Kapitel 43

Chan hat Jisung getötet und ihn teilweise aufgegessen. Dann hat er Hyunjin angerufen, weil er nicht mehr weiter wusste. Hyunjin kommt zum Gewächshaus und sieht Jisungs Leiche.

Hyunjin war wie erstarrt, Schock hatte seinen Körper in Besitz genommen. Chan legte Hyunjins Arm um ihn und weinte immer noch. Die Tränen waren nicht aufzuhalten. „Hyunjin.....", wimmerte Chan und kuschelte sich an seine Brust. Chan hatte Angst. Er hatte Angst, dass Hyunjin ihn wie sein Vater verstoßen wird. Dass er am Ende wieder alleine war. Dieses Mal wird es noch härter werden als früher, denn er hatte fast ein normales Leben gehabt und einen wundervollen Mensch, der ihn liebte, obwohl er wusste, was er wirklich war. Würde das einfach mit einem Schlag kaputt gehen? „Bitte verlass mich nicht", flehte Chan und weinte an Hyunjins Brust. Hyunjin spürte die warmen Tränen des Ghouls aber konnte sie nicht wegwischen. Er kniete immer noch regungslos da. Nur in seinem Inneren herrschte ein Chaos. Tiefe Schmerzen. So tief, dass sie unerträglich wurden, als würden sie ihm die Luft zum Atmen nehmen. Bilder von Jisung tauchten auf. Jisung wie er lächelte, wie er mit den anderen Spaß hatten. Tränen rannen über seine Wangen. Jisung war tot.

Chan wischte schluchzend die Tränen aus Hyunjins Augen und hinterlies eine rote Blutspur auf Hyunjins Wange. „Verlass mich nicht, Hyunjin...ich brauche dich doch." Der Ghoul weinte weiter bis Hyunjin langsam auftaute. Der Schock legte sich langsam, weil seine Psyche langsam begann das Geschehene zu verdauen. Das erste was Chan spürte war Hyunjins Hand auf seinen blonden Haaren. Der Ghoul schaute zu ihm hoch. „Wir....wir müssen nach Hause.....", stammelte Hyunjin. Aber was passierte dann mit Jisung? Sie können ihn doch nicht so lassen. „K-keine Sorge.....das..das bleibt unser Geheimnis....okay?" Hyunjins panischer Blick fiel auf den Ghoul. Chan nickte und löste sich langsam von ihm. „Ich...ich hab dir...saubere Klamotten...gebracht...s-sie sind im Auto...." Chan wischte sich die Tränen aus den Augen und verließ das Gewächshaus. Hyunjin wird bei ihm bleiben, oder? Er wird ihn nicht verlassen. Chan öffnete die Autotür und holte die sauberen Klamotten raus. Schnell war er umgezogen und das Blut so gut es geht aus seinem Gesicht entfernt. Dann war er wieder bei Hyunjin. Chan nahm ihm an die Hand. „Komm...." Aber Hyunjin bewegte sich keinen Zentimeter. Dann nach einer Weile reagierte Hyunjin und stand langsam auf. Der Ghoul zog sachte an seinen Hemdärmel, um ihm zum Gehen zu animieren. Schritt für Schritt liefen sie zum Auto. „S-steig ein...", stotterte Hyunjin, während er den Autoschlüssel aus seiner Hosentasche holte. Nachdem er hinter dem Steuer saß, starrte er gerade aus. „Hyunjin...fahr bitte los", bat Chan traurig. Der Schock war aber so stark in Hyunjin verankert, dass er nicht los fahren konnte, geschweige denn aus dem Auto zu steigen. Langsam machte er sich klein, während seine Augen vor Panik aufgerissen waren. „Ich...ich kann nicht", gestand er und machte sich noch kleiner.

„Dann müssen wir nachhause laufen", sagte Chan und wollte wieder in Tränen ausbrechen. Er war Schuld, dass Hyunjin so im Schock war. Dass er einen geliebten Menschen verloren hatte. Chan zog an Hyunjins Arm. „Ich bringe dich nach Hause." Hyunjin lies Chan machen. Er war einfach zu nichts mehr in der Lage. Mit Hyunjin im Schlepptau liefen sie den ganzen Weg zu Hyunjin. „Gehen...gehen wir schlafen...okay?", bat Hyunjin und versuchte sich die Jacke auszuziehen. Sein Körper bebte. Chan lief ins Bad und wusch gründlich sein Gesicht. Die letzten Überreste von Jisungs Blut rannen den Abfluss runter. Neue Tränen tropfen aus seinen Augen. Schluchzen folgte. Wieso hatte er sich nicht im Griff? Dann wäre Jisung nach am Leben. Chan fühlte sich schlecht. 

Er hasste sich selber. 

Für das was er war.

Er stürzte sich am Waschbecken an, der Körper bebte unter seinem Schluchzen. Hyunjin hörte das herzzereißende Weinen Chans und lies ihn traurig werden. Er versuchte tief durchzuatmen, bevor er zu Chan ins Badezimmer lief. Chan brauchte ihn. Hyunjin umarmte ihn von hinten und legte die Arme sanft um ihn. Vorsichtig küsste er Chans Hinterkopf. „Das....das wird schon....o-okay?" Chan weinte weiter. Er hatte heute so viel geweint, dass sein Kopf schmerzte. Außerdem war er unendlich müde. Alles was er wollte war neben Hyunjin einzuschlafen. Die beiden schafften es irgendwie ins Bett. Hyunjin zog den verstörten Chan in seine Arme. Keiner der beiden machten in der Nacht ein Auge zu. Stattdessen strich Hyunjin apathisch über Chans Haare. Wieder und wieder. 

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