Kapitel 21

„Gut, dann gehen wir morgen dahin. Nach der Arbeit treffen wir uns um vier Uhr hier und wir fahren dann nach Gunsan. Ja, du kommst mit, damit ich mir sicher sein kann, dass du kein Spiel mit mir spielst", sagte Hyunjin. Der Serienmörder lächelte etwas, sah aber immer noch wie ein Häufchen Elend aus. Chan wollte seine Eltern nicht mehr sehen, aber wenn das bedeutet, dass Hyunjin ihm glaubte, war es ihm wert. Sein Blick fiel seit einer Weile an seinen Lippen, er konnte den Blick nicht von ihn reißen und stellte sich vor sie zu küssen. Würde er sowas wie Liebe spüren? Ein warmes Gefühl als anstatt der endlose Kälte in seinem Herzen? Langsam beugte er sich zu ihm vor, stützte sich auf seinen Händen ab und schaute tief in die hübschen braunen Augen. Hyunjin wich zurück und Chan roch neue Angst von ihm ausströmen. „Darf....darf ich dich...küssen?", fragte er vorsichtig. Noch mehr Angst, die in seine Nase kroch. Hyunjin musste weiter mitspielen, nur so war er sicher. Er nickte. 

Sanft umschloss Cannibal Hyunjins Gesicht und küsste ihn. Es war nur ein kurzer Kuss, da Hyunjin der erste Mensch war, den er je geküsst hatte und demzufolge war er sehr schüchtern. Trotzdem hat es sich gut angefühlt. Die Lippen des Serienmörders waren nicht wirklich auf seinen Lippen gewesen, es war eher ein Anhauchen als ein Kuss. Schüchtern zog Chan den Kopf weg. „Du hast noch nie jemanden geküsst, oder?", fragte Hyunjin vorsichtig. Der Serienmörder schüttelte den Kopf. „Heute finde ich sehr viel über den großen Cannibal raus."

„Kannst du mich Chan nennen? Danke, Hyunjin." Die Luft war immer noch von Angst benebelt und Chan beschloss besser zu gehen. Es wäre zu viel für Hyunjin gewesen, wenn er noch hier bleiben würde. Sobald Chan weg war, atmete Hyunjin auf. Das war echt nervenaufreibend gewesen. Wenn das mit seinen Eltern kein schmutziges Spiel war, war es mit dem Kuss. Was auch immer Chan vorhatte, er hatte es geschafft. Sein Herz raste wie verrückt und sein Gesicht wurde heiß. Später, als er im Bett lag, musste er an Chan denken. An die Art, wie er mit ihm spielte. Chan war ein perfekter Schauspieler, das musste man ihn lassen. Wie er seine Emotionen vollsten im Griff hatte und sie effektiv anwenden konnte. Nicht jeder konnte das. Und dann war da noch der Kuss, der seine Gedanken in Chaos stürzten konnte. Wie kann jemand, der so viele Menschen getötet hatte, so zarte Lippen haben?

Die Nachrichten am morgigen Tag brachten Hyunjin wieder in die Realität. Er las den Namen 'Cannibal' auf der ersten Seite. Bevor er etwas zum letzten Opfer lesen konnte, riss Minho ihm die Zeitung aus der Hand. „Leg' das weg und kümmere dich bitte um das Restaurant", bat sein Freund, der nicht wieder zusehen wollte, wie Hyunjin vor Angst nichts anderes machen konnte, als von Cannibal zu lesen. „Wie wäre es, wenn wir das Restaurant heute früher zu machen als sonst? Du siehst doch, dass heute niemand gekommen ist." Minho wollte die Hoffnung nicht so früh verlieren. Es waren zwar bis jetzt keine Kundschaft gegeben, aber es gab noch den Nachmittag. Hyunjin konnte Minho überreden das Abendgeschäft sausen zu lassen. Er sagte ihm, dass er noch bisschen Zeit brauchte um alles zu verdauen. „Gib die Hoffnung nicht so schnell auf", sagte Minho zu seinem Freund und schnappte sich die Zeitung, damit Hyunjin sie nicht mehr lesen konnte. „Wie wäre es wenn du ein bisschen mit Jeongin und Jisung redest? Ich wette mit dir, sie würden sich über einen Plausch mit dir freuen." Da heute Hyunjin fast den ganzen Tag im Büro war, hatte er heute noch nicht viel mit seinen Angestellten geredet. „Okay...danke Minho."

Hyunjin verließ das Büro und lief in Richtung Gästebereich, wo Jeongin aufmerksam die Tür im Blick hatte. Jisung saß auf einer der Stühle und hatte das Gesicht auf seiner Hand abgestützt. Als er Hyunjin sah, setzt er sich gerade hin. „Ist wohl kein guter Tag heute...." Jeongin wandte den Blick zu seinem Chef. „Wenn sie heute nicht kommen, dann morgen", versuchte er ihn aufzumuntern. Hyunjin wollte Jeongin glauben. Er wollte auch Minho glauben, der stets so optimistisch war. „Aber was wenn nicht? Am Ende muss ich es zumachen wegen diesem verdammten Serienmörder."

„Das wird nicht passieren. Dazu haben die Leute das Restaurant zu gerne. Du wirst sehen, bald werden sie wieder kommen. Sie brauchen Zeit um das alles zu verdauen. Es ist schrecklich....wirklich schrecklich....", sagte Jisung und hoffte, dass das morgige Geschäft viel besser lief als das heutige. Es machte ihn traurig, wenn sein Chef so hoffnungslos war. 

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