Kapitel 44
An Arbeit war nicht zu denken. Weder Chan noch Hyunjin konnte sich vom Bett wegbewegen. Der Schock war immer noch in Hyunjins Adern und sein Körper brauchte all die Kraft, um Jisungs Tod zu verdauen. Chan weinte wieder als er der Morgen anbrach. Hyunjin der sich bisschen gefangen hatte, zog ihn zu sich und wischte ihm die Tränen aus den Augen. „Keine Sorge Chan, ich verlasse dich nicht....hab keine Angst, ja?" Das beruhigte Chan. Er würde hier bleiben dürfen. Bei seinem Hyunjin. „Aber wir müssen das mit Jisung lösen...er kann dort nicht bleiben...." Er wollte nicht daran denken müssen, wie er den einst so liebewürdigen Jisung verbuddeln musste. Er wollte nicht daran denken müssen, wie er das den anderen beichten sollte, dass Jisung nicht mehr ins Restaurant kam. Das war viel zu viel für ihn. „Ich muss Minho Bescheid geben, dass Jisung und wir nicht kommen können." Hyunjin holte sein Handy und schrieb ihm. Zum Glück besaß Minho einen Zweitschlüssel, so konnten die anderen arbeiten.
Wegen Jisungs Tod verspürte Hyunjin keinen Hunger. Da war einfach nur ein flaues Gefühl im Magen, was ihn den ganzen Tag verfolgte. Er war so fertig mit den Nerven, dass er die ganze Zeit zitterte und sich im Bett klein machte. Chan lag die ganze Zeit bei ihm. Nur zum Trinken stand er auf. Den Tag über kämpfte er mit Tränenausbrüchen, die so heftig wurden, dass seine Kopfschmerzen ins Unermessliche gingen. Seine Augen brannten mit jedem Wimpernschlag mehr. Bei jedem Tränenausbruch war Hyunjin zur Stelle und sprach beruhigend auf ihn ein.
Auch am nächsten Tag konnten sie nicht ins Restaurant. Ihre Psychen tappten langsam aus den Scherbenmeer heraus, was Jisungs Tod herbeigerufen hatte. Nach und nach kamen sie mit der Situation klar und verließen öfters das Bett. Die meisten Zeit aber lagen sie in den Armen des jeweils anderen und versuchten sich gegenseitig aufzuheitern. Am fünften Tag von den Fehlen seiner Kollegen machte sich Minho Sorgen um sie. Hyunjin hatte ihm keinen Grund fürs Fehlen gegeben und Minho vermutete bis her, dass er sich eine Auszeit mit Chan gönnen wollte aber das waren ein paar Tage zu viele. Auch von Jisung hatte er nichts mehr gehört. Nicht mal eine Nachricht bekam er zurück, dabei liebt er alle mit lustigen Bildern vollzuspamen. Seit Tagen war keine neue Nachricht von ihm gekommen. Was wenn sie drei krank waren? Drei auf einmal? Haben sie sich untereinander angesteckt? Lieber er ging der Sache mal nach.
Nach dem Arbeitstag fuhr er zuerst zu Hyunjin. Dann würde er sich Jisung vorknöpfen. Er klingelte an seiner Tür und musste sehr lange warten, bis er Hyunjins Stimme in der Gegensprechanlage hörte. „Ich bin's. Lässt du mich rein?" Hyunin lies ihn rein. Hyunjin und Chan sahen miserabel aus. Vor allem bei Chan blieb Minho eine Weile hängen. Irgendwie sah er heute anders aus. „Was ist passiert?" Hyunjin hatte die ganze Zeit überlegt, wie er das hier alles erklären sollte und fand dann eine Lösung. „Jisung ist abgehauen....einfach so...er ist zu mir gefahren und hat sich verabschiedet und ist einfach so los gefahren...." Minho konnte das nicht glauben. Er hätte ihn nie so eingeschätzt. Jisung liebte das Restaurant und hatte jeden Tag so viel Spaß mit den anderen und dann machte er sowas? Das war schwer vorstellbar. Später als Minho in sein Auto stieg, fiel ihm ein, was an Chan anders war. Die Farbe seiner Augen war nicht braun sondern rot gewesen.
Die Anderen nahmen die Nachricht nicht gut auf. Sie alle hatten Jisung sehr gerne gehabt und ohne ihn würde etwas im Pyeobom fehlen. Jeongin müsste jetzt sehr viel alleine arbeiten aber Minho versicherte ihm, dass Felix und er so oft einspringen werden, wie möglich. Minho der stets das Positive im allen sah, versuchte die anderen mit seinem Optimismus anzustecken. „Jisung ist dort wo er jetzt ist sicher glücklich. Bald schickt er uns Postkarten und erklärt uns, wieso er so plötzlich aufgebrochen waren. Keine Sorge, Jisung wird sich melden." Die Kellner und die Küche versuchten an Minhos Worte zu glauben. Es war einfach nicht Jisungs Art einfach so zu verschwinden. Er hatte sicher einen guten Grund dazu. Ihm geht es sicher gut. Felix fragte nach Hyunjin und Chan. „Die beiden sind am Boden zerstört. Deswegen waren sie die letzten Tage nicht hier." Jisung bedeutete Hyunjin sehr viel. Er hatte ihn gerettet und ihm ein normales Leben ermöglicht. Hyunjin war bei jedem Abschnitt in Jisungs neues Leben dabei, verpasste nicht ein wichtiges Ereignis. Die neue Wohnung, die erste Nacht mit ihm in der neuen Wohnung, weil Jisung zu aufgeregt war, eine eigenes Zuhause zu haben. Das erste Mal, als er mit den anderen einen Ausflug gemacht hatte. Jisung war am Abend so glücklich für das was Hyunjin ihm ermöglicht hat, dass er ihm einen Brief geschrieben hatte. Der Brief war fünf Seiten lang gewesen. Chan war zu Jisungs Freund geworden. Jisung vertraute ihn und achtete immer darauf, dass es Chan gut geht. Sie teilten das gleiche Schicksal und das verband sie. Jetzt war Jisung weg. Einfach so.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top