Kapitel 29
„Sozusagen." Chan und Hyunjins erste Begegnung war im Hinterhof des Restaurants gewesen und der Ghoul hatte nicht wirklich ein Zuhause. Er pendelte zwischen Stadt zu Stadt aber einen Ort, an den er immer zurück kehren konnte, besaß er nicht. Hyunjin gab ihm ein Platz zum Schlafen und hat ihm sogar Kleidung gegeben. „Möchtest du darüber reden? Ich komme auch von der Straße." Jisung war so nett zu ihm, dass Chan anfing zu reden. Er war so lange alleine gewesen, so lange hatte er mit keinem mehr so richtig geredet, dass es einfach gut tat Jisung von seiner Einsamkeit zu erzählen. Einmal angefangen konnte Chan sich nicht zurück halten. Dass er ein Ghoul war lies er aber im Dunklen.
Am Ende hatte Chan Tränen in den Augen, aber er fühlte sich irgendwie besser. „Nach solchen Gesprächen brauche ich immer Umarmungen. Möchtest du eine?" Jisung erinnerte sich an die vielen Male, in der Hyunjin ihn gehalten hatte, als alles zu viel wurde und Jisung keine Zukunft mehr sah. Jetzt würde er Chan genau so halten. Der blonde Ghoul umarmte Jisung. Erst zögerlich dann traute er mehr. Von Jisung war der Geruch von Trauer entwichen. Stattdessen war sein Körper in einem sanften Geruch eingehüllt, der Chan nach frischer Luft nach einem Regenschauer riechen lies. „Wir können uns gerne morgen wieder hier treffen, wenn du möchtest." Als die Mittagspause vorbei war, schloss Jisung das Gewächshaus ab und lief mit Chan wieder zurück zum Restaurant. Dort angekommen zog Jisung seine Arbeitskleidung an und gesellte sich zu Jeongin, während Chan sich auf einer der Stühle niederlies. Hyunjin lief durch den Gästeraum und sah ihn. Er lief zu ihm hin und sah, dass Chans Augen stark gerötet war. Hyunjin erkundigte sich nach seinem Gefühlszustand, worauf Chan von Jisung und ihm erzählte. Der Restaurantbesitzer setzte sich neben Chan hin und lächelte traurig. „Jisung und du ähnelt euch. Ihr beide habt kein einfaches Leben. Ist gerade alles viel für dich im Moment, oder? Möchtest du zurück in meine Wohnung?" Er könnte dort eine Runde Schlafen, aber er würde gerne den anderen bei der Arbeit zuschauen. Es ist schön anzusehen, wie sie gemeinsam lachten und Spaß hatten. Sein Blick fiel auf Jisung, der mit Jeongin rumalberte. Keine Spur mehr von Trauer.
Später am Abend fuhr Hyunjin sich und den Ghoul zu seiner Wohnung. „Ich hoffe einfach, dass morgen mehr kommen", sagte Hyunjin, nachdem er die Wohnungstür aufschloss. „Sonst muss mein Restaurant schließen." Ein bekannter Geruch kroch Chan in die Nase. Es war Hoffnungslosigkeit. Genau so bitter wie Trauer. Wenn der Geruch eine Farbe hätte, würde der Raum mit schwarzem Nebel ausgefüllt sein. Chan fühlte sich schlecht, weil er das Kind beim Pyeobom umgebracht hatte und nicht woanders. Dann würde Hyunjin nicht mit Existenzängsten leben müssen. „Hattest du heute Spaß im Restaurant?", fragte er stattdessen und lächelte, doch Chan konnte den intensiven Geruch noch riechen.
„Ja, war echt toll dort."
„Wie wäre es, wenn du dort arbeiten würdest? Dann hättest du einen Job und wärst nicht immer so alleine, wenn ich....nicht da bin. Du scheinst dich ja mit Jisung gut verstehen. Ihr werdet sicher tolle Freunde." Immer noch dieses falsche Lächeln. Hyunjin wollte seine Leid vor ihm verstecken. „Natürlich verdienst du etwas Geld und könntest dir was zum Wohnen suchen und-"
„Hyunjin, nein. Versteck deine Gefühle nicht. Ich kann riechen, wenn du mir etwas vormachst." Das Lächeln auf Hyunjins Gesicht erstarb. „Willst du hören, wie sehr ich um das Restaurant Angst habe? Willst du hören, dass ich mir Sorgen um meine Angestellten mache? Ohne das Restaurant stürzen sie sich in ihr Leid. Changbin und Felix können ihre Leidenschaft nicht ausleben und Jisung kann seine Wohnung nicht mehr bezahlen! Ich bin für sie alle zuständig." Hyunjin besaß wirklich ein gutes Herz und wollte vor allem nicht, dass es seinen Angestellten schlecht ging. „Es tut mir Leid", entschuldigte sich Chan. „Es tut mir Leid, dass ich dein Leben zerstört habe." Er wandte den Blick ab und lief in Richtung Badezimmer, um die Kontaktlinsen aus seinen Augen zu entfernen. Dort sah er sich dann im Spiegel, schaute auf diese roten Augen, die so viel Leid angetan hatte
Chan wollte nie zu einem Monster werden.
Eine Träne rollte über seine Wange.
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