter Kontakt, weil unsere Eltern das so wünschen. Das heißt wir sollen uns treffen, verabreden. Aber eigentlich wünschen sie es sich, dass wir uns daten. Damit wir uns besser kennen lernen. Und am liebsten wäre es ihnen, auch wenn wir irgendwann heiraten würden. Dem ist aber nicht so. Hyuna und ich wir sind Freunde und mehr wird da auch nie laufen. Erstens hat sie auch bereits seit längerem einen festen Freund. Und zweitens hat Hyuna gleich gemerkt, dass ich auf jemand anderen stehe." – erzähle ich meinem Trainer die ganze Geschichte.

Kopfschüttelnd schaut er mich an.

„Also hat Tae das ganze falsch verstanden. Aber ganz ehrlich. Ich habe mich auch schon gewundert, warum Hyuna und du auf einmal so dicke seid. Da kann man auch viel hineininterpretieren." – entgegnet er mir lachend.

Bei dieser Äußerung muss ich leicht schmunzeln.

Wo er recht hat, hat er recht. Wir beide haben mittlerweile auch in der Schule viel Kontakt miteinander. Es ist also kein Wunder das Taehyung denkt, dass ich wirklich auf die Blondine stehe.

„Mr. Jung. Mein Problem ist aber auch, dass ich mir so unsicher bin. Ich habe überhaupt keine Erfahrungen. Bisher hatte ich noch nie das verlangen nach so etwas wie körperlicher Nähe oder gar einer Beziehung. Dem zufolge habe ich auch noch nie jemanden so richtig geküsst und ganz zu schweigen von meinen sexuellen Erfahrungen. Ich habe einfach Angst, dass ich alles Falsch mache und er mich aus diesem Grund doch von sich stößt und jemanden mit mehr Übung, mir vorzieht. Auch wenn er mir immer und immer wieder sagt, dass er mich mag und es ernst mit mir meint." – spreche ich nun weiter über die Dinge, die mich momentan beschäftigen.

Aufmerksam hört mir der Pädagoge zu. Er scheint gerade zu überlegen. Doch nach einem kurzen Moment fragt er mich: „Also verstehe ich dich richtig. Er ist auf jeden Fall erfahrener als du?" Dies beantworte ich mit einem nicken.

„Ist er älter als du?" – fragt er mich weiter.

Ich erwidere auch diese Antwort mit einem nicken „Er ist schon etwas älter als ich." – antworte ich ihm verlegen. „U-und er geht auch nicht mehr zur Schule." – füge ich noch hinzu. „Okay, ist er dann schon an der Uni?" – erkundigt er sich weiter. Auch hier antworte ich wieder mit einem Kopfschütteln.

Seufzend nimmt der Ältere die Informationen auf.

„Hör mir zu, Kookie. Ich kann dir in dieser Sache nur Raten, dass du mit Taehyung über deine Gefühle reden musst. Sei ehrlich zu ihm. Er wird es ganz sicher alles verstehen. Ich denke, dass Tae auch einfach nur möchte, dass du Glücklich bist. Und dabei ist es ihm bestimmt völlig egal ob du einen Freund oder eine Freundin hast. Er möchte nicht, dass du allein bist. Da er doch jetzt mit Lisa zusammen ist. Und aus diesem Grund sieht er in deiner Freundschaft zu Hyuna gleich deine potenzielle Freundin. Ich bin mir ganz sicher, dass Taehyung sehr stolz auf dich sein wird. Schließlich kennt ihr euch schon sehr lange und hey, wenn er weiß was Sache ist, dann wird er auch nicht mehr überall rum erzählen dass du in sie verliebt bist." – baut er mich mit seinen Worten auf.

„Danke Mr. Jung. Es tut gut noch einmal eine andere Sicht zu hören. Aber was mache ich mit meinen Eltern?" – stelle ich ihm erneut eine Frage.

Nachdenklich sieht er mich an.

„Ach Kookie, ich würde erste einmal einen Schritt nach dem anderen machen. Freunde dich doch erst einmal mit dem Gedanken an, einen Freund zu haben. Wenn du dir ganz bestimmt sicher bist, dass du schwul bist, dann kannst du in Ruhe mit deinen Eltern darüber sprechen." – rät er mir zu diesem Thema.

Ich finde er hat recht.

Ich muss mich selber erst einmal mit diesem Gedanken anfreunden, bevor ich zu Hause alle Pferde scheu mache.

„Ach und Jeongguk pass auf, wegen dem Typen. Wenn er, wie du sagst ernstes Interesse an dir hat, dann weiß er auch das du etwas jünger bist als er. Dann wird er es auch verstehen, dass du noch nicht so viele Erfahrungen hast. Sag ihm ehrlich das du Angst hast und lass dich auf keinen Fall zu irgendetwas drängen oder sogar unter Druck setzen. Zeige ihm, dass du noch nicht so weit bist bestimmte Dinge zu tun. Wenn er dich liebt, dann wartet er, bis du bereit dazu bist." – gibt er mir in Bezug auf meine mögliche Beziehung mit auf den Weg.

„Du kannst auch immer auf mich Zählen, wenn du reden möchtest. Aber auch jederzeit fragen, wenn du was wissen möchtest. Also wenn es um Sex geht oder so. Wobei du da vielleicht eher mit deinen Freunden darüber sprechen solltest als mit mir, deinem alten Pauker." – gibt er nun lachend von sich.

Irgendwie fände ich dieses Situation, mit meinem Lehrer über Sex zu sprechen schon irgendwie komisch.

„Yugyeom und BamBam helfen dir da bestimmt auch weiter. Mir wäre so ein Gespräch mit meinem Lehrer auch ehr peinlich." – entschuldigt er sich für seinen Vorschlag. Mit vor Verlegenheit roten Wangen kichere ich vor mich hin.

„Danke, Mr. Jung. Danke, dass sie mir zuhören und mit mir sprechen. Ich fühle mich schon viel besser." – sage ich ehrlich erleichtert zu ihm.

Strahlend legt er einen Arm um mich und streicht mir erneut über den Rücken. „Siehst du, ich habe es dir doch gesagt, dass es hilft, wenn man mit jemanden reden kann." – flötete er siegessicher darauf los.

Nickend stimmte ich in das Gelächter mit ein.

Als wir uns beide wieder gefangen haben, spricht er dann auf einmal: „Und was macht dein Traumprinz, wenn er nicht mehr zur Schule geht oder studiert?" – fragt der Rothaarige neugierig. Mein Blick liegt auf dem noch immer leeren Sportplatz.

Ohne groß darüber nachzudenken, antworte ich meinem Lehrer: „Er hat sich gerade mit einem Freund selbstständig gemacht und sie haben gemeinsamen ein Restaurant eröffnet."

Oh mein Gott, denke ich mir sobald meine Worte meinen Mund verlassen haben.

Wie doof bin ich denn eigentlich. Jimin ist doch mit meinen Lehrern befreundet. Nervös fahre ich mir durch die Haare. In der Hoffnung, dass mein Lehrer nicht weiter darüber reden möchte. Jedoch fängt dieser neben mir an zu lachen.

„Ha, wie lustig. Zwei Freunde von Mr. Min und mir haben sich auch gerade diesen Wunsch von einem eigenen Restaurant erfüllt. Weißt du, das tasty temptation, wo wir am Freitag zu unserm Treffen waren? Das Restaurant von Taehyungs Schwager Seokjin und unserem Mitbewohner Jimin." – erzählt er mir belustig, wobei auch ein großes Stück Stolz in seiner Stimme mit schwingt.

Mein Gesicht fängt verräterisch an zu glühen, als mein Lehrer den Namen des Schwarzhaarigen ausspricht.

Angestrengt versuche ich dem Blick meines Gesprächspartners auszuweichen, damit er meine Reaktion nicht mitbekommt. Doch leider ist es auch schon zu Spät. „Oh!" – platzt es auf einmal aus dem Rothaarigen heraus.

„Jeongguk?" – spricht mich mein Lehrer mit einem fragenden Blick an.

„Nein! Oder? Nein. Das kann nicht sein! So ein Quatsch." – brabbelt er verwirrt vor sich hin. Und dann auf einmal scheint der Groschen zu fallen. „Jeon Jeongguk! Dein Crush ... es ist Jimin. Hab ich recht?" – fragt er mich konfus.

Mir wird auf einmal ganz heiß und gleichzeitig legt sich eine verräterischer Schauer über meine Haut. Aber auf einmal redet er weiter: „Halt! Kommando zurück, was rede ich da überhaupt. Jimin steht doch voll auf diesen Mr. X. Diesen Typen den Miso im Park über den Haufen gerannt hat und einen Tag später auch noch den Burger weggefressen hat." – erzählt er munter darauf los.

Am liebsten würde ich gerade einfach nur noch im Erdboden versinken. Wie doof kann ich aber auch sein, mich ausgerechnet einem Freund meines Schwarmes anzuvertrauen – denke ich mir.

Und als ich wieder das Gefühl habe, dass er endlich dieses Thema sein lässt, kommt der nächste Geistesblitz. Und damit hat er mich. Denn auf einmal fällt es ihm wie Schuppen von den Augen. Er schaut mich mit großen Augen an und auf einmal fängt er an wie ein kleines Fangirl aufzukreischen.

„Du, Jeon Jeongguk ... du bist der Typ aus dem Park mit dem Skateboard und dem Cheeseburger. Der aus Jimins Erzählungen.!" – stellt er fest. Jedoch klingt er eher hoch erfreut als entsetzt.

„Jeongguk, du hast dich in unseren Mochi verliebt! Stimmt's? Los, jetzt gib es zu. Und dir sollte bewusst sein, dass ich keine Widerrede dulde." – versucht er ein Geständnis aus mir raus zu bekommen. Mühsam versuche ich seinem Blick auszuweichen und drehe meinen Kopf stur von meinem Lehrer weg.

Auf der anderen Seite spielte noch immer mein Körper verrückt, denn wie auf Kommando fängt, mein ganzes Gesicht bis hin zu meinen Ohren an zu Glühen. Ich vernehme ein sanftes Lachen neben mir und allein diese Geste bringt mich zum Einknicken.

Mit hochrotem Kopf schaue ich meinen Lehrer an und nicke ganz leicht.

In diesem Moment habe ich das Gefühl, als würde sich eine Lawine in mir lösen und ich kann nichts anderes machen als erleichtert, wie ein Honigkuchenpferd, zu lächeln.

Sofort springt mein Lehrer mir entgegen und fällt mir einfach vor Freude um den Hals. „Sorry Jeonggukie, aber ich freue mich so für Chim und natürlich auch für dich. Ich kann es echt nicht glauben. Oh mein Gott, dass muss ich unbedingt Yoongi erzählen." – grinst er fröhlich vor sich hin.

Ich räuspere mich kurz.

„Ähm, wie war das noch gleich mit der Schweigepflicht?" – erinnere ich den Mann neben mir an seine gesagten Worte. Lässig zuckt er bloß mit den Schultern. „Tja Jeonggukie. Das Blatt hat sich soeben gewendet. Da du ja so wie es aussieht bald der feste Freund unseres Freundes und ich muss jetzt auch gleich noch mit erwähnen, dass er auch unserer langjähriger Mitbewohner ist, sein wirst. Somit hat es nichts mehr mit der Schule zu tun, sondern ist ehr von privater Natur. Und somit habe ich auch keine Schweigepflicht mehr." – neckt er mich und grinst mich dabei schelmisch an.

Jammernd lege ich meine Hände vor mein Gesicht.

„Womit habe ich das bloß verdient. Warum muss ich auch ausgerechnet einem Lehrer und noch dazu seinem Freund mein Herz ausschütten? Warum bin auch so dämlich und naiv?" – schimpfe ich leise vor mich hin. „Mr. Jung. Können sie mir bitte einen Gefallen tun? Bitte sagen sie Jimin nichts davon, dass ich mich bei ihnen ausgeheult habe." – frage ich den Rothaarigen bittend.

Mein Lehrer lacht herzlich auf. „Ach Jeonggukie, mach dir nichts daraus. Natürlich werde ich Jimin nichts von unserem Gespräch sagen." Erleichtert atme ich auf.

„Darf ich sie mal was fragen?" – richte ich mich erneut an meinen Lehrer.

„Klar, dafür sind wir doch hier. Also schieß los." – ermutigt er mich mit seiner Antwort. „Wie haben sie gewusst, dass sie schwul sind?" – frage ich gerade heraus. Er holt tief Luft und dann öffnet er sich mir gegenüber. „Naja eigentlich bin ich nicht schwul. Ich bin Bi-Sexuell. Und bevor ich mit meinem Freund zusammengekommen bin, hatte ich auch nur Beziehungen zu Frauen. Ich muss ganz ehrlich sein, dass ich auch ziemlich lange gebraucht habe, bevor ich wirklich realisiert habe, dass ich mich in Yoongi verliebt habe. Und dann hat es auch noch sehr lange gebraucht, bis ich es wirklich zugegeben habe das ich Gefühle für ihn habe. Schließlich war er mein bester Freund." – erzählt er mir.

„Ich habe mich auf einmal immer mehr zu ihm hingezogen gefühlt. Wir kennen uns immerhin seit der Highschool und haben zu diesem Zeitpunkt auch schon seit zwei Jahren zusammen gewohnt. Wir haben uns also jeden Tag gesehen. Und auf einmal war da dieses Gefühl. Herzrasen, dieses unbeschreibliche kribbeln auf der Haut, wenn er mich berührt hat und diese Schmetterlinge im Bauch, wann immer er mit mir gesprochen hat. Wir haben immer mehr gemeinsam unternommen und die gegenseitige Zuneigung zwischen uns ist immer mehr gewachsen. Zu diesem Zeitpunkt waren wir beide in Beziehungen. Jedes Mal, wenn ich ihn mit seiner Freundin gesehen habe, hat sich in mir alles zusammen gezogen und es hat einfach nur weh getan, dass er mit ihr Zärtlichkeiten ausgetauscht hat. Und ich habe mir dabei immer gewünscht, dass er mich so berührt. Was ich zu diesem Zeitpunkt aber nicht wusste, war dass es ihm genauso erging." – erzählt er weiter und dabei erkenne ich so viel Liebe aber auch so viel Sehnsucht, dass es einem schon fast das Herz zerreißt.

Kurz holt er tief Luft, um sich ein wenig zu sammeln.

„Irgendwann waren wir alle zusammen im Urlaub und da ist es dann passiert. Wir haben uns das erste Mal geküsst und von da an war uns eigentlich klar, dass wir zusammen sein wollen. Wir haben damals alles auf eine Karte gesetzt und haben uns sofort von unseren Partnerinnen getrennt. Das war zwar sehr schlimm für uns alle aber im Grunde genommen haben sie es dann doch irgendwie akzeptiert. Ja und ab da waren wir zusammen und sind es bis heute. Und ich für meinen Teil war noch nie in einer Beziehung so Glücklich wie mit Yoongi und ich kann mir auch nichts besseres mehr vorstellen." – erzählt er mir mit einem strahlenden Lächeln.

„Wie hast du jetzt gemerkt, dass du auf Typen, oder besser gesagt auf Chim, stehst?" – fragt er mich nun neugierig.

Ich überlege kurz, bevor ich meinem Lehrer antworte. „Um ehrlich zu sein, hatte ich nach unserem zweiten aufeinander treffen auf einmal so ein komisches, ungewohntes aber auch irgendwie schönes Gefühl im Magen. Jimin hat mir eine Tüte mit einem neuen Burger in die Hand gedrückt. Als sich dabei unsere Hände leicht berührt haben, war das ein Gefühl als hätte der Blitzt eingeschlagen. Mein Herz hat verrückt gespielt und ich hatte mit einmal diese Schmetterlinge im Bauch. Ich war mit allem total überfordert das ich echt sauer auf diesen Typen mit seinem scheiß Köter war. Das Ende vom Lied war, dass ich den Burger vor Wut auf mich selbst unberührt in den Mülleimer geflammt habe." – erzähle ich ihm von diesem Tag.

„Und dann unser Wiedersehen auf dem Probeabend im Restaurant. Ich war so aufgeregt, als er auf einmal vor mir stand. Jedesmal haben meine Augen, regelrecht, nach ihm gesucht. Ich konnte nichts anderes machen als ihn immer und immer wieder anzuschauen. Und dann habe ich ständig seine Nähe gesucht. So als wenn man wie von einem Magneten angezogen wird. Aber irgendwie hat Jimin es ja genauso gemacht." – kichere ich schüchtern vor mich hin, als ich weiter erzähle.

„Am Freitag, also nach dem Treffen mit der Projektgruppe, haben wir dann endlich unserer Nummern ausgetauscht und seit dem schreiben wir halt wann immer es geht, miteinander. Abends haben wir uns noch spontan getroffen und zusammen was unternommen. Und jedes Mal fühle ich mich total wohl in seiner Gegenwart. Obwohl Jimin einiges Älter ist als ich gibt er mir trotzdem immer das Gefühl, dass er mich versteht. Ja, sogar das wir auf Augenhöhe sind. Und dann ist da noch diese Empfindung, wenn er mich berührt. Seine vertraute Wärme und die Art wie er sich jedesmal entschuldigt, wenn er das Gefühl hat, dass er mich bedrängt hat oder er zu weit gegangen ist. Was er aber eigentlich gar nicht tut. Es ist alles einfach viel zu schön, um wahr zu sein." – schwärme ich meinem Lehrer regelrecht von seinem Kumpel vor.

Wissend schürzt er die Lippen.

„Jetzt erklärt sich mir aber auch, Jimins momentanes Verhalten. Mr. Min und ich haben schon gedacht er steht dauerhaft unter Drogen. Seine ständige gute Laune und dieses idiotische Grinsen. Uns war schon klar, dass es nicht allein an der Ladeneröffnung liegen kann. Und er war genau wie du die ganze Woche schon so komisch. Aber irgendwie auch Glücklich und so haben wir ihn schon lange nicht mehr erlebt." – erzählt er mir noch.

„Chim ist jetzt schon wieder seit über einem Jahr Single. Und er hat seit seiner Trennung von Taem auch nie wirklich Anstalten gemacht jemanden neuen kennenzulernen. Und auf einmal grinst er ständig vor sich hin und summt irgendwelche Lieder. Kookie, ich kann dir nur eins sagen. Wenn Jimin das sagt, dass er dich mag. Dann ist das auch so. Du kannst ihm vertrauen. Und wenn es wirklich so ist, dass ihr eine Beziehung führt, dann legt er dir auch die komplette Welt zu Füßen." – erzählt er mir noch über seinen Freund.

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mich wirklich viel besser fühle.

„Danke, Mr. Jung. Es tut wirklich gut mit jemanden zu sprechen. Und ich verspreche es ihnen, dass ich mich meinen Ängsten stellen werde." – bedanke ich mich aufrichtig bei meinem Lehrer.

Dieser lächelt mich freundlich an. „Jeongguk, das ist doch kein Problem. Wenn was ist, dann kannst du jederzeit zu mir kommen." – bietet er mir weiter an.

Nun fühle ich mich bereit, um wieder neu anzugreifen und um den nächsten Schritt zu gehen.

Sei es im Unterricht oder bei Jimin. Ich weiß, dass ich nicht alleine bin. Also was soll schon groß passieren. Erleichtert erhebe ich mich von meinem Platz. Mein Lehrer tut es mir gleich und gemeinsam machen wir uns auf den Weg zurück ins Schulgebäude.

Aber dennoch schwirrt mir eine bestimmte Frage im Kopf rum. „Mr. Jung, wie sind sie jetzt eigentlich darauf gekommen, dass es Jimin ist?" – frage ich ihn neugierig.

Er überlegt kurz bevor er mich dann mit strahlenden Augen anschaut und zu erzählen beginnt. „Naja, als du erwähnt hast, dass er ein Restaurant eröffnet hat. Da ist mir eingefallen, dass du ja auch beim Probelauf mit dabei warst. Und da ist mir schon aufgefallen, dass ihr euch ständig angeschaut habt und auch immer wieder gegenseitig die Nähe des anderen gesucht habt. Eure Blicke und Reaktionen als Jin und Taemin angefangen haben über die Geschichte mit Miso zu sprechen. Jimin wäre am liebsten auf die beiden los gegangen, um dich zu schützen. Und als ihr dann beide weg wart, habe ich gesehen dass ihr zusammen in seiner Backstube wart. Das sind ja schon fast die Funken zwischen euch geflogen ... ihr zwei seit echt süß zusammen. Da hat der Gute wohl vergessen, dass man aus dem Gastraum direkt in die Küche schauen kann." – sagt er und grinst dabei verschmitzt.

Mit glühenden Wangen schlage ich mir die Hand vor den Kopf und denke mir meinen Teil dazu. Also hat mein Lehrer es von Anfang an eh schon gewusst. Naja, so muss ich mich wenigstens nicht mehr verstecken und kann mich wieder auf die wichtigen Sachen konzentrieren, denke ich mir.

Vor dem Klassenraum angekommen gibt mir mein Lehrer mein Handy wieder.

„Hier, damit du deinem Traumprinzen wieder schreiben kannst. Aber bitte nicht mehr im Unterricht, sonst schmeiße ich es das nächste Mal aus dem Fenster." – sagt er neckisch zu mir.

Ich bedanke mich bei ihm für das Gespräch und verspreche ihm, dass ich es in Zukunft sein lasse. Mr. Jung verabschiedet sich von mir und geht zurück in seinen Klassenraum. Da es nicht mehr so lange ist bis die Stunde zu Ende ist, beschließe ich draußen zu warten. Diese. Gelegenheit nutze ich und nehme mein Handy zur Hand.

Es erscheint eine neue Nachricht von ihm, welche ich sofort lese.

Jimin-Hyung 😘🥰:

Was ... ja? Ich bin verwirrt ...

Jeongguk:

Du Pabo! Warum bist du jetzt auf einmal verwirrt?

Jeongguk:

Mir wurde das Handy weggenommen. Ich konnte also meine letzte Nachricht nicht zu Ende schreiben. Da du aber anscheinend schwer von Begriff bist schreibe ich es dir gern auch noch einmal ausführlich.

Jeongguk:

Ja, ich möchte gern das du mir zeigst, wie sehr du mich magst. Aber vor allem möchte ich, dass wir uns gemeinsam unseren Ängsten stellen und uns weiter annähern. Denn ich weiß jetzt, was dieses Gefühl bedeutet, welches du in mir auslöst.

Jeongguk:

Aber bitte gib mir Zeit!


+++++++

Hallöchen ihr Lieben,
es ist mal wieder soweit und es gibt ein neues Kapitel. Ich hoffe, dass ich in nächster Zeit wieder regelmäßiger schreiben kann und ich mit meiner Geschichte besser voran kommen.
Ich hoffe euch gefällt die Story bis hier her. Über Feedback freue ich mich sehr.

LG und bis bald,
eure Hopeless

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top