Kapitel 18 | Die Taufe

POV | Jimin

Mittlerweile ist Baekhyun dabei die bestellten Getränke am Tisch zu verteilen. Glas für Glas stellt er hin. Jedoch als er Jeongguk sein Glas reichen möchte, steht die Blondine neben ihm plötzlich auf und hindert den Kellner mit den hellbraunen Haaren daran dies Unfallfrei zu tun. Denn Kurzerhand landet sein Wasser direkt auf seinem weißen T-Shirt. Das Mädchen dreht sich entsetzt zu ihrem Freund um. „Kookie, es tut mir so leid!" – entschuldigt sie sich bei ihm. Auch der Kellner ist sofort zur Stelle und macht sich auf den Weg um ein Tuch zum aufwischen zu besorgen.

Er erhebt sich von seinem Platz und entschuldigt sich kurz bei der Gruppe. „Ich geh mich mal kurz auswringen." – scherzt er und macht sich sofort auf den Weg zu den Toiletten.

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Das ist meine Chance, denke ich mir.

Ohne groß zu überlegen, laufe ich dem Braunhaarigen hinterher. Vorsichtig greife ich nach seinem Arm. „Komm mit!" – fordere ich ihn auf mir zu folgen. Leicht zögernd kommt er hinter mir her und zusammen gehen wir in mein Büro.

„Warte kurz hier. Ich hole dir schnell was zum abtrocknen." – fordere ich den Teenager auf und begebe mich schnell in den Aufenthaltsraum um ein frisches Handtuch sowie einen von meinen Hoodies zu holen.

Der junge Mann wartet geduldig an Ort und Stelle.

Sein durchnässtes, weißes T-Shirt klebt an seinem Oberkörper. So dass sich seine gut definierten Brust- und Bauchmuskeln leicht darunter abzeichnen. Ein Anblick, der mich fast um den Verstand bringt.

Als ich den Raum wieder betrete, schaut er mich aus seinen wundervollen Augen abwartend an. „H-hier, hast du ein Handtuch zum abtrocknen." – sage ich zu ihm und halte ihm das Handtuch ihn.

Unsicher nimmt er mir es ab. „U-und hier ist noch ein Pullover. Wenn du willst, dann kannst du dich gern hier umziehen." – biete ich ihm an. Den Hoodie lege ich auf meinem Schreibtisch ab. „D-danke!" – kommt es schüchtern aus seinem Mund. Ich schaue ihn an und ein kleines aufmunterndes Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. „Kein Problem!" – entgegne ich ihm kurz, ehe ich auch schon mein Büro verlassen will, um dem Schüler etwas Privatsphäre zu geben.

„Da Beak dich ja nun getauft hat, würde ich vorschlagen, dass deine Rechnung heute zur Feier des Tages auf mich geht. So als Wiedergutmachung." – spreche ich zu dem Kleineren, um mich irgendwie für die Unannehmlichkeiten bei ihm zu entschuldigen.

„Das musst du nicht. Es ist kein Problem, wirklich. Und zum Glück war es ja nur Wasser." – versucht er mein Angebot abzulehnen. Leicht enttäuscht presse ich meine Lippen aufeinander. „Okay, wie du meinst. Aber willst du dir wirklich diese Chance, auf eine Einladung von mir zu bekommen, entgehen lassen?" – frage ich ihn leicht gekränkt.

„Aber wenn du meinst. Dann muss ich es wohl akzeptieren. Obwohl ich schon zugeben muss, dass die Abfuhr ganz schön an meinen Ego kratzt!" – gebe ich mich trotz allem theatralisch geschlagen.

Ein leises Lachen verlässt seine Kehle.

„Ach komm schon. So schlimm ist das wirklich nicht mit dem Wasser. Und es reicht mir schon, dass du mir für diesen Moment einen trockenen Pullover borgst. Aber vielleicht komme ich bei Gelegenheit ja mal auf dein Angebot zurück ... A-also ich meine auf deine Einladung." – versucht der Kleine mich zu besänftigen.

„Nope!" – antworte ich ihm darauf nur stur.

„Das Angebot gilt nur heute! Denn später rennst du dann einfach aus dem Laden raus und kommst wohlmöglich nie wieder hier her. Und ich werde wortwörtlich von meinen Schuldgefühlen zerfressen, weil ich mich nicht Ordentlich bei dir, für meinen Kollegen entschuldigt habe. Und ich habe ja noch nicht einmal deine Telefonnummer, damit ich dich daran erinnern kann, dass du noch was gut bei mir hast." – entgegne ich ihm mit einem schelmischen Grinsen.

Ungläubig schaut er mich aus seinen großen strahlenden braunen Augen an.

„Ha-Hast du mich gerade ernsthaft nach meiner Telefonnummer gefragt?" – fragt er mich argwöhnisch.

„Ich weiß nicht." – entgegne ich ihm mit einem Schulterzucken.

Zögernd schaut er mich an. Bevor er jedoch wieder das Wort ergreift, räuspert er sich kurz. „Ähm, vielleicht können wir das ja ändern!" -stammelt er schüchtern vor sich hin. „Was?" – frage ich ihn daraufhin. „N-na, das mit der Telefonnummer, du Pabo!" – antwortet er nun leicht gereizt.

„Also, ich würde mich freuen." – entgegne ich ihm. „Obwohl! Wenn ich es mir ganz recht überlege, du bist nämlich für dein Alter ganz schön frech. Vielleicht ist es also doch nicht so eine gute Idee." – necke ich ihn.

„Und du? Du bist ganz schön schwer von Begriff. Aber wahrscheinlich liegt das bei dir auch schon am Alter. Alte Menschen haben halt eine etwas längere Leitung und verstehen ja nicht mehr so schnell." – antwortet er schnippisch. Zum Ende verschränkt er seine Arme vor seiner noch immer nassen Brust und streckt mir die Zunge raus.

Bei seinem Anblick muss ich mir echt das Lachen verkneifen.

Jeongguk weiß gar nicht wie knuffig er in diesem Moment ist. Am liebsten würde ich ihn einfach nur in den Arm nehmen und küssen. Aber in Anbetracht der Tatsachen, dass ich noch immer nicht wirklich weiß, woran ich bei ihm bin, verkneife ich mir diesen Schritt. „Okay, dass wars!" – antworte ich gespielt beleidigt.

Schnell schnappe ich mir den Hoodie von meinem Schreibtisch.

„Na, wenn das so ist, dann brauchst du den ja auch nicht." – sage ich nun und halte den Pullover hoch. „Meine Hoodies dürfen nämlich nur brave Jungs tragen." – entgegne ich ihm und mache mich schon auf den Weg raus aus dem Büro.

„Halt! Bitte warte, Jimin." – spricht er nun zu mir.

Ich drehe mich zu ihm um und schaue ihn abwartend an. „Naja, so meinte ich das doch nicht. Du bist ja nun auch noch nicht so Alt." – spricht er nun aus und schaut dabei schüchtern auf den Boden. Grinsend lege ich den Hoodie wieder ab. „Ich verstehe! Über den alten Mann sprechen wir nochmal." – drohe ich ihm spielerisch. „Aber jetzt leg dich erst einmal trocken, nicht dass du dich noch verkühlst." – sage ich zu ihm und wuschle ihm kurz durch seine Haare.

Oh man. Seine Haare sind auch noch wirklich so flauschig, wie sie aussehen.

„Hey Jimin! Lass das!" – tadelt mich der Kleinere für meine Geste. Mit einem herzlichen Lachen lasse ich von ihm ab. „Ich gehe dann mal wieder vor zu den anderen. Ich denke doch, dass du dich auch allein umziehen kannst, Kleiner!" – necke ich ihn.

„Und wa-was, wenn nicht?" – fragt er mich mit einem spitzbübischen Augenzwinkern.

Perplex schaue ich ihn an und schnappe regelrecht nach Luft. Mit solch einer Antwort habe ich nie und nimmer gerechnet. Kurz überlege ich, bevor ich mich kurz räuspere: „Hm, dann müsste ich dir wohl helfen. Aber das würde ich dir gern vielleicht später und vor allem an einem anderen Ort zeigen und tiefgründiger erläutern!" – raune ich ihm entgegen.

Dabei überfährt eine leichte Gänsehaut seinen Körper. Ich weiß, dass ich schon wieder viel zu weit gegangen bin. Aber irgendwie schafft es der Kleine immer wieder mich so weit zu bringen, dass mein Verstand vollkommen aussetzt. Jeongguk schaut mich mit seinen großen Augen an und seine Wangen werden von einem leichten Rotschimmer geziert.

„Wir sehen uns draußen!" – sage ich zu ihm und lasse ihn allein in meinem Büro zurück.

Im Augenwinkel erkenne ich noch, wie er sich sein nasse Shirt über den Kopf zeiht und leise vor sich hin schimpft: „Ahh ... dieser Pabo! Dieser Typ macht mich wahnsinnig ... Langsam glaube ich wirklich ich bilde mir das alles nur ein. Warum macht er das bloß mit mir ..."

Mit einem Schmunzeln verlasse ich den Raum. Wenn er nur wüsste, wie Recht er damit doch hat. Schließlich kann ich das nur zurück geben. Denn der Jüngere bringt mich mit seiner niedlichen Art völlig um den Verstand. Mein Herz rast wie wild. Allein schon bei den Gedanken an diesen Jungen. Ich hoffe nur, dass das alles gut geht.

Während meine Freunde mit ihren Schülern das essen genießen ziehe ich mich kurz in meine Backstube zurück. Ich muss gerade ganz schnell meine aufkommenden Gedanken ordnen, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.

Ich bin total verblüfft mit welcher Offenheit er mir gerade gegenüber stand. Er aber trotzdem immer wieder total schüchtern und unsicher reagiert, wenn ich ihn anspreche. Ich könnte einfach dahin schmelzen, wenn er vor Verlegenheit rot wird und er vor Aufregung keinen einzigen Satz mehr heraus bekommt.

Auf der einen Seite macht es Spaß den Kleinen zu ärgern. Aber auf der andern Seite habe ich Angst, dass ich mich in meinem Gefühlschaos verrenne. Denn immerhin sitzt da draußen auch noch seine mögliche Freundin am Tisch. Und gerade aus diesem Grund muss ich mich wohl oder übel zurückhalten.

Ein raues Räuspern holt mich aus meinen Gedanken.

Mein Blick wandert zu der Geräuschquelle. „Na Yoongs." – begrüße ich ihn in meinen heiligen Hallen. „Stimmt etwas nicht?" - frage ich ihn.

Mein schwarzhaariger Kumpel lächelt mich an. Dennoch zeigt er mit seinem Blick ein wenig Besorgnis. „Also falls du das Essen meinst. Damit ist alles in Ordnung. Es würde mich auch wundern, wenn es nicht so wäre. Aber mal ganz ehrlich, ich habe das Gefühl, dass du was auf dem Herzen hast." – spricht er nun aus.

„Es ist alles okay. Was soll los sein?" – antworte ich ihm und schenke ihm ein gespieltes Lächeln. „Das glaube ich dir nicht." – entgegnet der Ältere.

„Chim, sei bitte ehrlich zu mir." – spricht er weiter. Daraufhin schaue ich ihn mit großen Augen an. „Ich bin ehrlich, Yoongs!" – entgegne ich ihm. Er zuckt mit den Schultern. „Wenn du das sagst, dann muss ich dir das wohl glauben."

Ich schaue ihn abwartend an. Irgendwie habe ich gerade ein komisches Gefühl. Yoongi holt tief Luft. „Ich glaube, ich habe jetzt verstanden, was mit meinem Schüler nicht stimmt." – gibt der Lehrer nun wissend von sich.

„W-was? Wen meinst du?" – frage ich irritiert.

„Na Jeongguk. Er ist gerade total unsicher, unkonzentriert und überhaupt nicht er selber. Er steht total neben sich. Und irgendwie werde ich das dumme Gefühl nicht los, dass du was damit zu tun hast." – fällt er geradewegs mit der Tür ins Haus.

Ertappt schaue ich meinen Freund an.

„Wi-wie kommst du darauf?" – frage ich ihn. „Naja seine Reaktion, als du dich zu uns an den Tisch gesetzt hast und als wir euch für das Projekt vorgestellt haben, spricht Bände." – versucht er mich aufzuklären. „Und dann noch die Blicke, die ihr euch permanent zu werft. Und euer Gespräch eben im Büro ... das war auch nicht ganz Ohne." – gibt er nun mit einem breiten Grinsen von sich.

Sofort merke ich, wie mein ganzes Gesicht anfängt zu glühen. „Es tut mir leid, Hyung." – entgegne ich ihm. „Was?" – fragt er mich sichtlich irritiert. „Was tut dir leid? Etwa, dass du offensichtlich auf den Kleinen stehst?"

Verlegen schaue ich auf den Boden und beginne zaghaft zu nicken.

Mein Kumpel holt tief Luft und bläst sie sofort wieder aus. Mein Gefühl sagt mir, dass gleich ein riesengroßes Donnerwetter folgen wird. „Chim!" – fängt der Schwarzhaarige an zu sprechen. Sofort zieht sich alles in meinem Körper zusammen. Nervös beginne ich mit meinen Händen zu spielen.

„Es tut mir leid, Yoongi. Das wollte ich nicht. Du musst mir glauben. Vor allem möchte ich nicht, dass ihr wegen mir Ärger bekommt. Am besten ist es, ich steige aus eurem Projekt aus. Ich wusste bist gestern noch nicht einmal, dass Jeongguk in der Projektgruppe ist. Ehrlich Yoongi. Bitte glaub mir." – versuche ich mich zurechtfertigen.

„Hey Chim. Jetzt mach aber mal Halblang. Du kannst vergessen, dass du jetzt so einfach davon kommst. Du bleibst im Team und damit basta." – versucht er mich zu beruhigen.

„Gegen Gefühle kann keiner was. Ich kenne dich Jiminie und ich weiß auch, dass du dich nicht einfach so auf irgendwelche Geschichten einlässt. Und schon garnicht mit einer Person die so viel Jünger ist als du. Also muss da schon irgendetwas größeres dahinter stecken. Und ich würde jetzt sogar sagen, dass ihr beide ziemlich aufeinander steht. Das sieht sogar ein Blinder." – spricht er weiter.

„Wobei ich es irgendwie nicht wirklich verstehe. Warum Jeongguk? Hast du nicht auf der Party erzählt, dass du auf den Typen stehst, den Miso ..." – er unterbricht seine Ansprache. Auf einmal platzt es aus ihm heraus: „Halt, warte! ... Nein. Oder? Das kann nicht sein! Jimin, jetzt sag nicht, dass Kookie – mein Schüler, der Typ aus dem Park ist?" – fragt er mich nun.

Seufzend lege ich meine Hände vor mein Gesicht.

„Ja, man. Jeongguk ist der Typ aus dem Park. Und ich muss ganz ehrlich sein, dass er mich total wahnsinnig macht. Ich muss ständig an ihn denken. Aber ich wusste doch nicht, dass er dein und Hobie's Schüler ist." – jammere ich vor mich hin.

Meinem Freund entflieht ein kehliges Lachen.

„Ach Mensch, ChimChim. Mach dir bitte nicht so viele Gedanken. Ich gehe nicht davon aus, dass du ihn nur als Trophäe siehst. Dafür kenne ich dich einfach zu gut. Und ich denke auch nicht, dass du ihn zu irgendetwas zwingst. Er ist selber alt genug, um zu wissen, was er tut. Und wenn es so ist, dass ihr Gefühle für einander habt, dann ist das eben so." – muntert mich der Schwarzhaarige weiterhin auf.

„Glaub mir Yoongs, ich würde nie mit seinen Gefühlen spielen. Und wenn ich könnte, dann würde ich raus rennen und ihn endlich küssen und für immer festhalten. Jedesmal, wenn ich ihn sehe, dreht mein ganzer Körper komplett durch." – platzt es aus mir heraus.

„Yoongi, ich bin ganz ehrlich. Ich habe das Gefühl, dass ich noch nie in meinem Leben so für jemanden empfunden habe. Noch nicht einmal für Taemin." – gebe ich kleinlaut zu. „Aber er ist doch viel zu Jung. Was soll denn bitte ein siebzehnjähriger Teenager mit jemanden wie mir anfangen? Ich habe Angst, Yoongi. Angst, dass ich mich total lächerlich mache. Er hat bestimmt andere Interessen als jemanden wie mich kennen zu lernen." – spreche ich weiter.

Yoongi klopft mir aufmunternd auf die Schulter.

„Also erst einmal ist das Alter doch vollkommen egal, mein lieber Jimin. Das Alter ist bloß eine Zahl. Und Jeongguk ist einfach nur klasse. Glaub mir. Und zweitens, wenn er jemanden wie dich nicht wollen würde, warum sitzt er dann draußen und kuschelt sich in deinen Lieblingshoodie. Er schnuppert sogar ständig daran. Natürlich so unauffällig wie möglich. Und er lächelt dabei als stände er unter Drogen. Und zu guter Letzt. Was war das mit dem Kuss?" – fragt er letztendlich und wirkt dabei sichtlich irritiert.

Um einen meiner besten und längsten Freunde nicht weiter im dunkeln tappen zu lassen erzähle ich ihm die komplette Geschichte.

Kopfschüttelnd sagt er bloß: „Chim, du bist sowas von verknallt. Damit hätte ich ja nie im Leben gerechnet, dass ich das noch einmal erleben darf. Aber mal ganz ehrlich ... meinen Segen hast du. Nur bitte brich ihm nicht das Herz." – sagt er aufmunternd zu mir. „Keine Sorge. Das könnte ich ihm niemals antun, Yoongi." – erwidere ich darauf.

„Na los kleiner Mochi! Lass uns zurück zur Gruppe gehen. Damit wir endlich das ganze Projekt fertig planen können.

„Sorry! Es hat etwas länger gedauert. Ich musste noch etwas mit Jimin klären." – entschuldigt sich Yoongi, als wir zusammen wieder am Tisch platz nehmen. Mein Freund grinst Jeongguk wissend an. Hilfesuchend wendet er nun seinen Blick an mich. Wortlos versuche ich ihm klar zu machen, dass alles okay ist. Wofür er mir ein dankbares Lächeln schenkt.

Nachdem wir alle wichtigen Termine geklärt haben, machen sich die Schüler alle samt auf den Weg in ihr wohlverdientes Wochenende.

Ich mache mich sofort auf den Weg hinter die Theke, um meine Kollegen bei dem Ansturm zu entlasten. Nach und nach kassieren wir ab. Als Jeongguk endlich an der Reihe ist, signalisiere ich Baek, dass seine Rechnung schon bezahlt ist. Doch der Junge besteht darauf, seine Rechnung selber zu bezahlen. Zum Schluss verlangt er auch noch ein Quittung.

Mit hochgezogenen Augenbrauen beobachte ich den Braunhaarigen.

„Das Essen willst du wohl von der Steuer absetzten?" – frage ich ihn neckend. Mit einem süffisanten Grinsen schaut er mich an und holt schnell einen Stift aus seiner Tasche. Er notiert etwas auf der Rechnung. Als er fertig ist, schiebt er mir den Zettel über die Theke. „Vielleicht will ich dich auch nur daran erinnern, dass ich noch was gut bei dir habe." – sagt er mit einem frechen Grinsen und mit einem Kopfschütteln schaue ich dem Schüler hinterher, als er das Restaurant schließlich verlässt.

„Das ist mein Jeongguk." – gibt Yoongi nun Stolz von sich.

Gespannt greife ich nach dem Zettel und schaue, was der Jüngere geschrieben hat.

Hier hast du meine Nummer, damit du mich im Notfall daran erinnern kannst, dass ich noch eine Einladung bei dir offen habe. Aber ich hätte auch nichts dagegen, wenn du dich einfach so bei mir meldest! Dein Kookie

Grinsend stecke ich den Zettel in meine Hosentasche. Na, warte nur ab, denke ich mir und widme mich wieder voll und ganz meiner Arbeit.

Gegen 18:00 Uhr betreten CL, Kai und D.O. Das Restaurant. „Hallo Jungs!" – begrüßt uns die taffe Blondine. Baek und ich begrüßen die Neuankömmlinge ebenso in ihrer ersten offiziellen Schicht. „Baek, du und Chanyeol ihr könnt jetzt Feierabend machen. Danke für eure Hilfe ihr seit echt super. Ab morgen gilt dann der besprochene Schichtplan." – spreche ich zu dem Mann mit den hellbraunen Haaren. Nickend gibt er mir zu verstehen, dass er mich verstanden hat.

Nun kümmere ich mich um die Übergabe. Kurz verschaffe ich CL einen groben Überblick über den heutigen Tag und verabschiede mich dann anschließend in mein Büro.

An meinem Schreibtisch sitzend schnappe ich mir mein Handy und Speicher sofort die Nummer von Jeongguk ein.

Kurz überlege ich, ob ich ihn wirklich anschreiben soll. Aber dann denke ich mir, warum eigentlich nicht. Der Junge soll ruhig merken, dass ich es ernst mit ihm meine. Und schon öffne ich den Chat und beginne zu schreiben:


Jimin:

Hey Jeonggukie, hier ist Jimin. Danke für deine Erinnerung. Sie bekommt nun einen Ehrenplatz in meinem Büro. Damit ich es nicht vergesse. Ich überlege ernsthaft, ob ich sie einrahmen lasse .... Liebe Grüße, Jimin


Lächelnd lege ich mein Handy zurück auf den Schreibtisch und schnappe mir mein Tablet. Damit gehe ich zu Jin in die Küche.

„Hey Jinnie, na wie läuft es bei euch?" – frage ich ihn.

Mein Partner dreht sich zu mir um und lächelt zufrieden. „Es ist alles super. Die Jungs machen hervorragende Arbeit und bisher hat sich auch noch kein Gast beschwert." – erwidert mein Hyung. „Also bisher gibt es nur Lob. Auch die Schüler von Yoongs und Hobi sind total begeistert gewesen." – erzähle ich ihm Stolz. „Wollen wir schnell noch die Bestellung für morgen fertig machen?" – frage ich den Älteren.

Jin ruft Luhan zu sich, damit er die nächsten Gerichte fertig machen kann.

Nach gut 20 Minuten sind wir dann mit allem fertig und ich schicke die Liste an unseren Lieferanten. Ich bringe mein iPad zurück in mein Büro und lege es auf meinem Schreibtisch ab. Als mein Handy kurz aufblinkt, sehe ich das ich eine Nachricht habe. Ich öffne meinen Startbildschirm und lasse mir die Nachricht anzeigen.

Sofort fällt mir das wirklich niedliche Profilbild von Jeongguk auf. Schmunzelnd beginne ich seine Nachricht zu lesen:


Kookie 😘

Hallo Jimin-Hyung. Und ich danke dir für deinen Pullover. Nur leider kann ich dir nicht versprechen, ob du ihn jemals wieder siehst oder besser gesagt wiederbekommst. Er ist so flauschig, dass ich ihn einfach nie wieder hergeben möchte.

Kookie😘

Aber als Gegenleistung, kann ich dir deine Kühlbox noch vorbei bringen. Die steht nämlich noch bei uns in der Küche und ich denke doch, dass du sie brauchst. LG Kookie

Jimin:

Oh ja, meine Kühlbox. Die brauche ich ganz dringend wieder 😉 Schließlich kann ich ja nie wissen, wann Jin mal wieder was Süßes für Freunde raus schmuggelt.

Jimin:

Über meinen Pullover müssen wir aber leider noch einmal verhandeln. Das ist nämlich mein Lieblingshoodie ...

Kookie😘

Pech gehabt. Deinen Lieblingshoodie bekommst du nie wieder. Selber schuld ... hättest ihn mir ja nicht geben müssen 🤪

Kookie😘

Also wenn du die Box brauchst, dann kann ich sie dir gerne noch vorbei bringen. Wie lange bist du denn heute noch im Restaurant? Oder hast du schon Feierabend?

Jimin:

Okay ... wenn das so ist, dann muss ich wohl damit leben. Und ich muss dann wohl mal wieder Shoppen gehen. Da ich jetzt einen neuen Pullover brauche 😩

Jimin:

Nein, ich bin noch im tasty temptation. Also ich bin jetzt noch bis ca. 20:00 Uhr da. Du musst aber nicht extra vorbei kommen. Jin kann die Box auch einfach mal bei euch abholen.


Insgeheim wünsche ich mir nichts sehnlicher als das Kookie nochmal hier bei mir vorbei schaut. So können wir vielleicht noch etwas reden. Aber ich habe schon ein schlechtes Gewissen, wenn er extra wegen der Kühlbox noch einmal hier her kommen will. Der Jüngere gibt mir allerdings nicht viel Zeit weiter darüber nachzudenken. Denn schon erscheint die nächste Nachricht von ihm.


Kookie😘

Gut ... bin in einer Stunde da.

Kookie 😘

Mir fällt zu Hause eh gerade die Decke auf den Kopf. Tae hat keine Zeit und auf die anderen habe ich im Moment keine Lust. Es ist also alles gut. Und außerdem hoffe ich, dass du noch was von dem leckeren Vanilleeis hast. Wollte vorhin nicht so verfressen wirken. Deshalb habe ich es mir verkniffen.

Kookie 😘

Und wolltest du mir nicht noch was zeigen? 😏

Jimin:

Okay! Ich merke schon, ich kann es dir eh nicht ausreden.

Jimin:

Ich freue mich auf dich 😊


Nachdem mir mein Handy zeigt, dass Jeongguk offline ist gehe ich zurück in meine Backstube. So kann ich noch schnell ein paar Dinge für morgen vorbereiten.

Der Kleine spinnt echt.

Aber so kann ich ihn wenigstens heute noch einmal sehen. Und vielleicht hat er ja dann auch noch einen Moment zeit, so können wir ja auch noch irgendetwas zusammen machen, denke ich mir.

Zufrieden widme ich mich wieder meiner Arbeit und versuche mich zu konzentrieren. Ich bin echt froh, dass Yoongi mir nicht den Kopf abgerissen hat. Aber noch besser finde ich es, dass er die ganzen Sache auch relativ locker sieht.

Bevor Hoseok und er sich vorhin von mir verabschiedet haben, hat mir Yoongi auch nochmals versichert, dass es für die beiden keine Konsequenzen hat. Ich arbeite ja schließlich nicht für die Schule. Na ja, und bevor ich mir hier über solche Dinge Gedanken mache, sollte ich erst einmal den Ball flach halten.

Schließlich muss ich eh erst einmal herausfinden, ob Jeongguk wirklich Interesse an mir hat.

CL steht auf einmal neben mir.

„Jimin, hier ist jemand für dich und will was abgeben." – sagt sie zu mir.

Schnell schaue ich auf und mein Blick wandert zu der großen Fensterfront. Und da steht er. Der Keks meiner Träume. Und er trägt immer noch meinen Hoodie, stelle ich Stolz fest. Ich kann mir ein Lächeln nicht verkneifen.

„Sagst du ihm bitte, dass er einen Moment warten soll. Ich bin sofort fertig." – weise ich die Barkeeperin an. „Okay, ich richte es dem Kleinen aus." – erwidert sie freundlich. Durch das Fenster beobachte ich den Braunhaarigen dabei, wie er auf mich wartet. Er hat es sich am Tresen gemütlich gemacht und hält die Kühlbox fest umschlossen. So als würde es sich dabei um einen kleinen Schatz handeln.

„Er ist süß. Findest du nicht auch, Jimin?" – fragt mich meine Kollegin.

Ohne groß darüber nachzudenken, antworte ich ihr. „Ja, sehr süß sogar!" Kopfschüttelnd kichert die Blondine neben mir los: „Pha, wusste ich es doch." Ertappt und mit wahrscheinlich roten Wangen schaue ich sie an. „Wie meinst du das?" – frage ich sie. „Ach Jiminie. Dein Blick verrät dich. Du bist ja voll in den Kleinen verschossen." – zieht sie mich nun auf.

Verlegen kratze ich mir am Hinterkopf und antworte: „Vielleicht bin ich das ja wirklich." Ich schaue ihn weiterhin durch die Scheibe hindurch an und seufze: „Aber ich habe überhaupt keine Ahnung, ob er das genauso sieht."

Aufmunternd lächelt sie mich an „Finde es doch einfach raus. Wobei ich mir eigentlich sicher bin, dass es ihm genauso geht. Der Ärmste ist total nervös und bringt kaum einen geraden Satz raus. Er besteht darauf dir die Kühlbox persönlich zu geben. Also wenn du mich fragst, dann hat er einen ziemlichen Crush auf dich." – erzählt sie mir und quietscht dabei rum wie ein kleines Fangirl.

„ChimChim ist verliebt ... ChimChim ist verliebt! – flötet die Blondine fröhlich vor sich hin, als sie die Küche wieder verlässt.

Durch die Scheibe erkenne ich, wie die Kellnerin gerade mit Jeongguk spricht.

Schnell räume ich meinen Platz auf und stelle die fertigen Desserts in den Kühlraum. Anschließend wische ich meine Arbeitsplatte sauber und kann nun endlich Feierabend machen. Mit allem fertig kann ich mich nun Jeongguk widmen. Mit einem breiten Grinsen gehe ich auf den Jungen zu.

Nervös schaut er sich im Restaurant um und spielt dabei mit seinen Händen an der Kühlbox rum.

Ein leichtes Kribbeln durchfährt meinen Körper als sein Blick auf meinen trifft.

„Sorry, dass du so lange warten musstest." – entschuldige ich mich bei ihm.

Ein leichter Rotschimmer ziert seine Wangen. „K-kein Problem. Ich wollte dir das nur schnell vorbei bringen." – stammelt er vor sich hin und hält mir die Kühlbox hin. Ich nehme sie ihm ab. „Danke schön. Du hättest sie aber nicht extra bringen müssen." – erwidere ich ihm. „Aber so sehe ich wenigstens meinen Lieblingspullover heute nochmal." – merke ich noch mit einem breiten Grinsen an.

Ich bin gerade dabei mich zurück auf den Weg in die Küche zu machen, als ich kurz inne halte und mich zu dem Jungen drehe. „Willst du schon wieder los, oder hast du noch Zeit?" – frage ich ihn spontan.

Er schaut mich wieder aus seinen dunklen strahlend braunen Augen an.

„Ähm, eigentlich habe ich Zeit. Warum?" – fragend legt er seinen Kopf schief. „Also ich habe jetzt Feierabend und wollte fragen, ob du vielleicht noch Lust hast, was mit mir zu machen?" – frage ich ihn.

Er scheint kurz zu überlegen nickt dann aber zustimmend.

„Gut, dann warte kurz hier. Ich ziehe mich schnell um und dann können wir auch schon los." – weiße ich ihn an und verschwinde noch einmal schnell in der Küche. Schnell schnappe ich mir den kleinen Thermobehälter mit dem Eis und noch ein paar der andere Leckereien aus der Kühlung. Diese Verstaue ich zusammen mit zwei Löffeln in einer kleinen Kühltasche, bevor ich mich im Aufenthaltsraum noch umziehe.

Zum Glück habe ich noch einen zweiten Hoodie hier, sonst hätte ich jetzt ein kleines Problem. Wir haben zwar auch am Abend noch angenehme Temperaturen, aber sobald die Sonne dann endgültig unter geht, wird es dann trotzdem etwas frisch. Aus den Büro hole ich noch mein Handy und meine Tasche. Und nun kann es endlich los gehen. Ich steuere geradewegs auf den wartenden Jungen zu.

Abwartend schaut er mich an.

„Was hast du vor?" – fragt er mich neugierig. Wortlos greife ich nach seiner Hand und ziehe ihn sachte hinter mir her. Ich führe ihn zu meinem Auto und öffne die Beifahrertür. Auffordernd halte ich ihm diese auf und frage den Braunhaarigen: „Vertraust du mir?"


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Hallo ihr Lieben,
Es gibt wieder was zu lesen von mir. Ich hoffe ihr mögt meine Geschichte. Viel Spaß beim Lesen und noch eine schöne Zeit. Es wäre schön, wenn ihr mal einen kurzen Kommentar hinterlasst damit ich mal ein Feedback bekomme wie euch die Geschichte gefällt.

Liebe Grüße eure Hopeless

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