Kapitel 14 | Der Projektpartner

POV | Jimin

Verlegen zieht sich der Jüngere ein T-Shirt über. "Schade, der Ausblick war gerade so schön." - rutscht mir seufzend raus. "Bitte?" - fragt er mich verdutzt. "Ach nichts. Vergiss es einfach!" - winke ich meine Worte einfach ab.

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Jeongguk schaut mich an. Ich bin mir im Moment nicht ganz sicher, aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass da gerade die bloße Enttäuschung aus seinen Augen spricht.

"Na dann. Ich muss dann auch los!" - spricht er. Er schnappt sich seine Sachen und stopft sie einfach in seine Tasche und hängt diese über seine Schulter. Der Braunhaarige schaut stur auf den Boden. Leicht angesäuert drückt er mit seiner Zunge von innen gegen seine Wange und schiebt sich wortlos an mir vorbei.

Gerade möchte ich Luftholen, um noch was zu ihm zu sagen - ihn aufhalten. Doch er lässt mich einfach verdattert in der Umkleidekabine der Sporthalle zurück.

"Was war das denn jetzt?" - frage ich mich selbst und schaue meinen Hund dabei.

Miso sitzt neben mir und schaut dem Jüngeren winselnd hinterher. "Tja Miso. Dein Herrchen ist ein echter Idiot. Ich weiß zwar nicht, was ich jetzt schon wieder falsch gemacht habe, aber ich glaube jetzt habe ich es endgültig bei Jeongguk verkackt." - spreche ich weiter zu dem Vierbeiner. Mit einem schlechten Gewissen mach ich mich nun doch noch auf den Weg zu meinem Freund. Hoseok wartet bestimmt schon auf mich.

Langsam öffne ich die Tür zur Halle.

Miso sprintet wie ein doofer hinein und bellt einmal kurz. Und schon ertönt die Stimme des Rothaarigen, welcher den Golden überschwänglich begrüßt. Er hebt den Blick in meine Richtung: "Hey Chim, da seid ihr ja. Alles klar bei euch?" - fragt er mich. "Hallöchen Hobi. Ja klar. Wir haben für morgen alles fertig und jetzt freue ich mich darauf mit dir eine Kaffee trinken zu gehen, um mit dir über euer Projekt zu sprechen." - beantworte ich seine Frage.

Mit großen Augen schaut mich Hoseok an. "Wie jetzt? Willst du mir damit etwa sagen, dass du mit dabei bist?" - fragt er mich euphorisch.

Ich grinse ihn bloß an. Und schon im nächsten Moment fällt Hobi mir, vor Freude um den Hals. "Oh Jiminie. Ich kann es echt nicht fassen. Ich habe echt schon gedacht, dass ich Namjoon um Hilfe bitten muss." - erwidert er nun.

Ich pruste laut los, denn allein schon der Gedanke daran wie Joonie mit den Schülern tanzt treibt mir vor Lachen die Tränen in die Augen. "Hobi ich bitte dich. Mit Namjoon kannst du aber keinen Blumentopf gewinnen!" - entgegne ich ihm. Der Lehrer stimmt lachend mit ein. "Na ja, Joon ist dann ehr das Beispiel wie man es nicht machen sollte."

Als er sich dann endgültig wieder gefangen hat, spricht er weiter: "Dann lass uns mal los gehen. Nicht das du es dir noch anders überlegst. Hast du irgendwelche Wünsche?" fragt er mich und macht sich bereit die Halle zu verlassen. Miso und ich folgen dem Sonnenschein. "Lass uns in das kleine Café am Park gehen. Die haben eine schöne Terrasse. Da kann Fettie sich genüsslich in der Sonne aalen." - schlägt Hobi vor. Ich stimme ihm zu und gemeinsam machen wir uns auf den Weg.

Knappe 20 Minuten später betreten wir den gemütlichen Außenbereich des Cafés.

Ich schaue mich kurz um. "Hey Hobi, lass uns doch dort in die Ecke gehen. Da ist es Schattig und Miso hat genug Platz." - schlage ich vor.

Hoseok nickt und steuert den freien Tisch im Schatten an. Ich lege den Golden ab und mit einem erleichterten Schnaufen macht er es sich neben dem Tisch gemütlich.

Gerade als wir uns setzten, fängt Hoseoks Handy an zu klingeln. "Oh, sorry Chim. Ich geh da kurz dran. Du kannst ja schon mal bestellen." - entschuldigt er sich und verlässt das Café, um in Ruhe telefonieren zu können.

Schnell schnappe ich mir die Karte und schaue was es so schönes gibt.

Als die Bedienung an unseren Tisch kommt begrüßt sie mich mit einem freundlichen Lächeln. Als ich meine Bestellung aufgeben will, erwidere ich dieses. Ich habe mich für zwei Eiskaffee und zwei Stückchen Erdbeer-Cheesecake entschieden, was ich freundlich mitteile. Die Kellnerin entfernt sich mit einem Augenzwinkern von unserem Tisch. Kurz verdrehe ich die Augen. Vielleicht sollte ich das Ufer wechseln, da habe ich vielleicht mehr Chancen die große Liebe zu finden, denke ich mir und schüttel über meine eigenen Gedanken den Kopf.

Da ich noch immer auf Hobi warten muss lehne ich mich in meinem Stuhl zurück und denke an Jeongguk. Irgendwie schwirrt mir der Braunhaarige schon die ganze Zeit im Kopf umher. Ständig muss ich daran denken, dass ich ihn am Samstag fast geküsst hätte. Wenn bloß Namjoons Bruder nicht dazwischen gefunkt hätte.

Und eben unser Begegnung in der Turnhalle. Als er mit Miso auf dem Schoß auf dem Boden saß und wie er mit ihm gekuschelt hat. Dieser Anblick war einfach zu süß. Eigentlich ist Miso gegenüber Fremden ja nicht so aufgeschlossen. Aber anscheinend hat er wirklich einen Narren an dem Jungen gefressen.

Wobei ich meinen Vierbeiner echt verstehen kann. Er hat was an sich, was mich völlig um den Verstand bringt. Und dann seine Blicke. Schon am Samstag lagen seine Augen immer wieder auf mir. Und dann natürlich unser Gespräch in meiner Backstube. Schon allein beim Klang seiner Stimme bekomme ich Herzrasen.

Ein Gefühl, welches ich schon ewig nicht mehr gespürt habe oder besser gesagt noch nie in so einer Art und Weise verspürt habe.

Und wieder habe ich die Bilder des Jüngeren von eben vor mir.

Die Bilder, welche sich förmlich in mein Gedächtnis eingebrannt haben, als der Braunhaarige so vor mir stand. Ohne Oberteil. Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass mich dieser Anblick nicht ganz Kalt gelassen hat. Seine gut definierter und recht muskulöser Oberkörper gepaart mit seiner sehr zierlich wirkenden Taille. Seine reine und seidig wirkende blasse Haut. Wobei mir allein durch den Gedanken an diese Bilder eine lüsterne Hitze durch meinen Körper strömt.

Nervös seufze ich auf. Warum bringt mich dieser Junge so aus dem Konzept. Allerdings bin ich im Moment sehr irritiert über seinen Abgang von eben. Zunächst hatte ich den Eindruck, dass er offensiv auf mich zu geht. Und, naja, mich auch regelrecht an flirtet. Und im nächsten Moment rennt er einfach davon und lässt mich einfach so stehen.

"So da bin ich wieder." - macht Hoseok auf sich aufmerksam und reißt mich somit aus meinen Gedanken.

"Alles in Ordnung mit dir Chim?" - fragt er mich.

Ich lächle meinen Hyung an. "Oh, ja klar. Ich war gerade nur etwas im Gedanken versunken." - antworte ich ihm. Der Rothaarige setzt sich wieder zu mir an den Tisch. Das gleiche habe ich vorhin auch schon mal gehört. Von einem Schüler von mir." - erzählt mir Hobi. "Wobei Jeongguk schon seit Montag so komisch ist. Was ihm allerdings auch ganz und gar nicht ähnlich sieht." - spricht er weiter.

Ich schaue meinen Kumpel mit großen Augen an. Habe ich gerade richtig gehört? Hat Hoseok gerade über Jeongguk gesprochen. "Wieso? Was ist denn mit ihm?" - frage ich ihn. In der Hoffnung nicht allzu auffällig zu wirken. "Na ja, Jeongguk ist in seinem Jahrgang einer meiner besten Tänzer und heute hat er einfach alles verkackt. Und auch im Unterricht war er total abwesend. Und Yoongz hat es mir auch bestätigt. Er meinte, dass er im Moment komisch ist. So als ob ihn irgendetwas beschäftigt." - erzählt er mir nachdenklich. Ich zucke mit den Schultern.

"So was soll es geben. Und wir haben doch auch mal einen schlechten Tag. Oder eher eine schlechte Woche." - entgegne ich ihm. Er zuckt mit den Schultern. "Ich warte jetzt erst einmal ab. Wenn er sich wieder fängt, dann ist gut. Und sonst werde ich ihm wohl nochmal auf den Zahn fühlen müssen." - spricht er nun weiter.

Als die Bedienung mit unserer Bestellung kommt unterbrechen wir unser Gespräch kurz. Wieder ziert ein freundliches Lächeln ihr Gesicht. Schließlich stellt sie den Eiskaffee und den Kuchen vor uns ab. Wir bedanken uns bei ihr und widmen uns sofort wieder unserer Unterhaltung.

Hobi erzählt gerade wieder von seinen Schülern, als ich meinen Blick durch die Gegend schweifen lasse. Ein paar Tische weiter erkenne ich den Jüngeren. Der gemeinsam mit einem Mädchen am Tisch sitzt und sich mit ihr angeregt unterhält.

Er lächelt sie sanft an als sie nach seiner Hand greift, die er locker auf dem Tisch abgelegt hat. Sofort verspüre ich einen leichten Stich in meiner Brust. Weiterhin liegt mein Blick auf dem Braunhaarigen und ich beobachte ihn dabei, wie er sich ausgelassen mit dem blonden Mädchen unterhält. Ob sie seine Freundin ist? - schießt mir die Frage plötzlich durch den Kopf. Und wieder ist da dieses Gefühl, als ob sich der ganze Magen zusammen zieht.

Ich könnte platzen, wenn ich das sehe.

Warum tut mir dieser Anblick so weh? Ich hole einmal tief Luft und entschuldige mich bei meinem Freund. "Könntest du kurz auf Miso aufpassen?" - frage ich ihn.

"Aber klar doch! Aber wenn er jemanden das Essen klaut, dann kann ich aber nichts dafür." - witzelt er rum. "Ha! Ha! Ha!" - entgegne ich ihm. Hoseok schnappt sich die Leine und ich gebe Miso das Kommando, dass er liegen bleiben soll. Miso legt seinen Kopf wieder ab und ich stehe auf, um auf die Toilette zu gehen.

Ich atme drei Mal tief durch und kralle mich am Waschbecken fest.

Na prima.

Warum tut mir das so weh, wenn er sich mit diesem Mädchen unterhält. Ich kenne diesen Jungen doch kaum. Aber trotzdem reagiert mein Körper jedes Mal aufs Neue so extrem. Und wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich sogar felsenfest behaupten, dass ich drauf und dran bin mich in diesen Jungen zu verknallen. Ich könnt durchdrehen, da mich dieses Gefühl in der Brus fast umbringt.

Aber wahrscheinlich liegt es nur daran, dass gerade jeder auf mich einredet und mir ja förmlich weis machen will, dass ich unglücklich bin.

Taemin redet mir ja förmlich ein, dass ich auf den 17-jährigen stehen würde.

Was aber eigentlich nicht stimmt ... glaube ich jedenfalls. Gut, ich habe am Samstag versucht ihn zu küssen. Aber wahrscheinlich lag das auch einfach nur daran, dass ich momentan ziemlich untervögelt bin. Und aus diesem Grund reagiert mein Körper so in der Anwesenheit des Jüngeren.

Ja, genau so muss das sein. Ich brauche einfach nur mal wieder Sex. Schließlich ist die Trennung auch schon gut ein Jahr her und ich muss auch ganz ehrlich sagen, dass ich in dieser Zeit auch nicht wirklich Interesse hatte jemanden neuen kennen zulernen. Ich habe mich voll und ganz auf die Planung und Verwirklichung unseres eigenen Restaurants gestürzt und zwischendurch habe ich gearbeitet. Da blieb eh nicht so viel Zeit für eine Beziehung. Und genau so wird es jetzt auch werden.

Das Restaurant wird viel Zeit in Anspruch nehmen. Also warum sollte ich ausgerechnet jetzt auf einmal doch Interesse daran haben einen Mann in mein Leben zu lassen und wohl möglich auch noch eine Beziehung mit diesem eingehen zu wollen.

Vielleicht sollte ich einfach mal wieder mehr raus gehen, um zu feiern. Denn wenn ich mal wieder auf andere Gedanken komme und ich mich ablenken kann, so hat der ganze Spuk vielleicht ein Ende. Und ich? Ich kann mich dann endlich wieder auf das wesentliche konzentrieren. Ohne dass mir der Kleine die ganze Zeit im Kopf umherschwirrt.

Ich kann ja einfach mal Taemin fragen, ob wir mal wieder zusammen in irgendwelche Clubs gehen. Dann erledigt sich mein Problem auch von ganz allein. Denn so wie es gerade aussieht, scheint Jeongguk eh kein wirkliches Interesse an mir zu haben, sonst würde er sich ja nicht mit diesem Mädchen treffen.

Schnell wasche ich mir die Hände, als plötzlich die Tür auf geht.

Mein Blick wandert, wie von selbst durch den Spiegel zu der Person, die gerade den Raum betritt. Jeongguk. Na toll, auch das noch. Der Kleine schaut mich direkt an. Kurz habe ich das Gefühl, das ein kleines Lächel über sein Gesicht huscht.

"Oh, hey Jimin!" - ertönt auf einmal seine Stimme.

Ich lächle ihn an. "Na Jeongguk. Lange nicht mehr gesehen!" - erwidere ich darauf. "Hm. Das Stimmt. Ich würde sagen, es ist knappe eineinhalb Stunden her." - sagt er mit einem frechen Grinsen. Und schon wieder habe ich den Eindruck, dass der Jüngere offensichtlich auf mich zu geht. Dennoch habe ich das Bild im Hinterkopf, wie seine Freundin draußen im Café sitzt und auf ihn warten.

Als ich mir dessen bewusst werden, schnappe ich mir hastig ein paar Papiertücher, um meine Hände abzutrocknen und werfe diese in den Papierkorb. Langsam mache ich mich wieder auf dem Weg zurück zu Hoseok. "Na dann, man sieht sich." - verabschiede ich mich von ihm. Bei meinen Worte schaut er mich Hoffnungsvoll aus seinen strahlenden Haselnussbraunen Augen an, was ich allerdings nicht so recht verstehe.

Ich kann es mir allerdings nicht verkneifen dem Jüngeren noch einen kleinen Seitenhieb zu verpassen.

Also hole ich tief Luft und spreche, in einem leicht sarkastischen Unterton: "Ach übrigens, eine hübsche Freundin hast du da. Ich wünsche euch beiden viel Glück!"

Sofort schaut er mich total entsetz an.

Er ist gerade im Begriff los zu sprechen. Allerdings gebe ich ihm nicht die Möglichkeit was dazu zu sagen, sondern verlasse den Raum. Sofort macht sich in mir das schlechte Gewissen breit. Hätte ich mir vielleicht doch anhören sollen, was er mir zu sagen hatte. Aber vor allem könnte ich mir gerade selber eine klatschen da ich mich gerade echt angehört habe wie ein eifersüchtiges Teeniegirl.

Seufzend setzt ich mich zurück auf meinen Platz.

"Miso hat dich schon vermisst." - sagt Hobi, zu mir. "Ach Quatsch, der hat bloß Angst, dass ihm keiner mehr sein Futter gibt." - erwidere ich mit einem grinsen. Um mich von meinen aufkommenden Gedanken abzulenken, frage ich meinen Freund einfach wegen seinem Schulprojekt aus, bei dem ich ihn unterstützen soll.

"Also es geht um die elften und zwölften Klassen. Und wir wollen, dass sie sich in Gruppen zusammenschließen, um ein eigenes Lied zu schreiben, zu komponieren und auch um eine eigne Choreografie dazu zu gestalten. Und genau hier kommst du uns Spiel. Wir werden nämlich jetzt anfangen. Zuerst werden wir ein paar Tänze von bekannten Lieder nach tanzen und dann im nächsten Schritt sollen die Schüler eigene Choreografien entwickeln für ein bekanntes Lied ihrer Wahl. Und in der Zeit kümmert sich Yoongi darum mit den Schülern an den eigenen Songs zu arbeiten. Und wenn dieser dann steht, werden wir die Mädels und Jungs, dann sozusagen, als Mentoren unterstützen. Ich habe auch schon alles mit der Schule so weit abgesprochen. Und da du an der School of performing Arts immer noch bekannt bist wie ein bunter Hund, hat uns der Direktor auch sofort sein Okay geben, als dein Name als zusätzlicher Tanztrainer gefallen ist." - erzählt er mir mit einem zufriedenen lächeln.

"Na das glaube ich aber nicht, dass Mr. Cha sofort begeistert war von der Idee mich mit ins Boot zu holen, dafür habe ich dann doch zu oft auf die Kacke gehauen." - stelle ich verlegen fest.

"Naja die Erinnerungen an unsere Fehltritte hat er wohl ausgeschaltet. Sonst hätte er Yoongz und mich ja auch nicht einstellen dürfen. Schließlich waren wir alle nicht gerade Unschuldslämmer." - erwidert er lachend.

"Ja da muss ich dir echt recht geben. Unsere Schulzeit war schon nicht ohne. Aber um auf das Projekt zurückzukommen. Es hört sich auf alle Fälle erst einmal sehr gut an. Wann ist denn immer die Trainingszeit?" - frage ich ihn.

"Wie es dir am besten passt. Wir haben gedacht, dass wir das Tanztraining immer von 15:30 Uhr bis ca. 19:00 Uhr machen. Hier wäre es für die Schüler am Montag am besten, da sie an diesem Tag nicht auch noch Sport auf dem Plan haben." - antwortet er mir.

Im Gedanken gehe ich zunächst mal meinen Terminplan durch. "Am Montag passt es super. Da ist meistens ja eh nicht so viel los. Also wird es kein Problem sein, wenn ich alles vorbereite und die Jungs dann die restliche Zeit übernehmen. Baek wird sich sicherlich freuen allein das Zepter in der Hand zu haben." - antworte ich ihm.

"Super, dann passt es ja. Jetzt müssen wir nur noch den Workshop organisieren und vor allem festlegen, wann und wo wir ihn machen wollen. Und übrigens. Joonie hat bei sich im Entertainment einen Tanzsaal für uns geblockt. Den wir jederzeit nutzen können." - erzählt er mir stolz. "Na bei Joon haben wir ja alles vor Ort. Dürfen wir auch das Studio nutzen? Wollen wir den Workshop dann nicht auch dort machen?" - frage ich weiter.

Hoseok denkt kurz darüber nach.

"Um ehrlich zu sein, wollten wir gern woanders hin. Schon allein um eine lockerere Atmosphäre zu schaffen. Ich denke mal, dass wir das hier in Seoul nur bedingt hinbekommen." - erklärt mir mein Freund.

Ich denke kurz nach. Auf einmal fällt mir ein Ort ein, der für unsere Zwecke super geeignet wäre. "Hey Hobi, kannst du dich noch an die Jugendherberge in Busan erinnern?" - frage ich ihn. Sofort fängt er an schelmisch zu grinsen. "Meinst du die, die direkt am Strand ist?" - antwortet er mir mit einer Gegenfrage. "Genau die." - lächle ich ihn an.

"Ich denke, die wäre perfekt geeignet für unsere Zwecke. Dort gibt es einen großen Saal, den wir zum tanzen nutzen könnten. Und die anderen Sachen können wir ja auch spontan machen oder wir gehen einfach an den Strand. Vorausgesetzt wir fahren nicht im Winter dort hin. Ich suche dann zu Hause gleich mal im Internet danach suchen und am besten wir stellen dann sofort mal eine Anfrage." - erzähle ich weiter. Hoseok zeigt sich begeistert. "Ich denke das ist eine gute Idee. Vor allem brauchen wir, was wo wir unabhängig sind und wir ungestört trainieren können.

"Die Projektpräsentation soll zum Schulfest stattfinden. Das heißt also Mitte Dezember. Jetzt müssen wir also nur noch einen Termin finden. Wann ist nochmal deine WM?" - fragt er mich nun. Sofort schnappe ich mir mein Smartphone und werfe eine Blick in meinen Kalender. "Ähm, also ich bin vom 28.09 bis 03.10. in Tokio. Die WM selber geht über zwei Tage und findet am 29. und 30.09. statt." - erzähle ich meinem Kumpel von meinen Reisedaten.

Hobi schaut selber in seinem Kalender nach. "Ende Oktober sind Ferien. Wie wäre es denn, wenn wir in der Woche vor den Ferien dann weg fahren. Dann haben wir im Nachhinein noch genug Zeit, um den Feinschliff hinzubekommen. Wie wäre es denn, wenn wir vom 10. bis 14. Oktober fahren?" - fragt er mich nun. "Mh ... da sind wir ja zu meinem Geburtstag unterwegs. Aber wenn wir in Busan sind, dann habe ich damit überhaupt kein Problem." - gebe ich mit einem schelmischen Grinsen von mir.

Hoseok lacht laut auf. "Ah, da war ja was. Da haben wir doch dann einen gelungenen Abschluss." - gibt er nun von sich.

"Ach so, bevor ich es vergesse. Wir würden uns gern morgen Mittag mit unseren Schülern treffen. Und da du ja zur Gruppe gehörst, musst du auch mit dabei sein. Und wenn du nichts dagegen hast, würden wir uns gern im tasty temptation treffen. Dies würde sogar für alle unsere Treffen für einfache Absprachen und Planungen so sein." - erzählt er weiter. Ich schaue meinen Kumpel mit großen Augen an.

"Als ob ich da was dagegen hätte, wenn ihr euch bei uns im Restaurant trefft. Wie viele Plätze braucht ihr denn?" - entgegne ich meinem Freund. Hoseok überlegt kurz. "Nun ja, es sind 14 Schüler und dann noch Yoongi, Namjoon, du und ich. Also 18. Plätze. Habt ihr überhaupt so viele? - fragt er mich mit einem neckischem Lachen. "Naja, vor der Tür ist ja auch noch Platz. Und wenn du so weiter machst, mein lieber Freund, dann wird das dann wohl dein Stammplatz. Weiter kommst du dann nämlich nicht. Sowas nennt sich Hausverbot. Und das hast du dann auf Lebenszeit!" - erwidere ich gespielt beleidigt.

"Nein ChimChim. Das kannst du mir doch nicht antun. Wo soll ich denn dann meinen Kuchen und anderen Süßkram herbekommen?" - fragt er nun mit einem Hundeblick. Ich verschränke meine Arme vor der Brust. "Na dann musst du wohl weiterhin hier her gehen. Hier scheint es dir ja schließlich auch ganz gut zu gefallen. Oder warum sonst spricht dich die Bedienung schon mit Vornamen an!" - erwidere ich schnippisch.

Hobi schiebt sich währenddessen ein Stück von seinem Erdbeer-Cheesecake in den Mund und kaut darauf rum. Kurze Zeit später spricht er dann: "Na dann doch lieber nie wieder Kuchen oder überhaupt was süßes. Es ist zwar ganz Okay. Aber bei dir schmeckt es doch wirklich tausend Mal besser. Du verstehst eben was von deinem Handwerk."

"Jetzt hör auf zu schleimen. Ihr dürft euch bei uns treffen. Und wenn ihr wollt, dann könnt ihr auch eure Elternabende bei uns machen. Ist ja schließlich auch eine gute Werbung für uns." - grinse ich den Älteren an. Begeistert klatscht Hoseok in die Hände. "Chim! Ich bin so froh, dass du mich unterstützen kannst. Aber ich hoffe, dass deine Vorbereitungen für deine WM-Teilnahem nicht darunter leidet?"

Ich lächle meinen Freund an.

"Um ehrlich zu sein, bin ich über die Ablenkung sogar sehr froh. So habe ich weniger Zeit darüber nachzudenken. Und ich kann euch ja an den Vorbereitungen teilhaben lassen. Da habe ich wenigstens genug Testesser! Wobei das vielleicht auf Dauer auch nicht so gut ist, wenn ihr dann alle 20 Kilo mehr auf die Waage bringt." - scherze ich nun.

"Also ich denke, dass die Jungs und Mädels gern für dich die Testesser spielen und auf Yoongz und mich kannst du auch immer zählen. Und wenn es wirklich überhandnimmt, dann machen wir aus unserem Workshop eben kurzerhand ein Diät-Camp." - lacht er nun.

Während unseres Gespräches bemerke ich, dass Jeongguks Blick sehr oft auf mir liegt.

Er hat gerade eben nicht wirklich Glücklich gewirkt, als ich ihn auf seine Freundin angesprochen habe. Irgendwie werde ich aus dem Jungen nicht schlau. Ein verstohlenes Lächeln ziert sein Gesicht, als ich mir ein Grinsen nicht mehr verkneifen kann. Und irgendwie bilde ich mir auch ein, dass seine Wangen einen leichten Rotschimmer zieren.

"Sag mal Hobi, welche Klasse macht nochmal das Projekt mit?" - frage ich den Lehrer neugierig.

"Es sind Schüler aus der 11. und 12. Klasse. Die die Kombi Musik, Tanz und Music & Sound belegen. Jedenfalls sind Joonies Bruder und dessen Kumpel mit dabei. Und ich muss sagen, dass die beiden echt talentiert sind. Aber vor allem Jeongguk hat tänzerisch ganz schön was drauf. Yoongi meinte auch, dass er in Musik sehr viel Talent hat. Aber mal abwarten, wie er sein kleines Tief jetzt überwindet." - erzählt er mir voller Stolz.

Als mein Freund den Namen des Jüngeren erwähnt macht mein Herz einen Sprung.

Na, ob das gut geht? Schließlich werden wir so sehr viel Zeit miteinander verbringen. Und bei meinem Glück, wird seine kleine Freundin bestimmt auch noch dabei sein. Zu gern würde ich ja wissen, warum Jeongguk so durch den Wind ist. Aber Hobi wird es mir bestimmt nicht erzählen. Denn schließlich hat er ja als Lehrer auch so etwas wie Schweigepflicht und außerdem hat er ja vorhin schon einmal erwähnt, dass er keine Ahnung hat, warum er im Moment so komisch drauf sein soll.

"Da werden wir bestimmt viel Spaß haben mit den Jungs. Vor allem wegen Taehyung." - erwidere ich auf die Aussage von Hobi. "Vor allem wenn Joonie auch mit am Start ist. Der Ärgert seinen kleinen Bruder doch viel zu gern." - gibt Hobi, begeistert von sich.

"Das ist eben das Los der kleinen Brüder. Die muss man einfach necken." - gebe ich wissend von mir, denn schließlich nutze ich Zuhause auch jede Gelegenheit, um Jihyun zu ärgern. "Kommt Joonie auch mit zum Workshop?" - frage ich ihn.

"Ähm, ich denke schon. Er wollte Yoongi unterstützten. Vor allem beim Komponieren und Produzieren." - antwortet er darauf hin.

"Na dann fehlt ja nur noch einer der richtig singen kann." - witzle ich.

Denn Yoongi und Namjoon können alles aber beim Singen hört bei den beiden der Spaß fast auf. "Wäre es nicht gut, wenn wir den Schülern vielleicht noch Taemin als Mentor mit zur Seite stellen. Somit sind sie vielleicht auch motiviert, um alles zu geben. Und vielleicht können wir ja auch einen Wettbewerb draus machen?" - schlage ich meinem Kumpel vor. Hobi denkt kurz über meinen Vorschlag nach.

"Das wäre eine gute Idee. Lass uns das doch morgen einfach mit den anderen besprechen. Namjoon hat ja auch die Termine von Taemin im Kopf. Da kann er ja auch gleich sagen, ob es Zeitlich passen würde. Und das mit dem Wettbewerb ist auch eine super Idee. Da brauchen wir dann allerdings noch Sponsoren, die uns Preise zur Verfügung stellen."

Ich stimme seinem Vorschlag mit einem Kopfnicken zu, da ich es so ganz gut finde.

Wenn wir über Namjoon anfragen, dann bekommt die ganze Sache auch einen offiziellen Charakter und ganz bestimmt wird er es sich auch nicht nehmen lassen seinen Schützling in irgendeiner Art und Weise mit einer Teilnahme an diesem Projekt zu promoten. Denn schließlich steht Taemins neues Album schon fast in den Startlöchern.

"An Sponsoren sollte es für diese Schule ja nicht hapern und vor allem nicht, wenn es um solche Talente geht. Aber auch hier können wir ja noch mal mit Namjoon sprechen ob er eine Idee hat." - füge ich dann noch hinzu.

Während Hoseok irgendetwas in sein Handy eintippt, gleitet mein Blick zu Jeongguk.

Dieser sitzt noch immer mit dem hübschen Mädchen am Tisch. Jedoch haben sich mittlerweile auch noch zwei, etwas ältere, Frauen zu den beiden gesetzt. Eine der beiden Frauen hat eine sehr große Ähnlichkeit mit Jeongguk. Also gehe ich davon aus, dass sie wohl möglich die Mutter von ihm ist.

Sie ist auf jeden Fall eine sehr attraktive Frau. Sie trägt ihre rotbraunen langen Haare zu einem ordentlich gebundenen Pferdeschwanz, welcher ihr locker und leicht gelockt über die rechte Schulter fällt. Und mit großer Sicherheit kann man sagen, dass der Braunhaarige seine Schönheit ganz sicher von ihr hat, denke ich mir. Und allein bei diesem Gedanken, fange ich an wie doof zu grinsen.

Hobi räuspert sich kurz, was meine volle Aufmerksamkeit wieder auf meine Begleitung zieht. Mein Gegenüber schaut mich verwirrt an.

"Was?" - frage ich ihn irritiert.

"Warum grinst du die ganze Zeit so vor dich hin wie ein Honigkuchenpferd?" - fragt er mich nun. "I-ich grinse doch gar nicht." - versuche ich mich rauszureden. "Ja klar, erzähle das doch lieber deiner Großmutter." - entgegnet er bloß darauf. "Ich freue mich halt auf dieses Projekt und die Zusammenarbeit mit den Schülern. Ich habe schon ewig nicht mehr getanzt. Und somit habe ich jetzt endlich mal wieder die Möglichkeit was in dieser Richtung zu machen." - versuche ich mich rauszureden.

Schließlich kann ich ja meinem Freund schlecht sagen, dass wohl möglich einer seiner Schüler gerade dabei ist mein Interesse zu wecken. Aber im Moment ist es eh eher schwierig das Thema anzusprechen, da ich ja noch nicht einmal eine Ahnung habe, ob ich mich hier vielleicht nicht völlig verrenne.

Aber ich für meinen Teil habe beschlossen, dass ich den Kleinen kennen lernen will.

Auch wenn er so wie es im Moment aussieht doch eher Hetero ist. Wenn es wirklich so ist, dann muss ich wohl oder übel damit Leben. Aber wie sagt man so schön, wer nicht wagt der nicht gewinnt.

Wieder schleicht sich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen als meine Augen mal wieder auf dem 17-jährigen ruhen. Und zu meinem Erstaunen erwidert er dieses zaghaft. Ich zwinkere ihm zu und mit meiner Geste wird auch sein Lächeln noch breiter. Verlegen kratzt er sich am Hinterkopf als auch plötzlich der Blick des Mädchens auf mir liegt. Doch anstatt ihm eine Szene zu machen, schenkt sie ihm ein sanftes Lächeln und beugt sich zu ihm rüber, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern.

Zu gern würde ich jetzt gern Mäuschen spielen, um zu erfahren, was sie dem hübschen jungen Mann gerade heimlich zugesprochen hat. Denn mit einem Mal ziert ein sattes Rot seine Wangen. Begleitet von einem kurzen Nicken und einem unsicheren Blick in meine Richtung, leckt er sich Provokant über seine rosige und volle Unterlippe.

Sofort fahre meine Gefühle wieder Achterbahn.

Und das Verlangen ihn sofort in meine Arme zu ziehen und sein Gesicht mit federleichten Küssen zu verzieren wächst immer mehr. Dieser Junge macht mich schon allein mit seiner bloßen Anwesenheit verrückt. Warum fühle ich so für ihn?

Für einen Jungen, den ich kaum kenne.

Warum bringt mich selbst ein kurzer Blickkontakt oder eine leichte Berührung so aus dem Konzept?

Ich habe das Gefühl, dass mich meine Empfindungen für diesen Jungen, den ich kaum kenne, einfach so überrollen. Mit einer Intensität eines Dampfhammers, so plötzlich und stark. So dass sie all meine bisherigen Gefühle, welche ich damals für Taemin empfunden habe, wirken lassen wie eine laue Briese welche einfach sachte vor sich hin gedümpelt ist. Wobei mich diese Art der Gefühle mit einer Wucht eines heftigen Orkans so außer Gefecht setzt, dass es mir Zeitweise sogar die Luft zum Atmen rauben könnte.

Das Herzklopfen was die pure Anwesenheit dieser Person in mir Auslöst lässt mich meine vergangene Beziehung komplett in Frage stellen.

Die Beziehung zu dem dunkelblonden Sänger, von der ich bisher immer gedacht habe, dass diese das Maß der Dinge ist. Und Taemin der Mann ist, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen wollte. Bis auf einmal die Routine langsam aber sich einen Schlussstrich unter diese Beziehung gezogen hat. Denn der Alltag hat uns beiden deutlich gezeigt, dass wir als Paar eine Katastrophe waren aber uns trotz aller Höhen und Tiefen eine enge Freundschaft verbindet. Somit haben wir uns bereits während unserer Trennung darauf geeinigt, dass wir uns ab diesem Tag gegenseitig als Freunde gegenüber zu stehen.

Und dann taucht auf einmal so ein siebzehnjähriger Fratz in meinem Leben auf und stellt meine ganzen Empfindungen mit einer leichten Berührung auf den Kopf.

Er hinterlässt in mir ein Chaos, welches mich kurzentschlossen und fast unüberlegt Handeln lässt. Als würde mein Herz dem sonst so klaren Verstand mit rausgestreckter Zunge, einem höhnischen Grinsen und einem ausgestrecktem Mittelfinger mitteilen, dass dieser jetzt Sendepause hat. Und sich mein Verstand winselnd in die Ecke zurück zieht, damit mein Körper nun freie Bahn hat diesem Menschen mit dem unvergleichlichen Lächeln zu signalisieren - du machst mich verrückt.

Vor allem wenn du nicht in meiner Nähe bist und ich dich nicht spüren kann.

Und genau in diesem Moment sehe ich die Bilder vor mir, als der Teenager abwartend und mit geschlossenen Augen vor mir stand und meine Lippen von seinen kosten wollten.

Nun sitze ich hier mit einem meiner besten Freunde in einem Café und realisiere immer mehr, dass ich trotz aller Ausreden drauf und dran bin mich wahrhaftig in diesen Jungen zu verlieben.

Egal wie aussichtslos die Situation gerade scheint. Mein Herz signalisiert mir immer mehr, dass der Grund für mein Gefühlschaos nur ein paar Tische weit entfernt sitzt. Und ratlos stelle ich fest, dass mir nichts einfällt, wie ich die im Moment unüberwindbar scheinende Distanz verringern kann, ohne irgendjemanden zu Schaden.

Denn eins ist klar.

Meine Teilnahme an diesem Projekt macht die ganze Sache nicht gerade einfacher. Auch wenn ich nur als Unterstützung für Hoseok involviert bin, können diese Gefühle für Jeongguk für sehr viel Stress sorgen. Und ich will auf gar keinen Fall, dass meine Freunde wegen mir und meinen Gefühlen an der Arbeit Probleme bekommen oder sogar noch ihre Jobs verlieren. Dass kann ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren. Aber dennoch möchte ich auch nur nach dem kleinsten Strohhalm greifen, der es mir ermöglicht eine Weg zu finden, dass ich vielleicht endlich den EINEN für mein Glück finde.+++++++

Und wieder ist es geschafft - ein neues Kapitel. Es war diesmal gar nicht so einfach, das ich nun nach langem Kampf flach liege und meine Ärztin mich für die komplette Woche aus dem Verkehr gezogen hat. Aber so habe ich wenigstens genug Zeit für dieses Story ein wenig rum zuspinnen. Und wieder in der Hoffnung, dass ich mit meiner Geschichte auf den richtigen Weg bin. Ich freue mich über jeden Einzelnen der dieser Geschichte folgt und über euer Feedback.

LG eure Hopeless

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