Kapitel 13 | Der Kuscheltest

POV | Jeongguk

Beim Verlassen des tasty temptations nehme ich all meinen Mut zusammen und drehe mich noch einmal zu Jimin um und sage: "Bey Jimin-Hyung. Dann freue ich mich auf das nächste Mal!" - und mit diesen Worten verlasse ich das Restaurant mit einem wild klopfendem Herzen und lasse einen verblüfften Jimin zurück.

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Gerade sitze ich bei Mr. Jung im Kurs für Design. Im Moment sprechen wir über die Ergebnisse unserer Hausaufgaben. Eigentlich ist das Thema total interessant. Aber so richtig kann ich dem Unterricht gerade nicht folgen. Viel zu sehr bin ich mit meinen Gedanken immer noch bei den Geschehnissen von Samstag und dem Wiedersehen mit dem schwarzhaarigen Hundebesitzer.

Und wieder habe ich die Bilder aus der Küche vor meinen Augen.

Aber vor allem spukt mir immer noch der Moment im Kopf rum, als Jimin mich fast geküsst hätte. Sofort spüre ich das leichte Kribbeln auf meinen Lippen. Diese Gefühl, welches ich hatte als die vollen Lippen des Älteren meine ganz sanft gestreift haben. Ich frage mich seit dem was passiert wäre, wenn Tae nicht dazwischen gefunkt hätte? Hätte er mich dann wirklich geküsst? Hätte er sich dann tatsächlich einfach so mir nichts, dir nichts meinen allerersten Kuss gestohlen?

Aber sofort stelle ich mir auch wieder die Frage, warum er so sprachlos war, als ich ihm eröffnet habe, dass ich ihm meine Nummer sogar gegeben hätte, wenn er mich danach gefragt hätte. Aber im gleichen Moment verstehe ich dann auch nicht, warum er mich nach unserem Fastkuss dann nicht doch noch danach gefragt hat?

Stattdessen macht er einfach nur irgendwelche dämlichen Andeutungen, dass er mich vielleicht irgendwann mal danach fragt.

Wie ein Trottel habe ich seit Sonntag meine komplette Freizeit im Hangang Park verbracht. In der Hoffnung, dass er dort vielleicht mit seinem Hund spazieren geht. Schließlich hat er doch seiner Eomma bei der Verabschiedung versprochen, dass er die Augen nach dem Typen - also nach mir, offen halten will.

Aber vielleicht hat er das auch nur gesagt, um sie zu beruhigen, um das Thema endlich vom Tisch zu haben. Schließlich hat man ihn schon angesehen, dass ihm diese Angelegenheit sehr unangenehm war als Jin und dieser Taemin diese Geschichte von unserem chaotischen aufeinandertreffen, vor seiner Familie angesprochen haben. Oder er hat es in diesem Moment nur gesagt, weil ich direkt neben ihm stand und er mich gerade nach dem Vorfall in der Küche nicht vor den Kopf stoßen wollte?

Insgeheim macht er sich nun aller Wahrscheinlichkeit nach mit seinem Freund auch einfach nur einen Spaß aus der ganzen Sache. Wahrscheinlich wollte er vor seinem berühmten Freund einfach nur wichtig tun. Vielleicht haben sie auch einfach nur gewettet, ob er es schafft den kleinen und naiven Schuljungen anzumachen. Oder vielleicht ging es auch nur darum mich einfach ins Bett zu bekommen.

Weil, sind wir doch mal ganz ehrlich. Warum sollte ein Mann wie er ausgerechnet etwas von jemanden wie mir wollen. Einem siebzehnjährigen Schüler, der total auf ganzer Linie einfach noch total unerfahren ist. Einem naiven Teenager, der von allem keine Ahnung hat. Schon gar nicht in Sachen Liebe oder Beziehung.

Eins kann ich seit Samstag aber ganz sicher sagen. Dieser Typ mit dem umwerfenden Eye-Smile hat mich ganz schön aus der Bahn geworfen. Denn seit diesem Fastkuss spielen meine Hormone verrückt.

Meine Gefühle fahren unentwegt Achterbahn.

Meine Gedanken kreisen nur noch um eine Person, so dass mir bereits schwindelig wird. Mein Herz rast, als würde ich einen Marathon laufen. Oder dass ich das Gefühl habe, dass tausende von Schmetterlingen in meinem Bauch umherflattern, schon allein, wenn ich bloß an die hauchzarten Berührungen des Älteren denken muss.

Aber der Gedanke daran, dass er mich abweist, raubt mir die Luft zum Atmen.

Genau das gleiche Gefühl durchzieht meinen Magen, wenn ich daran denke, dass er einfach nur als Zeitvertreib oder aus Jux mit mir geflirtet hat. Und sofort breitet sich die blanke Panik in mir aus. Was ist, wenn ich mir das alles nur eingebildet habe. Seine Zuneigung, seine Berührungen, sein Versuch mich zu küssen? Vielleicht war alles ja nur ein Traum. Aber warum bin ich dann so durcheinander?

Auch stelle ich mir immer und immer wieder die Frage, warum mein Körper bei diesem Mann so reagiert? Warum wirft er mich so aus der Bahn?

Nur eins kann ich genau sagen, noch nie in meinem Leben habe ich auf irgendjemanden so reagiert.

Im Moment habe ich das Gefühl, dass er mein ganzes Leben auf den Kopf stellt.

Ich habe den Eindruck, dass dieser Schwarzhaarige in meinem Universum die Sonne ist, um die sich alles dreht. Oh Man, was stimmt nicht mit mir? Heißt das jetzt, dass ich Schwul bin? Ich meine er ist ein Junge, oder besser gesagt ein Mann und mein Herz sehnt sich regelrecht nach seiner Zuneigung und seiner Aufmerksamkeit.

Ich stelle mir vor, wie seine Hände meinen ganzen Körper erkunden und wie seine vollen Lippen sich sanft auf meine schmiegen. Ich merke, wie sich eine leichte Gänsehaut auf meinem ganzen Körper ausbreitet. So langsam drehe ich echt durch. Warum muss ausgerechnet mir das passieren?

Noch nie habe ich mir wirklich Gedanken darüber gemacht welche Sexualität ich habe. Eins kann ich allerdings ganz gewiss sagen. Bisher hatte ich kein großes Interesse an irgendjemanden. Alle meine Freunde haben schon erste Erfahrungen mit Beziehungen gemacht. Ich hingegen habe mich mit allem immer sehr zurück gehalten. Und wenn mal ein Mädchen einen Schritt auf mich zugemacht hat und um meine Aufmerksamkeit gebuhlt hat habe ich mich zurück gezogen.

Ich bin mir immer sehr unsicher in solchen Situationen und aus diesem Grund weise ich all ihre Bemühungen immer wieder ab.

Und auch meine Freunde scheinen gerade alle in einer Beziehung zu sein. Tae und Lisa sind zusammen und auch bei Yugyeom und BamBam scheint sich was ernstes anzubahnen. Und ich hingegen habe bis bisher niemanden gehabt den ich wirklich toll fand mit dem ich mir eine Beziehung hätte vorstellen können.


Genervt von meinem Gedankenwirrwarr raufe ich mir die Haare und schnaufe, wohl etwas zu laut, aus. Denn auf einmal liegt das Interesse meines Lehrers auf mir.

"Jeongguk, ist alles okay? Oder langweile ich dich mit meinem Unterricht?" - fragt er mich mit einem strengen, aber dennoch belustigte Unterton. "N-nein, Mr. Jung! Es ist alles gut." - stammle ich unsicher vor mich hin und merke, wie mir sofort die Schamesröte in mein Gesicht schießt. "Na dann ist ja alles gut. Dann werde ich mal mit dem Thema fortfahren, aber natürlich nur wenn es dich nicht stört!" - entgegnet mein Lehrer und fährt mit seinem Unterricht fort.

Nach dem Anranzer von Mr. Jung versuche ich dem Thema aufmerksam zu folgen. Was mir zum Teil auch ganz gut gelingt.

Als es zur großen Pause klingelt, bin ich erleichtert, denn jetzt haben wir nur noch Tanztraining. In der Hoffnung, dass mich die Bewegung ein wenig von meinen wirren Gedanken ablenkt. Schnell packen wir unsere Sachen zusammen bevor JB, Yuggie, Tae und ich uns auf den Weg in die Mensa begeben.

"Hey Kooks, was war denn das eben mit dir? Geht es dir nicht gut?" - fragt mich mein bester Freund auf einmal. "Klar, was soll denn los sein?" - antworte ich ihm und ernte dafür einen besorgten Blick von meinem Hyung.

Du bist heute schon den ganzen Tag so still und wirkst auch immer wieder so abwesend. Und deine Aktion eben war auch nicht das Gelbe vom Ei. Du kannst froh sein, dass Mr. Jung so cool ist. Sonst hättest du locker den Rest der Woche nachsitzen können." - spricht er nun zu mir. "Ach Tae. Ich kann mich bloß im Moment einfach nicht richtig konzentrieren. Mir schwirrt so viel im Kopf rum. Das ist alles. Mir geht es sonst wirklich gut." - versuche ich ihn zu beruhigen.

Daraufhin lächelt er mich sanft an und sagt: "Kookie du weißt, dass du immer mit mir über alles sprechen kannst, wenn du was auf dem Herzen hast." "Ich weiß doch Tae. Und dafür bin ich dir auch total dankbar." - entgegne ich ihm in der Hoffnung, dass er jetzt endlich das Thema wechselt.

Doch schon beginnt er erneut zu sprechen: "Aber sag mal Kooks, ist am Samstag irgendetwas passiert? Du warst da auch schon so komisch drauf, bevor wir gegangen sind?" "Was soll denn passiert sein?" - Frage ich ihn genervt. Er zuckt bloß mit den Schulter und antwortet mir: "Was weiß ich. Hat dich jemand beleidigt? Oder hast du Hyuna endlich angeschrieben und sie hat dir direkt einen Korb gegeben?"

Ich lache laut auf. Wobei er ja irgendwie schon recht hat mit dem Korb. Nur das es nicht Hyuna ist die mich indirekt abgewiesen hat, sondern der beste Freund von Namjoons Mann. Aber das kann ich dem Rothaarigen wohl kaum erzählen. Obwohl, warum eigentlich nicht. Immerhin ist Tae ja mein bester Freund. Sollte ich dann nicht mit ihm bedingungslos über solche Sachen sprechen können? Aber irgendetwas in mir sagt mir, dass ich im Moment doch lieber die Klappe halten sollte.

Aber irgendjemanden muss ich mich anvertrauen, ich werde sonst noch verrückt. Am besten wäre jemand, der mir helfen kann meine Gefühle zu ordnen. Jemand, der mir hilft, dass ich mit der geballten Ladung an Empfindungen klar kommen und der mir vor allem Licht ins Dunkel bringt.

Nachdenklich schaue ich den Größeren an.

"Nein Hyuna hat mich nicht gekorbt. Wie soll sie auch, wir haben ja noch nicht einmal miteinander gesprochen. Aber vielleicht passiert das ja bald. Meine Mom ist heute mit den Kims verabredet und soweit ich weiß, wird sie auch mitkommen." - erzähle ich ihm.

"Was? Das ist doch toll. Da kann ich ja schon einmal mit Lisa reden wegen einem Doppeldate. Wo wollen wir hin, oder besser gesagt was wollen wir denn machen?" - fragt er mich euphorisch. Ich schaue meinen beste Freund mit großen Augen an, bevor ich ihm wortwörtlich ausbremse.

"Tae, halt stopp. Halt doch bitte mal den Ball flach. Es ist doch überhaupt nicht klar, dass Hyuna mich überhaupt wollen würde!" - Taehyung schaut mich grinsend an: "Kooks bist du blöd? Hast du dich mal angeschaut? Wer kann dir und deinem Charme schon widerstehen." - spricht er nun aus.

"Pha Tae, jetzt übertreibe mal nicht. Schließlich sehe ich durchschnittlich aus. Und ein Mädchen wie sie wird ganz bestimmt nicht mit einem 0815-Typen wie mir was zu tun haben wollen. Schon mal darüber nachgedacht, warum alle um mich herum schon in Beziehungen sind, bloß ich nicht? Schau mich an. Ich hatte ja noch nicht einmal ein Date." Nachdenklich schaut mich der Ältere an.

"Du bist eben schüchtern!" - antwortet er mir.

"Ja klar, Tae. Selbst Jae-Bum hat eine Freundin. Und er ist wirklich schüchtern. Es liegt also klar auf der Hand. Ich bin hässlich. Und keiner will mich." - jammere meinem Freund die Ohren voll. "Ja klar Kooks, wenn du hässlich sein sollst, dann fress ich nen Besen." - spricht er zu mir und ich erkenne einen leichte sarkastischen Unterton. "Und Kookie, sind wir doch mal ehrlich. An Angeboten hapert es bei dir echt nicht. Aber du weist doch jede ab, die Interesse an dir zeigt. Du bist vielleicht einfach manchmal nur zu Wählerisch." - fügt er noch hinzu.

"Na toll. Danke Tae! Und sowas nennt sich bester Freund."

"Der Beste, den man haben kann!" - erwidert der Größere mit einem Lachen. "Aber mal im Ernst, Kooks. Ist am Samstag echt nichts passiert?" - lenkt er das Thema wieder auf unseren Abend im tasty temptation. Wieder schaue ich meinen Freund an. Na klar! Ich hatte fast meinen ersten Kuss, wenn du nicht reingeplatzt wärst. Und das auch noch mit einem äußerst gut aussehenden Mann, der vor allem auch noch viel älter ist als ich. Und zu dem glaube ich auch noch, dass ich einen ziemlichen Crush auf diesen Typen habe. Und im Moment wünsche ich mir nichts sehnlicher, als ihn endlich wieder zu sehen. In der Hoffnung, dass er nicht bloß mit mir gespielt hat - denke ich mir.

Ich schlucke einmal trocken, um meine Gedanken wieder zu ordnen. "Was soll denn vorgefallen sein? Wir waren doch den ganzen Abend zusammen. Es war alles super und auch die Kollegen und Freunde von Jin und Namjoon sind alle supernett." - versuche ich Taehyung zu überzeugen.

Doch leider habe ich die Rechnung ohne Tae gemacht, denn dieser erwidert sofort: "Naja ich meine ja nur. Du warst schon ganz schön lange weg. Und ich kann auch ganz sicher sagen, dass du nicht auf der Toilette warst. Da habe ich nämlich nachgesehen. Und als du aus der Küche raus kamst, warst du ziemlich durcheinander." - spricht er ehrlich aus.

Ich bleibe stehen und schaue den Größeren entsetzt an.

"Ähm, i-ich habe mich mit dem Partner von deinem Schwager unterhalten. Er war gerade in der Küche, als ich von der Toilette kam, und da habe ich die Chance genutzt, um zu fragen, was er noch von uns bekommt. Schließlich haben Jin und Jimin meiner Eomma am Freitag doch mit den Desserts ausgeholfen. Und das wars auch schon." - erkläre ich ihm. Das mit dem Fastkuss lasse ich allerdings lieber aus. Er nickt mir zu. "Ach so, na dann sage das doch gleich." - winkt er nun das Thema ab.

Mittlerweile haben wir auch schon die Cafeteria erreicht.

Mein Kumpel steuert sofort die Essensausgabe an, um sich etwas zur Stärkung zu holen. "Du Tae, ich suche uns schon einmal einen Platz." - spreche ich zu ihm. Er dreht sich zu mir um. "Okay, soll ich dir was mitbringen?" - fragt er mich. Daraufhin schüttle ich bloß mit dem Kopf. Irgendwie ist mir im Moment echt nicht nach essen. Die ganze Geschichte schlägt mir echt auf den Magen. "Nein Danke, Tae. Ich habe heute irgendwie keinen Appetit." - entgegne ich ihm. Und wieder schaut mich der Rothaarige besorgt an: "Du weißt schon, dass wir jetzt drei Stunden tanzen müssen? Nicht das du dann komplett aus den Latschen kippst." - meldet sich Tae zu Wort.

"Keine Sorge. Das wird schon nicht passieren. Ich bin ja schließlich nicht aus Zucker!" - entgegne ich ihm mit einem Augenzwinkern.

Kaum habe ich mich an einen leeren Tisch gesetzt, setzen sich auch schon JB und Yugs zu mir. Wobei sich Yugyeom die ganze Zeit suchend im Raum umsieht. "Suchst du jemanden?" - ertönt auf einmal BamBams Stimme hinter mir. Und schon ziert ein leichter rosiger Schimmer den Jungen direkt neben mir. "Naja, um ehrlich zu sein habe ich dich gesucht." - gibt er nun leicht nervös von sich.

"Baby, ich hab dir doch versprochen, dass ich mich heute zu dir setze!" - erwidert er dem Jüngeren und nimmt neben ihm Platz. Dabei drückt er ihm eine flüchtigen Kuss auf die Lippen. Welcher den Schwarzhaarigen schüchtern kichern lässt.

"Habe ich was verpasst?" - frage ich meinen Kumpel. Dieser schaut mich mit einem Glücklichen strahlen an und greift nach der Hand seines Freundes. "Sagen wir es mal so. Dank, Tae und dir ist es mir endlich gelungen mein Baby rum zukriegen." - erwidert BamBam und zieht Yugyeom mit einem breiten grinsen in seine Arme. "Na wenn das so ist, dann gratuliere ich euch recht Herzlich. Aber denkt daran, dass ihr euren erstgeborenen dann nach uns benennen müsst." - erwidere ich auf die fabelhaften Neuigkeiten.

Irgendwie bin ich froh, dass sie sich endlich gefunden haben.

"Jetzt braucht nur noch Kookie eine Freundin." - ertönt auf einmal die Stimme meines besten Freundes. Aber bevor ich reagieren kann, spricht er auch schon weiter. "Aber Bam du kannst doch bestimmt ein gutes Wort bei Hyuna für unseren Keks einlegen?" - fragt er BamBam siegessicher. Alle schauen mich verdattert an.

"Wie du stehst auf Hyuna?" - platzt es auf einmal aus JB heraus.

Unsicher schaue ich zwischen meinen Freunden hin und her. Na prima, was sage ich denn jetzt darauf. "Ähm, naja. Nicht wirklich. Ich soll mich bloß mal mit ihr treffen, da unsere Eltern gut befreundet sind. Aber eigentlich sieht sie ja schon nicht schlecht aus!" - erkläre ich die Situation. Ich habe ein komisches Gefühl im Bauch. So als würde ich mich gerade selber verraten, denn durch das leichte ziehen in meiner Brust zeigt mir mein Körper sichtlich, dass er sich gegen diesen Gedanken mich auf die Ältere einzulassen wehrt.

"Naja, h-heute Nachmittag treffen wir uns das erste Mal." - erwidere ich unsicher.

BamBam entgleisen sämtliche Gesichtszüge. "Ich wusste echt nicht, dass du auf sie stehst?" - sagt er nun zu mir. Langsam werde ich Nervös und mit zittriger Stimme antworte ich ihm: "U-unsere Eltern fänden es toll, wenn wir uns anfreunden würden." Ich hole tief Luft, um weiter zu sprechen. "Und wenn es nach meiner und ihre Mutter ginge, dann würden sie sich auch sehr darüber freuen, wenn da mehr draus werden würde."

"Und was willst du, Kooks?" - fragt mich Yugyeom auf einmal.

Ich zucke bloß mit den Schultern, da ich im Moment echt nicht weiß, was ich will. Zum Glück klingelt es in dem Moment zum Ende der Pause.

Sofort springe ich auf und laufe zur Turnhalle. In der Hoffnung, dass mir heute keiner mehr mit irgendwelchem Beziehungskram auf den Sack geht.


Mittlerweile sind schon gut zwei Stunden von unserem Training um. Und ich muss echt gestehen, dass sich mein bescheiden schöner Tag auch hier fortsetzt. Ich bin sowas von Froh, wenn diese Quälerei für heute endlich vorbei ist. Mr. Jung hat uns gerade ein paar neue, aber eigentlich leichte Tanzschritte beigebracht. Die eigentlich jedes Kind auf Anhieb schaffen müsste. Doch bei mir ist heute irgendwie der Wurm drin. Nichts, aber auch rein gar nichts will mir gelingen.

Erschöpft lasse ich mich auf den Boden sinken als Mr. Jung eine fünfminütige Pause ankündigt. "Hey Jeongguk." - spricht mich mein Lehrer an. Ich schaue ihn fragend an. "Was ist denn heute los mit dir oder besser gesagt zurzeit? Du bist schon die ganze Woche so neben der Spur!" - fragt er mich nun besorgt.

Ich schau ihn an. "Eigentlich nichts. Ich kann mich bloß im Moment nicht richtig konzentrieren." - erwidere ich auf seine Frage. "Naja, so Phasen hat jeder mal. Es ist halt nur ungewohnt, weil du sonst immer so souverän bist. Wenn was ist, dann kannst du immer mit mir reden." Ich schaue meinen Lehrer verdutzt an. "Mr. Jung es ist echt alles gut. Aber danke für das Angebot!" - versuche ich den Rothaarigen zu beruhigen. Er scheint es bei der Antwort zu belassen, denn mein Lehrer widmet sich nun wider der ganzen Gruppe.

"So Jungs, ich würde sagen ihr habt euch genug ausgeruht. Einen Durchlauf machen wir noch und dann ist Schluss für heute." - spricht er und klatscht dabei motiviert in die Hände. Und schon schallt Shine von Pentagon aus den Boxen. Mr. Jung fängt an zu zählen und schon beginne wir mit der Choreografie. Und zu meinem Glück klappt doch mal etwas, denn dieser Durchlauf klappt zu meiner Überraschung sehr gut und vor allem ohne Hänger.

Der letzte Ton des Liedes verklingt und schon meldet sich unser Trainer wieder zu Wort: "Das habt ihr echt super gemacht. Ihr könnt jetzt gehen. Denkt bitte dran, dass wir uns morgen Nachmittag wegen unserem Projekt noch einmal zusammensetzen. Wenn ihr Ideen habt, Mr. Min und ich sind dabei." - spricht er zu uns.

"Hey wie wäre es, wenn wir uns bei meinem Schwager im Restaurant treffen?" - schlägt Tae freudestrahlend vor.

Allein der Gedanke dort vielleicht wieder auf Jimin zu treffen, lässt mein Herz höher schlagen. Wobei die Chancen ihn in seinem eigenen Restaurant nicht anzutreffen ehr schwindend gering sind. Alle stimmen dem Vorschlag von Tae zu. Er schaut mich fragend an. Und stimme ihm ebenso mit einem nicken zu. Wenn eh alle dafür sind, werde ich wohl nicht drum herum kommen morgen wieder auf den Älteren zu treffen, stelle ich mit einem seufzen fest.

"So Jungs. Jetzt aber raus mit euch. Ich hab jetzt noch einen Termin wegen unserem Projekt und wegen der Planung unseres Workshops. Also habt ihr doch sicher kein Problem damit, wenn ihr heute mal früher Schluss habt und die Quälerei für heute beendet ist." - erzählt unser Lehrer und wirft uns mit einem Lachen aus der Turnhalle. Und schon verlassen wir die Halle in Richtung der Umkleiden.

Da ich gleich schon mit meiner Mom verabredet bin, beschließe ich hier zu duschen, um nicht nochmal nach Hause zu müssen. BamBam, Tae, Jae-Bum und Yugyeom sind bereits auf dem Sprung. Also verabschiede ich mich schnell von ihnen, um mich dann letztendlich zu den Duschen zu begeben. Schnell schnappe ich mir mein Handtuch und mein Waschzeug.

Kooks? Ich wünsche dir dann viel Spaß bei deinem Date mit Hyuna." - ruft mir mein bester Freund hinterher. Unbeeindruckt laufe ich weiter und deponiere alles in der Duschkabine. Ich streife mir meine Sachen vom Körper und steige unter die Dusche. Kurz lasse ich das Wasser laufen, bis es die richtige Temperatur hat, bevor ich mich unter den Strahl stelle und das angenehme Nass auf meinen verschwitzten Köper prasseln lasse.


Einen kleinen Augenblick genieße ich es einfach, wie sich das Wasser wohltuend über meine strapazierten Muskeln verteilt. Anschließend wasche ich mir meine Haare und seife meinen Körper ein und spüle mich vollständig ab. Als ich fertig bin, stelle ich das Wasser wieder ab und greife nach meinem Handtuch, welches ich mir zu nächst um meine Hüfte binde, bevor ich mich mit meinen durchgeschwitzten Sportklamotten auf dem Arm wieder zurück in die Umkleidekabine begebe.

Ich öffne meinen Spind und trockene mich ordentlich ab, bevor ich mir schnell eine frische Boxer und meine Jeans anziehe. Gerade als ich meine Hose zumachen will, springt auf einmal die Tür auf und es erklingt ein leises, aber flinkes trapsen welches sich mir immer mehr nähert. Unbeeindruckt ziehe ich mich weiter an. Plötzlich kommt ein großer Hund um die Ecke und tappt geradewegs auf mich zu.

Irgendwoher kenne ich diesen Hund, welcher sich sofort an meine Beine schmiegt und seinen Kopf auffordernd unter meine Hand schiebt.

"Na wo kommst du denn auf einmal her?" - frage ich den Retriever und beginne ihn auf dem Kopf zu kraulen. Auf einmal ertönt eine mir bekannte Stimme, welche wohl nach dem Hund ruft. "Ah, Miso heißt du freches Tier also." - sage ich feststellend und hocke mich vor den Vierbeiner, um ihn nun mit beiden Händen zu knuddeln. Miso drückt sich immer mehr gegen mich. So lange bis meine Beine nachgeben und ich auf meinem Hintern lande. Sofort nutzt der Golden meine neue Position aus und macht es sich wohlig schnaufend auf meinem Schoß bequem.

Ich kann nichts anderes machen als mich diesen knuffigen Etwas zu ergeben.

Mit einem Lachen lehne ich mich mit dem Rücken gegen den kalten Spind hinter mir an, um dann den Hund auf mir ein weiteres Mal anzusprechen. "Hey du bist schwer. Geh endlich von mir runter." - sage ich zu ihm und stupse ihn dabei immer wieder mit meinem Zeigefinger in die Seite. Doch dieser ignoriert mich und kuschelt sich stattdessen immer mehr in meinen Schoß. Wieder fordert mich der Frechdachs mit seiner feuchten Schnauze auf ihn zu kraulen. Und wieder ergebe ich mich dem Cremefarbenen. Denn wer kann schon so einem süßen Geschöpf widerstehen.

Wieder ertönt die liebliche Stimme von Misos Herrchen, welcher den Namen seines Vierbeiners ruft.

Stück für Stück nähern sich seine Schritte.

Ein paar Sekunden später kommt der Schwarzhaarige auch schon um die Ecke gebogen. Er schaut seinen Hund und mich mit einem belustigten Schnauben an. "Okay Miso das ist aber nicht Hobi!" - spricht er zu seinem Hund. "Und außerdem was fällt dir verdammt nochmal ein, schon wieder vor meinen Augen fremd zu kuscheln? Kaum lässt man dich mal ein paar Sekunden aus den Augen, drängst du dich gleich schon wieder dem nächst Besten auf den Schoß." -sagt er mit einem belustigten Kopfschütteln.

Miso hebt seine Kopf ein wenig an und schaut Unterwürfig in die Richtung seines Herrchens. Nur die Spitze seiner Rute zeigt seine verräterische Freude. Jimin kommt weiter auf uns zu und fordert seinen Hund auf endlich von mir runter zu gehen. "Och nö, es war gerade so schön gemütlich." - maule ich nun rum als Miso von meinem Schoß klettert und sich ergeben neben sein Herrchen setzt.

Der Ältere schenkt mir ein belustigtes Grinsen.

"Also mal ehrlich. Mein Hund scheint einen echten Narren an dir gefressen zu haben. Es tut mir echt leid, dass er dich jedes Mal, wenn ihr auf einander trefft so bedrängt." - sagt er entschuldigend zu mir. "Ach es gibt schlimmeres. Nur glaube ich, dein Hund unterschätzt seine Größe etwas?" - winke ich Misos Kuschelattacke ab. "Naja ich denke, dass er ein schwerwiegendes Problem hat. Ich tippe auf eine ernsthafte Bewusstseinsstörung. Er denkt von sich, dass er ein Chihuahua ist. Wir waren sogar schon bei einem Psychologen deswegen." - versucht der Schwarzhaarige lachend seine Hund zu verteidigen und hält mir auffordernd die Hand hin, um mir hoch zu helfen.

Dankend greife ich nach seiner, doch sehr kleinen, Hand.

Mit einem Ruck zieht mich der Größere rauf. Nur leider habe ich so viel Schwung drauf, dass ich direkt in Jimins starken Armen lande. Mit meinen Händen stütze ich mich auf seiner Brust ab und merke wie meine Wangen förmlich zu glühen anfangen. Verlegen schaue ich zu Boden. Echt super Jeongguk! Jetzt wirfst du dich auch noch direkt in seine Arme - denke ich mir.

Auf einmal spüre ich seinen Zeigefinger unter meinem Kinn.

Mit einem leichten Druck bringt er mich dazu ihn anzuschauen. "Warum so stürmisch junger Mann?" - fragt er mich mit seiner sanften Stimme. "Oder bist du heute sehr Kuschelbedürftig?" - neckt er mich.

Ich schaue ihn nun direkt an und sofort habe ich das Gefühl, dass mir jeden Moment mein Herz aus der Brust springt. Warum macht mich dieser Typ nur so verrückt? Mit zitternder Stimme antworte ich ihm: "N-naja. I-ich wollte einfach nur testen, ob du wirklich so schlecht kuschelst. Miso hat sich eben bei mir über sein Herrchen beschwert. Und jetzt wollte ich halt nur selber sehen ob er Recht hat." - erwider ich, trotz meiner Nervosität, keck auf seine Aussage.

Allerdings bin ich gerade selber von mir und meinem Mut, dem Älteren so eine Antwort hin geschmettert zu haben, überrascht. Gespielt beleidigt drückt mich der Schwarzhaarige etwas von sich weg. "Pha, na wenn das so ist. Dann möchte ich das junge Glück nicht weiter stören!" - spricht er und entfernt sich ein paar Schritte von Miso und mir, um zu gehen.

Blitzschnell ergreife ich sein Handgelenk und versuch ihn zurück zu halten.

"Vi-vielleicht kann ich ihn ja noch überzeugen, dass du gar nicht so übel bist. Also ich fand es jetzt gar nicht mal so schlecht." - grinse ich ihn frech an. "Hm, gar nicht so schlecht?" - fragt er mich und dreht sich nun wieder zu mir um und schaut mich fragend an. Dabei entgeht mir allerdings auch sein Blick nicht, der meinen immer noch nackte Oberkörper abscannt.

Unsicher schaue ich ihn nun an und beginne wieder zu sprechen. "N-naja, für den Moment war es echt nicht schlecht aber ich denke, da ist noch viel Luft nach oben!" "Mh, du meinst also ich habe noch eine Chance bei meinem Hund?" - sagt er gespielt traurig und wischt sich eine imaginäre Träne aus dem Augenwinkel. Ich zucke mit den Schultern. "Ich denke schon. Miso war halt nur beleidigt, weil du ihn am Samstag nicht mit zu eurer Feier genommen hast und er allein zu Hause bleiben musste." - entgegne ich ihm.

Noch immer mustert der Ältere mich. Jedoch bleibt sein Blick wieder auf meinem nackten Oberkörper liegen. Mit einem schelmischen grinsen schaut er mich nun direkt an. "Naja, dann müssen wir wohl nochmal ein wenig üben!" - stellt er nun seine Antwort mit einem Schulterzucken in den Raum.

Seine Worte ignorierend drehe ich mich Verlegen zu meinem Schrank und hole mein Shirt raus. Schnell ziehe ich es mir über. "Schade, der Ausblick war gerade so schön!" - gibt der Ältere nun seufzend von sich. "Bitte?" - frage ich ihn verdutzt. Er grinst mich allerdings nur weiter. "Ach nichts! Vergiss es einfach." - bekomme ich von ihm als Antwort.

So ein Arsch, denke ich mir.


Leicht angesäuert schnappe ich mir meine Sachen und packe diese in meine Tasche. "Na dann. Ich muss dann auch mal los." Stillschweigend laufe ich auf den Schwarzhaarigen zu. Meine Wut verdrängend und meinen Blick auf den Boden gerichtet, stoße ich mit meiner Zunge leicht von innen gegen die Wange und drücke mich an Jimin vorbei.

Gerade ist er im Begriff Luft zu holen, um etwas zu sagen. Ein Grund mehr für mich schnell den Raum zu verlassen. Warum ist er nur so?

Mein Herz rast wie wild nur allein bei dem Gedanken an diesen Mann und wenn ich ehrlich bin, dann könnte ich gerade heulen vor Wut. Wieder war die Situation zwischen uns so komisch. Eine Spannung, welche ich allein durch Worte nicht beschreiben kann und schon gar nicht deuten kann. Durch die Begegnung mit Jimin bin ich so durch den Wind, dass ich so eben an meiner Mom vorbei gelaufen bin.

"Hey Kookie, wo willst du denn hin?" - ruft sie mir hinterher.

Ich atme kurz tief ein und wieder aus, um mich schnell wieder zu fangen, bevor ich mich zu ihr umdrehe und sie anschaue wie ein Mondkalb. "Oh hey Eomma. Was machst du denn hier?" - frage ich sie erstaunt. "Ähm Kooks, wir sind doch verabredet. Hast du einen Schlag auf den Hinterkopf bekommen, oder was? Du hast doch selber gesagt, dass wir uns hier treffen wollen." - antwortet sie mir. Gemeinsam setzten wir uns in Bewegung und laufen in Richtung Park. "Oh, ja stimmt ja. Sorry Mom. Heute ist irgendwie nicht mein Tag." - brumme ich vor mich hin.

"Ich glaube, das ist nicht deine Woche, mein Sohn. Du bist schon seit Sonntag so komisch und völlig durch den Wind." - erwidert sie meine Aussage.

"Was habt ihr denn heut nur alle mit mir. Erst Tae, dann Mr. Jung und jetzt auch noch du. Jeder geht mir heute auf den Sack mit solchen dämlichen Sprüchen. Mir geht es gut und es ist auch nichts passiert. Es. ist. also. alles. okay!" - sage ich zu ihr und werde zum Ende hin immer lauter. Zunächst schaut mich meine Mom entsetzt an. Schenkt mir aber dann sofort ein warmes Lächeln.

"Ach komm Kookie. Es ist egal, was dich gerade so beschäftigt. Es wird sich alles klären, wenn die Zeit reif dafür ist." - sagt sie aufmunternd zu mir und legt einen Arm um mich.

"Ach Eomma. Im Moment stehe ich mir glaube ich einfach nur selber im Weg. Es tut mir leid.!" - versuche ich mich bei Ihr für mein Verhalten zu entschuldigen. "Ist schon gut, Kookie. Jeder hat mal so eine Zeit, wo man nicht weiß wo einem der Kopf steht. Wenn du darüber reden willst, was dich gerade bedrückt, dann bin ich jederzeit für dich da." - spricht sie zu mir. "Danke Eomma. Aber im Moment kann ich nicht darüber reden. Ich muss erst einmal selber mit mir klar kommen." - versuche ich sie zu beruhigen.

"Alles gut mein Schatz. Wenn du so weit bist, um darüber zu sprechen, dann weißt du ja wo du mich findest. Aber vielleicht kannst du dich ja jetzt beim Kaffee trinken ein wenig ablenken." - versucht sie mich weiter aufzubauen.

Gemeinsam betreten wir die Terrasse des kleinen Cafés im Park wo auch schon Dahee und Hyuna auf uns warten.

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