Kapitel 102 | abgeschleppt
POV | Jeongguk
„Sooyoung, glaub mir, dass habe ich mir sehr gut überlegt. Und außerdem bekomme ich ja denn jetzt ein neues Auto. Somit habe ich doch dann jetzt zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen." – zuckt Jimin mit den Schultern. Und weiß ganz genau, dass er sich insgeheim schon sehr darauf freut, sich ein neues Auto zu kaufen. Denn tatsächlich liebäugelt mein Freund ja schon länger damit sich einen neuen fahrbaren Untersatz zuzulegen. Allerdings müssen wir uns trotzdem erst einmal einig werden, wie wir unseren Fuhrpark erweitern werden.
Doch heute feiern wir erst einmal das große Ereignis für Tae und mich.
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Gerade sind wir fertig mit unserem großen Familienessen, welches fast schon traditionell im Restaurant meines Freundes statt findet. Denn obwohl wir auch in unserem Hotel in Seoul hervorragende Restaurants haben, so bestehen meine Eltern darauf, dass sie auch Jimin und Jin unterstützen. Und außerdem haben sie somit auch mal etwas Abstand zu ihrem Arbeitsplatz.
Genau wie auch schon im letzten Jahr feiern wir meinen Geburtstag alle gemeinsam hier im tasty temptation.
Ich feiere heute meinen 18. Geburtstag und somit bin ich endlich volljährig.
Anders als sonst, nutze ich heute gleich noch die Gelegenheit, um allein mit meinen Freunden gemeinsam um die Häuser zu ziehen.
Oder besser gesagt – die Clique und ich machen heute die Nacht zum Tag und wir erobern den wohl angesagtesten Club der Stadt. Soviel ich weiß, wollten Tae und Yugyeom sich darum kümmern, heute zur Feier des Tages dort eine Lounge zu organisieren. Und da Jimin heute leider den Laden schließen muss, lässt er mich sogar allein auf die Menschheit los.
Zwar finde ich es schade, dass ich meinen Geburtstag so zusagen ohne meinen Lieblingsmenschen feiern muss. Jedoch ist der Ältere der Meinung, dass ich meine nun neu gewonnene Freiheit ruhig genießen soll. Und genau aus diesem Grund werde ich den Abend nutzen, um mit meinen Freunden ordentlich abzufeiern.
Denn schließlich wird man ja nur einmal 18.
Zu gern hätte ich Jimin heute Abend dabei gehabt. Allerdings sagt er, dass ich ruhig ohne schlechtes Gewissen feiern gehen kann. Schließlich hat er in meinem Alter auch nichts anderes gemacht. Und nur weil wir zusammen sind, heißt es ja noch lange nicht, dass ich nichts allein mit meinen Freunden machen darf.
Ganz im Gegenteil. Denn mein Verlobter passt schon darauf auf, dass ich mich nicht zu sehr von allem zurück nehme, nur weil ich bereits nicht mehr Zuhause bei meinen Eltern wohne. Sondern den Luxus genieße, dass ich gemeinsam mit meinem Freund in unserem Haus zusammenlebe und mit ihm so zusagen mein eigenes Leben führe.
Manchmal zwingt Jimin mich regelrecht dazu, dass ich gemeinsame Unternehmungen mit meinen Freunden mache, um Dinge zu tun, die für Jungs in meinem Alter eben normal sind. So kommt es dann schon einmal vor, dass ich an den Wochenenden mit den Jungs und Mädels aus der Clique zum Zelten an den See fahre. Oder an meinen freien Nachmittagen hänge ich einfach wie gehabt mit allen im Skaterpark ab. Und ich genieße die Zeit mit meinen Freunden auch zutiefst.
Jedoch merke ich dann auch immer ganz schnell, dass mir ohne Jimin etwas fehlt.
Nie im Leben hätte ich gedacht, dass man in so kurzer Zeit, so tiefe Gefühle für jemanden entwickeln kann.
Doch vor etwas über einem Jahr wurde ich eines Besseren belehrt.
Denn seit Jimin und Miso in mein Leben getreten sind, bin ich tatsächlich der glücklichste Mensch der Welt. Zwar war das letzte Jahr ganz schön chaotisch, weil einfach so viele Sachen passiert sind. Jedoch war es das alleswert. Nicht eine einzige Minute würde ich von all den Geschehnissen missen wollen. Denn die meiste Zeit davon durfte ich an der Seite meiner ersten großen Liebe – Jimin, verbringen. Und das lässt mich wirklich all die Strapazen vergessen.
Wenn ich so das letzte Jahr Revue passieren lasse, dann geht alles Schlag auf Schlag. Unsere ersten Begegnungen im Park und unser Wiedersehen zum Probelauf. Unser erstes spontanes Picknick im Seoul Forrest. Mein 17. Geburtstag und der Überraschungsparty im tasty temptation. Jimin und mein erstes Date. Unsere vielen gemeinsamen Ausflüge. Die Zeit in Japan, als Jimin zum Weltmeister der süßen Künste gekürt wurde. Oder wie er mich vor meinen Eltern und Großeltern, am Fuße des Fujis, ganz offiziell zu seinem Freund gemacht hat.
Gefühlt haben Jimin und ich in den ersten Monaten unserer Beziehung bereits alles Durchlebt, was Paare sonst in Jahrzehnten durch Machen.
Dennoch bereue ich es nicht eine Sekunde, dass ich am Neujahrsmorgen um Jimins Hand angehalten habe. Auch wenn dieser Moment wie alles in unserem Leben ein völliges durcheinander war. Aber woher sollte ich auch wissen, dass Jimin mir auch an diesem Morgen die Frage aller Fragen stellen wollte. Wir lachen heute noch darüber, wie dämlich wir uns Beide in diesem Moment angestellt haben. Doch dieser Mensch macht mich einfach nur unheimlich Glücklich.
Dabei aber nicht zu vergessen, dass wir uns auch schon mehrmals richtig gefetzt haben, so dass wir fast vor der Trennung standen. Jedes Mal haben wir uns wieder zusammen gerauft. Hin und wieder brauchten wir zwar einen kleinen Stupser von unseren Freunden oder Familien. Jedoch haben wir immer schnell gemerkt, dass wir nicht ohneeinander können.
Ich bin so froh, dass ich Jimin an meiner Seite habe. Denn dieser hat mich nie im Stich gelassen.
Er hat immer zu mir gehalten, auch wenn ich ihm zeitweise sehr viele Sorgen bereitet habe. Damals nach der Auseinandersetzung mit meinen Großeltern war er es, der mich nach meinem Ausreißversuch gefunden hat. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie er sich gefühlt haben muss, als er mich ohnmächtig auf den Felsen, ausgerechnet an seinem Lieblingsplatz vorgefunden hat. Jedes Mal hat er mir meine Fehler verziehen.
Heute kann ich sagen, dass ich wahnsinnig froh bin, dass Miso damals in mich hinein gelaufen ist oder dass er mir meinen Burger aus der Hand geklaut hat.
Denn ich weiß nicht, ob wir dann tatsächlich heute ein Liebespaar wären.
Durch all diese zufälligen Begegnungen habe ich diesen unwahrscheinlich charmanten und liebevollen Menschen lieben gelernt. Auch wenn ich Anfangs nicht gerade nett zu dem Älteren war.
Doch dieses Gefühl, was er allein nur durch diese eine und flüchtige Berührung in mir ausgelöst hat. Hat mich immer wieder zu ihm geführt. Noch heute verspüre ich dieses aufregende Kribbeln, nach welchem ich schon fast süchtig bin. Und es gibt für mich nichts schöneres, als jeden Abend gemeinsam mit ihm einzuschlafen und morgens als erstes in sein wunderschönes Gesicht zu sehen, wenn ich aufwache.
Es gibt nichts, was ich mir mehr wünsche, als dass wir für immer zusammen bleiben. Denn ich kann mir ein Leben ohne Jimin einfach nicht mehr vorstellen.
Etwas aufgeregt rutsche ich auf meinen Stuhl hin und her. Da ich nicht weiß, was mich heute Abend so richtig erwartet. Denn schließlich gehe ich heute zum ersten Mal alleine in einen Club.
Insgeheim hoffe ich ja, dass Jimin dann nach seinem Feierabend einfach noch nach kommt. Allerdings hat dieser heute auch schon einen sehr langen und anstrengenden Tag hinter sich, weshalb er mir diesen Gefallen wohl kaum tun wird. Dennoch würde ich mir wünschen diesen denkwürdigen Abend gemeinsam mit meinem Lieblingsmenschen zu verbringen, denn ohne ihn ist es einfach nicht das Gleiche.
All meine Freunde reden immer voller Begeisterung davon, wie geil es doch in den Clubs ist und dass sie jedes Wochenende mindestens einmal dort einkehren, um nach Herzenslust zu tanzen und sich dabei hemmungslos betrinken.
Und dann bin da ich. Ich verbringe meine Freizeit dann doch lieber allein mit Jimin und Miso. Ich war schon immer der Typ, der sich viel lieber draußen in der Natur aufgehalten hat als in irgendwelchen stickigen Räumen. Dennoch möchte ich meinen Freunden den Gefallen tun, um mit ihnen meinen 18. Geburtstag so richtig zu feiern. Meine Eltern sind auch der Meinung, dass ich es heute richtig krachen lassen soll. Aus diesem Grund geht die Rechnung aus dem Club auch auf sie. Also steht einem feuchtfröhlichen Abend nun nichts mehr im Weg.
Wir sitzen noch eine Weile zusammen und unterhalten uns über die bevorstehenden Prüfungen. Dies ist dann gleich noch ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung erwachsen werden. Aber ich bin tatsächlich bereit auch diese Herausforderung zu meistern. Und durch den Vorbereitungskurs und die unzähligen Tipps unserer Freunde hält sich meine anfängliche Aufregung echt in Grenzen.
Allerdings lege ich meine Hand nicht dafür ins Feuer, dass ich nicht doch noch völlig durchdrehe. Denn schließlich entscheidet dieser eine Tag über den Rest meines Lebens. Denn nur mit einem richtig guten Abschluss habe ich die Möglichkeit auf die Uni zu gehen, welche ich mir schon von Beginn meiner Kindergartenzeit wünsche.
Da das Schuljahr bisher aber wirklich sehr gut verläuft, denke ich, dass ich das auch schaffen sollte. Somit stehen mir dann hoffentlich auch die Türen für einen der begehrten Plätze an der Yonsei Universität offen.
Gegen 22:00 Uhr machen Taehyung, Yugyeom, BamBam, Lisa, Hyuna und ich uns schließlich auf den Weg zu unserem Treffpunkt, um uns mit dem Rest der Clique zu treffen. Bevor ich das tasty temptation allerdings verlasse, folge ich meinem Verlobten in sein Büro. „Chim, ist es wirklich okay für dich, wenn ich meinen Geburtstag mit meinen Freunden feiere?" – möchte ich mich vergewissern, dass er damit einverstanden ist, wenn ich ihn heute Abend alleine lasse.
Seufzend sieht Jimin mich an.
„Kooks, wenn du nicht gleich hier verschwindest, dann prügle ich dich hier raus. Also hau jetzt endlich ab und hab Spaß mit deinen Freunden. Wir haben das doch alles schon geklärt. Es ist wirklich okay für mich." – gibt er mir die Bestätigung, die ich brauchte.
Allerdings hält er mich dann doch noch einmal kurz auf. Fordernd zieht er mich in seine Arme und verbindet unsere Lippen zu einem leidenschaftlichen Kuss miteinander. Weshalb ich mich für einen Moment noch einmal völlig fallen lasse und diese Liebkosung fordernd erwidere. „Ich wollte dich nur noch einmal daran erinnern, dass du vergeben bist." – wispert er mir mit rauer Stimme entgegen. „Gucken und Appetit holen ist erlaubt. Aber gegessen wird zuhause, verstanden mein Lieblingskeks?" – schiebt er mich nun letzten Endes aus seinem Büro, was mich sofort auflachen lässt. „Okay, okay. Ich habs ja verstanden. Das heißt dann wohl, dass ich jetzt weg bin und den Spaß meines Lebens haben werde." – schnappe ich mir meine Jacke und verabschiede mich auch noch von unseren Familien, während Jimin mich noch bis nach draußen begleitet.
„Ich würde mich freuen, wenn du dann vielleicht doch noch nach kommst, Jiminie." – zeihe ich den Älteren noch einmal an der Hüfte zu mir. Sofort reckt Jimin sich mir entgegen weshalb ich ihn für ein letztes Mal in einen langen und gefühlvollen Kuss verwickle. Auf der Stelle erwidert er diesen.
Mein kompletter Körper fängt wie wild an zu kribbeln und um ehrlich zu sein, wäre ich jetzt nicht wirklich böse darum, wenn Tae und die anderen mich einfach hier vergessen würden. Jedoch tun sie mir diesen Gefallen einfach nicht. „Dein Ernst, Kooks?" – reißt mein Bester Freund meinen Verlobten und mich aus unserer Zweisamkeit. Wir warten hier alle auf dich und du hast nichts Besseres zu tun, als deinen Freund zu vernaschen. Heb dir das doch lieber für später auf!" – schüttelt Tae bloß noch den Kopf und verschränkt seine Arme ungeduldig vor seiner Brust.
Kichernd legt Jimin seine Hände auf meiner Brust ab und sieht mich mit einem liebevollen Blick an. „Na los, nun hau schon ab. Bevor Tae dich noch an den Haaren hier weg zerrt." – deutet er mit einer schnellen Bewegung auf meinen besten Freund. „Lass es richtig krachen und tue nichts, was ich nicht auch machen würde!" – drückt er mir anschließend noch einen sanften Kuss auf meine Lippen, ehe er sich aus meinen Armen löst und mich somit meinem heutigen Schicksal überlässt.
„Ich liebe dich, Kookie!" – verabschiedet sich Jimin mit einem anschließenden Luftkuss von mir.
Da mir dies aber nicht reicht, nehme ich auf der Stelle noch einmal seine Lippen in Beschlag. Allerdings haben mein Verlobter und ich nicht mal mehr die Chance unseren Kuss weiter zu vertiefen, da ich sofort von meinem besten Freund am Handgelenk mitgezogen werde. So dass ich Jimin nun notgedrungen alleine zurück lassen muss. „Jiminie, ich liebe dich auch!" – drehe ich mich noch ein letztes Mal zu dem Kleineren um, stolpere dabei Taehyung weiter hinterher.
Lachend sieht mein Traummann uns hinterher. „Ich wünsche euch viel Spaß!"
Ich kann es nicht leugnen, dass ich mich schon total darauf freue, heute zum ersten Mal in einen richtigen Club zu gehen. Schließlich haben meine Freunde schon sehr viel erzählt, was sie in den vielen durchzechten Nächten alles schon so erlebt haben. Freilich haben wir auch schon die ein oder andere Nacht zum Tag gemacht, wenn wir bei einem von uns eine wilde Party auf die Beine gestellt haben. Was auch bedeutet, dass wir dabei hin und wieder schon so einen über den Durst getrunken haben, dass wir am nächsten Morgen nicht mehr wussten, wie wir überhaupt ins Bett gekommen sind.
Doch heute hat das Ganze gleich noch etwas Offizielles.
Denn ab heute könnte ich nächtelang durch feiern, ohne dass ich im Punkt 24 Uhr die Lokalität verlassen müsste. Selbst in unseren Hotels musste ich Mitternacht auf meinem Zimmer sein. Es sei denn, meine Eltern waren dabei. Dann habe diese meistens für mich entschieden, wann für mich der Zapfenstreich stattfindet.
Somit machen wir uns alle gemeinsam auf den Weg nach Haewon, wo es einige der beliebtesten Clubs der Stadt gibt. Was genau meine Freunde geplant haben, weiß ich allerdings nicht, da sich Tae und Yugs, bei der Planung nicht einmal in die Karten schauen lassen haben.
Jedoch hoffe ich schon, dass sie mich nicht in irgendeine zwielichtige Bar schleppen. Denn darauf habe ich nicht wirklich Bock. Viel lieber möchte ich mir mal wieder so richtig die Seele aus dem Leib tanzen. Schließlich ist es auch schon wieder ewig her, als ich mich das letzte Mal so richtig gehen lassen konnte.
Als wir auf die Andren treffen, überhäufen mich meine Freunde mit ihren ganzen Glückwünschen. Vorbei an den zahlreichen Bars und Restaurants. Unser Ziel? Für mich im jetzigen Augenblick noch völlig ungewiss.
Während wir uns unseren Weg durch die Gassen bahnen, bemerke ich auch, dass unsere Gruppe schon ziemlich gut drauf ist. Was wohl eher daran liegt, dass sie bereits mächtig vorgeglüht haben. Dass kann ja dann nur heiter werden. Denn diese Schluckspechte, geben mir in solchen Momenten immer wieder das Gefühl, dass sie kleine Fässer ohne Boden sind.
Mittlerweile haben wir unser heutiges Ziel wohl erreicht. Denn Tae und Lisa steuern geradewegs das „Soap Seoul" – einem der angesagtesten Clubs, der Stadt, an. Dabei ziehen sie mich einfach an den wartenden Menschen, welche wohl auf ihren Einlass warten, vorbei. Und ehe ich mich versehe, betreten wir diese heiligen Hallen und werden direkt von der lauten Musik und der fast schon zum schieden stickigen Luft, empfangen.
Eine der Servicekräfte führt unsere Gruppe in eine, von der Menge etwas abgeschirmte Lounge, wo es sich meine Freunde vorerst auf der großen, bequemen Sitzgruppe gemütlich machen. Etwas unwohl beäuge ich meine Umgebung und frage mich schon, was man daran so toll findet, sich jedes Wochenende hier die Nächte um die Ohren zu schlagen, während sich unzählige Menschen, eng an eng auf der Tanzfläche tummeln.
Dazu noch die schwüle Luft, die mir schon fast die Luft zum Atmen nimmt.
Dennoch versuche ich mich nicht davon beirren zu lassen, denn schließlich bin ich ja hier, um mit meinen Freunden meine Volljährigkeit zu feiern.
Schnell füllt sich der Tisch vor uns mit verschiedenem Alkohol, wie Wodka, Tequila, aber auch süßlichen Cocktails und anderen Mixgetränken. Angefangen mit zwei, drei schnellen Shots und einem Gin Tonic, lasse ich mich schließlich von meinem besten Freund auf die Tanzfläche ziehen, wo wir sofort beginnen uns zu der dröhnenden Musik zu bewegen. Beat für Beat durchflutet meinen Körper und die allmählich einsetzende Wirkung des Alkohols lässt mich diesen Augenblick leicht und beschwingt erleben, weshalb ich mich einfach treiben lasse.
Je mehr Zeit vergeht, desto mehr lasse ich mich gehen und gebe mich dem Rhythmus der Musik immer weiter hin. Und auch die leicht berauschende Flüssigkeit fließt immer öfter und ungehemmt meiner Kehle hinab. Denn wieder und wieder kehren wir in die Lounge zurück, und kippen alles, schön durcheinander hinunter. Langsam, aber sicher merke ich eine benebelnde Schwere in meinen Knochen. Doch ganz so schnell möchte ich mich nicht geschlagen geben. Also nehme ich noch einen kräftigen Schluck von meinem Gin Tonic, ehe ich Hyuna voller Euphorie mit mir mit ziehe, um weiter zu tanzen.
Unermüdlich bewegen sich unsere Körper zur Musik.
Dabei genießen meine beste Freundin und ich unsere gemeinsame Zeit. Doch irgendwann drängt sich eine völlig fremde Frau zwischen uns. Mit einem lasziven Blick sieht die Frau mich an und wirft dabei ihr langes schwarzes Haar zurück. Während sie ihren Körper weiter zur Musik bewegt, kommt sie mir immer näher und legt letzten Endes ihre Hand auf meiner Schulter ab.
Mit der Situation völlig überfordert halte ich in meiner Bewegung inne, was sie wohl als Einladung sieht, um mich aufreizend zu umgarnen. Dabei streifen ihre Hände provokativ über meinen Rücken und schließlich auch über meine Brust.
Irgendwann dreht sie mir den Rücken zu und beginnt damit ihren Hintern gegen meine Mitte zu reiben.
Ein unwohles Gefühl macht sich in mir breit. Denn diese Situation ist für mich einfach nur unangenehm. Immer wieder versuche ich diesen Annäherungsversuchen zu entfliehen, jedoch gelingt es mir nicht mich aus ihren Fängen zu befreien.
Die Fremde packt meine Hände und legt diese auf ihren Hüften ab. „Nicht so schüchtern, mein Süßer ... Das hier gehört alles dir!" – raunt sie mir verführerisch entgegen, als sie sich wieder zu mir umdreht, um ihren Arm um meinen Hals zu schlingen. Mit der andren Hand tänzelt die Frau weiter über meinen Oberkörper hinab, bis hin zu meinem Hosenbund. Gerade, als sie noch weiter runter wandern will, wird es mir zu bunt. „Ich glaube, dass ist eine ganz schlechte Idee!" – greife ich nach ihrer Hand und sehe sie mit einem ernsten Blick an.
Nun gelingt es mir doch sie für einen kurzen Moment etwas auf Abstand zu bringen und von dem bis eben noch so berauschenden Gefühl ist nicht mehr viel übrig. Anstatt meine Abfuhr zu respektieren, kommt sie mir wieder näher und denkt nicht im Traum daran, mich in Ruhe zu lassen.
Immer wieder bedrängt mich die Ältere mit ihren Annäherungsversuchen und lässt mich einfach unwohl fühlen.
„Ich sagte, ich will das nicht. Also lass mich endlich in Ruhe!" – mache ich erneut meinem Unmut Luft und versuche sie loszuwerden. „Ach Süßer, ich sehe doch ganz genau, dass du es genauso willst, wie ich. Also zier dich nicht so und genieß es einfach!" – fährt sie erneut mit ihren Fingern über meine Brust. Dabei sieht sie mich mit einem durchdringenden Blick an und beißt sich verführerisch auf die Unterlippe.
„Vergiss es. Das Einzige, was ich will, ist, dass du mich in Ruhe lässt. Denn es gibt nur eine einzige Person, welcher ich auf dieser Weise nahe sein möchte, ... nämlich meinem Verlobten." – entgegne ich ihr darauf und deute auf meinen Ring an meinem Ringfinger.
Doch auch diese Tatsache, dass ich in festen Händen bin, schreckt sich nicht davon ab mich weiter mit ihren Taten zu bedrängen. „Ach das ist zwar ein Grund, aber noch lange kein Hindernis. Vielleicht findest du ja sogar Gefallen daran. Denn ich kann dir all das geben, was du dir schon immer gewünscht hast." – greift sie nach meiner Hand, bloß um diese zu ihren hochgepushten Brüsten zu führen. „... denn ich bin mir sicher, dass du denen hier eh nicht widerstehen kannst."
Angewidert ziehe ich meine Hand zurück.
„Ähm, falls du es nicht checkst ... aber ich stehe nicht auf sowas wie dich. Ich bin schwul und dazu noch glücklich vergeben." – versuche ich weiter Abstand zwischen uns zu bringen. „Also lass deine dreckigen Griffel von mir und such dir einen anderen, dem du auf den Sack gehen kannst. Denn ich bin hier der falsche Ansprechpartner für dich!" – reagiere ich schon sehr ungehalten, da mir diese billige Art einfach zu wieder ist.
„Ach komm schon Süßer. Du hast einfach nur noch nicht die Richtige gefunden, die dich richtig Glücklich macht. Ich bringe dich schon wieder auf den richtigen Weg. Denn es wäre doch echt schade, so einen knuffigen Typen wie dich an irgendeine dumme Schwuchtel zu verlieren. Sowas ist doch eh total ..." – gibt sie einfach nicht auf. „Was? ... unnatürlich ... oder einfach nur ekelhaft?" – wird sie auf einmal in ihrer Rede unterbrochen.
Plötzlich spüre ich auch sogleich die schützenden Hände meines Freundes an meiner Hüfte.
„Hör zu, hier sind so viele Typen, welche geradezu auf dich warten, weil sie dir schon die ganze Zeit sabbernd hinterher gieren. Also warum suchst du dir nicht einen von denen für eine schnelle Nummer aus. Denn ich sehe es nicht so gerne, wenn mein Mann von irgendwelchen Fremden einfach angepackt wird." – zickt er diese Tussi herrisch an. „Was aber noch viel schlimmer ist ... dass du dich für so unwiderstehlich hältst, dass du ihn so dermaßen bedrängst, obwohl er dir klipp und klar zu verstehen gegeben hat, dass er deine Annäherungsversuche gar nicht möchte." – stellt mein Mann die Fremde zur Rede.
Erleichtert atme ich auf. Frage mich allerdings im gleichen Atemzug, wie lange er schon hier ist, dass er die ganze Sache so genau beschreiben kann. Dennoch bin ich heilfroh, dass Jimin genau im richtigen Moment eingegriffen hat. Die Frau sieht den Kleineren vollkommen genervt an. „Ach wisst ihr was? Auf so einen Scheiß habe ich echt keinen Bock!" – wirft sie beleidigt ihr Haar über die Schulter, um endlich das Weite zu suchen.
Lachend schauen Jimin und ich der beleidigten Leberwurst hinterher, ehe ich mich zu meinem Retter drehe. „Wieder einmal Rettung im richtigen Moment. Danke, mein Lieblingsmochi." – hauche ich meinem Schatz einen kurzen Kuss auf die Wange.
Daraufhin kuschelt sich der Ältere kichernd an meine Brust. „Mhm, eigentlich wollte ich dich ja anmachen, um dich für die Nacht zu klären. Allerdings war diese blöde Krähe einfach schneller." – gibt er seufzend von sich. „Ach, Babe ... dabei bist du doch der Einzige, von dem ich mich abschleppen lasse. Und das sogar auch gern täglich." – hauche ich dem Blonden entgegen. „Oh, ich erinnere dich bei Gelegenheit daran, Baby." – fängt er an schelmisch zu grinsen. Verführerisch beißt sich mein Lebensgefährte auf die Unterlippe, als er mich mit einem abschätzenden Blick mustert.
„Aber bevor ich dich mit nach Hause nehme, möchte ich wenigstens noch ein bisschen mit dir tanzen. Und ich verspreche dir auch, dass ich viel besser bin als deine kleine Eroberung von eben." – gibt Jimin mir einen flüchtigen Kuss, bevor er anfängt sich passend zur Musik zu bewegen.
„Kooks, ich wusste ja gar nicht, dass du auf solche Frauen stehst." – fängt er auf einmal an zu kichern, weshalb ich ihn sofort an seiner Hüfte näher zu mir ziehe. „Eigentlich stehe ich überhaupt nicht auf solche Weiber. Ich bevorzuge dann doch eher kleinere Typen mit noch viel kleineren Händen." – entgegne ich meinem Freund. „Und da ganz besonders auf meinen Lieblingszwerg, den ich gerade in meinen Armen halten darf." – ergänze ich. Augenverdrehend sieht er mich an, doch anstatt weiter auf meine Worte einzugehen fängt Jimin an mich anzutanzen, weshalb ich seiner Einladung sogleich nachkomme und wir uns endlich der Musik vollkommen hingeben.
So tanzen wir noch einige Zeit gemeinsam, wobei wir immer wieder unsere schwitzenden Körper aneinander reiben. Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich es ganz schön heiß finde, wie Jimin mich wieder und wieder in Beschlag nimmt.
Letzten Endes begeben wir uns zu unserem Tisch, wo ich zu meiner Überraschung Jin und Namjoon, sowie Yoongi und Hoseok entdecke, welche ausgelassen mit meinen Freunden zusammen sitzen. Als die vier Neuankömmlinge zu uns aufschauen, erheben sie sich von dem gemütlichen Polster, um mir auch noch einmal zum Geburtstag zu gratulieren. Daraufhin ordern wir noch eine Runde Getränke, denn schließlich soll heute niemand auf dem trockenen sitzen.
Völlig vom Tanzen verausgabt lassen Jimin und ich uns fürs erste auf das Sofa fallen, um erst einmal wieder kraft zu tanken. Jedoch steht mir gerade der Sinn nach ganz anderem. Was allerdings auch daran liegen könnte, dass mein herzallerliebster Freund gerade alles darauf anlegt, damit er mich mit seinen Taten um den Verstand bringt.
Jimin hat seine Hand auf meinem Oberschenkel platziert und fährt diesen immer wieder bedrohlich auf und ab. Als er dann auch noch mit leichtem Druck über die Innenseite meines Schenkels streift, steigt mir die erregende Hitze in den Kopf. Dazu noch dieses aufregende Kribbeln, welches sich langsam, aber sicher in meinem ganzen Körper ausbreitet und dazu noch, gefühlt mein ganzes Blut in meine mittler Region pumpt.
Angetan kaue ich auf meiner Unterlippe und sehe meinen Liebsten direkt in seine Augen. Eigentlich würde ich sein Tun gern unterbrechen, da ich nicht sonderlich erpicht darauf bin, hier vor all unseren Freunden rumzumachen. Doch zu meinem Pech übernimmt mehr und mehr die pure Lust die Oberhand, weshalb ich meine Hand in sein Genick lege, bloß um Jimin im nächsten Augenblick auch schon meine Lippen stürmisch aufzudrücken.
Viel zu lange für meinen Geschmack, musste ich an diesem Abend schon ohne ihn und seine verführerischen, prallen und sogleich lieblichen Lippen auskommen. Aus diesem Grund vertiefe ich den fordernden Kuss noch weiter, so dass wir in kürzester Zeit in einem hitzigen Zungenkuss enden.
Ehe ich mich versehe, zieht der Ältere mich auf seinen Schoß.
Eng umschlungen geben wir uns diesem Kuss immer mehr hin. Dabei kann ich meine aufkeimenden Gefühle gar nicht richtig in Worte fassen. Doch leider müssen Jimin und ich uns notgedrungen aus unserem Kuss lösen, da meinem Gegenüber und mir so langsam, aber sicher die Luft ausgeht.
Aus Lustgetränkten Augen sieht Jimin mich an. „Wenn wir jetzt Zuhause wären, dann würde ich auf der Stelle über dich herfallen." – raunt mir der Blonde mit kratziger Stimme entgegen. „Mhm ... dann ... lass ... uns doch einfach irgendwo hingehen ... wo ... wir ungestört ... sind." – verteile ich immer wieder federleichte Küsse auf seiner Haut. „Hier ist es mir eh viel zu laut." – flüstere ich ihm mit ebenso kratziger Stimme und einem kecken Zwinkern zu.
Ohne weitere Zeit zu verlieren, steht mein Freund mit mir auf und stellt mich vor sich auf dem Boden ab. „Kooks und ich sind dann weg!" – ruft Jimin in die Runde, weshalb auf einmal die Aufmerksamkeit aller auf meinem Verlobten und mir liegt. Sofort protestiert mein bester Freund, da er eigentlich vor hatte so lange hier zu bleiben, bis sie den Laden dicht machen. „Wie, ihr wollt schon gehen?" – fragt Jin ungläubig und sieht seinen besten Freund an. Doch dieser sieht den Älteren bloß mit einem schelmischen Grinsen an. „Ja, sorry Jinnie. Aber ich muss ganz dringend meinen Freund ins Bett bringen." – zwinkert er ihm zu und zieht mich dann auch schon mit in Richtung Ausgang.
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