Kapitel 20 | Warum du?

POV | Jimin

Ich starte meinen Wagen und setzte mein Auto in Bewegung. „Und wo soll es hin gehen?" - frage ich ihn abwartend. „Nach Hause!" – antwortet er mir seufzend.

Über seine Antwort muss ich lachen. „Du Nase! Das du nach Hause willst, dass weiß ich. Ich kann aber leider noch nicht hellsehen." – entgegne ich ihm. Ich kann es mir nicht verkneifen ihm mit meiner Hand durch die Haare zu wuscheln. „Hey du ruinierst meine Frisur." – quengelt er mich an.

Nennt mir aber anschließend seine Adresse und ich brause sofort los.

———————

„Weißt du, wo du hin musst, oder brauchst du ein Navi?" – fragt mich der Junge neben mir mit einem frechen Grinsen.

„Na ja, so ungefähr weiß ich, wo das ist. Schließlich kenne ich deine Nachbarn." – erwidere ich seine Frage. „Stimmt ja, Joonie und Jin. Woher kennst du die beiden denn eigentlich, wenn ich fragen darf?" – fragt er mich nun neugierig.

„Klar darfst du." – ermuntere ich ihn. „Also Jin und ich kennen uns schon seitdem wir Kinder sind, da unserer Eltern befreundet sind. Und Namjoon habe ich damals kennengelernt, als ich hier auf die Schule gewechselt bin. Zusammen mit Yoongi und Hoseok sind wir in eine Klasse gegangen." – erzähle ich Jeongguk und kann mir bei meiner Erinnerung an diese Zeit ein Lächeln nicht verkneifen.

„Und wie seid ihr darauf gekommen euer eigenes Restaurant aufzumachen?" – fragt er weiter. „Oh, das ist eine lange Geschichte. Ich glaube, dass sollte ich dir mal in Ruhe erzählen. Und seit wann kennst du Namjoon und Taehyung?" – stelle ich ihm nun eine Gegenfrage.

Kurz überlegt der Kleinere.

„Also Tae kenne ich eigentlich seitdem ich denken kann. Unserer Eltern haben an der gleichen Uni studiert und sind seither eng befreundet. Und so haben wir uns auch schon vor unserem Umzug nach Seoul gekannt. Als wir dann ganz hier her gezogen sind, haben wir dann immer alles zusammen gemacht. Wir sind so zusagen gemeinsam aufgewachsen. Und Joonie war halt auch immer da. Wenn ich bei ihnen geschlafen habe oder wir gemeinsam in die Ferien gefahren sind. Joon ist auch fast so etwas wie mein großer Bruder. Er hat immer ein offenes Ohr für mich, wenn ich mal jemanden zum Reden brauche." – erzählt er mir von seinen besten Freunden.

Nachdenklich schaut der Braunhaarige aus dem Seitenfenster.

Als ich an einer roten Ampel anhalten muss, nutze ich die Gelegenheit, um ihn zu beobachten. Ich greife nach seiner Hand und drücke sie ein wenig. Der Teenager erwidert meinen Blick und ein verlegenes Lächeln ziert sein perfektes Gesicht.

„Das kann ich mir gut vorstellen, dass Joon für dich wie ein großer Bruder ist. Er ist immer für einen da, wenn man ihn braucht. Und das gleiche gilt auch für Jin. Für uns, also Yoongi, Hoseok, Baekhyun, Taemin und mich sind die beiden fast schon so etwas wie unsere Ersatzeltern." – erzähle ich ihm lachend.

„Manchmal haben wir sie sogar, aus Spaß, Eomma und Appa genannt. Weil sie sich immer um uns Jüngeren gekümmert haben. Wobei Seokjin die ganze Geschichte nicht so lustig findet, da er unserer Eomma ist. Er hat immer aufgepasst, dass im Wohnheim unsere Zimmer ordentlich waren oder wir genug gegessen und getrunken haben." – erzähle ich ihm lachend.

„Ja, das kann ich bestätigen. Wenn Tae und ich mal bei den beiden zu Besuch sind, dann fährt er immer alles auf was geht. Und am liebsten würde er uns auch immer ein Lunchpaket machen, wenn wir das Haus verlassen. Er hat sogar schon angeboten uns täglich unser Essen für die Schule zu machen. Er geht sogar so weit, dass er es uns in der Mittagspause in die Schule bringen möchte, bloß damit wir ja was vernünftiges Essen." – erzählt der Jüngere mit einem strahlenden Lächeln.

Es tut gut so unbeschwert mit ihm zu sprechen.

Um ehrlich zu sein, genieße ich seine Anwesenheit sehr. Ich habe das Gefühl, als würde ich ihn schon ewig kennen. Er allein gibt mir das Gefühl von so einer Vertrautheit, dass es fast schon weh tut.

Nach guten 20 Minuten fahrt, parke ich mein Auto direkt vor Jeongguks Zuhause.

„Da wären wir." – spreche ich zu dem Jungen neben mir. Seufzend schaut er mich ich an und sagt: „Schade, es war doch gerade so schön." Anschließend ziert ein leichtes schmunzeln seine Lippen.

Zu gern erwidere ich diese Geste. „Das kann ich nur zurück geben. Ich danke dir für diesen schönen Abend." – antworte ich ihm ehrlich. „Es hat mich sehr gefreut, dass du deinen wohlverdienten Feierabend für mich geopfert hast." – erwidert der Kleine mit sichtlich roten Wangen. Ich steige aus dem Wagen aus und laufe zur Beifahrertüre, um diese für den Braunhaarigen zu öffnen.

Während ich um das Auto laufe, liegt sein Blick voll und ganz auf mir.

Ich öffne ihm die Beifahrertür und halte ihm auffordernd meine Hand entgegen. „Du kannst es ja kaum abwarten mich endlich los zu werden." – neckt mich der Kleine und kichert leise vor sich hin, als er nach meiner Hand greift und aus dem SUV aussteigt.

„Also, wenn es nach mir ginge, dann könnten wir auch noch die ganze Nacht lang hier sitzen und reden. Allerdings möchte ich nicht, dass du Ärger mit deinen Eltern bekommst, weil du zu spät zu Hause bist." – entschuldige ich mich bei ihm, da dies das letzte ist, was ich möchte.

Kookie schaut auf sein Handy, bevor er mir entgegnet: „Naja, also eine dreiviertel Stunde habe ich noch. Und wenn ich hier vor der Tür, dann bin ich ja eigentlich schon zu Hause, oder nicht?" – zuckt er bloß mit seinen Schultern.

Lachend schüttle ich mit dem Kopf. Eigentlich, wo er recht hat, hat er recht. Er ist bereits zu Hause vor seiner Tür. Aber dennoch möchte ich nichts riskieren. „Da hast du vollkommen Recht. Aber so hast du vielleicht für unser nächstes Treffen noch Zeit gut. Vorausgesetzt, dass du dich noch einmal mit mir treffen möchtest." – frage ich vorsichtig nach.

Es kann ja schließlich immer noch sein, dass er doch nichts von mir will und einen Rückzieher macht. Verlegen kratzt sich der Teenager am Hinterkopf. „N-natürlich ... Ähm, a-also ich möchte mich sehr gern wieder mit dir treffen!" – erwidert er und schaut schüchtern auf den Boden.

Mein Puls beginnt zu rasen vor Freude. Jeongguk möchte sich wieder mit mir treffen. Wenn ich könnte, dann würde ich sogar gern heulen vor Glück.

Zufrieden lächle ich den Braunhaarigen an. „Wenn das so ist, dann freue ich mich schon auf das nächste Mal." – sage ich zu ihm. „Aber los jetzt, ich bringe dich noch zur Tür!" – spreche ich weiter und lege meinen Arm vorsichtig um seine Hüfte und gemeinsam laufen wir los. Wohlwollend schmiegt sich der junge Mann förmlich an mich, während wir die drei Stufen zu der wirklich imposanten und modernen Villa hinauf steigen.

Genau vor seiner Haustür bleiben wir stehen.

Langsam löst er sich aus meinem Arm und stellt sich mir genau gegenüber und schaut mich aus seinen strahlenden Augen an. „D-danke für den schönen Abend!" – haucht er mir verlegen entgegen. Am liebsten würde ich den Kleinen jetzt, hier auf der Stelle küssen. Aber mein Verstand sagt mir, dass ich diese Geste für heute lieber lassen sollte. Nicht dass ich ihn doch noch verstöre oder er sich sogar dadurch bedrängt fühlt. Das möchte ich ja schließlich auch nicht.

Trotz allem kann ich es mir nicht verkneifen meine Hände vorsichtig an seine Wange zu legen, um sein Gesicht förmlich einzurahmen. Der Anblick seines wundervollen Gesichtes, seiner vollen rosa Lippen und seiner großen, vor Neugierde leuchtenden, braunen Augen allein lassen meinen Puls in die Höhe schnellen. Und dann noch dieses unbeschreibliche Gefühl seiner wundervollen und weichen Haut unter meinen Fingern welches ein sehnsüchtiges prickeln durch meinen Körper jagt.

Jeongguk hebt seinen Blick und schaut durch seine schwarzen Wimpern hindurch, direkt in meine Augen. Mein Herz beginnt auf einmal wie verrückt zu schlagen. Insgeheim hoffe ich, dass er nichts davon merkt, wie sehr seine Person mich aus dem Konzept bringt.

Abwartend sieht er mich an.

„Ich danke dir für diesen Abend." – rauen ich ihm entgegen und drücke ihm einen sanften Kuss auf die Stirn. „Ich wünsche dir eine gute Nacht, Jeonggukie." – spreche ich zu ihm. Zaghaft umgreift der Braunhaarige meine Handgelenke und hält diese einen Moment fest. Meine Haut fängt an unter seiner kurzen Berührung wohlig zu kribbeln. „I-ich hoffe, w-wir sehen uns ganz bald wieder." – stammelt er mir schüchtern entgegen als er langsam seinen Griff von meinen Handgelenken entfernt.

Noch einmal streiche ich dem Jungen mit meinen Daumen, sachte, über seine Wange und nehme anschließend meine Hände von seinem Gesicht. Oh, man. Dieser Junge bringt mich völlig um den Verstand.

Plötzlich fällt mir der Kleine um den Hals. Er umarmt mich stürmisch und zum Schluss drückt er mir noch einen flüchtigen Kuss auf meine Wange und beginnt wieder zu sprechen: „G-gute Nacht, Jimin-Hyung!" Mit hochroten Wangen löst er sich blitzschnell aus seiner Umarmung. Er dreht sich um, holt seinen Haustürschlüssel aus seiner Tasche und öffnet die Tür. „Bye, Kookie. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder." – sage ich zu ihm. Nickend lächelt er mir ein letztes Mal zu und verschwindet im inneren seines Elternhauses.

Schmunzelnd lässt mich der Teenager vor seinem Haus stehen. Und wenn mich nicht alles täuscht, dann vernehme ich soeben ein fast schon unmännliches Quieken durch die Haustür. Kopfschüttelnd und mit einem breiten Lächeln auf meinen Lippen mache ich mich zurück zu meinem Auto. Um endlich nach Hause zu fahren. Ich steige in meinen Wagen ein. Bevor ich diesen jedoch starte, halte ich noch einen kurzen Moment inne.

Die Stelle meiner Wange, welche der Schwarzhaarige gerade eben mit seinen sanften Lippen berührt hat, kribbelt wie wild. Langsam lass ich meine Finger über diese Stelle gleiten und lasse diesen Augenblick noch einmal in meinen Gedanke Revue passieren.

Als ich mich nach ein paar Minuten wieder vollkommen gefangen habe, mache ich mich endlich auf den Weg nach Hause. Ich weiß echt nicht, wann ich das letzte Mal solche Empfindungen gegenüber einer anderen Person verspürt habe.

Aber eines kann ich mit Sicherheit sagen. Ich hoffe, dass dieses berauschende Gefühl nie wieder verschwindet.

Zu Hause angekommen stelle ich fest, dass Yoongi und Hoseok wohl auch noch unterwegs sind. Also nutze ich die Gelegenheit und gehe in Ruhe duschen und mache mich anschließend gleich Bettfertig.

Letztendlich schmeiße ich mich in meinem Schlafzimmer auf mein Bett und schnappe mir noch einmal mein Handy. Grinsend lese ich die Nachrichten von Taemin und Key, die mir bloß mitteilen, dass sie gut in Daegu angekommen sind und dass es Miso gut geht. Natürlich haben sie auch ein Foto von dem cremefarbenen Hund geschickt, der vergnügt mit einem riesigen Rinderohr auf der Veranda ihres Ferienhauses liegt.

Jimin:

„Schön, dass es Miso gut geht und ihr gut angekommen seid. Bin gerade nach Hause gekommen und genieße die Ruhe. Habe gerade sturmfrei, da Yoonseok noch ausgeflogen sind. Ich wünsche euch eine schöne Zeit. Und Danke, dass ihr Miso mitgenommen habt.

Schreibe ich meinem Freund. Ein paar Minuten später erhalte ich auch noch eine Antwort von Taem.

Taemin:

Du hast aber lange nach Hause gebraucht. Hast dich wohl verfahren? 😏

Jimin:

Wieso? Wie kommst du darauf?

Taemin:

Naja, also wir haben kurz nach neun bei dir im Restaurant angerufen, da meinte Chae-rin, dass du da schon seit gut einer Stunde weg warst. Aber was uns noch mehr verblüfft hat ist, dass du auch nicht alleine raus bist. Und jetzt haben wir es bereits nach eins. Oder bist du über Busan gefahren?

Jimin:

Oh, ja das stimmt. Ich habe um acht Feierabend gemacht. Und da es draußen noch so schön und angenehm war, war ich noch etwas unterwegs. Aber das kann ich dir ja auch später alles irgendwann einmal in aller Ruhe erzählen. Ich werde jetzt schlafen, habe morgen früh noch etwas zu erledigen. Wir können ja morgen mal telefonieren. Passt mir gut auf Miso auf und habt eine schöne Zeit.

Na toll, warum kann CL auch nicht ihre Klappe halten, denke ich mir.

Nachdem ich meine letzte Nachricht geschrieben habe, lege ich sofort mein Handy weg und kuschle mich in mein Bett. Meine Gedanken wandern wie von selbst zu dem Jüngeren. Es war so ein schöner Abend mit ihm im Park. Es hat total Spaß gemacht mit ihm in dieser unbeschwerten Atmosphäre einfach nur da zu sitzen und zu reden. Oder einfach nur rumzualbern.

Ich hoffe Jeongguk bekommt keinen Ärger zu Hause, da er erst so spät zu Hause war und wohl auch nicht Bescheid gesagt hat, dass er überhaupt weg geht.

Beim nächsten Mal werde ich wohl darauf achten, dass er seinen Eltern einfach sagt das er unterwegs ist. Vor allem, wenn wir so spät noch etwas unternehmen – denke ich mir. Schließlich bin ich ja auch der der Ältere von uns beiden und somit muss ich auch aufpassen, dass ihm nichts passiert.

Und seine Mom klang am Telefon nicht gerade sehr erfreut, dass er um diese Uhrzeit noch unterwegs war.

Aber eins muss man dieser Frau echt lassen. Sie scheint echtes Timing zu haben und hat uns ausgerechnet in dem Moment erwischt, als wir kurz davor waren uns zu küssen. Ich war kurz davor endlich seine wohlgeformten und rosigen Lippen zu kosten. Und wieder kam etwas oder besser gesagt jemand dazwischen.

Bei dem Gedanken daran schleicht sich mal wieder ein Lächeln auf meine Lippen. Irgendwann wird es schon klappen. Ich gebe die Hoffnung einfach nicht auf.

Was mich allerdings freut und auch total erstaunt hat war der Moment vorhin vor seiner Haustür, als er mir zum Abschied den kleinen Schmatzer auf die Wange gedrückt hat. Die Stelle, die er mit seinen Lippen – auch nur für einen sehr kurzen Moment berührt hat, kribbelt immer noch wie verrückt.

Vor allem wenn ich an ihn denke.

Um ehrlich zu sein, möchte ich gerade nichts sehnlicher als diesen Jungen in meinen Armen halten und mit zarten Liebkosungen und federleichten Berührungen zu verwöhnen. Am liebsten würde ich ihm gerade schreiben, dass ich ihn bereits vermisse. Oder doch gleich zu ihm fahren, um ihn in eine feste Umarmung zu ziehen und ihn einfach nie wieder los lassen.

Langsam, aber sicher sinke ich in einen ruhigen und wohlverdienten schlaf. Es gibt doch im Moment echt nichts Schöneres als mit dem Gedanken an Kookie einzuschlafen.

*******

Als mein Wecker klingelt, erwache ich langsam, aber sicher aus meinem tiefen Schlaf. Vorsichtig richte ich mich auf und strecke mich ausgiebig, bevor ich mich aus meinem gemütlichen Bett erhebe. Zufrieden stehe ich auf und Summe gut gelaunt vor mich hin. Obwohl heute schon wieder Montag ist, tut dies meiner Laune keinen Abbruch.

Seit Freitag ist unser Restaurant nun wirklich Realität. Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass die ersten Tage wirklich sehr gut gelaufen sind. Es ist eigentlich schon wieder viel zu schön, um wahr zu sein. Aber so werden wir wenigstens für die ganze Mühe und die Arbeit, die wir bisher in das tasty temptation investiert haben, belohnt.

Und dann ist da auch noch Jeongguk.

Unser spontanes Treffen von Freitag schwirrt mir immer noch im Kopf umher. Am Samstag morgen habe ich ihm einfach geschrieben und habe ihm einen schönen Tag gewünscht. Seitdem schreiben wir eigentlich bei jeder Gelegenheit miteinander. Was aber noch viel besser ist, dass Jeongguk eigentlich auch jeden Tag im Restaurant war.

Natürlich habe ich jede Chance genutzt, um mit dem Kleinen zu sprechen.

Aber auch der Schwarzhaarige hat offensichtlich den Kontakt zu mir gesucht. Am Samstag war es zwar etwas schwierig, da er da mit seinen Freunden da war. Aber wie sagt man immer so schön: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Aus diesem Grund haben wir jeden unbeobachteten Moment genutzt, um uns zu unterhalten.

Jin und ich haben sogar etwas Zeit gefunden um uns für einen kleinen Plausch zu der Gruppe zu setzten. Und wie es der Zufall so will, war genau der Platz neben dem Jungen frei. Die Chance habe ich natürlich genutzt, um ihm wieder näher zu kommen. Taehyung war wortwörtlich Feuer und Flamme, um seinem Schwager seine Freundin Lisa vorzustellen. Und ich muss ganz ehrlich zugegeben, dass die beiden echt ein niedliches Paar sind.

Natürlich bin ich sofort hellhörig geworden, als Tae seinen Schwager nach ein paar Ideen für ein Doppeldate gefragt hat.

Der Rothaarige meinte nur, dass Kookie ja jetzt wohl auch eine Freundin hat und sie nun zu viert was Schönes zusammen machen könnten. Wobei die Reaktion des vermeintlichen Paares Gold wert war. Hyuna, der angeblichen Freundin von Jeongguk sind förmlich alle Gesichtszüge entglitten. Und der Schwarzhaarige hat sich vor Schreck sogar an seinem Kakao verschluckt.

Und da war sie wieder, meine Gelegenheit, um dem Kleinen vor den anderen unbemerkt wieder ein kleines Stück näher zu kommen, da ich ihm zu Beruhigung sanft über den Rücken gestrichen habe.

Zum Dank hat er mir sein wohl schönstes Lächeln geschenkt.

Und da wir eh schon nebeneinander auf der hellen Sitzbank saßen, ist es auch keinem groß aufgefallen, dass wir immer mehr zusammengerückt sind und somit gezwungenen Maßen auch mehr Körperkontakt hatten.

Das Kribbeln in meinem Körper ist mal wieder unbeschreiblich gewesen und ich habe jede einzelne Sekunde, die ich neben diesem Jungen sitzen konnte in vollen Zügen genossen.

Gestern hat er sich dann mit Hyuna bei uns getroffen.

Ich muss zugeben, dass sie eigentlich auch eine sehr nette Person ist. Es liegt aber vielleicht auch daran, dass ich jetzt zu 100% weiß, dass sie nicht Jeongguks Freundin ist. Denn wie sich herausgestellt hat, ist die Blondine bereits seit längerer Zeit vergeben. Und wie es der Zufall so will, arbeitet ihr Freund auch noch bei uns im Restaurant.

So ganz bin ich zwar noch nicht dahinter gestiegen, warum Taehyung denkt, dass die beiden ein Paar sind. Weil wenn man die beiden so beobachtet, dann sieht man auch dass die beiden lediglich Freundschaft miteinander verbindet. Aber ich bin mir sicher, dass Kookie mir zu gegebener Zeit auch den Grund dafür nennen wird, warum er das denkt.

Heute ist auch schon das erste Mal Tanztraining mit Hoseoks und Yoongis Schülern für das Schulprojekt. Das macht mich schon ein wenig nervös.

Da mein Kumpel auf die wahnsinnige Idee gekommen ist als erstes eine Choreografie von meinem Ex-Freund mit den Schülern zu lernen. Zu meinem Glück hat er sich für Danger entschieden. Ich bin auf der einen Seite total erleichtert, da ich von Taemin alle Lieder und die dazugehörigen Tänze in- und auswendig kenne. Aber auf der anderen Seite ist da auch noch die Tatsache, dass Kookie auch dabei sein wird und ich jetzt bereits Panik schiebe, dass ich mich vor ihm total blamiere und zum Ei mache.

Aber naja, vielleicht sollte ich einfach auf mein Können vertrauen, dann wird es schon schief gehen, denke ich mir.

Völlig verträumt bereite ich mich weiter für den heutigen Tag vor, so dass ich um halb acht das Haus verlasse, um meine Aufgaben für den heutigen Tag zu erledigen. Schnell packe ich noch meine Klamotten für das Training heute Nachmittag zusammen, damit ich später nicht noch einmal nach Hause fahren muss. Fertig mit allen mache ich mich auf den Weg, um in einen neuen Arbeitstag zu starten.

Im Restaurant werde ich bereits von Kai erwartet. „Guten Morgen, Kai!" – begrüße ich meinen Kollegen freundlich. „Na Chim, da bist du ja endlich!" – entgegnet mir der Konditor mit einem frechen Grinsen. Sofort schaue ich auf meine Uhr. „Was heißt ihr endlich?" – frage ich ihn irritiert. Er lacht laut auf. „Ach Jimin, das war doch nur Spaß." – antwortet er immer noch laut glucksend.

„Pha, ich dachte schon, dass ich irgendetwas verpasst habe. Du Pabo!" – brülle ich meinen Kollegen gespielt böse an.

„Sorry, du bist doch sonst nicht so zart besaitet." – stellt er fest.

„Das stimmt doch gar nicht. Ich habe wirklich echt nur gedacht, dass ich irgendeinen Termin vergeigt habe." – gebe ich erleichtert zu. „Nein, nein, Chef. Es ist alles Gut!" – beruhigt er mich weiter.

Schnell besprechen wir unseren Plan für heute und schon beginnt Kai mit der Vorarbeit. „Ich bin erst einmal kurz im Büro. Wenn irgendetwas ist, dann sag einfach Bescheid." – entschuldige ich mich kurz. Kai nickt verstehend und widmet sich sofort seiner Arbeit. Während ich meinen Computer hoch fahre, beschließe ich Kookie einfach schnell zu schreiben.

Jimin:

Guten Morgen, Jeonggukie, mein hübscher Keks ☺️ Ich wünsche dir einen schönen Tag.

LG Chim

Einen kurzen Moment später ertönt mein Nachrichtenton. Grinsend stelle ich fest, dass der Jüngere mir sofort geantwortet hat.

Jeonggukie 😘

Dir auch einen schönen guten Morgen. Ich bin gerade auf dem Weg zum Unterricht. Hab jetzt mit Mr. Jung Literatur 😐

Übrigens danke, ich stehe hier nämlich gerade vor meinem besten Freund und bin wahrscheinlich rot wie eine Tomate! Jedenfalls schaut Tae mich gerade so komisch an 🙈

Kichernd lese ich die Nachricht von ihm.

Jimin:

Du brauchst nicht rot werden. Ich sage bloß die Wahrheit. Du bist nun eben mal mein hübscher Keks.

Na, dann wünsche ich dir viel Spaß mit Hobie. Lass dich nicht ärgern.

Jeonggukie😘:

Pha, du tust es schon wieder. Ich bin nicht hübsch. Sag das doch nicht immer. Du bringst mich damit voll durcheinander ...

Jimin:

Vielleicht ist das ja mein Plan.

Denn so geht es mir auch immer. Ich muss ständig an dich denken ...

Allein nur weil ich diese Worte geschrieben haben, rast mein Herz wie wild.

Gespannt warte ich auf eine Antwort. Ich sehe in seinem Status, dass er die Nachricht bereits gelesen hat. Und es zeigt mir auch an, dass er schreibt. Aber irgendwie kommt doch nichts von ihm zurück.

Jimin:

Bist du jetzt sprachlos?

Jimin:

Ich meine es ernst! Du gehst mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich möchte dich gern wiedersehen. Mit dir reden, mit dir lachen oder einfach nur da sitzen und schweigen. Hauptsache du bist da. So wie am Freitag, nur wir beide!

Jimin:

Es tut mir leid ... ich will dich nicht überrumpeln. Aber ich glaube ich mag dich, Jeonggukie

und das sogar sehr ... ☺️

So jetzt es raus. Meine Nervosität steigt ins unermessliche. Bin ich jetzt doch vielleicht zu weit gegangen? – frage ich mich. Aber besser so als wenn ich ewig um den heißen Brei rede.

Seufzend lege ich mein Handy bei Seite.

Im schlimmsten Fall habe ich ihn mit meiner Beichte jetzt vergrault. Aber so weiß er wenigsten, woran er ist. Vielleicht kann er auch gerade nicht schreiben, denn schließlich hat er ja auch gerade Unterricht. Er soll sich ja auch darauf konzentrieren und nicht mit mir texten. Also sollte ich vielleicht auch bloß etwas Geduld haben.

Und zu not kann ich ihn ja auch immer noch zur Rede stellen, wenn wir später beim Training sind.

Ich bin schon wieder auf dem Weg zurück in die Backstube, als mein Nachrichtenton erneut erklingt.

Jeonggukie 😘:

Wirklich nur wie beide?

Jeonggukie 😘:

Ich fand es am Freitag auch schön mit dir allein die Zeit zu verbringen.

Jeonggukie 😘:

Im Moment spielen mein Herz und meine Gefühle total verrückt. Du stellst mein komplettes Leben auf den Kopf. Einfach so! Du bist auf einmal da und ich fange an, an allem was bisher war zu zweifeln. Und ich kann so viel wie ich will darüber nachdenken. Doch ich komme immer zu dem gleichen Entschluss.

Jeonggukie 😘:

Nämlich ... dass ich dich auch sehr mag.

Jeonggukie 😘:

Jedoch stelle ich mir gleich wieder eine Frage. Warum ausgerechnet ich?

Jeonggukie 😘:

Jiminie, ich meine du bist ein gut aussehender Mann, der gerade mit seinem besten Freund sein eigenes Restaurant eröffnet hat. Du hast einen Job und stehst offensichtlich mit beiden Beinen fest im Leben. Und ich ... ich bin ein Schüler, der keine Erfahrungen hat. Weder mit Jobs noch mit Beziehungen 😳😔

Jeonggukie 😘:

Also warum ausgerechnet ich?

Bei seiner Nachricht zieht sich in mir alles zusammen. Er mag mich auch! Ich könnte gerade echt mal wieder heulen vor Glück. Aber leider hat die ganze Sache einen leicht bitteren Beigeschmack. Er zweifelt.

Seufzend fange ich an eine neue Nachricht in mein Handy zu tippen.

Jimin:

Warum ausgerechnet du?

Jimin:

Ich kann es dir nicht sagen, warum ausgerechnet du mein Interesse geweckt hast.

Jimin:

Das einzige, was ich dir nur immer und immer wieder sagen kann, ist, dass ich jedes Mal wenn ich dich sehe mein Herz beginnt zu rasen. Oder jedes Mal, wenn wir uns berühren ich das Gefühl habe, das tausende von Schmetterlingen in meinem Bauch umher tanzen und meine Haut jedes Mal wie Wild anfängt zu Kribbeln. Du gehst mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Und wenn du in meiner Nähe bist, dann kann ich meinen Blick nicht von dir abwenden und dass nur weil ich mich einfach nicht dir satt sehen kann.

Jimin:

Wenn ich deine Stimme höre, klingt sie wie eine sanfte Melodie in meinen Ohren. Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich das Gefühl habe, dass es mich zerreißt, wenn du nicht in meiner Nähe bist oder du auch nur jemand anderen zu lange anschaust.

Jimin:

In deiner Gegenwart fühle ich mich jedes Mal wie der größte Idiot. Weil ich ständig alles falsch mache. Dabei wünsche ich mir nichts sehnlicher, als dass du genauso fühlst.

Jimin:

Also mir ist es egal wie alt du bist. Wo du her kommst? Was du für Erfahrungen hast ... egal ob im Job oder in Beziehungen. Solange du Glücklich bist, bin ich es auch. Und am schönsten fände ich es, wenn ich dich glücklich machen könnte ...

+++++++

Hallöchen ihr Lieben!
Nach einigen Wochen gibt es nun auch mal wieder von mir ein neues Kapitel. Ich würde mich über euer Feedback freuen!

Ich wünsche euch eine schöne Zeit und vor allem viel Freude bei allem was ihr tut 😘

Liebe Grüße, eure Hopeless

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top